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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein die Gebiete der Immunologie
und Gentechnologie. Insbesondere betrifft die Erfindung einen rekombinaten
Impfstoff, der die beiden DNA-Sequenzen mit Codierung für das virale
Hüll- und
gag-Protein des
felinen Immunschwächevirus
umfasst, und Verfahren der Verwendung von Impfstoffen auf der Basis
dieser codierten DNA-Sequenzen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Felines
Immunschwächevirus
(FIV), das früher
als felines T-lymphotrophes
Lentivirus bezeichnet wurde, wurde zum ersten Mal 1986 in einem
großen
Haushalt mit mehreren Katzen in Petaluma, Kalifornien, isoliert
(Pederson et al, Science (1987) 235: 790). FIV wurde als Mitglied
der Unterfamilie der Lentiviridae in der Familie der Retrovirlidae
klassifiziert. Dies ist die Familie, die humane und Affen-Immunschwächeviren,
infektiöse
Anämie
bei Pferden, Maedi-visna von Schafen und Arthritis-Encephalitis-Viren
von Ziegen (CAEV) umfasst. Das Genom von FIV ist ähnlich anderen
Lentiviren mit drei langen offenen Leserastern, die gag, pol und env
entsprechen, organisiert (Talbott et al, Proc. Natl. Acad. Sci.
(1989) 86: 5743; Olmsted et al, Proc. Natl. Acad. Sci (1989) 86:
2448). Das gag-Gen codiert für
die Hauptstrukturkomponenten des Virus, das env-Gen codiert für das Hüllglykoprotein
und das pol-Gen codiert für
das Polymeraseprotein.
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Das
gag-Gen wird als 50-kD-Polyprotein exprimiert, das zu drei Untereinheiten:
ein p15-Matrixprotein, ein p24-Capsid protein und ein p10-Nucleocapsidprotein
prozessiert wird. Das pol-Gen codiert drei Proteine: die Protease,
reverse Transkriptase und ein p14.6-Protein unbekannter Funktion.
Die Rutoprozessierung durch den Proteaseteil des Gens ergibt alle
drei Proteine der pol-Region. Ferner ist die Protease für die Prozessierung
der gag-Vorstufe verantwortlich. Das pol-Gen wird als gag-pol-Fusionsprotein
exprimiert. Das Hüllgen
wird als 160-kD-Glykoprotein gp160 exprimiert. Die Antigenität der FIV-Kernproteine
ist ähnlich
anderen Lentiviren.
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Übersichten
zeigen, dass mittlere Alter von FIV-infizierten Katzen in der allgemeinen
Population etwa 3 Jahre beträgt,
während
das mittlere Alter von klinisch erkrankten FIV-infizierten Katzen etwa ein Alter von
10 Jahren beträgt
(Shelton et al, J. Am. Anim. Hosp. Assoc. (1989) 25: 7). Die klinischen
Folgeerscheinungen einer FIV-Infektion bei Katzen wurden in fünf Stadien
unterteilt. Das Stadium I, die Primärphase, ist ziemlich variabel,
wobei einige Tiere Grade von Fieber, Neutropenie, generalisierter
Lymphadenopathie, Diarrhoe und Depression zeigen. Bei Tieren in
diesem Stadium wird von den Besitzern normalerweise nicht erkannt,
dass sie krank sind, und die oben aufgelisteten Zeichen wurden variabel
bei experimentellen Infektionen erkannt. Die Mortalität ist niedrig
und trotz der Erholung von dieser Phase werden tatsächlich alle
Katzen zu lebenslangen Trägern.
Virämie
ist bei weitem das beständigste
Zeichen, das mit dieser Phase verbunden ist.
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Während des
Stadium II kann das Virus immer noch im Blut von Katzen gefunden
werden und nun entwickeln sich die Hauptanomalitäten in den zirkulierenden Zahlen
der CD4+- und CD8+-T-Zellen.
Während des
Stadiums III werden viele Katzen zum ersten Mal Tierärzten vorgestellt
mit Zeichen, die von vagen klinischen Symptomen, wie Rückfallfieber, Gewichtsabnahme
und Anorexie, bis zu Tieren, die offensichtliche Anzeichen von chronischen
sekundären
oder opportunistischen Infektionen, die chronische Mundhöhleinfektionen,
chronische Enteritis, chronische Atemwegeinfektionen, chronische
Konjunktivitis und bakterielle Infektionen des Harntrakts und der
Haut umfassen können,
zeigen, reichen. Das Stadium IV ist durch die in Stadium III beschriebenen
chronischen sekundären
Infektionen mit weiterer Gewichtsabnahme und hämatologischen Anomalitäten dominiert.
Schließlich
nimmt im Stadium V die Gesundheit von Katzen über einen Zeitraum von Monaten
bis Jahren weiter ab und wenige überlebende
Tiere können
einen Zustand entwickeln, der analog dem humanen erworbenen Immunschwächesyndrom
(AIDS) mit opportunistischen Infektionen an mehreren Körperstellen
ist.
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Der
Virus repliziert sich optimal in mononukleären Blutzellen und weist Tropismus
für T-Lymphozyten, peritoneale
Makrophagen, Hirnmakrophagen und Astrozyten auf. Gleich anderen
Retroviren besteht das genetische Material von FIV aus RNA und die
Produktion einer DNA-Kopie der viralen RNA ist eine wesentliche Stufe
bei der Replikation von FIV im Wirt. Diese Stufe erfordert das Enzym
reverse Transkriptase, die durch das eindringende Virus in den Wirt
getragen wird. Die DNA-Version des viralen Genoms wird in das genetische Material
infizierter Wirtszellen insertiert, in dem es als Provirus verbleibt.
Dieses Provirus wird jedes Mal, wenn sich die Zelle teilt, repliziert
und kann für
die Produktion neuer Virusteilchen codieren. Mit FIV infizierte
Zellen bleiben für
die Dauer ihrer Lebenszeit infiziert.
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Das
Virus scheint durch horizontale Übertragung
verbreitet zu werden, vorwiegend durch Bisswunden von einer infizierten
Katze, da diese Tiere deutliche Virusmengen im Speichel verbreiten
(Yamamoto et al, Am. J. Vet. Res. (1988) 8: 1246). Vertikale Übertragung
wurde berichtet, ist jedoch selten. Bei dieser Übertragungsweise ist es theoretisch
möglich,
eine Schutzmaßnahme
mit einem Antikörper
zu liefern.
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Derzeit
gibt es keine im Handel erhältlichen
Impfstoffe, die Schutz gegenüber
einer Infektion mit FIV ergeben. Jüngere Arbeiten legen nahe,
dass Katzen, die mit ganzen infizierten Zellen oder zellfreiem Virus
immunisiert wurden, gegen eine Infektion geschützt sind und dieser Schutz
in hohem Grade mit dem Vorhandensein von neutralisierenden Antikörpern im
Serum korrelierte (Yamamoto et al, J. Virol. (1993) 670: 601; Yamamoto
et al, AIDS Res. Hum. Retroviruses (1991) 7: 911). Ein Nachteil
dieser Systeme ist jedoch, dass die Verwendung inaktivierter Impfstoffe
eine iatrogene Übertragung
von FIV nicht vollständig
ausschließt.
Ein weiterer Nachteil der Verwendung inaktivierter Zubereitungen
besteht darin, dass sie allgemein keine richtige FIV-Antigenpräsentation
zur Entwicklung zytotoxischer T-Zellen ergeben. Andere Forscher
konzentrierten sich auf rekombinante Ansätze zur Entwicklung eines FIV-Impfstoffs, entweder
in einer Form von Untereinheiten- oder von einem Virusvektor getragenen
Impfstoffen. Die WO92/15684 steht für eine derartige Arbeit.
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Die
WO92/15684 berichtet die Klonierung und Expression von Glykoprotein
(gp)160-Hüllprotein, gp120-Hüllprotein
und p24-gag-Protein von FIV und sie schlägt vor, dass diese Proteine
bei der Diagnose, Behandlung und Prävention von FIV verwendbar
sind. Speziell schlägt
sie die Verwendung rekombinanter Proteine von dem gp160-Hüllprotein
oder dem gag-Protein zur Entwicklung von Impfstoffen zur Prävention
einer FIV-Infektion bei Katzen vor. Zusammenfassungen von Präsentationen,
die durch die Erfinder der WO92/15684 oder deren Mitarbeiter beim
International Symposium on Feline Retrovirus Research, Research Triangle
Park, North Carolina, USA, 6.-9. Oktober 1993, erfolgten, zeigen,
dass zwar deren rekombinantes FIV-env-Genprodukt hohe ELISA-Antikörpertiter
induziert, diese hohen Titer jedoch nicht mit Virusneutralisation
oder mit Schutz vor FIV-Infektion korrelieren.
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Daher
besteht fortgesetzter Bedarf an einem rekombinanten Impfstoff, der
ein nicht-infektiöses FIV-Produkt
ergibt und die Notwendigkeit der Inaktivierung von Impfstoffen von
FIV-infizierten ganzen Zellen beseitigt, während gute Schutzgrade bereitgestellt
werden. Zusätzlich
zu dieser prophylaktischen Verwendung können Impfstoffe auch zur Immuntherapie
nach einer Exposition verwendbar sein. Beispielsweise werden derzeitige
Tollwutimpfstoffe Individuen nach einer potentiellen Exposition
von Tollwutviren gegeben. Da FIV eine lange Latenzzeit zwischen
Infektion und Krankheitsprogression aufweist, könnte eine Immuntherapie auch
von Nutzen beim Stoppen der Progression einer FIV-Erkrankung bei
infizierten Katzen sein.
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GE
Cole et al, J. Virol. (1990) 64: 4930, berichten die Expression
von Hüll-
und gag-Proteinen des felinen Leukämievirus in rekombinanten felinen
Herpesviren.
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Olmsted
et al, Proc. Natl. Acad. Sci. (1989) 86: 2448, berichten die molekulare
Klonierung von felinem Immunschwächevirus.
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Olmsted
et al, Proc. Natl. Acad. Sci. USA (1989) 86: 8088, berichten eine
Nucleotidsequenzanalyse des felinen Immunschwächevirus und sie diskutieren
die Genomorganisation und Verwandtschaft von FIV mit anderen Lentiviren.
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Pederson
et al, Science (1987) 235: 700, berichten die Isolierung eines T-lymphotrophischen
Virus von Hauskatzen mit Immunschwäche-ähnlichem Syndrom.
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Shelton
et al, J. Am. Anim. Hosp. Assoc. (1989) 25: 7, berichten die Prävalenz von
Infektionen des felinen Immunschwächevirus und felinen Leukämievirus
bei Hauskatzen.
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Talbott
et al, Proc. Natl. Acad. Sci. (1989) 86: 5743, berichten die Nucleotidsequenz
und Genomorganisation von felinem Immunschwächevirus.
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Yamamoto
et al, J. Virol. (1993) 67: 601, berichten den experimentellen Schutz
gegenüber
homologen und heterologen Stämmen
des felinen Immunschwächevirus.
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Yamamoto
et al, AIDS Res. Hum. Retroviruses (1991) 7: 911, berichten den
experimentellen Impfstoffschutz gegenüber felinem Immunschwächevirus.
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Nunberg
et al, J. Virol. (1989) 63: 3240, berichten die Erzeugung eines
Vektors des felinen Herpesvirus (FHV) mit deletierter Thymidinkinase.
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Hu
et al, Science (1992) 255: 456, berichten den Schutz von Makaken
gegenüber
einer SIV-Infektion durch Untereinheitenimpfstoffe von SIV-Hüllglykoprotein
gp160.
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Lutz
et al, "Vaccination
of Cats with Recombinant FIV env-gene
products", International
Symposium on Feline Retrovirus Research, Research Triangle Park,
North Carolina, USA, 6.-9. Oktober 1993, berichten, dass es zwar
relative einfach ist, hohe ELISA-Antikörpertiter unter Verwendung
rekombinanter env-Genprodukte (Baculovirus und E. coli) zu induzieren,
ELISA-Antikörpertiter
jedoch nicht mit Virusneutralisation und mit Schutz korrelieren.
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Morikawa
et al, Virology (1991) 183: 288, berichten die Expression von FIV-gag-Protein
in einem Baculovirus-Expressionssystem.
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Die
WO93/08836 beschreibt ein Verfahren zur Verstärkung der Immunogenität eines
Hüllglykoproteins des
felinen Immunschwächevirus
(FIV) in einem Wirt, das die Verabreichung eines rekombinanten lebenden Impfstoffs,
der einen rekombinanten Mikroorganismus, wie ein Virus oder Bakterium
umfasst, der so modifiziert ist, dass er das Hüllglykoprotein und ein Peptid,
das aus env-, pol-, gag-, nef- und vif-Antigenen ausgewählt ist,
exprimiert, umfasst, an den Wirt umfasst.
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Die
WO94/06921 offenbart Verfahren zur Behandlung oder Prävention
von FIV-Infektionen, die das Verabreichen eines Vektorkonstrukts,
das die Expression von mindestens einem immunogenen Bereich eines FIV-Antigens,
das aus der Gruppe von p15gag, p24gag, p10gag, p13pol, p62pol, p15pol,
p36pol oder gp68env und gp27env ausgewählt ist, dirigiert, an eine
Katze derart, dass eine zelluläre
Immunantwort erzeugt wird, umfassen. Die Konstrukte wurden durch
rekombinante Retroviren oder durch ein rekombinantes Virus, das
aus der Gruppe von Pockenviren, Adenoviren, Herpesviren und dgl.
ausgewählt
ist, getragen.
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Die
WO94/06471 beschreibt FIV-Impfstoffe, die eine Nucleotidsequenz
umfassen, die das gesamte FIV-env-Gen mit Codierung für Reste
des FIV-Hüllproteins
oder einen Teil desselben umfasst. Die DNA-Sequenzen mit Codierung
für das
FIV-env-Protein können
zur Herstellung von Impfstoffzusammensetzungen zur Stimulierung
einer Immunantwort in einer Katze gegen FIV durch Verabreichen eines
Expressions vektors, der zur Expression der fraglichen Polypeptide
fähig ist,
an das Tier derart, dass die immunogenen Polypeptide in situ im
Tier exprimiert werden, verwendet werden.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst ein rekombinanter Impfstoff gegen felines Immunschwächevirus
(FIV) ein Baculovirus-Expressionssystem zur Expression des FIV-gag-Proteins und FIV-env-Proteins.
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Der
Impfstoff kann einen Replikationsvektor zur Expression der Proteine
ausgehend von den DNA-Sequenzen mit Codierung für FIV-gag- und -env-Proteine
umfassen. Zu den verfügbaren
Replikationsvektoren gehören
die Herpes-, Pocken-, Adeno-, Retro- und Paramyxoviren, wobei das
feline Herpesvirus als Replikationsvirus bevorzugt ist. Weitere
verfügbare
Replikationsvektoren sind die Salmonella-Bakterien.
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Der
Impfstoff ist vorzugsweise zur parenteralen oder mukosalen Verabreichung
angepasst.
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Der
Impfstoff kann zur Impfung einer Katze gegen HIV verwendet werden.
Er kann in Verbindung mit jedem anderen rekombinanten Impfstoff
gegen felines Immunschwächevirus
(FIV), der eine DNA-Sequenz mit Codierung für FIV-gag-Protein und eine DNA-Sequenz mit Codierung
für FIV-env-Protein umfasst,
verwendet werden.
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Eine
bevorzugte Rekombinante umfasst ein mukosales/parenterales Impfverfahren
mit einer ersten Impfung durch mukosale Verabreichung eines FHVFIenv-
und FHVFIgag-Impfstoffs und einer anschließenden zweiten Impfung durch
parenterale Verabreichung des rekombinanten Baculovirusimpfstoffs.
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Insbesondere
stellt die Erfindung die mukosale Verabreichung von gag- und env-Protein über den FHV-Vektor
an eine Katze und anschließend
die subkutane Verabreichung von gag- und env-Protein, die durch rekombinantes
Baculovirus erzeugt wurden, bereit.
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Immunisierungskits,
die zur Verwendung im Verfahren der Erfindung geeignet sind, werden
ebenfalls bereitgestellt.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Sowohl
die FIVgag- als auch die -env-Sequenzen, die bei der Konstruktion
von rekombinantem Baculovirus verwendet wurden, wurden von einem
infektiösen
proviralen Klon des felinen Immunschwächevirus FIV-14 erhalten. Dieser
Klon stammte ursprünglich
von dem Wildtyp-Petaluma-Stamm. Der Ort und die Sequenzen der Gene
mit Codierung für
gag und env von FIV sowie die dadurch codierten Proteinsequenzen
sind bekannt und können
nach einschlägig
bekannten Techniken isoliert werden (siehe beispielsweise Talbott
et al, Proc. Natl. Acad. Sci. (1989) 86: 5743; Olmsted et al, Proc.
Natl. Acad. Sci. (1989) 86: 2448). Die Nummerierung der Sequenz
ist wie bei RA Olmsted et al, Proc. Natl. Acad. Sci. USA (1989)
86: 8088 beschrieben (GenBank-Hinterlegungsnummer M25381).
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Alternativ
können
diese veröffentlichten
Sequenzen für
gag und env zur chemischen Synthese der Gene unter Verwendung einer
für diesen
Zweck gestalteten Vorrichtung nach einschlägig bekannten Techniken verwendet
werden. Unter Verwendung von Gentechnik wurden die Gene mit Codierung
für gag
und env von FIV oder immunogene Bereiche derselben in Plasmide transformiert
und die Gene können
daher günstigerweise
und bei den Transfervektoren der Erfindung vor zugsweise von einer
derartigen Quelle erhalten werden. Beispiele für Plasmide sind pVLFIgag* (mit
Codierung für
das gag-Gen) und pVLFIenv (mit Codierung für das Hüllgen). Allgemeine Subklonierungsverfahren
wurden gemäß der Beschreibung
in Sambrook et al, Molecular Cloning: A Laboratory Manual (2. Auflage,
1989), Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, New York,
verfolgt.
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Das
Baculovirus-Expressionsvektorsystem (BEVS) ist einschlägig als
günstiges
rekombinantes Genexpressionssystem bekannt, für das in einigen Fällen gezeigt
wurde, dass es große
Mengen eines heterologen Proteins produzieren kann. Kurz gesagt
verwendet BEVS Expressionsvektoren zur Insertion heterologer Gene
in das Baculovirusgenom an einem Ort derart, dass das Gen unter
der Kontrolle der regulatorischen Elemente des Baculovirus exprimiert
wird. Das rekombinante Baculovirus kann eine kultivierte Insektenzelllinie infizieren,
wo das heterologe Protein exprimiert wird.
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Mehrere
Gruppen, die BEVS verwenden, exprimierten die Oberflächenglykoproteine
von zwei Retroviren. Ferner berichten Morikawa et al, Virology (1991)
183: 288-297 die Expression von FIV-gag in dem Baculovirussystem.
BEVS ist in der Übersicht
detailliert angegeben bei V.A. Luckow, Cloning and expression of heterologous
genes in insect cells with baculorvirus vectors, in "Recombinant DNA Technology
and Applications",
Hrsg. C. Ho, A. Prokop und R. Bajpai (1990) McGraw-Hill, New York,
und V.A. Luckow & M.D.
Summers, Bio/Technology 6: 47-55 (1988). Zur Konstruktion des rekombinanten
Baculovirus gemäß der Erfindung
verwenden wir die detailliert in der letzteren Veröffentlichung
beschriebene Methode.
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Zwar
sind eine große
Zahl von Baculovirusarten bekannt, doch ist das bevorzugte Virion
zur Verwendung in BEVS das Autographa californica Nuclear Polyhydrosis
Virus, das auch als AcNPV oder AcMNPV bekannt ist. AcNPV infiziert über 30 Arten
von Lepidoptera-Zellen, wobei der bevorzugte Wirt die Spodoptera
frugiperda-Zellline Sf9 ist.
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Die
in Baculoviren zu insertierenden Fremdgene verwenden Plasmide, die
eine von Baculovirus-DNA flankierte Klonierungsstelle enthalten.
Die kultivierte Wirtszelle wird mit diesem Plasmid und genomischer Wildtyp-Baculovirus-DNA cotransfiziert,
wobei eine Rekombination unter Bildung eines das heterologe Gen tragenden
viralen Genoms erfolgt. Die Verfahren und Bedingungen, durch die
eine Cotransfektion erfolgt, sind einschlägig bekannt. Beispiele umfassen
Calciumphosphat-Copräzipitation
(F.L. Graham und A.J. van der Eb, Virology, 52: 456-467 (1973)),
Protamin (U. Wienhues et al, DNA (NY) 6: 81-89 (1987)), Lipofectin
(Biotechniques 11: 310-312) und Elektroporation (S.G. Mann und L.A.
King, J. Gen. Virology 70: 3501-3505 (1989)). Wir verwenden das
Calciumphosphatverfahren, das im folgenden genauer angegeben ist,
das das bevorzugte Transfektionsverfahren zur Produktion des rekombinanten
Baculovirus der Erfindung ist.
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Typischerweise
wird das heterologe Gen zur Insertion in das Polyhedrongen, ein
Gen, das zur Replikation oder Produktion extrazellulärer Viren
nicht wesentlich ist, zielgesteuert. Dies wird allgemein durch Einarbeitn
der Baculovirus-DNA mit Codierung für den Polyhedronpromotor und
Sequenzen von 3'-
und 5'-DNA, die
den Polyhedronpromotor flankieren, in den Plasmidtransfervektor
erreicht. Fremdgene werden dann in den Transfervektor strangabwärts des
Promotors unter Verwendung von einschlägig bekannter Gentechnik insertiert.
Eine breite Vielzahl geeigneter Transfervektoren ist bekannt und
zur Verwendung in Ausführungsformen der
Erfindung geeignet. Zu diesen gehören pACYMI, pEV55, pAC373,
pACRP, pEVIV, PEV51 und pVL941; wobei der bevorzugte Vektor pVL941
ist. Ferner könnten
sowohl das gag- als auch das env-Gen in ein einziges Virus unter
Verwendung von mehreren der Vektoren der multiplen Klonierungsstelle,
die verfügbar
sind, insertiert werden. Beispiele für geeignete für Vektoren
der multiplen Stelle umfassen p2XIVVI–X3,
pXIVVI–,
pSyn nWTVI– (gemäß der Beschreibung
in Gene 100: 131-137 (1991)); oder pACVC2 gemäß der Beschreibung in Protein
Engineering 1: 359-366 (1987).
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Das
rekombinante Baculovirus der Erfindung kann durch optisches Screening
und anschließend DNA-Dot-Blot-Hybridisierung,
Zellaffinitätstechniken,
Plaquehybridisierung oder andere einschlägig bekannte Techniken identifiziert
werden. Das rekombinante Baculovirus der Erfindung kann auch Proteine
umfassen, für die
es chromogene und/oder enzymatische Substrate zur leichten Identifizierung
und Reinigung gibt. Das bevorzugte Verfahren ist optisches Screening
von Rekombinanten, da Rekombinanten die für Wildtyp-Baculovirus charakteristischen
Okklusionskörper
fehlen; optisches Screening ist eine Technik, die einschlägig bekannt ist.
Die Morpholyte mit fehlender Okklusion werden dann aufgenommen und
in eine 96-Vertiefungen-Platte zur DNA-Dot-Blot-Hybridisierung gegeben. Diese Hybridisierungstechnik
ist auf dem Gebiet der Gentechnik bekannt und erfordert keine spezielle
Angabe. Vorzugsweise werden mehrere der Viren, die den stärksten Hybridisierungssignalen
entsprechen, gereinigt und vollständiger charakterisiert.
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Die
rekombinanten Baculoviren der Erfindung können in einer beliebigen Zahl
kontinuierlich kultivierter Insektenzelllinien vermehrt werden,
zu denen am typischsten Anticarsa gemmitalis (soybean caterpillar),
Bombyx mori (Seidenspinner), Estigmene acrea (Salzmarschmotte),
Heliothis virescens (Baumwollrüssler),
Leucania separata, Lymantria dispar (gypsy moth), Malacasoma disstria
(forest tent caterpillar), Mammestra brassicae (Kohleule), Manduca
sexta (Tabakschwärmer),
Plutella zylostella (Kohlmotte), Spodoptera exigua (Zuckerrübeneule)
und Spodoptera littorlis gehören.
Die bevorzugte Insektenzelllinie zur Vermehrung des rekombinanten
Baculovirus der Erfindung ist Spodoptera frugiperda Sf-9. Zusätzlich zu
dem Baculovirus-Expressionssystem
umfassen andere Genexpressionssysteme, die in der vorliegenden Erfindung
verwendet werden können, E.
coli-, Hefe- und CHO-Expressionssyteme.
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Ein
alternatives System zur Einführung
von Immunogenen in Wirte sind bekannte Replikationsvektoren, wie
das feline Herpesvirus. In einem felinen Herpesvirusvektor zu exprimierende
Gene werden unter die Kontrolle eines heterologen Promotors gestellt
und in das Herpesvirusgenom insertiert. Typischerweise wird das
zu exprimierende Gen in den Thymidinkinase-Locus insertiert, was
eine Selektion von rekombinanten Viren durch den Verlust der Thymidinkinasefunktion
ermöglicht.
Das rekombinante feline Herpesvirus wird dann zur direkten Infektion
des Tiers verwendet, wo die Replikation die Expression der insertierten
Gene ermöglicht. Andere
Replikationsviren, die verwendet werden können, umfassen Pocken-, Adeno-,
Paramyxo- und Retroviren. Ferner können Salmonella-Bakterien als
Replikationsvektoren verwendet werden.
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Das
Immunogen kann durch bekannte Verfahren, die die direkte Impfung
von Plasmiden, die DNA mit Codierung für das Immunogen enthalten ("nackte DNA-Impfstoffe"), umfassen, in Impfstoffdosisform
hergestellt werden.
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Ein
Impfstoff, der unter Verwendung der Glykoproteine der vorliegenden
Erfindung hergestellt wurde, kann aus fixierten Wirtszellen, einem
Wirtszellextrakt oder einer partiell oder vollständig gereinigten FIV-Glykoproteinzubereitung
aus den Wirtszellen oder durch chemische Synthese produziert bestehen.
Das gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellte FIV-Glykoprotein-Immunogen ist vorzugsweise
frei von intaktem FIV-Virus. Daher besteht das Impfstoffimmunogen
der Erfindung im wesentlichen vollständig aus den gewünschten
immunogenen FIV-Polypeptiden, die FIV-Antigenität zeigen.
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Der
Impfstoff kann dann parenteral oder mukosal verabreicht werden.
Zur parenteralen Verabreichung, wie intramuskuläre oder subkutane Injektion,
kann das Immunogen mit einem geeigneten Träger kombiniert werden, beispielsweise
kann es in Wasser, Kochsalzlösung
oder gepufferten Vehikeln mit oder ohne verschiedene(n) Adjuvanzien
oder Immummodulationsmitteln verabreicht werden, wobei diese Aluminiumhydroxid,
Aluminiumphosphat, Aluminiumkaliumsulfat (Alaun), Berylliumsulfat,
Siliciumdioxid, Kaolin, Kohle, Wasser-in-Öl-Emulsionen, Öl-in-Wasser-Emulsionen,
Muramyldipeptid, Bakterienendotoxin, Lipid X, Corynebacterium parvum
(Propionnibacterium acnes), Bordetella pertussis, Polyribonucleotide,
Natriumalginat, Lanolin, Lysolecithin, Vitamin A, Saponin, Liposome,
Levamisol, DEAE-Dextran, geblockte Copolymere oder andere synthetische
Adjuvanzien umfassen. Derartige Adjuvanzien sind im Handel von verschiedenen
Quellen, beispielsweise Merck Adjuvant 65 (Merck and Company, Inc.
Rahway, N.J.) erhältlich.
Ein weiteres geeignetes Adjuvans ist Freund's Incomplete Adjuvant (Difco Laboratories,
Detroit, Michigan). Andere Impfstoffe können nach dem Fachmann einschlägig bekannten
Verfahren, die beispielsweise in I. Tizard, An Introduction to Veterinary
Immunology, 2. Auflage (1982), das hier als Bezug aufgenommen ist,
angegeben sind, hergestellt werden.
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Zur
parenteralen Verabreichung kann der Anteil von Immunogen und Adjuvans über einen
breiten Bereich variiert werden, sofern beide in wirksamen Mengen
vorhanden sind. Beispielsweise kann Aluminiumhydroxid in einer Menge
von 0,5 % des Impfstoffgemischs (Al2O3-Basis) vorhanden sein. Auf einer Basis
pro Dosis und in Abhängigkeit
von der Reinheit und Immunogenität
des Antigens kann die Konzentration des Immunogens von etwa 1,0
mg bis etwa 100 mg pro Katze reichen. Die bevorzugte Konzentration
des Immunogens und das Volumen, die zu verabreichen sind, variieren
in Abhängigkeit
vom Alter und Gewicht des Wirts sowie anderen Faktoren, die dem
Fachmann mit Kenntnissen auf dem Gebiet von Impfungstechniken bekannt
sind. Beispielsweise ist in Katzen ein bevorzugter Bereich etwa
10 μg bis
etwas 1,0 mg, eine geeignete Dosisgröße etwa 0,5-5 ml, vorzugsweise
etwa 1,0 ml. Entsprechend umfasst eine Injektionsdosis beispielsweise
1 ml, der 1,0 mg Immunogen in einem Gemisch mit 0,5 % Aluminiumhydroxid
enthält.
Vergleichbare Dosisformen können
auch zur parenteralen Verabreichung an nicht ausgereifte Säuger hergestellt
werden, doch kann die Immunogenmenge pro Dosis kleiner sein, bei
Kätzchen
beispielsweise etwa 0,25 bis etwa 1,0 ml pro Dosis betragen.
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Zur
mukosalen Verabreichung kann das Immunogen mit einem geeigneten
Träger,
beispielsweise Wasser, Kochsalzlösung
oder gepufferten Vehikeln, kombiniert werden. Zusätzlich können verschiedene
einschlägig
bekannte Immunmodulationsmittel zur spezifischen Verstärkung einer
mukosalen Immunantwort zugegeben werden. Derartige Mittel umfassen
Choleratoxin oder Teile desselben, DEAE-Dextran, Interleukine (beispielsweise
IL-5), LT-Toxin von E. coli, Shiga-Toxin und andere Toxine von gramnegativen
Organismen. Wenn sie formuliert sind, können derartige Impfstoffe an
jeder mukosalen Oberfläche,
typischerweise und am günstigsten
in die Nares und/oder den Oro-Pharynx unter Verwendung von für diesen
Zweck geeigneten Vorrichtungen, beispielsweise tropfenweise mit
einer kleinen Nasenkanüle,
durch Aerosolbildung und dgl. eingeführt werden. Die Konzentration
eines Immunogens sowie die Dosisgröße zur mukosalen Verabreichung
ist ähnlich
der zur parenteralen Verabreichung verwendeten.
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Eine
Impfung kann nach einem Zwei-Dosis-Protokoll gemäß der Offenbarung in WO9208427
erreicht werden; in einer ersten Ausführungsform umfasst das Zwei-Dosis-Protokoll
eine erste Dosis, die einer mukosalen Membran, wie oben angegeben,
verabreicht wird, und anschließend
eine zweite Dosis, die parenteral verabreicht wird. Nach diesem
Aspekt der Erfindung wird die zweite Dosis eine gewisse Zeit nach
der ersten mukosalen Impfung verabreicht. Der Zeitraum, der zwischen
der ersten mukosalen Impfung und der zweiten späteren parenteralen Impfung
verstreichen sollte, hängt
vom Alter, Gewicht, der Gesundheit und dgl. des Wirts, dem Virus,
gegen das Schutz gesucht wird, der Immunogenität der jeweiligen Impfstoffe
und dgl. ab. Es ist bekannt, dass unter normalen Bedingungen die
mukosale Verabreichung normalerweise, jedoch nicht immer ein Replikationsmittel,
d.h. ein lebendes rekombinantes Virus oder Bakterium, umfasst, das
ermöglicht, dass
Antigene zum Immunsystem Zugang erhalten. Ferner kann die zweite
parenterale Impfung aus entweder einem replizierenden oder nicht-replizierenden
Mittel bestehen. Jedoch ist dieses Protokoll nicht die ausschließliche Weise
der Zufuhr eines Antigens, da nicht-replizierende Antigene dem mukosalen
Immunsystem, beispielsweise durch Mikrokügelchenverkapselung von Antigenen,
zugeführt
werden können.
Diese und andere Faktoren sind einschlägig bekannt und die Bestimmung
des Gewichts und der relativen Bedeutung von jedem dieser Faktoren
gehört
zu den routinemäßigen Überlegungen
eines Fachmanns.
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Das
duale Verfahren ist gegen Viren wirksam, die eine kompartimentalisierte
Immunogenantwort zeigen, d.h. Viren, die durch eine mukosale Stelle
Zutritt zum Wirt erlangen, die jedoch auch systemisch replizieren.
Das duale Verfahren ist auch wirksam gegen Organismen, wie das feline
Immunschwächevirus,
die überwiegend
an entweder der mukosalen Stelle oder der parenteralen Stelle replizieren.
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Dieses
duale Dosisprotokoll der Erfindung kann auch durch Verabreichen
der zwei Impfstoffkomponenten gleichzeitig an ihren entsprechenden
Stellen erreicht werden. Dem Fachmann ist klar, dass eine Verabreichung
an beiden Stellen zu genau der gleichen Zeit unwahrscheinlich ist,
und daher umfasst der Zeitraum für
eine gleichzeitige Verabreichung die Verzögerung, die erreicht werden
kann, wenn beispielsweise der Wirt für die zweite Dosis vorbereitet
wird, die zweite Dosis zur Verabreichung vorbereitet wird, der Wirt
bezüglich Zeichen
einer negativen Belastung nach Verabreichung der ersten Dosis beobachtet
wird und dgl. Daher erhält,
wenn dem gleichzeitigen Verabreichungsverfahren der Erfindung gefolgt
wird, eine Katze beispielsweise eine geeignete Dosis einer passenden
Impfstoffformulierung intranasal und/oder oral und eine gleichzeitige
intramuskuläre
Impfung mit einem passen Impfstoff.
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Wenn
Impfstoffe nach den dualen Verfahren der Erfindung verabreicht werden,
können
die Impfstoffe die gleiche immunogene Komponente, die in dem gleichen
oder einem unterschiedlichen Vektor hergestellt oder präsentiert
wurde oder in dem gleichen oder einem unterschiedlichen Vehikel
formuliert wurde, enthalten. Es wird angenommen, dass eine gleichzeitige
duale Verabreichung, die unmittelbar vorher beschrieben wurde, eine
Stimulation beider immunogener Kompartimente ergibt und daher die
Notwendigkeit der zweiten späteren Dosis
verringert.
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In
einer zweiten Ausführungsform
kann eine Impfung mit den FIV-Impfstoffen der Erfindung auch nach herkömmlichen
Protokollen durchgeführt
werden. Typischerweise wird eine erste Dosis an einer parenteralen Stelle
oder, im Falle von Impfstoffen seltener, an einer mukosalen Stelle
verabreicht. Die Wahl des Ortes einer ersten Impfung hängt von
dem zu behandelnden Tier sowie der Verfügbarkeit und Eignung des Impfstoffs
für diese
Stelle ab. Nach einem geeigneten Zeitraum wird eine zweite Dosis
verabreicht. Herkömmlicherweise wird
die zweite Dosis an der gleichen Stelle wie die erste verabreicht,
d.h. wenn die erste Impfung mukosal ist, ist die zweite mukosal.
Die Entscheidung im Hinblick darauf, welche Stelle zur ersten Verabreichung
geeignet ist, die Notwendigkeit einer zweiten Dosis und der Zeitraum
vor einer zweiten Dosis, die zu verabreichende Dosis und dgl. sind
Faktoren, die dem Fachmann der Impfung von Säugern bekannt und geläufig sind.
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Beispielsweise
kann, wenn Katzen geimpft werden, die erste Dosis im Alter von 6-10
Wochen gegeben werden. Die zweite Dosis des Impfstoffs sollte dann
einige Wochen nach der ersten Dosis, beispielsweise etwa 2 bis 4
Wochen später,
verabreicht werden. Alternativ kann der Impfstoff als einzige 1-ml-Dosis,
beispielsweise im Alter von 6-10 Wochen, verabreicht werden. Jedoch
wird ein 2-Dosis-Protokoll
als bevorzugt für
eine sehr wirksame Immunisierung der Katze betrachtet. Eine jährliche
Auffrischimpfung wird empfohlen. Erwachsene können zu einem beliebigen Zeitpunkt
eine Auffrischimpfung erhalten. Kätzchen, die nicht-geimpften
Erwachsenen geboren werden, können
mit etwa 3-10 Tagen, erneut mit 4-6 Monaten und danach jährlich geimpft
werden.
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Die
FIV-Impfstoffe der Erfindung sowie bekannte Impfstoffe können, wenn
sie nach herkömmlichen Techniken
verabreicht werden oder wenn sie nach dem dualen Verfahren der WO9208427
verabreicht werden, mit anderen Impfstoffen gegen andere Erkrankungen
zur Bildung mehrwertiger Impfstoffe kombiniert werden. Ferner können die
Impfstoffe der Erfindung sowie bekannte Impfstoffe, wenn sie nach
herkömmlichen
Techniken verabreicht werden oder wenn sie nach dem dualen Verfahren
der Erfindung verabreicht werden, auch mit anderen Medikamenten,
beispielsweise Antibiotika, kombiniert werden.
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Ein "virusähnliches
Teilchen" ist ein
Teilchen, das durch Baculovirus-infizierte Insektenzellen produziert
wurde, das einem unreifen FIV-Teilchen im Hinblick auf Dichte (bei
Chromatographie) und Größe, Form und
Ringstruktur (bei EM-Analyse) ähnelt.
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Die
molekularbiologischen, virologischen und Zellkulturtechniken, die
bei der Konstruktion von sowohl den rekombinanten Baculoviren als
auch den rekombinanten felinen Herpesviren, die feline Immunschwächeantigene
exprimieren, beschrieben wurden, sind dem Fachmann geläufig. Literatur,
die diese Techniken beschreibt, umfasst Sambrook et al, Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold
Spring Harbor, N.Y. (2. Auflage, 1989); Ausubel et al, Current Protocols
in Molecular Biology (1987); O'Reilly
et al, Baculovirus Expression Vectors: A Laboratory Manual (1992);
Practical Molecular Virology (Collins, Hrsg., 1991); Culture of
Animal Cells: A Manual of Basic Technique (Freshney, Hrsg., 2. Auflage,
1989); J. Miller, Experiments in Molecular Genetics, Cold Spring Harbor
Laboratory, Cold Spring Harbor, N.Y. (1972); D.A. Morrison, Transformation
and Preservation of Competent Bacterial Cells by Freezing, Methods
Enzymol. 68: 326-331 (1979); J. Perbal, A Practical Guide to Molecular
Cloning, John Wiley & Sons
(1984), und M.D. Summers und G.E. Smitz, Texas Agricultural Experimental
Bulletin Nr. 1555 (1987), die hier alle als Bezug aufgenommen sind.
Außer
wenn dies angegeben ist, sind alle Restriktionsenzyme, Chemikalien
und Materialien oder deren Äquivalente
von Handelslieferanten ohne weiteres erhältlich. Endonukleaserestriktion
folgt den Empfehlungen des Herstellers.
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Es
wird angenommen, dass ein Fachmann ohne weiteren Aufwand unter Verwendung
der vorhergehenden Beschreibung die vorliegende Erfindung in vollstem
Umfang ausführen
kann. Die folgenden detaillierten Beispiele beschreiben, wie die
verschiedenen rekombinanten Impfstoffe der Erfindung zu konstruieren
sind und/oder die verschiedenen Prozesse der Erfindung durchzuführen sind
und sollen als lediglich erläuternd
und nicht als Beschränkung
der vorhergehenden Offenbarung in irgendeiner Weise betrachtet werden.
Dem Fachmann sind passende Variationen der Verfahren sowohl im Hinblick
auf die Reaktionsteilnehmer als auch die Reaktionsbedingungen und
-techniken unmmittelbar geläufig.
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Materialien und Verfahren
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Zellen, Viren und Plasmide
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Das
Stammbaculovirus Autographica californica Nuclear Polyhedrosis Virus
(AcNPV), E2-Stamm, wurde von Max Summers (Texas A & M University)
erhalten. Die Spodoptera frugiperda-Zelllinie Sf-9 wurde von der
American Type Culture Collection erhalten (CRL 1711). Das Plasmid
pSP72 wurde von Promega Biotec erhalten. Das Plasmid p3CL-DHFR wurde
von Fred Homa (The Upjohn Company) erhalten. Das Plasmid pGC113
wurde von Jack Nunberg erhalten und ist bei Nunberg et al, J. Virol.
(1989) 63: 3240 beschrieben.
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Das
Plasmid p3CL-DHFR ist ein Vektor auf der Basis von pUC18, der zur
Expression heterologer Gene in eukaryotischen Zellen konstruiert
wurde. Es verwendet den Immediate Promotor und Leader des humanen
Cytomegalovirus (CMV) (die Sequenzen –1140 bis +74, bezogen auf
die Transkriptionsstartstelle) zum Antreiben der Transkription.
Ein BamHI-BglII-Fragment
von 550 Basenpaaren, das Rinderwachstumshormonsequenzen enthält, wird
zur Zufuhr der Polyadenylierungsfunktionen verwendet. Der Vektor
enthält
singuläre HindIII
und SalI-Stellen zwischen den CMV-Promotor- und bGH-Polyadenylierungssequenzen
zur Insertion fremder Gene.
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Die
Zelllinie FIV-14 wurde von dem Wildtyp-Petaluma-Stamm abgeleitet
(Olmsted et al, Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) 86: 8088 (1989)). Die
Zellen, Stammviren und rekombinanten Viren werden durch Verfahren vermehrt,
die detailliert in Texas Agricultural Experimental Bulletin Nr.
1555 (1987) beschrieben sind.
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Das
Plasmid pVL941 wurde bei V.E. Luckow und M.D. Summers, Virology
170: 31-39 (1989) beschrieben.
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Tiere
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Achtzehn
spezifische pathogenfreie Katzen eines Alters von etwa 12 Wochen
wurden in allen Experimenten verwendet. Tiere werden in einer Behältnisanlage
in drei Gruppen von jeweils sechs Tieren gehalten und mit Katzenfutter
und Wasser nach Belieben gefüttert.
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Western-Blot-Analyse
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Zur
Western-Blot-Analyse werden Aliquots von jeder Fraktion der Gradienten
unter Verwendung von Standard-SDS-PAGE aufgetrennt. Nach der Elektrophorese
werden Proteine nach dem Verfahren von H. Towbin et al, Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 76: 4350-4354 (1979) auf 0,22-μm-Nitrocellulose elektrogeblottet.
Nichtbelegte Stellen auf der Nitrocellulose werden durch anschließende Inkubation
in PBS, die 5 fettfreie Trockenmilch (NFDM) enthält, blockiert. Blots werden
mit dem primären
Antikörper
inkubiert und eine Farbentwicklung wurde gemäß der Beschreibung bei W.F.
Hink et al, Biotechnology Progress 7: 9-14 (1991) durchgeführt. Seren
konvaleszierender Katzen von experimentell FIV-infizierten Katzen wurden zur Detektion
von gag- und env-Proteinen
auf Wester-Blots verwendet.
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Herstellung
eines Antigens zur Verwendung als Impfstoff
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Spodoptera
frugiperda (Sf-9)-Zellen in Spinnerkolben werden mit einer Zelldichte
von 1 × 106 Zellen/ml wurden mit einer Infektionsmenge
von 5 plaquebildenden Einheiten (pfu)/Zelle infiziert. Die Zellen
werden mit den folgenden rekombinanten Viren infiziert: entweder
AcNPVFIgag* oder AcNPVFIenv oder mit AcNPVFIgag* und AcNPVFIenv
coinfiziert. Jede Kultur wird 66 h nach der Infektion geerntet.
Infizierte Zellen werden von dem Kulturmedium durch Zentrifugation
mit langsamer Geschwindigkeit abgetrennt und bis zur Verwendung
gefroren aufbewahrt.
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FHV-Rekombinanten,
die entweder FIV-gag- oder -env-Gene exprimieren, werden in CRFK-Zellen wachsengelassen
und 3 Tage nach der Infektion geerntet. Nach einer Klärung zur
Entfernung von Zellresten wird die Überstandsflüssigkeit getitert und bei –70 °C vor der
Verwendung aufbewahrt. Der Impfstoff wird so formuliert, dass er
105-107 pfu/ml enthält.
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Labortests
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p24-Konzentrationen
bei Katzen werden unter Verwendung eines im Handel erhältlichen
Kits (IDEXX, Portland, ME) ermittelt. p24, ein gruppenspezifisches
Antigen von FIV, wird im Blut von bleibend infizierten Tieren gefunden
und kann daher als Test auf Virämie
verwendet werden. Eine Standardisierung in unserem Labor zeigte,
dass im Kontext bekannter positiver und negativer Seren OD-Werte
von ≥ 0,25
positiv für
Virämie
sind.
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PCR-Analyse
von Katzen-PBMCs wurde unter Verwendung von zwei Paaren geknäuelter Primer
während
zwei Amplifikationsrunden auf dem Thermal Cycler (Perkin-Elmer Cetus,
Norwalk, Conn.) durchgeführt. Die
Sequenzen der Oligonucleotidprimer, die bei der PCR und als Sonden
für Southern-Blots verwendet wurden,
wurden aus FIV-Sequenzdaten gewählt
(Talbott et al, Proc. Natl. Acad. Sci. (1989) 86: 5743, und Olmsted et
al, Proc. Natl. Acad. Sci. (1989) 86: 2448). Jede Amplifikationsrunde
bestand aus 30 Zyklen (Runde 1: 94 °C während 1 min, 55 °C während 1,5
min, 72 °C
während
2 min, Zyklusendvolumen 0,1 ml; Runde 2: 94 °C während 1 min, 55 °C während 1,5
min, 72 °C
während
1 min, Zyklusendvolumen 0,05 ml), wobei Runde 1 mit genomischer
DNA beginnt und die Runde 2 eine 0,01-ml-Probe von jedem der Reaktionsgemische
der ersten Runde amplifiziert.
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Die
Proben wurden dann auf ein 0,9 % Agarosegel in TBE-Puffer unter Beladen
mit 0,05 ml des Produkts der Runde 2 der PCR analysiert. Das 804-bp-DNA-Produkt
wurde durch Ethidiumbromid-Anfärbung sichtbar
gemacht und durch Southern-Blot bestätigt.
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Nach
der Elektrophorese erfolgte die Übertragung
von DNA auf Nitrocellulose nach Standardverfahren (J. Sambrook,
E.F. Fritsch und T. Maniatis (1989) Molecular Cloning: A Laboratory
Manual (2. Auflage), Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring
Harbor, N.Y.). Die Filterhybridisierung wurde unter Verwendung des
3'-Oligolabeling-Systems von Amersham
mit nicht-radioaktiver Detektion unter Verwendung von verstärkter Chemilumineszenz
(ECL) durchgeführt.
Bei der ECL-Reaktion katalysiert Meerrettichperoxidase die Oxidation
von Luminol zur Detektion von Sonden, die mit Fluoreszein-dUTP 3'-geschwänzt und
an Zielsequenzen auf Filtern hybridisiert sind. Unter Verwendung
der Sonde PJD 83: 5'-ACA
TCC CCC TGA TGC TCC CAG ACC ATT ACC-3' (Talbott et al, Proc. Natl. Acad. Sci.
(1989) 86: 5743) [SEQ ID No: 3] mit einer Konzentration von 10 ng/ml
wurde die Membran 2 h bei 55 °C
hybridisiert.
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Beispiel 1 Expression
von FIV-gag- und -env-Genen
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A. Klonierung eines gag-Gens
in rekombinanten Baculovirus-Expressionsvektor
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Zur
Konstruktion eines rekombinanten Baculovirus, das das FIV-gag-Genprodukt
exprimiert, wird der infektiöse
provirale Klon pFIV14 mit HincII und EcoRV zur Freisetzung eines
1450-Basenfragments (Basen 599-2049), das das gag-Gen enthält, verdaut.
Dieses Fragment wird in den Vektor pSP72 subkloniert, mit SmaI verdaut
und mit Kälberdarmphosphatase
(calf intestinal phosphatase, CIP) dephosphoryliert. Das erhaltene Plasmidzwischenprodukt
(der Bezeichnung D4) wird dann mit BglII und BamHI zur Freisetzung
des gag enthaltenden 1450-Basen-Fragments verdaut, das dann in den
Baculovirus-Expressionsvektor pVL941 (Talbott et al, Proc. Natl.
Acad. Sci. (1989) 86: 5743), der mit BamHI verdaut und mit Kälberdarmphosphatase
phosphoryliert wurde, ligiert wird. Der gebildete Vektor wird als
pVLFIgag bezeichnet (siehe 1).
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Die
Gestaltung des pVLFIgag führt
zu einer Anordnung, die es ermöglicht,
dass die natürlich
vorkommende FIV-gag-pol-Rasterverschiebung
ein Fusionsprotein produziert, das aus dem an das Baculovirus-Polyhedron-Genprodukt
gebundenen FIV-gag besteht. Zur Beseitigung dieses Rasterverschiebungsprodukts
werden Stoppcodons in allen drei Leserastern unmittelbar nach dem
gag-Leseraster insertiert. PCR wird zur Produktion eines "Substitutions"-3'-Endes für das gag-Gen, das die gewünschten
Stoppcodons enthält,
verwendet. PCR-Primer (DAD-1: 5'-CCATTGGAATTCTACCTATTTATAAATCCAATAGTTCTCCTC-3' [SEQ ID Nr: 1], DAD-2:
5'-GCAATGGCCACCTTAAGCCAGAAAG-3' [SEQ ID Nr: 2])
werden zur Amplifikation eines 389-Basen-Teils von FIV-14, der die
technisch veränderten
Stoppcodons enthält,
verwendet. Das PCR-Fragment wird mit EcoRI verdaut und das 125-Basen-Fragment,
das das "Substitutions"-gag-3'-Ende enthält, wird
isoliert. Dieses Fragment wird dann in das gag enthaltende D4-Plasmid,
das zur Entfernung des das natürliche
3'-Ende enthaltenden
Fragments mit EcoRI verdaut (und dephosphoryliert) wurde, ligiert.
Das erhaltene Plasmid der Bezeichnung D4* wird dann in der gleichen
Weise wie oben für
D4 beschrieben in pVL941 platziert, wobei der Baculovirusvektor
pVLFIgag* erhalten wird. Der Abschnitt des Gens, der PCR-amplifizert
wurde, wird sequenziert, um das Vorhandensein der gewünschten
Stoppcodons festzustellen.
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B. Clonierung des env-Gens
in rekombinantem Baculovirus-Expressionsvektor
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Ein
Vektor zur Expression von FIV-env in Baculovirus wird konstruiert,
indem zunächst
pFIV-14 mit AseI und NdeI zur Entfernung eines 2649-Basen-Fragments
(Basen 6257-8906), das das FIV-env-Gen enthält, verdaut wird. Nach der
Behandlung mit Klenow zum Auffüllen
der Enden, wird das Fragment in pSP72, das mit SmaI verdaut und
dephosphoryliert wurde, subkloniert. Dieses Plasmidzwischenprodukt
der Bezeichnung B1 wird mit BamHI und BglII verdaut (partieller
Verdau), um ein Fragment von ~2660 Basen zu entfernen, das in pVL941,
das mit BamHI verdaut und dephosphoryliert wurde, ligiert wird.
Das gebildete Plasmid wird als pVLFIenv bezeichnet.
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C. Baculovirustransformation
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Die
Plasmide pVLFIgag* und pVLFIenv werden mit der Wildtyp-Baculovirus-DNA in
Sf9-Zellen unter Verwendung von Standard-Baculovirus-Expressionsvektortechniken
(Texas Agricultural Experimental Station Bulletin Nr. 1555 (1987))
cotransfiziert. Rekombinante Viren werden auf der Basis ihres okklusionsnegativen Phänotyps selektiert.
Fünf individuelle
Plaques werden für
jedes Konstrukt aufgenommen und fünfmal plaquegereinigt. Die
Virusstammmaterialien werden auf die Expression des heterologen
FIV-Gens getestet, indem zunächst
eine 60-mm-Schale von Sf9-Zellen mit einer geschätzten Infektionsmenge bzw.
-mulitplizität
von 10 infiziert wird. 60 h nach der Infektion werden das konditionierte
Medium und die Zellen geerntet und auf Expression von FIV-Proteinen
durch Western-Blot-Analyse getestet. Serum von einer Katze, die
experimentell mit FIV infiziert wurde, wird zur Sondierung des Western-Blots
verwendet. Positive Klone, die die höchsten Proteinmengen produzieren,
werden zur Bildung von Virusstammmaterialien selektiert.
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D. FIV-env- und -gag-Expression
(Baculovirus)
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In
Suspensionskultur wachsende Sf9-Zellen werden zur Produktion größerer Proteinmengen
für Tierexperimente
verwendet. Suspensionszellen werden in Spinnerkolben in Medium,
das aus ergänztem
Grace-Medium (Gibco BRL), das 10 fetales Kälberserum enthält, besteht,
wachsengelassen. Das Medium wird auch mit Amphoterin B (2,5 μg/ml), Penicillin
(10 U/ml) und Streptomycin (10 μg/ml)
ergänzt.
Zellen werden mit einer Dichte von 1 × 106 Zellen/ml
mit einer Infektionsmultiplizität
von 10 infiziert. 66 h nach der Infektion werden die Zellen durch
Zentrifugation geerntet. Die Expression wird vor der Verwendung
durch Western-Blot-Analyse festgestellt. Der Blot wird mit FIV-reaktiven Antiseren
von einer experimentell infizierten Katze sondiert. Infizierte Zellen
werden bei –20 °C gefroren
aufbewahrt.
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E. Klonierung von gag-
und env-Genen in rekombinantes felines Herpesvirus
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Die
gleichen FIV-Sequenzen, die zur Expression von FIG-gag- und -env-Genen in
Baculovirus verwendet wurden, werden zur Konstruktion rekombinanter
feliner Herpesviren, die FIV-gag-
und -env-Genprodukte exprimieren, verwendet.
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Das
Gen, das FIV-gag codierende Sequenzen enthält, wird von dem FIV-proviralen
Klon FIV-14 durch Verdau mit HindII und EcoRV entfernt. Dieses 1450-Basen-Fragment
wird in den Vektor p3CL-DHFR, der mit HindIII verdaut, mit Klenow
an den Enden aufgefüllt
und dephosphoryliert wurde, subkloniert. Das gebildete Plasmid p3CLFIgag
wird dann mit EcoRI (partiell) und BglII zur Freisetzung eines Fragments,
das die gesamte Transkriptionseinheit enthält, die aus dem CMV Immediate
Early Promoter, dem FIV-gag-Gen und dem Rinderwachstumshormon-Polyadenylierungssignal
besteht, verdaut. Dieses Fragment wird in das Plasmid pGC113 (JH.
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Nunberg
et al, J. Virol. (1989) 63: 3240) an der HindIII-Stelle subkloniert (sowohl Insert als
auch Vektor mit Klenow glattendig gemacht), wobei das Plasmid pGCFIgag
erhalten wird. Die Transkriptionseinheit ist von FHV-Thymidinkinase-Gensequenzen
flankiert, um eine homologe Rekombination in das FHV-Genom zu ermöglichen,
und ihr fehlen 450 Basen aus der Mitte des Thymidinkinasegens, um
das Virus abzuschwächen (nicht
vorhanden in pGC113 gemäß der Beschreibung
in JH Nunberg et al, J. Virol. (1989) 63: 3240).
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Eine ähnliche
Strategie wird zur Produktion eines Transferplasmids zur Expression
von FIV-env verwendet. Die codierende Sequenz für FIV-env wird von FIV-14 durch
Verdau mit AseI und NdeI entfernt und in pSP72, das mit PvuI verdaut
und dephosphoryliert wurde, subkloniert, wobei das Plasmid der Bezeichnung
F5 produziert wird. Das env-Gen wird von dem Plasmid F5 mit HindIII
und XhoI entfernt und in p3CL-DHFR, das mit HindIII und SalI verdaut
wurde, subkloniert, wobei das Plasmid p3CLFIenv erhalten wird. Das
Fragment, das die CMV-Promotor-, FIV-env-Gen- und bGH-Polyadenylierungssequenzen
enthält,
wird durch Verdau mit EcoRI und PvuII entfernt, mit Klenow glattendig
gemacht und in die HindIII-Stelle von pGC113 (das mit Klenow aufgefüllt ist)
subkloniert, wobei das Plasmid pGCFIenv erhalten wird.
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F. FIV-env- und -gag-Expression
(FHV)
-
Rekombinante
FHVs, die FIV-gag oder -env exprimieren, werden im wesentlichen
gemäß der Beschreibung
in JH Nunberg et al, J. Virol. (1989) 63: 3240, produziert. Dies
umfasst die Verwendung homologer Rekombination zum Austausch des
nativen Thymidinkinasegens durch das deletierte Thymidinkinasegen,
das die FIV-Gentranskriptionseinheit enthält. CRFK-Zellen werden unter
Verwendung eines Standard- Calciumphosphatpräzipitat-Transfektionsprotokolls
mit gleichen Mengen von entweder pGCFIgag oder PGCFIenv und gereinigter
FHV (UT88)-DNA cotransfiziert. Nach Erreichen von 100 % CPE (3-5
Tage) wird der erhaltene Viruspool seriell verdünnt und auf CRFK-Zellen in
Gegenwart von 100 μg/ml
Thymidinarabinosid (araT) zur Selektion auf Thymidinkinase-negative
Viren erneut ausplattiert. Acht Plaques werden von jeder Transfektion
aufgenommen, auf CRFK-Zellen amplifiziert und virale DNA wird präpariert.
Die virale DNA wird durch Restriktionsverdau mit EcoRI und anschließende Southern-Blot-Analyse
unter Verwendung von sowohl FIV-spezifischen als auch tk-spezifischen
DNA-Sonden analysiert. DNA-positive Klone werden auf die Expression
von FIV-Proteinen durch Western-Blot-Analyse von Lysaten infizierter
Zellen analysiert.
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CRFK-Zellen
werden mit drei verschiedenen FHVFIgag-Klonen (Bahnen 1, 2, 3),
vier verschiedenen FHVFIenv-Klonen (Bahnen 5, 6, 7, 8) oder dem
Stamm UT88-Virus als negative Kontrolle (Bahnen 4, 9) infiziert.
Zelllysate werden durch Western-Blot-Analyse
unter Verwendung eines FIV-reaktiven Antiserums einer experimentell
infizierten Katze analysiert. Rekombinante FHVs, die FIV-gag oder
-env exprimieren, werden auf der Basis maximaler Proteinexpression
selektiert, weitere zwei Male plaquegereinigt und zur Produktion
von Virusstammmaterialien verwendet.
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Beispiel 2 Impfungs- und
Infektionsexperimente
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Achtzehn
spezifische pathogenfreie Katzen eines Alters von etwa 12 Wochen
werden in diesem Experiment verwendet. Die Tiere werden in Behältnisanlagen
in drei Gruppen von jeweils sechs Tieren gehalten und mit Katzentrockenfutter
und Wasser nach Belieben gefüttert.
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A. Impfgruppen
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1. Kombinierte mukosale/parenterale
Impfung
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Nach
einem Akklimatisationszeitraum werden Tiere in Gruppe I (n = 6)
intranasal mit 0,5 ml FHVFIgag und 0,5 ml FHVFIenv (insgesamt 1
ml) geimpft. Dies wird durch Verwendung einer Spritze, an der eine
kleine Nasenkanüle
befestigt wurde, durchgeführt.
Die Tiere werden sanft festgehalten und etwa 0,25 ml werden in jedes
Nasenloch getropft und 0,5 ml werden im hinteren Oropharynx platziert.
Jede getrennte Zubereitung enthält
106'5 TCID50 pro ml. Etwa drei Wochen später werden
Tiere subkutan mit 106,5 Sf9-Zellen, die
in Kochsalzlösung
suspendiert sind, die 72 h zuvor mit einer Infektionsmultiplizität von 1
mit rekombinanten Baculoviren mit FIV-gag- und -env-Insertionen
infiziert worden waren, einer Auffrischimpfung unterzogen.
-
2. Kombinierte parenterale/parenterale
Impfung
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Tiere
in Gruppe II (n = 6) werden subkutan mit 106,5 Sf9-Zellen, die in Kochsalzlösung suspendiert
sind, die 72 h zuvor mit einer Infektionsmultiplizität von 1
mit rekombinanten Baculoviren mit FIV-gag- und -env-Insertionen
geimpft worden waren, geimpft. Etwa drei Wochen später werden
diese Tiere mit einer ähnlichen
rekombinanten Baculoviruszubereitung einer Auffrischimpfung unterzogen.
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3. Kombinierte mukosale/mukosale
Impfung
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Nach
einem Akklimatisationszeitraum werden Tiere intranasal mit 0,5 ml
FHVFIgag und 0,5 ml FHVFIenv (insgesamt 1 ml) geimpft. Dies wird
unter Verwendung einer Spritze, an der eine kleine Nasenkanüle befestigt
wurde, durchgeführt.
Die Tiere werden sanft festgehalten und etwa 0,25 ml werden in jedes
Nasenloch getropft und 0,5 ml werden am rückwärtigen Oropharynx platziert.
Jede getrennte Zubereitung enthält 106,5 TCID50 pro ml.
Etwa drei Wochen später
werden die Tiere auf ähnliche
Weise mit der identischen Dosis einer Auffrischimpfung unterzogen.
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4. Kontrolle
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Die
Tiere in Gruppe III (n = 6) verbleiben als ungeimpfte Kontrollen.
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B. Infektion
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Etwa
zwei Wochen nach der letzten Impfung werden die Tiere in jeder der
drei Gruppen intravenös
mit einer 1-ml-Dosis einer 10–3-Verdünnung eines
klonierten Virusstammmaterials des Petaluma-Isolats von FIV infiziert.
Es gibt keine Anzeichen einer Immunsuppression. Die Titration dieses
Stammmaterials in empfindlichen Katzen unter Verwendung eines ähnlichen
Wegs und einer ähnlichen
Impfmenge zeigte, dass es einen Titer von 10000 ID50s hat.
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Blut,
das diesen Katzen 24 Wochen nach der Infektion entnommen wurde,
wird auf Ficol-Gradienten zur Anreicherung mononukleärer Zellen
aufgetrennt. Diese Zellen werden mit 105 pro
ml in RPMI 1640 mit 10 % fetalem Kälberserum in Gegenwart von
2 μg Con
A und 100 IU von rekombinantem humanem IL-2 pro ml kultiviert. Nach
drei Tagen werden die Zellen durch Zentrifugation abgeschieden und
in RPMI 1640 mit 10 % fetalem Kälberserum
und 100 IU von rekombinantem humanem IL-2 pro ml resuspendiert.
Nach 21 Tagen in Kultur werden die Zellen zur PCR-Analyse präpariert.
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Mononukleäre Zellen
von peripherem Blut (PBMCs) von Katzen werden am 21. Tag der Kultur
durch Zentrifugation mit 1500 × g
geerntet. Die Zellen werden dann mit Hank's Balanced Salt Solution (HBSS) gewaschen.
Genomische DNA wird von etwa 107 Zellen
unter Verwendung des Turbogen Kit (Invitrogen Corporation, San Diego,
CA) isoliert. Kurz gesagt werden die Zellen unter Verwendung eines
denaturierenden kationischen Detergens lysiert. Dann werden Detergens
und denaturiertes Protein durch Chloroformextraktion entfernt. Genomische
DNA wird aus der wässrigen
Phase mit einem niedrigen Salzpuffer und Ethanol ausgefällt und
dann in TBE-Puffer gelöst
und bei 4 °C
bis zur Analyse durch PCR (Beschreibung in Labortests) aufbewahrt.
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C. Ergebnisse
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Die
Tabelle 1 zeigt, dass vier von sechs Tieren in der Kontrollgruppe
nach 24 Wochen virämisch
sind, während
keines der Tiere, die parenteral/parenteral oder mukosal/parenteral
geimpft wurden, bei entweder dem ELISA-Antigentest oder PCR positiv sind. Dies
zeigt, dass diese Impfprogramme erfolgreich eine beständige Virämie mit
FIV verhindern. Es wird angenommen, dass eine mukosale/mukosale
Impfung ähnliche
Ergebnisse erreicht.
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Beispiel 4 Impfkit
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Ein
Kit, das die Impfstoffe zur Verabreichung und eine Anleitung zur
dualen mukosalen/parenteralen Verabreichung von Impfstoffen, parenteralen/parenteralen
oder mukosalen/mukosalen Verabreichung von Impfstoffen, die hier
beschrieben sind, enthält,
kann als sicheres und kosteneffizientes Mittel zur Zufuhr eines Impfstoffs
produziert werden. Das Impfkit enthält Impfstoffe in Phiolen, Ampullen
oder anderen geeigneten Behältern
zur einmaligen oder mehrmaligen Verwendung. Zur mukosalen Verabreichung
kann der formulierte Impfstoff in Behältern oder in Aerosolform sein.
Zur parenteralen Verwendung stellen Einzeldosisspritzen, die eine
geeignete wirksame Dosis für
den Wirtssäuger
enthalten, einen einfachen und schnellen Weg dar, auf dem die Verabreichung
durchgeführt
werden kann. Alternativ kann das Kit die mukosalen und parenteralen Impfstoffe
in Phiolen oder anderen geeigneten Behältern zur Mehrfachverwendung
enthalten und es kann gebrauchsfertig geliefert werden oder eine
zusätzliche
Vorbereitung oder Einmischen vor der Verwendung erfordern. Ein Anleitungszettel
ist enthalten, der den zu verabreichenden enthaltenen Impfstoff
bzw. die zu verabreichenden enthaltenen Impfstoffe und deren Formulierung,
die Reihenfolge und den Zeitplan der Impfung sowie weitere Faktoren,
die für
den Nutzer wichtig sind, beschreibt.
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Für Katzen
kann ein derartiges Impfkit beispielsweise eine mukosale Formulierung
von 1 ml als Einzeldosis, die FHVFIenv und FHVFIgag (2 × 10
5 pfu/Impfstoff) enthält, wobei 0,5 ml jedem Nasenloch
zu verabreichen sind, enthalten. Die parenterale Formulierung umfasst
1 ml von AcNPVenv und AcNPVgag (2 × 10
5 pfu/Impfstoff)
zur intramuskulären
Verabreichung. Tabelle
1: FIV-Antigen- und PCR-Ergebnisse an 24-Wochen-Proben
- *Antigenpräsenz an IDEXX ELISA und PCR-Analyse,
die gemäß dem Text
durchgeführt
wurden, getestet.
- + kennzeichnet ein positives Ergebnis
- – kennzeichnet
ein negatives Ergebnis
- ND = nicht durchgeführt
(Kultivierte Zellen gingen aufgrund von mangelndem Wachstum verloren
und standen am Ende des Experiments zum Testen nicht zur Verfügung.)