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Gebiet der
Erfindung
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Das
Gebiet der Erfindung betrifft einen rekombinanten Makrophagen; Verfahren
zur Diagnose der Beteiligung von Makrophagen an einer Zellproliferationskrankheit;
Kits zur Verwendung bei der Diagnose; und Verfahren zum Screenen
nach einem therapeutischen Kandidaten-Mittel, welches die Lebensfähigkeit
eines Makrophagen vermindert.
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Hintergrund
der Erfindung
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Krankheiten,
welche durch ein übermäßiges unkontrolliertes
Zellwachstum verursacht werden, sind für tausende von lebensbedrohlichen
Erkrankungen verantwortlich, welche jährlich diagnostiziert werden.
Zellproliferationserkrankungen schließen die verschiedenen Krebsarten
sowie Krankheiten ein, deren Ätiologie
erst seit kurzem mit Zellproliferation in Zusammenhang gebracht
worden ist. Besondere Beispiele schließen Astrocyten-Proliferation
in den Gehirnen von AIDS-Demenz-Patienten, Arteriosklerose und Glomerulosklerose,
resultierend aus von Retroviren induzierter Nierenerkrankung, ein.
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Lymphome
sind eine häufige
Form von Krebs in HIV-infizierten Patienten. Von den ungefähr 36000 neuen
Lymphom-Fällen,
welche in den Vereinigten Staaten 1992 diagnostiziert wurden, sind
schätzungsweise zwischen
8 und 27% in HIV-infizierten Individuen aufgetreten (Gail, M. H.,
et al., J. Natl. Can. Int. (1991) 83: 695–701). Somit stellt HIV-verwandtes
Lymphom ein größeres klinisches
Problem für Ärzte dar,
welche mit der Pflege von HIV-infizierten
Individuen betraut sind.
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Die
Biologie von AIDS-Lymphom ist umstritten und erscheint komplex.
Früh in
der AIDS-Epidemie
begann das hochmaligne Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) in Individuen in
Erscheinung zu treten, welche in Gefahr für die Entwicklung von AIDS
standen (Ziegler, J., et al., N. Eng. J. Med. (1984) 311: 565–570). In
den letzten Jahren ist es jedoch zu einer Erhöhung des Auftretens von NHL
in HIV-infizierten Individuen gekommen (Harnly, M. E., et al., Am.
J. Epi. (1988) 128(2): 261–267;
Levine, A., et al., Ann. Intern. Med. (1984) 100: 7–13). Es ist
klar, dass mit der Ausweitung der AIDS-Epidemie das Non-Hodgkin-Lymphom
ein kontinuierlich bedeutsameres Gesundheitsproblem bei HIV-infizierten
Individuen werden wird. In dem Maße, wie die Behandlung für die zugrundeliegende
HIV-Erkrankung erfolgreicher wird und Patienten während längerer Zeiträume in Abwesenheit
opportunistischer Infektionen überleben,
werden wahrscheinlich mehr Fälle
von Lymphom in dieser Patientenpopulation auftreten.
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Die
Non-Hodgkin-Lymphome, welche sich in HIV-1-infizierten Individuen
entwickeln, lassen sich in zwei Haupt-Unterkategorien einteilen:
die großzelligen
Lymphome und die kleinzelligen nicht-geteilten bzw. SNCC-Burkitt-Lymphome
(Ziegler, J., et al., 1984, siehe oben; Knowles, D. M., et al.,
Blood (1989) 73: 792–799;
Bermudez, M., et al.; Am. J. Med. (1989) 86: 71–76; Gill, P., et al., J. Clin.
Oncol. (1987) 5: 1322–1328;
Kaplan, L. D., et al., JAMA (1989) 261: 719–724; Knowles, D. M., et al.,
Ann. Intern. Med. (1988) 108: 744–753; Lowenthal, D. A., et
al., Cancer (1988) 61: 2325–2337).
Beide Hauptklassen von Lymphomen sind hochmaligne Neoplasmen und
sind vorwiegend von B-Zell-Ursprung (Ziegler, J., et al., 1984,
siehe oben; Subar, M., et al., Blood (1988) 72: 667–671); allerdings
kann auch die Häufigkeit
von T-Zell-Lymphomen zunehmen (Presant, C. A., et al., Cancer (1987)
60: 1459–1461;
Nasr, S., et al., Cancer (1988) 61: 947–951; Herndier, B., et al.,
VII. Intl. Conference of Acquired Immunodeficiency Syndrome (AIDS),
Florenz, Italien, 16.–21.
Juni 1991). In der HIV-Krankheit neigen Lymphome dazu, verstreut
aggressiv zu sein, wobei ungefähr 90%
von B-Zellen abstammen, und 5–10%
von T-Zellen abgeleitet sind. Ungefähr die Hälfte der großzelligen Lymphome
werden hierin "gemischte
Immunphänotyp"-Lymphome genannt,
weil sie eine Mischung aus B-Zellen, T-Zellen und Makrophagen enthalten.
AIDS-assoziierte Non-Hodgkin-Lymphome sind üblicherweise durch ihre sehr
hohen Raten des extranodalen (85–97%) (Kaplan, L. D., et al.,
JAMA (1989) 261: 719–724;
Burkes, R. L., et al., Arch. Intern. Med. (1986) 146: 913–915; Balasubramanyam,
A., et al., Chest (1986) 90: 243–246; Guarner, J., et al.,
Arch. Pathol. Lab. Med. (1987) 111: 254–256; Kaplan, L., et al., Ann.
Intern. Med. (1989) 110: 162; Friedman, S. L., Gastroenterol. Clin.
North Am. (1988) 17: 465–486)
und Zentralnervensystem-Befalls (35%) (Baumgartner, J., et al.,
J. Neurosurg. (1990) 73: 206–211;
Formenti, S. C., et al., Cancer (1989) 63: 1101–1107; Ciricillo, S., et al.,
J. Neurosurg. (1990) 73: 720–724)
sowie ihre schlechte Antwort auf derzeitige Chemotherapie-Protokolle gekennzeichnet
(Kaplan, L. D., et al., (1989) siehe oben; Bermudez, M., et al., Am.
J. Med. (1989) 86: 71–76;
Gill, P., et al., J. Clin. Oncol. (1987) 5: 1322–1328; Urba, W., et al., Journal
of the National Cancer Institute (1990) 10: 29–37; Kaplan, L. D., et al.,
JCO (1991) 9(6) 929–940).
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Lymphome
sind im Allgemeinen eine heterogene Gruppe von Malignitäten. Ihr
biologisches Verhalten reicht von indolenten, keine Therapie erfordernden,
bis zu aggressiven Malignitäten
mit wenigen Langzeit-Überlebenden.
Das Verhalten eines Lymphoms wird von dem Immunzustand des Wirts
beeinflusst. Das Risiko von B-Zell-Lymphom ist in Individuen mit
Defekten der zellvermittelten Immunität drastisch erhöht. Die am
besten charakterisierte dieser Gruppen sind die immunsupprimierten
Fremdtransplantat-Empfänger,
deren Risiko zur Entwicklung eines Lymphoms das 50- bis 60-Fache
von jenem der allgemeinen Bevölkerung
ist. Diese Individuen entwickeln ein Spektrum von lymphoproliferativen
Krankheiten, welches von einem typischen monoklonalen immunoblastischen
Lymphom bis zu einer aggressiven Form einer polyklonalen lymphoproliferativen
Krankheit reicht (Frizzera, G., et al., Cancer Res. (1981) 41: 4262–4279; Hanto,
D. W., et al., Cancer Res. (1981) 41: 4253–4261; Hanto, D. W., et al.,
Ann. Surg (1983) 198: 356–369),
häufig
assoziiert mit einer Infektion durch das Epstein-Barr-Virus (Hanto,
D. W., et al., (1981) siehe oben; Penn, I., Transplant. Proc. (1983)
15 (Suppl. 1): S2790–S2797;
Shearer, W. T., et al., N. Engl. J. Med. (1985) 312: 1151–1159).
Klinisch stellen sich Lymphome in diesen Individuen aggressiv an
extranodalen Stellen dar, was auf ein gemeinsames Merkmal zwischen
HIV-assoziierten Lymphomen und den molekularen und klinischen Charakteristika
der Fremdtransplantat-assoziierten Lymphome hinweist.
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Das
primäre
Mittel zur HIV-Lymphom-Diagnose bleibt die mikroskopische Untersuchung
von mit Hämatoxylin
und Eosin gefärbten
Schnitten aus Formalin-fixiertem Gewebe. Im Laufe der Zeit haben
Pathologen klinische Präsentationen,
Autopsie-Folgeuntersuchungen und die Versuch-und-Irrtum-Methode
angewandt, um histologische Verfahren zum Diagnostizieren und Einstufen
von Krebs zu entwickeln. Das Fehlen einer histologischen Diagnose
von Krebs oder "Over-calling" eines Krebs und
das Unterziehen eines Patienten unter eine Krebstherapie sind ausreichende
Anreize zur Vorsehung einer genauen Diagnose. Herkömmliche
histologische Verfahren können
durch phänotypische
und insbesondere genotypische Analysen von Lymphomen verbessert
werden, wo die erkannten molekularen Änderungen des betroffenen Gewebes
auf eine alternative Form der Behandlung hinweisen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft in vitro-Verfahren zum Diagnostizieren einer
klonalen Makrophagen-Beteiligung an
einer Zellproliferationskrankheit unter Anwendung von genotypischer
Analyse. Das Verfahren der Erfindung ist auf eine Vielzahl von Zellproliferationskrankheiten
anwendbar, einschließlich,
ohne jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, HIV-assoziierten und nicht-HIV-assoziierten Lymphomen oder anderen
Krebsarten, sowie nicht-krebsartigen Zellproliferationserkrankungen,
wie AIDS-Demenz, Arteriosklerose und Nephropatie. Die Erfindung
betrifft auch Kits für
derartige diagnostische Verfahren und einen rekombinanten Makrophagen, nützlich in
an vitro- und in vivo-Verfahren zum Screenen nach therapeutischen
Mitteln, welche bei der Behandlung von Makrophagen-induziertem Krebs
nützlich
sind.
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Die
Erkenntnis, dass HIV-Lymphome häufig
mit der Beteiligung klonaler Makrophagen assoziiert sind, und dass
bei dem Makrophagen HIV-DNA stromaufwärts eines bekannten Onko gens,
c-fes (c-fes/fps), integriert ist, wird offenbart. Wie nachstehend
ausführlich
beschrieben wird, ist die Makrophagen-Klonalität mit vielen HIV-verwandten
Lymphomen assoziiert. Die Makrophagen-Klonalität kann auch mit nicht-HIV-verwandten Lymphomen
assoziiert sein. Die Expansion von Makrophagen kann das Wachstum
von umgebendem Gewebe durch Sekretion von Cytokinen verstärken; von
dem Cytokin Interleukin-6 wurde gezeigt, das Wachstum von Myelom-
und Hybridom-Zellen zu verursachen (Woodruff, C., et al., DNA and
Cell Biology 11: 587–592).
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Die
Diagnose der Makrophagen-Klonalität und eine Behandlung, welche
auf klonale Makrophagen abzielt, bieten eine neue Richtung in der
Therapie von Zellproliferationskrankheiten. Es werden diagnostische Verfahren
und Kits offenbart, welche in dem Kampf zur Überwindung von durch klonale
Makrophagen induzierten HIV-Lymphomen und durch klonale Makrophagen
induzierten Zellproliferationskrankheiten im Allgemeinen nützlich sind.
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Folglich
betrifft die Erfindung, in einem Aspekt, ein in-vitro-Verfahren
zum Diagnostizieren der Gegenwart von klonal expandierten Makrophagen
in einem erkrankten Gewebe eines Säugers und ein Verfahren zum
Diagnostizieren des Vorhandenseins von klonal expandierten Makrophagen
in einer Probe in vitro durch Bestimmung, mittels einer Nukleinsäure-Hybridisierungstechnik,
der Gegenwart einer retroviralen DNA-Transkriptions-Regulationssequenz
in Makrophagen-DNA, integriert an einer Stelle relativ zu einem
Zellproliferationsgen eines Makrophagen, wobei die Stelle ferner
dadurch gekennzeichnet ist, dass die Integration zu einer klonalen
Expansion des Makrophagen führt.
Die Isolierung von DNA aus dem Gewebe kann durch Standardtechniken
durchgeführt
werden, welche dem Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet der Molekularbiologie
bekannt sind. Die Gegenwart von retroviraler DNA in der isolierten
DNA wird durch Standardtechniken bestimmt, einschließlich, ohne
darauf jedoch eingeschränkt
zu sein, einer HIV-Integrationsstellen-Analyse mittels IPCR (Shiramizu,
B., et al., Cancer Res (1994) 54: 2069–2072); RFLP (Restriktionsfragment-Längen-Polymorphismus)-Analyse
von genomischen Sequenzen nahe üblichen
Stellen der viralen (z. B. HIV) Integration; oder Immunglobulin(Ig)-Gen-Rearrangement-Analyse
(Levy, R., et al., J. Exp. Med. (1977) 145: 1014–1028). Präferenziell schließt diese
Analyse ein solches Vermischen von polyklonaler DNA ein, dass im
Anschluss an eine Southern-Analyse die DNA-Banden-Intensität einer
5%igen monoklonalen Mischung bestimmt und als ein Standard verwendet
wird, gegenüber
dem die Klonalität
der Test-DNA verglichen wird. Unter Anwendung der Technik sind monoklonale
Makrophagen diejenigen, von welchen definiert wurde, mehr als eine
5%ige monoklonale DNA-Komponente innerhalb eines analysierten Gewebes
aufzuweisen. Vorzugsweise ist die Technik der inversen Polymerasekettenreaktion
(IPCR), verwendet zum Bestimmen der Klonalität einer Gewebeprobe, enthaltend
integrierten HIV, ein wertvolles diagnostisches Werkzeug und wird
nachstehend ausführlich
definiert.
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Die
Erfindung beinhaltet des weiteren Kits zum Diagnostizieren des Vorhandenseins
eines klonal expandierten Makrophagen in einem Gewebe oder einer
Probe. Dies kann die Diagnose von durch Makrophagen induzierten
prä-kanzerösem und
kanzerösem
Gewebe als Gewebe mit mehr als 5% monoklonaler DNA aus Mokrophagen
beinhalten. In einem Aspekt umfasst das Kit der Erfindung ein Paar
Nukleinsäureprimer
für die Amplifikation
einer DNA-Sequenz,
isoliert aus einem Makrophagen des Gewebes oder der Probe, wobei
das Primerpaar an eine retrovirale transkriptionsregulierende DNA-Sequenz
hybridisiert, welche an einer Stelle relativ zu einem Zellproliferationsgen
in der DNA eines Makrophagen in dem Gewebe oder der Probe integriert ist,
wobei die Stelle ferner dadurch gekennzeichnet ist, dass die Integration
zur klonalen Expansion des Makrophagen führt. Die Nukleinsäureprimer
hybridisieren präferenziell
an Regionen der 5' und/oder
3' gelegenen Long-Terminal-Repeats
(lange terminale Repetitionen bzw. LTRs), so dass die DNA-Synthese
in entgegengesetzten Richtungen für die IPCR-Analyse geprimed
wird. In einem anderen Aspekt umfasst das Kit eine markierte (z.
B. radioaktiv markierte; biotinylierte; oder anderweitig standardmäßig markierte)
oder nachweisbare Sonde für
die RFLP-Analyse von aus einer Probe oder einem Gewebe isolierter
DNA, wobei die Integration einer retroviralen transkriptionsregulierenden
Sequenz an einer Stelle relativ zu einem Zellproliferationsgen in DNA
eines Makrophagen mit Makrophagen-Proliferation assoziiert ist.
Eine derartige Sonde hybridisiert spezifisch an einen genetischen
Lokus, in welchem eine genetische Veränderung mit zellulärer Proliferation
assoziiert ist, nämlich
eine DNA-Sequenz nahe der Stelle der retroviralen Integration, welche
mit zellulärer
Proliferation assoziiert ist. Derartige Stellen schließen eine
Stelle ein, in welche ein Virus integrieren kann und ein wachstumsförderndes
Zellproliferationsgen steuern kann. Ein Kit der Erfindung kann auch
Antikörper
zum Nachweisen von makrophagenspezifischen Zelloberflächenproteinen
einschließen,
um Makrophagen in einer Gewebeprobe zu isolieren und zu identifizieren.
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Das
diagnostische Verfahren der Erfindung kann auch das Vergleichen
der Klonalität
von Test-DNA zur Kontrolle von HIV-enthaltender DNA umfassen, um
die Beteiligung von HIV-enthaltenden
klonalen Zellen (z. B. klonaler Makrophage) an der Gewebe-Morphologie
anzuzeigen. Die Beteiligung von klonalen Makrophagen wird durch
anfängliches
Sortieren zu zellulären
Subpopulationen (mittels einer Fluoreszenz-aktivierten Zellsortierungs(FACS)-Technik oder Makrophagen-Adhäsion an
Glas oder Kunststoff; oder einer anderen im Fachgebiet gut bekannten
Technik), gefolgt von DNA-Analyse, bestimmt. Alternativ dazu wird
eine Analyse der DNA aus einer gemischten zellulären Population durchgeführt, gefolgt
von Zweifach-Färbung
oder in situ-Hybridisierung einer Gewebepräperation, um klonales HIV mit
den Makrophagen zu korrelieren.
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Das
diagnostische Verfahren der Erfindung beinhaltet auch eine Analyse
der Klonalität
von nicht-HIV-assoziierten Makrophagen. Das Verfahren beinhaltet
das Isolieren von Test-DNA aus einer Mischung von Zellen oder einer
vorsortierten Subpopulation von Makrophagen aus prä-kanzerösem oder
kanzerösem
Gewebe, gefolgt von RFLP-Analyse der Test-DNA. Eine RFLP-Analyse
der Erfindung verwendet eine Nukleinsäuresonde, welche an eine genomische
Sequenz hybridisiert, codierend eine übliche virale (z. B. HIV) Integrationsstelle,
die mit zellulärer
Proliferation nach der viralen Integration assoziiert ist. Zum Beispiel
hat man eine HIV-Integration in genomische DNA im z-Exon des fur-Gens
sowohl in T-Zellen (Shiramizu, B., et al. (1994), siehe oben) als
auch in Makrophagen, wie hierin beschrieben, beobachtet.
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Unter
Anwendung des diagnostischen Verfahrens der Erfindung kann die Abwesenheit
von HIV-Klonalität
eine nicht-HIV-assoziierte klonale Makrophagen-Beteiligung an der
Gewebemorphologie anzeigen. Die Abwesenheit von sowohl HIV- als
auch Makrophagen-Beteiligung
ist unter Verwendung des Kits der Erfindung ebenfalls erkennbar.
Die Diagnose der Makrophagen-Beteiligung versieht den Arzt mit wichtigen
Informationen zum Aufstellen eines passenden Behandlungsschemas
für den
Patienten.
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Die
Erfindung beinhaltet einen isolierten Makrophagen eines Säugers, in
dessen Genom eine retrovirale transkriptionsregulierende Sequenz
integriert ist, welche derartig relativ zu einem Zellproliferationsgen
des Makrophagen positioniert ist, dass die Gegenwart der transkriptionsregulierenden
DNA-Sequenz und des Zellproliferationsgens zur Proliferation (Expansion)
des Makrophagen führt.
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Die
Zellproliferation kann das Ergebnis einer substanziell erhöhten Expression
eines Cytokingens oder eines anderen Zellproliferationsgens, wie
eines Onkogens, sein. Ein Beispiel ist die in das z-Exon des Makrophagen-fur-Gen
erfolgende Integration eines starken Promotor- und/oder Enhancer-Elements (z. B. ein HIV-Genom;
ein defektes HIV-Genom, worin die Enhancer-Region eines HIV-3'-LTR funktional ist;
die Enhancer-Region eines HIV-3'-LTR)
oder eines anderen Promotor- oder Enhancer-Elements, fähig zur
wesentlichen Erhöhung
der Expression eines nahegelegenen Gens (wobei mit nahegelegen innerhalb
von etwa 12 kb, vorzugsweise etwa 10 kb, oder weiter bevorzugt etwa
5 kb von der Transkriptions-Startstelle gemeint ist), so dass die
Expression des stromabwärts
gelegenen c-fes/fps-Gens substanziell erhöht ist im Verhältnis zur c-fes/fps-Expression
in einem Makrophagen, innerhalb dem kein Promotor- oder Enhancer-Element
integriert ist. Die HIV-Integration in oder nahe dem c-sis (PDGF-B-Gen)
eines Makrophagen fördert
die Makrophagen-Proliferation.
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Die
Integration einer DNA-Sequenz, codierend einen starken Promotor
(und gegebenfalls ein Enhancer-Element), funktionstüchtig verknüpft an ein
wachstumsförderndes
Zellproliferationsgen, in das Makrophagengenom wird durch molekularbiologische
Standardtechniken bewerkstelligt (z. B. Zuführung der transfizierenden
DNA in Liposomen) (siehe z. B. Sambrook et al., Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, Green Publishing Associates, Cold Spring Harbor
Laboratory Press, 1989; und Ausubel et al., Current Protocols in
Molecular Biology, John Wiley & Sons,
New York, 1989). Rekombinante Makrophagen werden hinsichtlich einer erhöhten Expression
von c-fes/fps durch hierin beschriebene Techniken gescreent. Alternativ
dazu werden die transkriptionsregulierenden Regionen an ein Zellproliferationsgen
auf einer DNA-Expressionskassette fusioniert, welche in das Makrophagengenom
integriert wird. Die Expression des Zellproliferationsgens der Kassette
führt ebenfalls
zur Zellproliferation. Rekombinante Makrophagen werden auch hinsichtlich
der Fähigkeit
gescreent, Zellproliferation relativ zu nicht-rekombinanten Makrophagen
zu erhöhen,
wenn sie in eine Population von B- und/oder T-Zellen eingebracht werden.
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Makrophagen,
welche erhöhte
Spiegel an Zellproliferations-Regulierungsgen exprimieren, wie das Onkogen
c-fes/fps oder c-sis, sind nützlich
zum Screening von therapeutischen Mitteln in vitro hinsichtlich
des Vermögens,
das Wachstum solcher Makrophagen zu inhibieren. Das Screeningverfahren
der Erfindung sieht kultivierte rekombinante Makrophagen vor, welche
einen wesentlich erhöhten
Spiegel an c-fes/fps oder c-sis in einem angemessenen Kulturmedium
exprimieren. Zu den kultivierten rekombinanten Makrophagen wird
ein therapeutisches Mittel in einer geeigneten Formulierung zur
Zuführung
des therapeutischen Mittels an den rekombinanten Makrophagen zugesetzt.
Der Effekt der Verabreichung des Mittels wird als reduziertes Zellwachstum,
reduzierte Zelllebensfähigkeit,
reduzierte c-fes/fps- oder c-sis-Expression
und/oder reduzierte Cytokin-Expression verfolgt. Verfahren zur Überwachung
von Zellwachstum und -lebensfähigkeit
sind im Fachgebiet gut bekannt. Verfahren zur Überwachung der c-fes/fps- und
Cytokin-Expression sind hierin beschrieben. Therapeutische Mittel,
welche eine Reduktion in den überwachten
Phänotypen
verursachen, werden als Kandidatenverbindungen oder -formulierungen
für die
Behandlung von Makrophagen-induzierten Krebsarten, wie jenen, welche
in der Tabelle II aufgelistet sind, ausgewählt.
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Die
Erfindung beinhaltet ein Verfahren zum Screenen nach einem therapeutischen
Kandidatenmittel, welches die Lebensfähigkeit eines Makrophagen verringert,
in vivo. Die Fähigkeit
des Mittels, einen rekombinanten Makrophagen (z. B. einen klonal
expandierten Makrophagen, bei welchem eine transkriptionsregulierende
Sequenz für
die erhöhte
Expression eines Zellproliferationsgens integriert ist) aus dem
Wirt substanziell zu eliminieren, kann bestimmt werden. Der rekombinante
Makrophage wird in das entsprechende Gewebe des Wirts (z. B. die
Milz, das periphere Blut, die Haut oder das Knochenmark) injiziert,
und das Wachstum eines Tumors, welcher den rekombinanten Makrophagen
enthält,
wird überwacht.
Dann wird dem Wirt ein therapeutisches Kandidatenmittel in einer
Formulierung für
die präferenzielle
Aufnahme durch einen Makrophagen verabreicht, wobei die Verabreichung
bei einer Dosis, einem Intervall und während einer Dauer durchgeführt wird, welche
ausreichend ist, um den rekombinanten Makrophagen im Wesentlichen
aus dem Wirt zu eliminieren.
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Dieses
Verfahren kann angewandt werden, um ein therapeutisches Kandidatenmittel
für die
Behandlung von Zellproliferationskrankheit, induziert durch die
Gegenwart von klonal expandierten Makrophagen, zu identifizieren.
Das Screeningverfahren beinhaltet die Transplantation von Säuger-Tumorgewebe,
enthaltend klonal expandierte Makrophagen (wie einen rekombinanten
Makrophagen, welcher ein wachstumsförderndes Zellproliferationsgen
in funktionstüchtiger
Verknüpfung
an eine funktionelle transkriptionsregulierende Region, wie eine
Promotor/Enhancer-Region, enthält),
in einen Säuger
(wie eine Maus mit schwerer kombinierter Immundefizienz (SCID-Maus)).
Ein Krebs oder eine andere Zellproliferationskrankheit wird sich
in dem Säuger, der
das implantierte Gewebe enthält,
entwickeln gelassen. Ein therapeutisches Mittel wird an den Säuger verabreicht,
um zu bestimmen, ob die Verabreichung des Mittels zu einer Reduktion
in der Größe des Tumors, einer
Reduktion in der Lebensfähigkeit
des klonalen Makrophagen oder einer Reduktion der Proliferation
des klonalen Makrophagen führt.
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Die
Erfindung beinhaltet ebenfalls ein in-vitro-Verfahren zum Screenen
nach einem therapeutischen Kandidatenmittel, welches die Lebensfähigkeit
eines Makrophagen verringert, umfassend das Kontaktieren eines Makrophagen
der Erfindung mit einem therapeutischen Kandidaten-Mittel in vitro
und das Bestimmen des Effekts des Kandidaten-Mittels auf die Lebensfähigkeit
des Makrophagen.
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Eine
Zellproliferationskrankheit, bei welcher klonaler Makrophage beteiligt
ist, kann behandelt werden, indem zuerst die Gegenwart eines klonal
expandierten Makrophagen in dem erkrankten Gewebe bestimmt wird.
Als Zweites wird der Makrophage aus dem erkrankten Gewebe im Wesentlichen
eliminiert durch Verabreichen eines therapeutischen Mittels, welches
in einer Formulierung für
die präferenzielle
Aufnahme durch einen Makrophagen vorliegt, an den Säuger (vorzugsweise
einen Menschen), welcher das erkrankte Gewebe enthält. Die
Verabreichung wird bei einer Dosis, bei einem Intervall und während einer
Dauer durchgeführt, welche
ausreichend ist, um die Makrophagen (einschließlich der klonal expandierten
Makrophagen) im Wesentlichen aus dem Säuger zu eliminieren, gefolgt
von einer Unterbrechung der Verabreichung des therapeutischen Mittels,
so dass die Makrophagenpopulation des Säugers regeneriert wird.
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Bei
dem therapeutischen Mittel kann es sich um DNA, welche Antisense-mRNA
von einem Zellproliferationsgen codiert, handeln. Das Ziel-Zellproliferationsgen
ist ein solches, positioniert nahe (d. h. innerhalb von 12 kb, vorzugsweise
innerhalb 5 kb Abstand zu) einer üblichen bzw. gewöhnlichen
Stelle der HIV-Integration, wobei von der üblichen Stelle der HIV-Integration durch
das diagnostische Verfahren der Erfindung gezeigt wird, klonal mutiert
zu sein. Die Einbringung der Antisense-codierenden DNA in das Makrophagengenom und
die Expression der Antisense-mRNA verringert die Expression des
Zellproliferationsgens.
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Das
therapeutische Mittel kann DNA umfassen, codierend eine Mutantenform
eines Zellproliferationsgens, so dass die Rekombination in das endogene
Zellproliferationsgen des Makrophagengenoms dazu führt, dass
die Mutation in das Genom eingebaut wird. Die Mutation des Zellproliferationsgens
ist so ausgelegt, dass die Genexpression im Wesentlichen eliminiert
wird oder dass das exprimierte Gen ein im Wesentlichen nicht-funktionales
Genprodukt erzeugt.
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Der
Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet der Molekularbiologie wird
verstehen, dass jedes aus einer Vielzahl von herkömmlichen
Gentransferverfahren für
die Einbringung von Genen in Zellen angewandt werden kann. Beispielsweise
schließen
physikalische Verfahren für
die Einbringung von DNA in Zellen Mikroinjektion (siehe z. B. Capecchi
et al., Cell 22: 479, 1980), Elektroporation (siehe z. B. Reiss
et al., Biochem. Biophys. Res. Commun. 137: 244, 1986) und andere
Standardverfahren ein. Chemische Verfahren, wie Copräzipitation
mit Calciumphosphat und Einbringung von DNA in Liposomen, sind ebenfalls
angewandt worden, um DNA in Säugerzellen,
insbesondere Makrophagen, wie hierin beschrieben, einzuführen. Schließlich kann die
Zuführung
von Nukleinsäuren
in Säugerzellen
durch die Verwendung von viralen Vektoren durchgeführt werden,
insbesondere jenen, welche aus Maus- und Vogel-Retroviren abgeleitet sind (siehe, z.
B., Gluzman et al., Viral Vectors, Cold Spring Harbor Laboratory,
Cold Spring Harbor, NY, 1988).
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Im
Handel erhältliche
cytotoxische therapeutische Mittel, wie Trichosanthin (Lifson, J.
D., et al., USPN 4 795 739; USPN 4 869 903; McGrath, M. S., et al.,
PNAS (1989) 86: 2844–2848),
alpha- oder beta-Momorcharin (Lifson, J. D., et al., siehe oben),
andere einzelkettige Ribosomen-inaktivierende Proteine oder andere
cytotoxische Mittel, welche auf dem Gebiet der HIV-Inhibition oder
Krebstherapie gut bekannt sind, können eingesetzt werden. Das
Cytotoxin kann mehrere Mittel umfassen, so dass die kombinierten
Wirkungen der Mittel zu einer Cytotoxizität führen.
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Trichosanthin
ist ein Pflanzenprotein, erhalten aus der Wurzelknolle von Trichosanthes
kirilowii. Es besitzt Homologie zu der Aminosäuresequenz der Ricin-A-Kette
und kann Ribosomen-inhibierende Eigenschaften besitzen, ähnlich zu
Ricin und verschiedenen einzelkettigen Ribosomen-Inhibitor-Proteinen,
wie Momorcharin, Kermesbeeren- bzw. Pokeweed-Antiviral-Protein (PAP), Weizenkeim-Inhibitor
und Gelonin (Xuejun) (Lifson, J. D., et al., siehe oben). Trichosanthin
und Momorcharin inhibieren die Expression von HIV-Antigenen in humanen
Blutzellen, einschließlich
Makrophagen (Lifson, J. D., et al., siehe oben).
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Beispiele
von anderen cytotoxischen oder proliferationsmodulierenden Mitteln
schließen
Daunomycin, Mitomycin C, Daunorubicin, Doxorubicin, 5-FU, Cytosinarabinosid,
Colchicin, Cytochalasin B, Bleomycin, Vincristin, Vinblastin, Methotrexat
oder dergleichen ein. Ebenfalls von Interesse sind toxische Mittel,
welche aus Mikroorganismus- oder Pflanzen-Quellen abgeleitet werden
können.
Beispiele schließen
die toxischen Untereinheiten von natürlich vorkommenden Toxinen,
wie Ricin, Abrin, Diphterietoxin, Saporin und dergleichen, ein. Veranschaulichende
toxische Untereinheiten schließen
die A-Ketten von Diphtherietoxin, enzymatisch aktive proteolytische
Fragmente von Exotoxin-A von Pseudomonas aeruginosa, die Ricin-A-Kette,
Abrin-A-Kette, Modeccin-A-Kette und Proteine mit ähnlicher
Aktivität,
gefunden in verschiedenen Pflanzen, wie den Pflanzen Gelonium multiflorum,
Phytolacca americana, Croton, Tiglium, Jatropha, Curcas, Momordic,
Charantia, Reachan, das Toxin Saporin aus Saponaria officinalis
(Thorpe et al., J. National Cancer Institute (1985) 75: 151), und
das chinesische Gurken-Toxin Trichosanthin (Yeung et al., Intl.
J. of Peptide Protein Res. (1985) 27: 325–333) ein. Mutante Arten der
Toxine können
ebenfalls verwendet werden, beispielsweise CRM 45 (Boquet et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA (1976) 73: 4449–4453).
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Das
Behandlungsverfahren für
die Zellproliferationskrankheit kann eine Liposomen-Präparation
beinhalten, welche innerhalb des Liposoms einen makrophagen-spezifisches
Cytotoxin oder ein cytotoxisches Breitbandmittel enthält. Ein
derartiges Cytotoxin-enthaltendes Liposom wird hergestellt, um eine
angemessene Größe für die Aufnahme
des Cytotoxin-enthaltenden
Liposoms präferenziell
durch eine phagocytische Zelle des mononukleären Phagocyten-Systems (z.
B. einem Makrophagen) aufzuweisen. Ein bevorzugtes Cytotoxin zur
Verwendung in einer Makrophagen-"Suizid"-Technik ist Dichlormethylen-Bisphosphonat
(Cl2MBP oder Clodronat), wie beschreiben
von Van Rooijen und Sanders (Van Rooijen, N., und Sanders, A. (1994)
J. Imm. Methods 174: 83–93).
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Das
Targeting bzw. Ziellenken des Cytotoxin-enthaltenden Liposoms zu
einem Makrophagen sieht die Spezifität der Zuführung und eine erhöhte Aufnahme
vor. Das Ziellenken wird durch Einbau oder Anheftung eines Makrophagen-spezifischen
Antikörpers,
wie Anti-CD14, an das Liposom bewerkstelligt. Passende Lipide und
andere Mittel und Verfahren für
die Herstellung von therapeutischen Liposomen sind im Fachgebiet
gut bekannt (siehe z. B. Martin, F. J., und Papahadjopoulos, D.,
J. Biol. Chem. 257: 286–288,
(1982); Szoka, F., und Papahadjopoulos, D., Ann. Rev. Biophys. Bioeng.
9, 467–508,
(1980); und Ostro, M. J. (Hrsg.) Liposomes From Biophysics to Therapeutics,
Marcel Dekker, Inc., New York, 1987).
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Die
Krebsbehandlung kann zusätzlich
einen Anti-Makrophagen-Zelloberflächen-Antikörper beinhalten, kovalent angeheftet
an ein cytotoxisches Mittel, so dass das cytotoxische Mittel präferenziell
von einem Makrophagen, im Anschluss an eine Anlagerung des Zelloberflächen-Antikörper-Cytotoxin-Komplexes
an einen Makrophagen-Zelloberflächen-Marker,
aufgenommen wird. Die Aufnahme des Komplexes erfolgt durch einen
phagozytischen Prozess, welcher für den Makrophagen normal ist.
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Das
proliferationsmodulierende Mittel und das Targetingmittel, welches
eine Bindung an die extrazelluläre
Matrix vorsieht, können
verknüpft
werden, üblicherweise
durch eine Bindung, welche entweder intra- oder extrazellulär durch
Reduktionshydrolyse enzymatisch spaltbar ist, oder durch eine Bindung,
welche säurelabil
ist. Der Typ der verwendeten Bindung hängt von einer Reihe von Faktoren
ab, jedoch insbesondere der Natur des proliferationsmodulierenden
Mittels. Wo das Mittel beispielsweise ein solches ist, welches von
einer Zelle internalisiert werden muss, um einen Effekt zu zeigen,
wie ein Toxinmolekül
oder eine Toxin-A-Kette, ist es zu bevorzugen, dass die Bindung
an die Targeting-Einheit gespalten werden kann. Die Targeting-Einheit kann
an ein Arzneimittel entweder direkt oder indirekt durch Trägermoleküle, wie
Serumalbumin (insbesondere humanes Serumalbumin), Polyaminosäuren, Dextran
und dergleichen, durch Methoden, die dem Fachmann auf dem Gebiet
gut bekannt sind, verknüpft
werden. Die Verwendung eines Trägermoleküls erlaubt
die Bindung von mehreren Molekülen
des proliferationsmodulierenden Mittels an das Linker-Molekül, vorzugsweise 10
bis 30 Moleküle
pro Molekül
Trägermolekül für eine antiproliferative
Verbindung, oder 1 bis 2 Moleküle
pro Molekül
Trägermolekül für ein Toxinmolekül.
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Der
verwendete Bindungstyp kann auch von dem Zelltyp vorgeschrieben
werden, welcher das letztendliche Ziel der proliferationsmodulierenden
Aktivität
ist. Somit handelt es sich bei der Bindung vorzugsweise um eine
pH-labile oder säure-labile
Bindung zwischen der Targeting-Einheit
und der proliferationsmodulierenden Einheit in Fällen, bei welchen die Zellen
phagozytotische Eigenschaften besitzen, zum Beispiel Fibroblasten
und Makrophagen. Ebenfalls von Interesse sind Peptidbindungen, welche
für eine
Hydrolyse durch Enzyme anfällig
sein werden, die ebenfalls in der extrazellulären Matrix vorhanden sein können. Zweckmäßige Bindungen
schließen
somit Disulfide, Imide, Hydrazone, Amide und dergleichen ein.
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Die
Krebsbehandlung kann zusätzlich
die ergänzende
Behandlung der Nicht-Makrophagen-Zellen
des Tumors durch herkömmliche
Krebstherapieverfahren beinhalten, so dass sowohl der klonal expandierte
Makrophage des Tumors als auch die Nicht-Makrophagen-Zellen des
Tumors jeweils im Wesentlichen eliminiert werden.
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Mit "klonaler Makrophage" oder "klonal expandierter
Makrophage" werden
identische Kopien eines Makrophagen bezeichnet, welche von einem
einzelnen Vorläufer-Makrophagen
abstammen.
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Mit "Klonalität von DNA" wird der Grad gemeint,
zu welchem aus einer Zellpopulation isolierte DNA gleich ist, wie
bestimmt durch das Muster von erkennbaren DNA-Charakteristika, wie
RFLP (Restriktionsfragment-Längenpolymorphismus),
Gen-Rearrangements mittels Southern-Analyse, IPCR oder anderen Techniken,
die dem Fachmann bekannt sind. Folglich wird eine Gewebeprobe als
eine monoklonale Makrophagen-Komponente aufweisend bezeichnet, wenn
die Ausführung
des diagnostischen Verfahrens der Erfindung zu einem eindeutigen
HIV-spezifischen und/oder Makrophagen-spezifischen DNA-Bandenmuster
von gleicher oder größerer Intensität als eine
5-%-Kontrollprobe führt.
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Mit "5%-Kontrollprobe" ist eine Probe von
bekannter polyklonaler DNA gemeint, zu welcher eine Probe von bekannter
monoklonaler DNA zugesetzt worden ist, um 5% der Gesamt-DNA auszumachen.
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Mit "Promotor" ist eine Minimalsequenz
gemeint, ausreichend, um die Transkription zu steuern. Ebenfalls
in der Erfindung eingeschlossen sind diejenigen Promotorelemente,
welche ausreichend sind, um eine Promotor-abhängige Genexpression regulierbar
hinsichtlich Zelltyp-Spezifität
oder induzierbar durch externe Signale oder Mittel zu machen; derartige
Elemente können
in den 5'- oder
3'-Regionen des
nativen Gens lokalisiert sein.
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Mit "integriert in das
Genom" wird exogene
DNA (wie eine Expressionskassette oder virale Sequenz) gemeint,
welche linear innerhalb der genomischen-DNA-Kette einer Zelle (wie
einem Makrophagen) eingebaut und an jedem seiner Enden mit der genomischen
DNA verbunden ist. Exogene DNA, codierend eine Expressionskassette,
wird so integriert, dass funktionelle RNA oder Proteine durch die
codierten Sequenzen hergestellt werden. Eine exogene virale Sequenz
wird so integriert, dass die Expression von nahegelegenen endogenen
[...].
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Mit "Enhancer" wird eine minimale
Sequenz gemeint, ausreichend zur Verstärkung der Transkription substanziell über Wildtyp-Spiegel.
Ebenfalls in der Erfindung eingeschlossen sind diejenigen Enhancer-Elemente,
welche ausreichend sind, um die Promotor-abhängige Genexpression, welche
hinsichtlich Zelltyp-Spezifität
regulierbar oder durch externe Signale oder Mittel induzierbar ist,
zu verstärken;
solche Elemente können in
den 5'- oder 3'-Regionen des nativen
Gens lokalisiert sein.
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Mit "pharmazeutisch wirksame
Menge" ist eine
Menge an einem Mittel (wie einem therapeutischen Mittel) gemeint,
welche bei Verabreichung an eine Zelle oder einen Säuger zu
einem gewünschten
physiologischen Effekt führt
(wie Cytotoxizität,
verringerte Lebensfähigkeit
oder wesentlich verringerte Proliferation).
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Mit "wesentliche Erhöhung" oder "substanziell über" wird eine Erhöhung der
Expression, Transkription oder eines anderen Prozesses über den
Wildtyp-Spiegel dieses Prozesses hinaus gemeint, wobei die Erhöhung mindestens
ungefähr
50% über
dem Wildtyp liegt.
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Mit "substanziell verringert" oder "wesentliche Verminderung" wird eine Verringerung
oder Reduktion der Expression, Transkription oder eines messbaren
phänotypischen
Merkmals gemeint, welche ungefähr 80%
des Wildtyp-Spiegels beträgt,
vorzugsweise auf ungefähr
50% des Wildtyp-Spiegels reduziert ist, oder stärker bevorzugt auf ungefähr 10% oder
weniger des Wildtyp-Spiegels reduziert ist.
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Mit "im Wesentlichen eliminiert" oder "substantielle Beseitigung" wird eine Verringerung
der Zellzahl gemeint, so dass weniger als ungefähr 50% der Zellen lebensfähig bleiben,
vorzugsweise weniger als ungefähr
20% der Zellen lebensfähig
bleiben, oder weiter bevorzugt weniger als 10% der Zellen lebensfähig bleiben.
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Mit "wesentlich verringerte
Lebensfähigkeit" wird eine Verringerung
der Anzahl von lebenden Zellen in einer Population von Zellen relativ
zu einer Kontrollpopulation gemeint, so dass weniger als ungefähr 50% der Zellen
lebensfähig
bleiben, vorzugsweise weniger als ungefähr 20% der Zellen lebensfähig bleiben
oder weiter bevorzugt weniger als 10% der Zellen lebensfähig bleiben.
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Mit "prä-kanzeröses Gewebe" wird Säugergewebe
gemeint, welches bei histologischer Untersuchung und chirurgisch-pathologischer
Auswertung, welche dem Fachmann auf dem Gebiet der Pathologie gut
bekannt sind, hyperplastisch ist.
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Mit "kanzeröses Gewebe" wird Säugergewebe
gemeint, welches nicht länger
unter der normalen Kontrolle von Wachstumsregulatoren steht. Die
kanzeröse
Natur von Säugergewebe
wird durch chirurgisch-pathologische Auswertung bestimmt, welche
dem Fachmann auf dem Gebiet der Pathologie gut bekannt ist.
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Mit "Antisense" wird Nukleinsäure gemeint,
wobei der nicht-codierende Strang eines Zielgens von Interesse für die Expression
so in einem Konstrukt positioniert ist, dass, bei Expression als
mRNA, die einzelsträngige
Antisense-mRNA komplementär
ist zur mRNA des Ziel-Gens und daran hybridisieren kann, wodurch ihre
Nutzung moduliert wird. Die zu einer Sequenz der Botschafter-RNA
komplementäre
Sequenz wird üblicherweise
eine Länge
von mindestens etwa 15 Nukleotiden, noch üblicher mindestens etwa 20
Nukleotiden, vorzugsweise etwa 30 Nukleotiden oder mehr, und noch üblicher
weniger als 1000 Nukleotiden aufweisen.
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Die
jeweiligen Stelle(n), an welche die Antisense-Sequenz bindet, und
die Länge
der Antisense-Sequenz werden in Abhängigkeit von dem gewünschten
Ausmaß der
Inhibition, der Einzigartigkeit der Sequenz, der Stabilität der Antisense-Sequenz
oder dergleichen variieren. Deshalb werden diese Faktoren empirisch
basierend auf der Erfahrung bestimmt, welche mit einer besonderen
Antisense-Sequenz erhalten wurde.
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Mit "funktionstüchtig verknüpft" wird gemeint, dass
eine zu exprimierende Nukleinsäuresequenz
am 5'-Ende an ein
funktionales Promotorelement fusioniert ist, einschließlich transkriptionaler
und translationaler (falls zutreffend) Initiationsstellen, und am
3'-Ende an eine
funktionale transkriptionelle und translationale (falls zutreffend)
Terminationssequenz fusioniert ist.
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Mit "Nukleinsäure-Primer" wird eine einzelsträngige Nukleinsäuresequenz,
vorzugsweise DNA, gemeint, welche an eine Nukleinsäuresequenz
von Interesse zum Primen einer DNA-Synthese durch DNA-Polymerase hybridisiert.
Die Nukleinsäure-Primer
der Erfindung sind zur Verwendung in dem Polymerase-Kettenreaktions-Verfahren
und dem inversen Polymerase-Kettenreaktions-Verfahren (Shiramizu,
B., et al. (1994), siehe oben) und wie hierin beschrieben entworfen.
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Mit "markierte Nukleinsäuresonde" wird eine einzelsträngige Nukleinsäuresequenz
gemeint, an welche eine Markierung angeheftet ist (wie eine radioaktive
Markierung; eine Biotinylierungs-Einheit; oder eine andere Markierung,
welche im Fachgebiet bekannt und in Southern- und Northern-Analysen nützlich ist).
Die Nukleinsäuresequenz
der in dem diagnostischen Verfahren der Erfindung verwendeten markierten
Sonde hybridisiert an eine genomische Sequenz nahe (d. h. innerhalb
von 5 kb, vorzugsweise innerhalb 1 kb) einer üblichen HIV-Integrationsstelle. Die HIV-Integration
an der Stelle ist mit einer erhöhten
Proliferation der infizierten Zelle assoziiert. Ein Beispiel einer
derartigen üblichen
Integrationsstelle ist das z-Exon
des fur-Gens, wobei die HIV-Integration mit Makrophagen-Proliferation
(wie hierin beschrieben) oder T-Zell-Proliferation (Shiramizu, B., et
al., (1994), siehe oben) assoziiert ist.
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Mit "Zellproliferation" ist ein erhöhtes Zellwachstum
in einer Testpopulation über
der Rate des Zellwachstums (z. B. Zellteilung) einer Kontrollpopulation
gemeint, so dass das Zellwachstum 20% über, vorzugsweise 50% über oder
weiter bevorzugt mehr als 100% über
einer Kontrollpopulation liegt.
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Mit "Zellproliferationskrankheit" ist ein Krankheitszustand
gemeint, verursacht durch übermäßiges Zellwachstum
im Verhältnis
zum normalen Zellwachstum des Gewebes. Derartige Krankheiten schließen, ohne
jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, Lymphom, nicht-lymphoiden
Krebs, AIDS-Demenz, Arteriosklerose, Nephropatie und fokale segmentale
Glomerulo-Sklerose ein.
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Mit "Gen, assoziiert mit
Zellproliferation" ist
ein das Zellwachstum förderndes
Gen (wie ein Onkogen) gemeint, welches bei Aktivierung aufgrund
von viraler Integration oder einer anderen Mutation zu einer erhöhten Zellproliferation
führt.
Zellproliferationsgene schließen
ohne Einschränkung
Onkogene, wie c-fes/fps, ras, c-myc, c-sis und andere im Fachgebiet
gut be kannte; und Gene, codierend für Cytokine wie IL-6 und IL-10, ein.
Ein aktiviertes Onkogen bedeutet ein Onkogen, welches die Wahrscheinlichkeit
der Entwicklung von Neoplasmen (insbesondere malignen Tumoren) in
einem Säuger
(insbesondere einem Menschen) erhöht. Ein mit Zellproliferation
assoziiertes Gen schließt
des Weiteren ein Zellwachstum-unterdrückendes
Gen ein, so dass die verringerte Genexpression eines Suppressor-Gens
zur Zellproliferation führt.
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Mit "im Wesentlichen nicht-funktionelle
mutierte Form eines Gens" ist
ein Gen oder dessen Genprodukt gemeint, welches bei 50%, vorzugsweise
bei 20% oder weiter bevorzugt weniger als 10% des Wildtypspiegels
exprimiert wird oder funktioniert.
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Mit "präferenzielle
Aufnahme durch einen Makrophagen" ist
ein Makrophage gemeint, fähig
zur Inkorporierung eines Mittels zu einem größeren Ausmaß (20% größerem, vorzugsweise 50% größerem oder
weiter bevorzugt mehr als 100% größerem Ausmaß) als Zellen von anderen Zelltypen
in der Zellkultur oder in dem Säuger.
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Mit "Kit" ist eine Kombination
von physikalischen Elementen gemeint, wie spezifische Primer, markierte
Sonden oder andere Elemente, welche für die Ausführung der Erfindung nützlich sind.
Das diagnostische Kit der Erfindung umfasst Elemente, nützlich für die Diagnose
von klonalen Makrophagen in einer Säuger-Gewebeprobe.
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Mit "Makrophage" ist eine Zelle der
Monocyten/Makrophagen-Abstammungslinie gemeint, welche in der Milz
zu finden ist oder sich zu einem Gewebe-Makrophagen differenziert
hat. Diese Zellen schließen
follikuläre
dendritische Zellen (FDC), dendritische Zellen, Langerhans-Zellen
sowie andere Gewebe-Makrophagen ein. Der hierin beschriebene Makrophage
ist ein nicht-färbbarer
Körpermakrophage,
welcher nicht mit dem Abfangen von Zelltrümmern im Gewebe assoziiert
ist. Mit "Gewebe" wird jegliches Material
gemeint, isoliert aus einem Säuger,
einschließlich
Körperflüssigkeiten
wie Blut, Serum, Cerebrospinal-Fluid, oder jedwedes Material, welches
Makrophagen für
die Analyse durch das Verfahren der Erfindung enthalten kann.
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Mit "HIV" wird ein humanes
Immunschwäche-Virus
der Stämme
HIV-1, HIV-2 oder anderen Varianten gemeint.
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Die
Verfahren der Erfindung und das Kit der Erfindung sind vorzugsweise
für die
Diagnose von klonalem HIV- und nicht-HIV-assoziierten Makrophagen-induzierten
Krebs in einem Menschen entworfen.
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Andere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung
ihrer bevorzugten Ausführungsformen
und aus den Patentansprüchen
offensichtlich werden.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
-
Die
Zeichnung wird zuerst beschrieben werden.
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Zeichnungen
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Die 1 ist
ein schematisches Diagramm des IPCR-Verfahrens zum Nachweisen von
Integrationsstellen. Die Primer CW1B (SEQ ID Nr.: 1) und CW2H (SEQ
ID Nr.: 2) flankieren die LTR-Region in der entgegengesetzten Richtung.
Die Sequenz der Primer und Sonden ist gezeigt. Die Lokalisierung
der Primer und Sonden wird als Pfeile oberhalb und unterhalb der
genetischen Karte der fur-Gen-Integrationsstelle angegeben.
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Die 2 zeigt
ein schematisches Diagramm der HIV-Insertion in humanes c-sis.
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Die 3 ist
ein Abschnitt der humanen c-sis-Proto-Onkogen-Sequenz, in welche
HIV am Intron 5 inseriert worden ist. Die sequenzierte-DNA bestand
aus IPCR-Produkten aus Makrophagen, erhalten aus Cerebrospinal-Fluid
eines AIDS-Demenz-Patienten. Die Insertion bei Nukleotid 343 wird
als reduzierte Homologie des Testgens (CSF2C2.DNA SEQ ID Nr.: 7)
zur bekannten c-sis-Sequenz (HUMSIS5DEL, SEQ ID Nr.: 6) beobachtet.
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Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
-
Es
folgt nun eine Beschreibung der Zusammensetzungen und Verfahren
zur Bestimmung der Gegenwart von klonalem HIV in einer Gewebeprobe
sowie Beschreibungen von Techniken, die bei der Ausführung der
Erfindung nützlich
sind. Die nachstehenden Beispiele sind zum Zwecke der Veranschaulichung
der Erfindung angegeben und sollten nicht als einschränkend ausgelegt
werden.
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Experimenteller
Abschnitt
-
HIV und die
Pathogenese von Nicht-B-Zell-Malignitäten
-
Wie
obenstehend beschrieben, enthalten einige AIDS-assoziierte Nicht-B-Zell-Lymphome
klonale Formen von HIV. Es ist nützlich,
den Zelltyp zu bestimmen, welcher klonal expandiert ist, um die
notwendige Therapie zu ermitteln. Um die Gegenwart und klonale Natur
von HIV in prä-kanzerösem und
kanzerösem
Gewebe zu bestimmen, wurden zwei Lymphome mit gemischtem Immunophänotyp und
eine angioimmunoblastische Lymphadenopathie mit Dysproteinämie (AILD)
mittels Proben analysiert. Eine Southern-Blot-Analyse, welche einen
hohen Spiegel an HIV in drei von diesen Fällen identifizierte, wurde
wie beschrieben in "Materialien
und Methoden" durchgeführt. Es
wurde herausgefunden, dass diese Lymphome eine einzelne vorherrschende Form
von HIV, welche innerhalb des Tumors vorhanden ist, aufweisen. Alle
drei der Gewebeproben besaßen eine
gemischte Immunphänotyp-Morphologie;
zwei von ihnen wiesen keine klonalen B- oder T-Lymphocyten auf,
wohingegen eine eine klonale Population von T-Zellen aufwies.
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Um
die Integrationsstelle der HIV-Sequenzen innerhalb dieser Lymphome
zu kartieren, wurde ein Verfahren durchgeführt, das als inverse PCR (IPCR)
bezeichnet wird (Shiramizu, B., et al., (1994) siehe oben). Ein
schematisches Diagramm der IPCR-Technik ist in der 1 angegeben.
In dieser Technik wurden die Integrationsstellen von klonalen Formen
von HIV durch Verwenden von PCR-Primern, komplementär zu Sequenzen
innerhalb des HIV-LTR, welche voneinander weg nach außen wiesen,
gefolgt von Restriktionsverdau, Ligation und DNA-Synthese amplifiziert.
-
Wie
in der 1 gezeigt, wird, wenn eine klonale Form von HIV
innerhalb eines Tumors vorhanden ist, im Allgemeinen ein einfaches
Bandenmuster von einer oder zwei PCR-Banden erscheinen, wobei jede Bande
ein LTR mit flankierender zellulärer
genomischer Sequenz repräsentiert.
Die Integrationsstelle aus diesen gemischten immunophänotypischen
Proben wurde auf ein Segment des fur-Gens kartiert, das auf dem Chromosom
15 gerade 5' zum
c-fes/fps-Onkogen
vorhanden ist. Dies ist die gleiche Integrationsstelle, welche in
einem klonalen HIV-assoziierten
T-Zell-Lymphom beobachtet wurde (Shiramizu, B., et al., (1994),
siehe oben), was nahelegt, dass die Integration von HIV stromaufwärts des
c-fes/fps-Onkogens zu einer zellulären Expansion führt. Eine
IPCR wurde an Tumor- und Nicht-Tumor-betroffenem Gewebe aus diesen
drei Tumoren durchgeführt,
wobei mit dem früher
beschriebenen T-Zell-Lymphom
verglichen wurde. Klonale IPCR-Produkte wurden aus diesen Tumoren
amplifiziert, wohingegen nicht-beteiligte Lymphknoten und Milz aus
zwei der Fälle keine
amplifizierbaren Sequenzen zeigten. Die Southern-Analyse unter Verwendung
einer internen LTR-Gen-Sonde
(SEQ ID Nr.: 3) ergab eine Hybridisierung an beide amplifizierten
IPCR-Produkte aus jedem Tumor, was zeigte, dass jedes Produkt eine
LTR-Sequenz aufwies. Zwei fur-Sonden
(SEQ ID Nr.: 4 und SEQ ID Nr.: 5), welche Oligonukleotide sowohl
am 5'- als auch
3'-Ende des 3'-Exons von fur repräsentierten,
wurden in einer Southern-Analyse dieser IPCR-Produkte verwendet. Ein LTR-enthaltendes
IPCR-Produkt aus jedem Fall hybridisierte mit dieser fur-Sonde,
was anzeigte, dass HIV in dem 3'-Exon
des fur-Gens integriert hatte. Die Sequenzanalyse von einem dieser
Tumoren bestätigte
die Lokalisierung auf dieses Segment des fur-Gens. Die Integrationsstelle
für eine
Probe wurde auf die Basenpaar-Position 301 kar tiert, und für die andere
Probe wurde sie auf Basenpaar 1652 des 2200 Basenpaare großen 3'-Exons von fur kartiert.
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Um
die Empfindlichkeit der IPCR-Analyse zu bestimmen, wurde eine Verdünnungsreihe
von DNA aus dem ursprünglichen
T-Zell-Lymphom (Shiramizu, B., et al., (1994), siehe oben in DNA
vorgenommen, welche aus einem hyperplastischen Lymphknoten aus dem
gleichen Patienten extrahiert worden war. Die IPCR-Technik besitzt
eine Empfindlichkeit zwischen 2 und 5 Prozent dahingehend, dass
klonale Formen von integriertem HIV lediglich amplifizierbar sein
werden, wenn sie zwischen 2 und 5 Prozent der Probe repräsentieren
(Shiramizu, B., et al., (1994), siehe oben). Es wurden keine Formen
von IPCR-Produkt in hyperplastischen Knoten oder Milzgewebe aus
HIV-infizierten Individuen beobachtet.
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Klonale Formen von HIV
werden in Nicht-B-Zell-Lymphomen gefunden
-
Um
zu testen, ob die klonale HIV-Beteiligung in Nicht-B-Zell-Lymphomen üblich ist,
wurde ein IPCR-Analyse an einem Spektrum von Nicht-B-Zell-Malignitäten durchgeführt. Das
IPCR-Verfahren wird in "Materialien
und Methoden" ausführlich dargelegt.
Dieses Spektrum schloss Proben aus Patienten mit Mycosis Fungoides,
kutanem T-Zell-Lymphom, AILD, Hodgkin-Krankheit und gemischten Immunphänotyp-Lymphomen ein.
Die Tabelle I listet die Ergebnisse der IPCR-Analyse auf. Tabelle
I Zusammenfassung
von Fällen
und IPCR-Ergebnissen
- 1 N. D.: nicht
durchgeführt
-
Die
Ergebnisse sind mit der Zahl von IPCR-Banden aus jeder Probe tabellarisch
aufgeführt,
worin MF: Mycosis Fungoides; Lym: Lymphom; AILD: Angioimmunoblastische
Lymphadenopathie; KS: Kaposi-Sarkom. Zusätzliches Gewebe war aus drei
Fällen
verfügbar
(9: nicht-betroffener Knoten; 15: nicht-betroffenes Adrenalgewebe
und KS aus Gehirn; 17: nicht-betroffene
Niere), welche als interne Negativkontrollen verwendet wurden. Die
Ergebnisse der Hybridisierung an die fur-Sonde (Spalte 5) sind als
positiv oder negativ für
Proben, welche IPCR-Banden aufwiesen, aufgelistet.
-
Die
Daten in der Tabelle I zeigen, dass vierzehn von achtzehn analysierten
Fällen
klonale Formen von HIV, vorhanden innerhalb der Tumor-DNA, aufwiesen.
In jedem Fall, in welchem klonale Formen von HIV nachgewiesen wurden,
wurden ein oder zwei IPCR-Produkte amplifiziert. Die Größe der amplifizierten
Banden variierte zwischen den Proben, was es unwahrscheinlich macht,
dass die Banden ein PCR-Artefakt waren. In manchen Fällen bestätigten die
immunphänotypischen
Daten die Gegenwart von HIV in Zellen, welche innerhalb des Tumors
vorhanden waren. Die Hodgkin-Krankheit-Probe UM war eine syncytiale
Varianten-Hodgkin's-Krankheit, worin
alle der Tumorzellen Reed-Sternberg-Zellen waren, welche mit Zellen
der Makrophagen-Abstammungslinie verwandt sind. Diese Zellen zeigten
eine Färbung
mit Anti-HIV-p24-Antikörper,
und eine klonale Form von HIV wurde mittels IPCR identifiziert.
Alle der IPCR-Produkte hybridisierten ebenfalls mit einer HIV-LTR-Sonde
in einer Southern-Analyse. Sechs von 13 IPCR-Produkten hybridisierten
mit den früher beschriebenen
fur-Sonden, was anzeigt, dass diese sechs Nicht-B-Zell-Lymphome
eine klonale Form von HIV aufwiesen, welche direkt 5' zum c-fes/fps-Onkogen
integriert war.
-
Die
klonale HIV-Beteiligung wurde in vier Fällen von Kaposi-Sarkom untersucht.
Eine von vier der Proben zeigte klonale HIV-IPCR-Produkte, und eine
HIV-p24-Analyse lokalisierte die HIV-Expression auf zu Tumorzellen
benachbarte Makrophagen.
-
c-fes/fps wird in Tumorgewebe
exprimiert
-
Eine
Northern-Blot-Analyse wurde an RNA durchgeführt, extrahiert aus den Fällen 9 und
10 der obenstehenden Tabelle I, um zu bestimmen, ob c-fes/fps in
Tumorgewebe exprimiert wurde, bei welchem HIV stromaufwärts des
c-fes/fps-Gens integriert war. Der Northern-Blot zeigt die Gegenwart
einer 3-Kilobasenpaare (kb) großen
c-fes/fps-Botschaft aus Tumor-mRNA, wohingegen die gleiche Botschaft
nicht aus Nicht-Tumor-mRNA erhalten wurde. Die 3 kb-Botschaft ist eine
passende Größe für die c-fes/fps-mRNA,
welche eine 92 Kilodalton (Kd) große Tyrosinkinase (nicht gezeigt)
codiert. Um zu bestimmen, ob die c-fes/fps-mRNA zur Entstehung von
Fes-Protein führen
wird, wurde ein monoklonaler Anti-Fes-Antikörper von der ATCC erhalten (HB8595)
und in einer Reihe von immunhistochemischen Untersuchungen eingesetzt.
Das Fes-Protein wurde häufig
in Tumorzellen nachgewiesen, welche in einem der Makrophagen-reichen
Lymphome mit gemischtem Immunphänotyp
vorhanden waren, wohingegen es nicht häufig innerhalb eines follikulären hyperplastischen, HIV-infizierten
Lymphknotens nachgewiesen wurde.
-
Eine
klonale Form von HIV war auch innerhalb von AILD vorhanden, einem
Krankheitsprozess, der angenommenermaßen einen prä-lymphomatösen Zustand
repräsentiert.
Histologisch zeigte die AILD-GH-Probe eine Lokalisierung des Anti-p24-Antikörpers auf
das Zytoplasma von Makrophagen, wobei eine gewisse Färbung auch
in einem follikulären
dendritischen Muster vorhanden war. Eine immunhistochemische Zweifarben-Analyse
von Gewebe mit Anti-p24 (braun) und Anti-fes (rot) zeigt die Gegenwart
von zweifach gefärbten
Zellen (orange), welche sowohl p24 (aus HIV) als auch c-fes/fps
(dadurch aktiviert, dass es stromabwärts der HIV-Integrationsstelle
positioniert ist) exprimierten. Makrophagen wurden aus der GH-AILD-Milz durch Adhäsion isoliert,
und die Zellen wurden mit Anti-Fes und Anti-p24 zweifachgefärbt. Orange
Makrophagen wurden beobachtet, was zeigt, dass Fes und p24 in Makrophagen
co-lokalisiert sind. Obwohl keine klonale Form von T-Zelle oder
B-Zelle in dem GH-AILD vorhanden war, legt deshalb die Feststellung
einer klonalen Form von HIV und p24, intrazellulär exprimiert bei den AILD-assoziierten
Makrophagen, nahe, dass die klonale Form von HIV in einer klonalen
Makrophagen-artigen Zelle angesiedelt ist. In den in der Tabelle
I gezeigten Fällen,
war, wo gefrorene Proben verfügbar
waren, eine intensive Fes-Färbung vorwiegend
mit Makrophagen-ähnlichen
Zellen assoziiert, wie es ebenfalls bei der p24-Färbung der
Fall war. Ein Fall zeigte jedoch eine intensive Fes-Färbung ohne
p24-Färbung, wies
jedoch eine große
Häufigkeit
an klonalem HIV, integriert nahe (im 3'-z-Exon von fur) dem c-fes/fps-Gen (Fall
11) auf. Deshalb kann die c-fes/fps-Expression durch HIV in Abwesenheit
von HIV-Gen-Expression beeinflusst werden.
-
Cytokine sind
an Makrophagen-assoziierten Lymphomen beteiligt
-
Cytokine
sind normalerweise an der Lymphocyten-Proliferation beteiligt. Interleukin-6
(IL-6) ist ein pleiotropes Cytokin, welches von verschiedenen Zelltypen
hergestellt wird, welche Immunantworten, Reaktionen der akuten Phase
und die Hämatopoiese
regulieren (Akira, S., et al., Immunol. Review (1992) 127: 25–50). Viele
Zelltypen, einschließlich
Monocyten/Makrophagen, Fibroblasten, Endothel, B- und T-Lymphocyten, Chondrocyten,
Astrocyten und Keatinacyten, sind in der Lage, IL-6 herzustellen.
IL-6 kann wachstumsinduzierende, wachstumshemmende oder Differenzierungs-induzierende
Aktivitäten
ausüben,
was von der Natur der Zielzellen abhängt. In Bezug auf die lymphocytische
Stimulation, hat man von IL-6 gezeigt, beteiligt zu sein an 1) der
Enddifferenzierung von B-Zellen zu antikörperherstellenden Plasmazellen;
2) der Induktion von IL-2 und IL-2-Rezeptoren und der Differenzierung
von T-Zellen; und
3) hat man von IL-6 gezeigt, das Wachstum von Myelom- und Hybridomzellen
zu verursachen (Woodruff, C., et al., DNA and Cell Biology (1992)
11: 587–592). IL-6
kann eine Transformation von IL-6-Rezeptor exprimierenden Zellen
verursachen (Tohyama, N., et al., J. Exp. Med. (1990) 171: 389).
Von IL-6 erzeugenden Makrophagen und Endothelzellen wurde gezeigt,
in primären
Kulturen von AIDS-assoziierten immunoblastischen großzelligen
Lymphomen vorhanden zu sein (Emilie, D., et al., Blood (1992) 80:
498–504),
jedoch wurde keine Assoziation mit der HIV-Integration oder der
klonalen Makrophagen-Expansion beschrieben.
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Die Inhibition
von Cytokinen in vitro blockiert die Lymphocyten-Proliferation
-
Drei
Patienten mit bösartigem
großzelligen
Lymphom-Aszites wurden hinsichtlich der in vitro-Effekte von IL-6
und IL-10 auf die Zellproliferation untersucht. Das Aszites-Fluid
enthielt hohe Konzentrationen an IL-6 und IL-10, und neutralisierende
Antikörper
gegen diese Cytokine blockierten die Lymphomzell-Proliferation. Diese
Beobachtung steht in Übereinstimmung
damit, dass Cytokine, wie IL-6 und IL-10, eine Lymphom-Entstehung
in vivo induzieren. Die Gegenwart einer klonal expandierten Population
von Makrophagen, welche mit lymphoiden Tumoren assoziiert sind,
legt nahe, dass die Makrophagen, durch Sezernieren von Cytokinen,
auf sekundäre
Weise umgebende untransformierte Zellen zu einem übermäßigem Wachstum
bzw. Überwachsen induzieren,
wodurch eine Tumorentstehung verursacht wird.
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Identifizierung von Zellen,
welche das integrierte HIV enthalten und Cytokin exprimieren
-
Weil
viele der Lymphome, welche klonal integriertes HIV enthalten, Lymphome
mit gemischtem Immunphänotyp
repräsentieren,
welche B-Zellen, T-Zellen und prominente Makrophagen enthalten,
ist es wichtig, zu bestimmen, welcher Zelltyp die klonale Form von
HIV enthält.
Wie in der Tabelle I obenstehend beschrieben, wurden mehrere Krankheitskategorien
beschrieben, in welchen festgestellt wurde, dass HIV klonal integriert
ist. Diese schließen
Mycosis Fungoides, kutanes T-Zell-Lymphom, systemisches T-Zell-Lymphom,
gemischtes Immunphänotyp/polyklonales
Lymphom, AILD und Hodgkin-Krankheit ein. Dieselbe Vorgehensweise ist
nützlich
bei der Analysierung verschiedener Lymphomkategorien, welche festgestelltermaßen integrierte Formen
von HIV aufweisen, wobei Zell-Subpopulationen analysiert werden
können
(z. B. durch Zellsortierung oder Zweifachfärbung), um den Zelltyp zu identifizieren,
welcher das klonale HIV enthält.
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RFLP-Analyse von Nicht-HIV-Makrophagen
hinsichtlich Klonalität
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In
dem Fall, dass festgestellt wird, dass Makrophagen-reichem zellproliferativem
Krankheitsgewebe HIV fehlt, wird die Klonalität der Zellpopulation (z. B.
der Makrophagen-Population) wie obenstehend bestimmt, indem zuerst
die Zellen gemäß Zelloberflächenmarker-Reaktivität in Subpopulationen
sortiert werden. Die Makrophagen- oder sonstige Zell-Subpopulation
wird mittels RFLP-Analyse, welche dem Fachmann auf dem Gebiet gut
bekannt ist, hinsichtlich Klonalität getestet. Eine RFLP-Analyse
gemäß der Erfindung
beinhaltet die Sondierung der restriktionsverdauten und auf einem
Gel aufgetrennten DNA mit Nukleinsäuresonden, welche an spezifische
genomische DNA-Regionen von Säugern
(vorzugsweise Menschen) hybridisieren.
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Die
genomischen Regionen von Interesse schließen, ohne jedoch darauf eingeschränkt zu sein,
Regionen ein, welche übliche
virale (z. B. HIV) Integrationsstellen flankieren, welche mit zellulärer Transformation assoziiert
sind, wie Stellen nahe an Genen, die mit der Regulierung der Zellproliferation
assoziiert sind (z. B. ein Onkogen). Das fur-Gen-Z-Exon, von welchem
hierin gezeigt wurde, die Stelle von HIV-Integration zu sein, die
mit einer klonalen Makrophagen-Expansion assoziiert ist, ist ein
Beispiel einer genetischen Region, an welche Nukleinsäuresonden
zur Bestimmung der Klonalität
durch RFLP-Analyse unter Anwendung des diagnostischen Verfahrens
der Erfindung hybridisiert werden können. Im Fachgebiet der Molekular-
und Zellbiologie ist es gut bekannt, dass genetische Mutationen
oder Rearrangements auftreten können,
welche die abnormale Expression eines jeweiligen Gens, wie eines
Onkogens, verursachen. Somit ist die Integration von HIV oder eines
anderen Virus nicht für
die abnormale Expression eines Gens erforderlich, welches benachbart
zu einer häufig
beobachteten Integrationsstelle liegt.
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Behandlung von Lymphom,
enthaltend Makrophagen mit integriertem HIV
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SCID-Mäuse erhalten
eine Injektion mit menschlichem Milzgewebe, welches klonale Makrophagen
mit integriertem HIV enthält
(z. B. Gewebe aus dem Fall 10). Kontroll-SCID-Mäuse
erhalten eine Injektion mit normalem Milzgewebe (keine HIV-Assoziation,
nicht-kanzerös). Das
Wachstum von Tumoren in den Kontroll- und Testmäusen wird überwacht; die Wachstumsrate
des HIV-assoziierten Tumors überschreitet
jene der Kontrolle.
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Um
das Vermögen
eines zu Makrophagen gelenkten cytotoxischen Mittels zu veranschaulichen,
das Wachstum von Makrophagen-induziertem krebsartigen Gewebe zu
inhibieren, wird das folgende Beispiel beschrieben. SCID-Mäuse, welche
von Makrophagen mit integriertem HIV induziertes kanzeröses Gewebe
(wie obenstehend beschrieben) beinhalten, werden in Kontroll- und
Testgruppen unterteilt. An die Testgruppe 1 wird ein cytotoxisches
Mittel in einer Formulierung verabreicht, welche das cytotoxische
Mittel präferenziell
an die Makrophagen z. B. durch in Liposomen eingekapseltes Cytotoxin
zuführt.
An die Kontrollgruppe 1 wird eine Formulierung verabreicht, identisch
zu derjenigen, welche der Testgruppe gegeben wird, jedoch ohne das
cytotoxische Mittel. Das Tumorwachstum in der Testgruppe 1 wird
mit dem Tumorwachstum in der Kontrollgruppe 1 verglichen.
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Eine
ergänzende
Behandlung des tumorartigen Nicht-Makrophagen-Gewebes inhibiert
das Tumorwachstum weiter. An die Testgruppe 2 wird das auf Makrophagen
gelenkte cytotoxische Mittel in einer Formulierung, wie obenstehend
beschrieben, verabreicht. An die Testgruppe 2 wird ein zweites cytotoxisches
Mittel verabreicht, welches präferenziell
auf Gewebe einer Zellproliferationskrankheit (z. B. krebsartiges
Gewebe) zielt. An die Kontrollgruppe 2 wird lediglich die Formulierung
mit dem zweiten cytotoxischen Mittel, welche auf das krebs artige
Gewebe abzielt, verabreicht. Das Tumorwachstum in der Testgruppe
2 wird mit der Testgruppe 1 sowie den Kontrollen verglichen, um
die Effektivität
der ergänzenden
Behandlung des umgebenden Gewebes zu bestimmen, während ebenfalls
die wachstumsinduzierenden Makrophagen behandelt werden. Die Wachstumsinhibition
sowohl der klonal expandierten Makrophagen als auch des umgebenden
Gewebes in ergänzenden
Behandlungen verringert weiter die Größe des Tumors.
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Pathogenes Modell der
Lymphomentstehung
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Die
Feststellung der Erfindung besteht darin, dass HIV eine direkte
Rolle in der schrittweisen Entwicklung von Lymphom in der HIV-Erkrankung
spielen kann. Klonale HIV-infizierte Makrophagen waren mit einer großen Häufigkeit
in polyklonalem Lymphom und polyklonalem AILD vorhanden, bei welchen
keine klonale B- oder T-Zell-Marker beobachtet wurden. In einer
separaten Messung der Klonalität
(d. h. IPCR zur Kartierung klonaler Formen von HIV) haben wir festgestellt,
dass HIV häufig
in einer klonalen Form innerhalb dieser Typen von Tumoren vorhanden
ist. Wir haben gezeigt, dass in den untersuchten Fällen dieses
klonale HIV innerhalb von Tumor-assoziierten Makrophagen vorhanden
war und somit zur polyklonalen Proliferation von Lymphom und Angioproliferation
von AILD durch Sekretion von Cytokinen, welche typischerweise von
Makrophagen sezerniert werden, beitragen kann. Die gemeinsame Integrationsstelle
innerhalb von 6 von 13 separaten Tumoren wies auf eine Rolle für c-fes/fps
im Prozess der Makrophagen-induzierten Tumorigenese hin. Mindestens 5%
der Zellen innerhalb dieser Tumoren tragen eine klonale Form von
HIV, und die einzigen Zellen, welche festgestellterweise HIV exprimieren,
sind Zellen der Makrophagen-Abstammungslinie gewesen, mit Ausnahme
des früher
untersuchten Falles, worin HIV in den malignen T-Zellen vorhanden
war. Deshalb schlagen wir ein Modell vor, dass eine langsame Expansion
von klonal infizierten Makrophagen-ähnlichen Zellen ein frühe Stufe
in der Lymphomentstehung repräsentiert
und aufgrund der Überstimulierung
des lymphoiden Elements mit von Makrophagen sezernierten Cytokinen
(z. B. IL-6) zur Entwicklung von polyklonalen und anschließend monoklonalen
Lymphomen führt.
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Auf
einen Gewebetyp (z. B. Makrophage) isolierte Klonalität ist kennzeichnend
für eine
durch Makrophagen induzierte Tumorentstehung in der frühen Stufe.
Bei den späteren
Stufen sind wahrscheinlich klonale Populationen anderer Zelltypen
enthalten, da die Wachstums-Stimulierung
zu einem Auswuchs einiger Klone führt.
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Die
Entwicklung von klonalem lymphoiden Lymphom kann auch in hyperproliferativem
Gewebe durch Ereignisse, wie chromosomale Translokation, stattfinden,
wobei die chromosomale Translokation innerhalb einer klonalen Population
von Makrophagen die Expression eines Onkogens oder Überexpression
von Cytokinen verursacht, was zur Tumorentstehung im umgebenden
Gewebe führt.
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Die
Pathogenese der Hodgkin-Krankheit, bei welcher angenommen wird,
dass die Reed-Sternberg-Zelle
zum Großteil
der Tumorentwicklung durch die Expression von Cytokinen, wie IL-6,
beiträgt,
zeigt Parallelen zu den obenstehend beschriebenen klonalen HIV-enthaltenden Makrophagen-induzierten
Lymphomen dahingehend, dass c-fes/fps einheitlich in Reed-Sternberg-Zellen
bei nicht-AIDS-assoziierter Hodgkin-Krankheit exprimiert wird (Tramper,
L. H., et al., Blood (1993) 81: 3097–3115).
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Experimentelle Daten:
Materialien und Methoden
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Nachweis von klonal integriertem
HIV-1 durch IPCR
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Unter
Anwendung von IPCR (inverse Polymerase-Kettenreaktion) wurden Lymphome
aus HIV-infizierten Individuen, welche klonal integriertes HIV-1
enthielten, identifiziert.
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DNA
wurde aus frischem oder gefrorenem Gewebe durch Standardtechniken
extrahiert, wie früher
beschrieben (Maniatis, T., et al., Molecular Cloning: A Laboratory
Manual (1982) Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor,
New York). DNA aus fixiertem, in Paraffin eingebettetem Gewebe kann
beispielsweise durch Einbringen von Dünnschnitten des Gewebes in
ein Eppendorf-Röhrchen
und Entfernen des Paraffins mit Xylen hergestellt werden. Nach Spülen mit
Ethanol wurde die Probe mit Proteinase K (0,5 mg/ml) und 1% SDS bei
50°C 24
Stunden lang in TEN-Puffer (100 mM Tris-Cl, 40 nM EDTA, 10 mM NaCl,
pH 8) verdaut. Die Konzentration an Proteinase K und SDS wird dann
auf 1 mg/ml bzw. 1% eingestellt, und das Inkubieren wird weitere
24 Stunden lang fortgesetzt. Im Anschluss an eine Phenol- und Chloroform:Isoamylalkohol-Extraktion
wird die DNA mit Natriumacetat und Ethanol gefällt und getrocknet.
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Eine
IPCR wurde an DNA, isoliert aus frischem, gefrorenem und fixiertem
Gewebe, wie obenstehend beschrieben, oder durch äquivalente Techniken, welche
dem Fachmann bekannt sind, durchgeführt. Die Vorgehensweise wurde
ausgeführt,
wie beschrieben von Shiramizu et al., (Shiramizu, B., et al., (1994),
siehe oben). DNA (0,1 μg)
wurde mit Sau3A (oder einem anderen häufig schneidenden) verdaut
und in einer 200-μl-Reaktion:
1X Ligasepuffer (NEB, Beverly, MA), 40 U T4-DNA-Ligase (NEB), 36
Stunden lang bei 15°C ligiert,
und zwar bei einer DNA-Konzentration, welche die Selbst-Ligation
der DNA-Fragmente unter Bildung von Kreisen bzw. Ringen begünstigt.
Die Reaktion wurde durch Ethanolfällung gereinigt, und hierauf
folgte eine IPCR (1): 100 pMol Primer (CW1B und
CW2H, 1), 1 μl
ligiertes Produkt, 1 × Tag1-DNA-Polymerasepuffer,
20 nM dNTP's, 2,5
U Tag1-DNA-Polymerase (Promega Biotech, Madison, WI) in einem Thermozykler von
Cetus-Perkin-Elmer (Cetus-Chiron,
Emeryville, CA). Bedingungen: Schmelzen bei 94°C während 1,5 Minuten, Annealing
bei 50°C
während
1,5 Minuten, Verlängerung
bei 72°C
während
3 Minuten, während
insgesamt 60 Zyklen. Die amplifizierten Produkte wurden auf einem
Ethidium-gefärbten
Gel (1–2%
Agarose/1–2% NuSieve-Gel,
FMC BioProducts, Rockland, ME) getrennt. Um die amplifizierten Produkte
zu bestätigen,
wurde die DNA aus dem Agarosegel auf eine Nylonmembran überführt und
für die
Hybridisierung mittels Standardtechniken vorbereitet (Maniatis,
T., et al., (1982) siehe oben). Die für die Hybridisierung verwendeten
Nukleinsäuresonden
waren LTRP, Fur1 und Fur2 (1). Die
Sonden wurden mit Digoxigenin markiert und durch Chemolumineszenz
nachgewiesen (Boehringer-Mannheim, Deutschland) oder durch andere
Standardtechniken markiert (z. B. radioaktive Markierung, Biotinylierung,
Fluoreszenz-Markierung).
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Um
Zellen zu identifizieren, welche das klonale HIV enthalten, wird
die Zellpopulation, wie obenstehend beschrieben, sortiert, und die
aus jedem Zelltyp isolierte DNA wird mittels IPCR analysiert. Alternativ dazu
wird die aus der gemischten Zellpopulation isolierte DNA durch IPCR
analysiert, gefolgt von Zweifachfärbung des Gewebes, um ein HIV-Produkt,
wie p24, in einem jeweiligen Zelltyp zu lokalisieren. In-situ-Hybridisierungs-Techniken
sind im Fachgebiet ebenfalls Standard für die Lokalisierung spezifischer
Sequenzen (wie HIV) in dem Fall, dass die integrierten HIV-Sequenzen
inaktiviert sind und keine identifizierbaren Proteine herstellen.
Eine Zweifachfärbung
unter Verwendung von Anti-CD14-Antikörper und Anti-p24-Antikörper würde die zweifach-gefärbte Zelle
als einen Makrophagen, der HIV enthält, identifizieren. Die Antikörper-Färbung ist
im Fachgebiet gut bekannt; für
die Färbung
verwendete Antikörper
können
im Voraus markiert werden (kovalent gebunden an einen nachweisbaren
Marker) oder im Anschluss an die Anheftung an das Protein von Interesse markiert
werden (wie ein, im Fachgebiet gut bekanntes, Biotin-IgG/Streptavidin-System).
Die zuvor bestimmte Klonalität
der HIV-Sequenzen zeigt, dass der Anti-p24-markierte Makrophage
ein Mitglied einer klonal expandierten Population von Makrophagen
ist, welche mit dem kanzerösem
Gewebe assoziiert ist.
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Zelltrennung durch Flusszytometrie
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Die
folgende Verfahrensweise kann auf Zellen von jeglichem Zellproliferationskrankheits-Gewebe angewandt
werden, wie Niere, arteriosklerotisches Gewebe, Hirngewebe von ADC-Patienten oder Lymphome. Als
Beispiel für
ein Verfahren zur Trennung von Makrophagen von Nicht-Makrophagen-Krankheitsgewebe
wird die folgende Vorgehensweise beschrieben.
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Einzelzell-Suspensionen
aus neu diagnostizierten oder kryo-konservierten Lymphomen werden
durch Pressen von frischem Lymphomgewebe durch Stahlmaschen-Siebe
hergestellt.
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Wenn
das Lymphom, bei der IPCR, ein monoklonales HIV enthält, werden
die Einzelzellsuspensionen mit monoklonalen Antikörpern gefärbt werden,
wie früher
beschrieben (Mercolino, T. J., et al., CD5 B cells in development
and disease (1992), L. Herzenberg, K. Rawjesky und G. Haughton,
Hrsg. (New York Academy of Sciences) 409–421). Nützliche Antikörper beinhalten:
Anti-CD14, der Makrophagen identifizieren wird; Anti-CD4, der CD4+-T-Zellen sowie Makrophagen identifizieren
wird; Anti-CD8, Anti-CD20, welcher B-Zellen identifiziert, Anti-CD30
(Ki-1); und Anti-CD15, welcher Reed-Sternberg-Zellen identifiziert.
Die Zellen werden unter Verwendung eines FACS-Vantage-Zellsortierers
oder eines Äquivalents
sortiert, welcher mit einer Biohazard-Eindämmungskammer ausgestattet worden
ist, der fähig
zur Sortierung von Suspensionen lebender Zellen aus HIV-infizierten
Proben war. Die Makrophagen können
einzeln von den anderen Zellen in einer gemischten Population aussortiert
werden durch anfängliches
Markieren mit einem Makrophagen-spezifischen Zelloberflächen-Antikörper, wie
markiertem Anti-CD14, gefolgt von Zellsortierung und Auffangen der
Anti-CD14-markierten Zellen, getrennt von allen anderen Zellen.
Die sortierten Zellproben werden einer IPCR unterzogen, wie obenstehend
beschrieben. Zytozentrifugen-Präparationen
aus den sortierten Zellen werden mit Anti-HIV-p24-Antikörpern mittels
Standardtechniken gefärbt,
um zu bestimmen, ob die Zellen, welche klonal integriertes HIV enthalten,
auch HIV-Strukturdeterminanten
exprimieren. Sortierte Zellpopulationen sind ebenfalls nützlich zur
Durchführung
von RT-PCR (reverse Transkriptase-Polymerasekettenreaktion), um
das Spektrum an Cytokinen zu bestimmen, welches von jeder Population
von Zellen exprimiert wird.
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Alternativ
dazu können
Makrophagen von anderen Zelltypen in einer gemischten Population
durch Adhäsion
an Glas oder Kunststoff (wie Glas- oder Kunststoffkügelchen
oder die Seiten eines Glas- oder Kunststoffbehälters) getrennt werden. Nicht-adhärierende
Zellen werden entfernt und für
eine getrennte Analyse zurückbehalten,
wie notwendig.
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Doppelfärbungs-Immuncytochemie
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Ein
im Fachgebiet gut bekanntes standardmäßiges Immunperoxidase-Protokoll
wird mit geringfügigen Modifikationen
für Doppel-Antikörper-Nachweis
verwendet (Herndier, B. G., et al., AIDS (1994) 8: 575–581). Der
p24-Antikörper
(DAKO, Carpinteria, CA) wird für
die HIV-Lokalisierung verwendet. c-fes-Antikörper wurde aus einer Hybridomkultur
hergestellt, welche von der American Type Culture Collection (HB
8595) (Gaithersburg, MD) erhalten wurde. Wenn die c-sis-Expression
getestet werden soll, wird Anti-c-sis-Antikörper oder ein Antikörper gegen
PDGF-B über
kommerziell verfügbare
Quellen erhalten.
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Die
folgende Technik ist auf jedes Gewebe anwendbar, welches im Verdacht
steht, klonale Makrophagen zu enthalten. Die Doppelfärbungs-Technik
wird auf den Nachweis von HIV und der c-fes-Expression, als ein
Beispiel, angewandt.
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Scheibchen
von fixiertem Gewebe wurden in abgestuftem Ethanol, mit einer Endwaschung
in destilliertem Wasser, hydratisiert. Die Scheibchen wurden dann
30 Minuten lang mit 0,5% Casein in phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS)
blockiert und gepuffert. Der p24-Antikörper wurde
auf dem Scheibchen 1 Stunde lang bei Raumtemperatur inkubiert. Das
Scheibchen wurde dann 5 Minuten lang in Casein-PBS gewaschen. Das
Scheibchen wurde dann mit Biotin-konjugiertem Anti-Maus-IgG 30 Minuten
lang bei Raumtemperatur inkubiert. Das Scheibchen wurde 5 Minuten
lang in Casein-PBS gewaschen, gefolgt von Diaminobenzidin-Inkubation
während
7–10 Minuten.
Nach Waschen in destilliertem Wasser wurde eine Inkubation mit 0,5%
CuSO4 5 Minuten lang durchgeführt, und
es wurde 2 Minuten lang mit Wasser gewaschen. Das Scheibchen wurde dann
10 Minuten lang in 1 N HCl inkubiert, worauf ein Waschen mit Wasser
und eine Inkubation in Casein-PBS während 15 Minuten folgten. Das
Scheibchen wurde dann mit Anti-fes- oder Anti-p24-Antikörper 1 Stunde
lang bei Raumtemperatur inkubiert, gefolgt von einer Casein-PBS-Waschung.
Das Scheibchen wurde danach mit Biotin-konjugiertem IgG bei Raumtemperatur
30 Minuten lang inkubiert (Anti-Maus-IgG,
hergestellt im Pferd; BioGenex, San Ramon, CA). Nach 5 Minuten langem
Waschen in Casein-PBS wurde das Scheibchen mit an alkalische Phosphatase
konjugiertem Streptavidin (BioGenex) bei Raumtemperatur 30 Minuten
lang inkubiert. Im Anschluss an eine Waschung in Casein-PBS während 5
Minuten wurde das Scheibchen dann mit dem "Vector Red Alkaline Phosphatase Substrate
Kit I" (Vector Lab)
10–15
Minuten lang inkubiert, 2 Minuten lang in Wasser gewaschen und 1
Minute lang mit Hämatoxylin
gegen gefärbt.
Das Scheibchen wurde 1 Minute lang in Wasser gewaschen, gefolgt
von einer Waschung mit verdünntem
Ammoniak in Wasser, worauf eine Waschung mit abgestuftem Ethanol
und Xylen folgte. Dieses Verfahren war auch für die p24-Färbung nützlich. Methoden zum Nachweisen
von Antikörpern
sind im Fachgebiet gut bekannt; das obenstehende Vorgehen gibt ein
Beispiel an.
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Identifizierung von c-fes/fps-exprimierenden
Zellen
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Um
Zellen, welche c-fes/fps exprimieren, innerhalb von Tumoren zu identifizieren,
welche festgestellermaßen
HIV klonal integriert stromaufwärts
von c-fes/fps aufweisen, wurden Zweifarb-Immunfluoreszenz-Untersuchungen
an fixierten und permeabilisierten Zellen durchgeführt, wie
obenstehend beschrieben. Die obenstehend beschriebenen Antikörper zur
Identifizierung des Zelltyps werden in einer ersten Immunfärbung verwendet,
gefolgt von einer Fixierung und Permeabilisierung mit Ortho-Permafix
(Ortho Pharmaceuticals, Raritan, N. J.) (oder äquivalent), was die Färbung von
intrazellulärem
Fes-Protein mit einem Anti-fes-Onkogen-Antikörper (ATCC
HB8595) gestatten wird. Diese Zweifarb-Untersuchungen werden sowohl
an Tumorgewebe als auch an Kontroll-Lymphknoten-Gewebe durchgeführt, weil
dort eine kleine Menge an Fes in normalen Makrophagen exprimiert
wird. Eine aktivierte Form eines Fes-spezifischen Kaninchen-Antiserums
kann ebenfalls durch Standardtechniken als eine nützliche
Färbung
hergestellt werden, da normale Makrophagen die aktivierte Form von
Fes nicht exprimieren. Die Erststufen-Antikörper werden direkt an FITC
konjugiert, wohingegen die zweiten Anti-fes-Antikörper einen
Phycoerythrin-markierten Zweitstufen-Antikörper aufweisen.
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Die
Expression von anderen Onkogenen, wie PDGF-B, wird durch dasselbe
Vorgehen nachgewiesen. Ein Anti-PDGF-B-Antikörper ist über handelsüblich verfügbare Quellen erhältlich.
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Cytokin- und Zellproliferationsgen-Expression
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Cytokin-
und Zellproliferations-Genexpression wird durch die folgende Standardtechnik überwacht. Zelluläre RNA wird
aus sortierten Zellpopulationen extrahiert, wie früher beschrieben
(Chomzynsky, P., und Sacchi, N., Anal. Biochem. (1987) 162: 145).
Reverse Transkriptase aus Moloney-Leukämie-Virus wird verwendet, um
zelluläre
RNA revers in cDNA zu transkribieren. Eine RT-PCR unter Verwendung
von Cytokin-Primern, entworfen, um mit der cDNA von bekannten Cytokinen
zu hybridisieren, wird an der cDNA durchgeführt, wie früher beschrieben (Trumper, L.
H., et al., (1993) siehe oben; Brenner, Ca et al., Biotechniques
(1989) 7: 106). Nützliche
Primer schließen,
ohne jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, Primer für
die Interleukine 1–13, c-fes/fps-Onkogen,
c-sis(PDGF-B)-Onkogen, basischen Fibroblasten-Wachstumsfaktor, TNF-α (Tumornekrosefaktor-α) und GMCSF
(Granulocyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierender
Faktor) ein. Die Primer werden vom Fachmann leicht entworfen und
synthetisiert, da die Sequenzen der relevanten Gene bekannt sind
und synthetische Techniken eine Routineangelegenheit sind.
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Makrophagen-Beteiligung
am AIDS-Demenz-Komplex (ADC)
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Der
AIDS-Demenz-Komplex ist eine ernste Komplikation bei der HIV-Krankheit,
welche vorwiegend in Individuen mit einer fortgeschrittenen Immunsuppression
auftritt. Klinisch gesehen, weisen Patienten mit ADC deutliche Gedächtnisänderungen
auf und sind nicht in der Lage, alltägliche Aufgaben zu vollführen. Es
liegt eine profunde Inhibition der Funktion des Zentralnervensystems
vor, welche zur Verlangsamung des intellektuellen Prozesses und
letztendlich zu Koma und Tod führt.
Pathologisch gesehen, ist das Gehirn eines Individuums mit AIDS-Demenz
zum Teil gekennzeichnet durch 1) Gliose (eine Überproliferation von Astrocyten),
2) einem Verlust von Neuronen, und 3) die Entwicklung von vielkernigen
Riesenzellen und Mikroglia-Knötchen. Ein
hervorstechendes Merkmal von Gehirngewebe eines AIDS-Demenz-Patienten
ist das Vorhandensein von HIV-exprimierenden Makrophagen (Watkins,
B. A., et al. (1990) Science, 249: 549–583). Die zunehmende Schwere
der Demenz steht in Korrelation mit einer zunehmenden Häufigkeit
von infizierten Makrophagen innerhalb des Gehirngewebes. Die zunehmende
Schwere der Demenz steht in Korrelation mit einer zunehmenden Häufigkeit
von infizierten Makrophagen innerhalb des Gehirns (Koenig, S., et
al. (1986) Science, 233: 1089–1093).
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Wachstumsfaktoren
sind Polypeptidhormone, welche eine definierte Population von Zielzellen
stimulieren. Beispiele von Wachstumsfaktoren schließen den
aus Blutplättchen
abgeleiteten Wachstumsfaktor (PDGF), insulinartige Wachstumsfaktoren
(IGF-1 und II), transformierenden Wachstumsfaktor Beta (TGF-β), epidermalen
Wachstumsfaktor (EGF) und Fibroblastenwachstumsfaktor (FGF) ein.
PDGF ist ein kationisches, wärmelösliches
Protein, welches in den Granulae von zirkulierenden Blutplättchen gefunden
wird, das bekanntermaßen
die in vitro Proteinsynthese, Kollagenherstellung durch Fibroblasten
und das Zellwachstum stimuliert.
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Von
ihm ist ebenfalls bekannt, dass es in vitro als ein Mitogen und
chemotaktisches Mittel für
Fibroblasten, glatte Muskelzellen, Gliazellen und Astrocyten wirkt.
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Es
wird hierin gezeigt, dass HIV-infizierte Makrophagen im Gehirn eines
AIDS-Demenzpatienten
klonal sind. Die klonale Makrophagenproliferation im Gehirn aufgrund
einer HIV-Infektion ist vorgeschlagenerweise mit einer Astrocyten-Proliferation
assoziiert, welche zu einer Gliose führt. Als ein Ergebnis ist die
Behandlung der Makrophagen-Proliferation ein Ziel von Therapien
zur ADC-Behandlung.
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Inverse
PCR unter Verwendung der HIV-LTR-Primern wurde an einer Reihe von
DNA-Proben durchgeführt, isoliert
aus den Gehirnen von mehreren Patienten mit AIDS-Demenz und aus
einer Cerebrospinal-Fluid-Probe von einem Patienten mit AIDS-Demenz.
HIV-LTR-Primer wurden
durch Standard-Oligonukleotidsynthese hergestellt. Die Sequenz jedes
Primers und dessen Länge
wird aus der bekannten Sequenz von HIV-LTR (Shiramizu, B., et al.,
Cancer Res. (1994) 54: 2069–2072)
ausgewählt.
Die Sequenzen der IPCR-Primer (SEQ ID Nr.: 1 und SEQ ID Nr.: 2)
wurden in diesem Beispiel verwendet. Monoklonale inverse PCR-Produkte wurden in
vier Proben identifiziert, einschließlich der CSF-Probe. Die IPCR-Produkte
aus der CSF-Probe wurden durch Standardtechniken sequenziert. Die
HIV-Integrationsstelle wurde auf das Gen für Blutplättchen-abgeleiteten Wachstumsfaktor
B (PDGF-B) kartiert, wie gezeigt in der 3. Eine
virale LTR-Sequenz wird inseriert im humanem c-sis-Gen (PDGF-B-Gen)
gezeigt.
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Es
wurde gezeigt, dass zwei Gehirnproben ein RFLP-identifiziertes PDGF-B-Gen-Arrangements in Gehirn
aufweisen, und zwar durch Southern-Analyse unter Verwendung der
v-sis-Sonde, erhalten von Oncor, Gaithersburg, MD. Die Ergebnisse
implizieren eine PDGF- B-Beteiligung
in Makrophagen aus mindestens drei Proben aus Gehirn und Cerebrospinalfluid,
erhalten aus Individuen mit einer HIV-assoziierten neurologischen Krankheit.
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Die
HIV-Integration innerhalb des PDGF-B-Gens (c-sis) ist mit einer
dauerhaften Astrocyten-Proliferation
und Gliose assoziiert. Dies kann durch erhöhte Expression von Makrophagen-PDGF-B auftreten,
welche von dem HIV-LTR-Enhancer-Element angetrieben wird. AIDS-Demenz kann daher
ein primärer
Prozess sein, an welchem klonale Makrophagen beteiligt sind, die
konstitutiv Wachstumsfaktoren für
Astrocyten herstellen, welche dann ihrerseits den sekundären Schaden
im Gehirn verursachen, der für
die Symptome von ADC verantwortlich ist. Anstatt dass ein HIV-assoziierter
ADC durch einen primären
Hirnschaden mit resultierender Gliose stattfindet, kann deswegen
klonaler Makrophage eine Gliose, welche sekundären Hirnschaden verursacht, vorantreiben.
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Diagnose der
Beteiligung von klonalen Makrophagen an der AIDS-Demenz
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Cerebrospinal-Fluid
wird aus einem Patienten erhalten, der die Symptome von AIDS-Demenz
aufzeigt. Makrophagen werden aus CSF isoliert, und mittels IPCR
oder RFLP oder einem ähnlichen
Verfahren wie beschrieben, siehe oben, hinsichtlich Klonalität getestet.
Die Klonalität
zeigt an, dass eine Proliferation von Makrophagen an der Krankheit
beteiligt ist. Die Behandlung richtet sich auf die wesentliche Beseitigung
von klonalen Makrophagen aus dem Gehirn. Als ein Verfahren zur Eliminierung
der klonalen Makrophagen sind die obenstehend beschriebenen Behandlungen
nützlich
in der Behandlung von AIDS-Demenz. Allerdings werden Makrophagen-zytotoxische
Mittel gewählt,
welche die Blut-Hirn-Schranke durchqueren, um auf Makrophagen im
Gehirn zu zielen, wo diese Gliose induzieren.
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Diagnose der
Beteiligung von Makrophagen an Proliferationskrankheiten
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Makrophagen
aus dem Blutkreislauf werden hinsichtlich der Gegenwart von klonalem
HIV analysiert, um Patienten vorherzusagen, welche in der Gefahr
zur Ausprägung
von Zellproliferationskrankheiten stehen können. Makrophagen werden aus
Blut isoliert. DNA wird durch IPCR, wie hierin beschrieben, analysiert.
Beweise für
HIV-Klonalität
weisen darauf hin, dass der Patient eine HIV-Insertion in Makrophagen
aufweist und dass diese Makrophagen klonal proliferieren. Der Patient
wird als für
eine Entwicklung einer Zellproliferationskrankheit in einem Gewebe,
welches einer Invasion durch proliferierende Makrophagen unterliegt,
gefährdet angesehen.
Die Verabreichung von zytotoxischen Mitteln, um die Anzahl von proliferierenden
Makrophagen wesentlich zu verringern, ist nützlich zur Verhinderung oder
Reduzierung der Wahrscheinlichkeit einer Entwicklung einer Zellproliferationskrankheit.
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Beteiligung
von Makrophagen an Retrovirus-induzierter Nierenkrankheit
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HIV-induzierte
Nephropathie ist ein häufiges
Leiden bei AIDS-Patienten, welches 10–33% der HIV-infizierten Individuen
betrifft (Vaziri, N. D., et al. (1985) J. Nat. Med. Assoc. 77: 369–375; Rao,
T. K. S., et al. (1984) N. Engl. J. Med. 310: 669–673; Pardo,
V., et al. (1984) Ann. Int. Med. 101: 429–434; Bourgoignie, J. J. (1990)
Kidney int. 37: 1571–1584).
Das Modell einer sequenziellen Neoplasie ist auf Retrovirus-induzierte
Nierenkrankheit anwendbar, wenn die folgenden Beobachtungen in Betracht
gezogen werden.
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Mesangiale
Zellen sind spezialisierte Zellen, welche mit dem renalen Glomerulus
assoziiert sind und Eigenschaften von Makrophagen und kontraktionsfähigen Zellen
besitzen. Eine mesangiale Proliferation in den Glomeruli ist der
häufigste
Nierenschaden, der in AIDS-Patienten
gefunden wird.
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Der
Schaden ist mit einer Nephropathie in Zusammenhang gebracht worden
(Rao, T. K. S., et al. (1984) siehe oben) und wird häufig bei
der Autopsie gefunden (Pardo, V., et al. (1984) siehe oben). Die
mesangiale Proliferation wird herkömmlich als eine Antwort auf
eine Endothel-Basalmembran-Epithel-Verletzung angesehen. Allerdings
wird hierin von der mesangialen Proliferation vorgeschlagen, mit
der Makrophagen-Proliferation im Bereich des Schadens assoziiert
zu sein. Proliferierende Makrophagen stehen hypothetischermaßen in Kommunikation
mit den mesangialen Zellen über
Cytokine, wie IL-1, IL-6, TGF-β und
PDGF. Von diesen Makrophagen wird hierin vorgeschlagen, dass sie
klonal proliferieren als Ergebnis der viralen Integration an einer
Stelle nahe oder innerhalb eines Gens, welches Zellproliferation
steuert – Proliferation
des virusinfizierten Makrophagen – was seinerseits die Proliferation
der mesangialen Zellpopulation induziert, in welche die klonalen
Makrophagen eingedrungen sind.
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Die
häufigste
Ursache von Nierenversagen bei der HIV-Erkrankung ist ein nephrotisches
Syndrom, assoziiert mit fokaler segmentaler Glomerulosklerose (FSGS;
Rao, T. K. S., et al. (1984) siehe oben). Die Pathogenese von FSGS
ist komplex, beinhaltet jedoch eine diffuse mesangiale Proliferation
(Couser, W. G., und Johnson, R. J., (1994) Am. J. Kidney Dis. 23:
193–198).
FSGS beinhaltet eine Sklerose eines Teils der glomerulären Struktur,
welche durch Epithelproliferation, gefolgt von Matrix-Akkumulation,
eingeleitet werden kann.
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Eine
sekundäre
FSGS (nicht assoziiert mit HIV-Infektion) beinhaltet eine glomeruläre Verletzung
aufgrund des erhöhten
Kapillardrucks, welcher durch Hypertension verursacht wird. Die
Schäden
bei der sekundären
FSGS sind sklerotisch und beinhalten eine mesenchymale Zellproliferation
(Floege, J., et al. (1993) J. Clin. Investigation 92: 2952–2962).
Es ist vorgeschlagen worden, dass die Expression von Cytokinen,
wie PDGF und TGF-Beta, durch einen erhöhten glomerulären Kapillardruck
verändert
wird (Shankland, S. J., et al. (1994) Circ. Res. 75: 844–853). Infusionsuntersuchungen
haben gezeigt, dass PDGF und b-FGF eine mesangiale Proliferation
und Matrix-Akkumulation in Glomeruli induzieren können (Floege,
J., et al. (1993) Am. J. Path. 142: 637–650). In vivo Transfektion
von Genen für
TGF-Beta und des PDGF-B-Gens erzeugte eine Matrix-Akkumulation und
mesangiale Proliferation (Isaka, Y., et al. (1993) J. Clin. Investigation
92: 2597–2601).
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Die
hierin offenbarte Feststellung bezüglich der Assoziation von HIV-Insertion
in dem PDGF-B-Gen von
klonalen Makrophagen, welche ihrerseits mit einer Zellproliferationskrankheit
assoziiert sind, stellt einen Mechanismus für die Beteiligung von HIV an
FSGS bereit. Die sequenzielle Pathogenese kann eine anfänglich Proliferation
(Neoplasie) von mesangialen Zellen beinhalten, welche, als potenzielle
Quellen von PDGF, eine anschließende
Proliferation von mesenchymalen Zellen, wie Endothelzellen und Fibroblasten,
induzieren. Die Diagnose der Beteiligung von klonalen Makrophagen
an einer Nierenkrankheit sieht einen frühen Nachweis der Krankheit
sowie die Entwicklung von Behandlungsschemen vor, welche auf die
Auslöschung
der Quelle des Proliferationssignals gerichtet sind: Die veränderten
Cytokin-herstellenden
Makrophagen und Mesangial-Zellen.
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Diagnose von durch klonale
Makrophagen induzierter mesangialer Proliferation.
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Patienten,
welche im Verdacht stehen, eine Nierenkrankheit aufzuweisen, wie
Nephrose (Protein im Urin) oder Nierenversagen (erhöhte BUN-
und Kreatin-Spiegel), werden häufig
einer Nieren-Biopsie für
die pathologische Diagnose unterzogen. Das Gewebe wird durch die
IPCR-Technik hinsichtlich HIV-Integration analysiert. Die zelluläre Lokalisierung
der klonalen HIV-Integration wird durch eine Disassoziation des
Gewebes (durch manuelle oder enzymatische Techniken) erreicht, wobei
das Gewebe in zelluläre
Komponenten aufgetrennt wird und die Makrophagen isoliert werden.
DNA aus isolierten Makrophagen kann anschließend mittels IPCR wie obenstehend
analysiert werden, um HIV-Klonalität in Makrophagen zu bestätigen. Die
Feststellung einer konsistenten HIV-Integrationsstelle, welche mit
Nierenkrankheit assoziiert ist, weist darauf hin, dass proliferierende
Makrophagen mit der Krankheit assoziiert sind. Das Vorliegen von
klonalen Makrophagen zeigt eine abnormale Makrophagenproliferation
und eine Beteiligung an der Zellproliferationskrankheit des Patienten.
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Wenn
bekannt ist oder vermutet wird, dass der Patient mit HIV infiziert
ist, wird die DNA ferner mittels IPCR unter Verwendung von HIV-LTR-Primern
zur Amplifizierung flankierender genomischer Sequenzen analysiert.
Die flankierenden Sequenzen werden in einen Vektor für die anschließende Sequenzanalyse
oder Southern-Analyse kloniert, in der Absicht, die Region zu identifizieren,
in welche das HIV integriert hat.
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Beteiligung
klonaler Makrophagen an Arteriosklerose
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Es
wird hierin offenbart, dass eine durch retrovirale Insertions-Mutagenese
verstärkte
Makrophagen-Proliferation eine Rolle im arteriosklerotischen Prozess
spielt.
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Die
Bildung eines arteriosklerotischen Plaques ist ein komplexes Wechselspiel
zwischen dem Gefäßendothel,
glatten Muskelzellen der Intima, Intima-Makrophagen und Serumlipiden.
Die Arteriosklerose-Forschung hat sich schwerpunktmäßig auf
das Verständnis
der Serumlipid-Kinetik
gerichtet. Einige Forscher haben sich auf die zelluläre Proliferation
und Rekrutierung in den arteriosklerotischen Plaque konzentriert.
Eine Mutagenese, welche zu Arteriosklerose führt, kann die virale Insertion,
Integration von Nicht-Retroviren oder jedwede andere Form von Mutagenese,
welche die Expression eines Cytokins verändert, einschließen. Das Ergebnis
ist eine klonale Makrophagen-Proliferation, welche zur Induktion
der Proliferation von anderen Zelltypen und zu der beobachteten
Proliferationskrankheit führt.
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Makrophagen
sind Komponenten von arteriosklerotischen Plaques. Die Anzahl von
Makrophagen in Plaques ist von der Wanderung von im Kreislauf befindlichen
Monocyten und von der Proliferation von Makrophagen in situ abhängig (Spagnoli,
L. G., et al. (1991) Atherosclerosis 88: 87–92). Klonale Theorien der
Arteriosklerose haben sich auf die Proliferation von klonalen glatten
Muskelzellen in der Intima der Arterienwand konzentriert (Aikawa,
M., et al. (1993) Circ. Res. 73: 1000–1012). In experimentellen
Systemen mit fettgefütterten
Kaninchen (Rosenfeld, M. E., und Ross, R. (1990) Arteriosclerosis
10: 680–687)
und in der Zellzyklus-Analyse von humanen Plaques (Gordon, D., et
al. (1990) P. N. A. S. USA 87: 4600–4604) ist es jedoch deutlich,
dass eine in situ stattfindende Makrophagen-Proliferation vergleichbar,
wenn nicht stärker
häufig
als die Proliferation von glattem Muskel vorkommt.
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PDGF
ist ein zentrales Cytokin in der Pathogenese von Arteriosklerose.
Während
der Bildung von arteriosklerotischen Plaques haften Blutplättchen an
beschädigtem
Subendothel, was zu einem bedeutenden Ereignis in der Krankhaftigkeit,
welche mit Arteriosklerose assoziiert ist, führt, nämlich der Ausbildung einer Thromboembolie.
Angeheftete Blutplättchen
können
eine exogene Quelle von PDGF sein, während mechanische Faktoren,
wie Scherbelastung (Sterpetti, A. V., et al. (1994) Eur. J. Vascular
Surgery 8: 138–142)
und Koronarspasmus (Ogawa, H., et al. (1993) 4: 437–442) die
Freisetzung von PDGF aus mit der Intima assoziierten Zellen verursachen
können.
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In
humanen arteriosklerotischen Schäden
werden PDGF-A- und PDGF-B-mRNA und -Protein in Endothelzellen, glatten
Muskelzellen und Makrophagen exprimiert (Barrett, T. B., und Benditt,
E. P. (1988) P. N. A. S. USA 85: 2810–2814). Die PDGF-B-Expression
wurde auf Makrophagen lokalisiert und die Expression von PDGF-A
wurde auf glatte Muskelzellen, welche Actin exprimieren, lokalisiert
(Barrett, T. B., und Benditt, E. P. (1988) siehe oben).
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Eine
Mutagenese, einschließlich
zum Beispiel retroviraler Insertionsmutagenese in das PDGF-B-Gen, welche die
Proliferation der mutagenisierten Makrophagen betrifft, kann als
ein diagnostischer Indikator der Beteiligung von klonalen Makrophagen
an der arteriosklerotischen Krankheit verwendet werden. Makrophagen
werden an die Stelle eines arteriosklerotischen Schadens rekrutiert
und durch PDGF aus derartigen Quellen wie Blutplättchen, in Assoziation mit
Hypercholesterinämie,
oder Scherbelastung, zur Proliferation veranlasst. Die hierin offenbarte
Feststellung einer HIV-Insertion in oder nahe dem PDGF-B-Gen als
einem Induktor der Makrophagen-Proliferation legt nahe, dass Makrophagen
in einem klonalen (neoplastischen) Zustand durch Mutagenese (z.
B. retrovirale Insertionsmutagenese), beispielsweise durch Mutagenese
eines zellulären Wachstumsfaktorgens,
wie PDGF-B, gehalten werden können.
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Diagnose von
Cytokin-Gen-Mutagenese und Makrophagen-Klonalität bei Arteriosklerose
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Die
Diagnose von genetischen Veränderungen,
welche die Beteiligung klonaler Makrophagen an HIV- oder nicht-HIV-assoziierter
Arteriosklerose anzeigen, wird mittels der folgenden Schritte durchgeführt. Makrophagen
werden aus dem Blut von Arteriosklerosepatienten durch Standardtechniken,
wie Flusszytometrie, oder durch Adhäsion an eine Oberfläche, wie
eine Glas- oder Kunststoffoberfläche,
isoliert. Man unterzieht die DNA der Makrophagen einer Southern-Analyse
zur Bestimmung der Klonalität
und einer RFLP-Analyse, um eine mögliche Insertionsmutagenese
oder ein genetisches Rearrangement im Bereich des c-sis(PDGF-B)-Gens zu bestimmen.
Die spezifische Beteiligung von HIV durch Insertionsmutagenese wird mittels
IPCR unter Verwendung von HIV-LTR-Primern, wie zuvor beschrieben,
bestimmt. Die Analyse kann ebenfalls auf jedwedes Cytokingen angewandt
werden, dessen Produkt im Verdacht steht, Makrophagen-Proliferation
zu induzieren.
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Die
Klonalität
der HIV-Insertion in Makrophagen wurde durch Untersuchen des arteriosklerotischen Plaques
eines AIDS-Patienten festgestellt, der Arteriosklerose hatte und
an einer Herzattacke verstorben war. Das Gewebe aus dem arteriosklerotischen
Plaque, der Milz und der Niere des Patienten wurde isoliert und dessen
DNA hinsichtlich HIV-Insertion und Klonalität mittels IPCR unter Verwendung
der IPCR-Primer CW1B (SEQ ID Nr.: 1) und CW2H (SEQ ID Nr.: 2) analysiert.
Die HIV-Klonalität
wird in Form von zwei DNA-Banden beobachtet, welche von den Primern
amplifiziert wurden, welche in den HIV-LTRs hybridisieren (siehe 1). Die
IPCR-Analyse zeigte zwei amplifizierte DNA-Banden nur für das arteriosklerotische
Plaque-Gewebe, was darauf hinweist, dass klonales HIV in dem Gewebe
vorhanden war. Es wurden keine Banden für die Proben aus Milz und Niere
beobachtet. Die anschließende
Isolierung von Makrophagen aus denselben Gewebeproben und die Analyse
der DNA durch IPCR lieferte das gleiche Ergebnis – nur Makrophagen
aus dem arteriosklerotischen Plaque enthalten klonales HIV.
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Es
gab keine Anzeichen von Zellproliferationskrankheit in der Milz
oder Niere des Patienten, und die IPCR-Ergebnisse zeigen, dass keine
klonale HIV-Insertion in diesen Geweben nachweisbar war. Somit wird durch
IPCR-Analyse hierin gezeigt, dass eine Zellproliferationskrankheit,
wie Arteriosklerose, mit HIV-Klonalität assoziiert ist.
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Die
Insertion von HIV in das PDGF-B-Gen wurde durch RFLP-Analyse von
DNA aus Makrophagen des arteriosklerotischen Plaque-Gewebes bestimmt.
Unter Verwendung der v-cis-Sonde
(Oncor, Gathersberg, MD), welche an Sequenzen in dem humanen PDGF-B-Gen
hybridisiert, wurde festgestellt, dass das PDGF-B-Gen rearrangiert
war. Somit wird von der durch IPCR angezeigten HIV-Insertion gezeigt,
mit einem Rearrangement des PDGF-B-Gens assoziiert zu sein. Die
HIV-Klonalität
ist das Ergebnis der Expansion der Makrophagen, bei welchen HIV
in das Gen des wachstumsfördernden
Faktors PDGF-B inseriert ist.
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Darüber hinaus
wurde das arteriosklerotische Plaque-Gewebe mit PCNA gefärbt, einer
Verbindung, welche nur sich teilende Zellen durch Wechselwirkung
mit aktiv in Synthese befindlicher DNA färbt. Eine solche histologische
Färbung
zeigte, dass Makrophagen gefärbt
wurden und sich daher in dem Plaque-Gewebe zum Zeitpunkt, als das
Gewebe erhalten wurde, aktiv teilten. Von proliferierenden Makrophagen,
welche ein rearrangiertes PDGF-B-Gen besitzen, wird hierin gezeigt,
mit der Zellproliferationskrankheit Arteriosklerose assoziiert zu
sein. Das Rearrangement des PDGF-B-Gens beruht in diesem Fall auf
der HIV-Insertion.
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Ein
Aufzeigen der Makrophagen-Klonalität in Arteriosklerose-Patienten
weist auf Makrophagen als Induktoren der Endothelproliferation und
resultierenden Plaquebildung hin. Eine solche Diagnose ist nützlich beim
Auswählen
von Makrophagen als dem Ziel einer Arteriosklerosebehandlung.
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Behandlung von Zellproliferationskrankheit,
welche mit klonalen Makrophagen assoziiert ist
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Gegen
Makrophagen gerichtete Therapien werden hierin beschrieben. Solche
Therapien schließen, ohne
jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, die Zuführung
zytotoxischer Mittel an Makrophagen durch Liposomen ein. Liposomen
werden normalerweise durch phagozytische Zellen, wie Makrophagen,
aufgenommen. Während
der Phagozytose eines Cytotoxin-enthaltenden
Liposoms wird ein Cytotoxin, wie Dichlormethylen-Bisphosphonat,
intrazellulär
freigesetzt, wodurch der phagozytische Makrophage getötet wird
(Van Rooijen, N., und Sanders, A. (1994) siehe oben).
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Die
Therapien können
sich auch gegen PDGF und die zellulären Quellen von PDGF richten.
Faktoren, welche PDGF-Funktion beeinflussen, werden von verschiedenen
Forschern getestet (zum Beispiel: PDGF/PDGFR-Wechselwirkungs-Inhibitor,
2-Brommethyl-5-chlorbenzolsulfonylphthalimid (Mullins, D. E., et al.
(1994) Arteriosclerosis and Thrombosis 14: 1047–1055); Glucocorticoid-Inhibition
von Thrombin-induzierter PDGF-A-Expression (Nakano, T., et al. (1993)
J. Biol. Chem. 268: 22941–22947);
3-Deazaadenosin-Inhibition der Thrombin-induzierten PDGF-Expression (Shanker,
R., et al. (1992) J. Biol. Chem. 267: 9376–9382); Acetylsalicylsäure inhibiert
PDGF-Freisetzung (Vissinger, H., et al. (1993) Angiology 44: 633–638); in
der Nahrung befindliche Omega-3-Fettsäuren verringern PDGF-mRNA (Kaminski,
W. E., et al. (1993) Blood 81: 1871–1879); Anti-PDGF-Antikörper inhibiert
neointimale glatte Muskel-Akkumulation (Ferns, G. A., et al. (1991)
Science 253: 1132); und Tyrophostine inhibieren PDGF-induzierte
DNA-Synthese (Bilder, G. E., et al. (1991) Am. J. Physiology 260:
C721–730).
Die Aktivität
auf dem Gebiet der auf PDGF abzielenden Behandlungen attestiert
die Bedeutung, welche man PDGF bei der Arteriosklerose zuschreibt.
Somit liefert die Diagnose der PDGF-Mutagenese, welche zu Makrophagen-Klonalität und Zellproliferation
führt,
dem Arzt nützliche Informationen,
um den Patienten richtig zu behandeln, insbesondere in frühen Stadien
von Arteriosklerose.
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Ein
Kit für
die Diagnose von Makrophagen-induzierter Zellproliferationskrankheit
wird offenbart. Das Kit der Erfindung ist nützlich für die Diagnose der Beteiligung
von klonalen Makrophagen durch Testen von DNA von Makrophagen, welche
aus einem Zellproliferationskrankheit-Gewebe isoliert wurden. Die
Klonalität wird
festgestellt, wenn DNA mehr als 5% monoklonale DNA aus Makrophagen
enthält.
Das Kit der Erfindung beinhaltet Nukleinsäure-Primer für das Amplifizieren
von DNA einer HIV-enthaltenden Zelle (z. B. eines Makrophagen).
Die Nukleinsäureprimer
für die
Amplifikation von HIV-enthaltender DNA hybridisieren präferenziell an
Regionen der 5'-
und/oder 3'-Long-Terminal-Repeats
(LTRs), so dass eine DNA-Synthese in entgegengesetzten Richtungen
für eine
IPCR-Analyse geprimed wird. In dem Kit eingeschlossen sind eine
oder mehrere markierte (z. B. radioaktiv markierte; biotinylierte
oder anderweitig standardmarkierte) Sonden für eine RFLP-Analyse von genomischer
DNA hinsichtlich Klonalität,
wobei ein Priming von HIV-Sequenzen nicht erwünscht ist (z. B. in nicht-HIV-verwandten
Zellproliferationskrankheiten). Eine solche Sonde hybridisiert an
einen genetischen Lokus, der eine gewöhnliche Stelle der viralen
Integration ist, welche zur zellulären Proliferation führt. Beispielhafte
Loci schließen,
ohne jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, c-fes/fps, c-sis und andere die Zellproliferation steuernde
Gene ein.
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Anwendung
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Die
Erfindung wird für
den frühen
Nachweis und die Diagnose von klonal expandierten Makrophagen in
durch Zellproliferation erkranktem Gewebe angewandt, wie präkanzerösem oder
kanzerösem
Gewebe, Lymphom, Gehirn von AIDS-Demenz-Patienten, arteriosklerotischen
Gewebe und Nieren-Glomeruli. Die Klonalität in Makrophagen zeigt eine
frühe Stufe
der Zellproliferationskrankheit an, welche durch klonale Makrophagen
induziert wird, weil spätere
Stufen häufig
auch klonale Populationen des umgebenden Gewebes enthalten. Somit
sind das diagnostische Verfahren und Kit der Erfindung bei der Diagnostizierung
der Beteiligung von HIV an einem gegebenen Zellproliferations-Schaden
oder Tumor; zur Diagnostizierung der Beteiligung von klonal expandierten
Makrophagen, welche das Wachstum von umgebenden Gewebe induzieren;
zum Aufzeigen des Stadiums eines Tumorwachstums zur Unterstützung bei
der Bewertung der Krankheit eines Patienten; und zur Bereitstellung
von Information über
die Natur des durch Zellproliferation erkrankten Gewebes, so dass man,
falls angezeigt, einer alternativen Behandlung nachgehen kann, nützlich.
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Die
wachstumsstimulierenden Makrophagen, von welchen durch das diagnostische
Verfahren der Erfindung bestimmt wurde, mit der Zellproliferations-Läsion assoziiert
zu sein, können
durch ein Behandlungsverfahren angezielt werden. Durch Inhibieren
oder Beseitigen der Cytokin-herstellenden Makrophagen, welche mit
dem Zellproliferationsschaden assoziiert sind, wird das Wachstum
des umgebenden Gewebes substanziell blockiert. Das Behandlungsverfahren
kann ferner eine ergänzende
Behandlung von Makrophagen sowie dem Wachstums-induzierten umgebenden Gewebe vorsehen,
was zu einer vollständigen
Behandlung des Lymphoms mit gemischtem Immunphänotyp, von AIDS-Demenz, Arteriosklerose,
Nephropathie oder einem anderen Zellproliferationskrankheits-Gewebe
führt.
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Die
Erfindung ist nützlich
bei der Diagnostizierung mehrerer Krankheiten, welche assoziiert
sind mit der primären
klonalen Expansion eines Zelltyps (wie einem Makrophagen oder einer
follikulären
dendritischen Zelle), welcher eine sekundäre Zelle zur Proliferation
veranlasst. Die Krankheiten, welche mittels der Erfindung diagnostiziert
werden können,
sind, ohne Einschränkung
darauf, in der Tabelle II, Spalte 1, aufgelistet. Der Zelltyp (primäre Zelle),
welcher anfänglich
expandiert (durch HIV-Insertion oder genetische Veränderung,
welche zur Expansion führt)
und welcher andere Zellen dazu veranlasst, zu proliferieren, wird
in der Spalte 2 angegeben. Die Zellen (sekundäre Zellen), welche auf die
induzierenden Signale antworten und proliferieren, sind in der Spalte
3 dargestellt. Die Erfindung ist auch nützlich zur Diagnostizierung
anderer Krankheiten, in welchen klonal expandierte Induktor-Zellen
die Proliferation von Antworter-Zellen in frühen Stadien einer Zellproliferationskrankheit
fördern,
wie, ohne Einschränkung
darauf, in der Tabelle II gezeigt.
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Tabelle
II Zusammenfassung
von Krankheiten, welche durch die Erfindung diagnostiziert werden
können
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Andere
Ausführungsformen
liegen innerhalb der folgenden Patentansprüche.
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