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Die Erfindung betrifft ein neues
diagnostisches Verfahren bezüglich
einer Infektion mit dem humanen Immunschwächevirus (HIV).
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Das HIV gehört zur Familie der Retroviren
und weist die Grundstruktur auf, die sich aus einer äußeren Hülle und
einem inneren Capsid zusammensetzt, welches RNS (RNA) und die reverse
Transkriptase enthält. Das
HIV weist eine Struktur auf, die aus den folgenden Genen besteht:
dem gag-Gen, oder einem Strukturgen, dem pol-Gen oder einem Gen,
das für
die reverse Transkriptase kodiert, sowie dem env-Gen, oder einem
Gen, das für
das Hüll-Glykoprotein
kodiert, zusammen mit LTR-Nukleotidsequen-zen
(lange, terminale Wiederholung), welche an dessen Enden zur Steuerung
der Genexpression vorhanden sind.
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Im Hinblick auf die Mechanismen der
HTV-Infektion und ihre Ausbreitung (Proliferation/Vermehrung) ist
zu sagen, dass sie zunächst
mittels Einbau des HIV in die Zelloberfläche über den Weg einer Bindung des Hüllglykoproteins
an den Rezeptor der Targetzelle voranschreitet, wonach sie durch
die reverse Transkription von dessen RNS in die DNS (DNA) der Targetzelle
mit ihrer eigenen reversen Transkriptase begründet wird, während sich
das HIV durch die Transkription zur RNS der Targetzelle aus der
DNS vom HIV gemäß dem Einbau
in das Targetchromosom ausbreitet; danach erfolgt die Translation
in das virale Protein, wodurch ausgereifte humane Immunschwächeviren
(HIV) erzeugt werden.
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Die Wirtspezifität bei der viralen Infektion
wird durch die Spezifität
des Membranrezeptors bei der Targetzelle im Hinblick auf das Hüll-Glykoprotein
festgelegt. Insbesondere erfordert die HIV-Infektion die extrazelluläre Domäne der Lymphozyten
CD4 in Form eines Glykoproteins, das mit der Spezifität der Virusinfektion verknüpft ist,
wobei der CC-Chemokin-Rezeptor (β-Chemokin),
Fusin, etc., als dessen Rezeptor fungiert.
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Darüber hinaus besitzt das HIV
verschiedene Typen von Regulationsgenen für seine eigene Expression und
Proliferation, wobei unter derartigen Regulationsgenen die tat-
und rev-Gene individuell für
die Tat- und Rev-Proteine kodieren, welche für die virale Proliferation
von wesentlicher Bedeutung sind.
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LTR, oder die Promoter-Region für das HIV
ist aus den U3-, R- und U5-Regionen aufgebaut; die U3-Region enthält die TATA-
und CC-Boxen wie auch die NF-κB-Sequenz,
die für
die Proliferation benötigt werden,
während
die R-Region die TAR-Sequenz beherbergt, welche nach der Transkription
zu RNS die Haarnadelstruktur für
die Bindung an das Tat-Molekül
annimmt; dadurch wird die Bindung zwischen dem Tat-Molekül und der
TAR-Sequenz als wesentlich für
den Start und die Aufrechterhaltung der Transkription betrachtet. Es
ist ferner noch hinzuzufügen,
dass das Rev-Protein an die RRE- Sequenz
der mRNS (Boten-RNS) bindet, wodurch so während des Spleißvorgangs
der mRNS die Funktion abläuft.
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Die oben angeführten Fakten haben sich als
die grundlegenden charakteristischen Eigenschaften des HIV herausgestellt,
welcher zur Familie der Retroviren gehört. Allerdings stellen zahlreiche
Krankheiten, die mit Retroviren in Zusammenhang stehen, unzugängliche
Erkrankungen dar, die schwer zu behandeln sind, wofür das höchst tödliche Syndrom
der erworbenen Immunschwäche
(AIDS), weiches durch das HIV verursacht wird, ein typisches Beispiel
ist.
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Das Syndrom der erworbenen Immunschwäche (AIDS),
weiches durch die HIV-Infektion verursacht wird, ist durch eine
schleichende Erschöpfung
oder Zerstörung
des Immunsystems gekennzeichnet, welche sich über die verhältnismäßig lange
Zeitdauer, d. h. über
eine Länge
von mehreren Jahren bis zu 10 und mehr Jahren nach der Infektion
erstreckt. Nach dem Ausbruch der ersten Immunantwort verschwinden
die Symptome der viralen Infektion allmählich, was zu einem Rückgang der
Virusvermehrung führt;
das Virus und seine Replikation sind in den peripheren Monozyten
des Blutes (PBMCen) während
der Dauer von mehreren Jahren so lange schwer zu erkennen, bis die
Spätphase
der HIV-Infektion
eintritt.
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Erst vor kurzem wurde bemerkt, dass
sich unter individuellen Personen mit einer HIV-I-Infektion solche Patienten
befinden, die über
lange Zeiträume
asymptomatisch (symptomfrei) waren, – wenngleich nur wenige davon
entdeckt wurden –;
dabei wurde festgestellt, dass deren Lymphozyten CD-positive T-Zellen
in sich tragen, die in vitro zur Unterdrückung der Replikation (Vermehrung)
des HIV befähigt
sind.
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Wie es bei vielen Viruserkrankungen
der Fall ist, wird angenommen, dass CD8-positive T-Lymphozyten eine
vitale Rolle bei der Verteidigung des lebenden Körpers gegen die HIV-Infektion
spielen, wobei die Bedeutung der CD8-positiven T-Lymphozyten in
Anbetracht der klinischen latenten Eigenschaften von Infektionssymptomen
und Patienten, die über
lange Zeiträume
symptomfrei bleiben, inzwischen erkannt wurde [J. L. Whitton et
al., Reven Press New York, S. 369–381 (1990); W. E. Paul, Cell,
Bd. 82; S. 177, (1995)]. Insbesondere wurde die Entdeckung gemacht,
dass die aktivierten CD8-positiven T-Lymphozyten, die aus dem peripheren
Blut von Patienten stammen, die mit HIV infiziert waren, mehrere
lösliche,
das HIV unterdrückende
Faktoren absondern, so dass sie einen Beitrag zur Verhütung der
Infektion in vitro leisten [J. E. Brinchman et al. in J. Immunol.,
Bd. 144, S. 2961, (1990), C. E. Heckewicz et al. in AIDS Res. Hu.
Retroviruses, 8: 1039, (1992)].
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Der Überstand des flüssigen Kulturmediums
der CD8-positiven T-Lymphozyten, die von Patienten stammen, welche
mit dem HIV infiziert sind, zeigt erhöhte Spiegel an RANTES (6 bis
95 ng pro ml), MIP-1a (20 bis 255 ng pro ml) und MIP-1b (37 bis
191 ng pro ml), wobei sich herausgestellt hat, dass solche den HIV unterdrückende Faktoren
die zelluläre
Infektion mit HIV inhibieren [Fiorenza Cocchi et al., Science, 270:
1811, (1995)].
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Wie bereits oben dargelegt wurde,
sondern die CD8-positiven T-Lymphozyten aus individuellen Patienten,
die mit HIV infiziert sind, verschiedene Cytokine ab; dies legt
die Vermutung nahe, dass die T-Lymphozyten
im aktivierten Zustand gehalten werden.
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Es wurde bestätigt, dass das CD8-Antigen
der zytolytischen T-Lymphozyten, das ein Glykoprotein mit einem
Molekulargewicht von 32 kDa darstellt und zur Superfamilie der Immunoglobuline
gehört, bei
der Erkennung der größeren Antigene
(MHC-1) der Gewebeverträglichkeit
eingebunden ist. Andererseits besitzen die Helfer-T-Lymphozyten
(Th) ein CD4-Antigen mit einem Molekulargewicht von 55 kDa. Es besteht
die Annahme, dass diese Teilmenge von Antigenen der CD8- und CD4-Lymphozyten
intensiv bei der Regulierung der zellulären Aktivierung beteiligt ist.
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Es wurde aufgezeigt, dass die humanen
CD4-positiven T-Lymphozyten nach der Stimulierung mittels der Aktivierung
durch das anti-CD3-Antigen die mRNS für das Interleukin 9 (IL-9)
exprimieren, was zur Sekretion von IL-9 führt [J. C. Renauld, et al.
in J. Immunol. 144: 4235, (1995)]. Das IL-9 fungiert als Wachstumsfaktor
für T – Helfer-Lymphozyten,
wobei es konsequenterweise an der Aktivierung von CD4-positiven
T-Lymphozyten beteiligt ist [Proc. Acad. Sci., USA, 85: 8934, (1989)].
Im Falle von menschlichen Lymphozyten wurden im Hinblick auf die
Liganden für
Zytokine einschließlich
IL-9 und die Ligandenrezeptoren ein autokrines Wachstum und Aktivierung
vermutet. Das IL-9 wird in vitro durch CD-positive T-Zellen von
T-Lymphozyten vom aktivierten Typ II (Th2) erzeugt, wie dies auch
bei den naiven CD4-positiven Zellen der Fall ist [J. Immunol., 147: 3848,
(1991)].
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Das IL-9, dessen Gen sich aus 5 Exons
und 4 Introns zusammensetzt, wurde dahin gehend identifiziert, dass
es zum Unterstützen
des Wachstums der Helfer-T-Zellen befähigt ist und auf Grund der
Vielfalt seiner Targetzellen ein multifunktionelles Zytokin bildet,
und zwar in Bezug auf Mastzellen, megakaryoblastische Leukämie, fötale Thymozyten,
Erythroidvorläufer
von Mäusen
und menschlichen Erythroidvorläufer.
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Der Rezeptor für IL-9 (IL-9R), dessen Gen
aus 9 Exons und 9 Introns zusammengesetzt ist [Blood, 83: 3199,
(1944)] gehört
zur Superfamilie der Hämopoietinrezeptoren
und übt
eine Beeinflussung an der γ-Kette des
Rezeptors für
Interleukin-2 (IL-2R) aus, und zwar im Hinblick auf die Signalübertragung
[J. C. Renauld et al. in J. Leuko. Biol., 57: 353, (1995)].
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Es ist bekannt, dass die Antwort
von IL-9 auf T-Lymphozyten je nach Typ und Zeitpunkt der Antigenstimuli
veränderlich
ist. Die fötalen
Thymozyten zeigen unter speziellen Kombinationen von IL-2 mit IL-9
ein Wachstum. Die Expression von IL-9 ist auf aktivierte T-Zellen
beschränkt,
wobei eine dynamische Analyse von dessen Induktion erhellt, dass
die Expression der IL-9-mRNS in der späteren Phase (deren Gipfel bei
28 Stunden erreicht wird) der Aktivierung der T-Zellen erscheint,
wobei eine Mittlerrolle durch IL-9 erforderlich ist. Wie durch das
analytische Verfahren des Western Blottings aufgezeigt wird, ergibt
die Stimulierung von mehrkernigen Leukozyten 4 nichtfixierte Bande
einer Tyrosinphosphorylierung, wobei jedoch keine Förderung
der Phosphorylierung der Serin-Threonin-Kinase (Raf-1, MAP) erfolgt.
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Der Interleukin-2-Rezeptor (IL-2R)
ist auf den Zytoplasmamembranen verschiedener Zellen einschließlich der
T-Zellen vorhanden, während
er seine spezifisch hohe Affinität
für das
IL-9 (Kd ≅ 100
pM) zeigt [R. J. Idzerda et al. in J. Exp. Med., 171: 961, (1990)].
An Menschen zeigt die Boten-RNS von IL-9R dank ihres alternativen
Spleißmechanismus
eine Heterogenität.
Im menschlichen Genom sind mindestens 4 falsche Gene für den IL-9R
vorhanden, welche jeweils zu etwa 90% zu dem IL-9R homolog sind.
Im allgemeinen bestehen die Zytokinrezeptoren aus 2 Ketten, worunter
die erste Kette für
den Ligandentyp spezifisch ist und wobei die zusätzliche Kette für verschiedene
Arten von Zytokinen typisch ist; die γ-Kette von IL-2R ist mit dem IL-9R
verbunden, wobei der Antikörper
gegen die γ-Kette die Aktivität von IL-9R
vollständig
unterdrückt.
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In der Folge hat es sich herausgestellt,
dass das IL-2 und IL-9 eine intensivierte synergistische Wirkung
gegenüber
der Targetzelle auslösen,
wobei das IL-9 ferner noch in einigen Zell-Linien einen Schutz von Zellen
gegenüber
der Apoptose eher auszuüben
vermag, als eine Proliferation von Zellen, wogegen das IL-2 eine
Effizienz bei der Proliferation von Zellen aufweist. Angesichts
der Tatsache, dass die Apoptose eine Erscheinung darstellt, die
in einzigartiger Weise für
die aktivierten Zellen charakteristisch ist, und dass das IL-9 in
Form von aktivierten Lymphozyten gegen eine Apoptose gerichtete
Eigenschaften zeigt, wird davon ausgegangen, dass das IL-9 bei der
Apoptose eine entscheidende Rolle spielt.
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Zell-Linien von menschlichen T-Lymphozyten
sowie deren Klone exprimieren unabhängig davon, ob sie dem CD4-positiven
oder CD8-positiven Typ angehören,
eine verstärkte
Boten-RNS von IL-9R als Antwort auf IL-9, wobei eine Proliferation
von Zellen erfolgt. Beispielsweise exprimieren tumorspezifische,
CD8-positive T-Lymphozyten die Boten-RNS von IL-9R, wodurch das
IL-9 die Proliferation von Zellen mit verlängerter Überlebensdauer fördert. Zur
Provokation des optimalen Effekts von IL-9 ist eine vorherige Aktivierung
von Zellen erforderlich [A. N. Herederic et al. in J. Immunol.,
150: 2634, (1993)]. Von M. M. Hossain et al. wird in Acta virologica,
42: S. 47–52,
(1998) eine Suche nach Genen veröffentlicht,
die mit einer anti-HIV-1-Aktivität
von CD8+T-Zellen in Zusammenhang stehen, wobei molekulares Klonen
zum Einsatz gekommen war. Es war die Beziehung zwischen der anti-HIV-1-Aktivität von CD8+T-Zellen
und der Expression der mRNS von IL-9R-α aus den gewonnenen Klonen von
cDNS überprüft worden.
Die mRNS von IL-9R-α wurde
anhand der RT-PCT (RT-PCR) analytisch bestimmt. Die mRNS wurde aus
5 Fällen,
die ein hohes Niveau an anti-HIV-1-Aktivität zeigten, an Hand von 4 Fällen erkannt.
Dagegen wurde die mRNS aus 10 Fällen,
die ein niedriges Niveau an anti-HIV-1-Aktivität zeigten, in 1 Fall erkannt.
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Das Ziel der vorliegenden Erfindung
besteht in der Schaffung eines diagnostischen Verfahrens zur Erkennung
einer HIV-Infektion.
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Von den Erfindern, die von der Tatsache
Kenntnis nahmen, dass die Lymphozyten von den mit HIV infizierten,
aber über
lange Zeiträume
symptomfrei bleibenden Patienten CD8-positive Lymphozyten behalten, welche
eine anti-HIV-Aktivität
aufweisen, wurde eine Analyse des Genoms derartiger Lymphozyten
durchgeführt.
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Aus CD8-positiven T-Lymphozyten,
die jeweils von individuellen mit HIV infizierten und nicht infizierten Probanden
stammten, wurden Banken mit cDNS (cDNS-Bibliotheken) aufgebaut und
in untergeordnete Gruppen mit der mRNS von CD8-positiven T-Zellen
des nicht infizierten Probanden ausgelesen, wobei eine Sonde benutzt
wurde, die für
die verbliebenen CD8-positiven T-Zellen des mit HIV infizierten
Patienten spezifisch war; auf diese Weise wurde eine Kolonie mit
der cDNS von CD8-positiven
T-Zellen gewonnen, welche für
den mit HIV infizierten Patienten charakteristisch war (Tabelle
1 und 2). Die Hybridisierung wurde zweimal wiederholt, wobei die
daraus resultierende positive Kolonie auf die Nukleotidsequenz hin überprüft wurde,
wonach sich das Screening für
Homologie anschloss, was zu der Entdeckung führte, dass der IL-9R in deutlicher
Weise exprimiert wurde.
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Obschon das Ausmaß der Expression von Patient
zu Patient individuelle Schwankungen zeigte, hat es sich herausgestellt,
dass mit zunehmender Potenz der anti-HIV-Aktivität, wie sie durch die von den Patienten
stammenden CD8-positiven T-Lymphozyten herausgestellt wurde, das
relative Ausmaß der
Expression von IL-9R größer wurde
(4 und Tabelle 5). Die
Expression von IL-9R in den CD8-positiven T-Lymphozyten ist für die mit
HIV infizierten, über
einen langen Zeitraum symptomfrei bleibenden Patienten charakteristisch,
wogegen die Expression von IL-9R bei nicht infizierten individuellen
Probanden nicht erkannt werden kann bzw. nur in einem vernachlässigbaren
Ausmaß erkennbar
ist (4 und Tabelle 5).
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Konsequenterweise führten die
Erfinder Analysen des Genoms durch, um die anti-HIV-Aktivität der über einen
langen Zeitraum asymptomatischen Patienten durch die Expression
von IL-9R zu charakterisieren, wobei auf diese Weise eine Möglichkeit
besteht, die mit Viren einschließlich des HIV infizierten Patienten
zu diagnostizieren.
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Die vorliegende Erfindung wurde auf
der Grundlage derartiger Befunde vervollständigt; sie betrifft ein diagnostisches
Verfahren zur Erkennung einer HIV-Infektion, die dadurch gekennzeichnet
ist, dass dieses Verfahren die Verwendung eines Rezeptors für den Wachstumsfaktor
von T-Zellen (IL-9R) als einen spezifischen Indikator einer Infektion
umfasst, wobei dieser Rezeptor speziell in T-Zell-Lymphozyten exprimiert.
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Die T-Zell-Lymphozyten stellen vorzugsweise
entweder CD4-positive oder CD8-positive Lymphozyten dar, wobei der
jeweilige Überstand
von deren Kulturen als Probe für
die Diagnose eingesetzt werden kann.
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Die Erfinder haben nunmehr Klarheit
darüber
geschaffen, dass die T-Lymphozyten aus dem peripheren Blut von mit
HIV infizierten, über
lange Zeiträume
symptomfrei bleibenden Patienten im aktivierten Zustande auf dem
genetischen Niveau gehalten werden. Aufgrund der Tatsache, dass
der TL-9R als ein Indikator (Hinweis auf die) der Aktivierung von
Lymphozyten exprimiert wird, schafft die Addition von Liganden gegenüber IL-9R
die Möglichkeit
einer Verstärkung
oder Modifizierung der antiviralen Aktivität von Lymphozyten. Derartige
Ligandenproteine und -polypeptide schließen zum Beispiel Zytokine und
Chemokine mit ein, worin das IL-2 und IL-9 eine erhöhte Affinität für den IL-9R
zeigen und von denen davon ausgegangen wird, dass sie wirksam sind
und speziell als effizient im Hinblick auf einen therapeutischen
Wirkstoff gegen AIDS in Betracht gezogen werden. Dies hat ferner
auch die Bedeutung, dass beliebige Substanzen, wenn sie nur zur
Induktion der Expression von IL-9R befähigt sind, als Arzneimittel
gegen AIDS dienen würden.
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Obwohl bekannt ist, dass das IL-2
für die
Kultivierung von Lymphozyten in vitro von wesentlicher Bedeutung
ist, könnte
die Möglichkeit
bestehen, Lymphozyten durch eine gleichzeitige oder individuell
getrennte Verabreichung von IL-1 und IL-9 zu aktivieren. Ebenso
lassen sich nicht-eiweißartige
Substanzen als Liganden für
den IL-9R zur Aktivierung von Lymphozyten einsetzen. Darüber hinaus
können
die Liganden für
den IL-9R Polypeptide sein, welche die Aminosäuresequenz des Bindungszentrums
für die
IL-2- und IL-9-Rezeptoren enthalten.
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Weiterhin schließen die modifizierenden und
aktivierenden Agonisten für
die Aktivierung von Lymphozyten Homologe von IL-9 mit ein, welche
eine hohe Affinität
für den
IL-9R zeigen, wobei die Gewinnung derartiger Homologe mittels bekannter
gentechnischer Verfahrensweisen leicht durchführbar ist, beispielsweise mittels
Ersatz, Weglassung und Addition von Aminosäuren.
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Vermittels einer Vorrichtung für Screening
von Agonisten oder Antagonisten für den IL-9R auf der Zellmembran
von Lymphozyten wurden CD8-positive T-Lymphozyten isoliert und kultiviert,
und zwar aus dem peripheren Blut von mit HIV infizierten, über lange
Zeiträume
symptomfrei bleibenden Patienten; dabei kann Gebrauch gemacht werden
von der Messung von Veränderungen
des pH, und zwar mit einem Cytosensor zur Bestimmung der metabolischen
Aktivität
der Zellen wie auch von LTR-Cat- und RT-Analysen in Form einer Analyse
von anti-HIV. Unter den Bezeichnungen "Agonist" und "Antagonist" werden Proteine/Polypeptide und nicht-eiweißartige
Substanzen verstanden.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein diagnostisches Verfahren zur Erkennung einer HIV-Infektion,
bestehend aus der Erkennung oder Messung der Expression durch CD8+ T-Zell-Lymphozyten des für T-Zellen spezifischen
Interleukin-9-Rezeptors.
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Das Verfahren kann aus der Erkennung
oder Messung der Produktion von mRNS bestehen, welche für den IL-9R
in einer Kultur aus CD8+ -T-Zellen kodieren.
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Alternativ kann das Verfahren aus
der Erkennung oder Messung der Wirkung von Expressionsprodukten
von CD8+ -T-Zellen über
ein Testsystem bestehen, welches eine Antwort gegenüber IL-9R
liefert.
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In bevorzugter Weise stellt das Testsystem
die über
den IL-9R vermittelte Unterdrückung
der Replikation von HIV in T-Zellen dar.
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Vorzugsweise werden die genannten
Expressionsprodukte in jenes Testsystem in Form des Überstands
aus einer Kultur von CD8+T-Zellen eingebracht.
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Das genannte Verfahren stellt in
bevorzugter Weise eine Diagnose einer Infektion bei einem mit HIV infizierten
individuellen Probanden dar, der über lange Zeiträume symptomfrei
ist.
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Unten stehend werden Beispiele zur
Erläuterung
der vorliegenden Erfindung in näheren
Einzelheiten beschrieben, wobei auf die Zeichnungen wie folgt Bezug
genommen wird:
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1 zeigt
eine schematische Erläuterung
der verfahrensmäßigen Schritte
zum Aufbau einer cDNS-Bank von CD8-positiven-T-Zellen, die von einem
mit HIV infizierten Patienten stammten, wobei, nach der Isolierung
von m-RNS aus CD8-positiven T-Zellen eines mit dem HIV infizierten
Probanden, mit dem Primer Oligo (dt) 25d (A/C/G) eine reverse Transkription
durchgeführt
wurde, und zwar zum Erhalt des ersten Stranges an DNS; anschließend wurde
der zweite Strang in Form der cDNS mit dem RNS-Depolymerisierungsenzym
H (von Crontec geliefert), der DNS-Polymerase I aus E. coli (von
Crontec geliefert) sowie der DNS-Ligase von E. coli (von Crontec
geliefert) synthetisiert. Derartige Enden wurden an einen Adaptor
gebunden, welcher die Erkennungszentren von EcoRI, NotI und SaII
enthielt, wonach sich die Phosphorylierung anschloss, wobei Ketten
von cDNS mit einer Länge
von 500 bp und mehr mittels einer Fraktionierungssäule für cDNS gewonnen
wurden und im Anschluss daran die Zerlegung mit EcoRI sowie der
Einbau in pUC 188 an der Schnittstelle von EcoRI erfolgten; daran
schloss sich die Transformation von E. coli mit dem rekombinanten Plasmid
mittels des Verfahrens nach Hanahan an.
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2 erläutert in
schematischer Weise die verfahrensmäßigen Schritte für den Aufbau
der cDNS in Einklang mit dem Subtraktionsverfahren, welche für die mit
HIV infizierten, über
einen langen Zeitraum symptomfrei bleibenden CD8-positiven T-Zellen
spezifisch ist und worin die mRNS (der H.D.T.- Zell-mRNS) aus nicht infizierten CD8-positiven
T-Zellen isoliert und biotinyliert wurde, wogegen die mRNS (Pt.T.-Zell-mRNS)
aus mit HIV infizierten CD8-positiven T-Zellen isoliert wurde, woran
sich die reverse Transkription mit einem Oligo (dt)n – Primer
anschloss und wobei der so erhaltene erste Strang an DNS (dsDNS-RNS)
einer Behandlung mit Alkali unterzogen wurde, um die einsträngige cDNS
(ssDNS) zu gewinnen; die zuvor erwähnte biotinylierte mRNS aus
gesunden CD8-positiven T-Zellen
und der cDNS aus mit HIV infizierten CD8-positiven T-Zellen wurden zum
Zwecke der Hybridisierung miteinander vermengt, wobei nach der Zugabe
von Streptavidin (streptabydine ?) zur Anbindung an Biotin zu dem
Hybrid eine Lösung
aus Phenol und Chloroform im Mischungsverhältnis 1 : 1 hinzugefügt wurde,
wonach das Rühren
und Abzentrifugieren erfolgte, damit sich die wässrige und organische Schicht
voneinander trennen konnte (phenolische Chloroformextraktion); auf
diese Weise wurde lediglich die wässrige Schicht mit einem Gehalt
an der cDNS abgetrennt (subtrahierte DNS), welche für die mit
HIV infizierten CD8-positiven T-Zellen spezifisch ist.
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3 zeigt
die Ergebnisse der Säulenchromatographie
auf Basis der Fraktionierung von cDNS zur Selektierung der gewünschten
Kettenlänge
von cDNS anhand von Beispielen, wobei im Gefolge des chromatographischen
Verfahrens nach der Synthese des zweiten Stranges der cDNS, ausgehend
vom ersten Strang der cDNS aus den mit dem HIV infizierten CD8-positiven
T-Zellen, die cDNS mit einem daran gebundenen Adaptor über eine
Fraktionierungssäule
für cDNS
gegossen wurde, wonach die Entwicklung mit STE-Puffer (0,5 mM EDTA,
30 mM Natriumchlorid und 10 mM Tris·Hydrochlorid bei einem pH
von 7,8) erfolgte; auf der Grundlage der Ergebnisse in Verbindung
mit chromatischen Vergleichsversuchsergebnissen wurden Fraktionen
mit einem Gehalt an cDNS mit einer Länge von 500 bp und länger gewonnen.
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4 enthält Fotografien
von elektrophoretischen Abtrennungen mittels Agarosegel von Produkten aus
der RT-PCR (reverse Transkription-Polymerase-Kettenreaktion), die
mit einem Primerset für
das IL-9 gemäß dem Beispiel
4 erhalten wurden; dabei wurde die RT-PCR-Technik durchgeführt (welche
die Synthese des ersten Stranges von cDNS und Durchführung der
PCR mit derselben als Art Matrize mit einschließt), und zwar unter Einsatz
der mRNS-Ketten, welche aus mit HIV Infizierten CD8--positiven T-Zellen,
nicht infizierten CD8-positiven T-Zellen und CD4-positiven T-Zellen
stammten sowie unter Verwendung eines Primersets für den IL-9R;
sodann wurden die Produkte der Gel-Elektrophorese mit 2,5% Agarose unterworfen
(Elektrophoresepuffer; TAE-Puffer (40 mM Tris-Acetat-Puffer, 1 mM EDTA
mit einem pH von 8,3) (A); zur Bestätigung einer normalen Arbeitsweise
der RT-PCR-Technik wurde separat ein Primerset für das G3PDH-Gen oder ein "Haushalt"-Gen (housekeeping-Gen)
zum Vergleich eingesetzt (B).
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Im Zusammenhang mit der 4 werden zur Erläuterung
die folgenden Anmerkungen gegeben:
Agarosegel, IL-9R; Interleukin-Rezeptor.
G3PDH;
ein "Haushalt"-Gen (housekeeping-Gen,
ein Gen, welches im Prinzip in allen Zellen exprimiert wird);
H.D.
CD4-T-Zelle; gesunde bzw. nicht infizierte CD4-positive T-Zelle;
H.D.
CD8-T-Zelle; gesunde bzw. nicht infizierte CD8-positive T-Zelle;
Pt.
CD8-T-Zelle; mit HIV infizierte CD8-positive T-Zelle.
Spur
M: ⏀X174/HincII-Maker
Spur 1: H.D. CD4-T-Zelle
Spur
2: H.D. CD4-T-Zelle
Spur 3: Pt. CD8-T-Zelle
Spur 4: Pt.
CD8-T-Zelle a
Spur 5: Pt. CD8-T-Zelle b
Spur 6: Pt. CD8-T-Zelle
c
Spur 7: Pt. CD8-T-Zelle d
Spur 8: Pt. CD8-T-Zelle e
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Die in den Beispielen
verwendeten Materialien:
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Kit zur Mikroreinigung für mRNS zur
raschen Gewinnung ("Quick
prep mRNA Micro purification"/
geliefert von Pharmacia), Synthese-Kit für cDNS großer Kettenlänge (geliefert von CLONTEC), "α-32P" dCTP (3.000 Ci/mMol) (geliefert von
Amersham), Ligierungskit Ver. 2 (geliefert von TaKaRa), pUC118 (geliefert
von TaKaRa) < Zerlegung
an EcoRI, Behandlung mit BAP >,
max. effiziente Zelle im Hinblick auf die DH5α-Kompetenz (geliefert von GIBNCO),
Subtraktionskit (geliefert von Invitrogen), Klenow-Fragment (geliefert
von TaKaRa), Hybond N+Nylon-Membran (geliefert von Amersham), Whatman-Filterpapier
3 MM (Chr), RPM-Kit (Bio 101), Ready.To.Go Kit für die Synthese vom ersten Strang
(geliefert von Pharmacia).
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BEISPIEL 1:
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Aufbau einer cDNS-Bank
(Bibliothek) für
CD8-positive T-Zellen eines mit HIV infizierten Patienten (1, Tabelle 1):
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Aus Lymphozyten eines im Hinblick
auf den anti-HIV-Antikörper
positiven Probanden wurden CD8-positive T-Zellen allein isoliert
unter Einsatz von magnetischen Perlchen mit daran gebundenen anti-CD-Antikörpern (geliefert
von Dai -Ichi Kagaku Yakuhin Co.). Die CD8-positiven Zellen wurden über dem
Kulturmedium RPMI 1640 (geliefert von Nissui Seiyaku Co.) mit einem
Gehalt an 10% fötalem
Rinderserum (geliefert von Gibco) mehrere Tage kultiviert, wonach
der Überstand
der Kultur zu den mit HIV infizierten Zellen zur quantitativen Bestimmung
des HIV-Proteins p17 in dem Kulturmedium mittels eines enzymatischen
immunologischen Analysenkits hinzugegeben wurde (geliefert von Dynabott).
Die Ergebnisse zeigten, dass eine Kulturbrühe mit den CD8-positiven T-Zellen,
die von einem besonders spezifizierten Probanden mit einer HIV-Infektion
stammten, merklich die Produktion von p17 durch die mit HIV infizierten
Zellen im Vergleich zu den Gegenstücken an CD8-positiven T-Zellen
unterdrückte,
die von anderen mit dem HIV infizierten Patienten und gesunden Probanden
stammten. Im Anschluss daran wurden die CD8-positiven T-Zellen,
welche eine anti-HIV-Wirksamkeit zeigten, über dem Kulturmedium RPMI mit
einem Gehalt an 10% fötalem
Rinderserum mehrere Tage kultiviert und die Zellen zur Isolierung
der mRNS unter Verwendung des Kits zur Mikroreinigung für mRNS zur
raschen Gewinnung (geliefert von Pharmacia) geerntet, woran sich
eine Behandlung mit der reversen Transkriptase (geliefert von Crontec)
unter Einsatz von Oligo 9 (dT) 25d (A/C/G) (geliefert von Crontec) als
Primer anschloss, um den ersten Strang an DNS zu gewinnen. Durch
die Verwendung des Primers Oligo (dT) 25d (A/C/G) an Stelle des
Primers Oligo (dT)n, dessen Gebrauch im all gemeinen weit verbreitet
ist, war es möglich,
das "Verbacken" (Annealing) an der
Stelle 5' der Sequenz
Poly A der mRNS durchzuführen;
auf diese Weise wurde der für
das Protein kodierende erste Strang an cDNS in der verlängerten
Form synthetisiert. Nach der Synthese des zweiten Stranges cDNS
unter Verwendung von RNS-Depolymerase H (geliefert von Crontec)
sowie von DNS-Polymerase I (geliefert von Crontec) und DNS-Ligase
(geliefert von Crontec), wobei die beiden von E. coli stammen, wurden
deren Enden mit DNS-Polymerase (geliefert von Crontec) "glatt" (blunt) gemacht
und anschließend
an Adaptor (geliefert von Crontec) gebunden, welche die Erkennungspunkte
EcoRI, NotI und SaII enthielten, und zwar unter Einsatz einer DNS-Ligase
(geliefert von Crontec); daran schloss sich die Phosphorylierung
mit einer Polynukleotid-Kinase (geliefert von Crontec) an. Während der oben
stehend erwähnten
Synthesen des ersten und zweiten Stranges cDNS wurde 32P-dCTP
(geliefert von Amersham) zu den Substraten zur Durchführung der
radioaktiven Markierung hinzugefügt.
Zur Selektion der cDNS von etwa 500 bp oder länger, – um die Voraussetzungen einer
cDNS-Bibliothek guter Qualität
zu erfüllen –, wurden die oben stehend erwähnten cDNS-Stränge auf
eine Fraktionierungssäule
für cDNS
(geliefert von Crontec) appliziert, wonach die Entwicklung mit STE-Puffer
(10 mM Tris Hydrochlorid-Puffer mit einem pH von 7,8 und einem Gehalt
an 0,5 mM EDTA sowie 30 mM Natriumchlorid) erfolgte. Die gegenüber cDNS äquivalenten
Fraktionen mit nicht weniger als 500 bp wurden gesammelt und durch
das Zumischen von 2 Volumina Ethanol und ein Zehntel Volumen an
einer Lösung
aus 3 M Natriumacetat mit einem pH von 5,2 absetzen gelassen; daran
schloss sich die Gewinnung durch Zentrifugieren an. Die cDNS wurde
in Form einer Lösung
in 10 μg
TE-Puffer (10 mM Tris Hydrochlorid-Puffer mit einem pH von 8,0 und
einem Gehalt an 1 mM EDTA) wurde mit EcoRI zerlegt (verdaut) und
sodann mittels der Elektrophorese über Agarosegel isoliert und
mit dem desphosphoryliertem Vektor pUC188 (geliefert von Takara)
vermengt, weiterhin mit Ligase (geliefert von Takara) vermischt,
um den Einbau in die EcoRI – Schnittstelle
von pUC118 (3) zu bewerkstelligen.
Das so gewonnene Plasmid wurde DH5α-kompetenten Zellen von E. coli
(geliefert von Gibco) zwecks Inkorporieren über die Transformation an Hand
der Vorgehensweise nach Hanahan hinzugefügt. Das transformierte E. coli wurde
auf dem flüssigen
L-Kulturmedium mit einem Gehalt an 1,5% Agar ausgebracht und bei
37°C kultiviert; sodann
wurden die gewonnenen Kolonien in dem flüssigen L-Kulturmedium suspendiert
und ferner mit hinzugefügtem
Dimethylsulfoxid bis auf die Endkonzentration von 7% hinzugegeben,
wonach bei –80°C die Einlagerung
erfolgte. Es wurde von der Annahme ausgegangen, dass die Bank ein
Ausmaß an
Komplexität
von 3,6 × 105 cpf (3,9 × 105 cpf/μg) zeigte.
-
In der Tabelle 1 sind die Ergebnisse
der Ausbeute an cDNS aus der mRNS aus CD8-positiven T-Zellen eines
mit HIV infizierten Patienten aufgelistet; es wurden 4,0 ng mRNS
aus CD8-positiven T-Zellen eines mit HIV infizierten Patienten isoliert
und der reversen Transkription unter Einsatz des Primers Oligo (dT)
25d (A/C/G) unterzogen, wobei 0,4 μg erststrängige cDNS gewonnen wurden,
wogegen 5,0 μg
mRNS aus menschlichen Burketts-Lymphozyten (Daudi), welche als Vergleich
herangezogen wurden, 2,6 μg
erststrängige
cDNS hervorbrachten; dabei ist das Gewichtsverhältnis des ersten Stranges von
cDNS im Vergleich zu anfänglicher mRNS
in % an Kopien in der Tabelle 1 dargestellt. Ebenso wurde der zweite
Strang von cDNS aus dem ersten Strang cDNS synthetisiert, wobei
nach der Anbindung des Adaptors die cDNS von 500 bp oder länger zur
Gewinnung unter Verwendung einer Fraktionierungssäule für cDNS fraktioniert
wurde. Eine derartige cDNS wurde dazu benutzt, eine cDNS-Bank aufzubauen,
welche anschließend
im Hinblick auf eine spezielle Kettenlänge zum Einfügen bei
10 Klonen mehrfach überprüft wurde,
wobei die Durchschnittswerte in der Tabelle 1 wiedergegeben sind;
die Ausdrücke
und Formulierungen weisen individuell die folgenden Bedeutungen
auf:
Anfänglich | Menge
an mRNS; |
Ausbeute | Menge
an erststrängiger
cDNS; |
% an
Kopien | Menge
an erststrängiger
DNS zur Menge an mRNS; |
endgültige Ausbeute | Menge
an cDNS (mit einer Länge)
von 500 bp oder länger,
welche aus der Fraktionierungssäule
für cDNS
fraktioniert wurde; |
Länge (DS) | durchschnittliche
Kettenlänge
von cDNS in der cDNS-Bank von CD8-positiven T-Zellen eines mit HIV
infizierten Patienten. |
-
Tabelle
1: Ausbeute an cDNS aus der mRNS
-
BEISPIEL 2:
-
Durchtesten durch die
Hybridisierung der Kolonien:
-
1) Herstellung einer spezifischen
Sonde für
CD8-positive Zellen eines mit HIV infizierten Patienten, der über lange
Zeiträume
frei von Symptomen ist, und zwar mittels des Subtraktionsverfahrens.
-
Zum Zwecke der Isolierung von cDNS,
wodurch speziell in den CD8-positiven Zellen eine Expression erfolgt,
wurde eine Austestung unter Einsatz einer cDNS-Sonde vorgenommen,
welche an Hand des Subtraktionsverfahrens gewonnen wurde (2).
-
Es wurden aus dem Blut eines nicht
infizierten Probanden Lymphozyten auf dem Weg der Zentrifugierung
isoliert, wonach es magnetischen Kügelchen mit darauf gebundenen
anti-CD8-Antikörpern
ermöglicht wurde,
alleine CD8-positive T-Zellen zu adsorbieren, um diese CD8-positiven
T-Zellen zu isolieren. Dann wurden Interleukin 2 (IL-2) und Phytohämagglutinin
(PHA) zu dem Medium RPMI 1640 mit einem Gehalt an 10% fötalem Rinderserum
hinzugefügt,
wonach die Kultivierung erfolgte und die Zellen mittels Zentrifugieren
gewonnen wurden. Die CD8-positiven T-Zellen, welche von einem nicht
infizierten Probanden stammten, wurden in eine Lösung verbracht, wobei die mRNS
unter Einsatz des Mikro-Reinigungskits (geliefert von Pharmacia) zur
raschen Gewinnung der mRNS isoliert wurde. Weiterhin wurde die Photobiotinessigsäure (geliefert
von Invitrogen) hinzugegeben und die Mischung 20 Minuten lang direkt
mit einer 300 Watt Reflektorlampe bestrahlt, so dass die mRNS mit
Biotin markiert wurde. Zum Entfernen des Biotins wurde im Anschluss
daran mit Butanol extrahiert und mit Ethanol ein Niederschlag gebildet;
sodann wurde die so erhaltene von Biotin befreite mRNS noch einmal
mit Biotin markiert; die genannte Extraktion mit Butanol wurde wiederholt,
bis sich die Butanolschicht transparent zeigte; danach wurde erneut
mit Ethanol ein Niederschlag gebildet, um die vollständige Entfernung
des Biotins zu gewährleisten.
-
Andererseits wurden die CD8-positiven
T-Zellen eines mit HIV infizierten Patienten in ähnlicher Weise isoliert und
kultiviert, wonach die mRNS extrahiert und mit dem Primer Oligo
dT (geliefert von Invitrogen) sowie der reversen Transkriptase vermischt
wurde, um so den ersten Strang der cDNS zu synthetisieren. Die RNS wurde
durch alkalische Behandlung zerlegt, wobei die doppelsträngige DNS-RNS zur einsträngigen cDNS konvertiert
wurde. Die zuvor mit Biotin markierte mRNS aus den nicht infizierten
CD8-positiven Zellen wurde mit der cDNS aus den mit HIV infizierten
CD8-positiven T-Zellen vermengt, woran sich die Denaturierung in der
Wärme anschloss,
um zu hybridisieren. Nach dem Zusatz von Streptavidin (geliefert
von Invitrogen) zur Anbindung des Biotins wurde eine Lösung aus
Phenol und Chloroform im Mischungsverhältnis 1 : 1 (geliefert von
Invitrogen) hinzugegeben; danach wurde gerührt und zentrifugiert, so dass
die Reaktionslösung
in eine wässrige
und eine organische Schicht aufgetrennt wurde, wobei die Abtrennung
der wässrigen
Schicht alleine erfolgte. Die Vorgehensweise wurde mehrere Male
zum Entfernen der an die mit Biotin markierte RNS gebundenen cDNS
wiederholt. Angesichts der Tatsache, dass das Streptavidin durch
die Denaturierung mit Phenol/Chloroform unlöslich wird und sich in der
Zwischenschicht zwischen der organischen und wässrigen Schicht befindet, wird
von der Annahme ausgegangen, dass die in der wässrigen Schicht verbleibende
cDNS eine solche darstellt, die im Zusammenhang mit der alleinigen
Expression der mit HIV infizierten CD8-positiven T-Zellen steht. Die für einen
mit HIV infizierten Patienten spezifische cDNS wurde zur Synthese
des zweiten Stranges cDNS vermischt mit dATP (geliefert von Takara),
dGGTP (geliefert von Takara), dTTP (geliefert von Takara), dem Klenow-Fragment
(geliefert von Takara) sowie dem 32P-dCPT (geliefert von
Amersham), wobei die cDNS als radioaktiv markierte Sonde eingesetzt
wurde.
-
2) Hybridisierung der
Kolonien
-
Eine cDNS-Bank wurde mit flüssigem L-Kulturmedium
verdünnt,
wobei eine Aussaat in einem Wachstumsverhältnis von 500 bis 1000 Kolonien
pro Platte mit dem flüssigem
Kulturmedium mit einem Gehalt an 1,5% Agar vorgenommen wurde, wonach
die Kultivierung bei 37°C
erfolgte. Nach dem Abschluss der Kultivierung wurden 2 Abdruckplatten
hergestellt, bei 37°C
kultiviert und anschließend
bei 4°C
eingelagert. Eine Abdruckplatte wurde mit einer Nylonmembran (geliefert
von Amersham) überzogen,
um die Kolonien zu übertragen,
wobei im Anschluss daran eine Platzierung auf Filterpapier (das
von Wattman geliefert wurde) erfolgte; danach wurde mit einer Lösung zum
Denaturieren und Auflösen
benetzt (2 mal mit "SSC" (0,3 M Natriumchlorid,
0,03 M Natriumcitrat bei einem pH von 7,0)) und in einem Mikrowellenofen
etwa 1 Minute lang zur Exposition der viralen DNS erwärmt. Die
Membran wurde mit entrahmter Milch zwecks Hybridisierung mit einer
radioaktiven Sonde abgeblockt. Die Membran wurde sodann jeweils
mit einer der folgenden Waschlösungen
gewaschen: Waschlösung
(1): 2 mal SSC, 1% SDS bei einem pH von 7,0; Waschlösung (2):
1 mal SSC, 1% SDS bei einem pH von 7,0; Waschlösung (3): 0,1 mal SSC, 1% SDS
bei einem pH von 7,0; danach wurde sie auf einem Röntgenfilm
verbracht und belichtet. Die mit der radioaktiv markierten Sonde
hybridisierten Kolonien wurden von einer anderen Abdruckplatte aufgenommen,
wonach die Aussaat in einem flüssigen
L-Kulturmedium mit einem Gehalt von 1,5% Agar vorgenommen wurde;
danach wurde bei 37°C
kultiviert und die Kolonien noch einmal in derselben Art und Weise
hybridisiert.
-
Unter Verwendung einer Sonde, die
für die
CD8-positiven T-Zellen eines mit HIV infizierten Patienten gemäß der oben
stehenden Beschreibung spezifisch war, wurde das (erste) Austesten
(Screening) an Hand von 20.000 Kolonien der cDNS-Bank der mit dem
HIV infizierten CD8-positiven T-Zellen
zur Aufnahme von 300 positiven Klonen die ein intensives Signal
zeigten, sowie von 10 Kolonien in deren Nachbarschaft ausgeführt, und
das wiederholte (zweite) Austesten erbrachte im Ergebnis 22 positive
Klone mit einem intensiven Signal. Tabelle
2:
Screening mit einer Sonde aus subtrahierter DNS
| Anzahl
der positiven Klone |
Zu
Beginn | 20.000 |
Erstes
Austesten | 300 |
Zweites
Austesten | 22 |
-
BEISPIEL 3:
-
Sequenzieren der Nukleotide
und Austesten auf Homologie im Hinblick auf die positiven Klone
(Tabelle 4):
-
Die mit einer radioaktiv markierten
Sonde hybridisierten Kolonien wurden von der Abdruckplatte aufgenommen
und sodann kultiviert. Die Zellen wurden mittels Zentrifugieren
gewonnen und zur Extraktion des Plasmids einer Lysis unterzogen.
Die cDNS, die durch das Zerlegen (Zerschneiden) mit EcoRI gespalten
war, wurde im Hinblick auf deren Größe unter Einsatz der Elektrophorese
auf Agarosebasis überprüft (3). Die Plasmide, welche
eine eingefügte
cDNS mit einer Länge
von 500 bp oder länger
aufwiesen, wurden unter Verwendung eines DNS-Sequenzers (eines Geräts zur automatischen
Sequenzierung, geliefert von Applied Bio) nach der Reaktion zur
Kettenverlängerung
mit dem Sequenzierungsprimer M4 (geliefert von Takara) und RV (geliefert
von Takara) sequenziert, und zwar in Bezug auf die Sequenzen, die
oberhalb und unterhalb der Klonierungsstelle des pUC118 lokalisiert
waren, wobei dafür
auch das vorgefertigte Farbstoff-Terminator-Reaktionskit zum Farbstoffschicht-Sequenzieren
(geliefert von Perkin-Elmer) eingesetzt wurde. Die daraus resultierende
Sequenz wurde im Hinblick auf die Nukleinsäuredatenbank (Genbibliothek) überprüft.
-
In der Tabelle 3 sind die Ergebnisse
aus dem Austesten zur Homologie und die Spezifität der auf Basis des Austestens
erhaltenen Klone aufgelistet; die Plasmide aus den 22 positiven
Klone wurden isoliert und mit dem Schnittenzym (Restriktionsenzym)
EcoRI zerlegt, wonach die Elektrophorese mit Agarosegel folgte;
dies führte
zu der Erkenntnis, dass es Einfügungen
mit einer Kettenlänge
von 500 bis 3000 vorhanden waren. Unter Befolgung der Verfahrensweise
auf Basis des Farbstoff-Terminators wurde die Sequenzierung unter
Einsatz des Sequenzers durchgeführt
und die so erhaltenen Sequenzen im Hinblick auf die Nukleinsäuredatenbank (Genbank/-bibliothek) überprüft, wobei
mehrere neuartige Sequenzen wie auch die Sequenz für den humanen IL-9-Rezeptor
entdeckt wurden.
-
Tabelle
3:
Sequenzanalyse der positiven Klone
-
Das Verfahren auf Basis von RT-PCR
(welches die Synthese des ersten Stranges der cDNS und die Durchführung der
PCR/Polymerase-Kettenreaktion mit derselben umfasst, die als Matrize
verwendet wird) wurde mit den mRNS-Molekülen durchgeführt, die
individuell aus CD8-positiven T-Zellen abgeleitet wurden, welche
mit dem HIV infiziert waren, sowie von Zellen stammten, welche von
gesunden CD8-positiven T-Zellen und CD4-positiven T-Zellen abgeleitet
waren; dabei zeigt sich die Bande für mit dem HIV infizierte CD8-positive T-Zellen
nur dann, wenn ein Primer eingesetzt wurde, der zum IL-9R homolog
war.
-
BEISPIEL 4
-
Bestätigung der spezifischen Expression
von mRNS:
-
Mittels der mit dem HIV infizierten
CD8-positiven T-Zellen, gesunden CD8-positiven T-Zellen und CD4-positiven
T-Zellen wurden individuelle mRNS-Moleküle unter Verwendung des Mikroreinigungskits
zur raschen Präparation
der mRNS (Quick prep mRNA Micro purif. kit, geliefert von der Pharmacia)
isoliert, wobei die reverse Transkription der mRNS-Moleküle mit dem
(gebrauchsfertigen) Synthesekit "Ready
to go" für den ersten
Strang (geliefert von Pharmacia) ausgeführt wurde, um auf diese Weise
die erststrängigen
cDNS-Moleküle
zu synthetisieren. Unter Verwendung der Primer (Tabelle 4) wurde
die PCR oberhalb und unterhalb der im voraus vorgezeichneten und
aufgebauten Nukleotidsequenz durchgeführt, was zu dem Ergebnis führte, dass
die Expression der mRNS durch die nachfolgende Elektrophorese mit
2,5%igen Agarosegel bestätigt wurde
(siehe 4).
-
Tabelle
4:
Sequenzen der PCR-Primern für die für Pt. CD8
+8-T-Zelten
spezifische cDNS
-
BEISPIEL 5:
-
Schaffung eines Analysensystems
für anti-HIV
und Untersuchung der Wirkung gegen das HIV unter Verwendung von
CD4-positiven T-Zellen, die mit der DNS des infektiösen HIV
transfiziert sind:
-
Die Untersuchung der Wirkung von
CD8-positiven Zellen gegen das HIV ist auf die von einem mit HIV infizierten
Patienten stammenden CD4-positiven T-Zellen gegründet, die als Targetzelle verwendet
werden. Trotz der Probleme, CD4-positive T-Zellen von Patienten
zu gewinnen, welche bei fortgeschrittenem Zustand mit HIV-1 infiziert
sind, haben die Erfinder erfolgreich ein Verfahren zur Präparation
von CD4-positiven T-Zellen geschaffen, welche mit der DNS vom HIV
transfiziert sind.
-
Insbesondere wurden 1 × 106 Zellen mit 1 mg pNL432 (infektiöser DNS-Klon
von HIV-1) oder pGH123 (infektiöser
DNS-Klon von HIV-2) transfiziert, wobei eine Methodik auf Basis
von DEAE-Dextran eingesetzt wurde, wonach auf RPMI 1640/10% FCS
in Anwesenheit von 5% CO2 5 Stunden lang
bei 37°C
inkubiert wurde.
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Fünf
Stunden später
wurde ein Kulturüberstand
von infizierten CD8-positiven T-Zellen zu einer Lösung mit
transfizierten Zellen hinzugegeben, und zwar in einem solchen Mengenverhältnis, dass
der hinzugefügte Überstand
ein Viertel des Gesamtvolumens einzunehmen vermochte. Ferner wurde
ein polyklonaler anti-IFN-α-Antikörper von
Pferden und rekombinantes IL-2 zu dem Medium bis zu einer jeweils
endgültigen
Konzentration von 50 μ/ml
und 0,25 μ/ml
hinzugegeben und der Kulturüberstand
am Tag 6 zur Untersuchung des Antigens p17 vom HIV gewonnen.
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In der Tabelle 5 ist das Verhältnis zwischen
der Wirkung gegen das HIV eines Kulturüberstandes von CD8-positiven
T-Zellen von Patienten, die mit HIV infiziert waren, im Hinblick
auf Ta11-1-CD4--Zellen
und die Expression von IL-9R aufgelistet.
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Tabelle
5:
Effekte des Überstands
einer Kultur von CD8
+T-Zellen von individuellen
Patienten, die mit dem HIV infiziert waren, auf die durch IL-9 vermittelte
Unterdrückung
der HIV-Replikation in Ta11-1-CD4-Zellen: