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Technisches
Gebiet
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Die
Erfindung betrifft Verfahren zum Erhalten von autologen monoklonalen
Antikörpern
(AMAB) für Auto-
bzw. Self-Antigene oder Homologe davon, und die Verwendung dieser
Antikörper
bei der Analyse von Zellpopulationen und bei Zelltrennverfahren.
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Stand der
Technik
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Antikörper haben
sich bei medizinischen Anwendungen sowohl für die Diagnose als auch die Therapie
und bei Anwendungen in der Biotechnik, einschließlich der Zelltrennung, als
nützlich
erwiesen. Allgemeiner gesagt erleichtert ihre hohe Bindungsspezifität ihre Verwendung
zur Identifizierung und Lokalisierung einer Verbindung, für die Antikörper zusammen
mit Verfahren erzeugt werden können,
die so verschiedenartig wie Elektronenmikroskopie und enzymgekoppelter
Immunadsorptionstest sind.
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Antikörper bestehen
sowohl aus schweren als auch leichten Polypeptidketten, die über Zwischenketten-Disulfidbindungen
und andere intramolekulare Wechselwirkungen miteinander verbunden sind.
Eine einzelne schwere Kette wird über diese Disulfidbindungen
mit einer einzelnen leichten Kette verbunden. Von den unterschiedlichen
Antikörper-Klassen
oder -Isotypen bestehen drei Isotypen (IgD, IgE und IgG) aus zwei
identischen Schwerketten/Leichtketten-Paaren, die durch eine Disulfidbindung
verbunden sind, und die verbleibenden zwei Isotypen (IgA und IgM)
bestehen aus komplexeren Polymeren von identischen Schwerketten/Leichtketten-Paaren.
Jede Kette enthält
eine konstante Region und eine variable Region. Die konstanten Regionen
sind dem Tier, das den Antikörper
und den spezifischen Antikörper-Isotyp
erzeugt, eigen, während die
variablen Regionen dem Aufbau des Epitops entsprechen, an das der
Antikörper
bindet.
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Der
Begriff „Antigen" wird hier verwendet,
um auf eine Substanz hinzuweisen, bei der es sich um ein ganzes
Molekül
oder eine Domäne
in einem Molekül
handeln kann, die in der Lage ist, die Erzeugung von Antikörpern mit
einer Bindungsspezifität
an die Substanz auszulösen.
Weiter wird hier der Begriff Antigen auf Substanzen angewendet,
die aufgrund einer Selbsterkennung in Wirtsorganismen vom Wild-Typ
keine Antikörperproduktion
auslösen
würden,
sondern mit der geeigneten Gentechnik eine solche Reaktion in einem
Wirtstier bewirken können.
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Der
Begriff „Epitop" wird hier verwendet,
um auf die separaten, dreidimensionalen Stellen auf einem Antigen
hinzuweisen, die von B-Lymphozyten erkannt werden. Epitope sind
die immunologisch aktiven Bereiche auf einem komplexen Antigen,
die Bereiche, die eigentlich an einen B-Zell-Rezeptor binden und
die eigentlich durch die sich ergebenden, von der B-Zelle erzeugten
Antikörpermoleküle gebunden
werden. Antigene enthalten im Allgemeinen mindestens ein Epitop
und gewöhnlich
mehr als ein Epitop. Epitope auf Protein-Antigenen können linear oder
nicht linear sein. Lineare Epitope bestehen aus benachbarten Aminosäureresten
in der Aminosäuresequenz
eines Proteins. Lineare Epitope können eine Konformationsfaltung
erfordern oder auch nicht, um den natürlichen dreidimensionalen Aufbau
zu bilden, und eine Immunreaktion auszulösen, durch die Antikörper mit
einer Bindungsspezifität
an das Antigen erzeugt werden. Nicht lineare Epitope bestehen aus
nicht benachbarten Aminosäureresten.
Daher erfordern nicht lineare Epitope immer eine gewisse Proteinfaltung,
um die erforderlichen Aminosäurereste
zueinander in Nachbarschaft zueinander zu bringen und so den natürlichen
dreidimensionalen Aufbau zu bilden und eine Immunreaktion auszulösen, durch
die Antikörper
mit einer Bindungsspezifität
an das Antigen erzeugt werden.
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Der
Begriff „Self" bzw. „Selbst" wird hier verwendet,
um Antigene oder Epitope zu beschreiben, die durch die B-Zell-Rezeptoren
eines Wild-Typ-Mitglieds der Wirtsart nicht erkannt oder nur schlecht
erkannt werden würden,
und zwar aufgrund der Tatsache, dass sie zu den Substanzen gehören, die
normalerweise durch die Wirtsart biosynthetisiert werden oder der
die Wirtsart normalerweise ausgesetzt ist. Solche Substanzen rufen
eine Verträglichkeit
des Immunsystems des Wirts hervor, und der Wirt gilt als für die Substanzen „verträglich gemacht".
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Das
Immunsystem von Wirbeltieren ist in der Lage, zwischen Self-Antigenen
und fremden Antigenen zu unterscheiden, indem eine mittels Antikörper vermittelte
Immunreaktion an letztere und nicht an erstere erfolgt. Die Antikörperreaktion
wird durch die B-Zellen vermittelt. Gen-Rearrangements der variablen
Region treten während
der B-Zell-Reifung im Knochenmark in einer geordneten Reihenfolge
auf. Am Ende dieses Vorgangs enthält jede B-Zelle eine einzelne,
funktionelle DNA-Sequenz
der variablen Region, die für
eine schwere Kette des Immunglobulins kodiert, und eine einzelne,
funktionelle DNA-Sequenz der variablen Region, die für eine leichte
Kette des Immunglobulins kodiert. Dieses Verfahren führt zur
Erzeugung von reifen, immunkompetenten B-Zellen, von denen jede
antigen auf ein einzelnes Epitop festgelegt ist. Bei einem Verfahren,
das noch nicht verstanden wird, wird eine immunologische Toleranz für „Selbst"-Komponenten durch
die selektive Ablation von B-Zellen mit verschiedenen Regionen erzielt, die
antigen auf Selbst-Epitope festgelegt sind. Diese Selbst-Toleranz
schließt
die Herstellung von Antikörpern
aus, die für
Antigene oder Epitope spezifisch sind, die durch einen Wirbeltier-Wirt
synthetisiert werden. Daher können
nur Antigene mit Epitopen, die vom Wirt als fremd erkannt werden,
zur Erzeugung von Antikörpern
verwendet werden.
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Wenn
die Selbst- und Fremdepitope vom Aufbau her ähnlich oder „homolog" sind, ist die Immunreaktion
des Wirts schwächer;
es ist daher praktisch unmöglich,
Antikörper
mit einer hohen Affinität für solche
Epitope zu erhalten. Als Ergebnis ist es extrem schwierig, Antikörper für stark
konservierte Proteindomänen
zu erzeugen (z. B. N-CAM, Zytokine und Immunglobuline), weil Tiere,
die sich die konservierten Domänen
teilen, sie nicht als fremd erkennen. Während Antikörper für Self-Antigene als Ergebnis von
bestimmten Autoimmunerkrankungen erzeugt werden, haben diese Antikörper Bindungsspezifitäten an einen
stark beschränkten
Satz von Self-Antigenen, die nicht künstlich manipuliert werden
können und
generell niedrige Bindungsaffinitäten aufweisen. Die EP-A-286447
beschreibt solche Autoimmunerkrankungen und beschreibt die Erzeugung
von monoklonalen Antikörpern
für Self-Antigene,
die an einer solchen Autoimmunerkrankung beteiligt sind, und zwar
unter Verwendung von herkömmlichen
Verfahren. Daher sind Tiere mit Autoimmunerkrankungen für die Erzeugung
von Antikörpern
mit einer Bindungsspezifität
an Self-Antigene nicht sehr nützlich. Die
EP-A-313156 beschreibt ein Proteinantigen, das bezüglich eines
Autoantikörpers
reaktiv ist, der mit einer Autoimmunerkrankung verbunden ist.
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Bei
Mäusen
haben allogene Unterschiede zwischen Stämmen die Herstellung von Maus
anti-Maus Antikörpern
ermöglicht,
die für
Proteine spezifisch sind, von denen solche allogenen Unterschiede
erzeugt wurden. Kessler u. a. (1979), J. Immunol. 123: 2772–2778; Reif
und Allen (1964) J. Exp. Med. 120: 413–433; Marshak-Rothstein (1979),
J. Immunol. 122: 2491–2497;
und Oi und Herzenberg (1979) Molec. Immunol. 16: 1005–1017. Anfänglich wurden polyklonale
Antiseren und dann monoklonale Antikörper, die für T-Zell-Oberflächenproteine
und Maus IgD Antikörper
spezifisch sind, auf diese Art erhalten. Allerdings erkennen diese
Antikörper
nur das Genprodukt von bestimmten Mausstämmen. Diese Antikörper können nur
die Epitope erkennen, die vom Aufbau her nicht homolog zu den Self-Antigenen des die
Antikörper
erzeugenden Wirts sind. Darüber
hinaus sind die Epitope, gegen die diese Antikörper erhalten werden können, auf
die Unterschiede zwischen den Stämmen
und die Verfügbarkeit
von allotypischen Stämmen
selbst beschränkt
und haben daher geringen praktischen Nutzen.
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Prusiner
u. a. PNAS, 1993, Bd. 90, Nr. 22, 10608–10612 beschreibt die Erzeugung
von gentechnisch veränderten
Mäusen
mit einem Mangel an Prion-Protein. Die Injektion von infektiösen Prion-Proteinen
führt bei
diesen Mäusen
zur Erzeugung von Antikörpern.
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Es
sind zahlreiche Verfahren zur Analyse und Sortierung von Zellpopulationen
formuliert worden, die die Fluoreszenz-aktivierte Zellsortierung (FACS),
die mag netische Trennung (mittels Magnetkügelchen-konjugierten Antikörpern) und
andere Verfahren, die auf einer Antikörperaffinität für bestimmte Zelloberflächenproteine
beruhen, welche als „Marker" bekannt sind, einschließen, aber
nicht darauf beschränkt
sind. Solche Ansätze
für die
Zellanalyse und -tennung sind besonders für die Bestimmung von Zellabstammungslinien,
die Isolierung von Zellen, die in der Lage sind, ein bestimmtes
Produkt zu synthetisieren, und die Behandlung von verschiedenen
Erkrankungszuständen
mit bestimmten Zelltypen nützlich.
Zum Beispiel sind hochreine hämatopoetische Stammzellen
für die
hämatopoetische
Verpflanzung wichtig, einschließlich,
aber nicht ausschließlich,
bei Krebspatienten und der Transplantation von anderen Organen in
Verbindung mit einer hämatopoetischen Verpflanzung.
Isolierte Zellpopulationen sind auch wichtige Ziele für die Gentherapie
bei der Behandlung von genetischen Erkrankungen, AIDS und verschiedenen
Formen von Krebs. Daher gibt es zahlreiche Bemühungen in Richtung auf die
Isolation von bestimmten Zellsorten in im Wesentlichen reiner oder in
reiner Form. In Fällen,
wie beispielsweise der Isolation von Stammzellen, erfordert eine
wirksame Reinigung von Zellen einer solch niedrigen Konzentration
im Körper
Antikörper,
die Stammzellen-spezifische Marker mit hoher Spezifität erkennen
und an diese binden. Solche Antikörper sind aufgrund der Homologie
zwischen den Stammzellenmarkern von Menschen und Mäusen schwer
zu erhalten.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung strebt danach, neue Verfahren zum Erhalten
von (autologen) monoklonalen Antikörpern (AMAB) für ein Self-Antigen oder
Homolog davon zur Verfügung
zu stellen. Das Verfahren kann das Erhalten eines gentechnisch veränderten
Wirtstiers, das nicht biosynthetisiert oder eine veränderte Form
von mindestens einem Epitop in dem Self-Antigen synthetisiert, und
das Benutzen der fehlenden Selbsttoleranz des Wirts für das mindestens
eine Epitop umfassen, um Antikörper,
die für das
Antigen spezifisch sind, zu erzeugen. Die Erfindung umfasst auch
die Antikörper
oder ein funktionelles Derivat davon, die durch das Verfahren erzeugt werden.
Die Erfindung beinhaltet weiter Verfahren zur Isolation von Zellen,
umfassend die Verwendung der Antikörper, welche durch das Verfahren
der Erfindung erhalten wurden und für ein Zelloberflächenantigen
spezifisch sind.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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In
den beigefügten
Zeichnungen, die zur Veranschaulichung der Erfindung bereitgestellt
sind, zeigen:
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1 ein
Bild, das die anti-IgD-Antikörperfärbung von
Mausmilzgewebe in B-Zellen-reichen Gebieten zeigt;
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2 die
Ergebnisse der Titration von δ1,3 und δ3,5 AMAB
auf Mausmilzzellen;
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3 die
Ergebnisse einer FACS-Analyse von doppelt gefärbten Mausmilzzellen mit anti-IgM- und
anti-IgD-Antikörpern;
und
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4 die
Ergebnisse der Trennung von Mausmilzzellen mit anti-IgD-Antikörpern, die
an kolloidale superparamagnetische Partikel konjugiert sind.
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Methoden zur
Durchführung
der Erfindung
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Die
Erfindung strebt danach, neue Verfahren zum Erhalten von AMAB zur
Verfügung
zu stellen, die eine Bindungsspezifität an Self-Antigene oder Homologe
davon aufweisen. Die Erfindung kann ein Mittel zum Überwinden
der eingeschränkten
Herstellung von AMAB für
Antigene zur Verfügung
stellen, die der Wirt als eigen erkennt, sowie ein Verfahren zum
Erhalten von „zielorientierten
Antikörpern", d. h. AMAB mit
einer Bindungsspezifität
an bekannte, besondere und äußerst präzise Epitope.
Die Erfindung ermöglicht
auch, AMAB für
biologische Moleküle
oder Epitope davon zu erhalten, die für das Wachstum und die Entwicklung
als wichtig erachtet werden. Wie hier genauer erörtert, ermöglicht der gezielte genetische Ersatz
die Erzeugung von funktionellen Äquivalenten der
Moleküle
und ermöglicht
daher das ausreichende Wachstum und die Entwicklung des Tiers zur
Erzeugung von Antikörpern.
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Der
Begriff „Homolog" wird hier verwendet, um
ein Antigen mit einem Aufbau zu bezeichnen, der einem durch das
Wirtstier erzeugten Antigen, einem „Self-Antigen", so ähnlich ist,
dass die Erzeugung von Antikörpern
für das
Homolog ausgeschlossen ist oder ernsthaft gestört wird. Der Ausdruck „Self-Antigen
oder Homolog davon" wird
hier verwendet, um anzudeuten, dass die Erfindung nicht nur auf
das Erhalten von AMAB mit einer Bindungsspezifität an Self-Antigene gerichtet
ist, sondern dass die Erfindung vielmehr auf das Erhalten von AMAB
für eine Verbindung
mit einer solchen hohen strukturellen Ähnlichkeit zu einem Self-Antigen
gerichtet ist, dass das Homolog ausreichend als eigen erkannt wird,
so dass das Wirtstier keine entsprechende Antikörper-vermittelte Immunreaktion
erzeugt. Bei einer entsprechenden Antikörper-vermittelten Immunreaktion werden
entweder AMAB nicht erhalten oder, falls sie erzeugt werden, weisen
sie keine hohe Affinität
für das
Antigen auf.
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Der
Begriff „Zielantigen" wird hier verwendet, um
auf die Zusammensetzung hinzuweisen, der das Wirtstier ausgesetzt
ist und gegen die eine Immunreaktion erzeugt wird. Das „Zielantigenepitop" ist eine Region
auf dem Zielantigen, an das die AMAB binden.
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Der
Begriff „Immunreaktion" wird hier verwendet,
um auf die Erzeugung von AMAB mittels B-Zellen hinzuweisen. Diese
Antikörper
binden an ein bestimmtes Antigen, egal ob sie eine Änderung im
Antigen bewirken, z. B. eine Immunität gegenüber einem eine Krankheit hervorrufenden
Erreger vorsehen. Die AMAB können
mit der B-Zellenoberfläche
in Verbindung stehen und können
auch frei zirkulieren.
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Der
Begriff „strukturell
nicht homolog" wird hier
als Beschreibung verwendet, um Self-Antigene mit Antigenen zu vergleichen,
die durch Wirtstiere als Ergebnis ei ner Genmanipulation biosynthetisiert
wurden. Zwei Antigene sind strukturell nicht homolog, wenn ein Antikörper erzeugt
werden kann, der an eins aber nicht an das andere bindet. Strukturell
nicht homolog bedeutet, dass es einen gewissen strukturellen Unterschied,
vielleicht nur einen leichten, zwischen zwei oder mehreren Antigenen
gibt. Der strukturell nicht homologe Unterschied zwischen zwei Antigenen
kann so gering wie ein Unterschied in einer einzelnern Aminosäure oder
das Vorhandensein oder Fehlen einer Methylgruppe sein.
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Der
Begriff „funktionell äquivalent" wird hier als Beschreibung
verwendet, um Self-Antigene
und Zielantigene zu vergleichen, die durch Wirtstiere als Ergebnis
einer Genmanipulation biosynthetisiert wurden. In vielen Fällen kann
sich eine Unterbrechung der Synthese eines Self-Antigens als tödlich erweisen,
das Überleben
oder die Gesamtgesundheit von gentechnisch veränderten Wirtstieren reduzieren,
so dass der Erhalt von Antikörpern
gestört
wird. Daher kann wie hier beschrieben die Gentechnik dazu verwendet
werden, die Biosynthese eines Self-Antigens auszuschalten und die
Erzeugung eines anderen, funktionell äquivalenten Antigens zu bewirken.
Dieses funktionell äquivalente
Antigen übt
eine ausreichende Self-Antigen-Funktion
aus, um das schädliche
Ausschalten des Self-Antigens durch Verbessern der Überlebensrate,
der Gesamtgesundheit oder der Immunkompetenz des Wirtstiers in dem
Ausmaß auszugleichen,
in dem AMAB erhalten werden können.
Wie hier verwendet, versteht man unter funktionell äquivalenten
Antigenen strukturell nicht homologe.
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Der
Begriff „biosynthetisches
Repertoire" wird
hier verwendet, um die Gesamtsumme von allen Verbindungen zu bezeichnen,
die durch ein bestimmtes Wirtstier biosynthetisiert werden.
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Der
Begriff „Wild-Typ" wird hier verwendet, um
Einzelne aus Wirtsart und -stamm zu beschreiben, die keiner Genmanipulation
in Bezug auf das Zielantigen unterworfen wurden und nicht von einem solchen
gentechnisch veränderten
Organismus abstammen. Daher erzeugen solche Einzelnen gewöhnlich das
interessante Self-Antigen.
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Der
Begriff „gentechnisch
verändert" wird verwendet,
um Tiere zu beschreiben, bei denen ein oder mehr Gene direkt geändert oder
ausgeschaltet wurden, um so die Synthese eines bestimmten Antigens
oder eines Antigensatzes zu ändern
oder auszuschalten. Eine solche Änderung
oder Ausschaltung erfolgt auf der genetischen Ebene, zum Beispiel durch
bestimmten genetischen Knockout oder Ersatz. Eine Genmanipulation
des Zielantigens ist im Allgemeinen derart beschränkt, dass
Antikörper
mit einer erhöhten
Bindungsspezifität
an mindestens ein Epitop auf dem Antigen oder Antigensatz erhalten werden
können,
wie hier beschrieben. Der Begriff „gentechnisch verändert" wird auch auf die
Nachkommen der ursprünglich
veränderten
Tiere angewandt.
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Der
Begriff „Domäne" wird hier verwendet, um
auf eine Region oder einen Bereich eines Antigens, einschließlich das
ganze Antigen, einen Teil, der weniger als das ganze Antigen ist,
oder eine Region, die aufgrund der Hinzufügung von Komponenten, die dazu
dienen können,
mindestens ein Epitop zu maskieren, mehr als das ganze Antigen ist,
hinzuweisen.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung wird das Wirtstier genetisch verändert, so dass es kein bestimmtes
Self-Antigen synthetisiert. Wenn der gentechnisch veränderte Wirt
mit dem Self-Antigen oder einem Homolog davon immunisiert wird,
erkennt das Immunsystem des Wirts das Antigen nicht als eigen und
ist daher in der Lage, eine Antikörper-vermittelte Immunreaktion
zu erzeugen, aus der AMAB erhalten werden können. Verfahren zum Erhalten
von solchen „Knock-out"-Mutanten sind auf
dem Fachgebiet bekannt und zum Beispiel in Mansour u. a. Nature
336: 348–352
(1986) beschrieben. Wie bei den meisten genetisch veränderten,
hier verwendeten Wirtstieren kann ein Züchten dazu verwendet werden,
um eine homozygote Mutante zu erhalten oder um mehrfach gentechnisch
veränderte
Wirtstiere zu erhalten. Daher kann die genetische Modifikation für den Wirt schließlich durch
Keimlinien-Transmission erlangt werden.
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Die
Nachkommen der gentechnisch veränderten
Mäuse sind
auch von der Erfindung umfasst. Ein anderes Verfahren, das auf dem
Fachgebiet zur Erzeugung von transgenen Tieren bekannt ist, ist
für die
Verwendung hier geeignet. Geeignete Verfahren umfassen die von Kitamura
u. a. (1991) Nature 350: 423–426;
Shinkai u. a. (1993) Science 259: 822–825; und Komori u. a. (1993)
Science 261: 1171–1185
beschriebenen, sind aber nicht darauf beschränkt. Kurz gesagt können im
Fall von Self-Antigenen des Immunsystems embryonale Stamm(ES)-Zellen,
die für die
Genmodifikation homozygot sind, in Blastozysten von immundefizienten
Mäusen,
wie beispielsweise RAG-defizienten Mäusen, implantiert werden. Dem neu
gebildeten Tier fehlt in vielen Fällen der immundefiziente Phänotyp und
es enthält
die Genmodifikation in seinen Lymphozyten.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird das Wirtstier gentechnisch so verändert, dass
die Synthese eines bestimmten Self-Antigens durch die Synthese eines
funktionell äquivalenten Antigens
ersetzt wird. Daher können
Antikörper
für Antigene
erhalten werden, deren Ausschaltung sich als tödlich erweist, das Überleben
drastisch reduziert oder auf andere Weise die Bemühungen zum
Erhalten von Antikörpern
erschwert.
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Das
Self-Antigen, das aus dem biosynthetischen Repertoire des Wirts
eliminiert wird, kann jede Verbindung, Domäne oder Epitop davon sein,
das normalerweise durch ein Wild-Typ-Mitglied der Wirtsart synthetisiert
wird. Die durch die Erfindung erhaltenen Antikörper können auf jedes Antigen gerichtet sein,
einschließlich,
aber nicht ausschließlich,
Proteine, Kohlenhydrate, Lipide, Nukleinsäuren, Enzymkofaktoren oder
alle natürlich
vorkommenden Aggregate oder kovalent gebundenen Kombinationen davon oder
alle phosphorylierten oder sulfonierten Arten davon. Für diese
Ausführungsformen
der Erfindung kann der Wirt gentechnisch auf jede Weise so verändert werden,
dass die Biosynthese des Antigens ausgeschaltet oder verändert wird.
Zum Beispiel kann das Knock-out der Expression eines bestimmten
Enzyms, das an der Biosynthese des Antigens beteiligt ist, zu einer
Nicht-Erzeugung des Antigens oder zur Erzeugung eines funktionell äquivalenten
Antigens führen.
Solche Enzyme umfassen Enzyme, die an der Polymerisation beteiligt
aber nicht darauf beschränkt
sind, und die Anlagerung von Kohlenhydraten, Phosphatgruppen, Lipiden,
Schwefel enthaltenden Gruppen an Proteine könnte ausgeschaltet werden,
was zum Ausschalten oder zur Änderung
des Aufbaus der Verbindungen führt,
die kovalent an Proteine gebunden sind, wie bei der Synthese von
Glycoproteinen. Daher können
Antikörper
mit Bindungsspezifität
an bestimmte Self-Glycoproteine oder Kohlenhydratstrukturen auf
Glycoproteinen durch die Verfahren der Erfindung erhalten werden.
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Allgemeinere
Verfahren zum Ausschalten oder Ändern
der Erzeugung von Antigenen können verwendet
werden. Diese Verfahren umfassen das Ausschalten der Synthese von
bestimmten Genen oder Genfamilien und das Ausschalten von bestimmten
Zelltypen, sind aber nicht darauf beschränkt. Beispiele für geeignete
Gene und Genfamilien umfassen die durch das Vorhandensein von bestimmten
Faktoren regulierten, wie beispielsweise Steroide oder Zytokine
oder Gene, die in einer Zelltyp-spezifischen Art exprimiert sind.
Ein Beispiel für
einen Zelltyp sind braune Fettzellen.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Antigen ein Protein. Eine Knockout-Mutation
für ein
Protein könnte
das Verhindern der Synthese des gesamten Proteins beinhalten (durch
Entfernen des ganzen Gens oder durch Ändern von Transkriptions- oder
Translations-Kontrollelementen) oder das Ausschalten der Synthese
von nur einer antigenen Domäne,
während
ermöglicht wird,
dass der verbleibende Teil des Proteins normal synthetisiert wird.
Im Fall eines Proteinantigens kann der Ersatz des Self-Antigens
durch ein funktionell äquivalentes
Antigen durch mindestens drei deutliche Ersatztypen erzielt werden,
obwohl jeder formale Ersatz, der auf dem Fachgebiet bekannt ist,
für die Verwendung
hier geeignet ist.
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Zuerst
kann das Gen, das für
das Self-Antigen kodiert, durch ein rekombinantes Gen ersetzt werden,
das von dem für
das Self-Antigen kodierenden Gen stammt. Das Gen, das für das Protein
kodiert, wird so geändert,
dass eine antigene Region deletiert, durch eine alternative Aminosäuresequenz ersetzt
oder durch Hin zufügen
einer neuen Aminosäuresequenz
maskiert wird. Daher kann bei der Modifikation eines Self-Protein-Antigens
das genetisch veränderte
Ausschalten des Antigens so gering wie das Hinzufügen, Ausschalten
oder die Substitution einer einzelnen Aminosäure sein. Im Wesentlichen machen
es solche kleinen Änderungen
im Aufbau des Self-Protein-Antigens möglich, dass AMAB für äußerst präzise Epitope
erhalten werden, ohne dass die Funktion des Self-Antigens ernstlich
gestört
wird. Eine einzelne Aminosäurenänderung
in einer geeigneten Domäne
würde zu
AMAB für
Epitope führen, die
die einzelne Aminosäure
aufweisen.
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Zweitens
kann das für
das Self-Antigen kodierende Gen durch das Gen ersetzt werden, das
für ein
homologes Protein kodiert, welches von einem Organismus erhalten
wurde, der mit der Wirtsart verwandt ist, so dass das kodierte Protein
funktionell äquivalent
aber mindestens teilweise antigen nicht äquivalent ist. Eng verwandte
Arten haben gewöhnlich
eine hohe Sequenzhomologie für
dasselbe Protein, typischerweise über 90%. Daher ist diese Strategie
für das
Durchführen
der Erfindung in den Fällen ideal,
in denen die Expression des Antigens kritisch für die Gesundheit des Organismus
ist und AMAB mit einer Bindungsspezifität an eine kleine Zahl der Epitope
gewünscht
ist. Diese Strategie kann auch praktiziert werden, indem nur eine
Region des für
das Self-Antigen kodierenden Gens, durch die entsprechende Region
des Gens ersetzt wird, das für
dasselbe Antigen von einer verwandten Art kodiert.
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Drittens
kann das Gen, das für
das Self-Antigen kodiert, durch ein Gen ersetzt werden, dass für ein Protein
kodiert, das bekanntermaßen
dieselbe oder eine ähnliche
Funktion hat, aber strukturell nicht homolog ist. Diese Strategie
ist besonders nützlich, wenn
die Expression des Antigens für
die Gesundheit des Organismus kritisch ist und AMAB mit einer Bindungsspezifität an besondere
Epitope nicht erforderlich ist.
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Beispiele
für die
Protein-Antigene, an die die AMAB, die durch die Erfindung erhalten
werden, eine Bindungsspezifität
aufweisen können,
umfassen Zelloberflächenantigene,
zum Beispiel Adhäsionsmoleküle, MHC-Moleküle der Klasse
I und Klasse II, Integrin, Zytokine, Selektine, Zytokinrezeptoren
und Immunglobuline, sind aber nicht darauf beschränkt.
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Die
Erfindung kann mit jedem nicht menschlichen Wirts-Wirbeltier, einschließlich Fischen,
Reptilien, Amphibien, Vögeln
und Säugetieren,
durchgeführt
werden. Allerdings ist der Wirt vorzugsweise ein Säugetier
und gehört
gewöhnlich
zu einer Ordnung, die Rodentia, Lagomorpha, Primates, Karnivora,
Perissodactyla und Artiodactyla umfasst, ist aber nicht darauf beschränkt. Vorzugsweise
gehört
der Wirt zu den Rodentia oder zu den Mäusen, und ist besonders bevorzugt
eine Maus.
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Verfahren
zum Erzeugen von AMAB sind auf dem Fachgebiet bekannt und werden
deshalb hier nicht ausführlich
beschrieben. Jedes Verfahren, das auf dem Fachgebiet für die Erzeugung
von monoklonalen Antikörpern
bekannt ist, kann hier verwendet werden. Solche Verfahren umfassen
das Trennen von B-Zellen mit Zelloberflächenantikörpern der gewünschten
Spezifität,
das Klonieren der DNA, die die variablen Regionen der leichten und
schweren Ketten exprimieren, und das Exprimieren der rekombinanten
Gene in einer geeigneten Wirtszelle, sind aber nicht darauf beschränkt. Standardverfahren
für die
Erzeugung von monoklonalen Antikörpern
können
verwendet werden, wobei die AMAB von immortalisierte Antikörper produzierenden
Hybridomazellen erhalten werden. Diese Hybridomen können durch
Fusion von B-Lymphozyten, die vorzugsweise aus der immunisierten
Wirtsmilz isoliert wurden, mit kompatiblen immortalisierten Zellen,
vorzugsweise einem B-Zellmyelom, erzeugt werden.
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Die
Erfindung beinhaltet weiter Stoffzusammensetzungen, die die AMAB
umfassen, die durch hier beschriebene Verfahren erhalten werden.
Wie hier verwendet, umfassen die Begriffe „AMAB", „der Antikörper" oder „die Antikörper" den gesamten Antikörper sowie
Antikörperfragmente,
die funktionellen Bereiche davon enthalten. Der Begriff „AMAB" beinhaltet jede
monospezifische Verbindung, die aus einem ausreichenden Bereich
der variablen Region der leichten Kette und/oder der variablen Region
der schweren Kette besteht, um eine Bindung an das Epitop zu bewirken,
an das der ganze Antikörper
eine Bindungsspezifität
aufweist. Die Fragmente können die
variable Region von mindestens einem Immunoglobulinpolypeptid der
schweren oder leichten Kette aufweisen und Fab-Fragmente, Fab2-Fragmente und
Fv-Fragmente umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt.
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Darüber hinaus
können
die monospezifischen Domänen
durch jedes auf dem Fachgebiet bekannte Verfahren an ein anderes
geeignetes Molekül angelagert
sein. Die Anlagerung kann zum Beispiel chemisch oder mittels Gentechnik
erfolgen. Die AMAB können
durch jedes rekombinante Mittel, das auf dem Fachgebiet bekannt
ist, erzeugt werden. Solche rekombinanten AMAB umfassen Fragmente,
die in Bakterien erzeugt werden, und AMAB, bei denen die Mehrzahl
der konstanten Regionen durch konstante Regionen des menschlichen
Antikörpers
erzeugt wurden, sind aber nicht darauf beschränkt. Darüber hinaus können solche „humanisierten" AMAB durch Züchten der
gentechnisch veränderten, hier
beschriebenen Wirts-Wirbeltiere mit einem kompatiblen transgenen
Tier erhalten werden, das funktionelle, menschliche Ig-Loki anstelle
der Wild-Typ-Ig-Loki exprimiert. Hinsichtlich einer Erörterung
von transgenen Tieren, die menschliche Ig-Loki exprimieren, siehe die WIPO-Veröffentlichung
Nummer WO 91/10741 und Rajewsky u. a. DE P 422 81 62.8. Bei aufeinander
folgenden Kreuzungen können Wirtstiere,
die kein bestimmtes Self-Antigen exprimieren aber humanisierte Ig-Proteine exprimieren, erhalten
werden. Wenn solche Tiere immunisiert werden, erzeugen sie humanisierte
oder teilweise humanisierte AMAB für bestimmte Self-Antigene. Solche humanisierten
AMAB sind für
die Verwendung bei therapeutischen Indikationen bevorzugt.
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Die
AMAB können
an andere Verbindungen konjugiert werden, einschließlich – aber nicht
ausschließlich – Enzyme,
Magnetkügelchen,
kolloidale Magnetkügelchen,
Haptene, Fluorchrome, Metallverbindungen, radioaktive Verbindungen,
Medikamente oder Haptene. Die Enzyme, die an die AMAB konjugiert
werden können,
umfassen alkalische Phosphatase, Peroxidase, Unease und β-Galactosidase,
sind aber nicht darauf beschränkt.
Die Fluorchrome, die an die AMAB konjugiert werden können, umfassen Fluoresceinisothiocyanat,
Tetramethylrhodamin, Isothiocyanat, Phycoerythrin, Allophycocyanine
und Texas Rot, sind aber nicht darauf beschränkt. Für zusätzliche Fluorochrome, die an
Antikörper
konjugiert werden können,
siehe Haugland, R. P., Molecular Probes: Handbook of Fluorescent
Probes and Research Chemicals (1992–1994). Die Metallverbindungen,
die an die AMAB konjugiert werden können, umfassen Ferritin, kolloidales
Gold und insbesondere kolloidale superparamagnetische Kügelchen,
sind aber nicht darauf beschränkt.
Die Haptene, die an die AMAB konjugiert werden können, umfassen Biotin, Digoxygenin,
Oxazalon und Nitrophenol, sind aber nicht darauf beschränkt. Die
radioaktiven Verbindungen, die an die AMAB konjugiert oder in diese
eingebracht werden können,
sind auf dem Fachgebiet bekannt und umfassen Technetium 99m (99TC), 125I und Aminosäuren, sind
aber nicht darauf beschränkt,
die alle Radionuklide umfassen, einschließlich, aber nicht ausschließlich, 14C, 3H und 35S. Jedes auf dem Fachgebiet bekannte Medikament,
das mit jedem auf dem Fachgebiet bekannten Verfahren an das Protein konjugiert
werden kann, ist für
die Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet. Solche Medikamente
können
zur hochspezifischen Abgabe an das Zielmolekül an die AMAB konjugiert werden.
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Die
Erfindung stellt weiter Verfahren zur Verwendung der AMAB zur Verfügung, einschließlich, aber
nicht ausschließlich,
Immunosassays und die Trennung von Zellen. Geeignete Immunoassays
sind auf dem Fachgebiet bekannt und müssen hier nicht ausführlich beschrieben
werden. Sie umfassen ELISA und RIA, sind aber nicht darauf beschränkt. Verfahren
zur Zelltrennung umfassen die Trennung auf der Grundlage der Sekretion
von Molekülen
und Trennung auf der Grundlage von Zelloberflächenmolekülen, sind aber nicht darauf
beschränkt.
Verfahren zur Trennung von Zellen, die auf der Sekretion von Molekülen beruhen,
sind in Serien Nr. 07/965,934 und der internationalen Anmeldung
Nr. PCT/US93/10126 beschrieben. Verfahren zur Trennung von Zellen,
die auf bestimmten Zelloberflächenmarkern
beruhen, umfassen allgemein die Schritte des Erhaltens der AMAB
mittels der hier beschriebenen Verfahren, das Kontaktieren der AMAB
mit einer heterogenen Zellpopulation und das Durchführen eines
Zelltrennungsverfahren, das auf der Affinität der AMAB für das Zelloberflächenantigen
beruht. Jedes auf dem Fachgebiet bekannte Verfahren kann verwendet
werden, um die Zellen durch anfängliches Entfernen
von Zellen mit besonderen Zelloberflächenantigenen oder besonderen
Abstammungslinien zu trennen oder zu isolieren.
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AMAB
sind besonders nützlich
für die
Identifizierung von Markern, die mit bestimmten Zellabstammungslinien
und/oder Differenzierungsstufen verbunden sind. Die AMAB können direkt
oder indirekt an einen festen Träger
angelagert werden, um eine Trennung zu ermöglichen. Die verwendeten Trennungsverfahren
sollten die Erhaltung der Lebensfähigkeit der zu sammelnden Fraktion
maximieren. Verschiedene Verfahren von unterschiedlicher Wirksamkeit
können
verwendet werden, um die Trennungen zu erhalten. Solche Trennungen
können,
wenn bis zu 10%, gewöhnlich
nicht mehr als etwa 5%, vorzugsweise nicht mehr als etwa 1%, der
gesamten, vorhandenen Zellen nicht den Marker aufweisen, bei der
erhaltenden Zellpopulation bleiben. Das besondere, verwendete Verfahren
hängt von
der Wirksamkeit der Trennung, der Cytotoxizität der Methode, der Leichtigkeit
und Geschwindigkeit der Durchführung und
der Notwendigkeit einer hoch entwickelten Ausrüstung und/oder technischen
Fertigkeit ab.
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Die
Verfahren für
die Zelltrennung umfassen die magnetische Trennung mittels Antikörper, die
mit kolloidalen magnetischen Partikeln verbunden sind, die Affinitätschromatographie
und cytotoxische Mittel, die mit einem monoklonalen Antikörper verbunden
sind oder in Verbindung mit jedem von einem Antikörper abhängenden,
auf dem Fachgebiet bekannten Trennverfahren verwendet werden, sind
aber nicht darauf beschränkt.
Darüber
hinaus können
Zellen mittels „Panning" mit einem Antikörper getrennt werden,
der an einer festen Matrix, z. B. einer Platte, angelagert ist.
Die Fluoreszenz-aktivierte Zellsortierung (FACS) kann auch verwendet
werden und kann unterschiedliche Schwierigkeitsstufen haben, einschließlich, aber
nicht ausschließlich,
eine Vielzahl von Farbkanälen,
Kanäle,
die einen kleinen Winkel und dumpfe Lichtstreuung erfassen, und
Impedanzkanäle.
Jedes von einem Antikörper
abhängende Trennverfahren,
das auf dem Fachgebiet bekannt ist, kann sowohl in Verbindung mit
positiven als auch negativen Trennverfahren verwendet werden, die
auf den physikalischen Eigenschaften der Zelle und nicht der Antikörperaffinität beruhen,
einschließlich,
aber nicht ausschließlich,
die Elutriation und Dichtegradientenzentrifugation.
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Verfahren
zum Trennen von Zellen sind im kommerziell von Dynal, Oslo, Norwegen,
Cellpro, Seattle oder Advanced Magnetics, Boston erhältlich. Zum
Beispiel können
autologe monoklonale Antikörper
direkt mit magnetischen Polystyrolpartikeln, wie Dynal M 450, oder ähnlichen
magnetischen Partikeln, verbunden und z. B. für die Zelltrennung verwendet
werden. Alternativ können
Antikörper
biotinyliert oder mit Digoxigenin konjugiert und in Verbindung mit
Avidin oder an ti-Digoxigenin überzogenen Affinitätssäulen wie
SEPARATE LC (Cellpro) verwendet werden. In einer bevorzugten Ausführungsform werden
allerdings die autologen monoklonalen Antikörper in Verbindung mit kolloidalen
superparamagnetischen Mikropartikeln mit einem organischen Überzug beispielsweise
durch Polysaccharide verwendet. Miltenyi u. a. (1990), Cytometry
11: 231–239. Diese
Partikel können
mit einer Größe von 10
bis 200 nm, vorzugsweise zwischen 40 und 100 nm, verwendet werden
und können
entweder direkt an autologe Antikörper konjugiert werden oder
in Kombination mit anti-Immunglobulin, Avidin oder anti-Hapten-spezifischen
Mikrokügelchen
verwendet werden. Mit Polysacchariden überzogene superparamagnetische Partikel
sind im kommerziell von Miltenyi Biotec GmbH, Deutschland erhältlich.
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Ein
Verfahren, das verwendet werden kann, umfasst zuerst eine Inkubation
der Zellen für
eine kurze Zeitdauer bei reduzierten Temperaturen, generell etwa
4°C, mit
sättigenden
Niveaus an AMAB, die für
ein bestimmtes Zelloberflächenantigen
spezifisch sind, und dann das Waschen der Zellen mit PBS und fötalem Kälberserum
(FCS)-Kissen. Die Zellen können
dann in einem Puffermedium, wie oben beschrieben, suspendiert und
auf der Grundlage der AMAB für
die bestimmten Determinanten mittels verschiedener Proteine) getrennt
werden, die für
die AMAB oder den AMAB-Antigen-Komplex spezifisch sind.
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Die
AMAB können
mit Markern konjugiert werden, einschließlich, aber nicht ausschließlich, Magnetkügelchen,
die die direkte Trennung ermöglichen,
Biotin, das mit Avidin oder Streptavidin, das mit einem Träger verbunden
ist, entfernt werden kann, Digoxigenin, das mit anti-Digoxigenin-Antikörpern erfasst
werden kann, und Fluorchrome, die mit einem FACS oder dergleichen
verwendet werden können, um
eine leichte Trennung des bestimmten Zelltyps zu ermöglichen.
Es kann jedes Verfahren verwendet werden, das für die Lebensfähigkeit
der verbleibenden Zellen nicht übermäßig schädlich ist.
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Nach
einer beträchtlichen
Anreicherung der Zellen, die das Zelloberflächenantigen enthalten, um generell
mindestens etwa 50%, vorzugsweise mindestens etwa 70%, können die
Zellen dann mittels FACS oder andere Methoden, die auf dem Fachgebiet
bekannt sind, getrennt werden. Mit einer großen Anzahl der Verfahren können Mehrfarbanalysen
verwendet werden, einschließlich,
aber nicht ausschließlich,
FACS und Fluoreszenzmikroskopie. Die Zellen können auf der Grundlage des
Färbeniveaus für die bestimmten
Antigene getrennt werden.
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Die
Erfindung umfasst weiter das Erhalten von AMAB für Self-Antigene, die Rezeptoren
sind, durch das hier beschriebene Verfahren und das Verwenden von
solchen AMAB als pharmazeutische Mittel, wobei die AMAB die Wirksamkeit
als Rezeptoragonisten oder -antagonisten zeigen.
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Die
folgenden Beispiele sollen die Erfindung veranschaulichen, aber
nicht einschränken.
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Beispiel 1
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Gen-Targeting
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Das
Gen-Targeting des Cδ-Gens
wurde wie von Roes und Rajewsky, J. Exp. Med. 177: 45–55 (1993);
und Roes und Rajewsky, Int. Immunol. 3: 1367 (1991) beschrieben
durchgeführt.
Kurz gesagt, wurden insgesamt 108 E 14-1
ES Zellen mit dem Zielvektor transfiziert, der so aufgebaut war,
dass er einen großen
Teil des Cδ1-Exons ersetzte und
Frameshift-Mutationen in Cδ3
durch Ausfüllen
von in diesem Exon vorhandenen Restriktionsstellen einbrachte. Die
Einführung
der Mutationen in die Keimlinie führte zu einer funktionellen
Inaktivierung von beiden Ig-Domänenexons
der δ-Kette.
Dies wurde als wichtig angesehen, um die Möglichkeit der Expression einer
abgeschnittenen δH-Kette
auszuschließen,
die mit μ für die L-Ketten konkurrieren
könnte
und sekretiert werden könnte.
Das Vorhandensein des Frameshift in der Maus-Keimlinie wurde durch
eine NheI Restriktionsstelle aufgezeigt, die aus dem Ausfüllen der
HindIII Stelle in Cδ3
resultierte. Das Cδ2-Exon
ist aufgrund eines nicht funktionellen Spleiß-Akzeptors ein Pseudoexon.
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Die
Selektion überlebenden
Kolonien wurden mittels PCR analysiert und positive Klone wurden
weiter durch Southern Blotting analysiert, um den Aufbau des angezielten
Lokus zu bestätigen.
Homologe Rekombinante wurden mit einer Häufigkeit von 1/17 doppelt-resistenten
oder 1/103 G418-resistenten Klonen erhalten. Es werden Restriktionskarten
vom Wild-Typ und mutierte Cδ-Loki
sowie die Restriktionsanalyse von HindIII-verdauter genomischer DNA
aus fünf
einzelnen Kandidatrekombinanten und Kontrollzellen gezeigt. Ein
homologes Rekombinationsereignis würde zu einer Bande von 4,4
oder 6,0 kb zusätzlich
zu der Keimlinienbande von 3,8 kb führen, je nach dem Vorhandensein
oder Fehlen der Frameshift-Mutation in Cδ3, was zu einem Verlust der
HindIII Stelle führt.
9 von 10 homologen rekombinanten Klonen zeigten das 6,0 kb Fragment,
was anzeigt, das der Stopppunkt der Rekombination 3' vom Cδ3-Exon angeordnet
war. Daher wurden die Exons Cδ1
und Cδ3
in diesen Klonen nicht funktionsfähig gemacht. Ein Klon behielt
die HindIII Restriktionsstelle im Cδ3-Exon, was zu einem diagnostischen
Restriktionsfragment von 4,4 kb führte. Der Aufbau des angezielten
Lokus wurde mittels einer Reihe von anderen Sonden und Restriktionsenzymen
bestätigt. Eine
Southern-Blot-Analyse wurde durchgeführt wie von Sambrook, Fritsch
und Maniatis, Molecular Cloning. A Laboratory Manual, 2. Ausg.,
Cold Spring Harbor Laboratory, NY (1989) beschrieben.
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Beispiel 2
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Erzeugung von IgD-defizienten
Mäusen
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Die
Erzeugung von IgD-defizienten Mäusen wurde
durchgeführt
wie von Roes und Rajewsky (1993) J. Exp. Med. 177: 45–55 beschrieben.
Kurz gesagt war die Strategie der Cδ-Geninaktivierung und das Screening-Verfahren
für positive
Klone wie im Beispiel 1 beschrieben. Die angezielten ES-Zellklone
wurden in ein Blastozyst injiziert, das von C57BL/6-Mäusen isoliert
war, und auf (C57BL/6 × BALB/c)
Pflegetiere übertragen.
Männliche
chimäre Nachkommen
wurden mit C57BL/6-Weibchen für
die Keimlinienübertragung
der δT-Mutation
gepaart. Die Nachkommen, die von den ES-Zellen stammten, wurden
mittels der Überzugsfarbe
identifiziert und auf Vorhandensein der Mutation namens δT analysiert,
und zwar mittels Southern Blotting oder phänotypisch durch Durchflusszytometrie.
Homozygote mutante Mäuse
(δT/δT) wurden
durch Kreuzen von heterozygoten Nachkommen erhalten.
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Beispiel 3
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Northern-Blot-Analyse
von vermeintlichen (δT/δT) mutanten
Mäusen
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Die
Northern-Blot-Analyse von vermeintlichen (δT/δT) mutanten Mäusen wurde
wie von Roes und Rajewsky (1993) beschrieben durchgeführt. Kurz
gesagt führt
die δT-Mutation
zu einer funktionellen Inaktivierung von beiden Exons, die für die Ig-Domänen der
H-Kette kodieren. Die Transmembran und die Hingeregion-Exons bleiben
allerdings intakt und potentiell funktionsfähig. Um die Möglichkeit
auszuschließen,
dass ein abweichendes Spleißen
von Vorläufer-RNA,
die sowohl die Cμ-
als auch die Cδ-Gene umfasst,
zur Erzeugung einer signifikanten Menge an chimären Ig-Transkripten führen würde, die
die extrazellulären
Domänen
des Cμ-Gens und des transmembranen
und zytoplasmatischen Bereichs von Cδ kodiert, wurde poly(A)+-RNA, die aus Milz von homozygoten Mutanten
(δT/δT) und Wild-Typ-Mäusen isoliert
wurde, mittels Northern-Blotting analysiert. Die mRNA, die Cμ-Exons enthielt,
welche bis zum Cδ-Transmembranexon
gespleißt
wurden, wäre
länger
als die normalen Cμ-Transkripte
von 2,4 (μs)
oder 2,7 kb (μm),
weil die 3' nicht
translatierte Region der δ-Information
600 bp länger
als die der μ-Information ist.
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Eine
Hybridisierung der Milz-poly(A)+-RNA von
homozygoten mutanten Mäusen
mit einer Cδ-Transmembran-spezifischen
Sonde zeigt Banden von 4,8, 4,0, 3,8 und 3,0 kb. Allerdings hybridisierte
keine dieser Banden mit der Cμ-spezifischen Sonde.
Die Erfassungsgrenze der beiden Sonden lag ähnlich in einem Faktor von
zwei (1,2 × 106 Kopien für die Cμ- und 0,6 × 106 für die δm-Sonde),
wie durch die Signale, die von einer Hybridisierung zu Standard-Plasmid-DNA
erhalten wurden, beurteilt. Die Cμ-Sonde
ist ein cDNA-Fragment von 1 kb mit vollständigem Gegenstück für die mRNA
und dem Standardplasmid, während
die δm-Sonde
mit der mRNA über
einen Bereich von nur 480 bp hybridisiert, aber von 700 bp auf dem
Plasmidstandard, weil dieser das δm1/m2-intron
enthält.
Demgemäß sollte
eine mRNA, die die Cμ-Exons
repräsentierte,
die zu den δm-Exons
spleißten,
wenn eine Detektion mittels der δm-Sonde
erfolgte, auch mit der Cμ-Sonde
erkannt werden. Weil die Banden von 3,0, 3,8, 4,0 und 4,8 kb deutlich über der
Erfassungsgrenze der δm-Sonde liegen,
sollten sie, wenn sie Cμ-Sequenzen
enthalten, auch mit der Cμ-Sonde
erfasst werden. Dies ist allerdings nicht der Fall.
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Weiterhin
zeigte eine sequentielle Hybridisierung desselben Blots mit einem
neo+-Gen
und einer Sonde, die für
das Cδ3-Exon
spezifisch ist, dass die Banden von 3,8, 4,0 und 4,8 kb auch Sequenzen enthalten,
die vom neo+-Gen stammen, was anzeigt, dass
sie abweichende Spleißprodukte
darstellen. Die Bande von 3,0 kb hybridisierte mit der Sonde, die
für das
Cδ3-Exon
spezifisch ist, das wegen der im Beispiel 1 beschriebenen Frameshift-Mutationen
in dem angezielten Allel nicht funktionsfähig ist. Zusätzlich wurde
mit der neo+-Sonde auch mRNA von 2,4 kb, die
nicht mit der δm-Sonde
hybridisierte, entdeckt. mRNA mit geringer Abundanz von 1,6 und
2,0 kg, die mit einer Cδm-spezifischen
Sonde hybridisieren, sind sowohl in 10 μg poly(A)+-RNA
von normalen als auch mutanten Mäusen
feststellbar. Diese mRNA sind allerdings kleiner als die normale
Cμ-Nachricht,
und es ist daher unwahrscheinlich, dass sie für ein funktionelles Ig-Molekül kodieren.
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Zusammen
genommen waren die mRNA-Arten, die potentiell funktionelle chimäre μ/δ-Moleküle darstellen,
in Northern Blots mit so viel wie 10 μg Milz poly(A)+-RNA von δT/δT-Mäusen nicht
feststellbar. Weil mRNA, die für
die δ-H-Kette
kodiert, mit der Cδm-spezifischen
Sonde in so wenig wie 300 ng poly(A)+-RNA
einer Milz von normalen Mäusen
detektiert werden kann, wäre
eine vermeintliche mRNA, die für
die extrazellulären
Domänen
von μ und
den Transmembranbereich von δ kodiert,
mindestens 30-fach weniger abundant als die δ-H-Ketteninformation in normalen
Mäusen,
wenn sie überhaupt
existent wäre.
Daher ist mRNA, die potentiell in der Lage ist, für ein IgD-artiges
Molekül
zu kodieren, in homozygoten mutanten Mäusen (δT/δT) mittels Northern-Blot-Analyse
nicht feststellbar.
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Beispiel 4
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Erzeugung von Maus-anti-Maus-IgD
monoklonale Antikörper
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IgD-defiziente
Mäuse wurden
mittels Gen-Targeting wie in den Beispielen 1 und 2 beschrieben
erzeugt. Ein auf diese Weise erhaltenes Tier wurde intraperitoneal
(i. p.) mit Maus-monoklonalem Antikörper der Klasse IgD (267,7 δ „a"-Allotyp), in Alaun
ausgefällt,
immunisiert.
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Nach
6 Wochen wurde das Tier i. p. mit löslichem B1–8 des „b"-Allotyps geboostet, um monoklonale
Antikörper
zu erhalten, die beide Allotypen erkennen.
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Nach
3 Tagen wurden Milzzellen der immunisierten Maus mit X63 Ag8.6.5.3
mittels eines Standard-PEG-Fusionsprotokolls fusioniert. Die Hybride wurden
direkt in acht 96-Loch-Platten kloniert und mittels HAT-selektivem
Medium selektiert. Die erhaltenen Hybridome wurden auf die Erzeugung
von anti-IgD-Antikörper
durch ELISA unter Verwendung von Platten gescreent, die mit B1–8 (IgD),
BSA (Rinderserumalbumin), 267,7 (IgD), R33-24-12 (anti-IgM) überzogen
waren und mittels R33-18-10,1-Biotin (Ratten anti-Maus-Kappa) und
R33-60-Biotin (anti-IgM) Antikörper
entwickelt. 17 Klone zeigten eine Reaktionsfähigkeit gegenüber B1–8 (IgDb), 13 davon zeigten eine Reaktionsfähigkeit
gegenüber
267,7 (IgDa), einer davon gehörte zur
IgM-Klasse. Zwei andere Klone zeigten eine Reaktionsfähigkeit
gegenüber IgM
aber nicht gegenüber
IgD. Die Hybridome waren weiter durch eine relative Bindungsaffinität und den Isotyp
gekennzeichnet. 15 von 21 getesteten Klonen zeigten den IgG1-Isotyp.
Zusätzlich
wurden Klone zur Bindung an mit Trypsin behandelten und nicht behandelten
Mausmilzzellen mittels biotinylierter anti-Maus-IgG1 und Streptavidin-Phycoerythrin
charakterisiert. Trypsin schneidet Oberflächen-IgD und ermöglicht eine
Lokalisierung des Epitops auf den IgD-Molekülen.
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Drei
Klone mit höchster
Affinität
und dem IgG1-Isotyp (δ1,2, δ1,3 und δ3,5) wurden
für weitere Experimente
verwendet. Mehrere mg von gereinigten AMAB, die mit diesen Klonen
erzeugt wurden, wurden mittels „roller bottles" gemäß Standardverfahren erzeugt.
16 Klone wurden in einem Färbeassay
durch Inkubation von Mausmilzzellen mit Kulturüberstand getestet. Gebundene
anti-IgD-AMAB wurde mit einem biotinylierten anti-Maus-IgG1 erfasst
und durch Streptavidin-PE aufgedeckt.
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Beispiel 5
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IgD-AMAB-Färbung von
Mausmilzgewebe in an B-Zellen reichen Zonen
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Gefrorene
Milzabschnitte von einer C57BL/6 Maus wurden mit biotinyliertem
Maus anti-Maus IgD AMAB δ1,3
gefärbt,
das wie im Beispiel 4 beschrieben hergestellt und mittels Pierce
NHS Biotin gemäß den Anweisungen
der Lieferfirma biotinyliert war. Die Färbemuster wurden mit Peroxidase
entwickelt, gekoppelt mit Streptavidin unter Verwendung des AEC Staining
Kit von Sigma gemäß den Anweisungen
des Herstellers. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der 1 gezeigt.
Das Färbemuster
ist mit dem für
die polyklonalen Ziegen anti-Maus IgD Antiseren identisch, was zeigt,
dass die IgD AMAB, die mit der Erfindung erhalten werden, eine Bindungsspezifität an das
gewünschte
Self-Antigen aufweisen.
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Beispiel 6
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Antikörper-Konjugation für Fluorescein
und Färben von
Milzzellen bei unterschiedlichen Konzentrationen
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0,5
mg gereinigtes AMAB (δ1,3
und δ3,5),
jeweils aus Beispiel 4 erhalten, wurde erneut in 1,5 ml 0,1 M NaHCO3 gepuffert und 1 Stunde lang mit 15 μl Carboxylfluoresceinhydroxysuccinimidester
(Boehringer Mannheim) reagiert, das in DMSO (1 mg/ml) gelöst war.
Ungebundenes Fluorescein wurde durch Gelfiltration entfernt. Das
F/P-Verhältnis
lag wie bestimmt bei etwa 3–3,5
für beide
Konjugate. Eine Million Mausmilzzellen wurden 15 Minuten mit den
unterschiedlichen Verdünnungen
der konjugierten AMAB, die in der 2 gezeigt
sind, inkubiert und mittels Durchflusszytometrie analysiert. Die
erhaltenen Ergebnisse sind in der 2 veranschaulicht. Die
Daten zeigen, dass so geringe Konzentrationen wie 1 μg/ml zum
Erfassen der IgD-positiven Zellen ausreichen und dass die AMAB eine
hohe Affinität aufweisen.
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Beispiel 7
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Zwei-Farben-Färben von
Mausmilzzellen
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Milzzellen,
die von einer B6 × 129
Maus erhalten wurden, wurden mit dem Fluorescein-konjugierten AMAB δ1,3 und Phycoerythrin-konjugierten anti-Maus
IgM Antikörper
(R33-24) gefärbt,
gewaschen und in einem FACScan Durchflusszytometer analysiert, indem
Lymphozyten eingegabelt („gating") wurden und tote
Zellen durch Propidiumiodidfärbung
ausgeschlossen wurden.
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Die
erhaltenen Ergebnisse sind in der 3 gezeigt.
Die Ergebnisse zeigen, dass die meisten IgM-tragenden Zellen IgD
koexprimieren; allerdings wurden nur einige IgM+ IgD– Zellen
erhalten. Dieses Färben
stimmt gut mit dem erwarteten Färbemuster für IgD überein.
Es zeigt auch, dass die AMAB an Moleküle binden, die gewöhnlich in
normalen Mäusen
vorhanden sind, und daher autologe monoklonale Antikörper sind.
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Beispiel 8
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Magnetische Trennung von
Zellen mittels autologen monoklonalen, mit kolloidalen magnetischen
Partikeln verbundenen Antikörpern
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Konjugation von Antikörpern an
magnetische Partikel
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Gereinigte
AMAB δ1,3
und δ3,5
wurden mittels SPDP (Pierce) Kopplungschemie gemäß den Anweisungen der Lieferfirma
an MACS Amino-Mikrokügelchen
konjugiert (Miltenyi Biotec GmbH, Bergisch Gladbach, Deutschland).
Ungefähr
200 μg aktivierter
Antikörper
wurde an 1 ml SPDP modifizierte MACS-Aminomikrokügelchen konjugiert (OD450 = 10).
Die konjugierten Kügelchen
wurden zweimal mittels einer MACS A1 Säule gereinigt und in PBS erneut
auf eine Konzentration von OD450 = 1 gepuffert (siehe Miltenyi u.
a., 1990, Cytometry, 11: 231–238).
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Magnetische Markierung
von Zellen
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10
Millionen Milzzellen in 80 μl
wurden 15 Minuten lang bei 4°C
mit einer Verdünnung
von 1 zu 5 der δ1,3
und δ3,5
konjugierten magnetischen Partikel inkubiert, dann wurde derselbe
Fluorescein-konjugierte AMAB einer Endkonzentration von 8 μg/ml zugesetzt.
Zellen wurden mit dem Antikörper
5 Minuten lang reagieren gelassen und dann einmal mit PBS gewaschen.
Magnetisch und fluoreszent markierte Zellen wurden mittels eines
MACS Magnetzellsortierers (Miltenyi Biotech GmbH) gemäß den Anweisungen
der Lieferfirma getrennt. Die Zellen wurden auf eine vorgefüllte A2
MACS-Säule
gegeben, die mit einem 25G-Strömungsbegrenzer
betrieben wurde, die Säule
wurde mit 4 ml Puffer gewaschen und Zellen, die durch die Säule wanderten,
wurden als nicht magnetische Fraktion gesammelt. Die Säule wurde
mit einem Rückströmverfahren
mittels eines 23G Strömungsbegrenzers
gewaschen und die zurückgehaltenen
Zellen wurden eluiert. Alle Fraktionen wurden mittels Durchflusszytometrie
(FACScan) analysiert. Tote Zellen wurden mittels Propidiumiodidfärbung identifiziert
und von der Analyse ausgeschlossen.
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Die 4 zeigt
die Histogramme einer FACS-Analyse der Auftrennungen. In der 4 zeigt die
erste Reihe die Zellen von der Trennung, die zweite Reihe veranschaulicht
die nicht magnetische Fraktion und die dritte Reihe zeigt die positiven Zellen.
Die δ1,3-Ergebnisse
sind in der linken Säule
und die δ3,5-Ergebnisse
in der rechten Säule
gezeigt. Die Daten zeigen, dass mindestens 95% der IgD-exprimierenden Zellen
durch die Säule
zurückgehalten werden,
während
die IgD-Zellen,
die zurückgehalten und
von der Säule
eluiert werden, eine Reinheit von mindestens 92% aufweisen. Hintergrundfärben wird bei
dieser Trennung und Analyse hauptsächlich durch Makrophagen bewirkt,
die Antikörper
in einer nicht spezifischen Weise aufnehmen.
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Beispiel 9
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Erhalt von
NCAM-Knockout-Mäusen
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Nervenzelladhäsionsmoleküle (NCAM)
sind Mitglieder der Immunglobulin-Superfamilie, die die homo- und
heterophilen Zell-Zell-Wechselwirkungen vermittelt. NCAM treten
in verschiedenen Isoformen auf, die durch alternatives Spleißen erzeugt
werden. Hemperly u. a. (1986) Proc. Natl. Acad. Sci USA 83: 3037–3041; Barthels
u. a. (1987) EMBO J. 6: 907–914;
und Barthels u. a. (1992) Eur. J. Neurosci. 4: 327–337. Während der
embryonalen Entwicklung werden NCAM in Derivaten von allen drei
Keimschichten exprimiert, während
sie bei dem erwachsenen Tier hauptsächlich im Nervengewebe vorliegen. Verfahren,
wie die Neurulation, der axonale Auswuchs, die Histogenese der Retina
und die Entwicklung des olfaktorischen Systems, werden mit der regulierten
Expression von NCAM korreliert. Crossin u. a. (1990) Exp. Neurol.
109: 5–15;
Tosney u. a. (1986), Dev. Biol. 114: 437–452; Thiery u. a. (1977) J.
Biol. Chem. 252: 6841–6845;
Key u. a. (1990) J. Cell Biol. 110: 1729–1743; und Chung u. a. (1991)
J. Comp. Neurol. 314: 290–305.
Homozygote NCAM-negative Mäuse,
die mittels Gen-T argeting erzeugt wurden, scheinen gesund und fruchtbar
zu sein. Erwachsene Mutanten zeigen eine 10%-ige Reduktion des gesamten Gehirngewichts
und einen 36%-igen Abfall in der Größe des olfaktorischen Bulbus.
Ein Mangel an NCAM fällt
mit fast dem gesamten Verlust an proteingebundener α-(2,8)-gekoppelter
Polysialinsäure
zusammen, einem Kohlenhydrataufbau, der mit der Nervenentwicklung
und Plastizität
korrelieren soll. Theodosis u. a. (1991) Proc. Natl. Acad. Sci USA
88: 5494–5498.
Das Testen der Tiere in dem Morris-Wasser-Labyrinth, wie von Morris
(1981) Learn. Motiv. 12: 239–260
beschrieben, zeigte Defizite beim räumlichen Lernen, während die
Aktivität
und motorischen Fähigkeiten
von mutanten Mäusen
normal erschienen.
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Gen-Targeting
und die Erzeugung von homozygoten mutanten Mäusen wurden mittels Standardprotokollen
durchgeführt
und durch Southern Blotting und Allel-spezifischer PCR bestätigt. Nuklease-SI-Schutzassays,
Northern und Western Blotting bestätigten den angezielten Ort
als Null-Allel. Die immuncytochemische Analyse von Gehirnabschnitten für NCAM mittels
monoklonaler Antikörper
und polyklonaler Seren zeigte die intensivste Färbung in den Glomeruli und
der granulären
Zellschicht des olfaktorischen Bulbus bei Wild-Typ und heterozygoten
Tieren. Die Gesamtfärbung
stimmte gut mit Berichten über
die NCAM-Expression im erwachsenen Gehirn überein. Chung u. a. (1991).
In homozygoten mutanten Mäusen
gab es, wie erwartet, einen Gesamtverlust der NCAM-Immunreaktivität.
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Heterozygote
Tiere von zwei Linien wurden gepaart und hatten 78 Nachkommen. Von
diesen waren 38 Tiere (49%) heterozygot, 22 (28%) Wild-Typ und 18
(23%) homozygot bezüglich
des mutierten Allels, was eine fast perfekte Mendelsche Verteilung anzeigt.
Homozygote mutante Tiere sind fruchtbar und sehen im Alter bis zu
vier Monaten gesund aus, obwohl sie etwa 10% kleiner im Gewicht
als Wild-Typ und heterozygote Tiere desselben Wurfs sind. Isolierte
Gehirne eines mutanten und eines heterozygoten Tiers wiesen offensichtliche
anatomische Unterschiede auf: der olfaktorische Bulbus war im Vergleich
zu +/+ und +/– Tieren
bei den Mutanten kleiner; und das Gehirngewicht warum etwa 10% reduziert
(nach der Korrektur für
das Körpergewicht).
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Um
AMAB mit hoher Affinität
für NCAM
zu erzeugen, werden die oben beschriebenen Mäuse mit einer antigenen Menge
an in einem geeigneten Hilfsstoff suspendierten NCAM inokuliert.
Booster-Shots werden wie erforderlich gegeben, und der Antikörpertiter
wird periodisch gemessen. Sobald der Titer ausreicht, folgt ein
geeignetes Verfahren zur Erzeugung von AMAB.
-
Die
vorangehende Erfindung wurde mit einiger Ausführlichkeit mittels Veranschaulichung
und Beispiel zum Zwecke der Klarheit und des Verständnisses
beschrieben, jedoch weiß der
Fachmann, dass gewisse Modifikationen durchgeführt werden können. Daher
sollten die Beschreibung und Beispiele nicht als einschränkend für die Erfindung,
die in den beigefügten
Ansprüchen
definiert ist, ausgelegt werden.