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Die
Erfindung betrifft ein System zum Erfassen von ionischen Spezies.
Insbesondere betrifft die Erfindung Sensoren, die zum Erfassen ionischer Spezies
in Fluiden, wie Blut, verwendet werden können.
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In
der modernen medizinischen Praxis stellen die Konzentrationen von
in Blut gelösten
Gasen und Ionen einen wichtigen Hinweis für den Zustand des Patienten
dar. Herkömmlich
wurden ionische und gasförmige
Spezies dadurch gemessen, daß eine Blutprobe
entnommen und diese nach elektrochemischen Verfahren untersucht
wurde. Seit kurzem werden Direktkontaktmessungen mit im vaskulären System
angeordneten Sensoren angewendet. Solche Sensoren können zum
Beispiel elektrochemischer Natur oder auf optischer Basis sein.
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Bei
einem Typ eines optischen Blutsensors wird ein Matrixmaterial mit
einer Sensorkomponente behandelt, die ein Signal liefern kann, das
sich je nach Änderung
der Konzentration der interessierenden Spezies ändert. Diese Sensorkomponente
ist im allgemeinen kovalent an das Matrixmaterial angebunden, obwohl
dies nicht immer erforderlich ist. Das Matrixmaterial und die Sensorkomponente
bilden ein Sensorelement. Bei einem solchen Sensor ist die Sensorkomponente
ein Fluoreszenzfarbstoff und das Matrixmaterial eine Cellulosemembranfolie.
Aus der Membranfolie wird eine kleine Scheibe herausgeschnitten
und diese wird in die Vertiefung einer Sensorkassette gelegt, die
wiederum in der Nähe
eines Lichtwellenleiters angeordnet wird. Ein undurchsichtiges Überzugsmaterial
kann physikalisch über
der freiliegenden Oberfläche
dieser Scheibe angeordnet und an der Kassette befestigt werden.
Dieser Überzug,
der von der Scheibe physikalisch getrennt ist, liefert die optische
Isolation für
den Farbstoff im Sensorelement. Ein anderer Konstruktionstyp umfaßt eine
Scheibe einer Cellulosemembran mit einem kovalent daran angebundenen
Fluoreszenzfarbstoff und einem Überzugsmaterial,
das ebenfalls kovalent an die Scheibe gebunden ist (siehe US-Patent
Nr. 5,081,041). Bei beiden Konstruktionstypen unterliegt die Sensorkomponente,
wenn sie von auf die Sensorkomponente gestrahltem Licht angeregt
wird, einer Fluoreszenz, wodurch ein Signal emittiert wird. Dieses
Emissionssignal wird vom Lichtwellenleiter zu einem Prozessor geleitet,
worin es analysiert wird, wodurch die Bestimmung der Konzentration
der interessierenden Spezies ermöglicht
wird.
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Bekannte
Verfahren zur Herstellung solcher Sensoren weisen bestimmte Einschränkungen
auf. In einigen Fällen
muß das
Verfahren unvorteilhaft lange dauern, damit bestimmte Reaktionen
abgeschlossen sind. In anderen Fällen
erfordert das Verfahren die Verwendung von Reagenzien oder erzeugt
Zwischenprodukte oder Nebenprodukte, die toxisch sind. Außerdem ist
die Übereinstimmung
von Sensoren, die aus unterschiedlichen Teilen der gleichen Membranfolie
ausgeschnitten wurden, unzureichend, um Sensoren mit für die Allgemeinheit
möglichst
geringen Kosten herzustellen. Bestimmte bekannte Verfahren bieten
aufgrund der geringen und variablen Farbstoffkonzentrationen und
pKS-Werten auch keine angemessene Empfindlichkeit
der fertigen Vorrichtung.
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EP-A-0
263 693 beschreibt einen pH-Mikrosensor, der durch Umsetzen einer
pulverförmigen aminoalkylierten
Cellulose mit einem Farbstoff hergestellt wird, um den Farbstoff
kovalent an die Aminoalkylreste an der Cellulose zu binden.
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Die
vorliegende Erfindung befaßt
sich mit den vorstehend aufgeführten
Einschränkungen
auf diesem Fachgebiet, indem ein Ionensensor bereitgestellt wird,
der durch ein Gesamtverfahren hergestellt ist, das einen einfachen
Scale-up auf die kommerzielle Produktion bietet, weniger toxische
Reagentien als bisher erforderlich verwendet und als Folge von im
allgemeinen höheren
und gleichmäßigeren
Farbstoffkonzentrationen und pKS-Werten übereinstimmendere
Ergebnisse und eine gute Empfindlichkeit bietet. Dieses Gesamtverfahren
beinhaltet verschiedene verbesserte Behandlungsschritte, die die
Herstellung der Sensorkomponente und das Anbringen der Sensorkomponente
an dem Matrixmaterial betreffen. Diese Behandlungsschritte werden
vorzugsweise bei der Herstellung eine Sensors verwendet, bei dem
auf das Sensorelement ein Überzug
aufgebracht wird, nachdem die Sensorkomponente an das Matrixmaterial
angebunden worden ist. Bevorzugte Ausführungsformen dieses Gesamtverfahrens
erfordern beträchtlich
weniger Zeit als herkömmliche
Verfahren, verwenden und erzeugen weniger toxische Materialien,
produzieren Sensoren mit besser übereinstimmenden
pKS-Werten und erzeugen Sensoren mit besser übereinstimmenden,
hohen pKS-Werten, vorzugsweise mindestens
etwa 6,90 bei 37°C.
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Die
vorliegende Erfindung stellt einen ionischen Sensor zum Erfassen
der Konzentration einer ionischen Spezies in einem Medium bereit,
umfassend: ein Sensorelement, das ein polymeres ionendurchlässiges Matrixmaterial
und eine Sensorkomponente, die kovalent durch verbindende Epoxid- und
Amingruppen an das polymere ionendurchlässige Matrixmaterial gebunden
ist; wobei die Sensorkomponente in einer wirksamen Menge vorhanden ist,
um ein Signal bereitzustellen, das so variiert, wie die Konzentration
der ionischen Spezies in dem Medium variiert; und ein opakes Überzugsmaterial,
das das Sensorelement bedeckt, umfasst. Weitere Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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1 ist
eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Sensorvorrichtung.
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Beschreibung der Erfindung
im einzelnen
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt Verfahren zur Herstellung von Ionensensoren,
die ein Matrixmaterial, wie ionendurchlässige Cellulose, mit einer
darin enthaltenen Sensorkomponente, wie einem Fluoreszenzfarbstoff,
und ein undurchsichtiges Überzugsmaterial
umfassen. Die Kombination aus Matrixmaterial und Sensorkomponente
wird hier als Sensorelement bezeichnet. Das Sensorelement umfaßt eine
Sensorkomponente in einer Menge, die die Erzeugung eines Signals
bewirkt, das sich je nach Änderungen
der Konzentration der interessierenden ionischen Spezies im überwachten
Medium ändert. Das
undurchsichtige Überzugsmaterial
kann zum Beispiel eine Farbschicht, eine schwarze Membran oder ein
zweites Matrixmaterial, wie Dextran, mit einem undurchsichtigen
Mittel, wie Ruß,
sein, das in einer Menge enthalten ist, die dazu führt, daß das zweite
Matrixmaterial undurchsichtig ist. Das undurchsichtige Überzugsmaterial
kann vom Sensorelement physikalisch getrennt sein oder in direktem
Kontakt damit stehen, wie es zum Beispiel bei dem in US-Patent Nr.
5,081,041 offenbarten Sensor der Fall ist. Die erfindungsgemäßen Verfahren
können
für die
Herstellung jedes Sensortyps angewendet werden.
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Die
Verfahren liefern Sensoren mit sehr zuverlässigen Sensorsignalen, die
sehr deutlich auf Änderungen
der Konzentration der interessierenden ionischen Spezies im überwachten
Medium ansprechen. Sie haben einheitlichere Farbstoffkonzentrationen,
besser übereinstimmende
pKS-Werte und besser übereinstimmende hohe pKS-Werte. Die erfindungsgemäßen Sensoren
haben vorzugsweise pKS-Werte von mindestens
etwa 6,90 und stärker
bevorzugt mindestens etwa 6,95 bei einer Temperatur von etwa 37°C.
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Die
erfindungsgemäßen Sensorelemente sind
in einem Verfahren zum Erfassen der Konzentration von ionischen
Spezies in einem Medium, vorzugsweise einem fluiden Medium, und
insbesondere Blut, vorteilhaft. Das zu überwachende Medium wird zuerst
mit dem Sensorelement in Kontakt gebracht, und die Sensorkomponente
im Sensorelement emittiert ein Signal, das von der Konzentration
der interessierenden ionischen Spezies im überwachten Medium abhängt. Dieses "Emissions"-Signal wird mit auf
diesem Fachgebiet bekannten Verfahren analysiert, um die Konzentration
der interessierenden ionischen Spezies im überwachten Medium zu bestimmen.
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Sensorkomponente
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In
den erfidungsgemäßen Sensorelementen kann
irgendeine geeignete Sensorkomponente verwendet werden, vorausgesetzt,
daß die
Sensorkomponente keinen wesentlichen nachteiligen Einfluß auf die
Funktion des erfindungsgemäßen Systems
oder auf das überwachte
Medium hat. Die Sensorkomponente ist vorzugsweise ein optischer
Indikator, wie ein Absorptions- oder ein Fluoreszenzindikator. Stärker bevorzugt
ist die Sensorkomponente ein Fluores zenzindikator. Die Sensorkomponente
ist für
eine Erfassung der Konzentration von Wasserstoffionen (H+), Hydroxyionen (OH–)
und Metallionen, wie Alkali- und Erdalkalimetallionen, besonders
vorteilhaft. In dieser Ausführungsform
ist der pH des Mediums der am häuflgsten
bestimmte Wert. Geeignete pH-Sensorkomponenten umfassen viele allgemein
bekannte pH-Indikatoren
und/oder funktionalisierte Derivate solcher Indikatoren. Zu den
vorteilhaften pH-Sensorkomponenten
gehören
Hydroxypyrentrisulfonsäure und
Derivate, z. B. Salze, hiervon, Phenolphthalein, Fluorescein, Phenolrot,
Cresolrot, Pararosanilin, Magentarot, Xylenolblau, Bromcresolpurpur,
Bromphenolblau, Bromthymolblau, Metacresolpurpur, Thymolblau, Bromphenolblau,
Bromthymolblau, Tetrabromphenolblau, Bromchlorphenolblau, Bromcresolgrün, Chlorphenolrot,
o-Cresolphthalein, Thymolphthalein, Metanilgelb, Diphenylamin, N,N-Dimethylanilin,
Indigo, Alizarin, Alizaringelb GG, Alizaringelb R, Kongorot, Methylrot,
Methylviolett 6B, 2,5-Dinitrophenol und/oder verschiedene funktionalisierte
Derivate der vorstehenden Spezies. Sensorkomponenten für andere
ionische Spezies können
aus organischen Spezies hergestellt werden, die Fluorescein, Diiodfluorescein,
Dichlorfluorescein, Phenosafranin, Diodeosin, bläuliches Kosin I, gelbliches
Kosin, Magneson, Tartrazin, Eriochromschwarz T, Cumarin, Alizarin
und andere einschließen.
Die bevorzugte pH-Sensorkomponente ist Hydroxypyrentrisulfonsäure, Derivate
von Hydroxypyrentrisulfonsäure
und Gemische hiervon.
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Eine
besonders bevorzugte Sensorkomponente, z. B. ein sensibilisierender
Farbstoff, für
die Herstellung eines Sensorelementes ist Hydroxypyrentrisulfonsäure, die,
wenn sie an ein Matrixmaterial angebunden ist, in Form eines Sulfonamids
vorliegt. Dieser Farbstoff wird herkömmlich durch die Herstellung
der acylierten Form von Hydroxypyrentrisulfonat (HPTS), das ein
Feststoff ist, und dessen Umsetzung mit festem PCl5 durch
gemeinsames Mahlen hergestellt. Das entstandene Produkt ist Acetoxypyrentris(sulfonyl)chlorid
(APTSC), das dann an das Matrixmaterial angebunden und danach in
die Hydroxyform überführt wird.
Nach diesem Verfahren hergestelltes APTSC umfaßt typischerweise Verunreinigungen, die
sich schwer entfernen lassen. Die Verunreinigungen führen dazu,
daß die
Sensorelemente geringe und variable pKS-Werte
haben. Es wurde festgestellt, daß APTSC nach einem geeigneteren
Reaktionsverfahren hergestellt werden kann, das ein reineres Produkt
liefert und besser für
die Massenproduktion geeignet ist. Dieses Verfahren beinhaltet das
Umsetzen von HPTS zu Acetoxypyrentrisulfonat (APTS) und dessen anschließende Umwandlung
zu APTSC unter Verwendung von Thionylchlorid und disubstituiertem Formamid.
Thionylchlorid wird im Verhältnis
zu APTS in einem deutlichen stöchiometrischen Überschuß verwendet.
Das disubstituierte Formamid wird in einer katalytischen Menge,
vorzugsweise in einer Menge von etwa 1 : 100 bis 1 : 1000 (Teile
disubstituiertes Formamid zu Teilen APTS) verwendet. Das disubstituierte
Formamid kann mit irgendwelchen Alkyl- oder Arylresten substituiert
sein, die die Umwandlung von APTS zu APTSC nicht stören. Es
ist vorzugsweise mit (C1-C8)-Alkylresten, (C5-C10)-Arylresten
(einschließlich
alkylsubstituierte Arylreste) oder Kombinationen davon substituiert.
Geeignete Beispiele umfassen Dimethylformamid, Dibenzylformamid,
Benzylmethylformamid, Phenylmethylformamid und dergleichen. Ein
besonders bevorzugtes disubstituiertes Formamid ist Dimethylformamid.
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Insbesondere
umfaßt
dieses Verfahren die Schritte: Herstellen einer warmen Lösung (d.
h. etwa 20 bis 70°C,
vorzugsweise etwa 40 bis 50°C)
eines deutlichen Überschusses
(vorzugsweise ein 10- bis 50facher Überschuß) von Essigsäureanhydrid
im Verhältnis
zu HPTS in Dimethylformamid als Lösungsmittel, Zugabe von HPTS
und Natriumacetat (vorzugsweise in einer Menge zwischen der stöchiometrischen
Menge und einem dreifachen Überschuß im Verhältnis zur
Menge von HPTS) zu der Lösung und
Umsetzung, Abtrennung des Lösungsmittels,
um Acetoxypyrentrisulfonat (APTS) zu gewinnen, und Erhitzen von
APTS unter Rückfluß mit Thionylchlorid und
einer katalytischen Menge von disubstituiertem Formamid unter einer
trockenen, sauerstofffreien (vorzugsweise inerten) Atmosphäre, wodurch
Acetoxypyrentris(sulfonyl)chlorid erzeugt wird. Das Verfahren umfaßt vorzugsweise
auch die Schritte der Gewinnung von Acetoxypyrentris(sulfonyl)chlorid
durch Waschen des Produktes in einem organischen Lösungsmittel
und anschließendes
Abtrennen des organischen Lösungsmittels.
Das Verfahren zum Chlorieren von APTS durch eine Thionylchlorid-Umsetzung
hat gegenüber
bekannten Verfahren zur Herstellung von APTSC einige Vorteile, diese
umfassen einen einfacheren Scale-up auf kommerzielle Anwendungen,
das einfachere Entfernen der Nebenprodukte der Reaktion (die im
allgemeinen entweder unlöslich
oder flüchtig
sind) aus dem gewünschten Produkt
und die Vermeidung unerwünschter
Nebenreaktionen zwischen dem Chlorierungsmittel und dem Matrixmaterial
des Sensorelementes. Dieses reinere APTSC-Produkt führt zu einem Sensorelement
mit besser übereinstimmenden
und höheren pKS-Werten.
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Die
im Sensorelement verwendete Menge der Sensorkomponente sollte ausreichend
sein, damit ein von der Konzentration der ionischen Spezies abhängiges Signal
erzeugt wird, das eine ausreichende Intensität hat, damit es für eine Bestimmung der
Konzentration der interessierenden ionischen Spezies im überwachten
Medium übertragen
und analysiert werden kann. Die bestimmte verwendete Menge der Sensorkomponente ändert sich
zum Beispiel je nach der verwendeten bestimmten Sensorkomponente,
den erfaßten
ionischen Spezies, dem überwachten
Medium und den anderen Komponenten des verwendeten Sensorsystems.
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Matrixmaterial
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Das
Matrixmaterial im Sensorelement, d. h. das erste Matrixmaterial,
und auch das Matrixmaterial im Überzug
(wenn ein solcher Aufbau verwendet wird), d. h. das zweite Matrixmaterial,
sind für
die interessierenden ionischen Spezies durchlässig und sind im überwachten Medium
im wesentlichen unlöslich.
Das heißt,
das erste und das zweite Matrixmaterial sollten so aufgebaut sein,
daß die
interessierenden ionischen Spezies solche Matrixmaterialien physikalisch
durchdringen können.
Es kann irgendein geeignetes erstes und zweites Matrixmaterial verwendet
werden, vorausgesetzt, daß diese
Matrixmaterialien auf die Funktion des Systems oder auf das überwachte
Medium keinen wesentlichen nachteiligen Einfluß ausüben. Bevorzugte ionendurchlässige Matrixmaterialien
sind wasserquellbar, wie es Cellulose ist.
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Das
erste und zweite Matrixmaterial sind jeweils vorzugsweise ein polymeres
Material. Die Matrixmaterialien können in Form einer Membran,
in Form von Partikeln, Fasern usw. vorliegen. Makromolekulare hydrophile
Polymere, die im zu überwachenden
Medium im wesentlichen unlöslich
und für die
interessierenden ionischen Spezies durchlässig sind, sind als ersten
und/oder zweites Matrixmaterial in Systemen von besonderem Interesse,
die für
die Überwachung
wäßriger Medien
verwendet werden. Solche Polymere umfassen zum Beispiel ionendurchlässige Cellulosematerialien,
Polyvinylalkohol (PVA) mit hohem Molekulargewicht oder in vernetzter Form,
Dextran, vernetztes Dextran, Polyurethane, quaternisierte Polystyrole,
sulfonierte Polystyrole, Polyacrylamide, Polyhydroxyalkylacrylate,
Polyvinylpyrrolidone, hydrophile Polyamide, Polyester und Gemische
davon. Das zweite Matrixmaterial (falls verwendet) ist vorzugsweise
vernetzt. Stärker
bevorzugt sind sowohl das erste als auch das zweite Matrixmaterial
vernetzt. In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist das erste Matrixmaterial
Cellulose, insbesondere ionendurchlässige, vernetzte Cellulose.
Bei einem ersten Matrixmaterial aus Cellulose ist das zweite Matrixmaterial
(falls verwendet) vorzugsweise aus Dextran abgeleitet und ist stärker bevorzugt
vernetztes Dextran. Das erste und auch das zweite Matrixmaterial,
insbesondere das zweite Matrixmaterial, können von einem oder mehreren
wasserlöslichen
Materialien abgeleitet sein.
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Der
Charakter der Polymere für
das Matrixmaterial kann je nach Bedarf anionisch oder kationisch
sein, und kann nach herkömmlichen
und allgemein bekannten Verfahren in dieser Form erzeugt werden.
Solche Polymere, oder funktionalisierte Derivate hiervon, können mit
einer sauren Komponente, wie einer organischen Sulfonsäure, einer
Carbonsäure
und dergleichen, umgesetzt werden, um anionische Polymere zu erhalten,
oder können
mit einer basischen Komponente, wie einem organischen Amin und dergleichen,
umgesetzt werden, um kationische Polymere zu erhalten.
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Die
verwendete Menge des ersten Matrixmaterials kann zum Beispiel in
Abhängigkeit
vom bestimmten ersten Matrixmaterial und der verwendeten Sensorkomponente,
variieren. Ein solches erstes Matrixmaterial ist vorzugsweise in
einer Menge vorhanden, die als Träger für die Sensorkomponente und/oder
als Füllstoff
wirkt, damit zusätzliches
Volumen bereitgestellt wird. Da das erste Matrixmaterial für die interessierenden
ionischen Spezies durchlässig
ist, erleichtert das erste Matrixmaterial die Wechselwirkung zwischen
der ionischen Spezies und der Sensorkomponente, was zu einem sich
je nach Konzentration der ionischen Spezies ändernden Signal führt, wie
es hier beschrieben ist. Die Sensorkomponente ist vorzugsweise im
wesentlichen gleichmäßig im ersten
Matrixmaterial verteilt. Die verwendete Menge des zweiten Matrixmaterials
kann zum Beispiel in Abhängigkeit
vom bestimmten zweiten Matrixmaterial und dem verwendeten undurchsichtigen Mittel
schwanken. Ein solches zweites Matrixmaterial wirkt vorzugsweise
als Träger
oder Bindemittel, wodurch ein zusätzliches Volumen bereitgestellt
wird.
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Sensorelement
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Die
Sensorkomponente ist kovalent an das erste Matrixmaterial gebunden.
Eine chemische Bindung der Sensorkomponente an das erste Matrixmaterial
erfolgt durch indirektes Koppeln unter Verwendung von sowohl Epoxybindungen
als auch Aminbindungen, die an das erste Matrixmaterial chemisch gebunden
sind.
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Das
erste Matrixmaterial hat vorzugsweise Hydroxygruppen (-OH) oder
Carboxylgruppen (-COOH) und stärker
bevorzugt Hydroxygruppen. Bei der Modifikation des Matrixmaterials
für die
Kopplung mit der Sensorkomponente werden diese funktionellen OH-Gruppen
vorzugsweise mit einem Epoxid, d. h. einer Verbindung mit zwei oder
mehr Epoxygruppen pro Molekül,
umgesetzt, wodurch ein epoxymodifiziertes Matrixmaterial hergestellt
wird. Dies führt
zu einer Vernetzung der Cellulose und liefert die anhängigen funktionellen
Epoxygruppen. Das Epoxid ist vorzugsweise ein Diepoxid. Dann wird
ein organisches Amin, d. h. eine organische Verbindung mit zwei
oder mehreren Aminogruppen pro Molekül, mit dem epoxymodifizierten
Matrixmaterial umgesetzt. Das organische Amin ist vorzugsweise ein
Diamin. Dann wird die Sensorkomponente mit diesem aminmodifizierten
Matrixmaterial verbunden. Auf diese Weise wird die Sensorkomponente
durch Epoxid- und Amino-Bindungsreste an das Matrixmaterial angebunden.
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Die
Sensorkomponente wird vorzugsweise an das erste Matrixmaterial angebunden,
bevor ein Überzugsmaterial
aufgebracht wird. Vorzugsweise wird das komplette Sensorelement
hergestellt, bevor das Überzugsmaterial
aufgebracht wird. In einer anderen Ausführungsform kann die Sensorkomponente jedoch
an das erste Matrixmaterial angebunden werden, nachdem der Überzug aufgebracht
ist, wie es in US-Patent Nr. 5,081,041 offenbart ist. Kurz zusammengefaßt beinhaltet
dies das Aufbringen eines zweiten Matrixmaterials, z. B. Dextran,
mit einem darin eingemischten undurchlässigen Mittel, z. B. Ruß, auf eine
Oberfläche
eines ersten Matrixmaterials, z. B. Cellulose. Diese beiden Matrixmaterialien
werden dann vernetzt und dadurch über ein Epoxid kovalent miteinander
verbunden, was auch zur Entstehung anhängiger Epoxygruppen führt. Diese
anhängigen Epoxygruppen
werden dann mit einem organischen Amin umgesetzt, wodurch anhängige Aminogruppen erzeugt
werden. Die gewünschte Sensorkomponente,
oder eine Vorstufe hiervon, wird dann durch die Aminogruppen an
die verbundenen Matrixmaterialien angebunden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein polymeres Matrixmaterial, das
Hydroxygruppen enthält,
vorzugsweise ionendurchlässige
Cellulose, bei Bedingungen mit einem Epoxid verbunden, die zu einer
Vernetzung der Cellulose und zur Entstehung anhängiger Epoxygruppen führen. Die
Bedingungen sind vorzugsweise derart, daß sie das Ausmaß der Vernetzung
der Cellulose minimieren und die Entstehung anhängiger Epoxygruppen maximieren.
Die entstandene epoxymodifizierte Cellulose wird dann bei Bedingungen
mit einem organischen Amin vermengt, die die Entstehung anhängiger Aminogruppen
bewirken. Die Bedingungen sind vorzugsweise derart, daß sie eine weitere
Vernetzung der Cellulose minimieren und die Entstehung anhängiger Aminogruppen
maximieren. Die anhängigen
Aminogruppen stehen dann für
die Umsetzung mit der Sensorkomponente oder der Vorstufe der Sensorkomponente
zur Verfügung,
damit die Sensorkomponente mit der Cellulose verbunden wird.
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Das
Epoxid kann irgendein Epoxid mit mindestens zwei Epoxygruppen pro
Molekül
sein, das die gewünschte
Funktion ausübt.
Geeignete Beispiele umfassen Ethylenglycoldiglycidylether, Butandioldiglycidylether,
Polyethylenglycoldiglycidylether, Epoxyharze mit mindestens zwei
Epoxygruppen pro Molekül
und dergleichen. Das organische Amin kann ein beliebiges Aryl- oder
Alkylamin mit mindestens zwei Aminogruppen pro Molekül sein,
das die gewünschte
Funktion ausübt.
Geeignete Beispiele umfassen zum Beispiel Hexandiamin, 1,8-Diamino-3,6-dioxaoctan
und Polyetherdiamin JEFFAMINE (von Texaco, Inc., Houston, TX erhältlich).
Das organische Amin ist vorzugsweise ein Diamin und stärker bevorzugt
ein (C2-C20)-Alkyldiamin oder ein (C6-C10)-Aryldiamin.
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Die
Umsetzung mit dem Epoxid erfolgt typischerweise in Gegenwart eines
basischen Materials, wie Natriumhydroxid, damit die Umsetzung zwischen der
OH-Funktionalität
und dem Epoxid gefördert wird.
Sie kann auch in Gegenwart eines Durchlässigkeitsmittels erfolgen,
das den Erhalt einer ausreichenden Porosität des ersten Matrixmaterials
bewirkt, so daß das
entstehende Sensorelement für
die interessierenden ionischen Spezies durchlässig ist. Das Durchlässigkeitsmittel
wird vorzugsweise so ausgewählt,
daß es
im wesentlichen keinen nachteiligen Einfluß auf das Verfahren zur Herstellung
des Sensorelementes hat. Ein besonders vorteilhaftes Durchlässigkeitsmittel
ist Dimethylsulfoxid (DMSO).
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Die
bevorzugten Reaktionsbedingungen, die nur ein geringes Vernetzen
des ersten Matrixmaterials und die Entstehung einer hohen Konzentration anhängiger Epoxygruppen
bewirken, umfassen einen deutlichen Überschuß von Epoxid gegenüber Cellulose,
eine geringe Reaktionszeit (vorzugsweise weniger als etwa 12 Stunden,
stärker
bevorzugt weniger als etwa 30 Minuten und besonders bevorzugt etwa
2 bis 4 Minuten) und eine geringe Temperatur (vorzugsweise etwa
10 bis 50°C).
Reaktionsbedingungen, die nur ein geringes Vernetzen des ersten Matrixmaterials
und die Entstehung einer hohen Konzentration anhängiger Aminogruppen fördern, umfassen
einen deutlichen Überschuß von Amin,
eine geringe Reaktionszeit (z. B. weniger als etwa 12 Stunden, stärker bevorzugt
weniger als etwa 30 Minuten und besonders bevorzugt etwa 2 bis 4
Minuten) und eine geringe Temperatur (vorzugsweise etwa 10 bis 60°C).
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Das
erste Matrixmaterial, vorzugsweise mit Aminogruppen modifiziert,
wird mit einer Sensorkomponente oder einer Vorstufe der Sensorkomponente bei
Bedingungen in Kontakt gebracht, die die Entstehung eines Sensorelementes
bewirken, das die Sensorkomponente in einer Menge einschließt, die
die Entstehung eines Signals bewirkt, das sich je nach Änderung
der Konzentration der ionischen Spezies im Medium ändert. Der
Kontaktschritt kann einmal oder mehrmals wiederholt werden, damit
die gewünschte
Menge der Sensorkomponente im Matrixmaterial bereitgestellt wird.
Die Sensorkomponente ist kovalent an das erste Matrixmaterial gebunden. Wie
vorstehend festgestellt, erfolgt dies vorzugsweise bevor der Überzug,
z. B. das zweite Matrixmaterial mit einem darin enthaltenen undurchsichtigen
Mittel, auf oder über
dem Sensorelement aufgebracht wird.
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Das
Anbinden der Sensorkomponente an das erste Matrixmaterial erfolgt,
indem die Sensorkomponente in einem Lösungsmittel aufgelöst wird und
das Matrixmaterial solange in diese Lösung getaucht wird, daß die gewünschte Sensorintensität entsteht.
Herkömmlich
wurde für
den bevorzugten Hydroxypyrentrisulfonsäure-Farbstoff Dimethylformamid
(DMF) als Lösungsmittel
verwendet, dies führte
jedoch dazu, daß das
bevorzugte Cellulosematrixmaterial durch den Zusammenbruch der Poren schrumpfte
und eine nicht übereinstimmende
und uneinheitliche Konzentration des Sensorfarbstoffs an die Cellulose
angebunden war. Es wurde festgestellt, daß dies bei Cellulose- und anderen
wasserquellbaren Matrixmaterialien vermieden werden kann, wenn ein
wäßriges Bad
benutzt wird. Das Lösungsmittel
für das
Bad ist vorzugsweise ein Gemisch aus Wasser und einem organischen
Lösungsmittel
oder einem grenzflächenaktiven
Mittel, vorzugsweise ein organisches Lösungsmittel, das die Sensorkomponente oder
die Vorstufe hiervon (vorzugsweise die Vorstufe APTSC) dispergieren
oder lösen
und mit Wasser eine homogene Lösung
oder Dispersion erzeugen kann. Das organische Lösungsmittel ist ein solches,
das mit der Sensorkomponente oder der Vorstufe hiervon nicht reagiert,
diese jedoch löst
oder dispergiert. Beispiele geeigneter organischer Lösungsmittel
zum Lösen
von APTSC umfassen Aceton oder Acetonitril. Ein besonders bevorzugtes
organisches Lösungsmittel
ist Aceton. Das organische Lösungsmittel
oder grenzflächenaktive
Mittel wird in relativen Mengen verwendet, so daß die Sensorkomponente gelöst wird
und das Matrixmaterial nicht austrocknet und durch den Zusammenbruch
der Poren schrumpft. Stärker
bevorzugt wer den das organische Lösungsmittel und Wasser in Mengen
von etwa 0,4 : 1 bis 2,4 : 1 (Teile organisches Lösungsmittel
zu Teilen Wasser) verwendet.
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Besonders
bevorzugt umfaßt
das wäßrige Bad
(z. B. das Farbstoffbad) geeignete Lösungsmittel, die gewählte Sensorkomponente
oder Vorstufe, vorzugsweise APTSC, und Puffersalze, die die Aufrechterhaltung
des geeigneten pH der Lösung
bewirken, so daß das
Matrixmaterial, vorzugsweise Cellulose, gedehnt bleibt. Die Puffersalze
sind vorzugsweise jene wasserlöslichen
anorganischen Salze, die im pH-Bereich von 8 bis 11 effektive Puffer
darstellen. Beispiele geeigneter Puffersalze sind Natriumcarbonat,
Natriumhydrogencarbonat, Natriumdihydrogenphosphat, Dinatriumhydrogenphosphat,
Natriumborat und dergleichen, die in verschiedenen Kombinationen
verwendet werden können.
Es sollte selbstverständlich
sein, daß die
Natriumionen dieser Salze durch andere salzbildende Ionen für andere
geeignete Puffersalze ersetzt werden können. Bevorzugte Puffersalze
sind Natriumcarbonat und Natriumhydrogencarbonat. Die Puffersalze
können
in unterschiedlichsten Mengen verwendet werden, wobei dies von der
Konzentration der Sensorkomponente oder Vorstufe im Bad, dem gewünschten
pH der Lösung
(damit das Amin mit APTSC reagiert, sollte der pH größer als
7 sein), der gewünschten
Reaktionszeit usw. abhängt.
Der Fachmann kann die Mengen und geeigneten pH leicht bestimmen.
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Das
Matrixmaterial wird solange mit dem Bad der Sensorkomponente in
Kontakt gebracht, daß die
Sensorkomponente daran gebunden wird. Vor dem Kontakt des Bades
der Sensorkomponente mit dem Matrixmaterial kann sie einer Alterung
unterzogen werden, damit die Anzahl der reaktiven Stellen vermindert
wird. APTSC läßt man zum
Beispiel für die
Hydrolyse eines Teils der reaktiven Stellen eine Zeit lang in einer
gepufferten wäßrigen Acetonlösung, vorzugsweise
während
eines Zeitraums altern, der die Entstehung einer reaktiven Stelle
pro Molekül bewirkt.
Nachdem APTSC zum Beispiel mit aminmodifizierter Cellulose vermengt
ist, kann es somit in Abhängigkeit
davon, ob es einer Alterung unterzogen wurde oder nicht und je nach
Dauer der Alterung, eine, zwei oder drei Sulfonamidbindungen pro
Molekül erzeugen.
APTSC läßt man vorzugsweise
ausreichend lange altern, so daß bei
der Bindung mit dem Matrixmaterial nur eine Sulfonamidbindung pro
Molekül
entsteht.
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Das
entstehende Sensorelement hat kovalent gebundene Moleküle der Sensorkomponente oder
einer Vorstufe hiervon (z. B. über
eine (mehrere) Sulfonamidbindung(en) gebundenes APTSC wird hier
als Acetoxypyrensulfonamid bezeichnet). Es kann auch nicht reagierte
Aminogruppen aufweisen, die den pKS-Wert
des Sensorelementes nachteilig beeinflussen können. Die Aminogruppen können nach
einer Vielzahl von Verfahren geschützt, d. h. in nicht störende Reste überführt, werden.
Die nicht reagierten Aminogruppen wurden herkömmlich mit einem zweistufigen
Verfahren geschützt.
Erstens wurde Essigsäureanhydrid
ver wendet, um Amidogruppen herzustellen. Zweitens wurde Methansulfonylchlorid
in Gegenwart von Pyridin benutzt, um sulfonierte Aminogruppen herzustellen.
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Es
wurde festgestellt, daß der
Methansulfonylchlorid-Schritt weggelassen, der Acetylierungsschritt
beträchtlich
verkürzt
und die Essigsäureanhydridmenge
verringert werden kann, wenn eine Lösung verwendet wird, die ein
organisches Amin zusammen mit einem Acetylierungsmittel in einem
organischen Lösungsmittel,
vorzugsweise einem etherischen Lösungsmittel,
wie Tetrahydrofuran, Diethylether oder Diethylenglycoldimethylether
enthält.
Dieses neue und bevorzugte Acetylierungsverfahren erfolgt typischerweise
bei Raumtemperatur (20 bis 25°C)
und ziemlich schnell (typischerweise in weniger als etwa 5 Minuten).
Es ist schneller, verwendet weniger Reagenzien und erzeugt weniger
gefährlichen
Abfall als herkömmliche
Verfahren, die zum Beispiel für
die Herstellung fluoreszierender pH-Sensoren verwendet wurden. Es
führt auch
zu einem deutlichen Anstieg, z. B. etwa 0,04 Einheiten beim pKS-Wert des Sensorelementes.
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Das
Acetylierungsmittel ist vorzugsweise Essigsäureanhydrid, obwohl es auch
andere Verbindungen sein kann, die Aminogruppen acetylieren können, wie
Acetylchlorid und Acetatester von N-Hydroxysuccinimid. Das organische
Amin ist ein solches, das die im Verlauf dieser Reaktion erzeugte Säure neutralisieren
und nicht mit dem Acetylierungsmittel reagieren kann. Das organische
Amin ist vorzugsweise ein tertiäres
Amin, wie Triethylamin, Pyridin und substituierte Pyridine, wie
4-Dimethylaminopyridin, 4-Pyrrolodinopyridin, Cyclohexylaminopyridin
und dergleichen. Stärker
bevorzugt ist das tertiäre
Amin Triethylamin. Das organische Amin wird vorzugsweise in einer
Menge von etwa 2 Mol pro Mol Acetylierungsmittel verwendet.
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Gegebenenfalls
kann die Lösung
einen Katalysator einschließen,
der die Reaktionsgeschwindigkeit der Acetylierung erhöhen kann.
Der Katalysator ist vorzugsweise ein substituiertes Pyridin. Geeignete
Beispiele solcher Katalysatoren sind 4-Dimethylaminopyridin, 4-Pyrrolodinopyridin,
Cyclohexylaminopyridin und dergleichen. Stärker bevorzugt ist der Katalysator
4-Dimethylaminopyridin. Der Katalysator wird vorzugsweise in einer
Menge von etwa 0,1 bis 100 Mol-% und stärker bevorzugt etwa 0,1 bis
2 Mol-%, bezogen auf die verwendete Menge des organischen Amins,
verwendet.
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Das
Sensorelement kann vermutlich auch eine ionisch gebundene Sensorkomponente
oder eine Vorstufe hiervon aufweisen, die den pKS-Wert des
Sensorelementes nachteilig beeinflussen kann, indem sie zu unbeständigen und
scheinbar hohen pKS-Werten führt. Es
wurde festgestellt, daß das
ionisch gebundene Material mit einer wäßrigen Lösung mit einem pH von mindestens
etwa 10 und einer hohen Ionenstärke
(d. h. mindestens etwa die einer 5%igen wäßrigen Natriumchloridlösung) entfernt werden
kann, wodurch besser übereinstimmende
Ergebnisse, besonders bezüglich
des pKS-Wertes des Sensorelementes, erzeugt
werden. Die Lösung
enthält
vorzugsweise eine Base, wie Natriumhydroxid oder Natriumcarbonat,
und ein anorga nisches Salz, das die gewünschte Ionenstärke liefert.
Beispiele geeigneter anorganischer Salze umfassen Natriumchlorid,
Natriumacetat und Natriumsulfat. Diese Basen und Salze können in
unterschiedlichen Kombinationen verwendet werden. Eine besonders
bevorzugte Ausführungsform
umfaßt
Natriumcarbonat für
einen basischen pH und Natriumchlorid für eine hohe Ionenstärke. Dieser
Schritt kann durchgeführt
werden, bevor die unumgesetzten Aminogruppen geschützt werden
oder nachdem diese geschützt
wurden oder falls erwünscht
kann beides vorgenommen werden. Die Reaktion erfolgt vorzugsweise
bei einer Temperatur und während
einer Zeit, die eine Entfernung der ionisch gebundenen Sensorkomponentenmoleküle bewirken.
Diese wirksame Temperatur beträgt
typischerweise etwa 20 bis 90°C
und vorzugsweise etwa 65 bis 75°C.
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Idealerweise
setzt dieser Umwandlungsschritt auch das gebundene APTSC, das in
Form eines Acetoxypyrensulfonamids vorliegt, zum bevorzugten Hydroxypyrensulfonamid-Farbstoff
um, was herkömmlich
mit einer wäßrigen Natriumcarbonatlösung mit
2,5 Gew.-% erfolgt. Die Reaktion erfolgt somit stärker bevorzugt
bei einer Temperatur und während
einer Zeit, die die Entfernung der ionisch gebundenen Sensorkomponentenmoleküle bewirken
und die Vorstufe der Sensorkomponente in die Sensorkomponente umzuwandeln.
Wenn es keine Verunreinigung mit einer ionisch gebundenen Sensorkomponente
oder der Vorstufe hiervon gibt, sollte es selbstverständlich sein,
daß eine
wäßrige Natriumcarbonatlösung ohne
Natriumchlorid verwendet werden kann, um diese Umwandlung zu bewirken.
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Überzug
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Es
kann irgendein undurchsichtiges Überzugsmaterial
verwendet werden, vorausgesetzt, daß dieser Überzug den gewünschten
Opazitätsgrad
für eine
wirksame optische Isolation der Sensorkomponente bewirkt und auf
die Funktion des erfindungsgemäßen Systems
oder des überwachten
Mediums keinen wesentlichen nachteiligen Einfluß hat. Er kann bevor die Sensorkomponente
an das erste Matrixmaterial angebunden wird, wie es in US-Patent
Nr. 5,081,041 beschrieben ist, oder danach aufgebracht werden. Er
kann direkt an das Sensorelement angebunden oder vom Sensorelement
getrennt sein. In bevorzugten Ausführungsformen wird er aufgebracht,
nachdem die Sensorkomponente an das erste Matrixmaterial angebunden
wird.
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Der Überzug kann
ein wie vorstehend beschriebenes Matrixmaterial sein, das ein undurchsichtiges
Mittel, wie Ruß,
oder undurchsichtige Mittel auf Kohlebasis, Eisen(III)-oxid, metallische
Phthalocyanine und dergleichen, enthält. Solche undurchsichtigen
Mittel sind im zweiten Material vorzugsweise im wesentlichen gleichmäßig in einer
Menge dispergiert, die den gewünschten
Opazitätsgrad
bewirkt, damit die gewünschte
optische Isolation entsteht. Ein besonders vorteilhaftes undurchsichtiges Mittel
ist Ruß.
Der Überzug
kann auch eine Farb schicht auf dem Sensorelement sein, die nach
einer Vielzahl von Verfahren, wie einem Tintenstrahlverfahren oder
einem Farbsiebdruckverfahren, aufgebracht wird. Der Überzug kann
auch eine schwarze Membran sein, die auf die das Sensorelement haltende
Kassette angehaftet wird oder durch Wärme mit dieser zusammengefügt ist (engl.
heat-staking). Sie kann zum Beispiel eine schwarze DURAPORE-Membran
(von Millipore als weiße
Membran erhältlich,
die dann mit schwarzer Farbe behandelt wird) sein und mit der Kassette
verschweißt
werden.
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Sensoren
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform,
bei der der pH des Blutes mit einer Sensorkomponente aus Hydroxypyrentrisulfonsäure überwacht
wird, wird vernetzte Cellulose als erstes Matrixmaterial, vernetztes
Dextran als zweites Matrixmaterial und Ruß als undurchsichtiges Mittel
verwendet, wobei das relative Volumen oder die Dicke des ersten
Materials oder der ersten Schicht zum zweiten Material oder der
zweiten Schicht vorzugsweise im Bereich von etwa 1 zu 0,01 bis etwa
1 zu 0,5 liegt. Dieser Sensortyp, bei dem Cellulose und Dextran
kovalent miteinander verbunden sind, ist in US-Patent Nr. 5,081,041 offenbart.
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1 zeigt
eine weitere Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen pH-Sensors 10,
bei dem der Überzug
nach der Herstellung des Sensorelementes, d. h. nach dem Anbinden
der Sensorkomponente an das Matrixmaterial, aufgebracht wird. Ein
Lichtwellenleiter 12 ist mit einer Lichtleitvorrichtung 14 verbunden.
Die Lichtleitvorrichtung 14 erzeugt das Anregungslicht.
Der Lichtwellenleiter 12 ist auch mit einer Lichtempfangsvorrichtung 16 verbunden.
Die Lichtempfangsvorrichtung 16 empfängt das Emissionslicht von
der Fluoreszenzsensorkomponente und analysiert es.
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Die
optische Oberfläche 18 des
Leiters 12 ist vom Sensorelement getrennt, allgemein mit 20 dargestellt.
Das Sensorelement 20, das wie hier im Beispiel beschrieben,
hergestellt ist, wird von einem undurchsichtigen Überzug 22 bedeckt.
Eine transparente Kleberschicht auf Polyurethanbasis 26 verbindet
das Sensorelement 20 mit der Vertiefung 28. Das Verhältnis der
Dicke des undurchsichtigen Überzugs 22 zu
der des Sensorelementes 20 zu der der Kleberschicht 26 beträgt etwa
1 zu etwa 5 zu etwa 100. Das Sensorelement 20 ist wie in 1 gezeigt
in der Vertiefung 28 der Kassette 30 angeordnet.
Die Vertiefung 28 ist an einer Seite offen, sie umfaßt eine
senkrechte kreisförmige
zylindrische Seitenwand 27 und einen kreisförmigen Boden 29.
Die Vertiefung 28 hat einen Durchmesser von 0,15 Zoll und
eine Tiefe von 0,010 ± 0,0005
Zoll. Die Oberseite 23 des undurchsichtigen Überzugs 22 ist
mit der Innenfläche 23 der Kassette 30 im
wesentlichen bündig.
Die Kassette 30 besteht aus transparentem Polycarbonat.
Die Sterilität
des Fluidweges durch die Kassette 30 wird durch das in
der Vertiefung 28 vorhandene Sensorelement 20 nicht
gestört.
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Bei
Verwendung kann das fluide Medium, dessen pH überwacht werden soll, z. B.
Blut, mit dem Sensorelement 20 in Kontakt kommen, indem
dieses Medium in der Kassette 30 über das Sensorelement 20,
das mit dem undurchsichtigen Überzug 22 beschichtet
ist, hin und her fließt.
Von der Lichtleitvorrichtung 14 wird dem Lichtwellenleiter 12 Anregungslicht
mit einer geeigneten Wellenlänge
zugeführt,
der es zum Sensorelement 20 leitet. Dieses Anregungslicht
tritt mit der Sensorkomponente im Sensorelement 20 in Wechselwirkung,
wodurch es fluoresziert und ein Signal emittiert, das vom pH des überwachten
Mediums abhängt.
Das durch die Fluoreszenz emittierte Licht wird vom Lichtwellenleiter 12 zur Empfangsvorrichtung 16 geleitet,
in der es verarbeitet und analysiert wird, so daß der pH des überwachten
Mediums bestimmt wird.
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Aufgaben
und Vorteile dieser Erfidung werden anhand der folgenden Beispiele
weiter erläutert. Die
in diesen Beispielen genannten bestimmten Materialien und Mengen
davon sowie die anderen Bedingungen und Details sollten die Erfindung
nicht unzulässig
einschränken.
Alle Materialien sind kommerziell erhältlich, wenn es nicht anderweitig
angegeben oder kenntlich gemacht ist.
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Beispiel 1 (Referenzbeispiel)
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Verfahren mit einem Premarine-Sensorfarbstoff
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Herstellung von Acetoxypyrentrisulfat
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Die
folgende Umsetzung wurde vorgenommen, um Hydroxypyrentrisulfonat
(HPTS) zu Acetoxypyrentrisulfonat (APTS) umzusetzen. Essigsäureanhydrid
(125 ml) und Dimethylformamid (DMF, 1000 ml) wurden in einem Kolben
gemischt. Das Gemisch wurde unter ständigem Rühren auf 45 ± 5°C erwärmt. HPTS
(25 g, von Eastman Fine Chemicals, Rochester, NY, Produkt Nr. 119
1774, als Trinatriumsalz von 8-Hydroxy-1,3,6-trisulfonsäure kommerziell
erhältlich)
und Natriumacetat (3,75 g) wurden der Lösung zugesetzt. Das Gemisch
konnte etwa 90 Minuten umsetzen, wobei es bei 45°C gehalten wurde. Dann wurde
der Rührstab
entfernt und die Lösungsmittel wurden
durch Behandlung mit einem Rotationsverdampfer Modell RE121 in Verwendung
mit einem Wasserbad Modell 461 (beide kommerziell von Büchi Co.,
Schweiz erhältlich)
abgetrennt. Der Rotationsverdampfer wurde bei 80°C eingestellt, und das Verfahren
zum Abtrennen der Lösungsmittel
dauerte etwa 1,5 Stunden. Das restliche Material wurde 30 Minuten
in einem Vakuumofen NAPCO Modell 5831 (kommerziell von Precision
Scientific, Chicago, IL, erhältlich)
getrocknet, der auf volles Vakuum und 60°C eingestellt worden war. Das
entstandene Produkt APTS wurde gewaschen, indem dem Kolben 250 ml Methanol
zugesetzt wurden und 15 Minuten gerührt wurde. Dann wurde das Produkt
durch Absaugen durch einen Filter #5 (von Whatman, Maidstone, England
kommerziell erhältlich)
vom Überstand
getrennt. Das Produkt wurde 30 Minuten auf dem Filter im vorstehend
beschriebenen Vakuumofen getrocknet, der auf volles Vakuum und 60°C eingestellt
worden war.
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Herstellung von Acetoxypyrentris(sulfonyl)chlorid
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APTS
wurde anschließend
wie folgt zu Acetoxypyrentris(sulfonyl)chlorid (APTSC) umgesetzt. Das
APTS von Beispiel 1 wurde in einen Kolben gegeben, und es wurden
150 ml Thionylchlorid (von Aldrich Chemical Company, Milwaukee,
WI, kommerziell erhältlich)
zugesetzt. Dann wurden zwei Tropfen DMF (von Spectrum, Gardena,
CA, kommerziell erhältlich)
in den Kolben gegeben. Es wurde ein Magnetrührer zugegeben, und das Gemisch
wurde unter ständigem
Rühren
auf einer beheizbaren Rührplatte erwärmt. In
diesem Reaktionssystem war der Kolben auf der beheizbaren Rührplatte
durch einen Gaseinlaßadapter
mit einer Gaseinlaßöffnung mit
einem Kondensator verbunden. Die Gaseinlaßöffnung war durch eine Leitung
mit einer Quelle für
trockenen Stickstoff verbunden. Der Kondensator war mit einem Einlaßadapter
verbunden, der durch eine Leitung mit einem Filterkolben verbunden
war. Der Filterkolben diente als trockenes Auffanggefäß und hatte
eine seitliche Öffnung,
die durch eine Leitung mit einem Kolben verbunden war. Der Kolben
war als feuchtes Auffanggefäß gedacht.
Es existierte auch ein Sprührohr,
das bis unter das Niveau des in den Kolben eingefüllten Wassers
reichte. Es wurde ein Stickstoffstrom eingeleitet, der auf etwa
1 bis 2 psi (7 bis 14 kPa) reguliert wurde und ausreichte, um in
der Flüssigkeit
im feuchten Auffanggefäß einen
Blasenstrom zu erzeugen. Der Reaktionskolben wurde auf der beheizbaren
Rührplatte
auf etwa 60 ± 5°C erwärmt, was
für den
Rückfluß der Lösung im
Kondensator ausreichte, wodurch ein langsamer Rückfluß des Lösungsmittels zum Reaktionskolben
entstand. Dieser Rückfluß wurde
45 Minuten fortgesetzt.
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Dann
wurde das entstandene APTSC wie folgt aus dem Lösungsmittel entfernt. Der Rotationsverdampfer
von Beispiel 1 und ein Kolben zur Aufnahme des Lösungsmittels wurden sorgfältig mit
Isopropylalkohol gewaschen, damit alle Spuren von Wasser entfernt
werden. Der vorstehend beschriebene Reaktionskolben wurde dann auf
dem Rotationsverdampfer befestigt und mit einer Klemme gesichert.
Dann wurde eine Vakuumpumpe mit einer Teflonkammer mit Hilfe eines
mit Trockeneis/Isopropylalkohol gekühlten Auffanggefäßes mit
dem Rotationsverdampfer verbunden. Das Auffanggefäß war erforderlich,
um zu vermeiden, daß überschüssiges Thionylchlorid
durch die Vakuumpumpe gezogen wird. Dann wurde ein Gemisch aus Trockeneis/Isopropylalkohol
in das Auffanggefäß des Rotationsverdampfers
gegeben, und der Rotationsverdampfer arbeitete bis zur Trockne des
Reaktionskolbens. Danach wurde die Teflon-Vakuumpumpe weitere 45 Minuten direkt
mit dem Kolben verbunden. Der APTSC enthaltende Umsetzenskolben
wurde vom Rotationsverdampfer genommen, und das Lösungsmittel
im Sam melgefäß für das Lösungsmittel
wurde sorgfältig neutralisiert
und unter Beachtung des restlichen Thionylchlorids entsorgt.
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APTSC
wurde wie folgt gereinigt: Toluol (1000 ml) wurde auf einer beheizbaren
Rührplatte
auf 80 ± 5°C erwärmt, wobei
mäßig gerührt wurde.
Die Hälfte
des erwärmten
Toluols (500 ml) wurde in einen Kolben gegeben, der das getrocknete
APTSC enthielt, und der Kolben wurde gut gerührt und geschüttelt. Dann
wurde das restliche Toluol in den Kolben gegeben, und die Lösung wurde
bis zum Sieden erhitzt. Dann wurde die Lösung durch einen gefalteten Whatmanfilter
#5 in einem Glastrichter filtriert. Das Filtrat wurde zurückgehalten,
und der Kuchen wurde weggeworfen. Danach wurde das Filtrat auf einem Rotationsverdampfer
bis zur Trockne verdampft. Anschließend wurde dem das getrocknete
Produkt enthaltenden Behälter
Toluol (150 ml) mit Raumtemperatur (20 bis 25°C) zugegeben, und das Material
wurde von den Seiten des Behälters
abgekratzt und die Lösung
wurde gut gemischt. Diese Flüssigkeit
wurde erneut durch einen Whatmanfilter #5 abgesaugt, und der Niederschlag
wurde aufgefangen. Das fertige gereinigte APTSC wurde 30 Minuten
bei 60°C
in einem Vakuumofen getrocknet.
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Beispiel 2
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Herstellung eines Sensorelementes
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Acht
Platten mit 22 cm × 22
cm einer Membran aus regenerierter Cellulose (von Membrane, einem
Unternehmen von Enka AG, Ohderstrabe, Deutschland, als CUPROPHAN
kommerziell erhältlich)
wurden in Wasser getaucht und über
eine Glasplatte gespannt. Das überschüssige Wasser
wurde mit einer Pipette entfernt. Auf die mit der Platte bedeckte
Glasplatte wurde ein Plastikrahmen geklemmt. Durch Mischen von 40
g 95%igem Butandioldiglycidylether (von Aldrich kommerziell erhältlich), 240
g eines 50 : 50 Gewicht/Gewicht Gemischs von Dimethylsulfoxid (von
Spectrum kommerziell erhältlich),
deionisiertem Wasser und 120 g einer 0,75 m Natriumhydroxidlösung wurde
eine Lösung
hergestellt. Auf jede Membran wurden 50 g dieser Lösung gegossen,
und die Lösung
konnte 20 Minuten reagieren. Die Membranen wurden dann mit Wasser
abgespült,
von den Glasplatten genommen und 15 Minuten in eine Lösung von
120 ml 70%igem Hexandiamin (von Eastman Fine Chemicals kommerziell
erhältlich),
gemischt mit 2 1 deionisiertem Wasser, getaucht. Dann wurden die
Membranen aus dem Bad genommen und dreimal mit 1000 ml deionisiertem Wasser
gewaschen.
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Durch
Lösen von
160 mg Acetoxypyrentris(sulfonyl)chlorid, nach herkömmlichen
Herstellungswegen über
PCl5 hergestellt, in 280 ml Aceton wurde
eine Farbstofflösung
hergestellt. Es wurden 140 ml eines Gemischs von 150 ml 10 mM Natriumcarbonat
und 50 ml 10 mM Natriumhydrogencarbonat zugesetzt. Diese Farbstofflösung ließ man dann 12
Minuten altern. Die behandelten Membranen konnten in Abhängigkeit
von der für
die fertige Membran ge wünschten
Fluoreszenz unterschiedlich lange mit dieser Lösung reagieren. Dann wurden
die Membranen aus der Farbstofflösung
genommnen und 20 Minuten in ein Bad aus 2,5 Gew.-% Natriumcarbonat
und 10 Gew.-% Natriumchlorid in Wasser gegeben, das bei 70°C gehalten
wurde. Danach wurden die Membranen aus dem Bad genommen, mit deionisiertem
Wasser gespült,
abgetupft und danach 15 Minuten in eine Lösung von 20 Vol.-% (Volumen/Volumen)
Glycerin in einer wäßrigen Natriumcarbonatlösung mit
2,5 Gew.-% eingeweicht. Dann konnten die Membranen 5 Minuten mit
einer Lösung von
120 ml Essigsäureanhydrid,
75 ml Triethylamin, 1,5 g 4-Dimethylaminopyridin und 480 ml Tetrahydrofuran
reagieren. Anschließend
wurden die Membranen entnommen und 30 Minuten in ein Bad getaucht, das
aus 800 ml 2,5 Gew.-% Natriumcarbonat und 10 Gew.-% Natriumchlorid
in Wasser hergestellt worden war und bei 70°C gehalten wurde. Anschließend wurden
die Membranen in deionisiertem Wasser gespült, in eine Lösung von
20 Vol.-% Glycerin in Wasser getaucht und getrocknet.
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Beispiel 3
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Herstellung und Auswertung
einer Sensorkassette
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Kleine
runde Scheiben, die als Sensorelemente geeignet waren, wurden aus
der wie in Beispiel 2 beschrieben hergestellten Sensormembran gestanzt
und jeweils mit Urethankleber (von Bacon Co., Irvine, CA, als FLEXOBOND
431 kommerziell erhältlich)
an das Ende eines Lichtwellenleiters geklebt. Jeder Lichtwellenleiter
diente der Herstellung einer Sensorkassette des Typs, der von CDI/3M Health
Care, Tustin, CA, als Modell 6701 kommerziell erhältlich ist.
Eine Information über
diese Kassetten findet man in US-Patenten Nr. 4,640,820, 4,786,474, 5,104,623
und 5,289,255. Dann wurden diese Sensorkassetten mit einem Gerät für die ex
vivo Analyse von Gas im Blut Modell 5400 (von CDI/3M Health Care
kommerziell erhältlich)
verwendet, um den pH bekannter, bei 37°C gehaltener Carbonatpufferlösungen zu
messen. Eine Information über
solche Analysegeräte,
die eine Vorrichtung zum Bestrahlen des Sensorelementes mit einer
Kurzwellenstrahlung, eine Vorrichtung zur Messung der Fluoreszenzreaktion
des Sensorelementes nach dem Bestrahlen mit der Bestrahlungseinrichtung,
und eine Vorrichtung zur Berechnung des pH-Wertes in der Flüssigkeit
aus der Fluoreszenzreaktion des Sensors enthalten, findet man in
US-Patenten Nr. 4,557,900 und Re 31,879.
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Die
Messungen zeigten, daß der
pKS-Wert der Sensorscheiben bei etwa 37°C 6,91 ± 0,02
betrug. Nach dem Test von 24 Proben wurde festgestellt, daß bei Sensoren,
die aus unterschiedlichen Membranen und von unterschiedlichen Stellen
der gleichen Membran hergestellt worden waren, die Intensität des Signals
innerhalb von 10% einheitlich war. Diese Ergebnisse waren beträchtlich
besser als die Sensorkassetten Modell 6701, die als Kontrollen verwendet
wurden.
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Die
Sensorkassetten wurden einer schrittweisen Änderung des pH unterzogen,
indem eine Pufferlösung
schnell durch eine andere ersetzt wurde, wobei die Zeit bis zum
Erreichen des neuen Gleichgewichtes vom Analysegerät als Wert
erfaßt wurde.
Bei 24 getesteten Proben betrug die Zeit bis zum Erreichen des im
wesentlichen vollständigen Gleichgewichtes
bei einem neuen Skalenwert etwa 60 Sekunden, ein Ergebnis, was für die praktische Anwendung
bei der Erfassung von Gas im Blut akzeptabel ist.
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Beispiel 4
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Herstellung eines Sensorelementes
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Platten
(22 cm × 22
cm) einer Membran aus regenerierter Cellulose (von Enka AK als CUPROPHAN
kommerziell erhältlich)
wurden dreimal in mindestens 2000 ml deionisiertem Wasser gewaschen und über eine
Glasplatte gespannt. Das überschüssige Wasser
wurde mit einer Pipette entfernt. Danach wurde eine Lösung von
350 ml Dimethylsulfoxid (DMSO, von Spectrum kommerziell erhältlich)
in deionisiertem Wasser auf 20 ± 1°C abgekühlt. Diese Lösung von
DMSO/Wasser (640 ml) wurde dann unter Rühren in 100 g 95%igen Butandioldiglycidylether (von
Aldrich kommerziell erhältlich)
gemischt. Dann wurde eine Natriumhydroxidlösung (16 g 50%iges Natriumhydroxid
in 844 ml deionisiertem Wasser) unter Rühren zu diesem Gemisch gegeben,
und es wurde eine Zeitsteuerung gestartet, damit eine dreiminütige Alterung
erfolgte. Danach wurden die Cellulosemembranen in die gealterte
Lösung
getaucht und konnten 20 Minuten reagieren, damit die Membranen vernetzen.
Nach dem beschriebenen Zeitraum wurde die Umsetzung durch zwei Wäschen mit
2000 ml deionisiertem Wasser unterbrochen.
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Aus
96 g 70%igem Hexandiamin (von Eastman Fine Chemicals kommerziell
erhältlich),
gemischt mit 1600 ml deionisiertem Wasser, wurde eine Lösung hergestellt.
Diese Lösung
ließ man
5 Minuten unter Rühren
altern. Während
der Alterung wurde der pH der Lösung
auf 12 ± 0,01
eingestellt, indem falls erforderlich tropfenweise eine 6 n HCl-Lösung zugesetzt
wurde. Nach dem Altern wurden die gewaschenen Celluloseplatten dann
20 Minuten in die Lösung getaucht.
Nach dem vorgeschriebenen Zeitraum wurde die Umsetzung durch Spülen mit
2000 ml deionisiertem Wasser unterbrochen. Dann wurden die Platten
noch zweimal in 2000 ml deionisiertem Wasser gespült und blieben
30 Minuten in der letzten Spülung
eingetaucht.
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Durch
Auflösen
von 480 mg Acetoxypyrentris(sulfonyl)chlorid, nach Beispiel 1 hergestellt,
in 1070 ml Aceton wurde eine Farbstofflösung hergestellt. Die Membranen
von Beispiel 4 wurden zu Scheiben geschnitten und nach dem Verfahren
von Beispiel 3 getestet, außer
daß 12
Sensoren aus jeweils neun unterschiedlichen Platten hergestellt
wurden. Die pKS-Werte dieser Sensoren wurden
bei etwa 37°C
mit 6,99 ± 0,02
festgestellt.
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Die
Sensorkassetten wurden einer stufenweisen Änderung des pH unterzogen,
indem eine Pufferlösung
schnell durch eine andere ersetzt wurde, wobei die Zeit bis zum
Erreichen eines neuen Gleichgewichtswertes auf dem Analysegerät festgestellt
wurde. Bei 4 getesteten Proben betrug die Zeit bis zum Erreichen
eines im wesentlichen vollständigen
Gleichgewichts bei einem neuen Skalenwert etwa 50 Sekunden, ein
Ergebnis, das für
die praktische Anwendung bei der Erfassung von Gas im Blut akzeptabel
ist.
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Während diese
Erfindung in Verbindung mit spezifischen Ausführungsformen beschrieben wurde,
sei darauf hingewiesen, dass weitere Abwandlungen möglich sind.
Die beigefügten
Ansprüche
sollen dazu dienen, diese Abwandlungen, die ein Fachmann als das
chemische Äquivalent
zu dem, was hier beschrieben wurde, erkennen würde, abzudecken. Deshalb können durch
Fachleute verschiedene Abwandlungen der hier beschriebenen Grundsätze durchgeführt werden,
ohne vom eigentlichen Umfang der Erfindung abzuweichen, der durch
die folgenden Ansprüche
angegeben ist.