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Die
vorliegende Erfindung betrifft den Erhalt eines rekombinanten monoklonalen
Anti-Rhesus D-Antikörpers.
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Personen,
deren rote Blutzellen durch Alloantikörper agglutiniert werden, die
gegen das D-Antigen (eines der Antigene des RH-Systems) gerichtet
sind, werden gemeinhin als "Rhesus-positiv" oder "Rh-positiv", und Personen, deren
rote Blutzellen nicht durch diese Alloantikörper agglutiniert werden, als "Rhesus-negativ" oder "Rh-negativ" bezeichnet.
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Die
hämolytische
Erkrankung des Neugeborenen ist in der Mehrheit der Fälle bei
einer Rh-negativen Mutter auf Anti-Rhesus D-Alloantikörper zurückzuführen (die Alloimmunisierung
gegen andere Antigene des RH-Systems ist sehr viel seltener), die
bei einem Rhesus-positiven Fötus
eine hämolytische
Anämie
hervorrufen, die in schweren Fällen
bei der Geburt entweder in utero-Transfusionen oder eine Blutaustausch-Transfusion
erforderlich macht.
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Die
Alloimmunisierung der Mutter erfolgt im allgemeinen bei einer früheren Entbindung;
fötale
rote Blutzellen gelangen in den mütterlichen Blutkreislauf und
induzieren eine Immunisierung, wenn das Kind Rh-positiv ist.
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Die
Prophylaxe gegen die hämolytische
Erkrankung des Neugeborenen besteht in der Injektion von Anti-Rhesus
D-Antikörpern an
Rhesus-negative Frauen unmittelbar nach der Entbindung oder einem
Schwangerschaftsabbruch.
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Zur
Zeit sind die zu diesem Zweck verwendeten Anti-Rhesus-Antikörper polyklonale
Immunglobuline, die von freiwilligen Rh-negativen Spendern stammen, die bei
mehreren Gelegenheiten gegen Rh-positive rote Blutzellen immunisiert
wurden.
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Dies
führt einerseits
zu Problemen, weil man über
eine ausreichende Zahl von Freiwilligen verfügen muß, um dem Bedarf gerecht zu
werden, und andererseits, weil das Risiko einer Kontamination mit
Viren oder anderen Pathogenen besteht, die in den aus dem Blut Freiwilliger
erhaltenen Immunglobulinpräparaten
vorhanden sein könnten.
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Für diese
Herstellungsweise gibt es zur Zeit jedoch keine Alternative. Obwohl
es Versuche der Kultivierung von Lymphoblastoid-Zellinien gibt,
die von B-Lymphozyten stammen, die mit dem Epstein-Barr-Virus transformiert
wurden und monoklonale Antikörper
sekretieren, hat wegen der impliziten Risiken bei der Verwendung
von Epstein-Barr-Virus tatsächlich
kein aus dieser Art Kultivierung erhaltenes Produkt die Marktzulassung
erhalten.
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Um
die mit der Verwendung von Epstein-Barr-Virus verbundenen Risiken
zu vermindern und monoklonale Anti-Rhesus D-Antikörper mit
bestimmten biologischen Eigenschaften zu isolieren, wurde außerdem ein Verfahren
zum Erhalt von chimären
Antikörpern
entwickelt, die die variablen Domänen und die konstanten Domänen monoklonaler
Anti-Rhesus D-Antikörper
mit verschiedenen Eigenschaften vereinen (WO 91/07492, veröffentlicht
am 30. Mai 1991 im Namen von Central Blood Laboratories Authority).
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Tests,
die an mehreren Präparaten
von Anti-Rhesus D-Antikörpern
durchgeführt
wurden, die im Stand der Technik verfügbar sind, zeigten jedoch ein
Reaktivitätsspektrum,
das von einem Antikörper
zum anderen stark variiert, und insbesondere eine allgemeine Unfähigkeit,
mit der Gesamtheit der Rhesus-positiven Phänotypen und mit dem partiellen
Rhesus Rh 33 zu reagieren (STERN, Australian J. Medical Science
13 (2): 43–47, 1992);
es ist also zur Zeit nicht möglich,
den Erhalt chimärer
Antikörper
ins Auge zu fassen, die das augenblickliche Defizit im Reaktivitätsspektrum
der Anti-Rhesus D-Antikörper,
von denen sie sich ableiten, ausgleichen können.
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Um
eine Quelle für
Anti-Rhesus D-Immunglobuline ohne die Nachteile der bis jetzt verwendeten
Immunglobuline zu erhalten, haben sich die Erfinder die Produktion
von monoklonalen rekombinanten humanen Anti-Rhesus-Antikörpern in
Insektenzellen unter Verwendung eines von einem Baculovirus abstammenden Expressionsvektors
zur Aufgabe gemacht.
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Zu
diesem Zweck haben die Erfinder zuerst eine Zellinie selektioniert,
die einen monoklonalen Anti-Rhesus D-Antikörper mit der Bezeichnung D7C2
produziert. Dieser Antikörper
gehört
zur Klasse der IgMs, agglutiniert die roten Blutzellen mit gewöhnlichem
Rhesus-Phänotyp,
den schwachen Rhesus und den größten Teil
des partiellen Rhesus mit Ausnahme der DIV; dieser Antikörper bindet
an ein Polypeptid mit 30 bis 32 Kda von der Membran der roten Blutzellen.
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Die
Erfinder haben folglich die Sequenzen kloniert, die für die variablen
Regionen der schweren (H) und leichten (L) Ketten von D7C2 kodieren
und haben Expressionskassetten konstruiert, die die Expression jeder
dieser Sequenzen unter der Kontrolle eines starken Baculoviruspromotors
erlauben.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ein DNA-Fragment, das dadurch gekennzeichnet
ist, dass es ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus:
- – einem
DNA-Fragment, das eine Sequenz umfasst, die für die variable Region der leichten
Kette des monoklonalen Antikörpers
D7C2 kodiert;
- – einem
DNA-Fragment, das eine Sequenz umfasst, die für die variable Region der schweren
Kette des monoklonalen Antikörpers
D7C2 kodiert.
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Unter "Sequenz, die für die variable
Region der leichten Kette des monoklonalen Antikörpers D7C2 kodiert" versteht man insbesondere
die im anhängenden
Sequenzprotokoll unter der Nr. SEQ ID NO: 1 identifizierte Sequenz,
die für
das Polypeptid SEQ ID NO: 2 kodiert.
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Unter "Sequenz, die für die variable
Region der schweren Kette des monoklonalen Antikörpers D7C2 kodiert" versteht man insbesondere
die Sequenz SEQ ID NO: 3, die für
das Polypeptid SEQ ID NO: 4 kodiert.
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Für den Fachmann
ist es also offensichtlich, dass diese Definition auch Sequenzen
umfasst, die zu den Sequenzen SEQ ID NO: 1 und SEQ ID NO: 3 funktionell äquivalent
sind, d. h. insbesondere:
- – jede Sequenz, die für die Polypeptide
SEQ ID NO: 2 und SEQ ID NO: 4 kodiert, sowie
- – Sequenzen,
die für
Polypeptide kodieren, die sich von den Polypeptiden SEQ ID NO: 2
und SEQ ID NO: 4 durch ein paar Aminosäuren unterscheiden, unter der
Bedingung, dass sich diese Variation nicht in einer Peptidsequenz
befindet, die an der Erkennung des Epitops beteiligt ist.
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Dies
umfasst beispielsweise eine Sequenz, die für ein Polypeptid kodiert, dessen
Sequenz sich von der des Polypeptids SEQ ID NO: 4 durch den Austausch
des Thr-Rests in Position 23 gegen einen Ala-Rest unterscheidet,
was durch den Austausch eines A in Position 67 in der Sequenz SEQ
ID NO: 3 durch ein G zustande kommt.
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Sequenzen,
die zu den Sequenzen SEQ ID NO: 1 und SEQ ID NO: 3 funktionell äquivalent
sind, sind auch Sequenzen, die von einer Modifikation von deren
Enden herrühren,
um dort Restriktionsstellen zu erzeugen, oder um die, die dort vorhanden
sind, zu modifizieren oder zu supprimieren. Dies beinhaltet beispielsweise
eine Sequenz, die für
ein Polypeptid kodiert, dessen Sequenz sich von der des Polypeptids
SEQ ID NO: 2 durch den Austausch der drei ersten Reste, Asp-Ile-Glu,
gegen die Reste Gln-Ser-Val unterscheidet, was durch den Austausch
eines A in Position 67 in der Sequenz SEQ ID NO: 3 durch ein G zustande
kommt.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ferner eine Expressionskassette,
umfassend eine Sequenz, die für
die variable Region der leichten Kette des monoklonalen Antikörpers D7C2
kodiert, oder eine Sequenz, die für die variable Region der schweren
Kette des monoklonalen Antikörpers
D7C2 kodiert, wobei diese Sequenz unter der transkriptionellen Kontrolle
eines geeigneten Promotors steht.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist dieser Promotor ein Baculoviruspromotor.
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Als
Beispiel für
Baculoviruspromotoren, die zur Durchführung der vorliegenden Erfindung
verwendet werden können,
sind die Promotoren für
Polyhedrin und P10 der Baculoviren AcMNPV oder SIMNPV oder Derivate
von Baculoviruspromotoren zu nennen, die aus synthetischen oder
rekombinanten Promotoren bestehen, die ausgehend von einem Baculoviruspromotor
erhalten wurden und in Insektenzellen funktionsfähig sind, wie beispielsweise
der, der von WANG et al. [Gene, 100, 131–137, (1991)] beschrieben wurde.
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Eine
Expressionskassette gemäß dieser
Ausführungsform
umfasst beispielsweise:
- – einen wie oben definierten
Baculoviruspromotor;
- – eine
Sequenz, die für
ein Signalpeptid für
die Sekretion kodiert;
- – eine
Sequenz, die für
die variable Domäne
der leichten Kette des monoklonalen Antikörpers D7C2 kodiert, und eine
Sequenz, die für
die konstante Domäne
der leichten Kette eines Immunglobulins kodiert; oder
- – eine
Sequenz, die für
die variable Domäne
der schweren Kette des monoklonalen Antikörpers D7C2 kodiert, und eine
Sequenz, die für
die konstante Domäne
der schwerer. Kette eines Immunglobulins kodiert.
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Es
gibt eine große
zahl von Sequenzen, die für
Signalpeptide kodieren, die in Insektenzellen funktionsfähig sind
und zur Durchführung
der vorliegenden Erfindung verwendet werden können. Als nicht einschränkendes
Beispiel sind Sequenzen zu nennen, die für die Signalpeptide der Acetylcholinesterase
von Drosophila, des ovinen Trophoblastins kodieren, sowie Sequenzen,
die für
die Signalpeptide der H- und L-Ketten von murinen oder humanen Immunglobulinen
kodieren, usw.
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Jede
der erfindungsgemäßen Kassetten
ermöglicht
die Expression entweder der leichten Kette oder der schweren Kette
eines nachfolgend als r-D7C2 bezeichneten rekombinanten Antikörpers, der
die Spezifität des
monoklonalen Antikörpers
D7C2 besitzt.
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Gemäß einem
bevorzugten Merkmal dieser Ausführungsform
sind die Sequenzen, die für
die konstanten Domänen
der leichten und schweren Immunglobulinketten kodieren, Sequenzen
humanen Ursprungs.
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Die
Sequenz, die die konstante Domäne
der leichten Kette kodiert, kann aus den Sequenzen ausgewählt werden,
die für
die konstanten Domänen
der leichten kappa (κ)-
und lambda (λ)-Ketten kodieren.
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Die
Sequenz, die für
die konstante Domäne
der schweren Kette kodiert, kann aus den Sequenzen ausgewählt werden,
die für
die konstanten Domänen
der schweren γ1-, γ2-, γ3-, γ4-, α-, ε- und μ-Ketten kodieren. Auf
diese Weise kann man einen rekombinanten Antikörper erhalten, der zu der gewünschten
Immunglobulinklasse gehört
(IgG1, IgG2, IgG3, IgG4, IgA, IgE und IgM).
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Sehr
vorteilhaft wird man eine Sequenz wählen, die für die konstante Cγ-Domäne einer
schweren γ-Kette
kodiert. Der rekombinante Antikörper
r-D7C2, der auf diese Weise erhalten wurde, gehört zur Klasse der IgG und wird
nachfolgend als r-IgG-D7C2
bezeichnet.
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Die
Sequenzen, die für
die leichte Kette und für
die schwere Kette eines r-IgG-D7C2-Antikörpers vom Isotyp IgG1 kodieren,
sind im anliegenden Sequenzprotokoll unter der Nr. SEQ ID NO: 5
bzw. SEQ ID NO: 7 dargestellt; die entsprechenden Polypeptidsequenzen
tragen die Identifikationsnummern SEQ ID NO: 6 bzw. SEQ ID NO: 8.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind ferner rekombinante Vektoren, die
wenigstens eine wie oben definierte Expressionskassette tragen;
in diesem Rahmen umfasst die vorliegende Erfindung insbesondere
rekombinante Baculoviren, die die Expression des r-D7C2-Antikörpers ermöglichen,
sowie Transferplasmide, die die Konstruktion dieser rekombinanten
Baculoviren erlauben.
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Die
erfindungsgemäßen Transferplasmide
tragen ein Insert, das umfasst: eine wie oben definierte Expressionskassette,
und auf beiden Seiten dieser Kassette Baculovirussequenzen, die
homolog zu denen der Regionen sind, die den Teil des Virusgenoms
flankieren, an dessen Stelle die Kassette inseriert werden soll.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Transferplasmide
sind die Baculovirussequenzen homolog zu denen der Regionen, die
das Gen für
p10 flankieren, oder homolog zu denen der Regionen, die das Gen
für Polyhedrin
flankieren.
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Gemäß einem
besonders vorteilhaften Merkmal dieser Ausführungsform wird die Expressionskassette,
die das Gen enthält,
das für
die leichte Kette des Antikörpers
r-D7C2 kodiert, von den Regionen flankiert, die das Gen für Polyhedrin
in Wildtyp-Baculovirus umgeben, und die Expressionskassette, die
das Gen trägt, das
für die
schwere Kette des Antikörpers
r-D7C2 kodiert,
wird von den Regionen flankiert, die das P10-Gen in Wildtyp-Baculovirus
umgeben.
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Schematisch
erfolgt die Konstruktion der erfindungsgemäßen Transferplasmide, indem
man in ein Plasmid, das in der Lage ist, in einem bakteriellen Wirt
(im allgemeinen E. coli) zu replizieren, die Region des Baculovirusgens
(beispielsweise p10 oder Polyhedrin, oder jeden anderen Locus des
Baculovirus) inseriert, an dessen Stelle die Gene inseriert werden
sollen, die für
die H- oder L-Ketten des Immunglobulins kodieren. In dieser Region
wird die für
das Baculovirusgen kodierende Sequenz (und gegebenenfalls die Promotorsequenz
dieses Gens) durch die Sequenz ersetzt, die für die zu exprimierende Immunglobulinkette
kodiert (und gegebenenfalls die Sequenz des Promotors, unter dessen
Kontrolle diese Immunglobulinkette exprimiert werden soll, wenn
es sich beispielsweise um einen "abgeleiteten" Promotor handelt).
Das so erhaltene Transferplasmid enthält also ein Insert, das eine
heterologe Sequenz umfasst (Sequenz einer Kette des r-D7C2-Antikörpers),
die von Baculovirussequenzen flankiert wird.
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Um
die gleichzeitige Expression der schweren Kette (H-Kette) und der
leichten Kette (L-Kette) und ihre Reassoziation unter Bildung des
rekombinanten Antikörpermoleküls zu ermöglichen,
haben die Erfinder die beiden Kassetten in einen gleichen Expressionsvektor
inseriert. Auf diese Weise haben sie ein doppelt rekombinantes Baculovirus
erhalten, in dem die für
jede der H- und L-Ketten kodierende Sequenz unter der Kontrolle eines
starken Promotors steht.
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Ein
erfindungsgemäßes rekombinantes
Baculovirus, das die Expression des r-D7C2-Antikörpers erlaubt, kann nach dem
folgenden Prinzip konstruiert werden:
- – man stellt
getrennt zwei wie oben definierte Transferplasmide her: eines für die H-Kette
und eines für
die L-Kette.
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Anschließend cotransfiziert
man die Insektenzellen mit der DNA der so hergestellten Transfervektoren und
der DNA des Baculovirus. Diese Cotransfektion erfolgt in zwei Schritten:
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Das
Transferplasmid, das die Expressionskassette für das Gen für die leichte Kette enthält, die
von Regionen flankiert wird, die das Gen für Polyhedrin in Wildtyp-Baculovirus
umgeben, wird mit der DNA von Wildtyp-Baculovirus AcMNPV zur Cotransfektion
von Insektenzellen in Kultur verwendet.
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Durch
homologe Rekombination zwischen der Virus-DNA und dem Plasmid werden
die Sequenzen, die für
die leichte Kette des rekombinanten Immunglobulins kodieren, in
das Virusgenom transferiert.
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Nach
Replikation der Virus-DNA in den transfizierten Zellen fährt man
mit der Selektion der rekombinanten Baculoviren fort, die die Sequenz
für die
leichte Kette des rekombinanten Immunglobulins integriert haben.
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Diese
rekombinanten Baculoviren werden nach zwei Kriterien selektioniert:
ihrer Unfähigkeit,
Polyeder zu produzieren, und ihrer Fähigkeit, die leichte Kette
zu exprimieren.
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1 veranschaulicht
den Erhalt des Baculovirus, der die leichte λ-Kette des rekombinanten Antikörpers r-IgG-D7C2
exprimiert.
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In
einem zweiten Schritt werden die Zellen mit der DNA des im ersten
Schritt erhaltenen rekombinanten Baculovirus und mit der des Transferplasmids
cotransfiziert, das die Expressionskassette enthält, die das Gen trägt, das
für die
schwere Kette des rekombinanten Antikörpers r-D7C2 kodiert, und die
von den Regionen flankiert wird, die das P10-Gen des Baculovirus
umgeben. Wie zuvor wird das Gen für die schwere Kette durch homologe
Rekombination in die Virus-DNA transferiert.
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Dann
selektioniert man die doppelt rekombinanten Viren, die in der Lage
sind, gleichzeitig eine schwere und eine leichte Immunglobulinkette
zu produzieren. der Nachweis der schweren und der leichten Immunglobulinkette
erfolgt mittels ELISA.
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2 veranschaulicht
diesen zweiten Schritt, der es erlaubt, ein Baculovirus zu erhalten,
das die leichte lambda-Kette und die schwere gamma-Kette des rekombinanten
Antikörpers
r-IgG-D7C2 exprimiert.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ein rekombinantes Baculovirus, das
dadurch gekennzeichnet ist, dass es wenigstens eine wie oben definierte
Expressionskassette umfasst, die eine Sequenz umfasst, die für die ganze
H-Kette oder einen Teil der H-Kette des r-D7C2-Antikörpers kodiert,
oder eine Sequenz, die für
die ganze L-Kette oder einen Teil der L-Kette des r-D7C2-Antikörpers kodiert,
wobei diese Sequenz unter der Kontrolle eines starken Baculoviruspromotors
steht.
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Gemäß einer
Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen rekombinanten
Baculovirus umfasst dieses eine Expressionskassette, die die Sequenz
umfasst, die für
die H-Kette des monoklonalen Antikörpers r-D7C2 kodiert, und eine
Expressionskassette, die die Sequenz umfasst, die für die L-Kette
des monoklonalen Antikörpers
r-D7C2 kodiert.
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Gemäß einem
bevorzugten Merkmal dieser Ausführungsform
sind der Promotor, der die Transkription der Sequenz kontrolliert,
die für
die L-Kette des monoklonalen Antikörpers r-D7C2 kodiert, und der
Promotor, der die Transkription der Sequenz kontrolliert, die für die H-Kette
des monoklonalen Antikörpers
r-D7C2 kodiert, zwei unterschiedliche Promotoren.
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Gemäß einem
vorteilhaften Aspekt dieses Merkmals liegt einer dieser Promotoren
an der Stelle, die in Wildtyp-Baculovirus durch den Polyhedrinpromotor
belegt ist, und der andere liegt an der Stelle, die in Wildtyp-Baculovirus
durch den P10-Promotor
belegt ist.
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Gemäß einem
weiteren vorteilhaften Aspekt dieses Merkmals ist einer dieser Promotoren
der Polyhedrinpromotor oder eines seiner Derivate, und der andere
ist der P10-Promotor oder eines seiner Derivate.
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Vorteilhaft
ist der Promotor, der die Transkription der Sequenz kontrolliert,
die für
die leichte Kette des Antikörpers
r-D7C2 kodiert, der Polyhedrinpromotor oder eines seiner Derivate,
und der Promotor, der die Transkription der Sequenz kontrolliert,
die für
die schwere Kette des Antikörpers
r-D7C2 kodiert, ist der P10-Promotor oder eines seiner Derivate.
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Gemäß einem
weiteren Merkmal dieser Ausführungsform
sind die Sequenz, die für
das Signalpeptid kodiert, das mit der L-Kette des monoklonalen Antikörpers r-D7C2
verbunden ist, und die Sequenz, die für das Signalpeptid kodiert,
das mit der H-Kette des monoklonalen Antikörpers r-D7C2 verbunden ist,
zwei unterschiedliche Sequenzen.
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Ein
erfindungsgemäßes rekombinantes
Baculovirus, das eine Expressionskassette mit der für die λ-Kette des
monoklonalen Antikörpers
r-IgG-D7C2 kodierenden Sequenz und eine Expressionskassette mit der
für die γ1-Kette des
monoklonalen Antikörpers
r-IgG-D7C2 kodierenden Sequenz umfasst, wurde am 19. August 1994
bei der C. N. C. M. (Collection Nationale de Culture de Microorganismes,
unterhalten vom Institut Pasteur, 25, rue du Docteur ROUX, Paris)
unter der Nummer I-1468 hinterlegt.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst ferner Insektenzellen, die mit einem
erfindungsgemäßen rekombinanten
Baculovirus infiziert sind.
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Die
Expression und die Produktion von rekombinanten monoklonalen r-D7C2-Antikörpern erfolgt
in vitro in erfindungsgemäßen Insektenzellen.
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Die
Infektion der Zellen mit einem erfindungsgemäßen doppelt rekombinanten Baculovirus
führt zur gleichzeitigen
Expression der H- und L-Kette. Diese Ketten lagern sich zusammen
und rekonstituieren den rekombinanten monoklonalen Antikörper r-D7C2, der anschließend in
das Kulturmedium sekretiert wird.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung
eines rekombinanten monoklonalen Antikörpers, das dadurch gekennzeichnet
ist, dass es einen Schritt umfasst, bei dem man Insektenzellen,
die mit einem erfindungsgemäßen rekombinanten
Baculovirus infiziert sind, kultiviert, und einen Schritt, bei dem
man den Antikörper
aus dem Kulturmedium erhält.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ferner ein rekombinanter monoklonaler
Antikörper,
der dadurch gekennzeichnet ist, dass seine variablen Domänen die
Sequenz der variablen Domänen
des monoklonalen Antikörpers
D7C2 haben. Dies umfasst insbesondere die Präparationen von rekombinanten
monoklonalen r-D7C2-Antikörpern,
die nach dem oben definierten erfindungsgemäßen Verfahren erhältlich sind.
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Unter "Sequenz der variablen
Domänen
des monoklonalen Antikörpers
D7C2" versteht man
insbesondere die Sequenz der variablen Domäne der leichten Kette des monoklonalen
Antikörpers
D7C2, die im anliegenden Sequenzprotokoll unter der Nr. SEQ ID NO:
2 identifiziert ist, und die Sequenz der variablen Domäne der schweren
Kette des monoklonalen Antikörpers
D7C2, die im anliegenden Sequenzprotokoll unter der Nr. SEQ ID NO:
4 identifiziert ist.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
des rekombinanten monoklonalen Antikörpers r-D7C2 gehört dieser
zur Klasse der IgG.
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Gemäß einem
bevorzugten Merkmal dieser Ausführungsform
ist der Antikörper
r-D7C2 vom IgG1-Isotyp.
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Ein
erfindungsgemäßer rekombinanter
Antikörper
kann zur Diagnostik und zur Therapie verwendet werden. Eine besonders
interessante Verwendung betrifft die Herstellung von Medikamenten
zur Prophylaxe der Bluterkrankheit bei Neugeborenen.
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Zu
diesem Zweck verwendet man insbesondere einen rekombinanten r-IgG-D7C2-Antikörper der IgG-Klasse,
der eine ADCC-Effektor aktivität
besitzt, die dem parentalen D7C2-Antikörper, der ein IgM ist, fehlt.
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Die
Herstellung eines rekombinanten Anti-Rhesus D-Antikörpers in
Insektenzellen ermöglicht
es, die Risiken und Probleme, die mit der Immunisierung Rh-D-negativer
männlicher
Freiwilliger durch Injektion von Rh-D-positiven humanen roten Blutzellen
verbunden sind, zu vermeiden und die Risiken einer Kontamination mit
Viren oder anderen Pathogenen, die in den aus dem Blut von Freiwilligen
extrahierten Immunglobulinpräparationen
vorhanden sein könnten,
zu verringern.
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Außerdem weist
diese Produktionsweise die folgenden Vorteile auf:
- – pharmazeutische
Sicherheit: die Verwendung von Insektenzellinien und Baculovirus
birgt kein Risiko für zufällige Viren
oder für
Onkogene, das bei Verwendung von humanen Zellinien auftritt;
- – Standardisierung
des Herstellungsverfahrens und des daraus stammenden Produkts;
- – Versorgungsquelle
in praktisch unbeschränkten
Mengen.
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Die
vorliegende Erfindung läßt sich
mit Hilfe der nachfolgenden ergänzenden
Beschreibung, die Herstellungsbeispiele für erfindungsgemäße rekombinante
Baculoviren und ihre Verwendung zur Herstellung eines rekombinanten
Antikörpers
vom IgG1-Isotyp,
nachfolgend als r-IgG-D7C2 bezeichnet, in Insektenzellen betrifft,
besser verstehen.
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Es
versteht sich, dass diese Beispiel lediglich der Veranschaulichung
des Gegenstandes der Erfindung dienen und diesen in keiner Weise
einschränken.
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Beispiel 1: Produktion
des D7C2-Antikörpers
und Klonierung der schweren und leichten Ketten
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A) Beschreibung des D7C2-Antikörpers
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Die
humane Zellinie D7C2 wurde nach Immortalisierung, mit Epstein-Barr-Virus,
von peripheren Blutlymphozyten von einem Rhesus-negativen Spender
(dce/dce), der bei 5 Gelegenheiten mit Rhesus-positiven roten Blutzellen
(DCe/DCe) immunisiert worden war, erhalten.
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Der
von dieser Zellinie sekretierte Antikörper ist vom IgM-Isotyp. Dieser Antikörper, der
nachfolgend als IgM-D7C2 bezeichnet wird, agglutiniert die roten
Blutzellen mit Rhesus-positivem
Phänotyp
DCeee, DCCee, DccEE, Dccee, und agglutiniert nicht die Rhesus-negativen
roten Blutzellen ddccee, ddCcee, ddccEe. Er agglutiniert schwaches
Rhesus und den größten Teil
partielles Rhesus (Agglutination von DIIIa, DIIIc, DIVA, DVa, DVc,
DVII und Rh33) mit Ausnahme der DVI. Er agglutiniert die roten LW(a–b+)-Blutzellen
und agglutiniert nicht die roten rG- und Rhmod-Blutzellen.
Die an Membranpräparationen
von in TRITON X-100 solubilisierten Rhesus-positiven roten DCe/DCe-Blutzellen durchgeführten Immunpräzipitationstests
zeigten eine Bindung des IgM-D7C2-Antikörpers mit einem Polypeptid
von etwa 30 bis 32 Kda.
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B) Klonierung und Sequenzierung
der variablen Teile der schweren Kette und der leichten Kette
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Gesamt-RNA
wird mit Guanidinthiocyanat aus Zellen des Klons D7C2 extrahiert
und dann mit Isopropanol gefällt.
Nach Entfernen der DNA durch Verdau mit DNAse wird die RNA mit NaCl
(Endkonzentration 0,2 M) gefällt.
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Die
cDNA wird ausgehend von 1 μg
RNA durch reverse Transkription unter Verwendung eines Oligo-dT-Primers
synthetisiert.
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Die
variablen Teile der schweren (VH) und leichten (VL) Ketten werden
durch PCR (Polymerase-Kettenreaktion) ausgehend von 1 μg einzelsträngiger RNA
unter Verwendung von Taq-DNA-Polymerase amplifiziert.
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Die
verwendeten Primer sind die folgenden:
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Auf
diese Weise wurden 30 Amplifikationszyklen durchgeführt.
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Nach
Phosphorylierung wird das amplifizierte Fragment über ein
Agarosegel gereinigt und dann in das Plasmid PTZ18R ligiert. Das
erhaltene Plasmid wird zur Transformation von Escherichia coli KL
1 blue verwendet.
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Die
Selektion er transformierten Bakterien erfolgt mit einem Resistenztest
auf Ampicillin.
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Die
Nucleotidsequenz der Inserts der als PTZ-VLD7C2
bzw. PTZ-VHD7C2 bezeichneten Plasmidvektoren wird mit
Hilfe des PROMEGA-Sequenzierungskits
bestimmt.
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Die
Sequenz, die für
die variable Region der leichten Kette des humanen monoklonalen
Antikörpers IgM-D7C2
kodiert, ist im anliegenden Sequenzprotokoll unter der Nummer SEQ
ID NO: 1 dargestellt; die entsprechende Polypeptidsequenz ist im
anliegenden Sequenzprotokoll unter der Nummer SEQ ID NO: 2 dargestellt.
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Die
Sequenz, die für
die variable Region der schweren Kette des humanen monoklonalen
Antikörpers IgM-D7C2
kodiert, ist im anliegenden Sequenzprotokoll unter der Nummer SEQ
ID NO: 3 dargestellt; die entsprechende Polypeptidsequenz ist im
anliegenden Sequenzprotokoll unter der Nummer SEQ ID NO: 4 dargestellt.
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Die
Lage der CDR (komplimentaritätsbestimmende
Regionen) sind unter den charakteristischen Eigenschaften für die Sequenzen
SEQ ID NO: 1 und SEQ ID NO: 3 aufgeführt.
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Beispiel 2: Konstruktion
von Transferplasmiden, die die variablen Sequenzen von D7C2 tragen
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A) TRANSFERPLASMID FÜR DIE LEICHTE
LAMBDA-KETTE:
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1) Herstellung des Plasmids
pBCλ
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a – Plasmid pGmAc116T
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Dieser
Vektor leitet sich von dem Plasmid pGmAc115T ab [ROYER et al., J.
Virol., 66, 3230–3235, (1992)],
das sich selbst wiederum von dem Plasmid pAcI ableitet [CHAABIHI
et al., J. Virol., 67, 2664–2671 (1993)],
das das EcoRI-I-Fragment des Kernpolyeder-Baculovirus von Autographa
california (AcMNPV) und folglich das Polyhedrin-Gen und die dieses
Gen flankierenden Sequenzen enthält.
Um pGmAc116T zu erhalten, wurde aus dem Plasmid pGmAc115T ein 1900
bp-Fragment deletiert, das von einer EcoRI-Stelle stromaufwärts des
Polyhedrin-Gens bis zu einer XhoI-Stelle 1900 bp stromabwärts von
dieser EcoRI-Stelle reichte.
-
5 μg des Plasmids
pGmAc115T wurden mit 15 Units des Enzyms XhoI (BOEHRINGER) 2 Stunden
bei 37°C
in einem Reaktionsvolumen von 50 μl
unter den vom Hersteller angegebenen Bedingungen verdaut. Nach Extraktion
mit Phenol/Chloroform wurde die Plasmid-DNA mit Alkohol gefällt. Diese
DNA wurde anschließend
mit EcoRI (BOEHRINGER) in einem Reaktionsvolumen von 50 μl in Gegenwart
von 0,5 Units Enzym partiell geschnitten. Die Inkubation erfolgte
20 Minuten bei 37°C.
Nach einer erneuten Extraktion mit Phenol/Chloroform wurden die
durch die XhoI- und EcoRI-Spaltung erzeugten Enden mit Klenow-Enzym
(BIOLABS) in Gegenwart der 4 dNTPs nach dem vom Hersteller angegebenen
Protokoll glatt gemacht. Schließlich
wurde die Plasmid-DNA mit Alkohol gefällt und mit der Ligase des
Phagen T4 (BOEHRINGER) unter den vom Hersteller angegebenen Bedingungen
inkubiert.
-
Die
kompetenten E. coli-Bakterien wurden mit einem Teil der Ligationsmischung
transformiert; das Screening der aus dieser Transformation stammenden
Kolonien ermöglichte
die Selektion des Plasmids pGmAc116T. Dieses Plasmid enthält eine
BglII-Stelle stromabwärts vom
Polyhedrinpromotor.
-
b – Signalpeptid
-
Die
gewählte
für das
Signalpeptid kodierende Sequenz wurde chemisch in Form von zwei
komplementären
Oligonucleotiden synthetisiert, die Enden aufweisen, die die Insertion
des Doppelstrangs in eine BglII-Stelle erlauben. Zur Paarung werden
15 μg von
jedem der zwei Oligonucleotide in 50 μl Puffer (1 mM Tris, pH 7,5,
0,1 M EDTA) 5 Minuten in einem Wasserbad bei 70°C inkubiert. Dann läßt man das
Bad auf Raumtemperatur (22 bis 25°C)
abkühlen.
Das Produkt der Paarung wird direkt für die Ligationsreaktionen mit
dem zuvor mit BglII geschnittenen Plasmid pGmAc116T eingesetzt.
-
Die
Ligationsbedingungen sind wie folgt:
-
1 μg des mit
BglII geschnittenen Plasmids pGmAc116T; 1 μg des für das Signalpeptid kodierenden doppelsträngigen Oligonucleotids;
2 μl 10X-Ligasepuffer
(BOEHRINGER); destilliertes Wasser q. s. auf 19 μl; 1 Unit (1 μl) Ligase
(BOEHRINGER). Die Inkubation erfolgt 2 Stunden bei 22°C; das Ligationsprodukt
wird zur Transformation kompetenter E. coli-Bakterien eingesetzt.
-
c – Konstante Cλ-Region
-
Die
für die
konstante Region der humanen leichten λ-Kette kodierende Sequenz wurde
mittels PCR mit der cDNA humaner B-Lymphozyten als Matritze amplifiziert.
Die Humanlymphozyten (etwa 5 × 108) wurden ausgehend von 200 ml Blut unter
Verwendung von HISTOPAQUE® (SIGMA) präpariert.
Gesamt-RNA wurde aus diesen Lymphozyten mit einem PHARMACIA-Kit
(RNA-Extraktionskit)
extrahiert. Der erste cDNA-Strang wurde ausgehend von Gesamt-RNA
mit Hilfe des "First-Strand
cDNA synthesis kit" von
PHARMACIA hergestellt.
-
Die
Amplifikation der Cλ-Region
mittels PCR erfolgte in Gegenwart des Primers OPP-HuCλ3', der zum 3'-Ende der Cλ-Regionen komplementär ist und
die Restriktionsstelle BglII trägt,
und des Primers OPP-HuCλ5', der zum 5'-Ende der Cλ-Regionen komplementär ist und
die Restriktionsstelle XhoI trägt.
-
Die
zwei Primersequenzen sind wie folgt:
*OPP-HuCλ3' (SEQ ID NO: 18):
5'-CCT GTC AGA TCT ATG AAC ATT CTG TAG GGG-3'
(BglII-Stelle
unterstrichen).
*OPP-HuCλ5' (SEQ ID NO: 19):
5'-CCG CCC TCC CTC GAG CTT CAA-3'
(XhoI-Stelle
unterstrichen).
-
Das
Amplifikationsprodukt wurde mit XhoI und BglII verdaut, bevor es
in die BglII-XhoI-Stellen des Plasmids pGmAc kloniert wurde, das
die für
das Signalpeptid kodierende Sequenz trägt.
-
Die
Zusammensetzung der Ligationsmischung ist wie folgt:
-
1 μg des mit
XhoI und BglII geschnittenen Plasmids pGmAc; 200 ng des amplifizierten
und mit BglII und XhoI verdauten Cλ-Fragments; 2 μl 10X-Ligasepuffer (BOEHRINGER);
destilliertes Wasser q. s. auf 19 μl; 1 Unit (1 μl) Ligase
(BOEHRINGER).
-
Die
Inkubation erfolgt 2 Stunden bei 22°C; das Ligationsprodukt wird
zur Transformation kompetenter E. coli-Bakterien eingesetzt.
-
Das
erhaltene Plasmid wird als pBCλ bezeichnet.
-
2) Klonierung der variablen
Region der λ-Kette
von D7C2
-
Die
Klonierung der variablen Region der leichten λ-Kette des humanen monoklonalen
Antikörpers IgM-D7C2
erfolgte auf folgende Weise:
-
Die
variable λ-Region
des monoklonalen Antikörpers
IgM-D7C2 wurde mittels PCR amplifiziert, wobei verwendet wurden:
- – die
DNA des oben in Beispiel 1 beschriebenen Plasmids PTZ-VLD7C2,
die die variable Region der leichten Kette des monoklonalen Antikörpers IgM-D7C2
trägt,
als Matritze;
- – ein
Primer, der eine Konsensussequenz des 5'-Endes der humanen VL-Gene
(OPP-HuVλ5') darstellt, und ein
weiterer Primer, der zur 5'-Region
der Sequenz komplementär
ist, die für
die konstante lambda-Region (OPP-HuVλ3') kodiert, und der es erlaubt, jede
variable Region der λ-Kette
zu amplifizieren.
-
Diese
Primer tragen außerdem
die Restriktionsstellen für
die Enzyme SacI bzw. XhoI.
-
Die
Nucleotidsequenzen dieser Primer sind wie folgt:
*OPP-HuVλ5' (SEQ ID NO: 20):
5'-CA(GC)TCTGAGCTCAC(GT)CAG-3'
(SacI-Stelle unterstrichen).
-
Die
Verwendung dieses Primers führt
zur Modifikation der Sequenz Gln-Ser-Val der drei ersten Aminosäuren des
Gerüsts
1 des parentalen IgM-D7C2-Antikörpers
zu Asp-Ile-Glu im rekombinanten Antikörper.
*OPP-HuVλ3' (SEQ ID NO: 21):
5'-TTGAAGCTCGAGGGAGGGCGGGAA-3'
(XhoI-Stelle unterstrichen).
-
Die
Zusammensetzung der Amplifikationsmischung ist wie folgt:
-
10 μl 10X-DNA-Polymerase-Puffer,
100 ng Plasmid PPTZ-VLD7C2; 4 μl Desoxynucleotid-Mischung (Mischung,
die 5 mM dATP + 5 mM dCTP + 5 mM dGTP + 5 mM dTTP enthält, BOEHRINGER);
2 mM MgSO4; 1000 pmol des Primers OPP-HuVλ5' und 200 pmol des
Primers OPP-HuVλ3'; 1 μl thermostabile
DNA-Polymerase; und destilliertes Wasser q. s. auf 100 μl.
-
Die
Amplifikation erfolgte in 30 aufeinanderfolgenden Inkubationszyklen
mit 30 Sekunden bei 95°C,
30 Sekunden bei 40°C
und 30 Sekunden bei 72°C,
gefolgt von einer 10-minütigen
Inkubation bei 72°C.
-
Die
Amplifikation erlaubte es, ein Fragment mit etwa 360 bp zu erhalten,
das die variable VL-Region des D7C2-Antikörpers sowie die Sequenz enthält, die
für die
ersten 16 Aminosäuren
der konstanten humanen λ-Region
kodiert.
-
Nach
Amplifikation der VL-Region wurde ein Verdau des Amplifikationsprodukts
mit den Enzymen SacI und XhoI durchgeführt und das erhaltene Fragment
wurde zwischen die SacI- und XhoI-Stellen des Plasmids pBCλ inseriert,
was das Plasmid pBλD7C2
lieferte. Die Zusammensetzung der Ligationsmischung ist wie folgt:
-
2 μl 10X-Puffer
für T4-DNA-Ligase
(BOEHRINGER); 100 ng des mit den Enzymen SacI und XhoI behandelten
VLD7C2-Fragments; 1 μl des mit SacI und XhoI geschnittenen
Plasmids pBCλ;
1 μl Ligase
(1 Unit); und destilliertes Wasser q. s. auf 20 μl.
-
Die
Inkubation erfolgt 8 Stunden bei 16°C und dann wird das Ligationsprodukt
zur Transformation kompetenter E. coli-Bakterien eingesetzt.
-
Die
Konstruktionsschritte für
das Plasmid pBλD7C2
sind in 1 dargestellt.
-
Die
Sequenz des Inserts von Plasmid pBλD7C2, die für die leichte lambda-Kette
eines r-D7C2-Antikörpers
und für
das Signalpeptid kodiert, ist im anliegenden Sequenzprotokoll unter
der Nummer SEQ ID NO: 5 dargestellt; die Polypeptidsequenz der von
diesem Insert kodierten leichten lambda-Kette ist unter der Nummer
SEQ ID NO: 6 dargestellt.
-
B) TRANSFERPLASMID FÜR DIE SCHWERE
KETTE
-
1) Herstellung des Plasmids
pBCγ1
-
a – Transferplasmid
-
Das
Plasmid pGm16 [BLANC et al., Virology, 192, 651–654, (1993)] leitet sich von
einem Plasmid ab, in das das EcoRI-P-Fragment des AcMNPV-Baculovirus, das
das p10-Gen enthält,
kloniert wurde. Praktisch die gesamte kodierende Sequenz wurde deletiert
und durch eine BglII-Stelle ersetzt, die die Insertion von unter der
Kontrolle des p10-Promotors zu exprimierenden Sequenzen ermöglicht.
-
b – Signalpeptid
-
Die
für dieses
Peptid kodierende Sequenz ist die eines Maus-VH-Gens (NEUBERGER M. S., 1983. EMBO J.
2, 1373–1378).
-
Sie
wurde chemisch in Form solcher komplementärer Stränge synthetisiert, dass sie
in die BglII-Stelle inseriert werden kann (1). Die
Paarungs- und Ligationsbedingungen sind mit den für die leichte
Kette angewandten identisch.
-
c – Humane konstante Regionen
(Cγ1)
-
Die
cDNA der für
die humane Cγ1-Region
kodierenden Sequenz wurde mittels PCR unter Verwendung der folgenden
Primer synthetisiert:
*HuCγ1BAC
(SEQ ID NO : 22):
5' CAA GGT ACC ACG GTC ACC GTC TCC-3'
(KpnI-Stelle
unterstrichen).
-
Dieser
Primer entspricht einer Konsensussequenz der murinen JH-Regionen (3'-Enden der variablen Regionen
der schweren murinen Ketten) und umfasst eine KpnI-Stelle.
*HuCγ1FOR (SEQ
ID NO: 23):
5'-GAAGATC TCA TTT ACC CGG AGA
CAG GGA G-3'
(BglII-Stelle
unterstrichen).
-
Die
Sequenz wurde ausgehend von humanen Cγ1-Sequenzen bestimmt. Der Primer
ist zum 3'-Ende der
humanen Cγ1
komplementär
und ermöglicht
es, nach Amplifikation stromabwärts
vom Stopcodon eine BglII-Stelle zu rekonstituieren.
-
Die
zur Amplifikation der humanen Cγ1-Region
verwendete Matritze ist die gleiche cDNA-Mischung wie die, die zur Amplifikation
der für
Cλ kodierenden
Sequenzen eingesetzt wurde.
-
Das
Amplifikationsprodukt wurde sequenziert und in den Transfervektor
pGm16 kloniert, der die für das
Signalpeptid kodierende Sequenz enthält. Das erhaltene Konstrukt
wurde pBCγ1
genannt.
-
2) Klonierung der variablen
Region der schweren Kette des D7C2-Antikörpers
-
Die
Klonierung der variablen VH-Region der schweren
Kette des D7C2-Antikörpers
erfolgte auf folgende Weise:
-
Die
variable VH-Region der schweren Kette des
monoklonalen Antikörpers
IgM-D7C2 wurde mittels PCR amplifiziert, wobei verwendet wurden:
- – die
DNA des Plasmids PTZ-VHD7C2, das die variable
Region der schweren Kette des monoklonalen Antikörpers IgM-D7C2 trägt, als
Matritze;
- – ein
Primer, der das 5'-Ende
der variablen Regionen der VH4-Familie (OC15-HuVH4) rekonstituiert,
und ein zweiter Primer, der zum 3'-Teil der humanen JH-Gene (OPP-HuJH)
komplementär
ist. Diese Primer tragen die Restriktionsstellen für die Enzyme
PstI bzw. KpnI.
-
Die
Nucleotidsequenzen dieser Primer sind wie folgt:
*OC15-HuVH4
(SEQ ID NO: 24):
5'-GTC
CAA CTG CAG CAG TGG GGC GCA
GGA CTG TTG AAG CCT TCG GAG ACC CTG TCC CTC-3'
(Die PstI-Stelle ist unterstrichen).
-
Dieser
Primer wurde bestimmt, um die Sequenz zu rekonstituieren, die für die 14
ersten Aminosäuren des
Gerüsts 1
der variablen Regionen der VH4-Familie der humanen λ1-Ketten
kodiert, die in Plasmid PTZ-VHD7C2 fehlt.
*OPP-HuJH
(SEQ ID NO: 25):
5'-TGA
GGA GAC GGT GAC CGT GGT ACC TTG
GC-3'
(Die
KpnI-Stelle ist unterstrichen).
-
Dieser
Primer ist komplementär
zur Konsensussequenz am 3'-Ende
der humanen JH-Regionen und umfasst eine KpnI-Stelle.
-
Die
Zusammensetzung der Amplifikationsmischung ist wie folgt:
-
10 μl 10X-DNA-Polymerase-Puffer,
100 ng Plasmid PPTZ-VHD7C2, 4 μl Desoxynucleotid-Mischung (Mischung,
die 5 mM dATP + 5 mM dCTP + 5 mM dGTP + 5 mM dTTP enthält, BOEHRINGER),
75 pmol des Primers OC15-HuVH4 und 100 pmol des Primers OPP-HuJH,
1 μl thermostabile
DNA-Polymerase und destilliertes Wasser q. s. auf 100 μl.
-
Die
Amplifikation erfolgte in 30 aufeinanderfolgenden Inkubationszyklen
mit 30 Sekunden bei 95°C,
30 Sekunden bei 55°C
und 30 Sekunden bei 72°C,
gefolgt von einer 10-minütigen
Inkubation bei 72°C.
-
Nach
Amplifikation der VHD7C2-Region wurde ein
Verdau des erhaltenen Amplifikationsfragments mit PstI-KpnI durchgeführt (Größe des erhaltenen
DNA-Fragments etwa 360 bp) und das erhaltene Fragment wurde zwischen
die PstI- und KpnI-Stellen des Plasmids pBCγ1 mit der Kassette für die schwere
Kette inseriert, was das beladene Plasmid pBγ1D7C2 lieferte.
-
Die
Zusammensetzung der Ligationsmischung ist wie folgt:
-
2 μl 10X-Ligasepuffer
(BOEHRINGER), 20 ng des mit den Enzymen PstI und KpnI behandelten V1D7C2-Fragments,
500 ng des mit PstI und KpnI geschnittenen Plasmids pBCλ1, 1 μl Ligase
(BOEHRINGER) und destilliertes Wasser q. s. auf 20 μl.
-
Die
Ligation und die Transformation kompetenter E. coli-Bakterien erfolgten
wie oben beschrieben.
-
Die
Konstruktionsschritte für
das Plasmid pBγ1D7C2
sind in 2 dargestellt.
-
Die
Sequenz des Inserts von Plasmid pBγ1D7C2, die für die schwere gamma-1-Kette
eines r-IgG-D7C2-Antikörpers
und für
das Signalpeptid kodiert, ist im anliegenden Sequenzprotokoll unter
der Nummer SEQ ID NO: 5 dargestellt; die Polypeptidsequenz der von
diesem Insert kodierten schweren gamma-1-Kette ist unter der Nummer
SEQ ID NO: 6 dargestellt.
-
Beispiel 3: Konstruktion
eines rekombinanten Baculovirus, das den r-D7C2-Antikörper produziert
-
a – Insertion
der leichten Kette
-
Das
beladenen Plasmid pBλD7C2
wurde zur Cotransfektion der Insektenzellen mit der DNA von Wildtyp-Baculovirus
AcMNPV verwendet.
-
Die
Transfektionsbedingungen sind wie folgt: 500 ng Virus-DNA und 4 μg Plasmid-DNA
in Gegenwart von 40 μl
DOTAB (BOEHRINGER) in 3 ml Kulturmedium ohne Kälberserum für Insektenzellen. Die Cotransfektion
wurde mit 4 × 106 Sf9-Insektenzellen (ATCC35CRL 1711) durchgeführt. Nach
4 Stunden Kontakt bei 28°C
wird die Cotransfektionsmischung gegen 4 ml TGV5-Medium (Vollmedium
für Insektenzellen
mit 5% Kälberserum)
ausgetauscht. Die Kultivierung wird 6 Stunden bei 28°C fortgesetzt.
-
Das
Virus, das die leichte Kette des Antikörpers r-IgG-D7C2 unter der
Kontrolle des Polyhedrinpromotors produziert, wurde zuerst auf seine
Unfähigkeit
zur Produktion von Polyhedrin selektioniert und dann auf seine Fähigkeit
zur Expression einer leichten Kette mit etwa 25 kDa, nachweisbar
durch Western-Blot mit Hilfe eines kommerziell erhältlichen
Antikörpers
gegen die humane λ-Kette
(CALTAG, TEBU).
-
Die
DNA des erhaltenen rekombinanten Virus (AcMNPV-λD7C2 genannt) wurde aus Überständen infizierter
Zellen präpariert.
-
b – Insertion
der schweren Kette
-
Das
beladenen Plasmid pBγ1D7C2
wurde bei der Cotransfektion mit der DNA des modifizierten Baculovirus
AcMNPV-λD7C2
verwendet. Die Cotransfektion erfolgte mit 500 ng Virus-DNA und
5 μg Plasmid-DNA
auf Sf9-Zellen. Die Doppelrekombinanten wurden mit der Methode der
limitierten Verdünnung
in Verbindung mit der ELISA-Methode selektioniert.
-
Nach
einer Woche Kultivierung wird der Cotransfektionsüberstand
verdünnt
(10–4 bis
10–10)
und dann in 96-Loch-Platten auf Sf9-Zellen verteilt (100 μl Überstand/Vertiefung),
und nach einer Stunde Kontakt werden 100 μl Medium in jede Vertiefung
gegeben. Die Sekretion von γ1-Immunglobulinen
wird im Überstand
einer jeden Vertiefung nach einer Woche Kultivierung bei 28°C mittels
ELISA untersucht.
-
Der
ELISA-Test wird wie nachfolgend angegeben durchgeführt:
-
50 μl Kulturüberstand
einer von jeder Vertiefung werden auf eine mit Anti-Gesamt-Human-IgG-Antikörpern (CALTAG,
TEBU) beschichtete ELISA-Platte (NUNC) aufgebracht. Die Adsorption
der Anti-IgG-Antikörper
(100 μl
einer 1/2000-Verdünnung
pro Vertiefung) erfolgte in PBS-Puffer (137 mM NaCl; 2,7 mM KCl;
4,3 mM Na2HPO4;
1,4 mM KH2PO4) über Nacht
bei 4°C
nach einer vorherigen 1-stündigen
Sättigung
bei 37°C
mit PBS, das mit 5% Kälberserum
supplementiert war. Nach Zugabe der Kulturüberstände werden in jede Vertiefung
50 μl von
mit 1% Kälberserum
und 0,1% Tween 20 supplementiertem PBS gegeben. das Ganze wird bei 37°C inkubiert
und es werden drei Waschvorgänge
mit mit 1% Tween 20 supplementiertem PBS durchgeführt. Die
Platten werden 1 Stunde bei 37°C
mit Biotingekoppelten Anti-Human-IgG-Antikörpern (CALTAG) mit 100 μl/Vertiefung
einer 1/10000-verdünnung
in PBS, das mit 1% Kälberserum
und 0,1% Tween 20 supplementiert ist, beschichtet.
-
Nach
drei erneuten Waschvorgängen
werden die Platten in Gegenwart von Streptavidin/alkalische Phosphatase-Konjugat
(Verdünnung
1/10000, CALTAG) inkubiert und dann mit dem Substrat p-Nitrophenylphosphat
(1 mg/ml, SIGMA), verdünnt
in alkalischem Puffer (9 Volumenteile 3 M NaCl-Lösung und ein Volumenteil 1
M Tris-HCl-Puffer, pH 9,6), entwickelt. Die optische Dichte jeder
Vertiefung wird durch Spektrophotometrie bei 405 nm gemessen. Die Überstände der
bei den stärksten
Virusverdünnungen
positiven Vertiefungen werden geerntet und aufbewahrt.
-
Die
Isolierung eines rekombinanten Virusklons, der die leichte Kette
und die schwere Kette exprimiert, wird durch zwei weitere Infektionsreihen
in 96-Loch-Platten und Antikörperbestimmung
mittels ELISA, gefolgt von einer Klonierung mit der Methode der
Lyse-Plaques, sichergestellt. Das selektionierte Virus wurde Ac10HRh-33LRh
(313) genannt.
-
Beispiel 4: Produktion
und Reinigung des rekombinanten monoklonalen Antikörpers r-IgG-D7C2
-
a – Kultivierung
und Reinigung
-
Das
selektionierte Virus Ac10HRh-33LRh (313) wird auf Sf9-Insektenzellen in
TGV2-Medium (2% fötales
Kälberserum)
vermehrt. Die Konzentration an produziertem und sekretiertem Antikörper wird
mittels ELISA bestimmt; sie liegt bei etwa 3 mg/l.
-
Eine
Teil des erhaltenen viralen Überstands
wird mit Hilfe von CENTRIPREP 30-Konzentratoren (AMICON) bei einer
Rotationsgeschwindigkeit von 1800 Umdrehungen pro Minute 10-fach konzentriert.
Dieses Konzentrat wird direkt für
die in vitro-Tests auf biologische Aktivität eingesetzt. Die Konzentration
an rekombinantem Antikörper
wird zu 30 mg/l im Konzentrat bestimmt.
-
Ferner
wird ein Teil (50 ml) des viralen Überstands auf eine zuvor mit
PBS äquilibrierte
Protein A-Chromatographiesäule
(SEPRACOR-Gel) aufgetragen, um die IgG1-Rekombinante zu reinigen.
Nach zweimaligem aufeinanderfolgenden Spülen der Säule mit PBS und einer 0,1 M
Citrat/Citronensäure-Lösung, pH
5, wird das Immunglobulin mit einer 0,1 M Citrat/Citronensäure-Lösung, pH 3, eluiert. Die Elution
wird durch Messung der OD bei 280 nm verfolgt. Schließlich werden
die aufgefangenen Fraktionen mit einer Tris-HCl-Lösung, pH 8,
auf pH 7 neutralisiert und bei 4°C
aufbewahrt. Die gereinigte Antikörperlösung wird
parallel zur konzentrierten Lösung
auf biologische Aktivität
getestet.
-
b – Überprüfung der
Zusammenlagerung und der Größe der Immunglobulinketten
-
Die
Qualität
des von dem rekombinanten Virus Ac10HRh-33LRh (313) produzierten
Antikörpers
wurde durch elektrophoretische Migration auf einem 12,5%igen SDS-PAGE-Gel überprüft, wobei
ein handelsüblicher monoklonaler
humaner IgGλ (SIGMA)
als Kontrolle verwendet wurde. Dieser Versuch zeigte, dass der nicht-reduzierte humane
Antikörper
auf gleicher Höhe
wie der humane Kontrollantikörper
läuft.
Nach Reduktion mit Dithiothreitol (DTT) beobachtet man das Auftreten
von zwei Untereinheiten, die den schweren und leichten Ketten entsprechen
und die auf gleicher Höhe
wie die Ketten des in gleicher Weise behandelten humanen Kontrollantikörpers laufen.
-
Um
diese Ergebnisse zu bestätigen
wurden die Proteine auf eine Nitrocellulosemembran transferiert und
die schweren und leichten Ketten wurden mit spezifischen Anti-Human-IgG-
oder Anti-Human-λ-Antikörpern nachgewiesen.
-
Beispiel 5: Biologische
Aktivität
des rekombinanten monoklonalen Antikörpers r-IgG-D7C2
-
Die
biologische Aktivität
des rekombinanten Antikörpers
wurde unter Verwendung des 10-fach konzentrierten Kulturüberstandes der
Insektenzellen, die r-IgG-D7C2 produzierten, gemessen. Die Messungen
erfolgten bezogen auf einen "nicht-pertinenten" (irrelevanten) rekombinanten
Antikörper
(IgG1, κ),
der gegen ein anderes Protein als das Rhesus-Antigen gerichtet (negative
Kontrolle) und unter den gleichen Bedingungen in Insektenzellen
produziert worden war, und bezogen auf den humanen parentalen monoklonalen
Antikörper IgM-D7C2
(IgM, λ).
-
Die
biologische Aktivität
des rekombinanten Antikörpers
r-IgG-D7C2 wurde
bestimmt:
- 1. Durch Agglutinationstests in Röhrchen mit
dem 10-fach konzentrierten Überstand
der Insektenzellenkulturen (30 μg/l)
und einem Panel Rh-positiver (R1/r, R1/R1, R2/R2, Ro/r) und Rh-negativer (r/r) (G.
N. R. G. S.) Papain-behandelten humaner roter Blutzellen.
50 μl konzentrierter
Kulturüberstand,
der r-IgG-D7C2 enthielt, und 50 μl
der Suspension von 2% roten Blutzellen wurden 45 Minuten bei 37°C inkubiert;
die Agglutination wird nach der Stärke der Reaktion mit + bis +++
beurteilt.
Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle
I angegeben. Tabelle
I Der Titer des rekombinanten Antikörpers r-IgG-D7C2,
bestimmt durch 1 Stunde Inkubation des Überstands mit einem Pool Papainbehandelter
roter R1/r-Blutzellen bei 37°C
beträgt
1/512.
- 2. Durch einen ADCC-Test
- * Effektorzellen (Humanlymphozyten)
Die mononukleäre Schicht
wird aus peripherem Blut gewonnen, das heparinisiert und über einen
Ficoll-Hypaque-Gradienten
aufgetrennt war. Die Zellen werden eine Nacht bei 37°C in einer
Zellkulturschale aus Kunststoff (um die Monozyten zu supprimieren)
mit 1% fötalem
Kälberserum
inkubiert; die nicht-adhärierenden
Zellen werden anschließend
zurückgewonnen
und in einer Menge von 8 × 106 Zellen/ml für den Zytotoxizitätstest verwendet.
- * Targetzellen (rote Blutzellen)
- – Das
venöse
Blut von gesunden Spendern der R1/R1-Gruppe (Rhesus-positiv) und
der r/r-Gruppe (Rhesus-negativ) wird in Citrat gesammelt und dann
werden die Blutzellen zu 2% in NaCl suspendiert und mit Papain behandelt.
- – Markierung
mit Chrom Cr51
20 × 106 Papain-behandelte
rote Blutzellen werden eine Stunde bei 37°C mit 200 μCi Cr51 inkubiert,
4mal gewaschen und 9 zu 1000 in NaCl resuspendiert.
- – ADCC-Test
-
Die
Versuche werden dreifach durchgeführt, einschließlich der
folgenden Kombinationen:
- – Cr51-markierte
rote Blutzellen, suspendiert 9 zu 1000 in NaCl, um die spontane
Freisetzung von Chrom zu messen.
- – Cr51-markierte rote Blutzellen, suspendiert
in destilliertem Wasser, um die maximale Freisetzung von Chrom zu
messen.
- – Cr51-markierte rote Blutzellen ohne Antikörper, um
die mögliche
Zytotoxizität
der Effektorzellen zu messen.
- – Cr51-markierte rote Blutzellen, sensibilisiert
mit:
- – der
Anti-D-Rekombinante r-IgG-D7C2;
- – einem
spezifischen polyklonalen Anti-D-Antikörper (Gammaglobuline, CNTS)
als positive Kontrolle;
- – dem "nicht-pertinenten" rekombinanten Antikörper als
negative Kontrolle.
-
Die
Antikörper
werden in zwei verschiedenen Konzentrationen eingesetzt (7,5 μg/ml, 3,5 μg/ml).
-
Die
präparierten
Zellen, Effektor- und Targetzellen, werden wie folgt in Mikrotiterplatten
mit rundem Boden verteilt:
-
50 μl Lymphozyten
(8 × 106 Zellen/ml) und 50 μl der Suspension der Cr51-markierten roten Blutzellen (8 × 105 Zellen/ml) werden in einem Verhältnis von
10/1 in jede Vertiefung gegeben; anschließend werden zur vergleichenden
Untersuchung 50 μl
der verschiedenen Antikörper
zugegeben. Die Menge an freigesetztem Cr51 wird
für jede
Suspension roter Blutzellen gemessen und die % spezifische Lyse
werden nach folgender Formel berechnet:
-
-
Die
Ergebnisse sind in den nachfolgenden Tabellen II (rote Blutzellen
R1/R1) und III (rote Blutzellen r/r) angegeben.
-
-
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass der Antikörper r-IgG-D7C2 eine spezifische
Lyse der Rh-positiven roten R1/R1-Blutzellen induziert.
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