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Vorrichtung zum Anzeigen eines im Kotflügel eines Fahrzeuges, insbesondere
eines Fahrrades, versenkt eingebauten Fahr- und Haltesignals Die Erfindung bezieht
sich auf eine Vorrichtung zum Anzeigen eines im Kotflügel eines Fahrzeuges, insbesondere
eines Fahrrades, versenkt eingebauten Fahr- und Haltesignals, bei dem in Abhängigkeit
von der Fahrgeschwindigkeit ein mit mehreren durchsichtigen verschiedenartig ;gefärbten
Feldern versehener Schieber vor einer Lichtquelle vorüberbewegt wird.
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Es sind bereits Signaleinrichtungen für Kraftfahrzeuge bekanntgeworden,
bei denen in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Fahrzeuges ein mit mehreren
verschiedenartig ,gefärbten Feldern versehener Schieber vor einer Lichtquelle vorüberbewegt
wird, wobei der bewegliche Schieber mittels eines eingebauten Fliehkraftreglers
bekannter Bauart eingestellt wird, wodurch insbesondere ein die Geschwindigkeit
des Fahrzeuges anzeigendes farbiges Signal nach außen hin gegeben wird. Diese Art
Geschwindigkeitsanzeiger erfordern umständliche, vielseitig ineinandergreifende
Bauteile, die leicht versagen, so daß eine sichere Gewähr für das stets gleichbleibende
Arbeiten nicht gegeben ist.
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Ein weiterer Übelstand dieser Vorrichtungen besteht darin, daß sie
einen sehr großen Raum beanspruchen und nur frei stehend, d. h. weit vorspringend,
auf dem Kotflügel des Fahrzeuges aufgebaut werden konnten, so da.ß dieselben leicht
beschädigt oder beim Anstoß abgerissen wurden, wobei die Rückstrahl- oder Lampenlinsen
wie auch die Lampen entzwei gingen. Die Verwendung einer derartigen Einrichtung
an einem Fahrrad war kaum denkbar: Demgegenüber kann die Anzeigeeinrichtung gemäß
der Erfindung an jedem beliebigen
Fahrzeug, insbesondere Fahr- oder
Motorrad, angebracht werden, wobei es wesentlich ist, daß die gesamte Vorrichtung
durch ihre äußerst flache Bauweise unterhalb des Kotflügels vollkommen geschützt
und unauffällig eingebettet ist.
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Die Erfindung besteht in der Hauptsache darin, daß die Bewegung des
Schiebers durch einen Bowdenzug erfolgt, der mit einem seitlich neben der Rücktrittbremsnabe
am Kettenrad befindlichen Schleifring verbunden ist, so daß bei Vorwärts- oder Rückwärtsbewegung
der Pedale durch den beweglichen Schieber der Fahrverminderungs- oder Haltezustand
des Fahrrades angezeigt wird.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, angeordnet
im Schutzblech eines Fahrrades (hinterer Kotflügel), dargestellt, wobei nur diejenigen
Teile wiedergegeben sind, die zur Verständlichmachung der Wirkungsweise der Anzeigeeinrichtung
unbedingt notwendig waren. Es zeigen Fig. i die Anzeigeeinrichtung mit elektrischer
Lampenanordnung, im Kotflügel eines Fahrrades eingebettet, im Längsschnitt, Fig.2
die Steuereinrichtung zur Anzeigevorrichtung mit Bowdenzug und Schleifring seitlich
der Bremsnabe eines Fahrrades von der Seite gesehen, Fig.3 die gleiche Steuereinrichtung
in Stirnansicht.
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Fig. ,f die Anzeigeeinrichtung. im Querschnitt nach der Linie A-B
der Fig. i zur Hälfte in Ansicht, Fig. 5 die Anzeigeeinrichtung im Kotflügel flügel
von oben gesehen, teilweise im Schnitt, Fig.6 eine schematische Darstellung der
sichtbaren Signale innerhalb der Schaulochfläche in den drei verschiedenen Anzeigestellungen,
Fig.7 eine weitere Ausbildung der Anzeigeeinrichtung bei Verwendung - von rück-
-strahlenden Flachlinsen auf dem Schieber im Längsschnitt ohne Anwendung elektrischer
Beleuchtung, Fig. 8 eine schematische Darstellung selbsttätiger Stromkreisumschaltung
durch den gleitenden Schieber von Dynamospeisung während der Fahrt auf Batteriespeisung
bei Stillstand des Fahrrades, Fig. 9 eine verkleinerte schaubildliche Darstellung
der Anzeige,einrichtung in Ausbildung als am Kotflügel aufschiebbare Vorrichtung.
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In geeigneter Höhe vom Fahrzeug ist in dem Kotflügel a eine mit durchsichtiger,
unzerbrechlicher, farbloser Schutzscheibe f geschlossene, beliebig große runde,
ovale oder eckige Ausnehmung tt angebracht, hinter welcher ein flacher Schiebere
leicht gleitend in dem etwas vertieft eingeprägten Kotflügelboden b eingebettet
ist. Der Schiebere ist zweckentsprechend aus farbigem, jedoch durchleuchtendem Material,
z. B. Glas, Zellophan o. dgl., hergestellt und je zur Hälfte in zwei verschiedenen
Grundfarben ausgeführt, wobei in normaler Fahrtstellung die die Fahrt anzeigende
Farbfläche des Flachschiebers igena.u unterhalb der Öffnung at des Kotflügels a
liegt, während die die Fahrtverminderung und das Stoppen anzeigende Farbfläche unsichtbar
bleibt.
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Wie aus Fig. i, 2 und 3 ersichtlich, wird der Flachschieber e selbsttätig
bei Fahrzeugbewegung durch das Kabel k eines Bowdenzuges i im Kotflügelbett b verschoben,
und zwar mittels des seitlich des Kettenrades tv aufgelegten Schleifringes o (Fig.
2 und ;i), an dessen offenen Endenr und z eine Regelschraube s- vorgesehen ist und
das Kabelende des Bowdenzuges k in einer geeigneten Bohrungg des Schleifringendesr
gelenkig befestigt ist.
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Die Darstellungen der Anzeigevorrichtung, d. h. die SchiebersteD.ung,
ist in den Figuren als Haltstellung gezeigt.
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Beim Vorwärtstreten der Pedale wird das Kabel h, wie Fig. 2 zeigt,
in Richtung des Pfeiles II nach rechts aus der Kabelhülse i, deren Ende an der Kotflügelstrebe
iunverrückbax befestigt ist, herausgezogen, da der auf den Gewindebund des Kettenrades
tv aufgelegte und durch den Bremsnabenschlu13-ringy gegen seitliches Abrutschen
gesicherte Schleifring o sich sofort in Fahrtrichtung, soweit es der Hub des herausgezogenen
Kabelendes h zuläßt, mitdreht. In dieser Stellung bleibt der Schleifring auch bei
Weiterdrehung des Kettenrades in Vorwärtsdrehung stehen.
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Der Flachschieber -e bleibt infolgedessen durch Anzug des daran angelenkten
anderen Kabelendes k während der Fahrdrehbewegung des Kettenrades iv in seiner normalen
hochgezogenen Stellung und zeigt durch das Schauloch fz die Anzeige »Fahrt« an,
auch dann noch, wenn Freilaufstellung der Bremsnabe und Stillstand des Kettenrades
w eintritt. Um zu ermöglichen, daß bei geringem Rücktritt zum Zwecke der Fahrtverminderung
der Flachschieber e nicht unmittelbar seine Anzeigestellung ändert, d. h. sich verschiebt,
sondern seine Anzeige »Fahrt« beibehält, ist das obere Kabelende lz, wie aus Fig.
5 ersichtlich, in einem Längsschlitz in des Flachschiebers e verschiebbar befestigt.
Es ist durch diese Anordnung erreicht, daß ein auf bestimmte Länge unwirksamer Hub
des Kabels k bei Bewegung des Schleifringes o eintreten kann, der ohne Einwirkung
auf die Anzeigestellung des Flachschiebers e bleibt.
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Wird die Rücktrittbewegung zur Erreichung noch langsamerer Fahrt weiter
durchgeführt, also mehr gebremst, dreht sich der Schleifring
o
in Pfeilrichtung I (Fig. ä) etwas zurück, und das Kabel h drückt den Flachschieber
e zurück, und zwar so weit, daß die beiden verschieden gefärbten Anzeigeflächen
je zur Hälfte in dem Schauloch n sichtbar werden, womit »verminderte Fahrt« als
Warnsignal bzw. Voranzeige des Stoppens gegeben ist.
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Bei vollständiger Rücktrittbewegung zwecks Haltens des Fahrrades wird
der Flachschieber e vollkommen in seine tiefste Stoppstelhtng ;gebracht, wobei dann
nur die Anzeigefläche »Halt« sichtbar ist.
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Wird das Fahrzeug jedoch wieder durch Vorwärtstreten in Fahrt gebracht,
bewegt sich das Kabel h, beeinflußt durch den sich wieder vorwärts drehenden Schleifring
o, nach rechts (Pfeilrichtung II) und zieht den Flachschieber e in seine normale
Fahrtanzeigestellung sofort wieder hoch, womit die Anzeige »Fahrt« gegeben ist.
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Die ganze Anzeigevorrichtung ist der Form des Kotflügels a des Fahrzeuges
in durchgehend flacher Gestaltung angepaßt und von allen Seiten gegen Eindringen
von Wasser oder Schmutz abgedichtet. Die Bowdenzugkabelhülse i mündet, ebenfalls
dicht schließend, an der oberen Stirnseite des Bodenraumes b ein und wird zweckentsprechend
geschützt in einer' Hohlstrebe h des Kotflügels a bis zum Schleifring o geführt,
wobei der freie Übergang des Kabels vom Ende der Kabelhülle bis zur Aufhängung am
Schleifringende Y mittels eines biegsamen Schutzmantels u
(Schraubenfeder
oder Gummischlauch) überdeckt sein kann (Fig. a).
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Wie die Fig. i, ¢ und 5 zeigen, ist bei der elektrischen Ausbildung
der Anzeigeeinrichtung die Lampeg in einer weiteren Tiefprägung c des Kotflügels
a auf bekannte Art zwischen zwei Kontaktfedern eingeklemmt. Die Stromzuführung erfolgt
durch Kabelansehluß an die Kabelschraube i der Lichtmaschine des Fahrzeuges. Um
zu vermeiden, daß bei Fahrzeugstillstand und damit verbundenem Versiegen der Stromquelle
der Dynamolichtmaschine bei Fahrrädern .ein Erlöschen der Rücklichtlampe eintreten
kann, ist vorteilhafterweise, wie Fig.8 schematisch zeigt, eine selbsttätige Umschaltung
von Dynamo auf Batterie vorgesehen, bei welcher in der Bodenvertiefung b zwei getrennte
Stromschienen 5 und 6 eingelagert sind, über denen der Anzeigeflachschieber e gleitet
und mittels der Kontaktfeder 7 bei Fahrt die Stromschiene 5 und bei Haltstellung
die Stromschiene 6 biestreicht, so daß selbsttätig eine Umschaltung von der Lichtmaschine
auf die Batterie jerreicht isst.
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Die Anzeigeeinrichtung ist durch einen der Form des Kotflügels-a angep.aßten,
mittels drehbarer Riegel io (Fig.5) andrückbaren und tabnehrnbaren Deckel d und
untergelegtten Dichtungsring i i abgedeckt und auch von oben gegen Eindringen von
Schmutz oder Wasser gesichert. Die elektrische Lampe g kann nach Abnahme des Deckels
d leichtausgewechselt werden.
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In Fig. 6 sind die sich bei den verschiedenen Fahrtveränderungen oder
Stillstand ergebenden Anzeigeflächen im Schauloch n sichtbar dargestellt. Es ist
von besonderem Vorteil gegenüber den bekannten Fahrt- und Stoppsignalen, daß jeweilig
immer nur eine einzige Anzeigefläche, und zwar die .entweder wirkliche Fahrt, verminderte
Fahrt oder Stoppen ,anzeigende, sichtbar ist.
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Wie Fig.7 zeigt, können auch auf einem Flachschieber i zwei verschieden
gefärbte Rückstrahllinsen z und 3 eingelegt sein. Es bleibt bei dieser Ausbildung
die selbsttätig erfolgende Einstellung wie auch die Anordnung der Anzeigeeinrichtung
die gleiche wie bei der vorstehend beschriebenen elektrischen Lampenanordnung der
Anzeigeeinrichtung.
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Anstatt der beispielsweise geradlinig dargestellten, in einer Ebene
verschiebbaren Signalflächenanordnung können erfindungsgemäß mit gleich guter Wirkung
die verschieden gefärbten Anzeigeflächen (Rückstrahllinsien oder 'durchscheinende
Farbflächen) in kugeliger oder walzenartiger Form ausgeführt sein, wobei die Anzeigekug-el
oder -walze ebenfalls durch die selbsttätige Kabelzugeinstellung vor- und rückwärts
gedreht hinter dem Anzeigeschauloch unmittelbar jeweilig den Fahrt- oder Haltezustand
des Fahrzeuges anzeigt.
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Um auch die Möglichkeit zu geben, die neue Anzeigevorrichtung an bereits
im Verkehr beiindlichen Fahrzeugen anzubringen, kann dieselbe, wie in Fig. 8 schematisch
dargestellt ist, als fertiger, am Kotflügel a ansetzbarer oder aufschraubbarer Bauteil`9
ausgeführt und von Laienhand angebracht werden.
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Aus diesem Grunde ist der Schleifring o zweiteilig ausgebildet, damit
er ohne Herausnahme des Rades leicht aufgelegt werden kann.