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Die Erfindung bezieht sich auf eine
Vorrichtung zur Verabreichung eines Medikaments an den systematischen
Kreislauf eines menschlichen oder tierischen Körpers durch die Haut, und insbesondere über einen Bereich
der Haut, von welchem die Epidermis entfernt worden ist.
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Bei der Verabreichung von Medikamenten
durch die Haut handelt es sich um ein mittlerweile gut eingeführtes Konzept.
Die transdermale Verabreichung hat verschiedene Vorteile gegenüber den
konventionelleren Formen der Medikamentenverabreichung wie bspw.
der Injektion oder oralen Nahrungsaufnahme. Transdermale Vorrichtungen
können
die ununterbrochene und kontrollierte Abgabe des aktiven Wirkstoffes über einen
verlängerten
Zeitraum hinweg bieten, so dass die sich ergebenden Blutspiegel
konstant bleiben. Dies steht im Gegensatz zu der Verabreichung durch
Injektion, wo bspw. unmittelbar nach der Verabreichung in dem Blutstrom
Wellen des Wirkstoffs auftreten und sodann rasch abschwellen, bis
die nächste
Dosis verabreicht wird. Im Fall der oralen Verabreichung wird der
Blutspiegel ferner durch den Inhalt des Darmkanals beeinflußt und ist
deshalb schwer zu kontrollieren. Die transdermale Verabreichung
erlaubt den direkten Zugang zu dem Blutstrom, ohne zuerst durch
den gastrointestinalen Trakt und die Leber passieren zu müssen. Darüber hinaus ist
die transdermale Verabreichung für
die Patienten bequemer und komfortabler, weil eine kleine Vorrichtung oder
Pflaster ohne Beeinträchtigung
des Patienten über
einen verlängerten
Zeitraum hinweg an der Haut befestigt bleiben kann. Demnach wird
die Unbequemlichkeit vermieden, Medikamente in regelmäßigen Intervallen
oral oder per Injektion verabreichen zu müssen.
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Trotz der oben erwähnten Vorteile
ist die Anzahl und Art von pharmazeutisch aktiven Wirkstoffen begrenzt,
welche erfolgreich transdermal verabreicht worden sind. Dies liegt
daran, dass die Epidermis eine natürliche Barriere gegen den Zutritt
von fremden Substanzen in den Körper
darstellt und es nur wenige Medikamente gibt, die in der Lage sind,
in adäquatem
Umfang diese Barriere aus eigenem Antrieb durchdringen zu können. Ein
Ansatz zur Lösung
dieses Problems bestand darin, in transdermalen Vorrichtungen sog.
Permeationsverbesserer aufzunehmen, Moleküle, die in der Lage sind, die
Aufnahme des aktiven Wirkstoffs durch die Haut zu steigern. Ein
spezielles Beispiel ist Diethyltoluolamid, obwohl den Fachleuten
dieses Gebietes viele andere bekannt sind. Die Verwendung von Permeationsverbesserern
hat die Anzahl von Medikamenten erhöht, die transdermal verabreicht
werden können,
und aufgrund der lipophilen Natur der Epidermis gibt es einen angemessenen
Erfolg mit Medikamenten, die aus relativ hydrophoben Molekülen bestehen.
Die Steroidhormone sind ein spezielles Beispiel. Zusätzlich zu
der Verwendung von Permeationsverbesserern sind auch elektrochemische
Mittel verwendet worden, um den Medikamententransport durch die
Epidermis einigermaßen
erfolgreich zu unterstützen.
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Jedoch ist die Epidermis ungeachtet
dieser Verfahren eine sehr effektive Barriere gegen hydrophile Substanzen,
was bislang die transdermale Verabreichung von Medikamenten, welche
in diese Kategorie fallen, sehr schwierig, wenn nicht sogar unmöglich. gemacht
hat. Demnach kann die anwachsende Anzahl von wirksamen, pharmazeutischen
Präparaten,
bei welchen es sich um Proteine und Polypeptide handelt, im allgemeinen
nicht transdermal verabreicht werden.
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Chemical Abstracts, AN 117: 33762
beschreibt eine klebende Ausrüstung,
die eine poröse,
hydrophobe Membran und eine klebende Schicht umfaßt, die
mit einem antimikrobiellen Metall imprägniert werden kann.
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Die EP-A-0 092 200 bezieht sich auf
ein bogenförmiges
Material zum Verschließen
und Heilen von Wunden. Es besteht aus einer Glykoprotein-Matrix,
welche innerhalb der Matrix Gerinnungsfaktoren enthält wie bspw.
Fibrinogen und Thrombin, um das Heilen der Wunde zu unterstützen.
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Chem. Pharm. Bull. 39(2) 449–453 (1991)
betrifft die transdermale Verabreichung des hypokalziämischen
Peptids Elcatonin. Das Peptid wird in einer gelartigen Salbe auf
einem rasierten Hautbereich verabreicht, innerhalb eines Gummirings
aus Silikon, über
welchen eine Aluminiumfolie und dann ein Klebestreifen gebreitet
wird. Die gelartige Salbe enthält
die Proteasen-Inhibitoren Bestatin, Mesilat und Gabexat.
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Chem. Abstracts, AN 118: 66868 behandelt
eine Salbe zur örtlichen
Anwendung unter den von der Haut gegebenen Bedingungen, die einen
Protease-Inhibitor enthält,
um eine Irritation zu vermeiden. Die Vorrichtung ist gebildet aus
einer Schicht eines drucksensitiven Materials.
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Die EP-A-0 561 330 beschreibt eine
Zubereitung, um die Heilung von Wunden zu unterstützen, die Insulin
als Heilungsbeschleuniger enthält.
Die Zubereitung kann örtlich
und in der Form eines Pflastersystems angewendet werden.
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Die US-A-4 605 548 beschreibt ein „Material
zum Verabreichen von Medikamenten", das eine konstante und kontinuierliche
Verabreichung des Medikaments erlaubt. Das Material umfaßt eine
poröse
Membran, deren Poren mit einer Flüssigkeit gefüllt sind,
die ein begrenztes Lösungsvermögen für das wirksame
Medikament aufweist. Die Membran hat Poren von vorzugsweise 10 u
oder weniger, um die Abgabe des wirksamen Medikaments aus dem Medikamentenreservoir
zu steuern.
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Lancet 1991; 337: 1506–09 berichtet
das Ergebnis einer Studie über
die Brauchbarkeit der transdermalen Verabreichung von Medikamenten über eine
deepithelisierte Hautverletzung.
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Chemical Abstracts, AN 109: 27633
beschreibt ein Überzugsmittel
für eine
Verletzung, welches eine Infektion durch Bakterien verhindert. Das
Mittel umfaßt
eine poröse
Membran, die hergestellt ist aus einer Mischung von Antibiotika
und Poly-Alpha-Aminosäure
mit einer hohen Affinität
zu dem Gewebe, mit einer Silikongaze oder einem Nylongewebe als
Zwischenschicht, und mit einer laminierten Schicht aus Arteriokollagen oder
Fibrinogen auf wenigstens einer Oberfläche der Membran.
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Chemical Abstracts, AN 117: 76537
beschreibt eine Zusammensetzung für eine perkutane Absorption, die
wenigstens zwei Absorptionsbeschleuniger enthält, gallensaure Salze und Protease-Inhibitoren
und Kalzitonin(e).
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Die WO-A-9 422 432 ist primär mit einem Überzug von
mikroporösen
Membranen befaßt
und beschreibt die Verwendung dieser Membranen bei einem transdermalen
Pflaster für
die kontrollierte Zufuhr eines Medikaments zu der Haut.
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Zur Überwindung der oben beschriebenen
Probleme hat der gegenwärtige
Erfinder eine Technik entwickelt, um die Epidermal-Barriere zu umgehen
durch transdermale Verabreichung eines Medikaments über einen
Hautflecken, der de-epithelisiert ist, d. h., an dem ein Bereich
der Haut fehlt, egal, ob dieser vorsätzlich entfernt worden ist
oder nicht.
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Eine standardisierte, de-epithelisierte
Verletzung von vorgegebener Größe kann
hergestellt werden unter Verwendung eines Geräts, wie es in der ebenfalls
anhängigen
Internationalen Anmeldung WO92/11879 beschrieben worden ist. Wenn
es an der Haut angesetzt wird, erzeugt dieses Gerät einen
Unterdruck, um die Epidermis von der Dermis abzublättern und
so eine Blase zu bilden, welche eine klare Blasenflüssigkeit
enthält.
Die Decke der Blase besteht aus der Epidermis und kann leicht entfernt
werden, um eine de-epithelisierte Verletzung von standardisierter
Größe zu hinterlassen,
an der die Dermis bloßgelegt
ist. Typischerweise haben die Verletzungen einen Durchmesser von
etwa 4 bis 6 mm und eine Tiefe von etwa 200 um bis etwa 1.000 um, wenn
sie bspw. an einem Unterarm erzeugt werden. Wo die Epidermis dicker
ist, bspw. an der Fußsohle,
wird eine Verletzung von 2 mm bis 4 mm erwartet. Die Verletzungen
sind geeignet für
die Anwendung eines mit einem Medikament beschickten, transdermalen
Geräts.
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Es hat sich gezeigt, dass der Durchtritt
eines pharmazeutisch aktiven Wirkstoffs durch die Haut in den Blutstrom
stark verbessert werden kann, wo die Haut deepithelisiert ist. Ferner
wurde durch den gegenwärtigen
Erfinder aufgezeigt, dass eine de-epithelisierte Haut eine transdermale
Verabreichung von hydrophilen Medikamenten wie bspw. Proteinen,
Polypeptiden und Polysacchariden erlaubt. In einem Papier des Erfinders in
dem Lancet-Band 337 vom Juni 1991 wird über die erfolgreiche, transdermale
Verabreichung des Vasopressin-Analogstoffes 1-Deamino-8-D-Arginin-Vasopressin durch
eine de-epithelisierte Hautverletzung berichtet. Der Erfinder hat
auch eine erfolgreiche Verabreichung eines Polypeptids, des menschlichen
Wachstumshormons, und eines Polysaccharids, des antithrombotischen
Wirkstoffs Fragmin, erreicht. Sobald die Behandlung abgeschlossen
und das Gerät
entfernt ist, heilt die de-epithelisierte Verletzung ohne Narbenbildung
und ist deshalb substantiell nicht unangenehmer als das Ansetzen
eines transdermalen Geräts
direkt an der Epidermis.
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Während
es für
die transdermale Verabreichung pharmazeutisch aktiver Mittel durch
eine de-epithelisierte Haut, d. h., eine Verletzung von etwa 200
um bis etwa 1.000 um Tiefe mit bloßgelegter Dermis, klare Vorteile
aufweist, ergeben sich gewisse Probleme, wenn eine transdermale
Vorrichtung an einer offenen Wunde appliziert wird, die nicht auftreten,
wenn ein Gerät
an einer intakten haut angesetzt wird. Zunächst wird die Vorrichtung geeignet
für den
Zutritt von Exsudat aus der Wunde sein. Die Saugverletzung ruft
innerhalb von 24 Stunden eine akute Entzündung hervor, die polymorphe
Modifikationen und Makrophagen an die verwundete Stelle bringt.
Das Exsudat enthält
Bakterien, ganze Zellen, zelluläre
Trümmer
und Enzyme, insbesondere proteolytische Enzyme, welche die korrekte
Funktion der Vorrichtung beeinträchtigen.
Proteolytische Enzyme werden natürlich
teilweise zerstörend
wirken, wenn das zu verabreichende Medikament ein Protein oder ein Polypeptid
ist. Die gegenwärtige
Erfindung bezieht sich solchermaßen auf verbesserte, transdermale
Vorrichtungen, die sich zur Verwendung an de-epithelisierter Haut
eignen, was Eigenschaften umfaßt,
um die oben erwähnten
Probleme zu überwinden,
sowie auf Verfahren zu ihrer Anwendung bei der transdermalen Verabreichung.
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Zweitens ist es bei einem Verfahren
zur transdermalen Verabreichung eines aktiven Wirkstoffs durch eine
de-epithelisierte Hautverletzung wünschenswert, sicherzustellen,
dass im Großen
und Ganzen der gesamte, aktive Wirkstoff durch die Verletzung aufgenommen
wird und nicht an Bereichen mit intakter Epidermis und/oder in Klebeschichten
der Vorrichtung verloren geht. Somit bezieht sich die gegenwärtige Erfindung
auf transdermale Vorrichtungen, die eine effektive Verabreichung
des aktiven Wirkstoffs innerhalb des Bereichs der Verletzung sicherstellen,
sowie auf Verfahren zur Verwendung derartiger Vorrichtungen für die transdermale
Verabreichung.
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In Übereinstimmung mit einem ersten
Aspekt der Erfindung wird eine transdermale Vorrichtung zur Verfügung gestellt
für die
Verabreichung eines aktiven Wirkstoffs an den Systemkreislauf durch
eine de-epithelisierte Hautverletzung, wobei diese Vorrichtung ein
Reservoir für
den aktiven Wirkstoff umfaßt,
das als inerte, poröse
Matrix ausgebildet ist, worin der Wirkstoff verteilt ist, oder das
eine Kammer darstellt, worin der aktive Wirkstoff in einer festen
Form oder in einer ungesättigten,
gesättigten
oder übersättigten
Lösung
oder in einer Suspension enthalten ist, wobei die Vorrichtung ferner
eine selektiv wirkende Membran aufweist, die angrenzend an das Reservoir
positioniert ist, um in Kontakt mit der de-epithelisierten Haut
zu treten, wenn die Vorrichtung eingesetzt wird, welche sich dadurch
auszeichnet, dass die Membran eine mittlere Porengröße mit einem
Durchmesser von etwa 50 a hat, so dass der Durchtritt von proteolytischen
Enzymen blockiert wird, welche von dem deepithelisierten Hautbereich
ausgeschwitzt werden, während
der Durchtritt des aktiven Wirkstoffs zu der Haut zugelassen wird.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der
Erfindung wird eine transdermale Vorrichtung zur Verfügung gestellt für die Verabreichung
eines aktiven Wirkstoffs an den Systemkreislauf durch eine de-epithelisierte
Hautverletzung, wobei diese Vorrichtung ein Reservoir für den aktiven
Wirkstoff umfaßt,
das als inerte, poröse
Matrix ausgebildet ist, worin der Wirkstoff verteilt ist, wobei
die Vorrichtung ferner eine selektiv wirkende Membran aufweist,
die angrenzend an das Reservoir positioniert ist, um in Kontakt
mit der de-epithelisierten Haut zu treten, wenn die Vorrichtung
eingesetzt wird, welche sich dadurch auszeichnet, dass die Membran
eine mittlere Porengröße mit einem
Durchmesser von etwa 50 A hat, so dass der Durchtritt von proteolytischen
Enzymen blockiert wird, welche von dem de-epithelisierten Hautbereich
ausgeschwitzt werden, während
der Durchtritt des aktiven Wirkstoffs zu der Haut zugelassen wird.
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Eine transdermale Vorrichtung, die
sich zur Verabreichung wenigstens eines pharmazeutisch aktiven Wirkstoffs
durch eine de-epithelisierte Hautverletzung an den Systemkreislauf
eignet, kann mit einem Mittel versehen sein, um sicherzustellen,
dass im Großen
und Ganzen der gesamte, aktive Wirkstoff zu dem de-epithelisierten
Hautbereich gelangt, innerhalb der Grenzen dieser Verletzung.
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Ein mögliches Verfahren zur Verabreichung
eines pharmazeutisch aktiven Wirkstoffs an den Systemkreislauf eines
menschlichen oder tierischen Körpers
umfaßt:
- a) Abschälen
der Epidermis von der Dermis an einem Hautbereich mit vorgegebener
Größe;
- b) Entfernen der abgeschälten
Epidermis, um eine de-epithelisierte Hautverletzung zu bilden, ebenfalls
von vorgegebener Größe; und
- c) Ansetzen einer transdermalen Vorrichtung gemäß dem ersten
oder zweiten Aspekt der Erfindung an die besagte Verletzung.
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Ein mögliches Verfahren zur Verabreichung
eines pharmazeutisch aktiven Wirkstoffs an den Systemkreislauf eines
menschlichen oder tierischen Körpers
umfaßt:
- a) Abschälen
der Epidermis von der Dermis an einem Hautbereich mit vorgegebener
Größe;
- b) Entfernen der abgeschälten
Epidermis, um eine de-epithelisierte Hautverletzung zu bilden, ebenfalls
von vorgegebener Größe; und
- c) Ansetzen eines flexiblen Pflasters oder Fleckens mit laminarer
Struktur, der mit dem pharmazeutisch aktiven Wirkstoff beladen ist
oder zu dessen Beladung geeignet ist, an die besagte Verletzung,
oder Applizieren einer Zubereitung für die örtliche Anwendung, die jenen
Wirkstoff enthält,
wobei der Wirkstoff bevorzugt ein Molekülgewicht von mehr als 1.000
Dalton hat.
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Gemäß dem ersten und zweiten Aspekt
der Erfindung kann eine transdermale Vorrichtung, die ein Mittel
zum Schutz des aktiven Wirkstoffs vor einem Angriff proteolytischer
Enzyme enthält
und/oder ein Mittel zum Deaktivieren oder Fernhalten der Bakterien
und zellulären
Trümmerstücken aus
der Wunde, von jedem bekannten Aufbau sein. Es kann sich um eine
starre Vorrichtung handeln, die ein Gehäuse aus bspw. Plastik oder Fiberglas
aufweist, worin wenigstens ein Reservoir enthalten ist, das mit
dem pharmazeutisch aktiven Wirkstoff beladen ist. Bspw. kann es
eine derartige Vorrichtung sein, wie sie in der ebenfalls anhängigen,
Internationalen Anmeldung WO92/1879 des Erfinders beschrieben ist.
Alternativ dazu kann sie als Flecken oder Pflaster ausgebildet sein
mit einer Schichtstruktur, wie sie im Stand der Technik bei der
transdermalen Verabreichung gut bekannt ist. In dem Fall eines Typs
der Vorrichtung kann das Reservoir für den pharmazeutisch aktiven
Wirkstoff als Kammer ausgebildet sein, die den Wirkstoff entweder
in fester oder in ungesättigter,
gesättigter
oder übersättigter
Lösung
oder in Form einer Suspension enthält, wobei die bodenseitige
Wand der Kammer, welche der Haut am nächsten liegt, aus einem für den aktiven
Wirkstoff durchlässigen
Material besteht.
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Eine üblichere Form eines Medikamentenreservoirs
in einer transdermalen Vorrichtung ist jedoch eine inerte, poröse Matrix,
in welcher der aktive Wirkstoff verteilt sein kann, in Partikelform
oder als ungesättigte, gesättigte oder übersättigte Lösung. Viele
Wirkstoffe wurden verwendet, um eine solche Matrix anzufertigen. Bspw.
können
Hydrogele verwendet werden, welche eine sehr große Klasse von Werkstoffen umfassen
mit charakteristischen Quell- und Diffusionseigenschaften. Biokompatible
Hydrogele zum Zweck der Medikamentenverabreichung können auf
Polymerstoffen basieren wie bspw. Hydroxyethylmethacrylat, Poly(Ethylenglykolen)
und Poly(Ethylenoxid). Diese Materialien können quer vernetzt werden durch
Bestrahlung oder mittels anderer Verfahren, um eine Wasserunlöslichkeit
herbeizuführen.
Bei der Herstellung wird ein wasserlösliches Medikament mit einem
trockenen Hydrogel vermischt, welches Wasser in seiner Matrix absorbiert
und dabei anschwillt.
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Beladene Polymerstoffe von der Art,
wie sie beim Ionenaustausch und der Elektrodialyse verwendet werden,
können
auch eine für
den aktiven Wirkstoff geeignete, poröse Matrix bieten. Positive,
ionische Gruppen, bspw. tertiäre
Ammoniumgruppen, oder negative, ionische Gruppen, bspw. Sulfonsäure, werden
mit dem Polymer-Rückgrat
gekoppelt.
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Hydrokolloide, die durch direkte
Kompression von Pulvern wie bspw. Methylhydroxylpropylzellulose oder
Polyvinylalkohol hergestellt werden, können als inerte, poröse Matrix
für den
aktiven Wirkstoff nützlich sein
wie auch zahlreiche andere, synthetische und natürliche Polymere, die dem Fachmann
bekannt sind.
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Viele von diesen sind selbst Klebstoffe,
wodurch das Bedürfnis
entfällt,
zur Befestigung an der Haut eine zusätzliche Klebeschicht hinzuzufügen. Besonders
bevorzugt für
transdermale Anwendungen sind Acrylat-, Silikon- und Polyisobutylen-Klebstoffe, die in
der Lage sind, eine poröse
Matrix zu bilden, welche sich als Reservoir für den aktiven Wirkstoff eignet.
Hydrokolloid-Werkstoffe sind besonders nützlich, weil sie Wasser von
der intakten Hautschicht absorbieren können, ohne die Unversehrtheit
des Klebstoffs zu reduzieren. Dies ist wichtig, wenn die Vorrichtung über mehrere
Tage hinweg an der Haut gehalten werden muß. Selbst dann, wenn sie nicht
als Matrix für
ein Medikament verwendet werden, können Acrylat- und Silikon-Klebstoffe ausreichend
porös gemacht
werden, um das auf der Haut gebildete, überschüssige Wasser abzuleiten.
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Für
aktive Wirkstoffe, die aus Makromolekülen wie Polypeptiden und Polysacchariden
bestehen, wird eine Matrix mit vergleichsweise großer Porengröße benötigt. Wie
auch immer die Natur der transdermalen Vorrichtung beschaffen sein
mag, wo sie mit einem aktiven Inhaltsstoff beschickt wird oder für eine solche
Beschickung gedacht ist, bei dem es sich um ein Protein oder ein
Polypeptid handelt, wird der aktive Wirkstoff einen Schutz gegenüber proteolytischen
Enzymen benötigen,
die von der Wunde ausgeschwitzt werden. Ein Weg, wie dies geleistet
werden kann, besteht darin, eine physikalische Barriere zwischen
der Hautoberfläche
und dem Medikamentenreservoir zu errichten. Eine solche Anordnung
ist möglich,
wenn der aktive Protein- oder Polypeptid-Wirkstoff eine solche molekulare
Größe aufweist,
die kleiner ist als die des durchschnittlichen proteolytischen Enzyms.
Dies ist in der Tat die üblichste
Situation, da es sich bei einer Anzahl von derzeit verfügbaren Protein-Medikamenten
um kleine Polypeptide handelt, während
proteolytische Enzyme üblicherweise ein
Molekulargewicht von mehr als 100.000 Dalton haben.
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Somit kann die physikalische Barriere
aus einer selektiven Membran bestehen, die solchermaßen positioniert
ist, dass sie sich zwischen dem Medikamenten-Resenroir und der de-epithelisierten
Haut befindet, wenn die Vorrichtung eingesetzt wird, wobei die Membran
eine solche Porengröße hat,
dass sie den Durchtritt proteolytischer Enzyme blockiert, welche
von der de-epithelisierten Haut ausgeschwitzt werden, während der Durchtritt
des aktiven Protein- oder Polypeptid-Wirkstoffs zu der Haut gewährt wird.
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Alternativ dazu kann die inerte,
poröse
Matrix selbst als physikalische Barriere dienen, indem sie eine solche
Porengröße aufweist,
dass der Durchtritt proteolytischer Enzyme in die Vorrichtung blockiert
wird. Idealerweise sollte die Membran oder die inerte, poröse Matrix
eine Porengröße haben,
welche den Durchtritt des aktiven Wirkstoffs von dem Reservoir zu
der Haut gestattet, während
der Durchtritt von Proteinen mit einem Molekulargewicht von mehr
als 100.000 Daltons verweigert wird und, wo dies passend ist, der
Durchtritt von Proteinen mit einem Molekulargewicht von mehr als
50.000. Vorzugsweise hat die Membran oder inerte, poröse Matrix
eine durchschnittliche Porengröße mit einem
Durchmesser von etwa 50 Å.
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Geeignete Materialien für die selektive
Membran umfassen Zelluloseacetat, Nitrozellulose, Polytetrafluorethylen,
angeschwollene Hydrogele, wie sie oben beschrieben worden sind,
und viele andere synthetische oder natürliche Polymere. Die Membran
oder inerte Matrix kann hinsichtlich der Porengröße über der Tiefe variieren, so
dass die Poren in Richtung der Bewegung des aktiven Wirkstoffs weiter
werden.
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Eine transdermale Vorrichtung gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung kann sowohl ein Medikamentenreservoir
enthalten, das aus einer Matrx eines inerten Polymers besteht mit
einer Porengröße, die
proteolytische Enzyme ausschließt,
wie auch eine geeignete, selektive Membran, wie oben beschrieben.
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Die transdermale Vorrichtung kann
ferner einen Vorfilter aufweisen, der sich während des Gebrauchs zwischen
der selektiven Membran oder der Matrix aus einem inerten Polymer
und der de-epithelisierten Haut befindet. Der Vorfilter ist eine
Membran mit, großer
Porengröße, vorzugsweise
etwa mit dem 10-fachen Wert der Porengröße der selektiven Membran oder
der inerten, porösen
Matrix, und insbesondere mit einer Porengröße von etwa 0,2 bis 15 um,
die bspw. aus einem Zellulose-Ester, Polypropylen oder Polyvinyliden-Difluorid hergestellt
sein kann, obwohl auch andere Polymer-Werkstoffe verwendet werden
können.
Der Vorfilter dient zum Blockieren großer Partikel wie bspw. Zellrückständen oder
Bakterien vom Einsetzen der Vorrichtung, so dass die selektive Barriere
für proteolytische
Enzyme nicht von diesen Partikeln verstopft wird und dadurch den Durchtritt
des aktiven Wirkstoffs zu dem de-epithelisierten Hautbereich behindern
könnte.
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Ein Verstopfen der Vorrichtung kann
ferner dadurch verhindert werden, dass irgendein Element aus selektiver
Membran, Vorfilter oder poröser
Matrx mit einem Anti-Koagulans imprägniert wird, um die Bildung von
Blutklumpen zu verhindern.
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Bei einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird ein aktiver Wirkstoff aus einem Protein oder einem
Polypeptid vor einem Angriff proteolytischer Enzyme geschützt durch
Einbinden wenigstens eines Inhibitors für proteolytische Enzyme in
die Vorrichtung. Die Saugverletzung wird eine Reaktion hervorrufen
umfassend Hämostase,
Entzündung,
Vermehrung von Fibroblasten, Angiogenese, Synthese von Bindegewebe
und Epithelbildung. Das Element der Hämorrhagie wird das Blut Kollagenkörpern aussetzen,
wodurch der Hagemann-Faktor aktiviert wird und eine Degranulation
der Plättchen
auslöst.
Die kombinierten Wirkungen des aktivierten Hagemann-Faktors und
der Gewebeverletzung setzen vier Biochemische Verstärkungssysteme
in Gang, die Komplement-Kakade, den inherenten Kogulationsmechanismus,
die Kinin-Kaskade und das fibrinolytische System. Eine akute Entzündung stellt
sich innerhalb von 24 Stunden ein, und polymorphonukleare Leukozyten,
Makrophagen und Mastzellen erreichen die Wunde.
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Enzyme, welche von diesen Zellen
abgegeben werden, umfassen Aminopeptidasen, Carboxylpeptidasen,
Endopeptidasen und Dipeptidylpeptidasen, Bestatin, Amastatin, Phosphoramydon
oder Cholat und deren Analogstoffe eignen sich als Inhibitoren für diese
Kategorien von Enzymen. Spezifische Peptidasen, welche in der Wunde
vorkommen können,
sind Kollaginase und Elastase, von denen beide durch α2-Makroglobulin gehemmt
werden können.
Wo Metalloproteasen vorliegen, bspw. Ca2
+-abhängige
Elastase, wird die Aktivität
gehemmt von Chelatoren wie bspw. Natrium-Ethylendiamintetraeesigsäure. Andere
proteolytische Enzyme, welche man antreffen kann, sind bspw. Plasmin-
und Plasminogenaktivatoren, für
welche spezifische Inhibitoren bekannt sind.
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Die Erfindung wird nicht eingeschränkt insofern,
als bei der Vorrichtung auch das normale Substrat eines proteolytischen
Enzyms als Inhibitor funktionieren könnte.
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Es ist ebenfalls möglich, Inhibitoren
von nicht-spezifischer Natur aufzunehmen wie bspw. Steroid-Hormone,
welche im Allgemeinen die Abgabe von Kollaginase, von neutralen
Proteasen und eines Plasminogenaktivators hemmen. In ähnlicher
Form können
nicht-steroide, entzündungshemmende
Medikamente den Prozess der Enzymabgabe hemmen.
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Schließlich kann der pH-Wert des
Reservoirs eingestellt werden, um die Aktivität der proteolytischen Enzyme
zu reduzieren. Ein pH-Wert von >8,5
oder von <6,5 wird
eine allgemeine Hemmung zur Folge haben.
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Ein Enzym-Inhibitor kann in dem Medikamentenreservoir
und/oder in einer selektiven Membran oder einem Vorfilter der oben
beschriebenen Art enthalten sein, der als physikalische Barriere
wirkt, und/oder er kann in einer Lösung mit dem aktiven Wirkstoff
zubereitet sein. Es ist bevorzugt, dass der Inhibitor in der Vorrichtung
in einer permanenten oder semipermanenten Weise zurückgehalten
wird, so dass er nicht zusammen mit dem aktiven Wirkstoff in die
Haut wandert, oder dass er mit einer weitaus geringeren Geschwindigkeit
(Kinetik von der Größe Null)
wandert als der aktive Wirkstoff. Dies kann auf zahlreichen Wegen
erreicht werden.
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Protease-Inhibitoren, insbesondere
Peptide, können
an membranartigen Materialien oder anderen Feststoffen innerhalb
der Vorrichtung festgelegt werden mittels bekannter, routinemäßiger Verfahren
zur Enzym-Festlegung. Als spezielles Beispiel können Peptide an Stärken und
anderen Polysacchariden gebunden werden, welche zu porösen Filmen
geformt sind, bspw. in Form eines Sephadex-Films.
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Eine Alternative besteht darin, innerhalb
der Vorrichtung einen gesättigten
Pegel eines Substrats des zu hemmenden, proteolytischen Enzyms vorzusehen.
Wenn ein solches Enzym von der Wunde her in die Vorrichtung eintritt,
gelangt es sofort mit dem überschüssigen Substrat
in Kontakt, so dass es nicht mehr verfügbar ist, um sich an dem aktiven
Polypeptid-Wirkstoff anzulagern.
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Ein noch anderer Weg, um den proteolytischen
Enzym-Inhbitor in der Vorrichtung zu halten, besteht darin, in der
mit dem Medikament beladenen Matrix ein oder mehrere, diskrete Reservoirs
einzubauen, welche den Inhibitor enthalten. Das Reservoir kann eine äußere, nicht
poröse
Wand über
einer inneren Wand umfassen, welche eine halbdurchlässige Membran
aufweist. Die äußere Wand
besteht aus einem Material, das zerbrechen wird oder anderweitig
porös wird,
wenn ein geringer Druck auf die Vorrichtung einwirkt. Dies erlaubt es,
den Inhibitor sehr langsam in die Wirkstoffmatrix abzugeben, was
durch die Konzentration angetrieben wird und eine Kinetik nullter
Ordnung darstellt.
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Bei einer anderen Ausführungsordnung
der Erfindung wird der aktive Werkstoff durch Einschließen von
Molekülen
eines aktiven Protein- oder Polypeptid-Wirkstoffs in Mikrosphären oder
Liposomen vor einem Angriff proteolytischer Enzyme geschützt, die
von der Wunde ausgeschwitzt werden. Die Herstellung von Mikrosphären oder
Liposomen ersetzt dann das herkömmliche,
oben beschriebene Wirkstoff-Reservoir.
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Mikrosphären sind kugelförmige Partikel
mit einem Durchmesser in dem Bereich von etwa 10 nm bis 2 nm, die
aus einer Vielzahl von natürlichen
und synthetischen Polymeren hergestellt sein können, und die zusammen mit
einem darin eingeschlossenen, aktiven Wirkstoff angefertigt werden
können.
Geeignete Materialien für
die Bildung von Mikrosphären
sind bspw. quer vernetzte Dextrane und keramische Materialien. Ebenfalls
geeignet ist ein großer
Bereich von synthetischen Polymeren wie bspw. Polyurethane, Polymethylmethacrylat,
Polyethylenterephtalat, Polystyrol, Polyolefin, Polyacrylamid, Polyactid,
Polyglycolid, sowie andere synthetische Polymere, die in biomedizinischen
Anwendungen eingesetzt werden. Eine Mikrosphäre bildet eine physische Schutzbarriere
gegenüber
dem Zutritt von proteolytischen Enzymen, vorausgesetzt, sie hat eine
Porengröße, welche
den Durchtritt von Proteinen mit einem Molekulargewicht von mehr
als 100.000 oder – wo
sich dies eignet – von
mehr als 50.000 blockiert.
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Liposome sind kugelförmige Lipid-Bläschen, bei
denen die Wände
der Kugel aus ein- oder zweifachen Lipid-Schichten mit einer ähnlichen
Struktur wie bei einer Zell-Membran
bestehen Verfahren zur Herstellung von Liposomen, welche andere
Materialien enthalten, sind gut bekannt. Die Liposom-Membran bildet
eine Barriere gegenüber
dem Zutritt proteolytischer Enzyme, wodurch nach der Lehre der Erfindung
der Schutz eines aktiven Protein- oder Polypeptid-Wirkstoffs erreicht
wird,
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Bei einer wiederum anderen Ausführungsform
der Erfindung kann ein aktiver Protein- oder Polypeptid-Wirkstoff
vor einem Angriff proteolytischer Enzyme geschützt werden, indem er in einer
modifizierten Form in der Vorrichtung enthalten ist, die gegenüber einem
solchen Angriff resistent ist. Bspw. können Medikamenten-Vorstufen hergestellt
werden durch Kondensieren von Peptiden mit einer Aminogruppe mit
freiem, endständigen
N mit Aldehyden und Ketonen (bspw. Medikamenten-Vorstufen aus Derivaten
von 4-Imidazolidin.
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Solche Medikamenten-Vorstufen sind
nicht nur resistent gegenüber
einem enzymatischen Angriff, sondern sind auch in wäßriger Lösung an
dem erzeugenden Peptid fertig hydrolysiert, so dass sie in einer nicht-wäßrigen Phase
in der Vorrichtung gehalten werden können und erst aktiviert werden,
wenn sie die wäßrige Umgebung
der Wunde erreichen.
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Eine Vorrichtung entsprechend dem
ersten Aspekt der Erfindung, die ein Mittel zur Abwehr eines Angriffs
von proteolytischen Enzymen auf den aktiven Wirkstoff enthält, kann
als aktiven Wirkstoff Peptide und Proteine enthalten wie bspw. Vasopressin,
menschliches Wachstumshormon, Insulin, Interferon, Interleukine, Erythropoetin
oder Kalzitonin.
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Eine transdermale, für die Verwendung
an einem de-epithelisierten Hautbereich geeignete Vorrichtung kann
ein Mittel enthalten, um Bakterien zu deaktivieren, welche in die
Vorrichtung eintreten, und/oder um den Zutritt von aus der Wunde
ausgeschwitzten Bakterien und Zellabfall zu vermeiden. Eine solche
Vorrichtung kann auch irgendeines der oben erörterten, strukturellen, chemischen
oder biochemischen Merkmale aufweisen.
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Bei einer Ausführungsform ist das Mittel zum
Blockieren des Zutritts von Bakterien und Zellabfall eine physische
Barriere wie bspw. ein oben beschriebener Vorfilter, vorzugsweise
mit einer Porengröße von etwa 0,2
bis 15 um, der aus Zellulose-Estern
Polypropylen, Polyvinyliden-Difluorid oder aus einem schwellfähigen Hydrogel
angefertigt sein kann. Ein solches Material kann verwendet werden,
um das Medikamentenreservoir entweder mit einer Matrix, worin der
aktive Wirkstoff verteilt ist, oder mit einer Kammer zu bilden,
welche eine Flüssigkeit
mit dem aktiven Wirkstoff in der Form eines Feststoffs oder in einer
ungesättigten,
gesättigten
oder übersättigten
Lösung
oder Suspension enthält.
Auch Mikrosphären
und Liposome bilden eine physische Barriere gegenüber dem
Zutritt von Bakterien und Zellabfall. Wie oben erwähnt, kann
das Barrierenmaterial mit einem Anti-Koagulans imprägniert sein,
um ein Verstopfen zu vermeiden.
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Bei einer anderen Ausführungsform
wird eine Vermehrung von Bakterien innerhalb des Medikamentenreservoirs
einer transdermalen Vorrichtung vermieden, indem darin zusammen
mit dem durch die Haut zu transportierenden, aktiven Wirkstoff ein
antibakterieller Wirkstoff eingeschlossen wird. Der antibakterielle
Wirkstoff kann ein antibiotischer Wirkstoff sein, vorzugsweise einer,
der üblicherweise
zur Behandlung von Hautkrankheiten ausgewählt wird wie bspw. Neomycin,
Bactracin oder Polymyxin B. Der antibakterielle Wirkstoff kann zusammen
mit dem aktiven Inhaltsstoff in dem Medikamentenreservoir enthalten
sein oder, wo das Reservoir eine Kammer ist, in dessen Wänden imprägniert sein.
Der antibakterielle Wirkstoff kann auch in einer selektiven Membran,
einem Vorfilter, in Mikrosphären
oder Liposomen enthalten sein, wie oben beschrieben.
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Als Alternative zu einem Antibiotikum
kann ein antibakterieller Wirkstoff aus Silber oder Verbindungen desselben
in einer transdermalen Vorrichtung verwendet werden. Insbesondere
haben Silberchlorid, Silbernitrat, Silberoxid, Silberhydroxid oder
Silber-Sulfadiazin eine bakteriozide Wirkung. Wie bei Antibiotika
können die
Silberverbindungen zusammen mit dem aktiven Wirkstoff in einer porösen Matrix
verteilt sein oder in den Wänden
eines Medikamentenreservoirs oder in einer Barrierenmembran oder
einem Vorfilter imprägniert
sein, wie oben beschrieben. Bspw. ist eine mit Silber oder Silberchlorid
imprägnierte
Membran aus aktivierter Aktivkohle nützlich für die Absorption und Elimination
von Bakterien. Silber und Silberverbindungen können auch in Mikrosphären während deren
Herstellung eingeschlossen werden.
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Bei einer weiteren Ausführungsform
kann der antibakterielle Wirkstoff ein Konservierungsmittel sein wie
bspw. Metagin oder Propylenglykol, der auf nach der selben Art in
der Vorrichtung eingebaut ist wie andere antibakterielle Wirkstoffe.
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Wie bei Peptid-Inhibitoren, so umfassen
Ausführungsformen
der Erfindung Vorrichtungen, worin der antibakterielle Wirkstoff
permanent oder semipermanent eingebaut ist, so dass die transdermale
Aufnahme des antibakteriellen Wirkstoffs größtenteils vermieden wird. Bspw.
könnte
der antibakterielle Wirkstoff in Form eines oder mehrerer, diskreter
Reservoirs in der Medikamentenmatrix eingebaut sein, wie bei den
oben beschriebenen Peptid-Inhibitoren. Der antibakterielle Wirkstoff
kann dann durch Zusammenpressen der Vorrichtung langsam an die Matrix
abgegeben werden.
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Als Alternative kann der Wirkstoff
chemisch oder physisch an eine geeignete Matrix gebunden sein. Bspw.
kann Jod bequem an einen Polyvinylalkohol gebunden werden. Andere,
zur Imprägnierung
mit bspw. Silber und dessen Verbindungen geeignete Materialien sind
Kollagen und Elastin.
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Als Alternative zu einem antibakteriellen
Wirkstoff kann die Bakterienvermehrung in der Vorrichtung durch
Einstellen des pH-Werts in dem Medikamentenreservoir reduziert werden.
Bakterien, die mit der Hautverletzung in Verbindung stehen, werden
nicht in der Lage sein, bei einem pH-Wert von 5,5 oder darunter
zu wachsen.
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Schließlich können Bakterien und anderer
Abfall, der von dem Exsudat der Wunde in die Vorrichtung gelangt
ist, von einer Oberfläche
absorbiert werden, die behandelt worden ist, um das Anhaften von
Bakterien zu steigern, insbesondere von einer mit einer hydrophoben
Substanz behandelten Oberfläche.
Bspw. kann ein Fettsäureester
wie bspw. Dialkylcarbamoylchlorid an Oberflächen in der Nähe des Medikamentenreservoirs angelagert
werden. Wenn der aktive Wirkstoff in einer flüssigen Lösung vorliegt, haften die üblichen
Haut-Pathogene, welche in die Lösung
gelangen und eine hydrophobe Oberfläche haben, an der behandelten
Oberfläche
durch eine hydrophobe Interaktion fest und werden dadurch von der
Zubereitung des aktiven Wirkstoffs ferngehalten.
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Es kann eine transdermale Vorrichtung
vorgesehen sein, die ein Mittel enthält, um sicherzustellen, dass
im Großen
und Ganzen der gesamte, pharmazeutisch aktive Wirkstoff zu dem de-epithelisierten
Bereich innerhalb der Grenzen der Hautverletzung geleitet wird.
Dies wird vorzugsweise erreicht, indem eine einzige Öffnung etwa
die selbe Größe aufweist
als die Hautverletzung. Eine solche Vorrichtung kann eine feste
Struktur aufweisen wie die in der ebenfalls anhängigen Anmeldung Nr. WO92/11879
des Anmelders beschriebene, oder die eines im Stand der Technik
wohlbekannten Fleckens oder Pflasters.
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Bei einer typischen Ausführungsform
ist das Mittel, um sicherzustellen, dass im Großen und Ganzen der gesamte,
aktive Wirkstoff die Verletzung erreicht, eine Schicht eines undurchdringlichen
Materials sein, das in geeigneter Form zwischen der Unterseite des
Medikamentenreservoirs und der de-epithelisierten Haut plaziert
ist, wobei das undurchdringliche Material eine einzige, zentrale
Ausnehmung hat, welche die selbe Größe hat wie die de-epithelisierte
Verletzung. Vorzugsweise bedeckt die einzige Öffnung 5–20% der gesamten, mit der
Haut in Kontakt tretenden Fläche
der Vorrichtung. Typischerweise ist die undurchdringliche Schicht
zwischen dem Medikamentenreservoir und einer Klebeschicht positioniert,
die an der Vorrichtung vorgesehen ist. Die Wirkung der undurchdringlichen
Schicht besteht darin, den aktiven Wirkstoff davon abzuhalten, in
den Klebstoff einzusinken, von wo er möglicherweise nicht an die Verletzung
abgegeben würde,
oder in die Fläche der
intakten Haut rund um die Verletzung einzusinken, von wo er wahrscheinlich
nicht den Blutstrom erreichen würde.
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Um sicherzustellen, dass die zentrale Öffnung direkt
oberhalb der de-epithelisierten Verletzung positioniert wird, kann
die Vorrichtung aus Werkstoffen hergestellt sein, die im Großen und
Ganzen transparent sind.
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Eine Vorrichtung mit einem Mittel,
um den aktiven Wirkstoff effizient zu der deepithelisierten Verletzung zu
lenken, kann auch eines der hier in Verbindung mit dem ersten und
zweiten Aspekt der Erfindung beschriebenen Merkmale enthalten.
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Die Erfindung kann Verfahren zur
Verabreichung von pharmazeutisch aktiven Wirkstoffen durch eine de-epithelisierte
Hautverletzung betreffen, insbesondere von solchen Wirkstoffen,
die größere Moleküle enthalten
mit einem Molekulargewicht von mehr als 1.000 Dalton, und/oder die
hydrophil sind und nicht mittels herkömmlicher, transdermaler Methoden über die
intakte Haut verabreicht werden könnten. Unter Verwendung mittels
Fluoreszenz gekennzeichneter Dextrane haben die Erfinder gezeigt,
dass Moleküle
mit einem Molekulargewicht von 3.000 bis 70.000 durch die de-epithelisiert
Haut effektiv verabreicht werden können. Ein solcher Molekulargewichtsbereich
umfaßt
viele bioaktive Proteine und Polypeptide. Natürlich kann jede transdermale Vorrichtung,
welche die obigen Merkmale enthält,
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzt werden. Darüber
hinaus wird die Applikation von örtlichen
Zubereitungen an die de-epithelisierte Verletzung nicht ausgeschlossen.
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Die Erfindung wird nun beispielhaft
beschrieben unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen und Beispiele.
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1 zeigt
eine transdermale Vorrichtung vom Pflastertyp entsprechend dem ersten
Aspekt der Erfindung mit einer selektiven Membran,
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2 zeigt
eine transdermale Vorrichtung ähnlich
der aus 1, wobei ein
Teil des Kontaktklebstoffs entfernt ist,
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3 zeigt
eine transdermale Vorrichtung vom Pflastertyp entsprechend einer
alternativen Ausführungsform
zu dem ersten Aspekt der Erfindung,
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4 zeigt
eine transdermale Vorrichtung ähnlich 3, wobei ein Teil des Kontaktklebstoffs
entfernt ist,
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5 zeigt
eine transdermale Vorrichtung entsprechend einer anderen Ausführungsform
zu dem ersten Aspekt der Erfindung.
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6 ist
eine diagrammatische Wiedergabe eines Teils einer transdermalen
Vorrichtung entsprechend dem ersten und dritten Aspekt der Erfindung
mit einer selektiven Membran und einer Barriereschicht,
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7 zeigt
einen Teil einer transdermalen Vorrichtung entsprechend dem ersten
Aspekt der Erfindung mit einer selektiven Membran und einem Vorfilter,
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8 zeigt
einen Teil einer transdermalen Vorrichtung entsprechend dem ersten
Aspekt der Erfindung mit einem zusätzlichen Vorfilter,
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9 zeigt
einen Teil einer transdermalen Vorrichtung, wie in 7 dargestellt, jedoch mit einer Klebstoffschicht,
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10 zeigt
einen Teil einer transdermalen Vorrichtung ähnlich zu der in 9 wiedergegebenen, wobei
jedoch ein Bereich des Klebstoffs entfernt und eine zusätzliche,
undurchdringliche Barriere vorhanden ist,
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11 zeigt
eine transdermale Vorrichtung entsprechend dem zweiten Aspekt der
Erfindung,
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12 zeigt
eine transdermale Vorrichtung entsprechend dem zweiten Aspekt der
Erfindung, wobei ein Bereich des Klebstoffs entfernt ist,
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13 zeigt
eine transdermale Vorrichtung entsprechend dem dritten Aspekt der
Erfindung mit einer undurchdringlichen Barriereschicht,
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14 zeigt
eine Vorrichtung entsprechend einem Aspekt der Erfindung, wobei
ein Enzym-Inhibitor oder ein antibakterieller Wirkstoff in einem
diskreten Reservoir innerhalb der Medikamentenmatrix enthalten ist,
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15 zeigt
die Vorrichtung aus 14 unter
Kompression, und
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16 zeigt
eine Vorrichtung entsprechend einem Aspekt der Erfindung mit einem
Mittel zur Steuerung des Zutritts von Wasser von der intakten Haut.
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Zunächst wird auf 1 Bezug genommen, wo die dargestellte
Vorrichtung 1 eine gut bekannte Schichtstruktur hat mit einem undurchdringlichen
Trägermaterial 2,
das bspw. ein undurchdringlicher, mit Aluminium bedampfter Polyesterfilm
sein kann, der mittels Heißsiegelung
an eine Medikamentenreservoirschicht 4 auflaminiert ist.
Das Medikamentenreservoir ist vom Matrixtyp, wobei der aktive Wirkstoff
in einem porösen Wirkstoff
in einer ungesättigten,
gesättigten
oder übersättigten
Lösung
oder in einer Suspension oder in fester Form verteilt ist. Das Medikamentenreservoir 4 ist
an eine selektive Membran auflaminiert, die bspw. aus Zelluloseazetat
hergestellt ist mit einer Porengröße, die Enzyme mit einem Molekulargewicht
von mehr als 50.000 oder – wo
dies geeignet ist – mehr
als 100.000 ausschließt.
Das Medikamentenreservoir 4 wird somit vor dem Zutritt
von proteolytischen Enzymen, Bakterien und anderem zellulärem Abfall
geschützt.
Ein Kontaktklebstoff 8, im Allgemeinen vom Acrylat- oder Silikontyp,
ist an die selektive Membran 6 auflaminiert.
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Die Vorrichtung aus 2 umfaßt alle die Komponenten aus 1 mit der Ausnahme, dass
der Klebstoff 10 an dem Punkt 12 fehlt, wo die
Vorrichtung in Kontakt mit der de-epithelisierten Hautverletzung
treten wird. Dadurch wird der Übertritt
des aktiven Wirkstoffs zu der Haut durch den Klebstoff nicht behindert,
während
der Zutritt von proteolytischen Enzymen, Bakterien und anderem,
zellulärem
Abfall in das Medikamentenreservoir durch die selektive Membran 6 vermieden
wird.
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3 zeigt
einen alternativen Typ einer transdermalen Vorrichtung in der Form
eines Fleckens oder Pflasters, der ein undurchdringliches Trägermaterial 14 wie
bspw. das oben erwähnte
umfaßt,
welches an ein Medikamentenreservoir 16 vom Typ einer mit
Flüssigkeit
gefüllten
Kammer auflaminiert ist. Der Boden des Medikamentenreservoirs wird
durch eine selektive Membran 6 gebildet, ähnlich der
in den 1 und 2 wiedergegebenen, die wiederum
an die Klebstoftschicht 8 auflaminiert ist.
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4 zeigt
eine Vorrichtung ähnlich
der aus 3, wobei jedoch
der Klebstoff 10 an dem Punkt 12 fehlt, wo die
Vorrichtung in Kontakt mit der de-epithelisierten Haut treten soll,
was die oben erwähnten
Vorteile hat.
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5 zeigt
eine alternative Ausführungsform
zu der in 4 dargestellten,
wobei das mit Flüssigkeit gefüllte Reservoir 18 ein
hydrophobes, druckresistentes, gewebtes Material umfaßt, welches
eine kapillar aktive Matrix 20 bildet. Bakterien, welchen
es gelungen ist, die selektive Membran 6 zu überwinden,
können
aus der Medikamentenlösung
entfernt werden, indem sie an dem hydrophoben Gewebe hängenbleiben.
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6 zeigt
mehr Details des Bereichs der transdermalen Vorrichtung mit der
selektiven Membran. In der Ausführungsform
nach 6 ist entlang des
Umfangs der oberen Seite der Membran 6 eine undurchdringliche
Barrierenschicht 22 vorhanden, welche den peripheren Bereich
dieser Membran von dem Medikamentenreservoir trennt. Dadurch ist
sichergestellt, dass die Medikamentenverabreichung ausschließlich auf
die de-epithelisierte Verletzung 23 konzentriert wird und
nicht in der selektiven Membran 6 oder der Klebeschicht verlorengeht.
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7 bis 19 zeigen alle Ausführungsformen, die einen Vorfilter 24 mit
einer größeren Porengröße als die
selektive Membran 6 aufweisen. In 8 sind zwei Vorfilter-Schichten vorgesehen,
eine 24 unterhalb und eine 26 oberhalb der selektiven
Membran 6. Die Vorrichtung aus 9 ist die selbe wie die aus 7, mit der Ausnahme, dass
die kontaktgebende Klebeschicht 8 dargestellt ist. 10 zeigt eine weitere Ausführungsform,
bei der entlang des Umfangs der Vorrichtung zwischen der Unterseite
des Vorfilters 24 und der Klebeschicht 8 eine
Barriere 28 aus einem undurchdringlichen Material, bspw.
aus einem mit Aluminium bedampften Polyesterfilm, vorgesehen ist.
Eine solche Anordnung stellt sicher, dass der gesamte, aktive Wirkstoff
zu dem de-epithelisierten Fleck 23 geleitet wird und nicht
in dem Klebstoff 8 verlorengeht.
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Bei der in 11 dargestellten handelt es sich um eine
Vorrichtung nach dem zweiten Aspekt der Erfindung, die eine undurchdringliche
Stützschicht 30 aufweist,
die bspw. aus einem undurchdringlichen, mit Aluminium beschichteten
Polyesterfilm bestehen kann, der an der Schicht 32 des
Medikamentenreservoirs aufgeschichtet ist. Das Medikamentenreservoir 32 ist
vom Matrix-Typ, wobei der aktive Wirkstoff in einem porösen Material
in einer ungesättigten,
gesättigten
oder übersättigten
Lösung
oder in einer Suspension oder einer anderen, festen Form verteilt
ist. Das Medikamentenreservoir 32 ist an einem Filter 34 auflaminiert,
der aus einem porösen
Material besteht, bspw. aus Zelluloseester, Polypropylen oder Polyvinyliden-Difluorid
mit einer Porengröße im Bereich
von 0,2 bis 15 um. Der Filter dient zum Blockieren des Zutritts
von Bakterien und anderem, zellulärem Abfall von dem Wunden-Exsudat
in das Medikamentenreservoir. Der Filter 34 ist an einer
Klebeschicht 36 auflaminiert.
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12 zeigt
eine alternative Ausführungsform
zu der aus 11, wobei
ein den deepithelisierten Fleck direkt überlappender Teil der Klebeschicht 38 fehlt
und damit eine freie Passage des aktiven Wirkstoffs zu der Haut
erlaubt.
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Eine Vorrichtung entsprechend dem
dritten Aspekt der Erfindung ist in 13 dargestellt
und umfaßt eine
undurchdringliche Stützschicht 30,
welche an dem Medikamentenreservoir 32 vom oben beschriebenen Matrix-Typ
auflaminiert ist. An das Reservoir 32 auflaminiert ist
eine ringförmige
Schicht 42 aus einem undurchdringlichen Material wie bspw.
einem mit Aluminium beschichteten Polyesterfilm, mit einer zentralen Öffnung 40 etwa
von der Größe des deepithelisierten
Flecks. Die undurchdringliche Schicht ist an eine ringförmige Klebstoffschicht 38 auflaminiert.
Die Schicht 42 verhindert, dass der aktive Wirkstoff aus
der Matrix 32 in den Klebstoff 38 gelangt, wo
er entweder nicht an die Haut abgegeben wird oder, falls er mit
der intakten Haut in Kontakt gelangt, von dem Blutstrom nicht aufgenommen
werden kann.
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Die 14 und 15 zeigen eine Vorrichtung,
die jedem der drei Aspekte der Erfindung entsprechen kann, mit einem
Mittel für
die sehr langsame Abgabe irgendeines Peptid-Inhibitors oder antibakteriellen
Wirkstoff in die Medikamenten-Matrix
der Vorrichtung. Bei dieser speziellen Ausführungsform hat die Vorrichtung eine
undurchdringliche Stützschicht 44,
die an einem Medikamentenreservoir 46 von dem oben beschriebenen Matrix-Typ
aufgeschichtet ist. Innerhalb der Matrix 46 ist ein Reservoir 48 enthalten,
das den Enzym-Inhibitor oder den anti-bakteriellen Wirkstoff 50 enthält. Das
Reservoir hat äußere und
innere Wände.
Die innere Wand 52 besteht aus einem leichten, elastischen,
undurchdringlichen Material mit Ausnahme einer halbdurchlässigen Membran
als Einsatz 53, und die äußere Wand 54 ist undurchdringlich,
wenn die Vorrichtung erstmals auf der Haut appliziert wird. Wie
in 15 dargestellt, treten
in der äußeren Wand 54 Brüche 56 auf,
wenn ein Druck auf die Vorrichtung ausgeübt wird, und eine elastische
Deformation der inneren Wand 52 erlaubt dem Wirkstoff in
dem Reservoir 48, infolge Kapillarwirkung in den Raum zwischen
den beiden Wänden
zu gelangen. Von dort diffundiert er durch die Brüche 56 in
der äußeren Wand
in die Medikamentenmatrix 46. Es handelt sich hierbei um
einen von der Konzentration getriebenen Hergang, der eine Kinetik nullten
Ordnung zeigt. Seine Bewegungsrate ist demnach viel langsamer als
die des aktiven Wirkstoffs, der transdermal absorbiert wird.
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16 zeigt
eine Vorrichtung gemäß einem
Aspekt der Erfindung, welche ein Mittel umfaßt zur Absorption von überschüssigem Wasser
von der Haut, ohne den Klebstoff zu beeinträchtigen. Dieses Mittel besteht
aus einem Medikament in einer Matrix 58, die mit Ausnahme
eines Auslasses 62 von einem undurchdringlichen Material 60 umgeben
ist. An dem Auslaß befindet
sich ein halbdurchlässiges
Material wie bspw. ein Hydrogel 64, das in Kontakt mit
der Hautverletzung 66 zu treten vermag. Die Basis des Medikamentenreservoirs
wird an der Oberfläche
einer ringförmigen,
absorbierenden Schicht 68 mittels klebender Blöcke 70 festgelegt,
so dass zwischen diesen Luftkanäle 71 verbleiben.
Die zentrale Ausnehmung in der Schicht 68 ist mit einem
wasserbeständigen
Klebstoff 72 ausgekleidet, der sich in einer flanschartigen
Formation 74 oberhalb und unterhalb der absorbierenden
Schicht erstreckt. Das undurchlässige
Material 64 ragt aus dieser mit Klebstoff ausgekleideten Öffnung hervor,
um in Kontakt mit der Hautverletzung 66 zu treten. Die
Unterseite der Schicht 68 ist an einer porösen Membran 76 aufgeschichtet
welche wiederum einen porösen,
wasserbeständigen
Klebstoff 78 trägt,
der an der intakten Haut rund um die Verletzung 66 angesetzt
wird.
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Beim Gebrauch der Vorrichtung aus 16 wird Wasser, das von
der intakten Haut abgeschieden wird, durch den porösen Klebstoff 78 und
die Membran 76 gesogen und von einer Absorptionsschicht 68 aufgenommen.
Die Luftspalte 71 vermeiden einen Zutritt des Wassers in
das Medikamentenreservoir. Eine solche Vorrichtung kann über viele
Tage hinweg an der Haut angesetzt bleiben, ohne dass die Hautfeuchtigkeit
das Klebevermögen
oder die Unversehrtheit der Vorrichtung beeinträchtigt.
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Beispiel 1
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Es wurde eine transdermale Vorrichtung
hergestellt mit folgender Struktur: 5 ml eines Hydrogels, welches
40 μg/ml
von 1-Deamino-8-D-Arginin-Vasopressin (DDAVP) enthielt, wurde eingefügt zwischen
einer undurchdringlichen Lage eines mit Aluminium beschichteten
Polyesterfilms und einer selektiven Zellulose-Acetat-Membran, die Molekülarten mit
mehr als 70.000 Dalton ausschließt. Ferner wurde diese Membran
an eine Lage eines Silikon-Klebstoffs aufgeschichtet, die eine zentrale,
von Klebstoff freie Öffnung
aufwies entsprechend der Größe einer
deepithelisierten Hautverletzung.
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Die Vorrichtung wurde an einer de-epithelisierten
Hautverletzung eines gesunden Freiwilligen festgelegt, und der Plasmaspiegel
von DDAVP wurde täglich
gemessen. Die Ergebnisse zeigten eine erhöhte Absorption an den Tagen
1 und 2, die sich an den Tagen 3 und 4 auf einen
gleichförmigen
Zustand bei einem Drittel des Anfangswertes stabilisierte. Nach
vier Tagen wurde die Vorrichtung von der Haut entfernt, und man konnte
keinerlei Anzeichen einer Infektion beobachten. Das Hydrogel wurde
untersucht auf Zersetzungsprodukte des DDAVP, und es stellte sich
heraus, dass diese nur 2% ausmachten. Dies steht in Gegensatz zu
einer Zersetzung von 10% bei Verwendung einer Vergleichsvorrichtung
der selben Konstruktion und unter den selben Bedingungen, jedoch
ohne die Zellulose-Acetat-Membran.
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Beispiel 2
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Es wurde eine transdermale Vorrichtung
hergestellt wie im Beispiel 1 beschrieben, mit der Ausnahme, dass
die Zellulose-Acetat-Membran mit Silberchlorid imprägniert wurde
und eine mittlere Porengröße von etwa 2,0
um aufwies.
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Die Vorrichtung wurde an einer de-epithelisierten
Hautverletzung eines gesunden Freiwilligen angesetzt, und die Plasmakonzentrationen
von DDAVP wurden täglich
gemessen. Die Ergebnisse zeigten eine gesteigerte Aufnahme an den
Tagen 1 und 2 und sodann eine Stabilisierung an
den Tagen 3 und 4 auf einen Gleichgewichtszustand
bei einem Drittel der anfänglichen
Aufnahmewerte. Nach 4 Tagen wurde die Vorrichtung entfernt,
und es konnten keinerlei Anzeichen einer Infektion beobachtet werden.
Das Hydrogel wurde auf Bakterienwachstum untersucht und nichts gefunden.
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Beispiel 3
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Die transdermale Aufnahme von Makromolekülen durch
de-epithelisierte Hautverletzungen wird demonstriert unter Verwendung
von mit Fluorescein markierten Dextranen aus einem Molekulargewichtsbereich von
3.000 bis 70.000 Dalton. Die Experimente wurden mit sieben gesunden
Freiwilligen durchgeführt.
Die volare Seite eines Unterarms wurde mit einer Cyclohexamid-Lösung gereinigt.
Vier Saugbecher (mit einem Öffnungsdurchmesser
von 6 mm) wurden auf der Haut jedes Freiwilligen mittels Klebestreifen
dicht angesetzt, und ein relatives Vakuum von 200 mm Quecksilbersäule unter
dem atmosphärischen
Druck wurde angelegt. Innerhalb von 2 bis 3 Stunden bildeten sich
schmerzfrei Saugblasen an Flächenbereichen,
welche den Ausnehmungen in den Saugbechern entsprachen. Die durch
die Epidermis gebildeten Decken dieser Blasen wurden entfernt und
das enthaltene Exsudat wurde mit einem Stück einer medizinischen Gaze
absorbiert. Transdermale Vorrichtungen wurden an den vier de-epithelisierten
Verletzungen jedes Freiwilligen angesetzt, und eine Vorrichtung
zu Vergleichszwecken an einem intakten Hautbereich. Die Vorrichtungen
hatten Reservoirs, welche mit einer 6 mm-Öffnung in ihrer Unterseite
und mit entfernbaren Deckeln versehen waren.
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Bei t = 0 wurden die vier, an die
de-epithelisierten Verletzungen angesetzten Reservoirs jeweils mit
0,5 ml von mit Fluorescein markiertem Dextran mit Molekulargewichten
von 3.000, 10.000, 20.000 bzw. 70.000 gefüllt. Bei dem Vergleichsreservoir
wurden 0,5 ml von mit Fluorescein markiertem Dextran mit einem Molekulargewicht
von 3.000 hinzugegeben. Die Aufnahme der Dextrane in die Haut wurde
ermittelt durch Messen der Abnahme des Fluoresceins in den Reservoirs über der
Zeit unter Verwendung von Fluoreszenzspektroskopie bei einer anregenden
Wellenlänge
von 480 nm und einer Emissionswellenlänge von 520 nm. Die Messungen wurden
bei t = 1, 2, 4, 8, 16 und 24 Stunden durchgeführt. Die Ergebnisse sind in
der folgenden Tabelle 1 wiedergegeben.
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Tabelle
1 Konzentrationen (μM)
der mit FITC markierten Dextrane in der Reservoir-Randschicht über der
Zeit bei menschlichen Freiwilligen. Die Werte sind als Mittelwerte
wiedergegeben mit ± Standardabweichung
(N = 7)
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Die Ergebnisse zeigen klar eine erhebliche,
transdermale Aufnahme aller mit Fluorescein markierten Dextrane
unterschiedlicher Größen einschließlich der
Dextrane mit einem Molekülgewicht
von 70.000 Dalton durch de-epithelisierte Hautverletzungen. Das
Experiment zeigte für
die Aufnahme keine Obergrenze des Molekülgewichts. Im Gegensatz dazu
war die Aufnahme von Dextran mit einem Molekülgewicht von 3.000 aus dem
Vergleichsreservoir, welches an der intakten Haut angesetzt worden
war, vernachlässigbar.
Somit ist demonstriert worden, dass sich de-epithelisierten Haut
zur Erleichterung der transdermalen Verabreichung von Pharmazeutika
eignet, bei denen es sich um Makromoleküle handelt und welche hydrophil
sind.