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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
neue Phenylcyclohexan-1-ylcarbonsäuren und Arzneimittel, die
diese Verbindungen enthalten.
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Hintergrund der Erfindung
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Bronchialasthma ist eine komplexe,
multifaktorielle Krankheit, gekennzeichnet durch reversible Verengung
des Luftweges und Hyperreaktivität
des Respirationstrakts auf äußere Stimuli.
Die Identifizierung neuer therapeutischer Mittel für Asthma
wird durch die Tatsache schwierig gemacht, daß für die Entwicklung der Krankheit
eine Mehrzahl von Mediatoren verantwortlich sind. So scheint es
unwahrscheinlich, daß die
Beseitigung der Auswirkungen eines einzigen Mediators eine wesentliche
Auswirkung auf alle Komponenten von chronischem Bronchialasthma
hat.
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Eine Alternative zu der „Mediator-Herangehensweise" besteht darin, die
Aktivität
der Zellen zu regulieren, die für
die Pathophysiologie von Asthma verantwortlich sind. Cyclisches
AMP (cAMP, cyclisches Adenosin-3',5'-Monophosphat) moduliert
die Aktivität
der meisten, wenn nicht aller Zellen, die zu der Pathophysiologie
von extrinsischem (allergischem) Asthma beitragen. Eine Erhöhung von
cAMP würde
vorteilhafte Auswirkungen einschließlich: (1) Entspannung des
glatten Luftwegsmuskels, (2) Hemmung der Freisetzung des Mastzellen-Mediators,
(3) Unterdrückung
neutrophiler Degranulation, (4) Hemmung basophiler Degranulation und
(5) Hemmung von Monozyten- und Makrophagenaktivierung hervorrufen.
Es wurde gezeigt, daß cyclisches
AMP zelluläre
Reaktionen auf einen weiten Bereich von Hormonen, Neurotransmittern
und Arzneimitteln vermittelt; [Krebs Endocrinology Proceedings of
the 4th International Congress Excerpta Medica, 17–29, 1973].
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Ein potentielles Mittel zur Regulierung
der Aktivität
von Zellen, die für
die Pathophysiologie von Asthma verantwortlich sind, besteht darin,
die intrazellulären
Spiegel von cyclischem AMP zu steuern. Zelluläre cAMP-Spiegel werden erhöht, wenn
ein passender Agonist sich an spezielle Rezeptoren der Zelloberfläche bindet,
wodurch Adenylatcyclase aktiviert wird, wobei Mg+2-ATP
mit einer höheren
Geschwindigkeit in cAMP umgewandelt wird. Der prinzipielle zelluläre Mechanismus
für die
Inaktivierung von cAMP ist die Hydrolyse der 3'-Phophodiesterbindung durch einen oder
mehrere Vertreter aus einer Familie von Isozymen, die als cyclische Nucleotidphosphodiesterasen
(cyclische Nucleotid phosphodiesterasen nachstehend „PDE"s) bezeichnet werden.
Daher sollten Verbindungen, die Adenylatcyclase aktivieren oder
Phophodiesterase hemmen, bei der Unterdrückung der ungewollten Aktivierung
des glatten Luftwegsmuskels und einer breiten Vielfalt von Entzündungszellen
wirksam sein.
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Es ist gezeigt worden, daß ein spezielles
PDE-Isozym, PDE IV, für
den cAMP-Abbau in dem glatten Luftwegsmuskel und in den Entzündungszellen
verantwortlich ist [Torphy, „Phosphodiesterase
Isozymes: Potential Targets for Novel Anti-asthmatic Agents" in New Drugs for
Asthma, Barnes, Hrsg. IBC Technical Services Ltd., 1989]. Untersuchungen
zeigen, daß die
Hemmung dieses Enzyms nicht nur die Entspannung des glatten Luftwegsmuskels
bewirkt, sondern auch Degranulation von Mastzellen, Basophilen und
Neutrophilen zusammen mit Hemmung der Aktivierung von Monozyten
und Neutrophilen unterdrückt.
Die vorteilhaften Auswirkungen der PDE-IV-Hemmung werden deutlich
verstärkt,
wenn die Adenylatcyclaseaktivität
von Zielzellen durch passende Hormone oder Autocoide erhöht wird.
So würden
PDE-IV-Inhibitoren in der asthmatischen Lunge wirksam sein, wo Prostaglandin
E2
– und Prostacyclinspiegel
(beide Aktivatoren von Adenylatcyclase) erhöht sind. PDE-IV-Inhibitoren
bieten eine einzigartige Herangehensweise an die Pharmakotherapie
von Bronchialasthma und besitzen bedeutsame therapeutische Vorteile
gegenüber
Mitteln, die gegenwärtig
auf dem Markt sind. Die Verbindungen dieser Erfindung haben die
Fähigkeit,
PDE IV zu hemmen.
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Die Verbindungen dieser Erfindung
hemmen auch die Produktion von TNF, einem Serumglykoprotein. Übermäßige oder
ungeregelte TNF-Produktion wurde mit der Übertragung oder Verschlimmerung
einer Anzahl nicht wünschenswerter
physiologischer Zustände,
wie Krankheiten, und einschließlich
rheumatoider Arthritis, rheumatoider Spondylitis, Osteoarthritis,
Gichtarthritis und andere arthritische Zustände; Sepsis, septischer Schock,
Endotoxinschock, gram-negative Sepsis, toxisches Schocksyndrom,
Atemnotsyndrom beim Erwachsenen, zerebrale Malaria, chronische Lungenentzündung, Silikose,
Lungensarkoidose, Knochenresorptionserkrankungen, Reperfusionsverletzung,
Transplantat-gegen-Empfänger-Reaktion,
Abstoßungen
von allogenem Transplantat, Fieber und Muskelschmerzen, zurückzuführen auf
Infektion wie Influenza, Kachexie sekundär zu Infektion oder Malignität, menschliches
erworbenes Immundefektsyndrom (AIDS), Kachexie sekundär zu AIDS,
mit AIDS verbundener Komplex (ARC), Keloidbildung, Narbengewebebildung,
Crohnsche Krankheit, Colitis ulcerosa oder Pyresis, zusätzlich zu
einer Anzahl von Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose, Autoimmundiabetes
und systemischer Lupus erythematodes, in Zusammenhang gebracht.
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AIDS resultiert aus der Infektion
von T-Lymphozyten mit dem Human Immunodeficiency Virus (HIV). Mindestens
drei Typen oder Stämme
von HIV sind identifiziert worden: HIV-1, HIV-2 und HIV-3. Als Folge
einer HIV-Infektion wird die T-Zellen-ver mittelte Immunität beeinträchtigt und
infizierte Individuen manifestieren ernste opportunistische Infektionen
und/oder ungewöhnliche
Neoplasmen. HIV-Eintritt in ein T-Lymphozyt erfordert vorherige T-Lymphozyt-Aktivierung.
Sobald ein aktivierter T-Lymphozyt
mit HIV infiziert worden ist, muß der T-Lymphozyt in einem
aktivierten Zustand erhalten werden, um HIV-Genexpression und/oder
HIV-Replikation zu gestatten.
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Zytokine, einschließlich TNF,
sind in die von der aktivierten T-Zelle übertragene HIV-Protein-Expression
und/oder Virusreplikation einbezogen, da sie eine Rolle bei der
Aufrechterhaltung der T-Lymphozyten-Aktivierung spielen. Daher unterstützt Interferenz
mit Zytokinaktivität
bei einem HIV-infizierten Individuum, wie durch Hemmung der TNF-Produktion, die Begrenzung
der Aufrechterhaltung der T-Zellen-Aktivierung und behindert dadurch
das Fortschreiten der HIV-Infektion auf vorher nicht infizierten
Zellen. Wenn die HIV-Infektion von vorher nicht infizierten Zellen
vermindert wird, ergibt sich eine Verlangsamung oder Beseitigung
des Fortschreitens der durch HIV-Infektion verursachten Immundysfunktion.
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Monozyten, Makrophagen und verwandte
Zellen, wie Kupffersche Sternzellen und Gliazellen, sind ebenfalls
an der Aufrechterhaltung der HIV-Infektion beteiligt. Diese Zellen
sind, wie T-Zellen, Ziele für
virale Replikation, wobei das Niveau der viralen Replikation von
dem Aktivierungszustand der Zellen abhängig ist. [Siehe Rosenberg
et al., The Immunopathogenesis of HIV Infection, Advances in Immunology,
Bd. 57, 1989]. Es ist gezeigt worden, daß Monokine wie TNF HIV-Replikation
bei Monozyten und/oder Makrophagen aktivieren [Siehe Poli et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci., 87: 782–784,
1990], daher unterstützt
Hemmung der Monokinproduktion oder -aktivität die Begrenzung der HIV-Frogression, wie
vorstehend für
T-Zellen festgestellt wurde.
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TNF wurde auch aus ähnlichen
Gründen
wie denjenigen, die angeführt
wurden; in verschiedenen Rollen mit anderen Virusinfektionen, wie
dem Cytomegalievirus (CMV), Influenzavirus, Adenovirus und dem Herpesvirus
in Zusammenhang gebracht. TNF ist auch mit Hefe- und Pilzinfektionen
verbunden. Speziell ist gezeigt worden, daß Candida albicans TNF-Produktion
in vitro bei menschlichen Monozyten und natürlichen Killerzellen induziert.
[Siehe Riepi et al., Infection and Immunity, 58(9): 2750–54, 1990;
und Jafari et al., Journal of Infectious Diseases, 164: 389–95, 1991.
Siehe ebenfalls Wasan et al., Antimicrobial Agents and Chemotherapy,
35(10): 2046–48,
1991; und Luke et al., Journal of Infectious Diseases, 162: 211–214, 1990].
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Die internationalen Patentanmeldungen
mit den Veröffentlichungsnummern
WO 93/19749 und WO 93/19750 (SmithKline Beecham Corporation) offenbaren
bestimmte Cycloalkyl-substituierte Phenylderivate, die bei der Übertragung
oder Hemmung von Phophodiesterase IV (PDE IV) und als Inhibitoren
des Tumor Necrosis Factor (TNF) verwendbar sind.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Diese Erfindung betrifft bestimmte
Verbindungen der Formel I
wobei
R
1 gleich
-OH oder -OCOH ist;
X gleich -YR
2 ist;
Y
gleich O ist und R
2 eine Methylgruppe ist,
die mit einem oder mehreren Halogenatomen substituiert ist;
Z
gleich -C(O)OH, -C(=Y')R
14, -C(=O)OR
14, -C(=Y')NR
10R
14, -C(=NR
10)NR
10R
14 ist;
R
2 eine Methylgruppe oder Ethylgruppe ist,
wobei Methylgruppe oder Ethylgruppe gegebenenfalls mit einem oder
mehreren Halogenatomen substituiert sein kann;
R
3 gleich
-CN oder -C=CH ist;
R
4 und R
5 unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom oder ein C
1-2-Alkylrest
sind;
R
14 ein Wasserstoffatom oder
R
7 ist, oder wenn R
10 und
R
14 als NR
10R
14 vorliegen, sie zusammen mit dem Stickstoffatom
einen 5- bis 7-gliedrigen Ring bilden können, der gegebenenfalls mindestens
ein weiteres Heteroatom, ausgewählt
aus O, N oder S, umfaßt;
R
7 gleich -(CR
4R
5)
qR
12 oder
ein C
1-6-Alkylrest ist, wobei R
12 oder
der C
1-6-Alkylrest gegebenenfalls ein- oder mehrfach
mit C
1-2-Alkylresten, die gegebenenfalls
substituiert sind mit ein bis drei Resten, ausgewählt aus
-F, -Br, -Cl, -NO
2, -NR
10R
11, -C(=O)R
8, -C(=O)OR
8, -OR
8, -CN, -C(=O)NR
10R
11, -OC(=O)NR
10R
11, -OC(=O)R
8, -NR
10C(=O)NR
10R
11, -NR
10C(=O)R
11, -NR
10C(=O)OR
9, -NR
10C(=O)R
13, -C(=NR
10)NR
10R
11,
-C(=N-CN)NR
10R
11, -C(=N-CN)SR
9, -NR
10C(=N-CN)NR
10R
11, -NR
10S(=O)
2R
9, -S(O)
m'R
9,
-NR
10C(=O)C(=O)NR
10R
11, -NR
10C=O)C(=O)R
10, einer Thiazolyl-, Imidazolyl-, Oxazolyl-,
Pyrazolyl-, Triazolyl- oder Tetrazolylgruppe, substituiert sind;
R
8 ein Wasserstoffatom oder R
9 ist;
R
8' gleich
R
8 oder ein Fluoratom ist;
R
9 ein C
1-4-Alkylrest
ist, der gegebenenfalls mit einem bis drei Fluoratomen substituiert
ist;
R
10 gleich OR
8,
ein Wasserstoffatom oder ein C
1-4-Alkylrest
ist, der gegebenenfalls mit einem bis drei Fluoratomen substituiert
ist;
R
11 ein Wasserstoffatom oder ein
C
1-4-Alkylrest ist, der gegebenenfalls mit
einem bis drei Fluoratomen substituiert ist; oder wenn R
10 und R
11 als NR
10R
11 vorliegen,
sie zusammen mit dem Stickstoffatom einen 5- bis 7-gliedrigen Ring
bilden können,
der gegebenenfalls mindestens ein weiteres Heteroatom, ausgewählt aus
O, N oder S, umfaßt;
R
12 ein C
3-7-Cycloalkylrest,
eine 2-Pyridyl-, 3-Pyridyl-, 4-Pyridyl-, Pyrimidyl-, Pyrazolyl-,
1-Imidazolyl-, 2-Imidazolyl-, Thiazolyl-, Triazolyl-, Pyrrolyl-,
Piperazinyl-, Piperidinyl-, Morpholinyl-, Furanyl-, 2-Thienyl-,
3-Thienyl-, 4-Thiazolyl-, 5-Thiazolyl-, Chinolinyl-, Naphthyl- oder
Phenylgruppe ist;
R
13 ein heterocyclischer
Ring ist, ausgewählt
aus einer Oxazolidinyl-, Oxazolyl-, Thiazolyl-, Pyrazolyl-, Triazolyl-,
Tetrazolyl-, Imidazolyl-, Imidazolidinyl-, Thiazolidinyl-, Isoxazolyl-,
Oxadiazolyl- oder Thiadiazolylgruppe, wobei R
13 über ein
Kohlenstoffatom des heterocyclischen Rings an eine Verbindung der
Formel (I) gebunden ist und wobei jeder heterocyclische Ring nicht
substituiert oder mit einem oder zwei C
1-2-Alkylresten
substituiert sein kann;
m' gleich
0, 1 oder 2 ist;
q gleich 0, 1 oder 2 ist;
Y' gleich 0 oder S
ist; oder ein pharmazeutisch verträgliches Salz davon.
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Diese Erfindung betrifft auch Arzneimittel,
umfassend eine Verbindung der Formel (I) und einen pharmazeutisch
verträglichen
Exzipienten.
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Verbindungen der Formel (I) sind
bei der Behandlung weiterer Virusinfektionen verwendbar, soweit derartige
Viren empfindlich gegenüber
der Hochregulierung durch TNF sind, oder in vivo TNF-Produktion
auslösen.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Definitionen
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Wie hier verwendet, haben die folgenden
Begriffe und Ausdrücke
die angezeigte Bedeutung.
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Der Begriff „C1-2-Alkylrest", „C1-4-Alkylrest" oder „C1-6-Alkylrest" schließt Reste
sowohl mit gerader als auch mit verzweigter Kette mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
wenn nicht die Kettenlänge
anderweitig begrenzt ist, ein, einschließlich, ohne aber darauf beschränkt zu sein,
der Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, n-Butyl-, sec-Butyl,
Isobutyl-tert-Butylgruppe
und dergleichen.
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Der Begriff „C3-7-Cycloalkylrest" bedeutet Gruppen
mit 3–7
Atomen, wie die Cyclopropyl-, Cyclopropylmethyl-, Cyclopentyl- oder
Cyclohexylgruppe.
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„Zytokin" bedeutet ein sekretiertes Polypeptid,
das die Funktion von Zellen beeinflußt, und ist ein Molekül, welches
Wechselwirkungen zwischen Zellen in Immun-, Entzündungs- oder hämopoietischen
Reaktionen moduliert. Ein Zytokin schließt, ohne aber darauf beschränkt zu sein,
Monokine und Lymphokine ein, ungeachtet dessen, welche Zellen sie
produzieren. Das durch die vorliegende Erfindung gehemmte Zytokin
zur Verwendung bei der Behandlung eines HIV-infizierten Menschen
muß ein
Zytokin sein, das an (a) der Initiierung und/oder Aufrechterhaltung
der T-Zellen-Aktivierung und/oder der aktivierten T-Zellen vermittelten HIV-Genexpression
und/oder -replikation, und/oder (b) einem mit einer Zytokin-übertragenen
Erkrankung verbundenem Problem wie Kachexie oder Muskeldegenerierung
beteiligt ist.
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„Hemmen der Produktion von
IL-1" oder „Hemmen
der Produktion von TNF" bedeutet:
- a) eine Herabsetzung übermäßiger in-vivo-IL-1- oder TNF-Spiegel
bei einem Menschen auf normale Spiegel oder unterhalb normaler Spiegel
durch Hemmung der in-vivo-Freisetzung
von IL-1 durch alle Zellen, einschließlich, ohne aber darauf begrenzt
zu sein, Monozyten oder Makrophagen;
- b) eine Herabregulierung, an dem Translations- oder Transkriptionsniveau, übermäßiger in-vivo-IL-1-
oder TNF-Spiegel bei einem Menschen auf normale Spiegel oder unterhalb
normale Spiegel; oder
- c) eine Herabregulierung durch Hemmung der direkten Synthese
von IL-1- oder TNF-Spiegeln
als einem Posttranslationsereignis.
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„Prozentsatz" und „%" bezeichnen den Gewichtsprozentsatz
einer Komponente oder eines Bestandteils, bezogen auf das Gewicht
der eine derartige Komponente oder einen Bestandteil enthaltenden
Gesamtzusammensetzung.
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„TNF-übertragene Krankheit oder Krankheitszustände" bedeutet einen beliebigen
und alle Krankheitszustände,
bei welchen TNF eine Rolle spielt, entweder durch Produktion von
TNF selbst oder indem TNF verursacht, daß ein anderes Zytokin, wie,
ohne aber darauf beschränkt
zu sein, IL-1 oder IL-6, freisetzt. Ein Krankheitszustand, bei welchem
IL-1 zum Beispiel eine Hauptkomponente ist und dessen Produktion
oder Wirkung in Reaktion auf TNF verschlimmert oder sekretiert wird,
würde daher
als durch TNF übertragener
Krankheitszustand angesehen werden. Da TNF-β (auch als Lymphotoxin bekannt)
enge strukturelle Homologie mit TNF-α (auch als Cachectin bekannt)
aufweist und da jedes ähnliche
biologische Reaktionen induziert und sich an den gleichen zellulären Rezeptor
bindet, werden sowohl TNF-α als
auch TNF-β durch
die Verbindungen der vorliegenden Erfindung gehemmt und werden daher
hier, wenn nicht speziell anderweitig dargestellt, insgesamt als „TNF" bezeichnet.
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PDE-IV-Inhibitoren sind bei der Behandlung
einer Vielfalt von allergischen und entzündlichen Erkrankungen, einschließlich: Asthma,
chronische Bronchitis, atopische Dermatitis, Urtikaria, allergische
Rhinitis, allergische Konjunktivitis, Frühjahrskonjunktivitis, eosinophiles
Granulom, Psoriasis, rheumatoide Arthritis, septischer Schock, Colitis
ulcerosa, Crohnsche Krankheit, Reperfusionsverletzung des Myokardiums
und Gehirns, chronische Glomerulonephritis, Endotoxinschock und
Atemnotsyndrom beim Erwachsenen, verwendbar. Außerdem sind PDE-IV-Inhibitoren
bei der Behandlung von Diabetes insipidus und Störungen des zentralen Nervensystems
wie Depression und Multiinfarktdemenz verwendbar.
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Die Viren, die hier zur Behandlung
erwogen werden, sind diejenigen, die als Ergebnis einer Infektion TNF
produzieren, oder diejenigen, die gegenüber Hemmung, wie durch verminderte
Replikation, direkt oder indirekt, durch die TNF-Inhibitoren der
Formel (I) empfindlich sind. Zu derartigen Viren gehören, ohne
aber darauf beschränkt
zu sein, HIV-1, HIV-2 und HIV-3, Zytomegalievirus (CMV), Influenza,
Adenovirus und die Herpesgruppe von Viren, wie, ohne aber darauf
beschränkt
zu sein, Herpes zoster und Herpes simplex.
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Die Verbindungen dieser Erfindung
können
auch in Verbindung mit der tierärztlichen
Behandlung von Lebewesen außer
Menschen, die einer Hemmung der TNF-Produktion bedürfen, verwendet
werden. TNF-übertragene
Krankheiten zur Behandlung, therapeutisch oder prophylaktisch, bei
Lebewesen schließen Krankheitszustände wie
die vorstehend bemerkten, aber insbesondere Virusinfektionen ein.
Zu Beispielen derartiger Viren gehören, ohne aber darauf beschränkt zu sein,
der Katzenimmundefektvirus (FIV) oder andere Retrovirusinfektionen,
wie der Virus der infektiösen
Anämie
beim Pferd, Virus der Ziegenarthritis, Visna-Virus, Maedi-Virus
und andere Lentiviren.
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Die Verbindungen dieser Erfindung
sind auch bei der Behandlung von Hefe- und Pilzinfektionen verwendbar,
wo derartige Hefe und Pilze empfindlich gegenüber Hochregulierung durch TNF
sind oder die TNF-Produktion in vivo auslösen. Ein bevorzugter Krankheitszustand
zur Behandlung ist Pilzmeningitis. Außerdem kann eine Verbindung
der Formel (I) in Verbindung mit anderen Arzneimitteln der Wahl
bei systemischen Hefe- und Pilzinfektionen verabreicht werden. Zu
Arzneimitteln der Wahl für
Pilzinfektionen gehören, ohne
aber darauf beschränkt
zu sein, die Klasse von Verbindungen, die Polymycine genannt werden,
wie Polymycin B, die Klasse von Verbindungen, die Imidazole genannt
werden, wie Clotrimazol, Econazol, Miconazol und Ketoconazol; die
Klasse von Verbindungen, die Triazole genannt werden, wie Fluconazol
und Itranazol, und die Klasse von Verbindungen, die Amphotericine
genannt werden, insbesondere Amphotericin B und liposomales Amphotericin
B.
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Eine Verbindung der Formel (I) kann
auch zum Hemmen und/oder Verringern der Toxizität eines antifungalen, antibakteriellen
oder Antivirenmittels verwendet werden, indem eine wirksame Menge
einer Verbindung der Formel (I) an ein Säugetier, das einer derartigen
Behandlung bedarf, verabreicht wird. Vorzugsweise wird eine Verbindung
der Formel (I) zum Hemmen oder Verringern der Toxizität der Amphotericin-Klasse
von Verbindungen, insbesondere Amphotericin B, verabreicht.
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Es wird bevorzugt, daß die R3-Gruppe axial vorliegt und die Z-Gruppe äquatorial
vorliegt.
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Die speziellen hier offenbarten Verbindungen
sind:
cis-{4-Cyano-4-[3-(cis-3-hydroxycyclopentyloxy)-4-methoxyphenyl]cyclohexan-1-carbonsäure};
cis-{4-Cyano-4-[3-(cis-3-formyloxycyclopentyloxy)-4-methoxyphenyl]cyclohexan-1-carbonsäure}, und
cis-{4-Cyano-4-[3-(trans-3-hydroxycyclopentyloxy)-4-methoxyphenyl]cyclohexan-1-carbonsäure}.
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Synthesen
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Die Herstellung der Verbindungen
der Formel (I) kann durch den Fachmann nach den Verfahrensweisen,
die in dem unten angegebenen Reaktionsschema skizziert sind, und
die spezifische Chemie, die nachstehend in den Beispielen dargelegt
ist, ausgeführt
werden. Wenn auch das Schema und die Beispiele die Herstellung des
(der) cis/cis-Isomers(e) veranschaulichen, können das (die) cis/tans-Isomers(e)
durch den gleichen Satz von chemischen Umwandlungen, mit einer nominellen Änderung
in der Behandlung von Verbindung 4, hergestellt werden; Verseifen
von Verbindung (4) stellt die cis/trans-Verbindung, nämlich die cis-{4-Cyano-4-[3-(trans-3-hydroxycyclopentyloxy)-4-methoxyphenyl]cyclohexan-1-carbonsäure} oder
die entsprechenden, wie durch Formel I definierten Verbindungen,
bereit. Die Herstellung aller verbleibenden Verbindungen der Formel
(I), die darin nicht beschrieben sind, kann durch die hier offenbarten
analogen Verfahren hergestellt werden, welche umfassen;
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Beispiel 1
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Herstellung von cis-[4-Cyano-4-(3-cyclopentyloxy-4-methoxyphenyl)cyclohexan-1-carbonsäure]
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1(a) (3-Cyclopentyloxy-4-methoxyphenyl)acetonitril
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In eine Lösung von 3-Cyclopentyloxy-4-methoxybenzaldehyd
(20 g, 90,8 mmol) in Acetonitril (100 ml) wurde Lithiumbromid (15
g, 173 mmol) gegeben, nachfolgend tropfenweise Trimethylsilylchlorid
(17,4 ml, 137 mmol) hinzugegeben. Nach 15 min wurde das Reaktionsgemisch
auf 0°C
abgekühlt,
wurde 1,1,3,3-Tetramethyldisiloxan (26,7 ml, 151 mmol) tropfenweise
hinzugegeben und wurde das so erhaltene Gemisch auf Raumtemperatur
aufwärmen
gelassen. Nach 3 h Rühren
wurde das Gemisch in zwei Schichten getrennt. Die untere Schicht
wurde entnommen, mit Methylenchlorid verdünnt und durch Celite® filtriert.
Das Filtrat wurde unter vermindertem Druck eingeengt, in Methylenchlorid
gelöst
und wiederum filtriert. Das Lösungsmittel
wurde im Vakuum entfernt, wobei ein hellgelbbraunes Öl bereitgestellt
wurde. In eine Lösung
dieses rohen a-Brom-3-cyclopentyloxy-4-methoxytoluols
in Dimethylformamid (160 ml) unter einer Argonatmosphäre wurde
Natriumcyanid (10,1 g, 206 mmol) gegeben, und das so erhaltene Gemisch
wurde 18 h bei Raumtemperatur gerührt, dann in kaltes Wasser
gegossen (600 ml) und dreimal mit Ether extrahiert. Der organische
Extrakt wurde dreimal mit Wasser, einmal mit Kochsalzlösung gewaschen
und wurde getrocknet (K2CO3).
Das Lösungsmittel
wurde im Vakuum entfernt, und der Rückstand wurde durch Flash-Chromatographie
(Silicagel, 10% Ethylacetat/Hexane) gereinigt, wobei ein weißlicher
Feststoff (Fp. 32–34°C) bereitgestellt
wurde; eine zusätzliche
Menge von leicht verunreinigtem Material wurde ebenfalls isoliert.
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1(b) Dimethyl-4-cyano-4-(3-cyclopentyloxy-4-methoxyphenyl)pimelat
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Zu einer Lösung von (3-Cyclopentyloxy-4-methoxyphenyl)acetonitril
(7 g, 30,3 mmol) in Acetonitril (200 ml) unter einer Argonatmosphäre wurde
eine 40%ige Lösung
von Triton-B in Methanol (1,4 ml, 3,03 mmol) hinzugegeben, und das
Gemisch wurde zum Rückfluß erhitzt.
Methylacrylat (27 ml, 303 mmol) wurde vorsichtig hinzugegeben, das
Reaktionsgemisch wurde 5 h unter Rückfluß gehalten und dann abgekühlt. Das
Gemisch wurde mit Ether verdünnt,
wurde einmal mit 1N Chlorwasserstoffsäure und einmal mit Kochsalzlösung gewaschen,
wurde getrocknet (MgSO4), und das Lösungsmittel
wurde im Vakuum entfernt. Der feste Rückstand wurde mit 5% Ethanol/Hexan
verrieben, wobei ein weißer
Feststoff (Fp. 81–82°C) bereitgestellt
wurde; eine zusätzliche
Menge wurde auch aus dem Filtrat erhalten. Anal. (C22H29NO6), ber.: C 65,49,
H 7,25, N 3,47, gefunden: C 65,47, H 7,11, N 3,49.
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1(c) 2-Carbomethoxy 4-cyano-4-(3-cyclopentyloxy-4-methoxyphenyl)cyclohexan-1-on
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Zu einer Suspension von Natriummethoxid
(350 ml, 1,55 mol, 25 Gew.-% in Methanol) in Toluol (2,45 l), erwärmt auf
80°C unter
einer Stickstoffatmosphäre,
wurde eine Lösung
von Dimethyl-4-cyano-4-(3-cyclopentyloxy-4-methoxyphenyl)pimelat
(350,0 g, 0,87 mol) in Toluol (1,05 l) über 10 min hinzugegeben. Die
Reaktion wurde durch Abdestillieren von 250 ml Lösungsmittel auf 85°C erwärmt und
wurde unter Stickstoff für
2 Stunden heftig gerührt.
Die Reaktion wurde auf 50°C
abgekühlt
und wurde mit 3N (aq.) HCl (700 ml, 2,1 mol) abgeschreckt. Die organische
Schicht wurde isoliert, wurde einmal mit deionisiertem Wasser (700
ml) und einmal mit Kochsalzlösung
(700 ml) gewaschen. Die organische Schicht wurde durch Destillation
bei geringem Vakuum eingeengt, wobei sich rohes 2-Carbomethoxy-4-cyano-4-(3-cyclopentyloxy-4-methoxyphenyl)cyclohexan-1-on in Toluol ergab.
Dies wurde in 4,2 l Dimethylsulfoxid gelöst und im nächsten Schritt verwendet.
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1(d) 4-Cyano-4-(3-cyclopentyloxy-4-methoxyphenyl)cyclohexan-1-on
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Zu einer Suspension von Natriumchlorid
(315 g, 5,39 mol) und deionisiertem Wasser (315 ml) wurde die Dimethylsulfoxidlösung (4,2
l) von 2-Carbomethoxy-4-cyano-4-(3-cyclopentyloxy-4-methoxyphenyl)cyclohexan-1-on
(323 g, 0,87 mol) gegeben, und die so erhaltene Suspension wurde
für 1,75
h auf 155°C
erhitzt. Die Reaktion wurde auf 40°C abgekühlt, wurde in 8 l Eiswasser
(2°C) abgeschreckt
und wurde mit Ethylacetat (3,5 l) extrahiert. Die wässerige
Schicht wurde isoliert und wiederum mit 2,5 l Ethylacetat extrahiert.
Der vereinigte organische Extrakt (6 l) wurde zweimal mit deionisiertem
Wasser (2 × 1
l) und einmal mit Kochsalzlösung (1
l) gewaschen. Die organische Schicht wurde isoliert und im Vakuum
eingeengt, wobei sich ein Rückstand ergab.
Dieser Rückstand
wurde in Isopropanol unter Rückfluß (500 ml)
gelöst,
wurde auf 0°C
abgekühlt
und für
1 Stunde bei dieser Temperatur gehalten. Die Kristalle wurden durch
Filtration isoliert, wurden mit 250 ml Isopropanol (0°C) gewaschen
und wurden in einem Vakuumofen (45°C bei 20 Zoll) getrocknet, wobei
4-Cyano-4-(3-cyclopentyloxy-4-methoxyphenyl)cyclohexan-1-on erzeugt wurde,
Fp. 111–112°C; Anal.
(C19H23NO3), ber.: C 72,82, H 7,40, N 4,47; gefunden:
C 72,72, H 7,39, N 4,48.
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1(e) 2-[4-Cyano-4-(3-cyclopentyloxy-4-methoxyphenyl)cyclohexyliden]-1,3-dithian
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In eine Lösung von 2-Trimethylsilyl-1,3-dithian
(9,25 ml, 48,7 mmol) in trockenem Tetrahydrofuran (80 ml) bei 0°C unter einer
Argonatmosphäre
wurde schnell n-Butyllithium (2,5 M in Hexanen, 19,2 ml, 48 mmol) gegeben.
Nach 10 min wurde das Gemisch auf – 78°C abgekühlt, und eine Lösung von
4-Cyano-4-(3-cyclopentyloxy-4-methoxyphenyl)cyclohexan-1-on
(7,53 g, 23 mmol) in Tetrahydrofuran (40 ml) wurde hinzugegeben.
Nach 10 min wurde wässeriges
Natriumchlorid hinzugegeben, das Gemisch wurde auf Raumtemperatur aufwärmen gelassen
und wurde mit Wasser verdünnt.
Dieses Gemisch wurde mit dem Produkt von drei im wesentlichen gleichen
Reaktionen, durchgeführt
mit Keton (3,04, 6,01 und 6,1 g, 48,3 mmol insgesamt) vereinigt, das
vereinigte Gemisch wurde dreimal mit Methylenchlorid extrahiert,
der Extrakt wurde getrocknet (MgSO4) und
eingedampft. Reinigung durch Flash-Chromatographie (Silicagel, 10%
Ethylacetat/Hexane) stellte einen weißen Feststoff bereit, Fp. 115–116°C.
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1(f) cis-[4-Cyano-4-(3-cyclopentyloxy-4-methoxyphenyl)cyclohexan-1-carbonsäure]
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Zu einer Suspension von 2-[4-Cyano-4-(3-cyclopentyloxy-4-methoxyphenyl)cyclohexyliden]-1,3-dithian
(140,0 g, 0,34 mol) in Acetonitril (500 ml) und deionisiertem Wasser
(140 ml) unter Stickstoff wurde Trifluoressigsäure (136 g, 1,19 mol) hinzugegeben.
Die Suspension wurde für
1,25 h auf 65°C
erwärmt,
nachfolgend 20%iges Natriumhydroxid (420 g, 2,1 mol) hinzugegeben.
Die Lösung
wurde für
zusätzliche
1,25 h auf 70 bis 75°C
erwärmt,
wurde auf 75°C
abgekühlt,
deionisiertes Wasser (420 ml) wurde hinzugegeben, nachfolgend 3N
(aq.) HCl (392 ml, 1,18 mol). Die Suspension wurde auf 5°C abgekühlt und
1 h gehalten. Die Suspension wurde filtriert, wurde mit kaltem (5°C) deionisiertem
Wasser (200 ml) gewaschen und wurde in einem Vakuumofen (40°C bei 20
Zoll) getrocknet, wobei rohe cis-[4-Cyano-4-(3-cyclopentyloxy-4-methoxyphenyl)cyclohexan-1-carbonsäure] erhalten
wurde. Dieses Material ergab bei der Prüfung 98,5%, und es wurde gefunden, daß es ein
98,8 : 1,2-Gemisch von cis-zu-trans-Isomeren war, welches mit 0,1%
restlichem 1,3- Propandithiol verunreinigt
war. Dieses Material wurde durch eine oxidative Aufarbeitung wie
folgt gereinigt.
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In eine heiße Lösung (65°C) von roher cis-[4-Cyano-4-(3-cyclopentyloxy-4-methoxyphenyl)cyclohexan-1-carbonsäure] (85
g, 0,247 mol) in Acetonitril (425 ml) wurde 1M Natriumhydroxid (425
ml, 0,425 mol) gegeben. In die Lösung
(60°C) wurden
4,25 g Calciumhypochlorit gegeben, und die Suspension wurde 2 h
heftig gerührt.
Die Reaktion wurde durch Herausdestillieren von 320 ml Lösungsmittel
eingeengt, nachfolgend Ethylacetat (425 ml) hinzugegeben. Die Reaktion
wurde wiederum durch Herausdestillieren von 445 ml Lösungsmittel
eingeengt, wurde auf 55°C
abgekühlt
und nachfolgend Ethylacetat (1,01) und 6N (aq.) HCl (100 ml) hinzugegeben.
Die organische Schicht wurde isoliert, wurde dreimal mit deionisiertem
Wasser (3 × 300
ml) gewaschen, wurde filtriert und wurde durch Herausdestillieren
von 530 ml Lösungsmittel
eingeengt. Zu der Lösung
wurde Ethylacetat (635 ml) hinzugegeben, während fortgesetzt destilliert
wurde, wobei 750 ml Lösungsmittel
entfernt wurden. Die Reaktion wurde auf 65°C abgekühlt und nachfolgend Hexan (340
ml) hinzugegeben. Die Suspension wurde auf 5°C abgekühlt, 1 Stunde bei dieser Temperatur
gehalten, wurde filtriert und wurde mit kaltem (5°C) 10%igem
Ethylacetat/Hexan (200 ml) gewaschen. Der Feststoff wurde gesammelt
und wurde in einem Vakuumofen (40°C
bei 20 Zoll) getrocknet, wobei cis-[4-Cyano-4-(3-cyclopentyloxy-4-methoxyphenyl)cyclohexan-1-carbonsäure] erhalten
wurde. Es wurde gefunden, daß dieses
Material kein trans-Isomer enthielt. Anal. (C20H25NO4), ber.: C 69,95,
H 7,34, N 4,08; gefunden: C 69,90, H 7,35, N 4,02.
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Beispiel 2
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Herstellung von cis-{4-Cyano-4-[3-(tans-3-hydroxycyclopentyloxy)-4-methoxyphenyl]-cyclohexan-1-carbonsäure}
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2(a) cis-[4-Cyano-4-(3-hydroxy-4-methoxyphenyl)cyclohexan-1-carbonsäure]
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Zu einer Lösung von Bortribromid in Dichlormethan
(0,1M, 335 ml, 33,5 mmol) unter einer Argonatmosphäre bei –78°C wurde langsam
eine Lösung
von cis-[4-Cyano-4-(3-cyclopentyloxy-4-methoxyphenyl)cyclohexan-1-carbonsäure] (4,03
g, 11,7 mmol) in Dichlormethan (180 ml) gegeben. Das Gemisch wurde
5 min gerührt,
15%iges Natriummethoxid in Methanol wurde bis pH 8–9 hinzugegeben,
und die Reaktion wurde auf RT erwärmt. Wasser (100 ml) wurde
hinzugegeben, und das Gemisch wurde mit 3N wässeriger Chlorwasserstoffsäure auf
pH 1–2
angesäuert.
Die organische Schicht wurde abgetrennt, wurde getrocknet (MgSO4/Na2SO4), wurde
filtriert und wurde eingedampft. Der Rückstand wurde zweimal in Chloroform
gelöst,
und die Lösung wurde
eingedampft, wobei sich ein weißer
Feststoff ergab. 1H-NMR (400 MHz, CDCl3) δ 7,01
(d, J = 2,4 Hz, 1H), 6,96 (d von d, J = 2,4, 8,5 Hz, 1H), 3,89 (s,
3H), 2,31 (m, 1H), 2,21 (br t, J = 13,6 Hz, 4H), 1,98 (m, 2H), 1,77
(m, 2H); Fp. 190–193°C.
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2(b) Methyl-cis-[-4-cyano-4-(3-hydroxy-4-methoxyphenyl]cyclohexan-1-carboxylat]
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p-Toluolsulfonsäuremonohydrat (0,015 g, 0,08
mmol) wurde unter einer Argonatmosphäre zu einer Lösung der
Verbindung von Beispiel 2(a) (0,70 g, 2,54 mmol) in trockenem Methanol
(20 ml) gegeben, und die Reaktion wurde 6 h bei 45–50°C gerührt. Die
Reaktion wurde auf RT abgekühlt
und wurde für
zusätzliche
16 h gerührt.
Die Lösung
wurde eingedampft, und der Rückstand
wurde durch Flash-Chromatographie (Silicagel, 50% Hexan/Ethylacetat)
gereinigt, wobei sich die Titelverbindung als weißer Feststoff
ergab. 1H-NMR (400 MHz, CDCl3) δ 7,01 (m,
2H), 6,85 (d, J = 9,1 Hz, 1H), 3,90 (s, 3H), 3,72 (s, 3H), 2,35
(t von t, J = 3,6, 12,2 Hz, 1H), 2,14–2,25 (m, 4H), 2,00 (näherungsweise
q, J = 13,4 Hz, 1H), 1,99 (näherungsweise
q, J = 13,4 Hz, 1H), 1,77 (näherungsweise
t, J = 13,4 Hz, 1H), 1,76 (näherungsweise
t, J = 13,4 Hz, 1H); Fp. 106–107°C.
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2(c) Methyl-cis-{-4-cyano-4-[3-(trans-3-hydroxycyclopentyloxy)-4-methoxyphenyl]-cyclohexan-1-carboxylat}
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Die Verbindung von Beispiel 2(b)
(0,69 g, 2,37 mmol) wurde in Tetrahydrofuran (20 ml) unter einer
Argonatmosphäre
gelöst
und wurde mit Triphenylphosphin (1,24 g, 4,74 mmol) und cis-1,3-Cyclopentandiol
(0,49 g, 4,74 mmol) behandelt. Diethylazodicarboxylat (0,83 g, 4,74
mmol) wurde hinzugegeben, und das Gemisch wurde 16 h bei RT gerührt. Die
Lösung
wurde eingedampft, der Rückstand
wurde mit Ether verdünnt,
und der weiße
Feststoff wurde durch Filtration entfernt. Das Filtrat wurde eingeengt
und der Rückstand
wurde durch Flash-Chromatographie (Silicagel, 50% Hexan/Ethylacetat)
gereinigt, wobei sich ein Gemisch aus der Titelverbindung und Triphenylphosphinoxid
ergab. Das Gemisch wurde mit Ether verdünnt, und der weiße Feststoff Triphenylphosphinoxid
wurde durch Filtration entfernt. Eindampfen des Filtrats ergab die
Titelverbindung als klebrigen, farblosen, halbfesten Stoff. 1H-NMR (400 MHz, CDCl3) δ 7,07 (d,
J = 2,4 Hz, 1H), 7,02 (d von d, J = 2,4, 8,8 Hz, 1H), 6,87 (d, J
= 8,8 Hz, 1H), 4,99 (m, 1H), 4,37 (m, 1H), 3,85 (s, 3H), 3,74 (s,
3H), 3,16 (d, J = 9,1 Hz, 1H), 2,39 (m, 1H), 1,88–2,25 (m,
12H), 1,80 (br t, J = 13,5 Hz, 2H).
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2(d) cis-{-4-Cyano-4-[3-(trans-3-hydroxycyclopentyloxy)-4-methoxyphenyl]cyclohexan-1-carbonsäure}
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Die Verbindung von Beispiel 2(c)
(0,10 g, 0,27 mmol) wurde in 5 : 5 : 2 Tetrahydrofuran/Methanol/Wasser
(5 ml) gelöst,
Natriumhydroxid (0,035 g, 0,88 mmol) wurde hinzugegeben, und das
Gemisch wurde 3 h bei RT gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde abgedampft, der Rückstand
wurde zwischen 5%iger wässeriger
NaOH und Dichlormethan verteilt, und die Schichten wurden getrennt.
Die wässerige
Schicht wurde bis pH 3 mit 3N wässeriger
Chlorwasserstoffsäure
angesäuert
und wurde dreimal mit 5%igem Methanol in Chloroform extrahiert.
Die organischen Extrakte wurden vereinigt, wurden getrocknet (MgSO4), filtriert und eingedampft. Der Rückstand
wurde durch Flash-Chromatographie (Silicagel, 90 : 10 : 1-Chloroform/Methanol/Wasser)
gereinigt, wobei sich ein Feststoff ergab, welcher in Ether aufgeschlämmt wurde,
durch Filtration gesammelt wurde und im Vakuum getrocknet wurde,
wobei sich die Titelverbindung ergab: MS(CI/NH3)
m/e 377 [M + NH3]+; 1H-NMR (400
MHz, CDCl3) δ 7,08 (br, s, 1H), 7,03 (br
d, J = 8,5 Hz, 1H), 6,88 (d, J = 8,5 Hz, 1H), 4,98 (m, 1H), 4,38
(m, 1H), 3,84 (s, 1H), 2,41 (m, 1H), 1,77–2,29 (m, 16H); Anal. (C20H25NO5·0,9 H2O), ber.: C 63,95; H 7,19; N 3,73, gefunden:
C 64,06; H 6,88; N 3,77; Fp.161–163°C.
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Beispiel 3
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Herstellung von cis-{4-Cyano-4-[3-(cis-3-hydroxycyclopentyloxy)-4-methoxyphenyl]-cyclohexan-1-carbonsäure}
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3(a) Methyl-cis-{4-cyano-4-[3-(cis-3-formyloxycyclopentyloxy)-4-methoxyphenyl]-cyclohexan-1-carbox
-
Die Verbindung von Beispiel 2(c)
(0,68 g, 1,83 mmol) wurde in Tetrahydrofuran (20 ml) unter einer
Argonatmosphäre
gelöst
und wurde mit Triphenylphosphin (0,96 g, 3,66 mmol) und Ameisensäure (0,17
g, 3,66 mmol) behandelt. Diethylazodicarboxylat (0,64 g, 3,66 mmol)
wurde hinzugegeben und das Gemisch wurde 16 h bei RT gerührt. Die
Lösung
wurde eingedampft, Ether wurde hinzugegeben, und der weiße Feststoff
wurde durch Filtration entfernt. Das Filtrat wurde eingeengt, und
der Rückstand
wurde durch Flash-Chromatographie
(Silicagel, 65% Hexan/Ethylacetat) gereinigt, wobei sich die Titelverbindung
als durchsichtiges farbloses Öl
ergab. 1H-NMR (400 MHz, CDCl3) δ 8,02 (s,
1H), 7,0 (d von d, J = 2,4, 8,2 Hz, 1H), 6,99 (d, J = 2,4 Hz, 1H), 6,87
(d, J = 8,2 Hz, 1H), 5,48 (m, 1H), 4,95 (m, 1H), 3,84 (s, 3H), 3,72
(s, 3H), 2,31–2,40
(m, 2H), 2,13–2,28 (m,
7H), 1,96–2,06
(m, 3H), 1,74–1,87
(m, 3H).
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3(b) cis-{4-Cyano-4-[3-(cis-3-hydroxycyclopentyloxy)-4-methoxyphenyl]cyclohexan-1-carbonsäure}
-
Die Verbindung von Beispiel 3(a)
(0,52 g, 1,31 mmol) wurde in 5 : 5 : 2 Tetrahydrofuran/Methanol/Wasser
(20 ml) gelöst,
Natriumhydroxid (0,32 g, 8,0 mmol) wurde hinzugegeben und das Gemisch
wurde 2,5 h bei RT gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde verdampft, und der wässerige
Rückstand
wurde mit 3N wässeriger Chlorwasserstoffsäure bis
pH 1–2
angesäuert.
Das Produkt in Form eines weißen
Feststoffes wurde gesammelt, wurde mit Wasser gewaschen und wurde
im Vakuum getrocknet, wobei sich die Titelverbindung als weißer Feststoff
ergab. MS(CI/NH3) m/e 377 [M + NH3]+; 1H-NMR (250
MHz, CDCl3) δ 6,98 (m, 2H), 6,86 (d, J = 8,2
Hz, 1H), 4,97 (m, 1H), 4,59 (m, 1H), 3,85 (s, 3H), 1,64–2,47 (m,
17H); Fp. 143–145°C.
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BEHANDLUNGSMETHODE
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Um eine Verbindung der Formel (I)
oder ein pharmazeutisch verträgliches
Salz davon zu verwenden, kann sie rein verwendet werden, obwohl
es eine bevorzugte Technik ist, sie entsprechend standardmäßiger pharmazeutischer
Praxis mit einem Träger/Verdünnungsmittel
darzubieten. Es kann eine beliebige Formulierung verwendet werden,
die mit dem ausgewählten
Verfahren der Abgabe und der Stabilität der Verbindung verträglich ist.
Der Fachmann ist imstande, entsprechend standardmäßigen Praktiken
auf dem Gebiet der Formulierungstechniken eine annehmbare Formulierung
auszuwählen
und herzustellen.
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Die Verbindungen der Formel (I) können entweder
oral (wenn sie auf diesem Weg wirksam sind), verabreicht werden,
durch orale, intravenöse,
intraperitoneale und intramuskuläre
Verabreichung, topisch, parenteral oder durch Inhalierung in herkömmlichen
Dosierungsformen, hergestellt durch Vereinigen eines derartigen
Mittels mit standardmäßigen pharmazeutischen
Trägern
nach herkömmlichen
Verfahrensweisen, in einer Menge, die ausreichend ist, um die gewünschte therapeutische
Wirkung hervorzurufen.
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Die Menge einer Verbindung der Formel
(I), die für
therapeutische Wirkung bei topischer Verabreichung erforderlich
ist, verändert
sich natürlich
mit der gewählten
Verbindung, der Natur und der Ernsthaftigkeit des Zustands und dem
Lebewesen, das der Behandlung unterzogen wird, und liegt letztlich
im Ermessen des Arztes.
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Das tägliche Dosierungsschema für orale
Verabreichung beträgt
geeigneterweise etwa 0,001 mg/kg bis 100 mg/kg, vorzugsweise 0,01
mg/kg bis 40 mg/kg, einer Verbindung der Formel (I) oder eines pharmazeutisch
verträglichen
Salzes davon, berechnet als die freie Base. Der Wirkstoff kann von
1 bis 6 mal am Tag, ausreichend, um Wirkung zu zeigen, verabreicht
werden.
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BEISPIELE DER ANWENDBARKEIT
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Beispiel A
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Hemmende Wirkung von Verbindungen
der Formel (I) auf die in-vitro-TNF-Produktion von menschlichen
Monozyten
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Die hemmende Wirkung von Verbindungen
der Formel (I) auf die in-vitro-TNF-Produktion von menschlichen Monozyten
kann durch das Protokoll bestimmt werden, wie es bei Badger et al.,
veröffentlichte
EPO-Anmeldung 0 411 754 A2, 6. Februar, 1991, und bei Hanna, WO
90/15534, 27. Dezember 1990, beschrieben ist.
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Beispiel B
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Zwei Modelle von Endotoxinschock
sind benutzt worden, um die in-vivo-TNF-Aktivität für die Verbindungen der Formel
(I) zu bestimmen. Das in diesen Modellen verwendete Protokoll ist
bei Badger et al., veröffentlichte
EPO-Anmeldung 0 411 754 A2, 6. Februar, 1991, und bei Hanna, WO
90/15534, 27. Dezember 1990, beschrieben.
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Die hier veranschaulichten Verbindungen
demonstrierten eine positive in-vivo-Reaktion bei der Verringerung der Serumspiegel
von TNF, induziert durch die Injektion von Endotoxin.
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Beispiel C
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Isolierung von PDE-Isozymen
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Die hemmende Aktivität von Phosphodiesterase
und die Selektivität
der Verbindungen der Formel (I) kann unter Verwendung einer Gruppe
von fünf
unterschiedlichen PDE-Isozymen bestimmt werden. Die Gewebe, die
als Ausgangsstoffe der verschiedenen Isozyme verwendet wurden, waren
wie folgt: 1) PDE Ib, Schweineaorta; 2) PDE Ic, Meerschweinchenherz;
3) PDE III, Meerschweinchenherz; 4) PDE IV, menschlicher Monozyt;
und 5) PDE V (auch genannt „Ia"), Hundeluftröhre. Die
PDEs Ia, Ib, Ic und III werden teilweise unter Verwendung standardmäßiger chromatographischer
Techniken gereinigt [Torphy und Cieslinski, Mol. Pharmacol. 37:
206–214,
1990]. PDE IV wird durch die aufeinanderfolgende Verwendung von
Anionenaustausch, gefolgt von Heparin-Sepharose-Chromatographie,
zu kinetischer Homogenität
gereinigt [Torphy et al., J. Biol. Chem., 267: 1798–1804, 1992].
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Phosphodiesteraseaktivität wird geprüft, wie
in dem Protokoll von Torphy und Cieslinski, Mol. Pharmacol., 37:
206–214,
1990, beschrieben. Positive IC50-Werte im
nanomolaren bis μM-Bereich
für Verbindungen der
hier beschriebenen Arbeitsbeispiele für Formel (I) wurden demonstriert.
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Beispiel D
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Die Fähigkeit ausgewählter PDE-IV-Inhibitoren,
die cAMP-Akkumulation in intakten Geweben zu vergrößern, wird
geprüft,
indem U-937-Zellen verwendet werden, eine menschlichen Monozyten-Zell-Linie,
von der gezeigt wurde, daß sie
eine große
Menge von PDE IV enthält.
Um die Wirksamkeit der PDE-IV-Hemmung in intakten Zellen zu prüfen, wurden
nicht differenzierte U-937-Zellen (ungefähr 105 Zellen/Reaktionsröhrchen) mit
verschiedenen Konzentrationen (0,01–1000 μM) von PDE-Inhibitoren für eine Minute
und 1 μM
Prostaglandin E2 für
zusätzliche
vier Minuten inkubiert. Fünf
Minuten nach Initiieren der Reaktion wurden die Zellen durch die
Zugabe von 17,5%iger Perchlorsäure
lysiert, wurde der pH durch die Zugabe von 1M Kaliumcarbonat neutralisiert
und wurde der cAMP-Gehalt
durch RIA geprüft.
Ein allgemeines Protokoll für
diese Prüfung
ist bei Brooker et al., Radioimmunoassay von cyclischem AMP und
cyclischem GMP., Adv. Cyclic Nucleotide Res., 10: 1–33, 1979,
beschrieben. Die Verbindungen der Arbeitsbeispiele, wie sie hier
für Formel
(I) beschrieben sind, haben in der vorstehenden Prüfung im μM-Bereich
positive EC50-Werte demonstriert.
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Es werden keine toxischen Auswirkungen
erwartet, wenn diese Verbindungen gemäß der vorliegenden Erfindung
verabreicht werden.