DE695236C

DE695236C - Luftgepolsterter Sitz oder Matratze

Info

Publication number: DE695236C
Application number: DE1936M0142879
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1936-08-29
Filing date: 1936-08-29
Publication date: 1940-08-20

Description

Luftgepolsterter Sitz oder Matratze Die Erfindung betrifft einen luftgepolsterten Sitz oder eine Matratze, bei dem bzw. bei welcher der durch einen' festen. Überzug abgedeckte luftgefüllte Sack, Beutel @o@. dgl. als Hauptbestandteil des Sitzes an denjenigen Stellen, an welchen er mittelbar durch _das Knochengerüst des menschlichen Körpers belastet wird., öffnungen aufweist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einem solchen Sitz- oder Liegeteil eine bessere Wirkungsweise dadurch zu vermitteln, daß sie als wirklich einwandfreie Unterlagen für den menschlichen Körper aufgebaut werden.
Die Ursache der Ermüdungserscheinungen des Körpers, die bei langem Ruhen auf-der luftgefüllten Unterlage auftreten, liegt bekanntlich darin, daß das Knochengerüst des Körpers diejenigen Stellen, welche durch verhältnismäßig dünne Fleisch- oder Muskelpartien abgedeckt sind, verstärkt beansprucht, wenn die Belastung gerade auf diese Stellen einwirkt. Dies sind z. B. in der liegenden Stellung des Körpers die Beckenknochen, die Schulterblätter und auch die Rippen. Hieraus erklärt sich auch, insbesondere bei kranken Menschen, das Wundliegen. Der sitzende Körper wird in dieser Beziehung insbesondere an den Stellen der beiden Sitzbeino erhöht beansprucht. Die Ermüdungserscheinung ist im letzten Falle bei langen Reisen mit Fahrzeugen aller Art, insbesondere auch mit Kraftfahrzeugen, zu beobachten, lein Nachteil, der sich heute im Zeitalter der Autobahnen, welche zur Durchführung langer Reisen im Kraftwagenoder auf dem Kraftrad verlocken, sehr bald unangenehm bemerkbar macht. Aber auch der Reiter und -der Radfahrer kennen diese Schwierigkeiten.
Die bisher bekannten luftgepolsterten Kissen, Sitze o. dgl. mit das Knochengerüst entlastenden öffnungen sind in :der Lage, diese Ermüdungs=erscheinung zu verhindern.
Es ist bereits eine luftgepolsterte Sitzunterlage bekannt, welche in dieser Weise aufgebaut ist. Jedoch zeigt dieses luftgepolsterte Kissen keinen überzug, der dem Kisseneine bessere Formhaltigkeit beim Benutzen gibt. Es ist aber auch ein mit einem festen 'Überzug abgedeckter luftgepolsterter Fahrradsattel bekannt, dessen Luftbehälter aus einem Schlauch gebildet ist, der einen etwa dreieckförmigen freien Raum umschließt.
Die Erfindung will die Kissenoder Sitze für verschieden große Körper, sei es für den liegenden oder den sitzenden Körper, anpassungsfähig machen, und sie besteht darin, daß die schlitzartigen Aussparungen oder öffnungen schräg zueinander angeordnet sind.
Auf einem mit schrägen Schlitzen versehenen luftgepolsterten Kissen ist man in der Lage, eine für den Knochenabstand passende Stelle auszusuchen.
Weitere Einzelheiten werden sich aus der Betrachtung und Beschreibung zweier in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele ergeben. Es zeigen Fig. i einen Schnitt nach der Linie Ä-B der Fig. z durch .einen Fahrradsattel, Fig. z eine Draufsicht auf einen Fahrrad"=# Sattel und Figg. 3 eine Draufsicht auf einen anders geformten Sitz, welcher z. B. einem Kraftwagen angehören mag.
Die Ausführungsbeispiele nach: den Fig. i und a zeigen ein Rahmengestell i, welches z. B. aus Blech bestehen mag und als Auflage für den luftgefüllten Sack oder Beutel dient. Das Rahmengestell weist an einer gut zugänglichen Stelle ,eine Durchbrechung z auf für den Füllstutzen 3 des Luftsackes q.. Der Luftsack ist, wie insbesondere aus der Fig. i ersichtlich, von einem Überzug 5 bedeckt, welcher, wie z. B. die Fahrradlaufdecken, denen ringsum laufenden verstärkten Rand 6 hat. Dieser Rand der Abdeckung 5 wird in eine am Rande des Rahmengestelles vorg ges6hene rinnenartige Ausbauchung 7 reingelegt.
Im Luftsack sind nun längliche öffnunged 8 in der Gegend er Sitzbeine vorgesehen, so daß diese :als Unterlage lediglich den überzug 5 haben. In an sich bekannter Weise dienen diese öffnungen zusätzlich auch zur Versteifung des ganzen Sitzkissens, so daß Ausbauchungen desselben an unerwünschten Stellen unterbleiben und damit ein besserer Halt für die sitzende Person gegeben ist. Gemäß der Erfindung sind diese Öffnungen oder Schlitze 8 schräg zueinander angeordnet. I5.#ts Merkmal der Schräglage der Öffnungen per Schlitze ß erleichtert die Anpassung an die verschiedenen anatomischen Verhältnisse, -so daß durch leichte Veränderung der Lage des menschlichen Gesäßes auf dem Sitz die günstigste Lage der Sitzbeine zu den öffnungen 8 erhalten werden kann. Die sitzende Person wird daher mach kurzem Hinundherrücken bald die bequemste Körperlage gefunden haben. Dieses Merkmal ist selbstverständlich auf Matratzen oder Luftkissen in gleicher Weise anwendbar.

Claims

PATENTANSPRUCH: Luftgepolsterter Sitz oder Matratze für beliebige Zwecke, bei dem bzw. bei welcher der durch einen festen überzug abgedeckte luftgefüllte Sack, Beutel o. dgl. als Hauptbestandteil des Sitzes o. dgl. . an denjenigen Stellen, an welchen @er mittelbar durch das Knochengerüst des menschlichen Körpers belastet wird, öffnungen aufweist, dadurch -gekennzeichnet, daß die schlitzartigen Aussparungen -oder öffnungen schräg zueinander angeordnet sind.