DE69509480T2

DE69509480T2 - Ein Abstech- oder Nutschneideinsatz

Info

Publication number: DE69509480T2
Application number: DE69509480T
Authority: DE
Inventors: Jacob Friedman
Original assignee: Iscar Ltd
Current assignee: Iscar Ltd
Priority date: 1994-12-14
Filing date: 1995-11-23
Publication date: 1999-09-16
Anticipated expiration: 2015-11-24
Also published as: ATE179641T1; US6428247B1; RU2149080C1; PL178680B1; CN1055648C; KR100365457B1; DE69509480T3; KR960021312A; ES2092455T5; JPH08229705A; PL311429A1; JP3887788B2; ES2092455T3; ES2092455T1; EP0716895A1; IL111976A0; IL111976A; DE716895T1; EP0716895B2; EP0716895B1

Description

Die Erfindung betrifft einen Abstech- oder Einstecheinsatz gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1, der z. B. aus der EP-A-0365299 bekannt ist.
Solche Abstech- oder Einstecheinsätze der Art, auf die sich die Erfindung speziell bezieht, sind mit einer vorderen Schneidkante ausgebildet, die gegenüber einer Senkrechten auf eine Längsmittenebene des Einsatzes um einen Winkel geneigt ist, der als Anstellwinkel des Einsatzes bekannt ist. Allgemein werden solche Einsätze in drei Kategorien eingeteilt: Rechts- und Linkseinsätze je nach Neigungsrichtung des Einsatzes sowie Neutraleinsätze, bei denen der Anstellwinkel im wesentlichen null ist.
Bekannt ist die Bereitstellung von Wendeschneideinsätzen mit Doppelende, die einen mittleren Körperabschnitt und ein Paar gegenüberliegende Schneidendabschnitte haben. Solche Einsätze sind so gestaltet, daß sie zwischen einem in einem Einsatzhalter gebildeten Spannbackenpaar lösbar festgehalten werden, so daß ein aktiver bzw. wirkender Schneidendabschnitt jeweils stets so angeordnet ist, daß er sich über den Halter hinaus erstreckt, während der andere inaktive bzw. nicht wirkende Schneidendabschnitt im Halter festgehalten wird. Zur Gewährleistung einer effektiven konstanten Positionierung des Einsatzes im Halter und damit der wirkenden Schneidkante ist allgemein die Anordnung so, daß der Halter mit einer Stützfläche ausgebildet ist, an der das hintere nicht wirkende Einsatzende anliegt, was gewährleistet, daß der Einsatz im Betrieb stets in einer vorbestimmten Position gehalten wird.
Bei solchen bekannten Einsätzen mit Doppelende ist die Schneidkante an der Überschneidung einer oberen Spanfläche des Einsatzes und einer vorderen Freiflanke davon ausgebildet. Wo bei Rechts- oder Linkseinsätzen der Schneidendabschnitt mit einem Anstellwinkel ausgebildet ist, ist die Freiflanke gegenüber einer Senkrechten auf eine Längsmittenebene des Einsatzes entsprechend geneigt. Ist daher der Einsatz im Halter angeordnet, stößt sein hinteres Ende an die Stützfläche des Halters über einen Kantenabschnitt der Freiflanke an und kommt nicht zur flächigen Anlage. Daraus wird leicht klar, daß eine solche Anlage zwischen Kante und Fläche zu Instabilität führt, wenn der Einsatz im Halter angeordnet ist. Ferner wird deutlich, daß bei Ausbildung der Stützfläche des Halters mit ähnlicher Neigung wie die der Freiflanke, so daß es zu einer wirksamen flächigen Anlage zwischen Einsatz und Stützfläche käme, unterschiedliche Halter mit unterschiedlich geneigten Stützflächen für Rechts- und Linkseinsätze bereitgestellt werden müßten.
Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen neuen und verbesserten Doppelend-Schneideinsatz bereitzustellen, bei dem diese Nachteile wesentlich verringert oder beseitigt sind.
Erfindungsgemäß wird bereitgestellt: ein Doppelend-Abstech- oder Einstecheinsatz mit einem mittleren Körperabschnitt und einem Paar gegenüberliegenden Schneidendabschnitten; wobei jeder Schneidendabschnitt eine obere Spanfläche und eine vordere und seitliche Freiflanke sowie eine vordere Schneidkante hat, die an einer Überschneidung der Spanfläche und der vorderen Freiflanke gebildet ist; dadurch gekennzeichnet, daß die vordere Freiflanke aufweist: eine obere Freiflankenflächenkomponente; eine untere Stoßflächenkomponente, die gegenüber der oberen Komponente eingeschoben und im wesentlichen senkrecht gegenüber einer die vorderen Schneidkanten schneidenden Längsmittenebene angeordnet ist, und eine Zwischenflächenkomponente, die zum Überbrücken der oberen und unteren Komponente dient.
Vorzugsweise sind die Schneidkante und die obere Freiflankenflächenkomponente gegenüber einer Senkrechten auf die Ebene um einen Anstellwinkel der Schneidkante geneigt.
Dadurch kann der erfindungsgemäße Doppelend-Abstech- oder Einstecheinsatz entweder ein Neutraleinsatz sein, bei dem die vordere Schneidkante und die zugehörige obere Freiflankenflächenkomponente einen Anstellwinkel von null haben, oder ein Rechts- oder Linkseinsatz, bei denen die vordere Schneidkante und die zugehörige obere Freiflankenilächenkomponente Anstellwinkel mit jeweils entgegengesetzter Richtung haben. In allen Fällen läßt sich aber der Schneideinsatz in einem geeigneten Einsatzhalter so festhalten, daß seine Stoßflächenkomponente über ihre gesamte Oberfläche an der benachbarten Stützfläche des Halters anliegt. Dadurch kann der gleiche Einsatzhalter unabhängig davon wirksam verwendet werden, ob der Einsatz ein Neutral-, Rechts- oder Linkseinsatz ist, und zugleich kann er die wirksame Stützanlage des Einsatzes im Halter gewährleisten.
Zum besseren Verständnis der Erfindung und zur Darstellung, wie sie sich in der Praxis als Beispiel realisieren läßt, wird im folgenden auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Perspektivansicht eines erfindungsgemäßen Doppelend-Abstecheinsatzes in Gegenüberstellung zu einem Einsatzhalter;
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Einsatz von Fig. 1;
Fig. 3 eine schematische Perspektivansicht eines Schneidendabschnitts des Einsatzes von Fig. 1 und 2 (in vergrößertem Maßstab);
Fig. 4 eine Perspektivansicht des in den vorherigen Darstellungen gezeigten Einsatzes, der in den Einsatzhalter von Fig. 1 festhaltbar eingesetzt ist; und
Fig. 5 einen abgewandelten Schneidendabschnitt eines erfindungsgemäßen Einsatzes mit Doppelende.
Gemäß den Zeichnungen weist ein Doppelend-Abstech- und Einstecheinsatz 1 einen mittleren Körperabschnitt 2 und ein Paar gegenüberliegende Schneidendabschnitte 3a und 3b auf. Jeder Schneidendabschnitt (3a, 3b) weist eine Spanfläche 4 und eine vordere Freiflanke 5 sowie seitliche Freiflanken 6 auf. Eine vordere Schneidkante 7 ist an der Überschneidung der Spanfläche 4 und der vorderen Freiflanke 5 gebildet.
Wie Fig. 3 der Zeichnungen deutlich zeigt, weist jede vordere Freiflanke 5 auf: eine obere Freiflankenflächenkomponente 5a, eine untere Stoßflächenkomponente 5b und eine Zwischenfläche 5c, die zum Überbrücken der entsprechenden oberen und unteren Flächenkomponente 5a und 5b dient. Zudem ist die untere Stoßflächenkomponente 5b gegenüber der oberen Freiflankenflächenkomponente 5a zurückgesetzt bzw. eingeschoben. Gemäß Fig. 2 der Zeichnungen ist jede vordere Schneidkante gegenüber einer Senkrechten 9 auf eine Längsmittenebene 10 des Einsatzes um einen Winkel α geneigt, der als Anstellwinkel des Einsatzes bekannt ist. Je nach Richtung des Winkel α gegenüber der Senkrechten 9 kann der Einsatz ein Rechts- oder Linkseinsatz sein, während bei einem Winkel α von null der Einsatz neutral ist. Die obere Freiflankenflächenkomponente 5a ist auch gegenüber einer Senkrechten auf die Längsmittenachse des Einsatzes um den gleichen Anstellwinkel α geneigt. Dagegen ist die untere Stoßflächenkomponente im wesentlichen senkrecht zur Längsmittenebene des Einsatzes angeordnet.
Gemäß Fig. 1 und 4 ist der Einsatz so gestaltet, daß er in einem Einsatzhalter 12 festgehalten wird, der einen Einsatzfesthalteschlitz 13 hat, der zwischen einer oberen und unteren Spannfläche 14 und 15 einer oberen, elastisch verschiebbaren Spannbacke 16 bzw. einer unteren, relativ festen Spannbacke 17 gebildet ist.
Ein hinteres Innenende des Festhalteschlitzes 13 ist mit einer oberen und unteren gewölbten Aussparung 18 und 19 sowie einer mittleren Stützfläche 20 ausgebildet.
Beim Festhalten des Einsatzes in seiner Position im Einsatzhalter 12 kommt es gemäß Fig. 4 der Zeichnungen zu einem Spanneingriff zwischen den Flächen 14 und 15 sowie der Ober- bzw. Unterseite des mittleren Körperabschnitts 2 des Einsatzes, während die Stoßflächenkomponente 5b des Einsatzes an die Stützfläche 20 des Halters anstößt und daran anliegt. Bei Anordnung des nicht wirkenden Schneidendes 3b im Halter befindet sich somit dessen Schneidkante 7 in der Aussparung 18, während sich die unterste Seitenkante des Einsatzes in der Aussparung 19 befindet.
Leicht deutlich wird, daß unabhängig von der Anstellwinkelrichtung des Einsatzes dieser fest im Halter festgehalten wird, wobei seine Stoßflächenkomponente 5b vollständig an der Stützfläche 20 des Halters anliegt. Auf diese Weise läßt sich ein und dieselbe Art von Halter verwenden, um sowohl Rechts- als auch Linkseinsätze sicher festzuhalten, während bei einem neutralen Einsatz dieser natürlich genauso sicher im Halter festgehalten wird.
Wenngleich erfindungsgemäße Doppelend-Abstech- und Einstecheinsätze der eben beschriebenen Art leicht durch Verdichten von z. B. Wolframcarbidpulvern in einem geeigneten Werkzeug und anschließendes Sintern herstellbar sind, wodurch vielfach die Notwendigkeit nachfolgender Schleifvorgänge entfällt, ist es möglich, erfindungsgemäße Einsätze unter Nutzung solcher Schleifvorgänge zu produzieren. In diesem Zusammenhang sei auf Fig. 5 der Zeichnungen verwiesen, wobei ein Einsatz, z. B. der von Fig. 3 der Zeichnungen, der durch Verdichten und Sintern hergestellt wurde, anschließend geschliffen werden kann, um einen stark erhöhten Anstellwinkel zu haben. Geschliffen wird an den Strichlinien von Fig. 5. In diesem Fall zeigen die Schneidkante und die obere Freiflankenflächenkomponente den erhöhten Anstellwinkel, während die untere Komponente der Freiflanke nunmehr aus zwei Abschnitten gebildet ist, einem ersten, der eine wirksame Stoßflächenkomponente bildet, die über ihre Oberfläche an der Stützfläche 20 des Halters anliegen soll, während der übrige Abschnitt in einem Winkel dazu ausgerichtet ist.
Erfindungsgemäße Schneideinsätze, die erläuterungsgemäß Neutral-, Rechts- oder Linkseinsätze sein können, lassen sich wirksam und sicher in Einsatzhaltern festhalten, die für alle Arten verwendet werden können, während sie zugleich gewährleisten, daß das hintere Ende des Einsatzes wirksam gestützt wird, indem es über eine wesentliche Oberfläche der durch den Halter gebildeten Stützfläche zur Anlage kommt.
Vorzugsweise können Abstech- und Einstecheinsätze, deren Schneidkanten Anstellwinkel im Bereich von 0º bis 20º haben, erfindungsgemäß wirksam eingesetzt werden.
Wenngleich die Erfindung als Beispiel speziell anhand eines Doppelend-Abstech- und Einstecheinsatzes mit einer einzelnen vorderen Schneidkante beschrieben wurde, ist die Erfindung gleichermaßen auf solche Einsätze anwendbar, bei denen seitliche Schneidkanten durch die Überschneidung der obe ren Spanfläche mit den jeweiligen seitlichen Freiflanken an jedem Schneidendabschnitt gebildet sind. In diesem Fall läßt sich der Einsatz alternativ zum Einstechen und Abstechen oder zum Drehen verwenden.

Claims

1. Doppelend-Abstech- oder Einstecheinsatz (1) mit einem mittleren Körperabschnitt (2) und einem Paar gegenüberliegenden Schneidendabschnitten (3a, 3b); wobei jeder Schneidendabschnitt (3a, 3b) eine obere Spanfläche (4) und eine vordere (5) und seitliche Freiflanke (6) sowie eine vordere Schneidkante (7) hat, die an einer Überschneidung der Spanfläche (4) und der vorderen Freiflanke (5) gebildet ist; dadurch gekennzeichnet, daß die vordere Freiflanke (5) aufweist: eine obere Freiflankenflächenkomponente (5a); eine untere Stoßflächenkomponente (5b), die gegenüber der oberen Komponente (5a) zurückgesetzt und im wesentlichen senkrecht gegenüber einer die vorderen Schneidkanten (7) schneidenden Längsmittenebene (10) angeordnet ist, und eine Zwischenflächenkomponente (5c), die zum Überbrücken der oberen und unteren Komponente (5a, 5b) dient.

2. Einsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidkante (7) und die obere Freiflankenflächenkomponente (5a) gegenüber einer Senkrechten auf die Ebene (10) um einen Anstellwinkel (α) der Schneidkante (7) geneigt sind.

3. Einsatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß seitliche Schneidkanten zur Verwendung beim Drehen an jeweiligen Überschneidungen der Spanfläche (4) und der seitlichen Freiflanken (6) gebildet sind.

4. Einsatz nach Anspruch 1, wobei die Zwischenflächenkomponente (5c) gegenüber der oberen Freiflankenflächenkomponente (5a) zurückgesetzt ist und sich gegenüber der unteren Stoßflächenkomponente (5b) nach außen erstreckt.