DE69502262T2 - Nicht-bräunende Gläser für Kathodenstrahlrohren - Google Patents

Nicht-bräunende Gläser für Kathodenstrahlrohren

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Description

  • Die Erfindung betrifft Glaszusammensetzungen zur Anwendung bei Kathodenstrahlröhren und insbesondere Glaszusammensetzungen, die in Rückprojektionsröhrenanwendungen eingesetzt werden. Die Gläser sind gegen "Braunfärbung" sehr resistent; d. h., die sichtbare Verdunkelung des Teils des Glases, der einem fokussierten Hochspannungs-Elektronenstrahl ausgesetzt ist, und der üblicherweise mit einer Beschädigung der Glasfläche durch den Elektonen- und Röntgenstrahl verbunden ist.
  • Hintergrund der Erfindung
  • Es ist seit langem bekannt, daß die Entstehung einer unerwünschten Braunfärbung in der Glasoberfläche durch das auf das Glas gerichtete Elektronenbombardment entsteht, wobei gleichzeitig eine Röntgenstrahlung erzeugt wird. Die Einwirkung einer Röntgenstrahlung auf das Glas erzeugt ein Phänomen, das als Bräunung durch Röntgenstrahlung bezeichnet wird. Dieses Phänomen wurde als zeitweise Verdunkelung einer Glasfläche definiert, die durch die Einwirkung von Röntgenstrahlen auf das Glas und die hierdurch hervorgerufene Schädigung des Glases hervorgerufen wird. Im Gegensatz dazu bewirkt das Auftreffen von Hochspannungs-Elektronen auf ein Glas eine ständige Verfärbung (Bräunung) in der Glasfläche.
  • Die Verwendung von Ceroxid (CeO&sub2;), um eine Verfärbung durch Röntgenstrahlung zu verhindern, wurde in der US-Patentschrift Nr. 2477329 von DeGier et al. offenbart. Es wurde gefunden, daß Titandioxid (TiO&sub2;) ein wirksamer Ersatz für CeO&sub2; ist, es jedoch nicht vollständig ersetzen kann. Um aufgrund der hohen Kosten den eingesetzten CeO&sub2;-Anteil zu verringern, wird üblicherweise eine Kombination aus CeO&sub2; und TiO&sub2; eingesetzt. Da TiO&sub2; dem Glas in großen Anteilen eine Färbung verleiht, darf der Gesamtgehalt an TiO&sub2; nicht über 1% liegen.
  • Es wurden zumindest zwei Theorien vorgeschlagen, um das Phänomen der Braunfärbung durch Elektronen zu erklären. Die erste Theorie führt die Braunfärbung auf die Reduktion einiger chemischer Spezies in ihren metallischen Zustand zurück. Diese Theorie wird ebenfalls in der oben genannten US-Patentschrift Nr. 2477329 beschrieben, die vorschlug, die Konzentrationen an leicht reduzierbaren Metalloxiden, insbesondere von Bleioxid, in der Gaszusammensetzung zu minimieren. Eine kürzlich beschriebene Theorie führt die Braunfärbung auf eine Veränderung in der Atomanordnung in der Glasstruktur an solchen Stellen zurück, an die die Glaszusammensetzung keine leicht reduzierbaren Oxide aufweist.
  • Aufgrund der oben genannten Faktoren enthielten die Gläser, die als Frontplatten für Kathodenstrahlröhren, beispielsweise Fernsehröhren und Rückprojektionsröhren, ausgelegt waren, möglicherweise CeO&sub2;, mit oder ohne TiO&sub2;, und sie enthielten im wesentlichen keine reduzierbaren Metalloxide wie Bleioxid.
  • Bei Erhöhung der Elektronenspannung während des Betriebs der Röhren bestand die Notwendigkeit, die Röntgenstrahlabsorptionsfähigkeit der Frontgläser zu erhöhen, um den Betrachter zu schützen und die Widerstandsfähigkeit des Glases gegen Braunfärbung durch Röntgenstrahlung und durch Elektronenbombardment zu erhöhen. Wie ohne weiteres erkennbar ist, müssen die Glaszusammensetzungen jedoch ebenfalls einer Matrix aus chemischen und physikalischen Eigenschaften genügen, um den Erfordernissen der Röhrenhersteller zu genügen; weiterhin müssen die Schmelz- und Formungseigenschaften, die vom Glashersteller gefordert werden, um dem Glas die gewünschte Konfiguration zu geben, erfüllt werden. Demnach wird das Glas üblicherweise einen linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten über den Temperaturbereich von 25º-200ºC von etwa 97-100 x 10&supmin;&sup7; /ºC, eine obere Entspannungstemperatur von nicht unter etwa 475ºC, eine untere Entspannungstemperatur von nicht unter etwa 440ºC und einen elektrischen Widerstand, ausgedrückt in Log R, von größer als 9 bei 250ºC und als von großer als 7 bei 350ºC, aufweisen. Das Glas wird eine Liquidustemperatur von unter etwa 1100ºC aufweisen.
  • Es war demnach eine Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung, die Beständigkeit von Gläsern, die als Kathodenstrahlröhrenfrontplatten ausgelegt sind, gegen Braunfärbung bei Einwirkung von Röntgenstrahlung und Elektronenbombardment zu vergrößern, während gleichzeitig die chemischen und physikalischen Eigenschaften alsauch die Schmelz- und Formungsverhalten, die üblicherweise in zur Anwendung als Kathodenstrahlröhrenfrontplatten ausgelegten Glaszusammensetzungen vorliegen, beibehalten werden.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Vor 1968 verwendeten Glaszusammensetzungen, die als Kathodenstrahlröhrenfrontplatten bestimmt waren, Bariumoxid (BaO) als primären Bestandteil zur Absorption von Röntgenstrahlung. Die US-Patenschrift Nr. 3464932 von Connelly et al. wies auf die verbesserte Effizienz von Strontiumoxid (SrO) als Absorptionsmittel für Röntgenstrahlung über den Wellenlängenbereich von 0,35 bis 0,7 Å hin. Aufgrund der Notwendigkeit, die oben genannten Eigenschaften im Glas aufrecht zu erhalten, wurde SrO nicht vollständig durch BrO ersetzt, sondern es wurde stattdessen eine Kombination aus BrO und SrO verwendet, wobei die Anteile eines jeden dieser Bestandteile über einen beträchtlichen Bereich schwankte, wie aus zahlreichen Patenschriften hervorgeht, die seit der Erteilung des oben genannten Patents Nr. 3464932 erschienen. Die meisten dieser Patentschriften setzten CeO&sub2; mit oder ohne TiO&sub2; ein, um eine Braunfärbung durch Röntgenstrahlung zu vermeiden, und sie vermieden leicht reduzierbare Metalloxide, um eine Braunfärbung durch Elektronen zu verringern. Die nachfolgenden Beispiele sollen dies veranschaulichen:
  • Die Patentschrift Nr. 3464932 offenbart Gläser, die im wesentlichen, ausgedrückt in Gew.%, aus
  • bestehen.
  • Die US-Patentschrift Nr. 3805107 von Boyd beschreibt Gläser, die im wesentlichen, ausgedrückt in Gew.% aus
  • bestehen.
  • Die JP-A-58 120 537 offenbart ein Glas, das eine hohe Röntgenstrahlabsorptionsleistung aufweist und das durch Röntgenstrahlen und Elektronenstrahlen nicht verfärbbar ist, wobei das Glas eine spezifische Zusammensetzung aufweist, bestehend aus SiO&sub2;, Al&sub2;O&sub3;, Li&sub2;O, Na&sub2;O, K&sub2;O, SrO, BaO, ZnO, MgO, CaO, ZrO&sub2;, TiO&sub2;, CeO&sub2; und Sb&sub2;O&sub3;.
  • Die JP-A-58 120 536 offenbart ein Glas, das durch Röntgenstrahlung und Elektronenstrahlung schwer färbbar ist und das eine spezielle Zusammensetzung aufweist, bestehend aus SiO&sub2;, Al&sub2;O&sub3;, Li&sub2;O, Na&sub2;O, K&sub2;O, MgO, CaO, SrO, BaO, ZrO&sub2;, TiO&sub2;, Sb&sub2;O&sub3;, CeO&sub2; und ZnO.
  • Die JP-A-62 288 134 offenbart ein Glas, ausgedrückt in Gew.%, bestehend aus 59-63% SiO&sub2;, 0,5-2,5% Al&sub2;O&sub3;, 0-2,5% Li&sub2;O, 3-6% Na&sub2;O, 7-12% K&sub2;O, 6-12% SrO, 6-12% BaO, 0-1% ZnO, 0-5% MgO, 0-5% CaO, 0-3% ZrO&sub2;, 0,1-1% TiO&sub2;, 0,1-1% CeO&sub2;, 0-1% Sb&sub2;O&sub3; und 0-1% As&sub2;O&sub3;, Na&sub2;O Gew.%/(Na&sub2;O+K&sub2;OGew.%) = 0,15-0,40 und das kein PbO enthält.
  • Diese Gläser weisen einen Röntgenstrahlabsorptionskoeffizienten bei 0,6 x 10&supmin;¹&sup0; m von wenigstens 28 cm auf, und sie sind gegen Braunfärbung durch Elektronenstrahlung beständig.
  • Die US-Patentschrift Nr. 4277286 von Boyd et al. betrifft die Gläser, die im wesentlichen kein PbO und andere, leicht reduzierbare Metalloxide enthalten und das im wesentlichen, ausgedrückt in Gew.%, besteht aus
  • Die US-Patentschrift Nr. 4337410 von van der Geer et al. beschreibt Gläser, die im wesentlichen, ausgedrückt in Gew.%, bestehen aus
  • wobei Na&sub2;O : Na&sub2;O+K&sub2;O = 0,4-0,47 und BaO+2SrO+2ZrO&sub2;+3PbO> 32.
  • Die US-Patentschrift Nr. 4734388 von Cammeron et al. beschreibt Gläser, die im wesentlichen, ausgedrückt in Gew.%, bestehen aus
  • Die US-Patentschrift Nr. 4830990 von Connelly beschreibt Gläser, die im wesentlichen, in Gew.%, aus
  • bestehen.
  • Die US-Patentschrift Nr. 5108960 von Boek et al. beschreibt Gläser, die im wesentlichen, ausgedrückt in Gew.%, bestehen aus:
  • Die US-Patentschrift Nr. 5215944 von Jones beschreibt Gläser, die im wesentlichen, ausgedrückt in Gew.%, bestehen aus
  • Es ist ohne weiteres aus einer kursorischen Betrachtung der oben genannten Patentschriften ersichtlich, daß die Grundzusammensetzungen der Frontplattengläser im wesentlichen aus Na&sub2;O+K&sub2;O+SrO+BaO+SiO&sub2; zusammengesetzt waren, wobei häufige wahlweise Bestandteile an Al&sub2;O&sub3;, CaO, MgO, ZnO, ZrO&sub2; und einem Läuterungsmittel vorlagen.
  • Es wurde oben beschrieben, daß bei Erhöhung der Spannungen der Elektronenstrahlen der Grad der Braunfärbung durch die Elektronen zunahm. Um den Mechanismus, der dem Phänomen der Bräunung durch Elektronenstrahlen zugrundeliegt, besser zu verstehen, wurden Laboruntersuchungen durchgeführt, deren Ergebnisse unten angegeben sind.
  • Es wurde beobachtet, daß dann, wenn die Oberfläche der Alkalimetallionen enthaltenden Frontplattengläser mit hochenergetischen Elektronen bombardiert wird, eine negative Raumladung entsteht. Als Anwort auf diese negative Raumladung werden positiv geladene Alkalimetallionen in diese Richtung gelenkt.
  • Diese Anziehung ergibt eine Schicht, die an Alkalimetallionen verarmt ist, da sie unter die Oberfläche des Glases gezogen werden. Die Tiefe der Raumladung kann berechnet werden und ist proportional dem Quadrat der Beschleunigungsspannung, dividiert durch die Dichte des Glases. Der Grad der Braunfärbung scheint in Glasproben mit Schichten, die stärker an Alkalimetallionen verarmt sind, schlechter zu sein. Es wurde eine sekundäre Ionenmassenspektrometrie (SIMS) eingesetzt, um ein Profil der Alkalimetallionenkonzentration als Funktion der Tiefe in einem Bereich zu bestimmen, der den Elektronen ausgesetzt wird. SIMS-Profile wurden von einer Probe eines Frontplattenglases erhalten, das kommerziell von Corning Incorporated, Corning New York unter dem Code 9039 vermarktet wird und das stark beschleunigten Elektronen (32 Kilovolt, 0,5mA/16cm², 72 Stunden) ausgesetzt worden war und einer Probe des gleichen Glases, das nicht auf diese Art und Weise behandelt wurde. Das Glas mit dem Corningcode 9039 wies die nachfolgende ungefähre Zusammensetzung, ausgedrückt in Gew.% auf Oxidbasis, auf:
  • Die Prüfung der zwei Profile zeigte, daß die obersten 1,6um der Glasprobe mit dem Code 9039, die dem Elektronenstrahl ausgesetzt war, stark an Alkalimetallionen verarmt war, wobei nur sehr geringe Änderungen in den Konzentrationen der verbleibenden Bestandteile festzustellen waren. Es wird angenommen, daß Elektronen bis zu einer Tiefe von 1,6 um in das Glas eindringen und die beweglichen und positiv geladenen Alkalimetallionen anziehen, wodurch ein SiO&sub2;-reicher oberer Bereich verbleibt, der über einer an Alkalimetallionen verarmten Zone liegt. Die braune Verfärbung ergibt sich aus der reduzierenden Wirkung der freien Ionen.
  • Die Untersuchungen führten zu der Hypothese, das die Wanderung der Alkalimetallionen die primäre Ursache für die durch Elektronen hervorgerufene Braunfärbung bildet, was zu dem Schluß führte, daß entweder eine alkalimetallfreie Glaszusammensetzung oder eine Glaszusammensetzung mit Alkalimetallionen mit einer nur geringen Mobilität für eine Frontplatte optimal sein wird. Drei Proben von Gläsern, die im wesentlichen keine Alkalimetallionen enthielten, wiesen nach Einwirkung eines Elektronenstrahls keine braune Verfärbung auf. Diese Ergebnisse scheinen die oben genannte Hypothese zu bestätigen. Falls demnach das Bombardment mit Elektronen nicht in irgendeiner Weise elektrisch kompensiert wird (beispielsweise durch das Vorhandensein von Alkalimetallionen) wird sich deshalb in der Glasoberfläche eine Ladung aufbauen und alle anderen Elektronen abstoßen. Schließlich werden die Elektronen zur Oberfläche der Frontplatte diffundieren und über den Grundierungsfilm entladen werden.
  • Insoweit diese drei alkalimetallfreien Glaszusammensetzungen kein CeO&sub2; enthielten, wies jede eine braune Verfärbung auf, wenn sie einer Röntgenstrahlung ausgesetzt wurde. Die Tatsache, daß keine durch Röntgenstrahlung verursachte Braunfärbung beobachtet wurde, wenn die Gläser einem Elektronenstrahl mit hoher Spannung ausgesetzt wurden, unterstützt jedoch die Erklärung, daß nach der anfänglichen Einwirkung von Elektronen, die das Glas mit einer Ladung versehen hatten, keine weiteren Elektronen in das Glas traten und demnach keine Röntgenstrahlung entstand.
  • Es ist jedoch davon auszugehen, daß das Vorliegen von insgesamt etwa 12,5-15% an Alkalimetalloxiden in den Glaszusammensetzungen, die als Frontplatten verwendet werden, diesen Frontplatten die gewünschten Eigenschaften verleiht. Aufgrund der erkannten hohen Beweglichkeit von Natriumionen wurden Untersuchungen durchgeführt, um ihre Konzentrationen zu verringern, bei gleichzeitiger Zunahme der Anteile der größeren, weniger beweglichen Kaliumionen. Als Ergebnis dieser Untersuchungen wurde festgestellt, daß eine signifikante Verringerung der Braunfärbung durch Elektronen dadurch ermöglicht wird, daß Na&sub2;O-Anteile von etwa 3-5% Na&sub2;O und ein K&sub2;O-Gehalt eingesetzt werden, sodaß das Gewichtsverhältnis K&sub2;O : Na&sub2;O bei etwa 1,6 bis 2,6 und das Molverhältnis von K&sub2;O : Na&sub2;O bei > 1 liegt. Diese Veränderungen in den Na&sub2;O- und K&sub2;O-Anteilen erfordern die Abänderungen in den Anteilen der anderen Bestandteile.
  • Es wurde bereits oben beschrieben, daß die Zugabe an Cerium zum Glas dem Schutz gegen Verdunkelung durch Röntgenstrahlung dient. Man nimmt an, daß der Übergang von Ce³&spplus;/Ce&sup4;&spplus; kompetitive Fangstellen bereit stellt, die bei sichtbaren Wellenlängen nicht absorbieren. Demnach liegt ein Cerdioxidgehalt von wenigstens 0,5% CeO&sub2; vor. TiO&sub2; dient als Hochtemperaturflußmittel und wirkt zusammen mit dem Cerdioxid bei der Verringerung der Solarisation und der Röntgenstrahlbräunung. Demnach werden mehr als 0,25% an TiO&sub2; aufgenommen. Zugaben an CeO&sub2; in Anteilen von über etwa 1% und von TiO&sub2; in Anteilen von mehr als etwa 1% bedrohen die Farbgebung (gelb/braun) des Glases, wodurch seine anfängliche Transmission verringert wird und im Falle einer Farbprojektion die Farbreinheit gestört wird. Gleichwohl beträgt in den bevorzugten Glaszusammensetzungen die Summe an CeO&sub2;+TiO&sub2;> 1. Schließlich wird, da leicht reduzierbare Metalloxide signifikant zur Braunfärbung durch Elektronen beitragen, die Konzentration an Sb&sub2;O&sub3;, das als Läuterungsmittel dient, nicht über etwa 0,5% betragen, und sie wird bevorzugt nicht über etwa 0,3% betragen.
  • Zusammengefaßt zeigen die erfindungsgemäßen Gläser nicht nur eine ausgezeichnete Beständigkeit gegen die Bräunung durch Elektronen, sondern sie weisen auch lineare Wärmeausdehnungskoeffizienten über den Temperaturbereich von 25º-300ºC von etwa 97-100 x 10&supmin;&sup7;/ºC, obere Entspannungstemperaturen von nicht unter etwa 475ºC, untere Entspannungstemperaturen von nicht unter etwa 440ºC und spezifische elektrische Widerstandswerte, ausgedrückt als Log R, von über 9 bei 250ºC und von über 7 bei 350ºC auf. Was ihre Schmelz- und Formungsfähigkeiten anbelangt, weisen die erfindungsgemäßen Gläser Liquidustemperaturen von unter etwa 1100ºC auf.
  • Die erfindungsgemäßen Glaszusammensetzungen sind im wesentlichen bei ihrer Formgebung farblos und weisen im wesentlichen kein ZnO, PbO und andere leicht reduzierbare Metalloxide auf, mit der Ausnahme der Aufnahme von Sb&sub2;O&sub3; als Läuterungsmittel, sie weisen im wesentlichen keine braune Verfärbung auf, wenn sie Elektronen mit hoher Spannung ausgesetzt werden, und sie bestehen im wesentlichen, ausgedrückt in Gew.% auf Oxidbasis, aus etwa:
  • Die Ausdrücke "im wesentlichen farblos" und "sie weisen im wesentlichen keine braune Verfärbung auf" bedeuten, daß im Glas keine Verfärbung in einem solchen Anteil vorliegt, der ausreichend ist, daß die Verfärbung ohne weiteres visuell wahrnehmbar ist. Weiterhin bedeutet der Ausdruck "im wesentlichen frei von", daß der Anteil des vorhandenen Metalloxids, falls überhaupt ein Metalloxid vorliegt, so gering ist, daß er keinen wesentlichen Einfluß auf die Glaseigenschaften aufweist. Derartige Anteile stellen üblicherweise Verunreinigungsanteile dar.
  • Stand der Technik
  • Es ist davon auszugehen, daß die oben beschriebenen verschiedenen Patentschriften den wichtigsten Stand der Technik umfassen.
  • Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
  • Die Tabelle I betrifft eine Gruppe von Glaszusammensetzungen, ausgedrückt in Gewichtsteilen auf Oxidbasis, die die erfindungsgemäßen Gläser veranschaulicht. Insoweit die einzelnen Bestandteile insgesamt ewta 100 ergeben, können die in der Tabelle I angegebenen Werte aus praktischen Gründen als Gewichtsprozent angesehen werden. Weiterhin umfassen die tatsächlichen Ansatzbestandteile beliebige Materialien, entweder Oxide oder andere Verbindungen, die beim Zusammenschmelzen zum gewünschten Oxid in den entsprechenden Anteilen umgewandelt werden. Beispielsweise können LiCO&sub3; und SrCO&sub3; die Quellen für Li&sub2;O bzw. SrO darstellen. Das Gewichtsverhältnis K&sub2;O : Na&sub2;O (Gew.) und das Molverhältnis K&sub2;O : Na&sub2;O (Mol) werden für jede Zusammensetzung angegeben.
  • Die Ansatzbestandteile wurden vermengt, in einem Wirbelmischer innig vermischt, um eine homogene Schmelze sicherzustellen und dann in Platinschmelztiegel überführt. Die Tiegel wurden in einen bei etwa 1550ºC arbeitenden Ofen überführt, und die Ansätze wurden etwa 4 Stunden lang geschmolzen. Anschließend wurden die Schmelzen in Stahlformen gegossen, um Glasplatten der Größe von etwa 20,3 x 10,2 x 1,3 cm (8" x 4" x 0,5") auszubilden, und diese Glasplatten wurden sofort in einen bei etwa 593ºC arbeitenden Kühlofen überführt. Die Untersuchungen der drei Gläser, die kommerziell für Rückprojektionsrohranwendungen vermarktet werden, sind aus Vergleichsgründen ebenfalls mit aufgenommen (Beispiel A, B und C).
  • Es ist davon auszugehen, daß die obige Beschreibung sich auf die Laborpraxis bezieht. Die in der Tabelle I angegebenen Zusammensetzungen können in wesentlich größeren Mengen unter Verwendung üblicher kommerzieller Glasschmelzeinheiten und Glasformungstechniken geschmolzen und geformt werden. Es ist lediglich notwendig, daß die Ansätze auf eine ausreichend hohe Temperatur erhitzt werden, um die Ansätze zu schmelzen und bei dieser Temperatur bei einem ausreichend langen Zeitraum gehalten werden, um eine homogene Schmelze sicherzustellen, und anschließend wird die Schmelze abgekühlt und gleichzeitig zu einem Glaskörper mit der gewünschten Gestaltung geformt. TABELLE I TABELLE I (Fortsetzung)
  • * Lediglich Verunreinigung. Nicht absichtlich in den Glasansatz eingeführt.
  • Von den abgekühlten Glasplatten wurden Proben abgetrennt, und der elektrische Widerstand der physikalischen Eigenschaften dieser Gläser wurden unter Verwendung von auf dem Glasgebiet üblicher Technik bestimmt. Der lineare Wärmeausdehnungskoeffizient über den Temperaturbereich (Exp.) von 25-300ºC wird x10&supmin;&sup7;/ºC angegeben; der Erweichungspunkt (S.P.), die obere Entspannungstemperatur (A.P.) und die untere Entspannungstemperatur (St.P.) werden in ºC angegeben; die Dichte (Dens.) wird in Gramm/cm³ angegeben; der Röntgenstrahlabsorptionskoeffizient bei einer Wellenlänge von 0,6 Å (mm) wird in cm&supmin;¹ angegeben; die elektrischen Widerstände, gemessen bei 250ºC und 350ºC, sind in Log R 250 bzw. Log R 350 angegeben. Der elektrische Widerstand eines Glases wird als Maß für die Mobilität der Alkalimetallionen verwendet. Die innere Liquidustemperatur (Liq.) wird in ºC angegeben. Einige ähnliche Messungen wurden an Stücken kommerziell erhältlicher Gläser durchgeführt. TABELLE II TABELLE II (Fortsetzung)
  • Neben einer qualitativen visuellen Begutachtung des Transmissionsverlustes der Gläser nach dem Aufprall von Hochspannungselektronen wurden verschiedene Gläser einer Testprozedur unterzogen, die eine quantitative Bewertung des Transmissionsverlustes bei drei verschiedenen Wellenlängen im sichtbaren Bereich ermöglichte. Das Testverfahren umfaßte das Einwirken eines Elektronenstrahls auf geschliffene und polierte Glasproben mit einer Dicke von 4,85 bis 4,86 mm, wobei der Elektronenstrahl 32 Kilovolt und 0,5 mA/16 cm² über einen Zeitraum von 72 Stunden aufwies. Vor dem Einwirken des Elektronenstrahls wurden die Proben mit einer grünen phosphoreszierenden Schicht und mit metallischen Aluminium beschichtet und 30 Minuten lang bei 430ºC hitzebehandelt.
  • Jeder der Proben 1-6 zeigte nur eine sehr geringe Verdunkelung nach Exposition durch Hochspannungselektronen, während die Proben 7 und A-C eine beträchtliche Verfärbung aufwiesen. Die Beispiele 1 und A-C wurden dem oben beschriebenen Testverfahren unterzogen. Die Tabelle III zeigt das Prozentverhältnis der Transmission vor und die Transmission nach der 72stündigen Exposition bei drei verschiedenen Wellenlängen im sichtbaren Bereich, nämlich 450 nm, 546 nm und 638 nm. TABELLE III
  • Die Unterschiede in der Zusammensetzung zwischen den vorliegenden erfindungsgemäßen Gläsern und denjenigen der Beispiele 7 und A-C sind in speziellen Anteilen relativ gering; jedoch ist ihr sehr beträchtlicher Einfluß auf die Beständigkeit des Glases gegen Verfärbung durch das Auftreffen von Hochspannungselektronen offensichtlich. Das Beispiel 7 enthält ZnO. Sowohl die Beispiele A alsauch B enthalten ZnO, und sie weisen einen niedrigen BaO-Gehalt auf. Das Beispiel 7 enthält im wesentlichen kein Ti und weist eine hohe Na&sub2;O-Konzentration und ein geringes K&sub2;O/Na&sub2;O-Verhältnis auf. Es ist ziemlich offensichtlich, daß die vorliegenden erfindungsgemäßen Gläser signifikant weniger beschädigt und verfärbt werden als Gläser mit Zusammensetzungen, die außerhalb der erforderlichen Bereiche liegen.
  • Das Beispiel 1 zeigt die bevorzugteste Glaszusammensetzung.

Claims (4)

1. Glas, das im wesentlichen kein ZnO, PbO und andere, leicht reduzierbare Metalloxide, die nicht Sb&sub2;O&sub3; sind, enthält das im wesentlichen farblos ist und das im wesentlichen keine braune Verfärbung aufweist, wenn es Hochspannungselektronen ausgesetzt wird, das einen linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten (25º-300ºC) zwischen etwa 97-100 x 10&supmin;&sup7;/ºC aufweist, das eine obere Entspannungstemperatur von nicht unter etwa 475ºC aufweist, das eine untere Entspannungstemperatur von nicht unter etwa 440ºC aufweist, das einen elektrischen Widerstand, ausgedrückt als Log R, von über 9 bei 250ºC und von über 7 bei 350ºC aufweist, und das eine Liquidustemperatur von unter etwa 1100ºC aufweist, wobei das Glas im wesentlichen, ausgedrückt in Gew.% auf Oxidbasis, besteht aus
2. Glas nach Anspruch 1, wobei CeO&sub2; + TiO&sub2; > 1 ist.
3. Frontplatte für eine Rückprojektionskathodenstrahlröhre, umfassend ein Glas, das im wesentlichen kein ZnO, PbO und andere, leicht reduzierbare Metalloxide, die nicht Sb&sub2;O&sub3; sind, enthält das im wesentlichen farblos ist und das im wesentlichen keine braune Verfärbung aufweist, wenn es Hochspannungselektronen ausgesetzt wird, das einen linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten (25º-300ºC) zwischen etwa 97-100 x 10&supmin;&sup7;/ºC aufweist, das eine obere Entspannungstemperatur von nicht unter etwa 475ºC aufweist, das eine untere Entspannungstemperatur von nicht unter etwa 440ºC aufweist, das einen elektrischen Widerstand, ausgedrückt als Log R, von über 9 bei 250ºC und von über 7 bei 350ºC aufweist, und das eine Liquidustemperatur von unter etwa 1100ºC aufweist, wobei das Glas im wesentlichen, ausgedrückt in Gew.% auf Oxidbasis, besteht aus
4. Frontplatte nach Anspruch 3, wobei CeO&sub2; + TiO&sub2; > 1 ist.
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