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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft das Gebiet der Immunologie, insbesondere Impfstoffzusammensetzungen,
die eine Autoimmunreaktion gegen den autologen (eigenen) epidermalen
Wachstumsfaktor (EGF) hervorrufen können.
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Eine
wichtige Aufgabe dieser Erfindung besteht darin, eine Impfstoffzusammensetzung
für die aktive
Immuntherapie bei von EGF abhängigen
malignen Tumoren zu erhalten, die die Proliferation dieser Tumore
hemmen kann und die folglich für
die Behandlung von malignen Tumoren und anderen mit dem EGF in Zusammenhang
stehenden Erkrankungen nützlich
ist. Die Erfindung betrifft folglich auch das Gebiet der Krebstherapie.
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BESCHREIBUNG DES EINSCHLÄGIGEN STANDES
DER TECHNIK:
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Es
wurde in Betracht gezogen, daß der
epidermale Wachstumsfaktor, ein Polypeptid, das die Epithelzellproliferation
stimuliert, einer der Wachstumsfaktoren ist, die an malignen Transformationen beteiligt
sind. Seine Wirkung erfolgt hauptsächlich über seine Membranrezeptoren.
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Der
epidermale Wachstumsfaktor EGF ist ein Polypeptid mit 53 Aminosäuren, sein
Molekulargewicht beträgt
etwa 6.045 D. Er wurde aus der Drüse im Unterkiefer der Maus
zum ersten Mal abgetrennt und gereinigt (Cohen S. J. Biol. Chem.
(1962) 237, 1.5551, später
wurde ein ähnliches
Molekül
aus dem menschlichen Urin gewonnen (Cohen S. Human Epidermal Growth
factor: Isolation and Chemical and Biological Properties PNAS USA
72, 1975 1 317).
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EGF
kann die Proliferation von Epithel- und Mesenchymzellen sowohl in
vitro als auch in vivo stimulieren (Cohen S., Carpenter G., PNAS
USA 72, 1317, 1975) und der EGF führt bei einigen Brustkrebszellinien
zu einer spezifischen Stimulation (Osborne C. K. et al., Can Res.
40, 2.361 (1980)). Die Rolle des EGF bei diesem Differenzierungsprozeß der Brustdrüse, hauptsächlich bei
der Ausbildung des alveolären
Lobulussystems, ist bereits nachgewiesen worden (Tonelli C. J. Nature
(1980) 285, 250–252).
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Diese
bioregulierende Wirkung wird über
einen Membranrezeptor (EGF-R), ein Glycoprotein mit 1.186 Aminosäuren mit
etwa 170 kD, ausgeübt,
dessen Gen geklont und einer Sequenzanalyse unterzogen worden ist.
Die intrazelluläre
Domäne
des Rezeptors ist mit der Aktivität der für Tyrosin spezifischen Proteinkinase
verbunden, die eine Strukturhomologie mit dem onkogenen Produkt
v-erb-B aufweist, was den Zusammenhang mit dem malignen Transformationsprozeß zeigt
(Heldin C. H. Cell 37, 9–20
(1984)).
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EGF
und dessen Rezeptor bilden einen Molekülkomplex mit hoher Spezifität, und durch
die Wechselwirkung zwischen ihnen entsteht der wichtige Mechanismus
der Zellwachstumsregulierung.
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Hohe
Werte des EGF-R wurden in vom Epithel stammenden malignen Tumoren,
wie Brust-, Nieren-, Eierstocks-, Gebärmutter-, Kolon-, Lungen-, Gehirn-
und Speiseröhrenkrebs,
nachgewiesen. Die Rolle, die EGF und dessen Rezeptor bei der Regelung
des Tumorwachstums spielen, ist unbekannt, es gibt jedoch Hinweise,
daß die
Expression des EGF-R in Tumorzellen einen Mechanismus für die autokrine Wachstumsstimulation
liefert, der zu einer unkontrollierten Proliferation führt (Schlessinger
J., Schreiber A. B., Levi A., Liberman T., Yarden Y. Crit. Rev.
Biochem. 1983, 14 (2) 93–111).
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Das
Vorhandensein des EGF-R in Tumorzellen hat sich als Hinweis auf
eine schlechte Prognose bei Humanbrustkrebs gezeigt. Etwa 40% der
Brusttumore zeigen spezifische Bindungsorte mit einer hohen Affinität für den EGF,
es gibt auch einen umgekehrten Zusammenhang mit dem Vorhandensein
des Östrogenrezeptors,
was auf den EGF-R als Dedifferenzierungsmarker oder einen Indikator
der möglichen
Proliferationskapazität
der malignen Zellen hinweist. (Perez R., Pascual M. R., Macias A.,
Lage A., Breast Cancer Research and Treatment 4, 189–193, 1984).
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Es
wurde auch berichtet, daß die
Expression von EGF-R in örtlichen
Ganglionmetastasen stärker als
in primären
Brustkarzinomen ist (Sainsbury J. R., et al. (1985): Lancet 1 (8.425),
364–366),
und daß die Expression
des Rezeptors in den verschiedenen histologischen Unterarten der
Brustkrebszellen unterschiedlich ist, wodurch dessen Vorhandensein
ebenfalls zu einem Hinweis für
eine schlechte Prognose wird (Macias A., et al. (1986); Anticancer
Res. 6: 849–852).
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Frühere Untersuchungen,
die beim Ehrlich-Aszitestumor-Modell (EAT-Modell) bei einer Balb-c-Maus
durchgeführt
wurden, zeigten die Hemmwirkung von EGF in vivo (Lombardero J.,
et al. Neoplasma 33, 4 (1987)), was die Möglichkeit nahelegt, dieses
Molekül
als einen Modifikator für
die biologische Reaktion zu betrachten.
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Vom
Vorhandensein eines EGF-Vorläufermoleküls in der
Zellmembran von von EGF abhängigen
Tumoren ist bereits berichtet worden. Die Autoren der vorliegenden
Erfindung haben dies als eine wichtige Tatsache angesehen, um dieses
Molekül
als Ziel für
die Wirkung von Antikörpern
in Betracht zu ziehen.
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Die
bei verschiedenen Untersuchungen erhaltenen Ergebnisse haben dazu
veranlaßt,
das EGF/EGF-R-System als mögliches
Ziel für
therapeutische Wirkungen in Betracht zu ziehen.
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Die
passive Immuntherapie unter Verwendung von monoklonalen Antikörpern gegen
den EGF-R war Aufgabe vieler Untersuchungen, die nachgewiesen haben,
daß die
spezifische Erkennung durch den Antikörper des Rezeptors die EGF-Bindung mit einer
Hemmwirkung auf die mitogene Stimulierung der malignen Zellen hemmt
(SATO J. D., et al. Methods in Enzymology, Bd. 146, S. 63–81, (1987)),
diese Antikörper,
die von der Maus stammen, erzeugen jedoch gewöhnlich eine Human-Anti-Maus-Antikörperreaktion
(HAMA).
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Bis
zur vorliegenden Erfindung wurde keine wirksame Immuntherapie gegen
von EGF abhängige Tumore
vorgeschlagen, die die Proliferation hemmen kann, da auf diesem
Fachgebiet ständig
berichtet wird, daß "Selbst"-Moleküle keine
Immunreaktion hervorrufen, da der Wirt gelernt hat, gegenüber sich selbst
tolerant zu sein.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine Impfstoffzusammensetzung bereit,
die einen humanen autologen EGF enthält, der an ein Transportprotein gekoppelt
ist, wobei dieser Komplex durch eine Autoimmunwirkung das Wachstum
von von EGF abhängigen
Tumoren ohne die Nebenwirkungen der Einführung eines heterologen Proteins
in den menschlichen Körper
hemmt.
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Diese
Impfstoffzusammensetzung kann bei der Behandlung von von EGF abhängigen Tumoren oder
irgendeiner mit dem EGF verbundenen malignen Erkrankung verwendet
werden.
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Es
ist selbstverständlich,
daß EGF
in dieser Beschreibung so verstanden werden muß, daß er irgendein Fragment und/oder
Derivat des EGF einschließt,
das ähnliche
immunologische Eigenschaften und/oder Wirkungen wie das ursprüngliche
Molekül
hat. Zu den Derivaten gehören
herkömmliche Aminosäuresubstitutionen,
der ortsspezifische Austausch von Aminosäuren für eine bessere Stabilität und/oder
Aktivität,
chemische Modifizierungen oder dergleichen, sie sind jedoch nicht
darauf begrenzt.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG:
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I. ERHALT EINES IMMUNOGENEN
PRÄPARATS:
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Es
wurden zwei Präparate
erhalten. Das erste ist ein EGF der Maus (mu-EGF), der an ein Transportprotein
gekoppelt ist, und das zweite ist ein rekombinanter Human-EGF (hu-re-EGF)
(National Medicament Register Office, Kuba, HEBERMIN, Nr. 1266),
der ebenfalls an ein Transportprotein gekoppelt ist.
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Das
Präparat,
das hu-rec-EGF enthält,
der an ein Transportprotein gekoppelt ist, wurde erhalten, um es
nur bei Nicht-Humanprimaten und beim Menschen zu verwenden. Es wird
ein geeignetes Adjuvans verwendet.
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Der
mit einem Transportprotein konjugierte mu-EGF wird bei Untersuchungen
verwendet, die bei Mäusen
als Modell durchgeführt
wurden, um die Immunogenität
und die Antitumorwirkung eines Präparats zu bestimmen, das ein
autologes EGF-Molekül enthält.
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Bei
Primaten wurden Immunogenitätsuntersuchungen
mit dem Konjugat aus hu-EGF-Transportprotein-Träger durchgeführt, da
hu-EGF dem EGF von Primaten sehr ähnlich ist, obwohl es als Selbst-Molekül erkannt
worden ist. Diese Ergebnisse ermöglichten
den Nachweis, daß eine
immunogene Reaktion eines autologen Moleküls auftreten kann.
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Um
die Präparate
zu erhalten, wurde eine Lösung
des Maus- oder hu-rec-EGF in 10 mM PBS/MgCl2 mit
einer Lösung
des Transportproteins im gleichen Lösungsmittel in einem Verhältnis von
1 bis 5 Mol EGF pro Mol Protein gemischt.
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Danach
wird 0,5% Glutaraldehyd zugesetzt, um eine Endkonzentration von
0,1 bis 0,05% zu erhalten.
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Das
Gemisch wird 1 bis 3 Stunden bei Raumtemperatur inkubiert und anschließend in
10 mM PBS/MgCl2 dialysiert, wobei die Dialyselösung mindestens
dreimal gewechselt wird.
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KENNZEICHNUNG DES KONJUGATS:
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Der
Test der Wirksamkeit der Konjugation und des Erhalts der Antigenität wird mit
dem Assay ELISA durchgeführt.
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ELISA-Platten
aus aktiviertem PVC (NUNC) wurden mit 50 μl eines Antiserums gegen das
verwendete Transportprotein mit einer Konzentration von 1 bis 10 μg/ml bestrichen.
Im Falle des Choleratoxins Chaim B (CTB) als Träger wurden die Platten mit
dem Gangliosid GMI bestrichen.
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Anschließend wurden
drei Waschungen mit PBS/Tween (Handelsbezeichnung) durchgeführt, und
danach wurden die Platten mit einer BSA-Lösung mit 0,5 bis 1% in PBS/Tween
blockiert, dann wurden sie für
einen Zeitraum von 30 Minuten bis 1 Stunde bei 37°C inkubiert.
Den Platten wurden Verdünnungen
von 0,1 bis 0,001 mg/ml der zu prüfenden Konjugate zugesetzt,
50 μl/Vertiefung,
und 1 bis 2 Stunden bei 37°C
inkubiert.
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Im
nächsten
Schritt wurde ein Maus-Anti-hu-rec-EGF-Antiserum mit einer Verdünnung von 1:500
bis 1:1.000, 50 μl/Vertiefung,
zugesetzt und 30 Minuten bis 1 Stunde bei 37°C inkubiert.
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Als
letzter Schritt wurden die Platten 30 Minuten bis 1 Stunde bei 37°C mit einem
Anti-Maus-alkalische Phosphatase-Antiserum mit einer Verdünnung von
1:500 bis 1:1.000, 50 μl/Vertiefung,
inkubiert.
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Die
Farbe der Reaktion wurde mit p-Nitrophenylphosphat mit einer Konzentration
von 1 mg/ml in Diethanolamin, 50 μl/Vertiefung,
hervorgebracht, es wurde 30 Minuten bei 37°C inkubiert. Die optische Dichte
wurde bei 405 nm mit einem ELISA-Plattenlesegerät gemessen.
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Die
Ergebnisse zeigten die Aktivität
des Moleküls
und die Wirksamkeit der Konjugation, da das Konjugat seinen Erkennungsort
für das
die Platten überziehende
Molekül
beibehält,
das das Transportprotein spezifisch erkennt und gleichzeitig von
einem Antiserum für
EGF erkannt werden kann.
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II. CHARAKTERISIERUNG
DER EFFEKTE, DIE VOM mu-EGF ENTHALTENDEN PRÄPARAT HERVORGERUFEN WURDEN;
VORKLINISCHE UNTERSUCHUNGEN.
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IIa) ENDOGENE EGF-IMMUNOGENITÄT: HERVORRUFEN
DER AUTOIMMUNITÄT
BEI MÄUSEN.
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Um
die Leistungsfähigkeit
des mu-EGF enthaltenden immunogenen Präparats nachzuweisen, das nach
dem im Punkt I beschriebenen Verfahren erhalten wurde, bei dem die
Autoimmunität
gegenüber
dem endogenen EGF hervorgerufen worden war, wurde ein Test mit Balb/C-Mäusen durchgeführt.
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Gruppen
von Tieren wurden für
4 bis 6 Wochen mit unterschiedlichen Dosen im Bereich von 50 bis
100 μg mu-EGF,
das mit dem Transportprotein konjugiert war, pro Tier pro Woche
geimpft.
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In
der ersten Woche wurde das immunogene Präparat in einem Verhältnis von
1:1 mit komplettem Freund'schem
Adjuvans hergestellt, alle folgenden Dosen wurden mit unvollständigem Freund'schem Adjuvans hergestellt.
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Das
gleiche Verfahren wurde in einer Kontrollgruppe durchgeführt, diesen
Tieren wurde jedoch nur das Adjuvans verabreicht. Eine Woche nach
der letzten Immunisierung wurde den Tieren Blut entnommen, das Serum
wurde vom Rest des Blutes abgetrennt, und der Titer der Antikörper gegen
mu-EGF wurde durch die ELISA-Technik bestimmt.
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IIb) IMMUNOGENITÄT VON hu-rec-EGF:
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Um
die Immunogenität
des hu-rec-EGF bei Mäusen
nachzuweisen und aufzuzeigen, daß die Antikörper gegen hu-rec-EGF den mu-EGF
erkennen, wurde der Versuch bei Balb/C-Mäusen durchgeführt.
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Gruppen
von Tieren wurden für
4 bis 6 Wochen mit unterschiedlichen Dosen im Bereich von 50 bis
100 μg des
hu-rec-EGF-Proteins pro Tier pro Woche geimpft.
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In
der ersten Woche wurde das immunogene Präparat in einem Verhältnis von
1:1 mit komplettem Freund'schem
Adjuvans hergestellt, alle folgenden Dosen wurden mit unvollständigem Freund'schem Adjuvans hergestellt.
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Das
gleiche Verfahren wird bei einer Kontrollgruppe durchgeführt, diesen
Tieren wird jedoch nur das Adjuvans verabreicht.
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Eine
Woche nach der letzten Immunisierung wurde den Tieren Blut entnommen,
das Serum wurde vom Rest des Blutes abgetrennt, und der Titer der Antikörper gegen
mu-EGF wurde durch die ELISA-Technik bestimmt.
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IIc) ANTITUMORWIRKUNG:
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Die
Hauptaufgabe dieses Versuchsverfahrens besteht in der Bestimmung,
ob die gegen den autologen EGF erhaltene Immunreaktion irgendeine Antitumorwirkung
bei von EGF abhängigen
Tumoren zeigen kann.
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Die
Tiere mit einem höheren
Titer der Antikörper,
der nach dem bereits beschriebenen Verfahren bestimmt worden war,
wurden mit dem Ehrlich-Aszitestumor
(EAT) in Zellkonzentrationen von 0,2 bis 2 Millionen Zellen/Tier
geimpft. Die Kontrollgruppe wurde in der gleichen Weise behandelt.
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Bei
den Tieren wurden sowohl die Übertragung
als auch das Überleben
beobachtet.
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III. KENNZEICHNUNG DER
IMMUNREAKTION:
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IIIa) ISOTYP DER ANTIKÖRPERREAKTION
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Um
zu bestimmen, ob die bei der Immunisierung der Mäuse mit dem autologen EGF erhaltene Autoimmunreaktion
eine Reaktion ist, die Antikörper des
Isotyps IgM oder IgG erzeugt, wurde der Assay ELISA durchgeführt, wobei
die Seren der Tiere getestet wurden, die nach den in den Punkten
IIa) und b) beschriebenen Verfahren mit dem EGF immunisiert worden
waren. Im Falle der IgM-Kennzeichnung wurde ein Antiserum gegen
dieses Molekül
mit den Proben inkubiert. Die IgG-Kennzeichnung erfolgte mit einem
Antiserum gegen IgG.
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IIIb) KENNZEICHNUNG DES
GEDÄCHTNISSES DER
IMMUNREAKTION
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Die
Entwicklung eines Produktes, das als Impfstoff bei einer wirksamen
Therapie verwendet werden soll, erfordert die Bestimmung seiner
Fähigkeit,
ein immunologisches Gedächtnis
hervorzubringen, und die Bestimmung der Dauer dieses Gedächtnisses,
wenn es hervorgebracht worden ist.
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Diese
Information erlaubt die Möglichkeit
einer exakten Gestaltung der Immunisierungsschemata, die mit dem
Produkt ergänzt
werden können.
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Gruppen
von Mäusen
werden mit einer Dosis von 50 bis 100 μg hu-rec-EGF pro Tier in komplettem Freund'schem Adjuvans in
einem Verhältnis
von 1:1 immunisiert.
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Die
Kinetik der Antikörperproduktion
gegenüber
mu-EGF wurde bei unterschiedlichen Tiergruppen untersucht. Diese
Untersuchung wurde nach der ersten Immunisierung und nach erneuten
Immunisierungen, als der Titer abnahm, durchgeführt. Die Antikörperwerte
werden unter Anwendung der ELISA-Technik bestimmt.
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IV. UNTERSUCHUNGEN DER
IMMUNOGENITÄT BEI
NICHT-HUMAN-PRIMATEN.
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Die
Kriterien der Immunogenität
des immunogenen Präparats
basieren auf Ergebnissen, die bei Nicht-Human-Primaten erhalten
wurden, da diese Spezies darstellen, die dem Menschen am ähnlichsten
sind.
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Eine
Gruppe von Primaten wird mit dem immunogenen Präparat immunisiert, das hu-rec-EGF
in einer Dosis von 500 μg
(mit Tetanus erzeugendem Toxoid konjugiert) zusammen mit dem Adjuvans
enthält.
Nach der letzten Immunisierung wurde eine Blutprobe entnommen, und
es wurden die Titer der Antikörper
gegen hu-EGF bestimmt.
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VERSUCHE
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BEISPIEL 1
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UNTERSUCHUNG
DES VORHANDENSEINS EINES EGF-VORLÄUFERMOLEKÜLS IN DER ZELLMEMBRAN VON VON
EGF ABHÄNGIGEN
TUMOREN
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Diese
Untersuchung wurde mit einem Western-Blotting-Verfahren durchgeführt. Es
wurden Proben von 5 Ductus-Karzinomen der Brust in unterschiedlichen
Stadien, ein Kopf- und Genicktumor, 4 Proben von Fibrozysten-Dysplasie
und 5 als Kontrollen erhaltene normale Proben untersucht.
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Die
Zellmembranen wurden nach einem Verfahren von den Proben erhalten,
das anderswo beschrieben ist (Grimaux M., Rev Neurol. 1988, 144: 101–103).
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Die
Elektrophorese wurde bei 250 V, 10 mA, 3,0 W, 15°C und 150 Vh durchgeführt. Es
wurden Molekulargewichtsstandards im Bereich von 14.300 D (Lysozym)
bis 340.000 D (α2-Makroglobulin) verwendet.
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Die
bei der Elektrophorese abgetrennten Proteine wurden in einer Pufferübertragungslösung auf
eine Nitrozellulosemembran mit 0,45 μm in einem Phast-System-Gerät übertragen.
Nach der Übertragung
wurde die Membran über
Nacht unter konstantem Rühren
mit 10% Magermilch blockiert.
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Nach
drei Waschungen in der Pufferlösung wurde
ein monoklonaler Antikörper
der Maus, der Human-EGF erkennt, zugesetzt und für 1 Stunde inkubiert.
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Nach
drei Waschungen wurde ein biotinylierter Antikörper für die Maus zugesetzt und für 1 Stunde
inkubiert. Ein Peroxidase-Streptavidin-Konjugat wurde zugesetzt,
und die Reaktion wurde nach einstündigem Inkubieren mittels Diaminobenzidin
und Wasserstoffperoxid hervorgebracht.
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Die
erhaltenen Ergebnisse zeigten, daß die untersuchten Proben,
die normalen Geweben entsprechen, keine Bande in der Zone des hohen
Molekulargewichts entsprechend der Standards aufwiesen. Die der
Brustpathologie (Dysplasie und Karzinome) entsprechenden Proben
zeigten eine diffuse Bande in der Zone des hohen Molekulargewichts. Das
ist ein experimenteller Beweis des Vorhandenseins einer EGF-Vorläuferverbindung
mit hohem MW in den Tumormembranen.
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BEISPIEL 2
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ERHALT DES mu-EGF/CTB-KONJUGATS
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1
ml mu-EGF in 10 mM PBS/MgCl2 mit einer Konzentration
von 1 mg/ml wurde mit 2 ml einer Lösung von CTB im gleichen Lösungsmittel
in einem Verhältnis von
1 Mol mu- EGF pro Mol CTB gemischt. Es wurde Glutaraldehyd (3 ml,
0,5%) zugesetzt, um eine Endkonzentration von 0,05% zu erhalten.
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Es
wurde 1 Stunde bei Raumtemperatur inkubiert und danach in 10 mM
PBS/MgCl2 dialysiert, wobei die Dialyselösung mindestens
dreimal ausgetauscht wurde.
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BEISPIEL 3
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KENNZEICHNUNG DES mu-EGF/CTB
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Assay
ELISA für
den Konjugattest: aktivierte ELISA-Platten aus PVC (NUNC) wurden
mit 50 μl Gangliosid
GM1 (erkennt das CTB-Molekül)
mit einer Konzentration von 4 μg/ml
in Methanol bestrichen, sie konnten für 1 Stunde in dem Strom austrocknen.
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Anschließend wurden
drei Waschungen mit PBS/Tween durchgeführt, und dann wurden die Platten
mit einer Lösung
von 1% BSA in PBS/Tween blockiert und 30 Minuten bei 37°C inkubiert.
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Konjugatverdünnungen
mit 0,1 bis 0,001 mg/ml wurden den Platten mit 50 μl/Vertiefung
zugesetzt und 1 Stunde bei 37°C
inkubiert.
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Danach
wurde ein Anti-mu-EGF-Antiserum mit einer Verdünnung von 1:1.000, 50 μl/Vertiefung, zugesetzt
und 1 Stunde bei 37°C
inkubiert.
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Dann
wurden die Platten 1 Stunde bei 37°C mit dem Konjugat von Anti-Maus-Antiserum-alkalische
Phosphatase (Verdünnung
1:1.000), 50 μl/Vertiefung,
inkubiert. Die Farbe wurde mit p-Nitrophenylphosphat mit einer Konzentration
von 1 mg/ml in Diethanolamin, 50 μl/Vertiefung,
hervorgebracht, es wurde 30 Minuten bei 37°C inkubiert, die optische Dichte
wurde bei 405 nm gemessen.
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Die
Ergebnisse zeigten einen direkten Zusammenhang zwischen der Konzentration
des Konjugats und den Absorptionswerten. Das zeigt die Aktivität des Konjugats
und die Wirksamkeit der Konjugation, da das Molekül die Erkennung
für das
Gangliosid GM1 beibehält
(identifiziert CTB) und gleichzeitig von einem Anti-mu-EGF-Antiserum
erkannt wird (1).
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BEISPIEL 4
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IMMUNOGENITÄT EINES
AUTOLOGEN EGF: HERVORRUFEN DER AUTOIMMUNITÄT BEI MÄUSEN
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Um
nachzuweisen, daß das
immunogene Präparat,
das den autologen EGF enthält,
eine Autoimmunität
hervorrufen kann, wurde der Versuch bei Balb/c-Mäusen durchgeführt.
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Gruppen
von Tieren wurden für
4 bis 6 Wochen wöchentlich
subkutan mit einer Dosis von 50 μg des
konjugierten mu-EGF pro Tier geimpft.
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Während der
ersten Woche wurde das immunogene Präparat in einem Verhältnis von
1:1 mit komplettem Freund'schem
Adjuvans hergestellt, alle folgenden Dosen wurden mit unvollständigem Freund'schem Adjuvans hergestellt.
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Das
gleiche Verfahren wurde bei einer Kontrollgruppe durchgeführt, diesen
Tieren wurde jedoch nur das Adjuvans verabreicht. Eine Woche nach
der letzten Immunisierung wurde den Tieren Blut entnommen, das Serum
wurde erhalten, und der Titer der Antikörper gegen mu-EGF wurde durch
die ELISA-Technik bestimmt.
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Costar-Platten
wurden mit mu-EGF mit einer Konzentration von 10 μg/ml in Carbonat-Bicarbonat-Puffer
(pH = 9,6) bestrichen und über
Nacht inkubiert. Nachdem die Platten gewaschen worden waren, wurden
die Proben in unterschiedlichen Verdünnungen zugesetzt. Die Inkubation
erfolgte eine Stunde lang. Das Konjugat von alkalischer Phosphatase-Anti-Maus-Antikörper wurde
zugesetzt und eine Stunde inkubiert, danach wurde die Farbe hervorgebracht,
und die optische Dichte wurde bei 405 nm mit einem ELISA-Lesegerät gemessen.
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Alle
mit dem mu-EGF-CTB-Präparat
immunisierte Tiere bildeten bis zu einer Verdünnung von 1:1.000 einen Titer
der Antikörper
gegen den mu-EGF heraus. Die Kontrollgruppe zeigte keinen Titer
der Antikörper
(2).
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BEISPIEL 5
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IMMUNOGENITÄT VON hu-rec-EGF:
HERVORRUFEN DER AUTOIMMUNITÄT
BEI MÄUSEN
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Um
nachzuweisen, daß das
immunogene Präparat,
das hum-rec-EGF enthielt, einen Titer der Antikörper gegen mu-EGF produzieren
kann, wurde der Versuch bei Balb/c-Mäusen durchgeführt.
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Gruppen
von Tieren wurden für
4 bis 6 Wochen wöchentlich
subkutan mit einer Dosis von 50 μg des
konjugierten hum-rec-EGF pro Tier geimpft.
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In
der ersten Woche wurde das immunogene Präparat in einem Verhältnis von
1:1 mit komplettem Freund'schem
Adjuvans hergestellt, alle folgenden Dosen wurden mit unvollständigem Freund'schem Adjuvans hergestellt.
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Das
gleiche Verfahren wurde bei einer Kontrollgruppe durchgeführt, diesen
Tieren wurde jedoch nur das Adjuvans verabreicht.
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Eine
Woche nach der letzten Immunisierung wurde den Tieren Blut entnommen,
das Serum wurde erhalten, und der Titer der Antikörper gegen
mu-EGF wurde durch die ELISA-Technik bestimmt.
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Costar-Platten
wurden mit mu-EGF in einer Konzentration von 10 μg/ml in Carbonat-Bicarbonat-Puffer
(pH = 9,6) bestrichen und über
Nacht inkubiert. Nachdem die Platten gewaschen worden waren, wurden
die Proben in unterschiedlichen Verdünnungen zugesetzt. Die Inkubation
erfolgte eine Stunde lang. Das Konjugat von alkalischer Phosphatase-Anti-Maus-Antikörper wurde
zugesetzt und eine Stunde inkubiert, danach wurde die Farbe hervorgebracht,
und die optische Dichte wurde bei 405 nm mit einem ELISA-Lesegerät gemessen.
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Alle
mit dem hum-rec-EGF-Präparat
immunisierte Tiere bildeten bis zu einer Verdünnung von 1:20.000 einen Titer
der Antikörper
gegen den mu-EGF heraus.
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Die
Kontrollgruppe zeigte keinen Titer der Antikörper (3).
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BEISPIEL 6
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IMMUNOGENITÄT DES hu-rec-EGF
IN EINEM PRÄPARAT
MIT ALUMINIUMHYDROXID
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Um
nachzuweisen, daß das
immunogene Präparat,
das hum-rec-EGF und Aluminiumhydroxid als Adjuvans enthielt, einen
Titer der Antikörper
gegen mu-EGF produzieren
kann, wurde der Versuch bei Balb/c-Mäusen durchgeführt.
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Gruppen
von Tieren wurden für
4 bis 6 Wochen wöchentlich
subkutan mit einer Dosis von 50 μg hum-rec-EGF
(mit Aluminiumhydroxid als Adjuvans) pro Tier geimpft.
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Das
gleiche Verfahren wurde bei einer Kontrollgruppe durchgeführt, diesen
Tieren wurde jedoch nur das Adjuvans verabreicht. Eine Woche nach
der letzten Immunisierung wurde den Tieren Blut entnommen, es wurde
das Serum erhalten, und der Titer der Antikörper gegen mu-EGF wurde durch
die ELISA-Technik
bestimmt.
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Costar-Platten
wurden mit mu-EGF mit einer Konzentration von 10 μg/ml in Carbonat-Bicarbonat-Puffer
(pH = 9,6) bestrichen und über
Nacht inkubiert. Nachdem die Platten gewaschen worden waren, wurden
die Proben in unterschiedlichen Verdünnungen zugesetzt. Die Inkubation
erfolgte eine Stunde lang. Das Konjugat von alkalischer Phosphatase-Anti-Maus-Antikörper wurde
zugesetzt und eine Stunde inkubiert, danach wurde die Farbe hervorgebracht,
und die optische Dichte wurde bei 405 nm mit einem ELISA-Lesegerät gemessen.
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Alle
mit dem hum-rec-EGF/AIOH-Präparat immunisierte
Tiere bildeten bis zu einer Verdünnung von
1:4.000 einen Titer der Antikörper
gegen den mu-EGF heraus.
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Die
Kontrollgruppe zeigte keinen Titer der Antikörper (4).
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BEISPIEL 7
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ANTITUMORWIRKUNG
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Die
Hauptaufgabe dieses Versuchsverfahrens bestand in der Bestimmung,
ob die gegen den autologen EGF erhaltene Immunreaktion irgendeine Antitumorwirkung
bei von EGF abhängigen
Tumoren zeigen konnte.
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Die
Tiere mit dem höheren
Titer der Antikörper,
der bereits nach dem in Beispiel 5 beschriebenen Verfahren bestimmt
worden war, wurden mit dem Ehrlich-Aszitestumor (EAT) mit Zellkonzentrationen von
2 Millionen Zellen EAT pro Tier geimpft. Die Kontrollgruppe (nicht
immunisierte Mäuse)
wurde in der gleichen Weise behandelt.
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Bei
den Tieren wurden die Übertragung
als auch das Überleben
beobachtet. Die Kurven für
das Überleben
der behandelten Tiere und der Kontrolltiere sind in 5 gezeigt.
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Die
Erhöhung
des Index der Lebensspanne betrug gemäß der Mantel-Haenszel- und Wilcoxon-Tests
22,5%, was eine Verlängerung
des Überlebens
der behandelten Tiere im Vergleich mit der statistisch signifikanten
Kontrolle zeigt.
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BEISPIEL 8
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ZUSAMMENHANG ZWISCHEN
DEM TITER DER ANTIKÖRPER
GEGEN mu-EGF UND DER BIOLOGISCHEN VERTEILUNG VON 125I
EGF
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Dieser
Versuch wurde durchgeführt,
um nachzuweisen, daß es
eine unterschiedliche biologische Verteilung des 125I
EGF bei Tieren mit einem Titer der Antikörper gegen mu-EGF im Verhältnis zu den
Tieren gibt, die keinen Titer der Antikörper gegen mu-EGF aufweisen.
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Für diesen
Zweck wurde ein Versuch mit vier Gruppen von Mäusen durchgeführt:
Gruppe
1: 30 Mäuse
mit einem Titer der Antikörper gegen
mu-EGF.
Gruppe 2: 30 Mäuse
ohne einem Titer der Antikörper gegen
mu-EGF.
Gruppe 3: 30 Mäuse
mit einem Titer der Antikörper gegen
mu-EGF, mit übertragenem
EAT.
Gruppe 4: 30 Mäuse
ohne einem Titer der Antikörper gegen
mu-EGF, mit übertragenem
EAT.
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Proben
aus der Gruppe 1 und 2 wurden zu folgenden Zeitpunkten aus dem Blut,
der Lunge, den Nieren, der Leber und der Haut entnommen: 2, 5, 8, 11,
15, 20, 30, 60, 120 und 150 Minuten, und zu jedem entsprechenden
Zeitpunkt wurden drei Tiere getötet,
wobei die Radioaktivität
in den entnommenen Organen gemessen wurde.
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Die
erhaltenen Ergebnisse zeigten einen zeitlichen Unterschied bei der
Ansammlung des 125I EGF, hauptsächlich in
der Niere und der Leber (6a, b),
was darauf hinweist, daß das
Vorhandensein von Antikörpern
gegen EGF die biologische Verteilung dieses Moleküls verändert.
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Die
erhaltenen Ergebnisse zeigten auch, daß es einen Unterschied zwischen
den Tieren mit oder ohne Titer der Antikörper gibt (8a,
b, c, d), was darauf hinweist, daß Tiere mit dem Titer der Antikörper Immunkomplexe
mit dem zirkulierenden EGF erzeugen können, was einen unterschiedlichen Reinigungsmechanismus
des markierten EGF zeigt.
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Proben
von der Gruppe 3 und 4 wurden zu folgenden Zeitpunkten aus dem Blut,
der Lunge, den Nieren, der Leber, der Haut und aus dem Bauchwasser
entnommen: 2, 5, 8, 11, 15, 20, 30, 60, 120 und 150 Minuten, und
zu jedem entsprechenden Zeitpunkt wurden drei Tiere getötet, und
in den entnommenen Organen wurde die Radioaktivität gemessen.
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Es
kann eine geringere Ansammlung des markierten EGF im Bauchwasser
von Tieren mit dem Titer der Antikörper als bei Tieren ohne Titer
der Antikörper
festgestellt werden (7), was auf eine schnellere
Reinigung des bei diesen Tieren im Bauchwasser vorhandenen EGF und/oder
einen beschränkten
Zutritt des EGF zum Bauchwasser hinweist.
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BEISPIEL 9
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KENNZEICHNUNG DER IMMUNREAKTION:
ERHALTENER ISOTYP GEGEN DEN AUTOLOGEN EGF
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Um
festzustellen, ob die bei der Immunisierung der Mäuse mit
dem autologen EGF erhaltene Autoimmunreaktion eine Reaktion war,
die Antikörper des
Isotyps IgM oder IgG produziert, wurde der Assay ELISA durchgeführt, bei
dem Platten bis zu einer Konzentration von 10 μg/ml mit EGF, 50 μg/Vertiefung,
bestrichen wurden und 1 Stunde bei 37°C inkubiert wurden.
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Anschließend wurden
Verdünnungen
von 1:10 bis 1:1.000 der Sera der Tiere, die gemäß Beispiel 5 mit mu-EGF-CTB
immunisiert worden waren, 50 μg/Vertiefung,
aufgebracht und 1 Stunde bei 37°C inkubiert.
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Es
wurde eine parallele Gestaltung der Platten vorgenommen, um die
IgG- oder IgM-Reaktion mit dem entsprechenden Antiserum zu messen
(Anti-IgG bzw. Anti-IgM).
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Die
Farbe in den Platten wurde mit p-Nitrophenylphosphat mit einer Konzentration
von 1 mg/ml in Diethanolamin hervorgebracht, es wurde 30 Minuten
bei 37°C
inkubiert, und es wurden die Werte der optischen Dichte bei 405
nm abgelesen.
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Die
IgG-Reaktion wurde bei allen behandelten Tieren erhalten (8).
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BEISPIEL 10
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KENNZEICHNUNG
DES GEDÄCHTNISSES
DER IMMUNREAKTION AUF DEN AUTOLOGEN EGF
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Zwei
Gruppen mit 10 Mäusen
wurden mit einer einzigen Immunisierung mit 50 μg hu-re-EGF in komplettem Freund'schem Adjuvans untersucht.
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Gruppe
I – Bei
dieser Gruppe von Tieren wurde die Kinetik der Produktion von Antikörpern für mu-EGF
untersucht. Alle 4 Tage wurden Blutproben entnommen. Die Antikörperwerte
wurden durch die ELISA-Technik bestimmt.
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Gruppe
II – Entsprach
den Tieren mit abnehmenden Titern der Antikörper aus der Gruppe I und erneut
immunisiert. Alle 2 Tage wurden Blutproben entnommen. Die Antikörperwerte
wurden durch die ELISA-Technik bestimmt.
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Die
Ergebnisse zeigten eine Gedächtnisreaktion,
wenn die Tiere erneut mit dem Präparat
immunisiert wurden (9).
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BEISPIEL 11
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ERHALT (OBTENTION) DES
IMMUNOGENEN PRÄPARATS:
hu-rec-EGF-TETANUS ERZEUGENDES TOXOID
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Eine
Lösung
des hu-EGF in 10 mM PBS/MgCl2 mit einer Konzentration von 1,4 mg/ml wurde
mit 2 ml einer Lösung
von TT mit einer Konzentration von 4 mg/ml im gleichen Lösungsmittel
gemischt. Es wurde Glutaraldehyd (3 ml, 0,5%) zugesetzt, um eine
Endkonzentration von 0,5% zu erhalten.
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Das
Inkubieren wurde für
1 Stunde bei Raumtemperatur durchgeführt, und anschließend wurde
in 10 mM PBS/MgCl2 dialysiert, wobei die
Dialyselösung
mindestens dreimal ausgetauscht wurde.
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BEISPIEL 13
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KENNZEICHNUNG DES KONJUGATS: hu-rec-EGF-TETANUS
ERZEUGENDES TOXOID, ELISA-Assay für den Konjugattest:
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Costar-Platten
(stark bindend) wurden mit 50 μl
eines Antiserums für
TT, das vom Schaf erhalten worden war, mit einer Konzentration von
10 μg/ml
bestrichen und über
Nacht inkubiert.
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Anschließend wurden
drei Wäschen
mit PBS/Tween durchgeführt,
und danach wurden die Platten mit einer Lösung von 1% BSA in PBS/Tween blockiert
und 30 Minuten bei 37°C
inkubiert.
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Den
Platten wurden Verdünnungen
des Konjugats mit 0,1 bis 0,001 mg/ml mit 50 μl/Vertiefung zugesetzt, und
sie wurden 1 Stunde bei 37°C
inkubiert.
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Danach
wurde ein Maus-Anti-hu-EGF-Antiserum mit einer Verdünnung von
1:1.000, 50 μl/Vertiefung,
zugesetzt und es wurde 1 Stunde bei 37°C inkubiert.
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Danach
wurden die Platten mit dem Konjugat von Anti-Maus-Antiserum-alkalische
Phosphatase (Verdünnung
1:1.000), 50 μl/Vertiefung,
1 Stunde bei 37°C
inkubiert. Die Farbe wurde mit p- Nitrophenylphosphat
mit einer Konzentration von 1 mg/ml in Diethanolamin, 50 μl/Vertiefung,
hervorgebracht, es wurde 30 Minuten bei 37°C inkubiert, und es wurde die
optische Dichte bei 405 nm gemessen.
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Die
Ergebnisse zeigten einen direkten Zusammenhang zwischen der Konzentration
des Konjugats und den Absorptionswerten.
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Das
zeigt die Aktivität
des Konjugats und die Wirksamkeit der Konjugation, da das Molekül die Erkennung
für Anti-Serum-Anti-TT
beibehält
und es gleichzeitig von einem Anti-mu-EGF-Antiserum erkannt wird
(10).
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BEISPIEL 13
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UNTERSUCHUNG DER IMMUNOGENITÄT VON hu-EGF,
DAS AN EIN TRANSPORTPROTEIN (TT) GEBUNDEN IST, BEI NICHT-HUMAN-PRIMATEN
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Die
Untersuchung wurde mit 4 Rhesusaffen durchgeführt, die einer klinischen Veterinäruntersuchung
unterzogen wurden, dazu gehören:
Körperliche
Prüfung
Röntgen des
Thorax
Bluttests.
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Diese
Tiere wurden mit einem hu-EGF immunisiert, der gemäß Beispiel
10 an ein TT gekoppelt war.
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Die
Immunisierung erfolgte in der 1., 2., 3., 4., 6. und 12. Woche subkutan.
Bei der ersten Immunisierung wurde komplettes Freund'sches Adjuvans verwendet
und bei allen anderen unvollständiges Freund'sches Adjuvans.
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Den
Tieren wurde Blut entnommen, und die Titer der Antikörper wurden
durch eine ELISA bestimmt.
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Costar-Platten
wurden mit hu-EGF mit einer Konzentration von 10 μg/ml in Carbonat-Bicarbonat-Puffer
(pH = 9,6) bestrichen und über
Nacht inkubiert. Nachdem die Platten gewaschen worden waren, wurden
die Proben in unterschiedlichen Verdünnungen zugesetzt, es wurde
1 Stunde lang inkubiert. Das Konjugat von alkalischer Phosphatase-Anti-Human-Antikörper wurde
zugesetzt und eine Stunde inkubiert, danach wurde die Farbe hervorgebracht,
und es wurde die optische Dichte bei 405 nm mit einem ELISA-Lesegerät gemessen.
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Alle
mit dem hu-EGF-TT-Präparat
immunisierten Tiere bildeten bis zu einer Verdünnung von 1:20.000 einen Titer
der Antikörper
gegen den hu-EGF aus (11).
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1:
Assay ELISA zur Bestimmung der Wirksamkeit der Konjugation zwischen
CTB und hu-rec-EGF.
X-Achse: serielle Verdünnungen des Konjugats (von 0,1
mg/ml bis 0,001 mg/ml)
Y-Achse: optische Dichte bei 405 nm,
mit einem ELISA-Plattenlesegerät
gemessen.
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2:
Assay ELISA zur Bestimmung des Titers der Antikörper gegen mu-EGF bei fünf Mäusen, die
mit dem konjugierten mu-EGF-CTB immunisiert worden waren.
X-Achse:
Antiserumverdünnungen
(1:10, 1:100, 1:1.000)
Y-Achse: optische Dichte bei 405 nm,
mit einem ELISA-Plattenlesegerät gemessen.
Die
Kurven geben den Titer von fünf
getesteten Tieren im Vergleich mit den selben Tieren vor der Immunisierung
an.
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3:
Assay ELISA zur Bestimmung des Titers der Antikörper gegen mu-EGF bei fünf Mäusen, die
mit dem hu-rec-EGF immunisiert worden waren.
x-Achse: Verdünnungen
der Seren 1:100, 1:1.000, 1:10.000, 1:20.000
y-Achse: optische
Dichte bei 405 nm.
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4:
Assay ELISA zur Bestimmung des Titers der Antikörper gegen mu-EGF bei fünf Mäusen, die
mit dem hu-rec-EGF in Aluminiumhydroxid als Adjuvans immunisiert
worden waren.
x-Achse: Verdünnungen
der Seren 1:100, 1:500, 1:1.000, 1:2.000, 1:4.000, 1:8.000
y-Achse:
optische Dichte bei 405 nm.
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5: Überleben
der Tiere, die mit mu-EGF-CTB immunisiert und anschließend mit
dem Ehrlich-Aszitestumor geimpft worden waren, im Vergleich mit
Kontrolltieren (nicht immunisiert, die mit dem gleichen Tumor geimpft
worden waren.
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6–a:
Ansammlung von 125I EGF in der Leber von
Mäusen,
die mit dem hu-rec-EGF immunisiert worden waren, in Zusammenhang
mit nicht immunisierten Kontrollen.
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6–b:
Ansammlung von 125I EGF in den Nieren von
Mäusen,
die mit dem hu-rec-EGF immunisiert worden waren, in Zusammenhang
mit nicht immunisierten Kontrollen.
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7:
Ansammlung von mu-EGF I125 im Bauchwasser
von Tieren, denen der EAT transplantiert worden war, die vorher
mit dem hu-rec-EGF immunisiert worden waren.
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8:
Assay ELISA zur Bestimmung des IgG oder IgM der Immunreaktion bei
Tieren, die mit mu-EGF-CTB immunisiert worden waren.
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9:
Kinetik der Antikörperreaktion
(IgG) gegenüber
mu-EGF bei Tieren, die gegenüber hu-rec-EGF
immunisiert worden waren (Gedächtnis).
x-Achse:
Zeit (Tage)
y-Achse: Antilogarithmus des Titers der Antikörper (Durchschnittswert).
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10:
Assay ELISA zur Bestimmung der Wirksamkeit der Konjugation mit einem
Tetanus erzeugenden Toxoid und hu-rec-EGF.
x-Achse: Verdünnungen
des Konjugats
y-Achse: optische Dichte bei 405 nm.
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11:
Titer der Antikörper
gegen hu-rec-EGF bei Nicht-Human-Primaten, die mit hu-rec-EGF immunisiert
worden waren, der mit einem Tetanus erzeugenden Toxoid gekoppelt
war.