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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf das Abbilden einer Blutansammlung durch nuklearmedizinische
Techniken.
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Nukleares Abbilden von Blutansammlungen,
d. h. das Abbilden radioaktiv markierten Blutes zur Visualisierung
einer Blutansammlung, ist ein gut etabliertes diagnostisches klinisches
Werkzeug. Übliche
Anwendungen zum Abbilden einer Blutansammlung sind die Bestimmung
der Herzfunktion nach einem Herzinfarkt und Blutungsuntersuchungen,
d. h. die Detektion okkulter Blutungsstellen, typischerweise im
Gastrointestinaltrakt. EP A 0 233 619 offenbart eine mit einem radioaktiven
metallischen Element verbundene hochmolekulare Verbindung, umfassend
eine Polyamidverbindung, z. B. Polylysin, eine Chelat-bildende Verbindung
und ein radioaktives metallisches Element, welches an die Chelat-bildende
Verbindung chelatgebunden ist.
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Das Abbilden einer Blutansammlung
wird durchgeführt,
indem rote Blutzellen eines Patienten mit einem radioaktiven Isotop,
z. B. 99mTc-Pertechnetat, markiert werden. Manche Blutmarkierungsverfahren
erfordern die Entfernung von Blut von dem Patienten für eine in
vitro-Markierung, nach welcher das markierte Blut dem Patienten
rückgeführt wird.
Demgemäß sind solche
Verfahren relativ zeitaufwändig
und bringen die der Bluthandhabung innewohnenden Risiken mit sich,
z. B. die Übertragung
von infektiösen
Krankheiten durch Injektion des markierten Bluts in den falschen
Patienten. Andere Abbildeverfahren beinhalten das Markieren roter
Blutzellen in vitro, aber diese Verfahren führen typischerweise zu Markierungsausbeuten
von weniger als 85%. Außerdem
erfordern alle diese Verfahren mindestens 20 bis 30 Minuten Vorbereitungszeit
pro Patient.
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Demgemäß stellt die vorliegende Erfindung
eine Zusammensetzung zum Abbilden einer Blutansammlung bereit, umfassend
ein Abbildemittel umfassend ein Polymergerüst, Schutzgruppen und Chelatgruppen, wobei
jede der Schutzgruppen und Chelatgruppen unabhängig an eine am Gerüst vorhandene
Aminogruppe oder an eine direkt an eine am Gerüst vorhandene Aminogruppe gebundene
chemische Gruppe kovalent gebunden ist, und wobei die Schutzgruppen
Polyethylenglykol, Polyethylenglykol-Derivate oder Copolymere von Polyethylenglykol
sind, eine Reduktionsverbindung und einen Puffer, z. B. einen Puffer
umfassend Natriumacetat; und wobei die Zusammensetzung gegebenenfalls
ferner einen Stabilisator umfasst.
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Die Zusammensetzungen der Erfindung
beseitigen das Erfordernis, Blutprodukte zu hantieren und zu markieren.
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Das Polymergerüst kann eine Polyaminosäure mit
150 bis 250 Aminosäureresten,
gegebenenfalls Poly-I-Iysin sein.
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Die Schutzgruppen können 17
bis 220 (OCH2CH2)-Gruppen,
gegebenenfalls 45 bis 100 (OCH2CH2)-Gruppen umfassen; oder können Polyethylenglykol-Derivate, gegebenenfalls
Methoxypolyalkylenglykol oder ein Polymer von Polyethylenglykol,
das mit einer Dicarbonsäure
monoverestert ist, umfassen.
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Die Chelatgruppen können Kationen
von Übergangselementen
und Lanthaniden, gegebenenfalls Technetiumkationen oder Indiumkationen,
wie 99mTc-Pertechnetat binden.
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Die Chelatgruppe kann entweder aus
Diethylentriaminopentaessigsäure,
Mercaptoacetyltriglycin, Ethylendicystein, 1-Imin-4-mercaptobutan
und Bis(aminoethanthiol)carbonsäure
ausgewählt
sein, oder kann Phosphor oder Bor enthalten.
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Die Reduktionsverbindung kann Zinn(II)chlorid
oder Natriumdithionit sein. Das molare Verhältnis der Reduktionsverbindung
zum Abbildemittel kann von 20 : 1 bis 100 : 1 sein.
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Wenn ein Stabilisator verwendet wird,
kann er ausgewählt
sein aus Natriumascorbat, Natriumaminobenzoat, Cystein, Natriumcitrat
und Mischungen davon.
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Die Schutzgruppen können über eine
biologisch abbaubare Bindung oder eine nicht biologisch abbaubare
Bindung an das Gerüst
gebunden sein.
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Am meisten bevorzugt ist das Abbildemittel
eine Verbindung mit der Formel:
wobei die Gruppen
in beliebiger Reihenfolge
verknüpft
sein können,
z. B. kann sich die R
1-Einheit mehrere Male
in der Kette wiederholen, bevor eine R
2-Einheit
auftritt und umgekehrt; wobei k 10-560 ist; R
1 (CH
2)
4NHCO(CH
2)
nCOOCH
2CH
2A-B-OR
3 ist, wobei
n = 0 – 8,
R
3 = N, (CH
2)
pCH
3 oder (CH
2)
pCOOH, wobei p
= 0 – 7,
A = [OCH
2CH
2]
X, wobei x 15-220 ist, und B = [OCH
2CH
2]
X oder
[OCH(CH
3)CH
2]
γ,
wobei y + x 10-220 ist; und R
2 (CH
2)
4-R
4 ist,
wobei R
4 eine Chelatgruppe ist.
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Somit enthalten die Zusammensetzungen
der Erfindung ein Abbildemittel, das leicht mit einem radioaktiven
Isotop markiert und in einen Patienten injiziert werden kann. Das
Abbildemittel umfasst ein kovalentes Konjugat eines polymeren Trägers mit
Schutzgruppen und Chelatgruppen. Das Abbildemittel umfasst vorzugsweise
ein Aminosäure-Gerüst, konjugiert
mit Polyethylenglykol-Schutzgruppen und Essigsäure-Derivat-Chelatgruppen,
mehr bevorzugt ist das Gerüst
Poly-I-Iysin, konjugiert mit einem Monomethoxyether von Polyethylenglykol-0-succinat
und mit Diethylentriaminopentaessigsäure.
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Die Zusammensetzung zum Abbilden
einer Blutansammlung schließt
ein Abbildemittel der Erfindung, einen Puffer und eine Reduktionsverbindung
ein. Wenn der Zusammensetzung zum Abbilden einer Blutansammlung
ein radioaktives Isotop zugesetzt wird, um das Abbildemittel zu
markieren, reduziert die Reduktionsverbindung vorteilhafterweise
den Oxidationszustand des radioaktiven Isotops zu einem Zustand,
welcher leicht an die Chelatgruppen des Abbildemittels bindet. In
diesem Oxidationszustand bindet das Isotop leicht an das Abbildemittel
und das resultierende markierte Abbildemittel stellt ein ausgezeichnetes
Abbilden einer Blutansammlung bereit, wenn es intravenös in einen
Patienten injiziert wird. Der Puffer hält den pH-Wert der Zusammensetzungen bei einem
physiologisch annehmbaren Wert.
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Die Zusammensetzungen der Erfindung
sind insbesondere geeignet zur Markierung mit Technetium, einem
Isotop, welches vorteilhaft ist für Anwendungen des Abbildens
einer Blutansammlung. Technetium, wie es typischerweise zugeführt wird,
bindet nicht an Chelatmittel. Es ist wichtig, dass die Zusammensetzungen der
Erfindung leicht und schnell mit Technetium markiert werden können, ohne
dass eine Aufreinigung des Technetiums erforderlich ist.
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Die Zusammensetzung zum Abbilden
einer Blutansammlung kann in Form einer Lösung vorliegen oder kann gefriergetrocknet
und lyophilisiert sein, um ein Pulver zu bilden. Vorzugsweise weist
die Zusammensetzung zum Abbilden einer Blutansammlung einen pH-Wert
von ungefähr
4 bis 6, mehr bevorzugt von ungefähr 5,1 bis 5,2 auf.
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In einem weiteren Aspekt betrifft
die Erfindung ein Verfahren zum Abbilden einer Blutansammlung in einem
Patienten. Das Verfahren schließt
die Bereitstellung einer Zusammensetzung zum Abbilden einer Blutansammlung,
umfassend ein radiomarkiertes Abbildemittel der Erfindung, eine
Reduktionsverbindung und einen Puffer und die Einführung der
Zusammensetzung zum Abbilden einer Blutansammlung in den Blutstrom des
Patienten ein.
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In noch einem weiteren Aspekt betrifft
die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Zusammensetzung
zum Abbilden einer Blutansammlung der Erfindung. Das Verfahren schließt die Herstellung
einer Pufferlösung,
Auflösen
des neuen Abbildemittels in der Pufferlösung und Zugabe einer Reduktionsverbindung
zu der Lösung
ein. Vorzugsweise weist die Pufferlösung einen pN-Wert von ungefähr 9 bis
11 auf und es wird eine ausreichende Menge der in einer Säure solubilisierten
Reduktionsverbindung zugegeben, um den pN-Wert der Lösung auf
ungefähr
4 bis 6 einzustellen. Vorzugsweise ist die Pufferlösung im
Wesentlichen sauerstofffrei, d. h. sie enthält keinen nennenswerten gelösten Sauerstoff
aus der Luft, und das molare Verhältnis der Reduktionsverbindung
zu dem Abbildemittel ist vorzugsweise 20 : 1 bis 100 : 1.
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Der Ausdruck "Schutzgruppe", wie
er hierin verwendet wird, bezieht sich auf ein Molekül, welches
verhindert, dass ein Gerüstmolekül und eine
Chelatgruppe übermäßig Wasser
an ihre Ketten binden, was den Kontakt mit anderen Makromolekülen inhibieren
könnte.
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Der Ausdruck "Chelatgruppe", wie
er hierin verwendet wird, bezieht sich auf ein oder mehrere Moleküle oder
chemische Reste oder Einheiten, welche eine vorteilhafte Umgebung
zum Anbinden eines Kations bereitstellen. Die Dissoziation des Kations
von der Umgebung wird aufgrund der kinetischen oder/und thermodynamischen
Stabilität
der Bindung an die Chelatgruppe behindert.
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Das Verb "markieren", wie es hierin
verwendet wird, bezieht sich auf das Binden eines radioaktiven Isotops
oder eines Kations einschließlich
des Isotops an eine Chelatgruppe des Abbildemittels durch Chelatbildung.
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Der Ausdruck "Derivat", wie er hierin
verwendet wird, steht für
eine Verbindung, deren Kernstruktur die gleiche ist wie die der
Stammverbindung oder die der Stammverbindung stark ähnelt, welche
aber eine chemische oder physikalische Modifikation, wie verschiedene
oder zusätzliche
Seitengruppen, aufweist; der Ausdruck schließt Copolymere von Stammverbindungen
ein, die an andere Atome oder Moleküle gebunden sein können.
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Andere Merkmale und Vorteile der
Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
und aus den Ansprüchen
offensichtlich werden.
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1 ist
eine graphische Darstellung der Blutklärungskinetiken, die bei Kaninchen
beobachtet wurden, welchen eine Zusammensetzung zum Abbilden einer
Blutansammlung gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung injiziert wurde.
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2 ist
eine vergleichende graphische Darstellung der Blutklärungskinetiken,
die bei einem Rhesusaffen, welchem eine Zusammensetzung zum Abbilden
einer Blutansammlung injiziert wurde, und bei einem Rhesusaffen,
welchem Technetium (Tc)-markierte rote Blutzellen injiziert wurden,
beobachtet wurden.
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3 ist
eine graphische Darstellung der Herz:Organ-Verhältnisse eines Rhesusaffens,
welchem eine Zusammensetzung zum Abbilden einer Blutansammlung injiziert
wurde, und eines Rhesusaffens, welchem Tcmarkierte rote Blutzellen
injiziert wurden.
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Die 4 und 4a zeigen Gamma-Kamerabehälter bzw.
Abdomenbilder eines Rhesusaffens, dem eine Zusammensetzung zum Abbilden
einer Blutansammlung injiziert wurde, und eines Rhesusaffens, dem
Tc-markierte rote Blutzellen injiziert wurden.
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Bevorzugte Abbildemittel schließen ein
Polymergerüst
mit Aminogruppen ein, welche kovalent an Chelat- und Schutzgruppen
gebunden sind. Es ist bevorzugt, dass ungefähr 25 bis 30% der Aminogruppen des
Gerüsts
kovalent mit Schutzgruppen verbunden sind, und dass die verbleibenden
Aminogruppen kovalent mit Chelatgruppen verbunden sind.
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Bevorzugte Gerüste schließen Polyaminosäuren, Polyethylenimine,
natürliche
Saccharide, aminierte Polysaccharide, aminierte Oligosaccharide,
Polyamidoamin, Polyacrylsäuren
und Polyalkohole ein.
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Bevorzugte Polyaminosäuren besitzen
20-560 Aminosäurereste,
mehr bevorzugt 150-250 Aminosäurereste,
weisen ein Molekulargewicht von 1.000-100.000 Dalton auf und sind
vorzugsweise nicht proteinartig. Die Polyaminosäure kann ein Polymer einer
einzelnen Spezies oder von mindestens zwei verschiedenen Aminosäurespezies
sein oder kann ein Blockcopolymer sein. Die Polyaminosäure kann
an spaltbare Bindungen, z. B. S-S-Bindungen, gebundene Polyaminosäurefragmente
einschließen.
Insbesondere kann die Polyaminosäure,
z. B. Poly-I-Iysin, Poly-d-Iysin, Poly-alpha, beta-(2-aminoethyl)-D,L-asparaginsäureamid
(aspartamide) oder Poly-I-asparaginsäure sein. Vorzugsweise ist
das Gerüst
ein Polylysin, mehr bevorzugt Poly-I-Iysin, mit einem Molekulargewicht
von ungefähr
25 bis 30 kD.
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Die Polymergerüste enthalten vorzugsweise
Peptidbindungen. Die gleichen Bindungen sind bei der Konjugation
von Chelatgruppen mit den Aminogruppen des Gerüsts involviert. Die Abbildemittel
sind deshalb potenziell durch verschiedene tierische, nicht-spezifische
Peptidasen biologisch abbaubar. Um eine in vivo-Eliminierung des
Abbildemittels zu unterstützen,
können
die Elemente des Polymergerüsts
oder der Schutzgruppen oder Chelatgruppen durch eine halbstabile
Bindung, wie S-S-Bindungen, verknüpft sein. Kleine Mengen der
eingeschlossenen Verbindungen können
durch Abbau zu kleineren Fragmenten aus dem Körper entfernt werden. Jedoch
können
eine Vielfalt an aktivierten PEG-Derivaten zur Herstellung des Abbildemittels
verwendet werden, wodurch sie praktisch so gut wie nicht abbaubar
werden.
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Geeignete Verbindungen zur Verwendung
als Chelatgruppen schließen
solche ein, die Kationen von Übergangselementen
und Lanthaniden binden. Bevorzugte Chelatmittel sind solche, die
Kationen von Technetium, z. B. 99mTc-Pertechnetat und/oder Kationen
von Indium, z. B. (III)In, binden. Chelatgruppen, die Technetium
binden, schließen
Diethylentriaminpentaessigsäure
(DTPA), Mercaptoacetyltriglycin, Ethylendicystein, 1-Emin-3-mercaptobutace und
Bislaminoethanthiol)carbonsäure
ein. Andere Chelatgruppen schließen Triethylentetraminhexaessigsäure, Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA),
1,2-Diaminocyclohexan-N,N,N',N'-tetraessigsäure, N,N'-Di(2-hydroxybenzyl)ethylendiamin,
N-(2-Hydroxyethyl)ethylendiamintriessigsäure, Nitrilotriessigsäure, Ethylen-bis(oxyethylennitriloltetraessigsäure, 1,4,7,10-Tetraazacyclododecan-N,N',N",N"'-tetraessigsäure, 1,4,7,10-Tetraazacyclododecan-N,N',N"-triessigsäure, 1,4,7-Tris(carboxymethyl)-10-(2'hydroxypropyl)-1,4,7,10-tetraazocyclodecan,
1,4,7-Triazacyclonan-N,N',N"triessigsäure oder 1,4,8,11-Tetraazacyclotetradecan-N,N',N",N"'-tetraessigsäure ein.
Manche bevorzugte Chelatgruppen können Phosphor- oder Bonatome
enthalten.
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Bevorzugte Schutzgruppen sind Polyethylenglykol
(PEG)-Derivate. Bevorzugte Schutzgruppen schließen 17 bis 220, mehr bevorzugt
45 bis 100 (OCH2CH2)-Gruppen ein. Die
Schutzgruppen können
z. B. Polyethylenglykol, Methoxypolyethylenglykol, Methoxypolypropylenglykol,
ein Copolymer von Polyethylenglykol, Methoxypolyethylenglykol
oder Methoxypolypropylenglykol oder Derivate davon sein. Außerdem können die Schutzgruppen
ein Blockcopolymer aus Polyethylenglykol und einem der Gruppe Polyaminosäuren, Polysaccharide,
Polyamidoamine, Polyethylenamine oder Polynukleotide sein. Die Schutzgruppe
kann auch ein Copolymer von Polyethylenglykol, das einen Monoester
von einer Dicarbonsäure
einschließt,
sein. Die Schutzgruppe weist vorzugsweise ein Molekulargewicht von
500 bis 10.000 Dalton auf.
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Abbildemittel der Erfindung können somit
die Formel aufweisen:
wobei die Gruppen
in beliebiger Reihenfolge
verknüpft
sein können,
z. B. kann sich die R
1-Einheit mehrere Male
in der Kette wiederholen, bevor eine R
2-Einheit
auftritt und umgekehrt; wobei k 10-560 ist; R, (CH
2)
4NHCO(CH
2)
nCOOCH
2CH
2A-B-OR
3 ist, wobei
n = 0 – 8,
R
3 = N, (CH
2)
pCH
3 oder (CH
2)
pCOOH, wobei p
= 0 – 7,
A = [OCH
2CH
2]
X, wobei x 15-220 ist, und B = [OCH
2CH
2]
x oder
[OCH(CH
3)CH
2]
γ,
wobei y + x 10-220 ist; und R
2 (CH
2)
4-R
4 ist,
wobei R
4 eine Chelatgruppe ist.
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Abbildemittel, die zur Verwendung
in der Erfindung geeignet sind, können synthetisiert werden,
indem ein bevorzugtes Verfahren, welches unten in Beispiel 1 beschrieben
ist, verwendet wird.
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Die Zusammensetzung zum Abbilden
einer Blutansammlung der Erfindung wird gebildet, indem das Abbildemittel
mit einer Pufferlösung
und einer Reduktionsverbindung gemischt wird. Die drei Komponenten können unter
Verwendung von im Fachgebiet bekannten standardgemäßen Verfahren
gemischt werden. Vorzugsweise wird das Abbildemittel zuerst in der
Pufferlösung
gelöst,
wonach die Reduktionsverbindung zugegeben wird. Ein geeignetes Verfahren
ist in Beispiel 1 beschrieben.
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Geeignete Puffersalze zur Verwendung
bei der Herstellung der Pufferlösung
schließen
Salze von Mono- oder Dicarbonsäuren
oder 2-(N-Morpholino)alkylsulfonsäuren ein.
Ein bevorzugtes Puffersalz ist Natriumacetat. Vorzugsweise enthält die Pufferlösung auch
Natriumhydroxid, um einer Erniedrigung des pH-Wertes entgegenzuwirken.
Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung der Pufferlösung ist
in Beispiel 1 unten beschrieben. Vorzugsweise weist der Puffer eine
Konzentration von ungefähr
0,1 bis 0,2 M auf. Das Abbildemittel wird vorzugsweise mit einer
Konzentration von ungefähr
0,1 bis 10 mg/ml, mehr bevorzugt ungefähr 1 bis 5 mg/ml, in der Pufferlösung gelöst.
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Geeignete Reduktionsverbindungen
schließen
Zinn(II)chlorid oder Natriumdithionit ein. Eine bevorzugte Reduktionsverbindung
ist eine Lösung
von Zinn(II)chlorid in konzentrierter Chlorwasserstoff- oder Essigsäure. Die
bevorzugte Lösung
weist eine Molarität
von ungefähr
80 bis 90 mM auf. Die Menge an Reduktionsverbindung (in Mol), die
der Puffer/Abbildemittel-Lösung
zugegeben wird, ist vorzugsweise weniger als oder gleich der molaren
Menge der Chelatgruppen an dem Abbildemittel. Am meisten bevorzugt
ist das molare Verhältnis
von Reduktionsverbindung zu Chelatgruppen ungefähr 0,5 : 1 bis 2 : 1, mehr
bevorzugt ungefähr
0,9 : 1 bis 1 : 1. Der resultierende pH-Wert der Lösung nach
der Zugabe der Reduktionsverbindung ist vorzugsweise ungefähr 4 bis
6, mehr bevorzugt ungefähr
5,1 bis 5,2.
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Wenn die Zusammensetzung über eine
längere
Zeitdauer, z. B. mehr als einen Monat, aufbewahrt werden soll, enthält die Zusammensetzung
zum Abbilden einer Blutansammlung vorzugsweise einen Stabilisator.
Es kann jeder konventionelle, physiologisch annehmbare Stabilisator
verwendet werden, z. B. Natriumascorbat, 1-Methionin, p-Aminobenzoesäure, Natriumaminobenzoat,
Cystein, Natriumcitrat und Mischungen davon.
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Die Zusammensetzung zum Abbilden
einer Blutansammlung kann als flüssige
Lösung,
wie oben beschrieben, bereitgestellt werden, welche vorzugsweise
in sterilen Fläschchen
in einer Inertgasatmosphäre,
z. B. Argon, aufbewahrt wird. Vorzugsweise wird die Zusammensetzung
bei niedriger Temperatur, mehr bevorzugt weniger als oder gleich –20°C, aufbewahrt.
Alternativ kann die Zusammensetzung einem Einfrieren in Trockeneis
und Lyophilisieren unterzogen werden und kann als trockenes Pulver
in einer Inertgasatmosphäre
aufbewahrt werden. Das Trockenpulver kann typischerweise bei Umgebungstemperatur
aufbewahrt werden.
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Wenn die Zusammensetzung als Lösung bereitgestellt
wird, wird das Abbildemittel durch Mischen der Zusammensetzung mit
einer Standardlösung
eines radioaktiven Isotops markiert. Wenn die Zusammensetzung als
Pulver bereitgestellt wird, wird das Pulver vorzugsweise als sterile
Lösung
des Isotops in physiologischer Saline (0,9% NaCl) zubereitet. Die
Markierung ist typischerweise nach 3 Minuten oder weniger, nachdem das
Isotop und die Zusammensetzung zum Abbilden einer Blutansammlung
gemischt wurden, fertig. Die markierte Zusammensetzung kann für bis zu
6 Stunden, ohne abgebaut zu werden, aufbewahrt werden, selbst wenn
sie mit einer Radioaktivität
von 100 mCi/mg oder höher
markiert wurde.
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Es kann jedes konventionelle radioaktive
Isotop der Übergangselemente
oder Lanthaniden verwendet werden, welches an die Chelatgruppen
binden wird. Wie oben diskutiert, sind die bevorzugten Zusammensetzungen
zum Abbilden einer Blutansammlung insbesondere nützlich zur Markierung mit Technetium.
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Technetiumisotope sind für viele
Anwendungen auch bevorzugt, da sie eine überlegene Abbildequalität bereitstellen
und eine kurze Halbwertszeit besitzen, was eine geringe Exposition
bereitstellt. Bevorzugte Isotope schließen 99mTc-Pertechnetat, 99mTc-Pyrophosphat und
99mTc-Glucarat ein. Solche Isotope sind z. B. von Syncor Int'I,
(Chatsworth, CA) oder von DuPont kommerziell erhältlich. Es wird eine ausreichende
Menge des Isotops verwendet, um eine Radioaktivität von 0,1
bis 5 GBq (Gigabequerel) pro mg des Abbildemittels in der Zusammensetzung
zum Abbilden einer Blutansammlung zu erreichen.
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Das bevorzugte Volumen und die bevorzugte
Radioaktivität
der markierten Zusammensetzung zum Abbilden einer Blutansammlung,
das/die einem speziellen Patienten injiziert werden soll, wird abhängig von der
Abbildeanwendung (z. B. Kardiographie vs. Blutungsstudien), dem
Körpergewicht
des Patienten und der Sensitivität
der zu verwendenden Abbildevorrichtung variieren. Bevorzugte Volumina
können
unter Berücksichtigung
dieser Faktoren leicht durch den Fachmann bestimmt werden. Typischerweise
wird einem Kind ein Volumen mit einer Radioaktivität von ungefähr 1 bis
10 mCi (37 bis 370 GBq) verabreicht werden, während einem Erwachsenen ein
Volumen mit einer Radioaktivität
von ungefähr
1 bis 20 mCi (37 bis 740 GBq) verabreicht werden wird. Das erforderliche
Volumen zur Bereitstellung einer gegebenen Radioaktivität kann unter Verwendung
eines Zählrohrs
mit Probenkanal oder eines anderen Typs von Dosiskalibrator bestimmt
werden, wie es im Fachgebiet bekannt ist.
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BEISPIEL 1
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Ein Natriumacetat-Puffer wurde in
sterilem apyrogenem Wasser mit einer Konzentration von 0,2 M (16,5
g/l) gelöst.
Die resultierende Pufferlösung
wurde durch Zugabe von 10 N NaOH auf einen pH-Wert von 10 gebracht,
für 1 Minute
gekocht und auf Raumtemperatur abgekühlt, indem ein langsamer Stickstoffstrom durchgeleitet
wurde.
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Ein PEG-Poly-I-lysin-DTPA-Abbildemittel
wurde wie folgt hergestellt: 620 mg Poly-I-Iysin (PL-Hydrobromid,
MW 41.100 (Sigma Chemical Co., DP: 196 I-Lysin-Reste, 25 mM Espilon-Aminogruppen
von I-Lysin, Hydrobromid) wurden in 112 ml 0,1 M Carbonatpuffer
(pH 8,7) gelöst.
2,9 g Methoxypolyethylenglykolsuccinylhydroxysuccimidylester (MPEGOSu,
MW 5.200) wurden in 5 ml trockenem DMSO gelöst. Die MPEGOSu-Lösung wurde
tropfenweise der PL-Lösung
unter Rühren
zugegeben, und die Mischung wurde für 2 Stunden unter Rühren inkubiert,
um eine MGEG-PL-Lösung
zu bilden.
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Eine Suspension von cyclischem Anhydrid
von DTPA ( 0,5 g/ml in DMS0) wurde hergestellt, indem 200 μl-Portionen
(1,5 g cDTPA gesamt) der MPEG-PL-Lösung zugegeben
wurden und der pH-Wert mit 5 N NaOH nach jeder Zugabe auf 8 eingestellt
wurde. (Alternativ kann die Lösung
hergestellt werden, indem 2,5 mmol DTPA, 0,5 mmol N-Hydroxysulfosuccinimid
(pH 4) und 0,5 mmol Ethyldiaminopropylcarbodiimid in 50 ml Wasser
gelöst
werden.) Die Lösung
wurde dann für
3 Minuten gemischt, und der Mischung wurde die MPEG-PL-Lösung (pH
8) zugegeben. An dieser Stelle wurden keine titrierbaren Aminogruppen
detektiert.
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Die Reaktionsmischung wurde dann
mit 0,2 M Natriumcitrat (pH 6) auf 300 ml verdünnt, durch einen 0,45 μm-Nylonfilter
filtriert und in einer Durchflusszelle unter Verwendung einer Membran
mit einer Grenze von 50 kD (für
globuläre
Proteine) dialysiert. Das Produkt wurde dann auf 30 bis 50 ml aufkonzentriert
und mit Citrat auf 300 ml verdünnt.
Diese Vorgehensweise wurde zwei Mal wiederholt, indem in der letzten
Stufe Wasser anstelle von Citrat verwendet wurde. Die Endaufreinigung
wurde erreicht, indem die Lösung
durch ein DEAE-Anionenaustauscherharz
geleitet wurde. Das Produkt wurde als Durchfluss gesammelt. Das
Produkt wurde dann durch eine sterile 0,2 μm-Membran filtriert, was zu
dem Abbildemittel-Produkt führte.
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Dieses Abbildemittel wurde als Nächstes bei
einer Konzentration von 1 mg/ml in der Pufferlösung gelöst.
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Dann wurde die Reduktionsverbindung,
eine 2%-Lösung
von Zinn(II)chlorid in konzentrierter Chlorwasserstoffsäure, bei
einem Volumenverhältnis
von 5 μl
pro ml zu der Pufferlösung
zugegeben. Der resultierende pH-Wert des Puffers war ungefähr 5,1.
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Um das Abbildemittel in der Zusammensetzung
zum Abbilden einer Blutansammlung zu markieren, wurde die Mischung
mit einer wässrigen
Lösung
von 99mTc-Pertechnetat gemischt. Das Markieren verlief schnell,
wobei ungefähr
98% des Pertechnetats in ungefähr
1 bis 3 Minuten reduziert wurden und fest mit Chelatgruppen des
Abbildemittels verbunden wurden.
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BEISPIEL 2
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Vier weißen Neuseeland-Kaninchen wurden
185 MBq (5 mCi) der markierten Zusammensetzung zum Abbilden einer
Blutansammlung von Beispiel 1, verdünnt in 1 ml Saline, injiziert.
Das korrekte erforderliche Volumen der Lösung, um 5 mCi Radioaktivität bereitzustellen,
wurde unter Verwendung eines Zählrohrs
mit Probenkanal (well counter) bestimmt. Die Blutproben wurden in
sechs Zeitintervallen von den Ohrvenen der Kaninchen abgenommen,
und die Radioaktivität
jeder Probe wurde durch Gamma-Zählen
bestimmt, wobei die Ergebnisse in 1 gezeigt
sind. In 1 betrug die
beobachtete Radioaktivität
der injizierten Probe anfänglich
100% der Radioaktivität
der injizierten Zusammensetzung und nahm langsam auf ungefähr 40% nach
ungefähr
20 Stunden ab. Die Daten in 1 wurden
hinsichtlich des Zerfalls korrigiert.
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BEISPIEL 3
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Einem männlichen Rhesusaffen wurden
185 MBq der markierten Zusammensetzung zum Abbilden einer Blutansammlung
von Beispiel 1 injiziert (+). In einem separaten Experiment wurden
dem gleichen Tier 185 MBq rote Blutzellen, die mit Tc99m markiert
waren, injiziert (*) (Tc99m-RBC1. Nach jeder Injektion wurden bei mehreren
Zeitintervallen Blutproben genommen, und die Radioaktivität jeder
Probe wurde durch Gamma-Zählung
bestimmt, wobei die Ergebnisse in 2 gezeigt
sind. Wie in 2 gezeigt,
nahm die Radioaktivität
(% Dosis pro Gramm) in beiden Experimenten anfänglich deutlich ab, und blieb
dann für
ungefähr
16 Stunden relativ gleich. Wie gezeigt, ergab die Abbilde-Zusammensetzung
der Erfindung Ergebnisse, die mit denen vergleichbar sind, welche
unter Verwendung von Tc-markierten roten Blutzellen erhalten wurden.
Die Daten wurden hinsichtlich des Zerfalls korrigiert.
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BEISPIEL 4
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Einem männlichen Rhesusaffen wurden
185 MBq der markierten Zusammensetzung zum Abbilden einer Blutansammlung
von Beispiel 1 injiziert. In einem separaten Experiment, eine Woche
später,
wurden dem gleichen Tier 185 MBq rote Blutzellen, die mit Tc99m
(Tc99m-RBC) markiert waren, injiziert. Es wurden jeweils die Herz:Organ-Verhältnisse
bestimmt, indem die Zählungen
in der Lunge und in der Leber durch eine Gamma-Kamera gemessen wurden.
Die Leber- bzw. Lungen-Verhältnisse
für die
Zusammensetzung von Beispiel 1 werden durch die Symbole "+" und
"*" und für
die Tc-RBC durch die Symbole "0" und "x" angezeigt.
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BEISPIEL 5
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Einem männlichen Rhesusaffen wurden
185 MBq der markierten Zusammensetzung zum Abbilden einer Blutansammlung
von Beispiel 1 injiziert.
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In einem separaten Experiment, eine
Woche später,
wurden dem gleichen Tier 185 MBq rote Blutzellen, die mit Tc99m
(Tc99m-RBC) markiert waren, injiziert. 1, 2 und 15 Stunden nach
jeder Injektion wurden mit einer Gamma-Kamera Bilder der Brust und des Abdomens
des Rhesusaffens aufgenommen, wie in 4 gezeigt.
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Wie es in den 1 bis 4 gezeigt
ist, wurde direkt nach der Injektion der Zusammensetzung zum Abbilden
einer Blutansammlung von Beispiel 1 ein stabiles Bild erhalten,
und die Qualität
des Ventrikulogramms, d. h. der beobachteten Herz/Leber- und Herz/Lungen-Verhältnisse,
blieb für
mindestens 3 bis 6 Stunden nach der Injektion konstant. Die Figuren
veranschaulichen auch, dass die bevorzugten markierten Zusammensetzungen
zum Abbilden einer Blutansammlung ähnliche Herz/Organ-Verhältnisse
ergeben, wie die Verhältnisse, die
unter Verwendung Tc-markierter roter Blutzellen erhalten werden.
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Andere Ausführungsformen sind innerhalb
der Ansprüche
enthalten.