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Hintergrund der Erfindung
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Respiratory Syncytial Virus (RSV)
ist eine Hauptursache für
Erkrankungen der unteren Atemwege im Säuglings- und frühen Kindesalter
(McIntosh and Chanock, 1985, in Virology, Fields, B. (Hg.), Raven,
NY, S. 1285–1304).
In allen geographischen Gebieten ist es die Hauptursache für Bronchiolitis
und Lungenentzündung
bei Säuglingen
und Kleinkindern. Das Virus führt
während
der Kindheit immer wieder zu Infektionen, aber eine durch Reinfektion
hervorgerufene Erkrankung ist im Allgemeinen schwächer als
jene im Zusammenhang mit der Erstinfektion und verursacht nur selten
größere Probleme.
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Das RS-Virus ist ein umhülltes RNA-Virus
der Familie Paramyxoviridae und des Genus Pneumovirus. Die beiden
wichtigsten Hüllenproteine
sind das G-Protein, das für
das Anlagern des Virus an die Wirtszellenmembran verantwortlich
ist, und das Fusionsprotein (F-Protein), das für die Fusion des Virus mit
Zellmembranen verantwortlich ist. Die Virus-Zellen-Fusion ist ein
notwendiger Schritt für
die Infektion. Fusionsprotein ist auch für die Zellen-Zellen-Fusion
notwendig, die ein anderer Weg ist, um die Infektion von einer infizierten
Zelle auf eine nicht infizierte Zelle zu übertragen.
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Antikörper gegen das Fusionsprotein
oder gegen das G-Protein können
das Virus neutralisieren. Nur Antikörper gegen das Fusionsprotein
blockieren jedoch die Verbreitung des Virus zwischen Zellen, d.
h. sie haben Antifusions-Aktivität.
Daher schützen
Antikörper
gegen das Fusionsprotein vor dem zirkulierenden Virus und inhibieren
die Verbreitung einer bestehenden Infektion unter den Zellen. Es
ist gefunden worden, dass Antikörper
gegen das Fusionsprotein (sowohl polyklonale Antiseren gegen gereinigtes
Fusionsprotein als auch monoklonale Antikörper, die sowohl neutralisierende
als auch Antifusions-Aktivität
beinhalten) in Tiermodellen gegen Infektion schützen (Walsh et al., 1984, Infect.
Immun. 43: 756–758).
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Ein praktisches Mittel zum Schutz
von Säuglingen
und Kleinkindern gegen Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege
wäre eine
Schutzimpfung gegen RS-Virus. Die Impfung von werdenden Müttern (aktive Immunisierung)
würde Kleinkinder
durch passiven Immunitätstransfer
entweder durch die Plazenta oder durch die Muttermilch schützen. Es
sind mehrere Ansätze
zu einem RS-Virusimpfstoff möglich,
wobei sich einige jedoch in der Vergangenheit als nicht erfolgreich
erwiesen haben.
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Es ist die Impfung mit Vakzinen mit
abgetöteten
RS-Viren versucht und als unwirksam befunden worden (Kim et al.,
1969, Am. J. Epid. 89: 422). Die Kinder waren nicht nur nicht geschützt, sondern
in einigen Fällen
führten
Folgeinfektionen mit RS-Virus sogar zu atypischen und schwereren
Erkrankungen als bei den nicht immunisierten Kontrollgruppen. Dieses
Phänomen
ist nicht auf das RS-Virus beschränkt und ist auch bei Impfstoffen
mit abgetötetem
Paramyxovirus, wie Masern, beobachtet worden. Es ist darauf hingewiesen
worden, dass die Ursache für
das Versagen des früheren
Impfstoffs mit inaktiviertem RS-Virus in der Inaktivierung der biologisch
funktionellen Epitope auf einem oder beiden viralen Hüllen-Glycoproteinen
liegt. Das heißt,
die Neutralisations- und Fusionsepitope am abgetöteten Virus des Vakzins waren „denaturiert". Infolgedessen erhielt
die geimpfte Testperson keine biologisch funktionierenden Neutralisations- und Fusionsepitope.
Als daher die geimpfte Testperson mit einem lebenden Virus in Berührung kam,
brachte die resultierende Antikörperantwort
keine schützende
Immunität.
Statt dessen kam es zu einer Antikörper-mediierten Entzündungs-Antwort, die
oft zu einer schwereren Erkrankung führte (Choppin and Scheid, 1980,
Rev. Inf. Dis. 2: 40–61).
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Der zweite Ansatz für einen
RS-Virusimpfstoff bestand darin, lebende Viren abzuschwächen. Es
hat sich gezeigt, dass temperaturempfindliche Mutanten (Wright et
al., 1982, Infect. Immun. 37: 397–400) und Passage-abgeschwächtes Virus
(Belshe et al., 1982, J. Inf. Dis. 145: 311–319) nur schwach infektiös und bei
der Verhütung
einer Erkrankung nicht wirksam sind, wenn sie als Immunogene in
RS-Virusvakzinen verwendet werden. In diesen Fällen kam es jedoch nicht zu
einer atypischen Erkrankung in Folge der Impfung.
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Auf Grund unseres derzeitigen Wissens über die
Struktur des RS-Virus und die Immunantwort auf eine Infektion ist
klar, dass eine brauchbare Impfung gegen dieses Virus bei der Induzierung
der Bildung von Antikörpern
gegen das Fusionsprotein und/oder das G-Protein wirksam sein muss.
Von besonderer Bedeutung für die
schützende
Immunität
ist die Bildung von Antikörpern,
die die Fusion inhibieren und daher die Verbreitung des Virus unter
den Zellen in den Atemwegen unterbinden können. Außerdem ist es hilfreich, eine
Zellen-mediierte Immunantwort hervorzurufen, einschließlich der
Stimulation von cytotoxischen T-Zellen (CTLs), die gegen mit dem
RS-Virus infizierte Zellen nützlich
sind. Die verschiedenen Vakzinformulierungen der vorliegenden Erfindung
sind darauf ausgerichtet, diese beiden Ziele zu erreichen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Diese Erfindung bezieht sich auf
die Entdeckung bestimmter Hilfsstoffe, die in der Lage sind, die
Immunantwort gegen Hüllenproteine
des Respiratory Syncytial Virus zu verstärken, insbesondere gegen RSV-Glycoprotein
F und RSV-Glycoprotein G. Insbesondere wird hier gezeigt, dass der
Hilfsstoff QS-21 oder alternativ dazu 3D-Monophosphoryllipid A plus
Alaun die Fähigkeit
von gegen RSV-Glycoprotein F und/oder G gebildeten Antikörpern, das
Virus zu neutralisieren, signifikant erhöht und über die Zellen-mediierte Antwort gegen
das Virus einen immunologischen Schutz bietet. Außerdem ist
gezeigt worden, dass diese Hilfsstoffe in von Viren infizierten
Zellen die Syncytiabildung verhindern. Auf Grund dieser Erkenntnisse
können
Untereinheits-Vakzinformulierungen
hergestellt werden, die Hüllenprotein
(e) von RSV und ein Adjuvans, ausgewählt aus QS-21, 3D-MPL und Kombinationen,
umfassen. Die Formulierung kann gegebenenfalls Alaun enthalten. Die
Zugabe von Alaun kann die Immunantwort gegen das (die) RSV-Antigen(e)
noch verstärken,
wenn es mit diesen Adjuvantien verabreicht wird. Das Vorhandensein
dieser Adjuvantien bringt erhöhte
Immunogenizität gegen
das Antigen durch Erweiterung der Immunantwort, insbesondere Komplement-mediierte
Plaquereduktions-Neutralisation im Vergleich zu Alaun. Außerdem ermöglicht das
Vorhandensein eines Adjuvans die Herstellung einer Untereinheits-Vakzine
mit einer reduzierten Menge Antigen(en).
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
die Ergebnisse der Zellen-mediierten Cytotoxizität der Versuche von Beispiel
5, das hier besprochen wird.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf Vakzinformulierungen und therapeutische Verwendungen dafür zur Verhinderung
einer RSV-Infektion. Die erfindungsgemäße Untereinheits-Vakzinformulierung
umfasst (a) ein Respiratory Syncytial Virus-(RSV-)Protein, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus (i) RSV-Glycoprotein
G, (ii) RSV-Glycoprotein F, (iii) einem chimären Polypeptid, das mindestens
ein immunogenes Fragment von sowohl RSV-Glycoprotein F als auch
G umfasst, und (iv) Kombinationen davon, und (b) ein Adjuvans, von
dem gezeigt worden ist, dass es die Immunantwort auf das RSV-Protein
verstärkt,
wobei die in (a) genannten Respiratory Syncytial Virus (RSV) Proteine
die einzigen immunogenen Proteine in der Vakzine sind. Das Adjuvans
ist ausgewählt
aus QS-21, 3-deacyliertem Monophosphoryllipid A und Kombinationen
davon, und gegebenenfalls Alaun. Die Gegenwart von Alaun im Vakzin
wirkt synergistisch mit 3D-MPL, um eine Neutralisationsantwort auf
RSV herzurufen.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist
QS-21 mit RSV-Hülhenprotein
G und/oder F formuliert. QS-21 ist ein Saponin, das von einem rohen
Extrakt von Quillaja saponaria gereinigt wird, und ist von Kensil and
Marciani, U.S. Patent 5,057,540, beschrieben worden. Antikörper, die
gegen Formulierungen gebildet werden, die QS-21 und RSV-Protein
F oder RSV-Protein G und F enthalten, können RS-Virus neutralisieren.
Die Immunogenizität
von RSV-F- und G-Proteinen wird durch die Verwendung von QS-21 als
Adjuvans im Vergleich zu Formulierungen, die kein Adjuvans oder
andere bekannte Adjuvantien enthalten, wie Alaun, wenn es alleine
als Adjuvans verwendet wird, stark erhöht.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden
Erfindung ist der, dass die Adjuvantien in einem Untereinheits-Vakzin
mit RSV-G-Protein
oder F-Protien verwendet werden können, um eine Immunantwort
auszulösen, wie
eine Antikörperantwort,
die sowohl Untergruppe A als auch Untergruppe B des RSV-Virus neutralisiert. Dies
ist eine signifikante Entdeckung, da gefunden worden ist, dass andere
Adjuvantien, insbesondere Alaun, mit G-Protein nur jene Untergruppe
neutralisieren, aus der das Protein gereinigt worden ist.
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In einer weiteren Ausführungsform
kann 3D-MPL in Kombination mit Alaun verwendet werden, um eine Untereinheits-Vakzinformulierung
herzustellen, die die Stimulierung von Komplementabhängigen neutralisierenden
Antikörpern
gegen RSV verstärken
kann. Die Immuno genizität
von Komponenten von RSV-Untereinheiten wird mit diesem Adjuvans
im Vergleich zu Formulierungen, die kein Adjuvans oder Alaun als
das einzige Adjuvans enthalten, stark erhöht.
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Proteine und Polypeptide, die mit
einem neutralisierenden und/oder Fusionsepitop(en) des Fusionsproteins
und/oder G-Proteins des RS-Virus in Zusammenhang stehen, sind als
Immunogene in einem Untereinheits-Vakzin nützlich, um gegen Erkrankungen
der unteren Atemwege und andere Krankheitssymptome einer RS-Virusinfektion
zu schützen,
und können
in den erfindungsgemäßen Vakzinen
formuliert werden. Untereinheits-Vakzine umfassen das relevante
immunogene Material, das notwendig ist, um einen Wirt zu immunisieren,
und die Adjuvantien, die hier als potente Immunmodulatoren bezeichnet
sind. Vakzine, die aus gentechnisch veränderten Immunogenen, chemisch
synthetisierten Immunogenen und/ oder Immunogenen hergestellt sind,
die authentisches, im Wesentlichen reines RS-Virus-Fusionsprotein
oder Fragmente davon allein oder in Kombination mit ähnlich hergestellten
RS-Virus-G-Proteinen
oder Fragmenten davon umfassen, und die in der Lage sind, eine schützende Immunantwort
hervorzurufen, sind von besonderem Vorteil, weil kein Risiko einer
Infektion der Empfänger
besteht. Chimäre
Polypeptide, die mindestens ein immunogenes Fragment von den beiden
RSV-Glycoproteinen F und G umfassen, können in erfindungsgemäßen Vakzinformulierungen ebenfalls
verwendet werden. Solche chimäre
RSV-Polypeptide sind von Wathen, U.S. Patent 5,194,595, beschrieben
worden.
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Das RS-Virus-Fusionsprotein und/oder
G-Protein und Polypeptide können
aus Rekombinanten gereinigt werden, die die neutralisierenden und/oder
Fusionsepitope exprimieren. Solche Rekombinanten schließen jegliche
bakterielle Transformanten, Hefetransformanten, kultivierte Insektenzellen,
die mit rekombinanten Baculoviren infiziert sind, oder kultivierte
Säugetierzellen,
wie sie auf dem Fachgebiet bekannt sind, ein, wie zum Beispiel Eierstockzellen
des Chinesischen Hamsters, die die Epitope des RS-Virus-Fusionsproteins
exprimieren. Das rekombinante Protein oder Polypeptide können multiple
Kopien des Epitops, an dem Interesse besteht, umfassen.
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Das Protein oder Polypeptid, das
mit dem RS-Virus-Fusionsprotein und/oder G-Protein in Zusammenhang
steht, kann chemisch synthetisiert werden. Alternativ dazu können das
Protein oder Polypeptid, das mit dem RS-Virus-Fusionsprotein in
Zusammenhang steht, oder das Protein, das mit G in Zusammenhang
steht, in im Wesentlichen reiner Form aus dem RS-Virus oder Kulturen
von Zellen isoliert werden, die mit RS-Virus infiziert sind, und
mit den neuen Adjuvantien als Impfstoff gegen RSV formuliert werden.
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Unabhängig vom Verfahren zur Herstellung
wird das RS-Virus-Fusionsprotein
oder G-Protein, verwandtes Protein oder Polypeptid in eine geeignete
Konzentration gebracht und kann mit einem Adjuvans formuliert werden,
ausgewählt
aus QS-21 oder 3D-MPL plus Alaun. 3-Deacyliertes MPL (3D-MPL) kann
mit TDM und Squalen koformuliert und in erfindungsgemäßen Vakzinformulierungen
verwendet werden. 3D-MPL kann gemäß den im britischen Patent
Nr. 2220211 (Ribi Immunochem.) beschriebenen Verfahren erhalten
werden.
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Die Menge Protein in jeder Vakzindosis
wird als eine Menge gewählt,
die eine immunprotektive Antwort ohne signifikante negative Nebenwirkungen
auslöst.
Eine solche Menge ist je nach dem verwendeten Immunogen verschieden.
Im Allgemeinen wird jede Dosis etwa 0,1 bis etwa 100 μg Protein
umfassen, wobei etwa 5 bis etwa 50 μg bevorzugt werden und etwa
5 bis etwa 25 μg/Dosis
alternativ bevorzugt werden. Die Menge Adjuvans wird eine Menge
sein, die eine immunmodulierende Antwort ohne signifikante negative
Nebenwirkungen auslöst.
Eine optionale Menge für
ein bestimmtes Vakzin kann durch Standardstudien festgestellt werden,
die die Beobachtung der Antikörpertiter
eines Vakzins und ihre Fähigkeiten,
Virus zu neutralisieren, beinhalten. Die Menge Adjuvans wird etwa
1 bis etwa 100 μg/Dosis
betragen, wobei etwa 5 bis etwa 50 μg/Dosis bevorzugt werden und
etwa 20 bis etwa 50 μg/Dosis
alternativ bevorzugt werden.
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Die Immunpotenz von Vakzinen, die
RS-Virus-Fusions- oder G-Protein
oder immunologische Fragmente davon und genetische oder physikalische
Mischungen davon enthalten, kann durch Beobachtung der Immunantwort
von Versuchstieren nach der Immunisierung mit dem gereinigten Protein,
synthetischen Peptid oder rekombinanten Protein bestimmt werden.
Versuchstiere können
Mäuse,
Ratten, Hasen, Primaten und schließlich menschliche Testpersonen
beinhalten, sind jedoch nicht darauf beschränkt. Verfahren zur Einfüh rung des
Immunogens können
intradermale, intramuskuläre,
intraperitoneale, intravenöse,
subcutane, intranasale oder jegliche andere Standardwege der Immunisierung
einschließen.
Die Immunantwort der Testsubjekte kann durch mehrere Ansätze analysiert
werden: (a) die Reaktivität
des resultierenden Immunserums. auf authentische RS-Virus-Antigene,
wie sie durch bekannte Techniken getestet wird, z. B. Festphasen-Enzymimmunoassay
(ELISA), Immunblots, Radioimmunpräzipitationen etc., (b) die
Fähigkeit
des Immunserums, die RS-Virus-Infektivität in vitro zu neutralisieren,
(c) die Fähigkeit
des Immunserums, die Virusfusion in vitro zu inhibieren, die Fähigkeit
immunisierter Tiere, Antigen-abhängige
cytotoxische T-Lymphozyten- (CTL-)Aktivität zu entwickeln, und (e) der
Schutz vor einer RS-Virusinfektion.
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Es können zahlreiche Verfahren verwendet
werden, um die hier beschriebenen Vakzinformulierungen für prophylaktische
Zwecke an Menschen zu verabreichen. Diese beinhalten, sind jedoch
nicht beschränkt
auf intradermale, intramuskuläre,
intraperitoneale, intravenöse,
subcutane und intranasale Routen. Die sekretorischen IgA-Antikörper, die
vom Mucosa-assoziierten Lymphoidgewebe produziert werden, können beim
Schutz gegen eine RS-Virusinfektion eine Hauptrolle spielen, indem
sie die anfängliche
Wechselwirkung der Pathogene mit der Mucosaoberfläche verhindern,
oder indem sie die wichtigen Epitope der Pathogene neutralisieren,
die an der Infektion oder Verbreitung der Krankheit beteiligt sind.
Die Stimulierung der Mucosa-Immunantworten einschließlich der
Produktion von sekretorischen IgA-Antikörpern kann beim Verleihen von
Schutz gegen Infektionen der unteren und oberen Atemwege von großer Wichtigkeit
sein.
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Die Polypeptide und Proteine können im
Allgemeinen in Konzentrationen im Bereich von etwa 0,1 μg bis etwa
100 μg pro
Dosis formuliert sein.
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Physiologisch annehmbare Medien können als
Träger
verwendet werden. Diese schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf steriles Wasser, Kochsalzlösung,
Phosphat-gepufferte Kochsalzlösung
u. ä. Andere
geeignete Adjuvantien können
den erfindungsgemäßen, neuartigen
Vakzinformulierungen zugesetzt werden und schließen Mineralgele, z. B. Aluminiumhydraxid,
Aluminiumphosphat etc. ein. Das Immunogen kann zur Verwendung in
einer Vakzinfor mulierung auch in Liposome eingebunden oder an Polysaccharide
und/oder andere Polymere konjugiert sein.
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Die Polypeptide und Proteine, die
in erfindungsgemäße Vakzinformulierungen
eingebunden sein können,
können
mit einem löslichen
makromolekularen Träger
verbunden sein. Vorzugsweise haben der Träger und die Polypeptide und
Proteine nach dem Verbinden mehr als 5000 Dalton, und mehr bevorzugt
hat der Träger
mehr als 5 Kilodalton. Vorzugsweise ist der Träger eine Polyaminosäure, entweder
natürlich
oder synthetisch, die bei Tieren einschließlich Menschen immunogen ist.
Die Art der Verbindung ist herkömmlich.
Viele Verbindungstechniken sind im U.S. Patent Nr. 4,629,783 geoffenbart.
Viele Vernetzungsmittel sind im 1986–87 Handbook and General Catalog,
Pierce Chemical Company (Rockford, Illinois), S. 311–340, geoffenbart.
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Die erfindungsgemäßen Vakzine können an
ein Individuum verabreicht werden, um eine Infektion oder Krankheitssymptome,
die mit RSV in Zusammenhang gebracht werden, zu verhindern. Eine
solche Verabreichung kann durch eine Einzeldosis oder durch mehrere
Dosen erfolgen, um bei dem Individuum eine primäre Immunantwort auszulösen. Typischerweise
wird eine Mehrfachimpfung für
Menschen 3 Mal im Abstand von im Wesentlichen 2 Monaten gegeben.
Auffrischungsdosen können
gegeben werden, um eine existierende Immunantwort aus einer früheren Impfung
oder einer natürlichen
Infektion zu stimulieren.
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Die folgenden Beispiele werden gegeben,
um die vorliegende Erfindung darzustellen, und sollen nicht als
den Umfang der vorliegenden Erfindung einschränkend interpretiert werden.
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Beispiele
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Beispiel 1: RSV-Proteinpräparat
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A. Immunaffinität-Fusionsprotein-1
(PFP-1)
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PFP-1 wird nach dem Verfahren von
Walsh et al., J. Gen. Virol. 66: 409–415 (1985) mit den folgenden Modifikationen
hergestellt. Das Immunaffinität-eluierte
Material wird über
eine DEAE-Säule
geleitet, und der Durchfluss wird gesammelt, gegen PBS/0,1% Triton
X-100 dialysiert und durch ein 0,2 μm Filter steril filtriert.
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B. Ionenaustausch-Fusionsprotein-2
(IF)
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IF wird hergestellt, indem ein geklärtes, RSV-infiziertes
Zelllysat über
eine DEAE-Säule
geleitet wird. Der Durchfluss wird gesammelt und über eine
Hydroxyapatit- (HA-)Säule
geleitet. Nach dem HA-Eluieren wird das eluierte F-Protein gegen
PBS/0,1% Triton® X-100
dialysiert und durch ein 0,2 m Filter steril filtriert.
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C. Immunaffinität-G-Protein
(G)
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G-Protein wird nach dem Verfahren
von Walsh et al., J. Gen. Virol. 66: 761–767 (1984) mit den folgenden
Modifikationen hergestellt. Nach dem Eluieren wird das G-Protein über eine
Immunaffinitätssäule geleitet, die
für das
RSV-F-Protein spezifisch ist. Der Durchfluss wird gesammelt, gegen
PBS/0,1% Triton® X-100
dialysiert und durch ein 0,2 um Filter steril filtriert.
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D. F/G-Protein-Chimär
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F/G-Protein-Chimär ist nach dem U.S. Patent
Nr. 5,194,595 hergestellt und wird von der Upjohn Corporation zur
Verfügung
gestellt.
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Beispiel 2: Enzymimmunoassay
(EIA)
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Der Antikörpertiter in Serumproben wird
unter Verwendung eines Enzymimmunoassays (EIA) bestimmt, der wie
folgt durchgeführt
wird:
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RS-Virus-Fusionsprotein wird in Carbonat-Bicarbonat-Puffer,
pH 9,6, auf 200 ng/ml verdünnt.
100 μl des
verdünnten
Antigens werden jeder Vertiefung der Reihen B bis G einer NUNCTM Testplatte mit 96 Vertiefungen mit flachem
Boden zugesetzt. In den Reihen A und H werden jeder Vertiefung nur
100 μl Carbonat-Bicarbonat-Puffer
alleine zugesetzt. Die Platte wird zugedeckt, 2 Stunden lang bei
37°C unter
Schütteln
inkubiert und über
Nacht bei 4°C
gelagert, um das Antigen zu immobilisieren.
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Die Überstände werden von der NUNCTM Testplatte entfernt, und die Platte wird
mit 0,1% Tween/PBS, pH 7,4, gewaschen und trocken getupft.
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3 Antikörperproben werden auf jeder
Platte einem Assay unterzogen. Jede Probe wird zuerst zu einer Primärverdünnung in
0,2% Tween, 0,01 M EDTA/PBS, pH 7,5 (0,2% TWN), verdünnt. Die
Primärverdünnungen
werden wie folgt in einer FALCONTM Platte
mit 96 Vertiefungen mit U-förmigem
Boden weiter seriell verdünnt:
- (a) Die Primärverdünnungen der Proben werden zu
200 μl/Vertiefung
in Reihe 2 geimpft. Probe 1 wird dreifach geimpft, z. B. in Vertiefungen
A2, B2 und C2; Probe 2 doppelt, z. B. in Vertiefungen D2, E2; Probe
3 dreifach, z. B. in Vertiefungen F2, G2 und H2.
- (b) 100 μl
von 0,2% TWN wurden in jede Vertiefung der Reihen 3 bis 12 geimpft.
- (c) Serielle Verdünnungen
wurden hergestellt, indem 100 μl
sequenziell von einer Vertiefung in Reihe 2 zur korrespondierenden
Vertiefung in Reihe 3 (z. B. B2 zu B3; C2 zu C3), einer Vertiefung
in Reihe 3 zur korrespondierenden Vertiefung in Reihe 4 transferiert
wurden, bis Reihe 12 erreicht wurde.
- (d) In Reihe 1 wurden zu jeder Vertiefung als Kontrolle 100 μl 0,2% TWN
zugesetzt.
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100 μl der Primärverdünnungen werden von jeder Vertiefung
der FALCONTM Platte zur korrespondierenden
Vertiefung in der NUNCTM Platte transferiert,
z. B. A2 (FALCONTM) zu A2 (NUNCTM).
Die NUNCTM Testplatte wird zugedeckt und
1 Stunde lang bei 37°C
unter Schütteln
inkubiert. Die Überstände werden
von der Testplatte entfernt, und die Platte wird mit 0,1% Tween/PBS
gewaschen und trocken getupft.
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Ziegen-anti-Maus-IgG-alkalische Phosphatase-Konjugat
(TAGOTM) wird mit 0,3% Tween/PBS, pH 7,0 (0,3%
TWN), zu einer Arbeitsverdünnung
verdünnt,
z. B. 1 : 1500. Das verdünnte
Konjugat (100 μl)
wird zu jeder Vertiefung in den Reihen 2 bis 12 zugesetzt. In Reihe
1 werden 100 μl
0,3% TWN zu jeder Vertiefung als Kontrolle zugesetzt. Die Platte
wird zugedeckt und 1 Stunde lang bei 37°C unter Schütteln inkubiert. Die Inokula
werden dann entfernt, und die Platte wird mit 0,1% Tween/PBS, pH
7,4, gewaschen und trocken getupft.
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Jeder Vertiefung werden 100 μl Substratlösung, 1
mg/ml in Diethanolaminpuffer, pH 9,8 (SIGMA-104TM),
zugesetzt. Die Enzymreaktion wird bei Zimmertemperatur 1 Stunde
lang geschehen gelassen. Die Reaktion wird durch die Zugabe von
100 μl 3
N NaOH zu jeder Vertiefung beendet. Das Ausmaß der Enzymreaktion wird durch
Ablesen der optischen Dichte von 410 nm bestimmt.
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Die Reihen A und H dienen als negative
Kontrollen, da kein Antigen vorhanden ist; Reihe 1 dient. auch als
negative Kontrolle, da keine Antikörper vorhanden sind.
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Beispiel 3: Virusneutralisations-Assay
(Plaquereduktions-Neutralisationstest,
PRNT)
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Testserumproben, die seriell verdünnt sind,
und das positive Kontrollserum werden bei 56°C 30 Minuten lang hitzeinaktiviert.
Alle Seren werden dann mit einem gleichen Volumen verdünnt, das
etwa 30 plaquebildende Einheiten (PFU) von RS-Virus enthält, und
bei 37°C
1 Stunde lang mit (C' plus
PRNT) oder ohne (PRNT) Zugabe von 5% Hasenkomplement inkubiert.
Ein Pool von menschlichen Erwachsenenseren, die vorher durch Enzymimmunoassay,
Neutralisations- und Antifusionsassay charakterisiert worden sind,
wird für
die positive Kontrolle verwendet. Seren, die vorher charakterisiert
worden sind und von denen bekannt war, dass sie nicht-immun sind, werden
als negative Kontrolle verwendet.
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Jede inkubierte Serum-Virus-Mischung
wird in separaten Vertiefungen von Platten mit 96 Vertiefungen auf
HEp-2-Zellen (ATCC Nr. CCL23) geimpft, und die Virusabsorption wird
2 Stunden lang bei 37°C
erfolgen gelassen. Die Inokula werden entfernt. Die Zellen-Monoschichten
werden gewaschen, mit modifiziertem Eagle's Medium plus 5% bovinem Fetalserum
und 1% SEPHADEX® überschichtet
und bei 37°C
3 Tage lang inkubiert. Das Überschichtungsmedium
wird entfernt, und die Zellen werden mit Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung (PBS)
gewaschen.
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200 μl gekühlte PBS-Methanol-Lösung (1
: 5) werden jeder Vertiefung zugesetzt, und die Zellen werden 30
Minuten lang bei Zimmertemperatur fixiert. Das PBS-Methanol-Fixativ
wird entfernt, und 200 μl
5% CARNATION® Instantmilch
in PBS, pH 6,8, (BLOTTO) werden jeder Vertiefung zugesetzt. Die
Platte wird 30 Minuten lang bei 37°C inkubiert.
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BLOTTO wird entfernt. 50 μl monoklonale
Antikörper
gegen RS-Virus (vorher
titriert und mit BLOTTO zu einer Arbeitskonzentration verdünnt) werden
pro Vertiefung zugesetzt, und die Platte wird bei 37°C 1 Stunde
lang inkubiert. Die Antikörper
werden entfernt, und die fixierten Zellen werden 2 Mal jeweils 30
Minuten lang mit BLOTTO gewaschen.
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50 μl/Vertiefung Merrettichperoxidase-konjugiertes
Ziegenanti-Maus-IgG (verdünnt
1 : 250 in BLOTTO) werden zugesetzt, und die Platte wird 1 Stunde
lang bei 37°C
inkubiert. Die Ziegen-Antikörper werden
entfernt, und die fixierten Zellen werden wieder 2 Mal jeweils 30
Minuten lang mit BLOTTO gewaschen.
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50 μl/Vertiefung einer Peroxidasesubstratlösung (0,05%
4-Chlor-1-naphthol,
0,09 H2O2 in PBS,
pH 6,8) werden zugesetzt, und während
15 bis 30 Minuten bei Zimmertemperatur wird Farbe entwickeln gelassen. Die
Substratlösung
wird entfernt, und die Vertiefungen werden mit Wasser gewaschen
und an der Luft getrocknet. Die Anzahl der Plaques in jeder Vertiefung
wird festgestellt.
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Die Neutralisationsfähigkeit
einer Testserumprobe wird als jene Verdünnung ausgedrückt, die
zu einer 60% Reduktion der Plaquebildung im Vergleich zu einem nicht-immunen
Kontrollserum führt.
Die Ergebnisse sind in den Tabellen 1 bis 4 tabellarisch zusammengefasst.
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Die Daten in den Tabellen 1, 2, 3
und 4, die die Ergebnisse des EIA und des Plaquereduktions-Neutralisationstests
darstellen, zeigen die Verbesserung der biologischen Immunantwort
mit der Verwendung dieser neuen Adjuvantien im Vergleich zu Alaun
alleine. Die Vakzinformulierungen von RS-Virus-Fusionsprotein, G-Protein,
Mischungen davon und F/G-chimärem
Protein mit den neuen Adjuvantien (mit oder ohne zusätzliches
Alaun) waren im Vergleich zu den Formulierungen, die nur Alaun enthielten,
signifikant verstärkt.
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Beispiel 4: Virus und
Zelllinien
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Die Stämme A2 und 18537 von RSV werden
verwendet, und Virusvorräte
werden nach Standardverfahren entweder in Vero-Zellen [American
Type Culture Collection (ATCC) Nr. CCL 81] oder HEp-2-Zellen (ATTC Nr.
CCL 23) gezüchtet, über Sorbit-Dichtegradienten
gereinigt und bis zur Verwendung bei –70°C gelagert. Eine BCH4-Zelllinie, die ständig mit
dem langen Stamm von RSV infiziert ist, und die nicht infizierte BALB/c-Zelllinie
(für beide
Zelllinien siehe Fernie et al., Proc. Soc. Exp. Biol. Med., 1981,
167: 83–86)
sind ein Geschenk von Dr. Bruce F. Fernie. Die letzteren Zelllinien
werden in Dulbecco's
modifiziertem Eagle's
Medium (DMEM, Gibco BRL, Gaithersburg, MD) mit 10% (V/V) hitzeinaktiviertem
FBS (Hyclone Laboratories Inc., Logan, UT) gehalten.
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Beispiel 5: Bestimmung
der Anti-F-Protein-Antikörper-Unterklasse
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Der Titer von Anti-F-Protein-Antikörper-Unterklasse
von Mäusen,
vorbehandelt mit 5 μg
F-Protein gemischt mit QS-21, ALOH oder natürlicher Infektion, wird mittels
ELISA bestimmt. Kurz gesagt werden Platten mit 96 Vertiefungen mit
20 ng F-Protein oder 5 μg
RSV A2 wie folgt vorbereitet. Gereinigtes F-Protein (200 ng/ml)
oder RSV A2 (50 μg/ml)
in Carbonat-Bicarbonat-Puffer (pH 9,6) werden während 2 Stunden bei 37°C auf Platten
mit 96 Vertiefungen (Nunc, Roskilde, Dänemark) geschichtet und über Nacht
bei 4°C
gelagert. Danach werden die Platten 5 Mal mit PBS/0,05% Tween® 20
(Sigma) gewaschen, gefolgt von 2 zusätzlichen Spülungen nur mit PBS alleine.
Serielle dreifache Verdünnungen
des Serums, hergestellt in PBS/0,3% Tween® 20/0,01
M EDTA-Puffer (pH 7,0) werden dann den Vertiefungen zugesetzt und
1 Stunde lang bei Zimmertemperatur inkubiert. Nach 5 Mal Waschen
mit PBS/0,1% Tween® 20 werden 100 μl biotinyliertes
Ziegen-anti-Maus-IgG
(1 : 4000, Kirkegaard and Perry Laboratories), Igel (1 : 3000, Zymed)
oder IgG2a (1 : 5000, Zymed) zugesetzt, und die Platten werden 1
Stunde lang bei Zimmertemperatur inkubiert. Nach einer weiteren
Serie von Waschungen werden den Vertiefungen 100 μl Streptavidin,
konjugiert an Merrettichperoxidase (1 : 10 000 Verdünnung in
PBS/0,3% Tween® 20,
Zymed) zugesetzt und bei Zimmertemperatur weitere 30 Minuten lang inkubiert.
Peroxidasesubstrat (2,2'-Azino-di-[3-ethyl-benzthiazolinsulfonat
(6)], Kirkegaard and Perry Laboratories) wurde den Vertiefungen
nach dem Waschen zugesetzt und bei Zimmertemperatur 20 Minuten lang
inkubiert, wonach die Reaktion mit 100 μl 1% Natriumdodecylsulfat (Pierce,
Rockford, IL) beendet wird. Endpunkttiter werden bei 410 nM bestimmt.
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Virusneutralisationsassay (PRNT)
wird wie in Beispiel 3 durchgeführt.
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Die erhöhten Komplement-unterstützten, Serumneutralisierenden
Antikörpertiter,
die durch F/QS-21 hervorgerufen wurden, korrelierten mit der Induzierung
von Anti-F-Protein-Antikörpern
der IgG2a-Unterklasse (Tabelle 5). 3 Wochen nach der Primärimmunisierung
gab es eine QS-21-dosisabhängige
Steigerung sowohl der proteinspezifischen IgG2a- als auch der IgG1-Antikörper. Im
Vergleich dazu ruft eine einzelne Injektion von F-Protein gemischt
in Kochsalzlösung
allein oder F/ALOH primär
proteinspezifische Antikörper
der IgG1-Unterklasse hervor (Tabelle 5). Die Daten weisen darauf
hin, dass F/QS-21 humorale Immunantworten auslöst, die jenen ähnlich sind,
die von einer experimentellen Infektion erzeugt werden und sowohl
aus Komplement-fixierenden IgG2a- als auch IgG1-Antikörpern bestehen.
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Beispiel 6: Bestimmung
der kreuzneutralisierenden Antikörpertiter
und RSV-Infektivität
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Das Titrieren von serumneutralisierendem
Antikörper
wird doppelt auf HEp-2-Zellen-Monoschichten in Gewebekulturplatten
mit 96 Vertiefungen durchgeführt,
wie in Beispiel 3 beschrieben.
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In diesem Beispiel wird beobachtet,
wie in der Tabelle unten dargestellt ist, dass ein Adjuvans das RSV-Protein
in die Lage versetzen kann, eine Komplement-abhängige IgG-Antikörperantwort
hervorzurufen, die Viren sowohl der Untergruppe A als auch der Untergruppe
B neutralisiert (diese Untergruppen werden in der Tabelle unten
als A2 bzw. 18537 bezeichnet). Diese kreuzneutralisierende Immunantwort
des RS-Virus vom heterologen Subtyp ist früher unter Verwendung von gereinigtem
G-Protein alleine nicht erreicht worden. Ein Impfstoff, der mit
Adjuvans QS-21 und RS-Virus-G-Protein
formuliert ist, erzeugt eine wünschenswerte
heterotypische neutralisierende Antikörperantwort, die wesentlich
größer ist
als jene, die durch Alaun alleine oder eine natürliche Infektion ausgelöst wird.
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Tabelle
6: Heterotypische neutralisierende Antikörperantwort, ausgelöst durch
RSV-G-Protein mit Adjuvans QS-21
1
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Beispiel 7: Vergleich
von QS-21 und ALOH bezüglich
der Fähigkeit,
lokal F-Protein-abhängige
Killerzellenaktivität
hervorzurufen
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Die Fähigkeit von QS-21, lokal F-Protein-abhängige Killerzellenaktivität hervorzurufen,
wird ebenfalls untersucht und mit der Zellen-mediierten Cytotoxizität verglichen,
die durch die Immunisierung mit F/ALOH oder eine experimentelle
Infektion ausgelöst
wird.
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Isolierung pulmonaler Mononuklearzellen
(PMC): Die PMC werden aus den Lungen nach Kollagenase-Verdau isoliert
(siehe Hancock et al., Vaccine, 12: 267–279, 1994 und Anderson et
al., J. Gen. Virol., 71: 1561–1570,
1990). Kurz gesagt werden die herausgeschnittenen Lungen in kaltes
DMEM gegeben und von peripherem Blut reingespült. Die Lungen werden dann
in frischem DMEM zerkleinert, in eine 50 ml Zentrifugalröhre gegeben
und bei 37°C
in Gegenwart von Kollagenase (Kollagenase Typ IV, Sigma Chemical
Co., St. Louis, MO) bei einer Endkonzentration von 2 mg/ml 10 mM
HEPES-Puffer und 1% (V/V) hitzeinaktiviertem FBS rotiert. Nach 90
Minuten Inkubation werden die Fragmente durch ein Gewebekulturfilter
(Sigma) von 100 mesh aus rostfreiem Stahl gegeben. Die resultierende
Suspension wird pelletiert (400 g), in Metrizamid (16%, W/V, Accurate
Chemical & Scientific
Corp., Westbury, NY) resuspendiert, mit RPMI 1640 (Gibco BRL) überlagert, das
10% hitzeinaktiviertes FBS enthält,
und 20 Minuten lang bei 5°C
zen trifugiert (150 g). Die PMC-Schichten werden dann gesammelt,
von Gradient reingewaschen und ex vivo auf ihre cytolytische Fähigkeit
getestet.
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Bestimmung der prozentuellen Cytotoxizität: Die Antigen-abhängige zelluläre Cytotoxizität wird in
einem 4 Std. 51Cr (Amersham Corp., Arlington
Heights, IL) Freisetzungsassay bestimmt. Kurz gesagt werden 50 μl (5000 Zellen)
syngeneische 51Cr-markierte Kontrolle oder
RSV-infizierte (BCH4) Targetzelllinien dreifach in Mikrovertiefungen
mit V-förmigem
Boden (Costar, Cambridge, MA) mit 100 μl mononuklearen Milz- oder Lungenzellen
(seriell 2-fach
verdünnt
in RPMI 1640, das 10% hitzeinaktiviertes FBS, V/V, enthält) inkubiert
(37°C, 5%
CO2). Das Endvolumen beträgt 150 μl pro Vertiefung.
Nach der Inkubation werden die Überstände gesammelt
(Skatron Harvester, Skatron Inc., Sterling, VA), die Freisetzung
von 51Cr in einem ClinGamma-Zähler (Pharmacia
LKB) gemessen und mit der spontanen Freisetzung (Targets nur mit
Medium, 20–25%,
inkubiert) und der Gesamtfreisetzung (Targets in Kulturmedium mit
1,0% Triton® X-100,
V/V, in PBS inkubiert) verglichen. Die prozentuelle spezifische
Freisetzung wird berechnet: 100 × [(mittl. cpm Versuch) – (mittl.
cpm Spontanfreisetzung)]/ [(mittl. cpm Gesamtfreisetzung) – (mittl.
cpm Spontanfreisetzung)].
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Studien der Antikörper-Blockade: Gereinigte monoklonale
Antikörper,
gerichtet gegen die Antigene des Major Histocompatibility Complex
(MHC) H2Kd (Klon SF1-1.1, IgG 2a), H-2Dd (Klon AF4-62.4, IgG 2b) und H-2Kb (Klon
AF6-88,5, IgG 2a), werden von PharMingen, San Diego, CA, erworben.
Ein monoklonaler Antikörper
(E37-10, IgG 2b), der gegen Diphtherietoxoid-Antigen gerichtet ist,
dient als Unterklassenkontrolle. Der gegen CD8-Oberflächenmoleküle von Mäusen (53-6.72,
ATCC Nr. TIB 105) gerichtete monoklonale Antikörper wird aus Hybridomkultur-Überständen über einer
rekombinanten Protein G-Säule
(Pharmacia) gereinigt. Gereinigtes Ratten-IgG wird von Calbiochem
(San Diego, CA) erworben. Um die Zellen-mediierte Cytolyse zu unterbinden,
werden zu 50 μl
Effektorzellen vor der Zugabe von 50 μl Targetzellen 50 μl Antikörper zugesetzt. Das
Endverhältnis
von Effektor zu Target betrug 60 : 1.
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Balb/c-Mäuse werden in Woche 0 und 3
mit 5 μg
F-Protein, gemischt mit entweder 20 μg QS-21 () oder 100 μg ALOH (Δ) geimpft
und mit Mäusen
verglichen, die durch experimentelle Infektion immunisiert wurden (•). Zwei
Wochen nach der zweiten Immunisierung werden die Mäuse dem
Virus ausgesetzt. 4 Tage danach sind die PMC von BALB/c-Mäusen, die
mit F/QS-21 geimpft wurden, in der Lage, RSV-infizierte Targets
(durchgehende Linien in der Zeichnung) in Antigen-abhängiger Weise
abzutöten
(siehe 1A). Es ist am
bemerkenswertesten, dass diese cytotoxische Aktivität genauso
wirksam ist wie jede der PMC von Mäusen, die vorher mit RSV infiziert
wurden, und fast 3 Mal größer ist
als die Aktivität,
die in den PMC von Mäusen
induziert wurde, die mit F/ALOH geimpft wurden. Syngeneische Kontroll-Targets
(strichlierte Linien), die nicht mit RSV infiziert sind, werden
nicht abgetötet
(1A). Die Aktivität ist lokal,
da die Milzzellen von den selben Mäusen nicht cytolytisch sind.
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Die Ergebnisse wiesen weiters darauf
hin, dass die lokale Killerzellenaktivität, die durch die Impfung mit
F/QS-21 ausgelöst
wurde, durch T-Zellen des CD8-Phänotyps
mediiert wird. Die Cytolyse war inhibiert, wenn der Assaymischung
steigende Dosen von monoklonalem Antikörper gegen Zellen, die CD8-Oberflächendeterminanten
aufweisen (ausgefülltes
Symbol), zugesetzt wurden (1B).
Ebenso blockieren steigende Konzentrationen von anti-H2Dd und
H2Kd monoklonalen Antikörpern (ausgefülltes Symbol)
die Cytolyse (1C). Kontrollimmunglobulin
(offene Symbole) sind nicht inhibierend (1B und C).