DE69425501T2 - Anordnung zum automatischen abnehmen eines melkmittels - Google Patents
Anordnung zum automatischen abnehmen eines melkmittelsInfo
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Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum automatischen Abnehmen eines Melkmittels von einem Tiereuter mit einem Motor, einer betrieblich mit dem Motor verbundenen Antriebswelle, einer drehbaren Abnahmeeinrichtung, einer langgestreckten, am einen Ende mit der Abnahmeeinrichtung verbundenen und am anderen Ende mit der Melkeinrichtung verbindbaren Zugeinrichtung, wobei beim Drehen der Abnahmeeinrichtung in einer gegebenen Drehrichtung mit der Abnahmeeinrichtung über die Zugeinrichtung die Melkeinrichtung vom Tiereuter abziehbar ist, und weiterhin mit einer Schaltgetriebevorrichtung, die zwischen der Antriebswelle und der Abnahmeeinrichtung angeordnet und mit ersterer gekoppelt ist, sowie einem Gehäuse, das die Schaltgetriebevorrichtung aufnimmt, wobei die Schaltge triebevorrichtung eine erste Schaltgetriebeeinrichtung, die über die Antriebswelle mit dem Motor gekoppelt ist, und eine zweite Schaltgetriebeeinrichtung aufweist, die mit der Abnahmeeinrichtung verbunden ist.
- Eine solche Abnahmevorrichtung, wie sie aus der WO 93/00002 bekannt ist, hat große Vorteile, da sie mit sehr kleinen Abmessungen und mit geringem Gewicht konstruierbar ist. Bei der bekannten Abnahmevorrichtung weist die Abnahmeeinrichtung eine Schnurtrommel mit einer Schnur auf, die mit der Melkeinrichtung verbindbar ist. Die bekannte Abnahmevorrichtung ist jedoch dahingehend nachteilig, dass beim jedesmaligen Herausziehen der Schnur aus der Schnurtrommel zwecks Ansetzens der Melkeinrichtung an die Zitzen eines Tieres ein mechanischer Widerstand überwunden werden muss. Die Ursache dieses Widerstands ist teilweise der durchgehend mit der Schnurtrommel gekoppelte Motor und teilweise die Schaltgetriebeeinrichtung, die den Torsionswiderstand der Schnurtrommel erhöht. Beim Herausziehen der Schnur aus der Schnurtrommel ist der Widerstand der Abnahmevorrichtung sicherlich nicht besonders hoch; bei wiederholtem Herausziehen kann aber der Widerstand trotzdem für den Melker mühsam zu überwinden sein.
- Es ist das Ziel der vorliegenden Erfindung, eine automatische Abnahmevorrichtung der oben beschriebenen Art anzugeben, die den oben beschrieben Nachteil der bekannten Abnahmevorrichtung beseitigt.
- Dieses Ziel läßt sich mittels einer Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art erreichen, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Schaltgetriebevorrichtung eine dritte Schaltgetriebeeinrichtung aufweist, die zwischen einer ersten Stellung, in der sie relativ zum Gehäuse der Schaltgetriebevorrichtung im wesentlichen unbeweglich gehalten wird, und einer zweiten Stellung bewegbar ist, in der sie relativ zum Gehäuse der Schaltgetriebevorrichtung bewegbar ist, und dass die dritte Schaltgetriebeeinrichtung die Antriebswelle des Motors über die erste und zweite Schaltgetriebeeinrichtung betrieblich mit der Abnahmeeinrichtung verbinden kann, wenn die dritte Schaltgetriebeeinrichtung sich in der ersten Stellung befindet, und die Abnahmeeinrichtung von der Antriebswelle des Motors lösen kann, wenn die dritte Schaltgetriebeeinrichtung sich in der zweiten Stellung befindet. Dadurch kann die Zugeinrichtung - bspw. eine Schnur - leicht aus der Abnahmeeinrichtung hergezogen werden, um die Melkeinrichtung an das Tiereuter anzusetzen, ohne dass der Motor und die Schaltgetriebeeinrichtung bei stehendem Motor einen Widerstand ausüben.
- Vorzugsweise haben die erste, die zweite und die dritte Schaltgetriebeeinrichtung eine gemeinsame Achse, wobei die dritte Schaltgetriebeeinrichtung entlang der Achse axial zwischen der ersten Stellung, in der sie in Eingriff mit dem Gehäuse der Schaltgetriebeeinrichtung steht, und der zweiten Stellung bewegbar ist in der sie vom Gehäuse gelöst und um die Achse drehbar ist.
- Weiterhin ist vorteilhaft, dass die dritte Schaltgetriebeeinrichtung in einer Kammer im Gehäuse der Schaltgetriebevorrichtung eine bewegbare Wandung bildet, dass das Gehäuse der Schaltgetriebevorrichtung mindestens einen Durchlass aufweist, um die Kammer mit einer Luftquelle zu verbinden, mit der ein vom atmosphärischen verschiedener Druck erzeugbar ist, und dass die dritte Schaltgetriebeeinrichtung entlang der Achse in den Eingriff mit dem Gehäuse der Schaltgetriebevorrichtung bewegbar ist, wenn die Kammer mit dem vorgenannten Druck beaufschlagt wird.
- Zweckmäßigerweise weist die dritte Schaltgetriebeeinrichtung eine relativ zur Drehachse axial gerichtete Seite auf, die für den Eingriff mit dem Gehäuse der Schaltgetriebevorrichtung ausgeführt ist.
- Vorteilhafterweise ist die Quelle eine Unterdruckquelle, wobei die Kammer im Gehäuse der Schaltgetriebevorrichtung von der genannten, axial gerichteten Seite der dritten Schaltgetriebeeinrichtung gebildet wird.
- Vorteilhafterweise handelt es sich bei dem Motor um einen pneumatisch antreibbaren Gleitflügelmotor mit einem Rotor, der exzentrisch in der zylindrischen Kammer angeordnet ist, wobei das Motorgehäuse und das Gehäuse der Schaltgetriebevorrichtung pneumatisch miteinander verbunden sind, d. h. das Innere des Motorgehäuses und das Innere des Gehäuses der Schaltgetriebevorrichtung sind über einen Verbindungskanal miteinander verbunden, so dass eine Strömungsverbindung zwischen beiden besteht.
- Vorzugsweise ist die Schaltgetriebevorrichtung ein Planetengetriebe mit einem Sonnenrad, einem Kronenrad und mindestens einem Planetenrad. Alternativ kann eine beliebige der drei Schaltgetriebeeinrichtungen eines der Räder, d. h. das Sonnen, das Kronen- oder das Planetenrad darstellen, die unter sich beliebig mit dem Motor, der Schnurtrommel bzw. dem Gehäuse der Schaltgetriebevorrichtung verbindbar sind.
- Die Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnungen ausführlicher beschrieben.
- Fig. 1A ist ein Längsschnitt durch eine Abnahmevorrichtung nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 1B zeigt eine Einzelheit einer Kupplungseinrichtung im eingerückten Zustand der Abnahmevorrichtung nach Fig. 1A;
- Fig. 1C zeigt die gleiche Einzelheit wie die Fig. 1B, aber mit der Kupplungseinrichtung im ausgerückten Zustand;
- Fig. 2 zeigt als Sprengdarstellung Einzelheiten eines Motors, einer Schaltgetriebevorrichtung, eines Gehäuses für letztere und einer Abnahmeeinrichtung in der Abnahmevorrichtung nach Fig. 1A;
- Fig. 3A zeigt das Innere des Gehäuses in Fig. 2;
- Fig. 3B zeigt einen vergrößerten Schnitt in der Ebene IIIB-IIIB der Fig. 3A;
- Fig. 4A und 4B zeigen eine Schaltgetriebeeinrichtung der Schaltgetriebevorrichtung der Fig. 2 von entgegengesetzten Seiten;
- Fig. 4C zeigt einen vergrößerten Schnitt in der Ebene IVC-IVC der Fig. 4B; und
- Fig. 5 zeigt eine weitere Schaltgetriebeeinrichtung der Schaltgetriebevorrichtung auf die Abnahmevorrichtung de Fig. 2 aufgesetzt.
- Die in den Fig. 1A und 2 gezeigte spezielle erfindungsgemäße Abnahmevorrichtung weist einen Motor 1 mit einer Antriebswelle 2 auf, die mit einer Abnahmeeinrichtung in Form einer Schnurtrommel 3 über eine Schaltge triebevorrichtung 4 verbunden ist, um das erforderliche Drehmoment zu erzielen. Wegen des geringen Raumbedarf ist diese Schaltgetriebeinrichtung 4 als Planetengetriebe mit einem zugehörigen Gehäuse gewählt worden, obgleich auch andere Schaltgetriebevorrichtungen einsetzbar sind.
- Das Planetengetriebe 4 weist eine erste Schaltgetriebeeinrichtung in Form eines mit der Antriebswelle 2 des Motors verbundenen Sonnenrades 5, eine zweite Schaltgetriebeeinrichtung in Form von drei mit der Schnurtrommel 3 verbundenen Planetenrädern 6 und eine dritte Schaltgetriebeeinrichtung in Form eines Kronenrades 7 auf, das lösbar mit dem Gehäuse des Planetengetriebes in den Eingriff bringbar ist.
- Der Motor 1 hat ein Gehäuse 8, das eine zylindrische Kammer 9 bildet. Ein Ende des Gehäuses 8 des Motors ist mit einer Wandung versehen, die auch eine der Wandungen des Gehäuses des Planetengetriebes und so eine Zwischenwand 10 zwischen der Kammer 9 des Motors und der Kammer 11 des Planetengetriebes 4 bildet.
- Das Gehäuse des Planetengetriebes wird von der Zwischenwand 10 und einem Gehäuse 12 gebildet; die Kammer 11 des Planetengetriebes nimmt auch die Schnurtrommel 3 auf. Die Zwischenwand 10 und das Kronenrad 7 umgrenzen einen Kammerteil 11A der Kammer 11 (vergl. Fig. 1C). Das Gehäuse 8 des Motors 1 hat einen Zulauf 13 und einen Ablauf 14 zum Anschluss an eine Unterdruckquelle (nicht gezeigt) zum Betrieb des Motors.
- In der Motorkammer 9 ist ein Rotor 15 angeordnet, der mit Flügeln 16 versehen ist, die bezüglich einer durch den Rotor 15 verlaufenden Achse A bewegbar sind, die koaxial mit der Antriebswelle 2 des Motors 1 liegt. Der Rotor ist in der Motorkammer 9 exzentrisch angeordnet, so dass die Flügel 16 beim Umlauf des Rotors 15 zu einer Verschiebung in der Radialrichtung gezwungen werden. Beim Anschluss an die Unterdruckquelle entsteht in der Motorkammer 9 eine Druckdifferenz, die auf die Flügel 16 wirkt und den Rotor 15 umlaufen läßt.
- Eine Schnur 17 ist an einem Ende mittels einer Verbindungseinrichtung 18 lösbar mit der Schnurtrommel 3 verbunden. Die Verbindungseinrichtung 18 ist so angeordnet, dass die Schnur 17 sich von der Schnurtrommel 3 löst, falls auf die Schnur nach dem vollständigen Abziehen von der Schnurtrommel 3 ein überhoher Zug wirkt, und wird nur von der Verbindungseinrichtung 18 in der Solllage gehalten. Die Schnur 17 ist am anderen Ende mit der Melkeinrichtung (nicht gezeigt) verbindbar ausgeführt, wie in der WO 93/0002 beschrieben.
- Die Schnur 17 ist mit einem Anschlagelement in Form einer Kugel 19 versehen. Die Kugel 19 verhindert, dass beim Aufwickeln der Schnur 17 die Melkeinrichtung auf die Abnahmeeinrichtung aufschlägt. Das Gehäuse 12 ist mit einer Fangeinrichtung 20 versehen, durch die die Schnur 17 frei hindurch verläuft, die aber die Kugel 19 nicht passieren läßt. Bei stehendem Motor 1, was weiter unten beschrieben ist, fängt die Fangeinrichtung 20 die Kugel 19 ab und verhindert, dass die Schnur 17 von der Schnurtrommel 3 abgewickelt wird. Auf diese Weise kann bei stehendem Motor die Abnahmeeinrichtung über die Abfangeinrichtung 20 das gesamte Gewicht der Melkeinrichtung aufnehmen.
- Die Fig. 3A ist eine Vorderansicht eines Teils der Zwischenwand 10, der eine innere, axial gerichtete Wand des Gehäuses 10, 12 des Planetengetriebes 4 bildet. Mittig in der Zwischenwand 10 ist eine Öffnung 21 zur Aufnahme der Motorantriebswelle 2 ausgebildet, die das Sonnenrad 5 trägt. Die Zwischenwand 10 ist entlang des Umfangs mit einem Ring 22 einer axial gerichteten, reibungserhöhenden Einrichtung versehen, der koaxial mit der Öffnung 21 liegt (vergl. Fig. 3B). Die Zwischenwand 10 ist weiterhin mit zwei Durchlässen 23 versehen, um den Kammerteil 11a pneumatisch mit der Motorkammer 9 zu verbinden. Alternativ lassen sich mehr oder weniger als die zwei gezeigten Durchlässe in der Zwischenwand 10 vorsehen.
- Die Fig. 4A zeigt das Kronenrad 7 des Planetengetriebes aus der Richtung gesehen, die von der Zwischenwand 10 weg und zu Schnurtrommel 3 hin weist. Das Kronenrad 7 ist mit einem Ring 24 von radial einwärts gerichteten Zähnen versehen. Die Fig. 4B zeigt die der Zwischenwand 10 zugewandte Seite des Kronenrads 7 im Planetengetriebe. Auf dieser Seite ist das Kronenrad 7 entlang des Umfangs mit einem Ring 25 einer axial gerichteten reibungserhöhenden Einrichtung versehen, der koaxial mit der Achse des Kronenrads 7 liegt (vergl. Fig. 4C).
- Die reibungserhöhenden Einrichtungen auf der Zwischenwand 10 und dem Kronenrad sind in den Fig. 3A, 3B, 4B und 4C als Zahnungen 22a, 25a mit im wesentlichen sägezahnförmiger Gestalt gezeigt, d. h. mit ungleich geneigten Zahnflanken 22b, 25b und 22c, 25c. Die Flanken jedes Zahns bilden mit dem Zahnfuß die Winkel α bzw. β, wobei α etwa 20º und β etwa 55º betragen. Aus unten erläuterten Gründen brauchen diese reibungserhöhenden Einrichtungen nicht aus den Zähnen 22a, 25a, 25a zu bestehen; es kann sich um einfache, im wesentlichen ebene Reibflächen oder um eine mechanische Kupplung in Form eines Stifts oder dergl. handeln.
- Die Fig. 5 zeigt eine Stirnwand 26 der Schnurtrommel 3 mit drei Achsen 27, auf die jeweils ein Planetenzahnrad 6 aufgesetzt ist. Die Planetenzahnräder 6 sitzen zwischen dem Kronenrad 7 und dem Sonnenrad 5. Natürlich kämmen die Zähne des Kronenrads 7 und des Sonnenrads 5 mit denen der Planetenräder 6.
- Bei Melkende, das mit einem an sich bekannten Milchflussmesser erfasst wird, erhält die Abnahmevorrichtung ein Signal, den Motor 1 anlaufen zu lassen, um die Schnur 17 auf die Schnurtrommel 3 aufzuwickeln. Au diese Weise wird die mit der Schnur 17 verbundene Melkeinrichtung von den Zitzen des Tieres abgezogen.
- Wird das Signal zum Anlaufen des Motors 1 gegeben, wird der Motor 1 an eine Unterdruckquelle gelegt, die zweckmäßigerweise eben die ist, die die Melkeinrichtung betätigt. Der so in der Motorkammer 9 erzeugte Unterdruck treibt den Motor 1 in Drehung an. Die Durchlässe 23 in der Zwischenwand 10 verbinden die Kammer 11 des Planetengetriebes 4 pneumatisch mit der Motorkammer 9, so dass auch die Kammer 11 des Planetengetriebes und insbesondere deren Kammerteil 11a mit Unterdruck beaufschlagt wird. Folglich wird das Kronenrad 7, das eng an der Zwischenwand 10 und vor den Durchlässen 23 liegt, auf die Zwischenwand 10 gesaugt und auf ihr festgelegt.
- Damit dienen das Kronenrad 7 des Planetengetriebes 4 und die Zwischenwand 10 als Teile einer Kupplung K zwischen dem Motor 1 und der Schnurtrommel 3. Es sei jedoch bemerkt, dass das Kronenrad 7 nicht unbedingt pneumatisch festgelegt werden muss. Das Festlegen kann auch auf einfache mechanische Weise mittels einer Sperreinrichtung wie mit Stiften oder einer Klemmeinrichtung erfolgen. Alternativ ließe ein solches Festlegen sich elektromechanisch - bspw. mit einem Magnet bzw. einem Elektromagnet erreichen, der das Kronenrad 7 auf die Zwischenwand drückt bzw. zieht (vergl. Fig. 1B).
- Der Eingriff des Kronenrads 7 mit der Zwischenwand 10 erfolgt mit Hilfe von zwei verschieden gerichteten Kräften, nämlich einer Rückhaltekraft, die axial relativ zum Kronenrad 7 wirkt und vom Unterdruck im Kammerteil 11a erzeugt wird, und einer Kraft, die in Umfangsrichtung des Kronenrads 7 wirkt und mit der reibungserhöhenden Einrichtung erzeugt wird. Hieraus ist einzusehen, dass der Eingriff sich mittels eines Reibungsschlusses zwischen ebenen Reibflächen erreichen läßt. In diesem Fall kann die reibungserhöhende Einrichtung aus ebenen Reibbelägen bestehen. Es sind jedoch unterschiedliche Eingriffseigenschaften in den unterschiedlichen Drehrichtungen des Kronenrads 7 erwünscht; daher sind unterschiedlich schräge Zahnflanken der Zähne 22a, 22a bevorzugt. Der Grund hierfür ist, dass die im wesentlichen axial gerichteten Flanken 22b, 25b der Zähne des Kronenrads 7 und der Zwischenwand 10 zusammen in der Wickelrichtung ein verhältnismäßig stabiles Verhaken bzw. Versperren der Zähne 22a, 25a bewirken, während die flacher geneigten Zahnflanken 22c, 25c der Abnahmeeinrichtung einen zusätzlichen Überlastungsschutz erteilen, da sie problemlos übereinander rasten, um die Kupplung ausrücken zu lassen, falls eine der Wickelrichtung entgegengesetzte Last auftritt.
- Mit auf der Zwischenwand 10 festgelegtem Kronenrad 7 dreht das Sonnenrad die Planetenräder 6, so dass diese entlang des Kronenrads 7 und um das Sonnenrad 5 umlaufen und die Schnurtrommel 3 gedreht wird. Die Schnurtrommel 3 wickelt also die Schnur 17 auf, so dass die Melkeinrichtung vom Tiereuter abgezogen wird. Bevor die Schnur zu weit auf die Schnurtrommel 3 aufgewickelt wird, wird sie von der Fangeinrichtung 20 gestoppt, die die Kugel 19 auf der Schnur 17 abfängt.
- Soll nun der Melker die Melk- und die Abnahmevorrichtung an das nächste zu melkende Tier umsetzen, löst er die Verbindungseinrichtung von der Unterdruckquelle. Der Motor 1 geht dann mangels Antriebs in den Stillstand, da in der Motorkammer 9 kein Unterdruck mehr herrscht. Weiter wird kein Unterdruck durch die Durchlässe 23 in der Zwischenwand 10 übertragen und daher das Kronenrad 7 nicht mehr auf die Zwischenwand 10 gedrückt (vergl. Fig. 1C).
- Das Kronenrad 7 ist nun frei bewegbar und kann mit weniger Reibung als der Motor 1, auf dem das Sonnenrad 5 angeordnet ist, drehen; die Planetenräder 6 können um das Sonnenrad 5 drehen, während dieses sich kaum oder gar nicht bewegt. Die Schnurtrommel 3 ist nun antriebsmäßig vom Motor 1 entkoppelt. Die Kugel 19 befindet sich noch in der Fangeinrichtung 20, was eine Drehung der abgekoppelten Schnurtrommel 3 verhindert.
- Soll das nächste Tier gemolken werden, löst der Melker zunächst die Kugel 19 aus der Fangeinrichtung 20. Da das Kronenrad 7 frei bewegbar ist, kann der Melker danach die Schnur ohne Widerstand aus dem Motor 1 und dem Planetengetriebe 4 aus der Abnahmevorrichtung herausziehen. Die Melkeinrichtung, die nun an die Unterdruckquelle angeschlossen ist, wird an die Zitzen des Tieres angesetzt, wo sie verbleibt, bis ein Signalgabe erfolgt, dass das Melken beendet ist.
- Die Erfindung ist nicht auf die hier dargestellte Ausführungsform begrenzt. So kann das Kronenrad 7 mit Überdruck - anstelle eines Unterdrucks - beaufschlagbar angeordnet werden. Auch braucht kein pneumatischer Gleitflügelmotor verwendet zu werden; ein pneumatische Zylinder, ein Elektromotor oder eine Spiralfeder lassen sich einsetzen, um die Schnurtrommel zu drehen und so die Schnur aufzuwickeln.
Claims (9)
1. Anordnung zum selbsttätigen Abnehmen einer Melkeinrichtung von
einem Tiereuter mit einem Motor (1), einer betrieblich mit dem Motor (1)
verbundenen Antriebswelle (2), einer drehbaren Abnahmeeinrichtung (3), einer
langgestreckten Zugeinrichtung (17), die mit ihrem einem Ende mit der
Abnahmeeinrichtung (3) verbunden und mit ihrem anderen Ende mit der
Melkeinrichtung verbindbar ist, wobei die Abnahmeeinrichtung (3) die
Melkeinrichtung mittels der Zugeinrichtung (17) vom Euter abziehen kann, wenn die
Abnahmeeinrichtung (3) in einer gegebenen Drehrichtung gedreht wird, sowie
mit einer Schaltgetriebevorrichtung (4), die zwischen der Antriebswelle (2) und
der Abzieheinrichtung (3) mit diesen verbunden angeordnet ist, und einem
Gehäuse (10, 12), das die Schaltgetriebevorrichtung aufnimmt, wobei die
Schaltgetriebevorrichtung eine erste Schaltgetriebeeinrichtung (5), die über die
Antriebswelle (2) mit dem Motor (1) verbunden ist, und eine zweite
Schaltgetriebeeinrichtung (6) aufweist, die mit der Abnahmeeinrichtung (3)
verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltgetriebevorrichtung (4) eine
dritte Schaltgetriebeeinrichtung (7) aufweist, die zwischen einer ersten Stellung, in
der sie relativ zum Gehäuse (10, 12) der Schaltgetriebevorrichtung im
wesentlichen unbeweglich gehalten wird, und einer zweiten Stellung bewegbar ist, in
der sie relativ zum Gehäuse der Schaltgetriebevorrichtung bewegbar ist, und
dass die dritte Schaltgetriebeeinrichtung die Antriebswelle (2) des Motors (1)
über die erste und zweite Schaltgetriebeeinrichtung (5, 6) betrieblich mit der
Abnahmeeinrichtung (3) verbinden kann, wenn die dritte
Schaltgetriebeeinrichtung (7) sich in der ersten Stellung befindet, und die Abnahmeeinrichtung von
der Antriebswelle des Motors lösen kann, wenn die dritte
Schaltgetriebeeinrichtung (7) sich in der zweiten Stellung befindet.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
erste, die zweite und die dritte Schaltgetriebeeinrichtung (5, 6, 7) eine
gemeinsame Achse (A) haben, wobei die dritte Schaltgetriebeeinrichtung (7) entlang
der Achse (A) axial zwischen der ersten Stellung, in der sie in Eingriff mit dem
Gehäuse (10, 12) der Schaltgetriebeeinrichtung steht, und der zweiten Stellung
bewegbar ist, in der sie vom Gehäuse (10, 12) gelöst und um die Achse (A)
drehbar ist.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
dritte Schaltgetriebeeinrichtung (7) in einer Kammer (11) im Gehäuse (10, 12)
der Schaltgetriebevorrichtung eine bewegbare Wandung bildet, dass das
Gehäuse (10, 12) der Schaltgetriebevorrichtung mindestens einen Durchlass (23)
aufweist, um die Kammer (11) mit einer Luftquelle zu verbinden, mit der ein
vom atmosphärischen verschiedener Druck erzeugbar ist, und dass die dritte
Schaltgetriebeeinrichtung (7) entlang der Achse (A) in den Eingriff mit dem
Gehäuse (10, 12) der Schaltgetriebevorrichtung bewegbar ist, wenn die Kammer
(11) mit dem vorgenannten Druck beaufschlagt wird.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
dritte Schaltgetriebeeinrichtung (7) eine relativ zur Drehachse axial gerichtete
Seite aufweist, die für den Eingriff mit dem Gehäuse (10, 12) der
Schaltgetriebevorrichtung ausgeführt ist.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Quelle eine Unterdruckquelle ist und dass von dieser axial gerichteten Seite der
dritten Schaltgetriebeeinrichtung (7) ein Kammerteil (11a) der Kammer (11) im
Gehäuse (10, 12) der Schaltgetriebevorrichtung gebildet wird, wobei der
Durchlass (23) in den Kammerteil (11a) mündet.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 3-5, dadurch
gekennzeichnet, dass es sich bei dem Motor (1) um einen pneumatisch antreibbaren
Gleitflügelmotor handelt, der ein Gehäuse (8, 10), das eine zylindrische Kammer (9)
umschließt, und einen Rotor (15) aufweist, der exzentrisch in der zylindrischen
Kammer (9) angeordnet ist, die an die Luftquelle anschließbar ist.
7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die
Kammer (9) des Motors und die Kammer (11) der Schaltgetriebevorrichtung
pneumatisch miteinander verbunden sind.
8. Anordnung nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Schaltgetriebevorrichtung ein Planetengetriebe ist.
9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die
erste Schaltgetriebeeinrichtung (5) ein Sonnenrad, die zweite
Schaltgetriebeeinrichtung (6) mindestens ein Planetenrad und die dritte
Schaltgetriebeeinrichtung (7) ein Kronenrad aufweisen.
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