DE2355171B2 - Mehrwandlergetriebe für Fahrzeuge - Google Patents
Mehrwandlergetriebe für FahrzeugeInfo
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Description
Mehrwandlergetriebe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sind in den verschiedensten Kombinationen
von Drehrnomentwandlern und mechanischen Getriebeelementen bekannt (siehe z. B. CH-PS 2 96 104, «
GB-PSU 14 167, US-PS 32 70 587, OE-PS 2 64 944). Bei
derartigen Getrieben wird das Ein- und Auskuppeln der Drehmomentwandler in den einzelnen Getriebezweigen
für gewöhnlich durch Füllen bzw. Entleeren der Wandlerarbeitskammern vorgenommen. Alternativ
dazu ist auch die Verwendung von Reibungstrennkupplungen sowie das Ausrücken eines Schaufelrads, sei es
durch Einschieben eines Ringschiebers in den Weg der Flüssigkeit oder aber durch Verdrehen der Schaufeln
eines Schaufelrades in eine Abschlußstellung, bekannt (CH-PS 2 96 104).
Der Hauptnachteil, der sich ergibt, wenn das Ein- und Ausrücken der Wandler durch Füllen bzw. Entleeren
der Arbeitskammern vorgenommen wird, besteht darin, daß die Füll- und Entleerungsperioden der parallelge- bl)
schalteten Wandler nicht auf einfache Weise so gesteuert werden können, daß sichergestellt ist, daß sich "
diese Perioden nicht überlappen. Ein weiterer schwerwiegender Nachteil besteht darin, daß nach dem
Entfernen der Wandlerflüssigkeii aus der Arbeitskam- h">
mer der Drehmomentwandler aufgrund der in der Arbeitskammer befindlichen Luft weiterhin Drehmoment
überträgt, wobei diese Drehmomentübertragung in manchen Fällen so stark wirksam ist, daß das Innere
der entleerten Wandlerkammer gekühlt werden muß. Darüber hinaus ist die Leistungsaufnahme, die sich
aufgrund der im entleerten Wandler als Arbeitsfluidum wirkenden Luft ergibt, so hoch, daß der Gesamtwirkungsgrad
des Mehrwandlergetricbes hierdurch merklich verringert wird.
Werden Reibungstrennkupplungen verwendet, um den Kraftübertragungsweg zu schließen bzw. zu
unterbrechen, dann kann es sich hierbei um trockene oder nasse Kupplungen handeln. Nasse Kupplungen
erzeugen ein nicht unbeträchtliches Schlepp- oder Restdrehmoment aufgrund der erforderlichen großen
Reibfläche, was wiederum dazu zwingt, solche Kupplungen als Mehrscheibenkupplung auszubilden. Bei Trokkenkupplungen
ist der mechanische Aufbau kompliziert und entsprechend teuer, wobei sich außerdem große
Abmessungen der gesamten Kupplungseinheit ergeben. Dasselbe ist auch der Fall bei Einrichtungen zum
Ausrücken eines Schaufelrads mittels eines Ringschie bers oder durch Verdrehen der Schaufel.
Aus den vorstehenden Gründen, wird, wie oben bereits erwähnt, das Ein- und Auskuppeln der
Getriebezweige in den meisten Fällen durch Füllen bzw. Entleeren der Wandlerarbeitskammern vorgenommen,
und es werden Mehrwandlergetriebe bislang hauptsächlich nur bei Schienenfahrzeugen verwendet, und zwar
vorwiegend in Rangierlokomotiven, jedoch auch in Lokomotiven für Misch- und Streckenbetrieb, wo der
für die Einrichtung zum Füllen und Entleeren benötigte Bauraum zur Verfügung steht und große Abmessungen
und hohes Gewicht in Kauf genommen werden können. Für andere Fahrzeuge finden derartige Kraftiibertragungseinrichtungen
wegen der großen Abmessungen hingegen praktisch keine Anwendung. Diese Abmessungen
spielen bei Omnibussen, Lastwagen und Erdbewegungsmaschinen eine bedeutende Rolle, ebenso in
Verbindung mit Gasturbinen, was zur Folge hat, daß Mehrwandlergetriebe mit Reibungskupplungen überhaupt
nicht in Betracht kommen und auch solche mit nassen Kupplungen ausscheiden, weil die Verluste zu
hoch sind.
Mit dem Ziel, Mehrwandlergetriebe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 universell und mit
geringerem Bau- und Kostenaufwand einsetzen zu können, liegt der Erfindung daher die Aufgabe
zugrunde, die bei einem Mehrwandlergetriebe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 im jeweils auftrennbaren
Getriebezweig verwendete Schlupfkupplung so auszugestalten, daß sie bei kleinen Abmessungen und
geringerem Gewicht ohne besondere Servomotoren und Steuereinrichtungen zur Vermeidung von Überlappen
beim Wechsel des Getriebezweiges bzw. der Getriebezweige schnell und einfach geschaltet werden
kann und dennoch keine Kupplungsstöße spüren läßt.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalendes Anspruchs 1.
Die Ausbildung einer Schlupfkupplung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 war
zwar als solche bereits bekannt (US-PS 32 70 586). Sie hat jedoch bei dem dort zugrunde gelegten hydrodynamischen
Drehmomentwandler, der mit zwei von einander getrennten Turbinen ausgerüstet ist, eine
gänzlich andere Aufgabe und bewirkt im ausgerückten Zustand nicht ein Aufhören des Flüssigkeitsumlaufs in
der toroidförmigen Wandlerarbeitskammer, da das andere Turbinenrad ständig mit seiner Abtriebswelle
gekuppelt bleibt und demzufolge diesen Flüssigkeitsum-
lauf aufrechterhält, so daß beim Wiedereinkuppeln der zweiten Turbine ein Kupplungsstoß unvermeidlich ist,
wenn dieses Wiedereinkuppeln nicht verhältnismäßig langsam unter Inkaufnahme eines beträchtlichen Verschleißes
erfolgt.
Demgegenüber setzt die Anwendung einer solchen Kupplung bei einem Mehrwandlergetriebe nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 nicht nur in gewünschter Weise das Kupplungs-Restdrehmoment oder Schleppdrehmoment
auf einen unbedeutenden Wert herab, tu sondern ermöglicht das Ein- und Auskuppeln der
Drehmomentübertragung durch die betreffenden Wandler hindurch mit hoher Arbeitsfrequenz, ohne daß
sich dabei eine Beschädigung oder ein Verschleiß an den Reibflächen ergäbe, auch wenn das Kuppeln und
Entkuppeln erfolgt, während die Eingangswelle des Getriebes mit Höchstdrehzahl läuft und die Ausgangswelle
sich im Stillstand befindet. Darüber hinaus ergibt sich durch die Erfindung der Vorteil, daß keine
Schaltstöße auftreten, da sich erst beim Kuppeln der Turbine des betreffenden Wandlers mit der zugehörigen
Abtriebswelle die Zirkulation der Arbeitsflüssigkeit in der Wandlerarbeitskammer und damit die Drehmomentübertragung
wieder aufbauen und letztere nicht den normalen Drehmomentwert übersteigen kann, wie
er sich bei der jeweiligen Übersetzung zwischen Eingangs- und Ausgangsseite des Mehrwandlergetriebes
ergibt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindungen ergeben sich aus den Unteransprüchen. J<
>
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen von Mehrwandlergetrieben in
Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen vereinfacht gezeichneten Längsschnitt durch ein erstes Mehrwandlergetriebe, bei dem die ι·>
Erfindung verwirklicht ist,
F i g. 2 die vereinfacht gezeichnete Vorderansicht des Getriebes nach F i g. 1 in verkleinertem Maßstab,
F i g. 3 ein Arbeitidiagramm des Mehrwandlergetriebes
nach Fig. 1 und 2, aus dem spezielle Eigenschaften dieses Getriebes hervorgehen,
Fig. 4, 6 und 9 Längsschnitte durch drei weitere
Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Mehrwandlergetriebe und
Fig.5, 7, 8 und 10 Arbeitsdiagramme zu den Getrieben nach F i g. 4,6 und 9.
Wie bereits eingangs erwähnt, weist ein hier zu beschreibendes Mehrwandlergetriebe eine Mehrzahl
parallel zueinander geschalteter hydrodynamischer Drehmomentwandler auf, die über eine mechanische v>
Getriebeverbindung miteinander zusammenwirken, wobei der Turbinenteil dieser Wandler von der Wandlerabtriebswelle
entkuppelbar oder mit dieser kuppelbar ist. Indem der Kraftübertragungsweg durch entsprechendes
Kuppeln bzw. Entkuppeln so gewählt wird, daß er durch die jeweils gewünschten Drehmomentwandler
hindurch verläuft, lassen sich mit einem solchen Mehrwandlergetriebe verschiedene Antriebsbedingungen
oder Fahrstufen erzielen. Dieses Prinzip wird in sämtlichen nachstehend erläuterten Ausführungsbei- w>
spielen angewendet, wobei jedoch die besonderen, von Fall zu Fall benutzten Getriebekombinationen die
Kraftübertragung für jeweils verschiedene Anwendungszwecke geeignet machen.
Zunächst wird die in den Fig. 1 und 2 gezeigte ir>
Getriebeausführung näher erläutert, wobei zu bemerken ist, daß der überwiegende Teil der Merkmale der in
diesen Figuren gezeigten Drehmomentwandler auch bei den Ausführungen nach Fig. Ί, 6 und 9 vorhanden ist.
Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, sind um eine zentrale Antriebswelle 10 vier Drehmomentwandler 12, 14, 16
und 18 angeordnet, die paarweise diametral einander gegenüberliegen und deren Achsen parallel zur
Antriebswelle 10 verlaufen. Die Schnittdarstellung in Fig. 1 entspricht einem Schnitt längs der Linie
A-B-CDE in Fig. 2. Fig. 1 kann jedoch auch als ein ungeknickter Längsschnitt durch ein Zweiwandlergetriebe
angesehen werden.
Die Antriebswelle 10 trägt ein Zahnrad 20, das mit Zahnrädern 22,24 kämmt, die an Umlaufgehäusen 26,28
der Drehmomentwandler 14, 16 angebracht sind. Jedes der Umlaufgehäuse 26, 28 trägt einen Pumpenschaufelring
30 und umschließt außerdem einen Leitschaufelring 32 und ein mit Turbinenschaufel 34 besetztes Turbinenrad
36, das an seiner Außenseite eine als Teil eines Kegelmantels ausgebildete Reibfläche 38 trägt, die mit
dem ebenfalls als Teil einer Kegelfläche ausgebildeten Reibfläche 40 am Außenumfang einer axial verschiebbar
auf einer Abtriebswelle 44 gelagerten tellerförmigen Reibscheibe 42 in Reibschluß gebracht werden
kann.
Das Turbinenrad 36 kann demgemäß durch axiale Verschiebung der Reibscheibe 42 in entgegengesetzter
Richtung von der Abtriebswelle 44 entkuppelt werden. Die Reibscheibe 42 kann so weit axial nach außen
verschoben werden, daß sie mit ihrer äußeren Raiidfläche 46 eine teilkegelige Reibfläche 48 an der
Innenseite des Umlaufgehäuses 26 bzw. 28 berührt, wodurch Direktantrieb zwischen dem Umlaufgehäuse
und der Abtriebswelle 44 eingeschaltet wird.
Die Abtriebswelle 44 der Drehmomentwandler 14 und 16 — ebenso wie der in F i g. 1 nicht gezeigten
Drehmomentwandler 12 und 18 — tragen Zahnritzel 50 bzw. 52, die mit Zahnrädern eines als Ganzes mit 54
bezeichneten mechanischen Zweiganggetriebes kämmen. Da die Drehmomentwandler 14 und 16 zu
verschiedenen Paaren 14, 18 bzw. 12, 16 von diametral einander gegenüber angeordneten Wandlern gehören,
sind die Ritzel 50 und 52 verschieden groß und kämmen mit verschieden großen Zahnkränzen 56 bzw. 58, die an
einer gemeinsamen Radscheibe 60 auf der Eingangsweile 62 des Zweiganggetriebes 54 angeordnet sind.
Die Eingongswelle 62 des Zweiganggetriebes 54 trägt ein Getriebeteil 64 mit einer Zahnkupplung 66, über die
es mit einer Ausgangswelle 68 gekuppelt ist. Das Getriebeteil 64 wirkt außerdem mit einem Planetenradsatz
70 zusammen, der mit einer Innenverzahnung 72 an einer Scheibe 74 kämmt, die durch ein Kupplungsteil der
Zahnkupplung 66 gebildet wird. Eine axiale Verschiebebewegung des Getriebeteils 64 nach links rückt die
Zahnkupplung 66 aus und eine Klauenkupplung 76 ein, wodurch der Planetenträger 78 des Planetenradsatzes
70 festgehalten und Rückwärtsgang eingeschaltet wird.
Die in Fig. 3 gezeigte Anordnung ist besonders für
Schienenfahrzeuge geeignet, weil ein zwangsläufiges Entkuppeln der Reibscheibe 42 durch Arbeitsflüssigkeit
wie Drucköl erfolgen kann, das zum Trennen der Turbine 34 von der Reibscheibe 42 durch den einen
Kanal 102 zugeführt wird und anschließend zwischen den Reibflächen 38 und 40 hindurchströmt. Arbeitsflüssigkeit
tritt außerdem durch einen Kanal 104 ein und strömt r.owohl zwischen dem Umlaufgehäuse 26 bzw. 28
und der Reibscheibe 42 als auch zwischen der Reibfläche 48 und der dieser gegenüberliegenden
Fläche 46 hindurch, so daß sichergestellt wird, daß keine metallische Berührung zwischen benachbarten Flächen
stattfindet. Die Arbeitsflüssigkeit, die durch die Kanäle
102 und 104 zugeführt wird, strömt durch eine Auslaßbohrung 106 ab, an deren Ende ein hierbei
öffnendes Überdruckventil 108 vorgesehen ist.
Da die Wandlerabtriebswelle 44 und die Reibscheibe r>
42 glatte Oberflächen aufweisen, werden durch die
Drehung dieser Teile in der Arbeitsflüssigkeit nur geringe Ventilationsverlustc hervorgerufen. Dadurch
können sehr hohe Drehzahldifferenzen zwischen dem Turbinenrad und der Reibscheibe zugelassen werden, to
ohne daß sich übermaßige Ventilationsverluste ergäben.
Die weitgehende Auskuppelbarkeit der gezeigten Wandler bietet die Möglichkeit, ein Schalten einander
zugeordneter Zahnräder durchzuführen, ohne daß eine Drehmomentübertragung erfolgt, d. h. nur während der li
Übertragung des Synchronisier-Drehmoments. Auch kann eine Wende-Klaucnkupplung umgeschaltet werden,
ohne daß die Gefahr einer Drehung zwischen den zu verbindenden Kupplungsteil besteht, weil für einen
kurzen Zeitraum, wenn die Kupplungshülse einer solchen Wende-Kupplung von einer Einrückstellung in
die andere Einrückstell'ing verschoben wird, kein Antrieb im Vorwärtsdrehsinn bzw. Rückwärtsdrehsinn
erfolgt.
Eine weitere Eigenschaft besteht bei dem hier verwendeten Wandlertyp darin, daß, wenn man die
Turbine mit der Abtricbswclle kuppelt, nur eine kleine Masse zur Synchronisation mit der Abtricbswelle
gebracht wird. Die Turbine setzt erst dann die Zirkulation der Arbeitsflüssigkeil in Gang, so daß nun
erst das übertragene Drehmoment ansteigt. Hierbei ergibt sich bei den hier aufgezeigten Mehrwandlergetrieben
der hervorstechende Vorteil, daß weiche Schaltvorgänge zwischen den verschiedenen Gangstufen
erhalten werden.
Das in F i g. 1 gezeigte Mehrwandlergetriebe ist deshalb besonders für Schienenfahrzeuge geeignet, weil
bei dieser Einrichtung ganz weiche Fahrstufenübergänge erhalten werden, indem man den einen oder der
anderen der Drehmomentwandler einkuppelt oder, *o
wenn gemäß F i g. 2 vier Drehmomentwandler verwendet werden, Paare aus je zwei einander gegenüberliegenden
Drehmomentwandlern eingekuppelt werden. Hierbei wird, obgleich das Umschalten zwischen
Vorwärtsgang und Rückwärtsgang ganz einfach mittels einer Wende-Klauenkupplung gelöst wird, was normalerweise
ein großes Problem bei Kraftübertragungen darstellt, die einen Wandler mit umlaufendem Gehäuse
enthalten, sowohl im Vorwärtsgang als auch im Rückwärtsgang die gleiche Höchstgeschwindigkeit 5<>
erhalten.
Die in F i g. 3 gezeigte graphische Darstellung gibt die Krgcbnisse wieder, wie sie vorliegen, wenn zwei
Drehmomentwandler des Typs S.R.M. DF 0,9 verwendet werden, die für verschiedene Höchstgeschwindig- r>~>
keiten übersetzt sind und mit einem Antriebsmotor von 358 kW (487 PS) und 1500 U/min, dem ein für
Schienenfahrzeuge geeignetes Wendegetriebe nachgcschaltet ist, zusammenwirkt.
Die in F i g. 4 gezeigte Kraftüberlragungscinrichtung 1-»
ist ein verbesserter Typ für Schienenfahrzeuge für Rangierbetrieb und für Mischbetrieb mit einem großen
(iL'schwintligkeits-Vuriationsbcrcich. In diesem Fall ist
die l-'ingangswcllc 80 eines mechanischen Zweiganggetriebes
entweder mit einem Zahnnid 82 oder einem ' ■
/ahnrad 84 über Reibungskupplungen 86 und 88 kuppelbar, die mittels einer iiber/entrischen Federanoidiiuni-'
90 einrückbar sind, die mittels eines Servoantriebs
92 über ein Betätigungsgestänge verstellbar ist Bei dieser Anordnung können die beiden Drehmomentwandler
zum Abbremsen der Fahr/.cuggesehwindigkeit genutzt werden, indem man von dem einen Drehmomentwandler
auf den anderen Drehmomentwandler umschaltet, und zwar auch bei Höchstgeschwindigkeit
des Fahrzeugs. Sogar die Reibungskupplungen 86 und 88 können mittels des Servoantriebs 92 während des
Betriebes umgeschaltet werden, wobei jedoch in beiden Drehmomentwandlern die Turbine und der Direktantrieb
entkuppelt sein sollten, bevor das Umschalten det Reibscheiben der Reibungskupplungen 86 und 88
vorgenommen wird. Dies kann mit einer Verzögerung von weniger als 0,2 Sekunden und ohne Überlastung
irgend eines Teils des Mehrwandlergctriebcs oder Schlüpfen der Antriebsräder des Fahrzeuges durchgeführt
werden, wie aus den Kurven P in F i g. 5 hervorgeht, welche die Zugkraft an den Rädern
wiedergeben.
In F i g. 5 sind die Arbeitskenngrößen für ein Schienenfahrzeug für Rangier- und Mischbetrieh
aufgezeigt, wobei die Leistung des Antriebsmotors 537 kV/ (730 PS) bei 1400 U/min betrug und als
Drehmomentwandler zwei Wandler vom Typ S.R.M. DF f 1,0 MS 84 mit nachgeschaltetem Zweiganggetriebe
verwendet wurden. Die Übersetzungsverhältnisse betrugen 3,2 : 1 bzw. 1,6 : 1.
Das in Fig. 6 gezeigte Mehrwandlergetriebe i:>l
besonders gut für die Verwendung mit einer Einwellen-Gasturbine
geeignet und weist vier Drehmomentwand ler auf, die so angeordnet sind, wie es in F i g. 2 gezcigi
ist. Lediglich durch Einrücken einer verschieden großer Anzahl von Drehmomentwandlern oder durch Einrük
ken verschiedener Kombinationen von Drehmoment wandlern kann eine Mehrzahl von Lastkcnnlinien be
praktisch konstanter Turbinendrehzahl erreicht werden wie dies in F i g. 7 veranschaulicht isl.
Dem Diagramm nach Fig. 7 lag eine Einwellen-Tur·
bine von 276 kW (375 PS) bei 2500 U/min zugrunde, unc die Drehmomentwandler waren vom Typ S.R.M. CF, die
je in Zweierpaaren mit je einem nachgeschalteter Zweiganggetriebe angeordnet waren. Zwei Wandlei
waren hierbei für 100% Ausgangsdrehzahl übersetzt während die anderen beiden Wandler für 59"/c
Ausgangsdrehzahl übersetzt waren, so daß ein Überset zungsverhältnis von 1,7 : 1 vorlag. Jedes Wandlerpaai
bestand aus einem Wandler, der 38% des höchster Eingangsdrehmoments übertrug, und einem Wandler
der 62% davon übertrug, so daß beide Wandlei zusammen 100% des höchsten Eingangsdrehmomente!
aufnahmen. Die Kurven in F i g. 8 zeigen die höchste bzw. geringste Zugkraft über der Fahrgeschwindigkeit
wenn verschiedene Drehmomentwandler oder Kombi nationen derselben sich im eingerückten Zustanc
befanden.
Wenn bei dem vorbeschriebenen Ausführungsbeispic /.. B. ein Drehmomentwandler eine Drehmomentauf
nähme von 33 1/3% und der diametral gegenüberliegen de Drehmomentwandler eine Drchmomentaufnahiiu
von bb 2/3% aufweist, dann können drei Kennlinien fii
das Eingangsdrehmoment erhalten werden, indem mat den ersten Drehmomentwandler oder den zweiter
Drehmomentwandler oder beide Drehmomcntwandle einrückt. Hei dem dargestellten Beispiel werden /wc
einander gegenüberliegend angeordnete Drehmoment wandler für einen eisten Geschwindigkeitsbereich um
die dazwischenliegenden beiden anderen Drehmoment wandler für einen /weiten (iesehwindigkeitsbereicl
verwendet, und die zugeordneten Getriebe weisen einen Vorwärts-Rückwärts-Radsatz auf und sind so
ausgelegt, daß sie eine für große Lastkraftfahrzeuge ausreichende Zugkraft ergeben, was durch Hinzufügen
eines Zweiganggetriebes oder eines LJbersetzungsgetriebes ins Schnelle erreicht werden kann, die
beispielsweise mittels einer durch eine überzentrische Federanordnung betätigbare Kupplungseinrichtung geschaltet
werden, bei der die Anordnung so getroffen ist, daß sie nur umgeschaltet werden kann, wenn alle
Drehmomentwandler sich im ausgerückten Zustand befinden. Es sei bemerkt, daß bei diesem, eine
Einwellen-Gasturbine aufweisenden Ausführungsbeispiel kein Direktantrieb durch die Drehmomentwandler
hindurch erfolgen kann.
Die Vorteile der aufgezeigten Anordnungen ergeben sich aufgrund der besonderen Ausbildung der Wandler
mit ausrückbaren Turbinenrädern, wodurch die Möglichkeit geschaffen wird, eine Anzahl von Drehmomentwandlern
auszurücken, ohne daß sich eine Absorption zu hoher Ventilationsverluste oder Reibungsverluste
ergäbe.
Das in Fig.9 gezeigte Mehrwandlergetriebe entspricht
im wesentlichen dem in Fig. 5 gezeigten, abgesehen davon, daß die Drehmomentwandler beim
Getriebe nach Fig.9 mit Direktkupplungen versehen sind, d. h. mit Reibungskupplungen zwischen dem
Umlaufgehäuse und der Abtriebswelle. Das Mehrwandlergetriebe gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist daher
nur für die Kombination mit einer Zweiwellcn-Gasturbine oder mit einem Primärantrieb geeignet, dessen
Drehzahl bei Direktantrieb innerhalb eines bestimmten Drehzahlbereichs veränderbar ist.
Die Arbeitskenngrößen eines solchen Mehrwandlergetriebes bei Verwendung als Antrieb für ein Transportfahrzeug
sind in Fig. 10 gezeigt. Die darin enthaltenen Kenngrößen ergaben sich bei der Kombination einer
Zweiwellen-Gasturbine von 276 kW (325 PS) bei 5500 Umdrehungen pro Minute in Verbindung mit einer
Gruppe aus vier Drehmomentwandlern, die so, wie es Fig. 2 zeigt, angeordnet sind und von denen jeder
Wandler von dem bekannten Typ S.R.M. DF, l'/2Stufig besteht, wobei dieser Wandlergruppe ein Zweiganggetriebe
nachgeschaltet ist.
Es ist klar, daß die Drehmomentwandler auch anders angeordnet sein können, beispielsweise längs einer
primären Antriebswelle, wobei die DrehmomentüDertragung auf eine Gegenwelle als Abtriebswelle erfolgen
könnte, die parallel zur Antriebswelle verläuft. Alternativ könnten die Drehmomentwandler auch in Sternform
bei Verwendung von Kegelrädern angeordnet sein.
Hierzu 10 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Mehrwandlergetriebe für Fahrzeuge mit mindestens zwei von je einer Schlupfkupplung beliebig
auftrennbaren parallelen Getriebezweigen, deren r> jeder einen hydrodynamischen Drehmomentwandler
mit das Pumpenrad bildendem und ein Turbinenrad und ein Leitrad umschließendem Umlaufgehäuse
enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schlupfkupplung als mechanische Reibungskupp- iu lung zwischen einer mit der Wandlerabtriebswelle
(44) drehenden Reibscheibe (42) und einer unmittelbar an der Außenseite des Turbinenraas (36)
angeordneten Reibfläche (38) ausgebildet ist, wobei das Turbinenrad (36) und die Reibscheibe (42) ι*
innerhalb des ständig mit Arbeitsflüssigkeit gefüllten Wandlerumlaufgehäuses (26 bzw. 28) axial zueinander
beweglich sind und eine im gekuppelten Zustand durch das Anlegen der Reibfläche (38, 40) abgeschlossene
Servodruckkammer bilden, die bei Druckentlastung ein Einkuppeln aufgrund der
Beaufschlagung durch den Wandlerinnendruck und beim Zuführen von Druckflüssigkeit (Leitung 102)
ein Auskuppeln unter Ausbildung eines die Kupplungsflächen trennenden Flüssigkeitsstroms mit 2r>
Druckabfall von der Servodruckkammer zum Wandlerinnenrauni bewirkt.
2. Mehrwandlergetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibscheibe (42)
beidseitig mit Reibflächen (40, 46) versehen ist und J"
daß das Wandlerumlaufgehäuse (26 bzw. 28) seinerseits eine Reibfläche (48) trägt, mit welcher die
Reibscheibe (42) alternativ zu der Reibfläche (38) am Turbinenrad (36) in Reibeingriff verschieblich ist.
3. Mehrwandlergetriebe nach Anspruch 1 oder 2, )5
dadurch gekennzeichnet, daß die Reibflächen (38,40,
46,48) als Teil eines Kegelmantels ausgebildet sind.
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ID=26247584
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