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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein verbessertes Verfahren zur somatischen Embryogenese, das zur Regeneration
ganzer Pflanzen aus Gewebskultur geeignet ist und insbesondere verbesserte
Verfahren zum Erhalt somatischer Embryos über somatische Embryogenese
unter Verwendung von Flüssigmedien
per se.
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Hintergrund
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Der kommerzielle Vertrieb eines Verfahrens,
das effektiv die somatische Embryogenese verwendet, gilt wegen des
Potentials für
höhere
Ausbeuten an Pflanzen über
vergleichsweise kurze Zeitintervalle als wünschenswert gegenüber dem
und ökonomisch
attraktiver als beispielsweise das organogene Clonen.
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Es ist bekannt, daß bestimmte
Pflanzenzellen das Potential besitzen, sich in ganze Pflanzen bei
Züchtung
in geeigneten Pflanzengewebskulturmedien zu differenzieren. Solche
Medien umfassen typischerweise anorganische Salze, eine Kohlenstoffquelle
wie Saccharose, Inosit, Thiamin und dgl. Beispiele für üblicherweise
verwendete Pflanzengewebskulturmedien sind diejenigen von Murashige
und Skoog (MS-Medium),
Lindsmaier und Skoog, Gamborg (B5-Medium) und dgl.
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Die Zusammensetzung solcher Pflanzengewebskulturmedien
kann modifiziert werden, um das Wachstum der verwendeten speziellen
Pflanzenzellen zu optimieren. Fast alle Pflanzenzellen benötigen Pflanzenhormone,
z. B. Auxine oder auxinartige Verbindungen, wie Indolessigsäure, Indolbuttersäure, Naphthalinessigsäure oder
2,4-D und/oder ein Cytokinin, wie Benzyladenin, Zeatin, Kinetin
oder dgl. Um optimales Wachstum zu gewährleisten, kann es auch vorteilhaft sein,
Vitamine, wie Nicotinsäure,
Pyridoxin oder andere Komponenten, wie Kokosnußmilch, Caseinhydrolysate und
dgl., zuzusetzen.
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In der Vergangenheit benötigte die
Bildung von echten somatischen Embryos die Verwendung von Kallusmaterial,
das undifferenzierte Konglomerate von Zellen mit sehr großen Vakuolen
und kleineren runden Zellen mit sehr kleinen Vakuolen als Material
für die
primäre
Wachstumsphase umfaßt,
aus dem somatische Embryos dann abgeleitet werden können. Jedoch
besitzt die Verwendung eines solchen Materials als Ausgangsmaterial
bei der somatischen Embryogenese viele Nachteile und erwies sich
als von begrenztem Nutzen beim Erhalt großen Zahlen von Pflanzen mit
im wesentlichen ähnlichem
Phänotyp
und/oder mit im wesentlichen Gleichförmigkeit bezüglich des
Grads der Ploidie. Pflanzen mit Ursprung aus Kallus haben eine Tendenz, somaclonale
Variationen und/oder Nichtgleichförmigkeit bezüglich des
Grads der Ploidie zu zeigen (Chaleff R. S. (1983) Science 219: 676–682; Larkin
P. J. (1987) Iowa State Journal of Research 61(4): 393–434; De
Klerk G-J (1990) Acta Bot. Neerl. 39(2): 129–144; Karp A. & Bright S. W.
J. (1985) Oxford Surveys of Plant Molecular & Cell Biology 2: 199–234; Custers
J. B. M. et al. (1990) Acta Bot. Neerl. 39(2): 153–161 (cucumis
sativus L.); Kysely W. et al. (1987) Plant cell Reports 6: 305–308 (pisum
sativum L.); Ezura H. (1992) Plant Science 85: 209–213 (cucumis
melo); und Kiviharju E. et al. (1992) Plant Cell, Tissue and Organ
Culture 28: 187–194
(Cyclamen persicum Mill)].
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In bekannten Beispielen von Patentanmeldungen
wird Kallusmaterial bei der somatischen Embryogenese verwendet.
Ein Beispiel, die WO 90/01058 von Plant Genetics Inc., beschreibt
die Verwendung von Kallusmaterial, um somatische Embryos zu erwerben,
während
die Wirkung der Verwendung einer größeren Reihe von synthetischen
Auxinen untersucht wird. Kallusmaterial wird aus geeignetem Explantatmaterial über viele
Wochen Züchtung
und/oder Subkultivierung auf festen Medien gebildet oder gezüchtet. Die
somatische Embryogenese wird dann durch Überführen des Kallusgewebes in ein
Medium, das ein Pflanzenhormon, wie 2,4-D oder ein Analogon davon,
enthält,
in Gang gesetzt. Der Ploidiegrad der somatischen Embryos oder der Ploidiegrad
der erhaltenen Pflanzen wird nicht erwähnt. Während die Verwendung von Kallusmaterial
bei der somatischen Embryogenese zum Erhalt von Pflanzen nützlich sein
kann, bei denen der Erhalt somaclonaler Varianten zur Anreicherung
eines verfügbaren
Gen-Pools interessant sein kann, ist dies von geringem Nutzen für Samenhändler oder
Züchter,
die einfach handelsübliche
Anzahlen von Pflanzen erhalten möchten,
die im wesentlichen alle den gleichen Genotyp besitzen.
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Durzan und Gupta (in: "Biotechnology in
agriculture", Hrsg.
A Mizrahi, 1988, Alan R. Lies Inc., New York, S. 53– 81) beschreiben
die somatische Embryogenese und Polyembryogenese bei Koniferen unter
Verwendung embryonaler Suspensormassen (ESMs).
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Es wird anerkannt, daß Karottenzellinien
aus Mikroclustern aus meristematischen Zellen cloniert wurden und
bezüglich
ihrer Fähigkeit,
Embryos zu produzieren, untersucht wurden. (P. Coutos – Thevenot
et al., Plant Cell Reports (1990) 8: 605–608).
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Die Autoren beschreiben die Verwendung
einer anfänglichen
Zellsuspension aus Hypocotylen heimischer Karotte (S1-Stämme) in
einem Pflanzengewebskulturmedium, das das Auxin 2,4-D umfaßt, die
Isolierung von Zellclustern durch Filtration, die Resuspension der
Zellcluster in einem Pflanzengewebskulturmedium, das 2,4-D umfaßt, um die
Populationsdichte der Cluster zu erhöhen, den Transfer von Zellkolonien
aus den isolierten Clustern in eine Petri-Schale, die festes Pflanzengewebskulturmedium,
das 2,4-D und 1% Bactoagar ent hält,
enthält,
um die Zellkoloniebildung zu induzieren, und ihre Abscheidung auf
einem zweiten festen Medium, das 2,4-D und 1% Bactoagar um einen
Nährkallus
aus einem S1-Stamm enthält,
die Disoziierung jeder Zellkolonie in einem Pflanzengewebskulturmedium,
das 2,4-D enthält,
und die Subkultivierung der so erhaltenen Kulturen in einem Pflanzengewebskulturmedium,
das 2,4-D enthält.
Die anschließende
Analyse der gemäß diesem
Verfahren erhaltenen Zellinien zeigte, daß 13 von 40 Zellinien embryogen
waren, aber die meisten dieser Zellinien ihr embryogenes Potential
im Verlauf der Zeit verloren. Nur eine Zellinie hatte ein ziemlich
konstantes embryogenes Potential über eine größere Zeitspanne. Gemäß der durchflußcytometrischen Analyse
war die zuletzt genannte Zellinie diploid.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zum Erhalt von somatischen Embryos in Suspensionskultur,
das technisch einfach ist. Es benötigt im allgemeinen nicht die
Niederschlagung von Zellinien um einen Nährkallus. Das erfindungsgemäße Verfahren
erlaubt folglich die Produktion von somatischen Embryos in einem
kommerziellen Maßstab.
Die erfindungsgemäßen somatischen
Embryos können
verwendet werden, um kommerzielle Mengen von Pflanzen mit im wesentlichen
dem gleichen Genotyp bereitzustellen.
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Bisher wurde die somatische Embryogenese
als potentiell starkes Mittel zum Erhalt von Pflanzen bezeichnet,
jedoch verhinderten die Impraktikabilitäten der Verwendung somatischer
Embryogenese, ausgehend von Kallusmaterial, die erfolgreiche Ausnutzung
der Technologie.
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Es wurde nun überraschenderweise gefunden,
daß handelsübliche Mengen
echter somatischer Embryos durch die Verwendung von Flüssigkulturtechniken
per se und ohne Notwendigkeit, feste Medien und/oder ein Kallusgewebe
zu verwenden, erhalten werden können.
Es wurde auch gefunden, daß es möglich ist,
die Biomasse von PEMs in Flüssigmedien
und daher die Fähigkeit,
somatische Embryos in kommerziellen Mengen daraus zu produzieren,
zu erhöhen.
Die Verwendung solcher Flüssigkulturtechniken
enthebt von der Notwendigkeit, Stufen der Kaluszüchtung/Kalussubkultivierung
zu verwenden, und stellt zum ersten Mal ein Mittel zum Erhalt von
Populationen somatischer Embryos bereit, die bezüglich des Grads der Ploidie
gleichförmig
sind.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zum Erhalt somatischer Embryos über somatische Embryogenese,
das im wesentlichen das Risiko des Erhalts somaclonaler Varianten
verringert oder beseitigt.
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Die Erfindung betrifft ein zuverlässigeres
Mittel zum Erhalt echter somatischer Embryos in handelsüblichen
Mengen aus Explantatmaterial, das nicht die Verwendung von Kallusgewebe
benötigt
und/oder die Verwendung von festen Medien als wesentliche Elemente
der Mittel benötigt.
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Diese und andere Aufgaben der Erfindung
gehen aus der Lektüre
der folgenden Beschreibung und Beispiele hervor.
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Ausführliche
Beschreibung
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Erhalt somatischer Embryos in Suspensionskultur gemäß Anspruch
1.
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Das verwendete Explantatmaterial
kann eine dicotyle oder monocotyle Pflanzenart sein. Bevorzugt leitet
sich das Explantatmaterial von einer dicotylen Pflanzenart ab. Typischerweise
leiten sich die somatischen Embryos von proembryogenen Massen (PEMs),
Strukturen, die sich morphologisch von Kallusmaterial unterscheiden
und auch als meristematische Cluster bekannt sind, ab. Die PEMs
besitzen den gleichen Ploidiegrad oder Ploidiegrade, wie das Explantatmaterial,
aus dem sie abgeleitet sind. So können, wenn Explantatmaterial, das
diploide und tetraploide Zellen umfaßt, einer diploiden Pflanze
entnommen wird, diploide und tetraploide PEMs, die daraus hervorgehen, über Sieben,
Zellsortieren und dgl., vor der Weiterzüchtung in Flüssigmedium getrennt
werden müssen.
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PEMs umfassen im wesentlichen differenziertes
wachsendes Pflanzengewebe und können
als Vorläufer
echter somatischer Embryos angesehen werden. Unter dem Lichtmikroskop
(40fache bis 100fache Vergrößerung)
erscheinen PEMs als Konglomerate aus kleinen runden, cytoplasmareichen
Zellen, die kleine Vacuolen umfassen. Als solche können die
erfindungsgemäßen PEMs
als im wesentlichen in genetischer Hinsicht identisch mit den Elternzellen
der Pflanzen, aus denen sie abgeleitet sind, betrachtet werden und
führen schließlich zu
echten somatischen Embryos, die als bipolar erkennbar sind, d. h.
die Fähigkeit
besitzen, zu Wurzeln und Schößlingen
aus den meristematischen Wurzel- und Schößlingeweben zu führen. So
ist ein lebensfähiger
echter somatischer Embryo also einer, der zu mindestens einem Schößling führen kann,
der genetisch ausgedrückt,
im wesentlichen mit dem zellulären
Material, aus dem das Explantat hervorging und von dem es abgeleitet
ist, identisch ist, wenn es weiteren geeigneten Behandlungen, die üblicherweise
auf dem Fachgebiet verwendet werden, unterworfen wird.
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Pflanzengewebsmaterial, das zur Verwendung
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
geeignet ist, ist Explantatmaterial, das aus jedem Pflanzenorgan
oder Teil davon oder einem anderen in geeigneter Weise differenzierten
Pflanzengewebe, z. B. Protoplasten, erhalten werden kann. Ein solches
Gewebe kann aus der Gruppe, umfassend Stamm, Blatt, Blütenblatt,
Hypocotylabschnitt, Apicalmeristem, Ovarien, zygotischer Embryo
per se, Knolle bzw. Keimling, Gefäßbündel, Pericytele, Antherenfilamente
und dgl., ausgewählt
werden. Alternativ kann ein geeignetes Explantatmaterial ein somatischer
Embryo per se sein. Das Pflanzengewebe kann aus jeder Pflanzenart
von Interesse entnommen werden und umfaßt Pflanzengewebe, ausgewählt aus monocotylen
oder dicotylen Pflanzen. Eine Auswahl von Pflanzentypen von Interesse
findet sich in dem Handbook for Seedling Evaluation, J. Bekendam
und R. Grob, ISTR, Zürich,
Schweiz, 1979, S. 28 bis 29 und ist weiter im Index auf den S. 122
bis 126 beispielhaft ausgeführt,
worauf hiermit Bezug genommen wird. Bevorzugte Pflanzentypen umfassen
diejenigen, ausgewählt
aus der Gruppe, umfassend Cyclamen, Cucurbita, Lycopersicon, bevorzugt
Lycopersicon, für
Tafel oder zum Essen, Allium, Begonia, Beta, Primula, Brassica,
Capsicum, Cichorium, Gerbera, Impatien, Lactuca, Oryza, Pelargonium,
Petunia, Viola und Zea. Am meisten bevorzugt sind Pflanzentypen,
ausgewählt
aus der Gruppe, umfassend Cyclamen, Cucurbita, Beta, wie Beta vulgaris
(Zuckerrübe),
Brassica, wie B. oleracea oder B. napus, Viola, Pelargonium und
Capsicum.
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Das flüssige Pflanzengewebskulturmedium,
das zur Verwendung bei dem erfindungsgemäßen Verfahren geeignet ist,
kann jedes flüssige
Pflanzengewebskulturmedium, das sich zur Induktion und/oder Förderung
der Embryogenese eignet, sein. Beispiele für üblicherweise auf dem Fachgebiet
verwendete Grundmedien umfassen Gaborgs B5-Medium (B5), Murashige-Skoog-Medium (MS)
und Varianten davon.
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Die vorliegende Erfindung zieht in
Betracht, daß eine
ausreichende Menge an Auxin mit der Fähigkeit, die PEM-Bildung zu
induzieren, einem geeigneten Flüssigkulturmedium,
das das Explantat oder ein anderes geeignetes Ausgangsmaterial in
einer ersten Induktionsphase enthält, zugesetzt wird, und daß nach einer
solchen ersten Induktionsphase ein weiteres geeignetes flüssiges Kulturmedium,
das das PEM- Wachstum
und die Multiplikation fördern
kann, verwendet wird, in dem die Auxinkonzentration in geeigneten
Intervallen ergänzt
wird. Es ist folglich vorteilhaft, die Auxinkonzentration im Verlauf
der Zeit zu überwachen,
beispielsweise unter Verwendung von HPLC-Standardtechniken, die
auf dem Fachgebiet bekannt sind, um sicherzustellen, daß die Entwicklungsstufe
der Suspension auf der Stufe der PEM fixiert wird. Es ist auch wichtig,
dem Pflanzengewebskulturmedium nicht zu viel Auxin hinzuzufügen, um
mögliche
toxische Nebenwirkungen der Auxine zu vermeiden und um dennoch die
PEMs in einem lebensfähigen
Zustand zu erhalten.
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Das flüssige Pflanzengewebskulturmedium
für PEM-Wachstum
und -Multiplikation kann das Pflanzengewebskulturmedium für die anfängliche
Induktionsphase sein, in dem die Konzentration an Auxin und/oder an
anderen wesentlichen Komponenten einfach in geeigneten Intervallen
ergänzt
wird, so daß die
Induktions- und Promotionsphasen der somatischen Embryogenese stattfinden
können.
Das anfängliche
Medium für
die Induktionsphase kann auch durch frisches Pflanzengewebskulturmedium,
das geeignete Auxinkonzentrationen enthält, in geeigneten Intervallen
ersetzt werden, wobei das flüssige
Pflanzengewebskulturmedium das gleiche sein kann, wie das geeignete,
aber andere flüssige
Pflanzengewebskulturmedium, das anfänglich verwendet wurde, oder
sich davon unterscheiden kann. So ist klar, daß das tatsächliche Pflanzengewebskulturmedium
oder -medientypen, die verwendet werden, für die Erfindung nicht kritisch
sind, vorausgesetzt, daß sie flüssig sind
und zur Induktion und/oder Förderung
der PEM-Bildung
in Gegenwart geeigneter Auxinkonzentrationen verwendet werden können.
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Es ist auch leicht klar, daß die notwendige
Auxinkonzentration von Pflanzenart zu Pflanzenart variiert und von
Pflanzensorte zu Pflanzensorte variieren kann. Der Typ und die Konzentration
des Auxins, das für
eine gegebene Sorte das optimale Ergebnis ergibt, kann mit Standardtests
bestimmt werden. In Abhängigkeit
von der Pflanzensorte kann es vorteilhaft sein, ein Gemisch von
Auxinen zu verwenden. Beispiele für Auxine und auxinartige Verbindungen,
die zur Verwendung bei dem erfindungsgemäßen Verfahren geeignet sind,
umfassen Indolessigsäure,
Indolbuttersäure,
Naphthalinessigsäure
und Gemische davon. Der Auxingehalt wird bei einer solchen Konzentration
gehalten, das das Wachstum und die Bildung von PEMs fördert.
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Die Auxinkonzentration wird bevorzugt
bei einer Konzentration von etwa 0,1 mg/l bis etwa 30 mg/l in Abhängigkeit
von den PEM-Zahlen oder der Biomasse und der Pflanzenart von Interesse
gehalten. Ein geeignetes Gemisch von Auxinen kann NAA und 2,4-D
in geeigneten Konzentrationen umfassen. Die wirksame Auxinkonzentration
an Naphthalinessigsäure
(NAA) liegt im allgemeinen im Bereich von etwa 0 bis 20 mg/l und die
von 2,4-D im Bereich von etwa 0, 1 mg/l bis zu etwa 10 mg/l in Abhängigkeit
von der Pflanzenart von Interesse. Beispielsweise benötigen Cyclamen-PEMs
nicht die Anwesenheit von NAA, aber benötigen die Anwesenheit von 2,4-D
in einer Anfangskonzentration von etwa 5 bis 10 mg/l; es wurde gefunden,
daß Lycopersicon-PEMs
NAA in einer Anfangskonzentration von 20 mg/l und 2,4-D in einer
Anfangskonzentration von 1 mg/l benötigen.
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In Abhängigkeit von der Pflanzensorte
und dem verwendeten Pflanzengewebskulturmedium kann es vorteilhaft
sein, eine nicht-phytotoxische Menge Cytokinin dem auxinhaltigen
Medium zuzusetzen, um die Auxinaufnahme zu erleichtern.
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Die Stufen i) und ii) des Anspruchs
1 können
beispielsweise wie folgt durchgeführt werden:
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Das Explantatmaterial wird in ein
geeignetes Flüssigmedium,
wie B5-Medium oder MS-Medium, gegeben, das ein Auxin oder ein Gemisch
von Auxinen in einer Konzentration von etwa 0,1 mg/l bis etwa 30
mg/l in Abhängigkeit
von der Art von Interesse enthält
und die bezüglich
der Induktion der PEM-Bildung
effektiv ist, gegeben. Das Explantatmaterial wird in einer geeigneten
Dichte von etwa 0,01 g Frischgewicht/l bis etwa 100 g Frischgewicht/l
Kultur, bevorzugt von etwa 1,0 g Frischgewicht/l bis etwa 10 g Frischgewicht/l
für eine
Zeitspanne, die in Wochen gemessen wird, während der PEMs erscheinen,
gezüchtet.
Die Zeitspanne kann zwischen etwa zwei Wochen bis zu etwa 14 Wochen
oder mehr, typischerweise von etwa vier Wochen bis etwa acht Wochen,
in Abhängigkeit
von der interessierenden Pflanzenart betragen. Typischerweise werden
die erhaltenen PEMs aus der anfänglichen
Explantatmaterialkultur, beispielsweise durch Verdünnung des
Mediums oder Ersatz des Mediums, herausgetrennt und weiter auf den
gleichen oder einem ähnlichen
frischen Flüssigmedium
gezüchtet.
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Die erhaltenen PEMs können in
eine Wachstums- oder Multiplikatorphase unmittelbar unter den gleichen
oder ähnlichen
Umgebungsbedingungen wie denjenigen, die zur Induktion von PEM-Bildung
benötigt werden,
eintreten. Der Einfachheit halber wird diese Phase hier als Multiplikatorphase
bezeichnet, da Zunahmen der PEM-Zahlen oder der PEM-Biomasse überwacht
werden und wachsen gesehen werden.
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Nachdem die Induktion der PEM-Bildung
beobachtet wird, wird das flüssige
Pflanzengewebskulturmedium so überwacht,
daß die
Auxinkonzentration in einer Höhe
aufrechterhalten wird, die ausreicht, das PEM-Wachstum und -multiplikation
ohne signifikante PEM-Entwicklung zu fördern. Die Multipli kationsphase kann
die Subkultivierung des flüssigen
Pflanzengewebskulturmediums der Wahl in regelmäßigen Verdünnungen umfassen, so daß die Auxingehalte
auf Gehalte kontrolliert werden, die ausreichende PEM-Multiplikation für ein geeignetes
Zeitintervall zu fördern.
Alternativ können
die PEMs von der anfänglichen
Explantatmaterialkultur abgetrennt werden und in ein auxinhaltiges
Pflanzengewebskulturmedium gegeben werden und einfach bis zu der
gewünschten
PEM-Biomasse unter Verwendung eines diskontinuierlichen oder eines
kontinuierlichen Kultursystems multiplizieren gelassen werden. Typischerweise
ist dies mit der Aufrechthaltung einer Auxinkonzentration über einem
Gehalt von etwa 0,1 mg/l für
eine Zeitspanne verbunden. Die Zeitspanne für die Multiplikationsphase
kann in Jahren gemessen werden, abhängig davon, wie viele PEMs
zur Umwandlung in echte somatische Embryos benötigt werden, jedoch wird üblicherweise
die Multiplikationsphase in Monaten oder Wochen, wie zwischen etwa
zwei bis etwa 30 Wochen, in Abhängigkeit
von der Menge an benötigter PEM-Biomasse
gemessen. Einmal können
in der Multiplikationsphase PEMs zu einem beliebigen Zeitpunkt gewonnen
werden, um sie in im wesentlichen auxinfreies Pflanzengewebskulturmedium
zu geben, in dem sie sich dann weiter zu echten somatischen Embryos
entwickeln können.
Dies kann mit dem Aussieben, wie hier beschrieben, d. h. der Selektion
der PEM-Fraktionen einer bestimmten Größe, verbunden sein, die durch
Siebe mit geeigneter Größe (z. B.
ein Sieb mit einer Porengröße von 150 μm) passieren
können,
aber auf Sieben kleinerer Größe, z. B.
einem Sieb mit einer Porengröße von 100
mm, zurückgehalten
werden.
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Die PEM-Bildung und -Multiplikation
wird vorteilhafterweise durch Supplementieren einer geeigneten Kohlenstoffenergiequelle,
zweckdienlicherweise eines löslichen
Kohlenhydrats, wie Saccharose, Glukose oder Raffinose, in das flüssige Pflanzengewebskulturmedium
beeinflußt.
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Typische Kohlenhydratkonzentrationen
liegen im Bereich von 15 g/l bis 90 g/l, bevorzugt von 20 g/l bis 60
g/l, Pflanzengewebskulturmedium.
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Die Multiplikationsphase kann in
Kolben oder in einem Bioreaktor durchgeführt werden. Bioreaktoren sind
auf dem Fachgebiet zur Züchtung
von Zellsuspensionen zur Handhabung von sekundären Zellmetaboliten bekannt,
jedoch wurde die Verwendung von Bioreaktoren zur Züchtung von
PEM bisher nicht beschrieben. Es wurde gefunden, daß Bioreaktoren
nützlich
zur Produktion sehr großer
Mengen von PEMs in relativ kurzen Zeitintervallen sind.
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Zweckdienlicherweise werden gepackte
Zellvolumina aus PEM-Suspensionskulturen in ein geeignetes Medium,
das eine ausreichende Menge einer geeigneten Kohlenstoffenergiequelle,
wie beispielsweise Saccharose, Glukose und Raffinose, in einer Konzentration
zwischen etwa 15 g/l bis zu etwa 90 g/l oder bevorzugter zwischen
etwa 20 g/l bis etwa 60 g/l, in Abhängigkeit von der interessierenden
PEM-Spezies enthält, in einem
geeigneten Bioreaktor inokuliert. Preil W und Beck A. [(1991) Acta
Horticulturae 289, Plant Technology: 179–192] beschreiben die somatische
Embryogenese in Bioreaktoren unter Verwendung von Vibromischern,
jedoch wird in dieser Untersuchung nicht angegeben, daß PEM-Bildung
und -Multiplikation vor der Entwicklung von PEMs in somatische Embryos
durchgeführt
wird. Es wurde gefunden, daß die
Verwendung von Vibromischern in Bioreaktoren an PEM-Suspensionskulturen
signifikant die Lebensspanne der PEMs im Verlauf der Zeit erhöht, die
PEM-Biomasse zu erhöhen
hilft, PEM-Biomasseverluste verringert und Verklumpen der PEMs verhindert.
Ein mit einer perforierten Mischplatte oder einer Rührscheibe
ausgestatteter Vibromischer (erhältlich
von Applikon BV, Niederlande und Chemap, AG, Schweiz), der an einer
fixierten Ebene in einem Bioreaktor positioniert wurde und im wesentlichen
in der fixierten Ebene vibrieren konnte, führte dazu, daß PEM-Suspensionskulturen
ohne signifikanten Verlust der PEM-Biomasse vermischt oder gerührt wurden.
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Bevorzugt wird der Vibromischer in
im wesentlichen der vertikalen Ebene vibriert. Eine typische Arbeitsbetriebsfrequenz
eines Vibromischers zur Verwendung bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
beträgt
50 Hz; die Amplitude liegt zweckdienlicherweise in der Größenordnung
von + 6 mm oder weniger. Sobald eine PEM-Biomasse erhalten wird,
die zu einer gewünschten
Anzahl somatischer Embryos führen
kann, können
die PEMs in Kontakt mit einem im wesentlichen auxinfreien flüssigen Pflanzengewebskulturmedium
gebracht werden, in dem sie sich in somatische Embryos entwickeln
können.
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Die PEM-Suspension wird vorteilhafterweise
belüftet.
Dies kann in an sich bekannter Weise geschehen. Wenn ein Vibromischer
verwendet wird, kann die Luft beispielsweise in dem Vibromischerreaktor
unter Verwendung einer porösen
Perlvorrichtung perlförmig
eingeleitet werden.
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Aus den vorstehenden Ausführungen
und den Beispielen folgt, daß die
optimalen Bedingungen für
die verschiedenen Parameter, wie Typ und Konzentration der Auxine,
die Anwesenheit eines Cytokinins, die Energie-(Kohlenhydrat)-Quelle,
die Rühr-
oder Vibrationsfrequenz, die Sauerstoffzufuhr, die Lichtintensität und die
Wellenlänge,
in Abhängigkeit
von dem verwendeten Pflanzenmaterial variieren werden. Solche optimalen Bedingungen
können
unter Verwendung von Standardtests (wie in den Beispielen erläutert) bestimmt
werden.
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Die anschließenden Stufen iii) und iv)
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Erhalt somatischer Embryos können
wie folgt durchgeführt
werden:
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Die Förderung der PEM-Entwicklung
in somatische Embryos kann dadurch erzielt werden, daß die PEMs
in ein auxinfreien Pflanzengewebskulturmedium gegeben werden. Die
lebensfähigen
PEMs können
sich zu somatischen Embryos entwickeln. Vor dem Transfer in auxinfreies
Medium werden die PEMs vorteilhafterweise gesiebt, z. B. durch ein
Nylonsieb, um die PEM-Größenfraktion
auszuwählen,
die äußerst effizient
die gewünschten
somatischen Embryos ergibt. Ein zu hoher Gehalt an nichtlebensfähigen PEMs
hemmt die Bildung somatischer Embryos. Im allgemeinen ist es wünschenswert,
PEMs zu verwenden, die mindestens 5%, bevorzugt mindestens 10%,
bevorzugter mindestens 15% lebensfähige PEMs enthalten. Die optimale
Größenfraktion
kann nach Standard-Screening-Tests bestimmt werden.
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Die PEMs einer ausgewählten Größe können beispielsweise
durch Sieben oder jedes andere Verfahren zur Sortierung nach Größe auf dem
Fachgebiet gewonnen werden. Der Fachmann wird erkennen, daß die Größe von PEMs
mit gewünschter
Größe (d.h.
die PEM-Fraktion mit einem hohen Gehalt an lebensfähigen PEMs)
von Art zu Art variiert, wie hier näher ausgeführt.
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Eine gesiebte Fraktion der PEMs ist
eine, die dadurch erhalten wird, daß PEMs durch ein Filtermittel, wie
ein Maschennetz bekannter Porengröße, z. B. ein Nylonnetz, geleitet
werden, um PEMs innerhalb eines gegebenen Größenbereiches zu erhalten. PEMs
können
von jeder beliebigen Größe bis zu
etwa 1 mm Durchmesser in Abhängigkeit
von der Pflanzenart sein, jedoch können Aggregate von PEMs bis
zu 5 mm Durchmesser besitzen. Im allgemeinen liegt die gewünschte Größe der einzelnen
PEMs im Bereich von μm.
Es wurde gefunden, daß die
Größe der PEMs
für den
Erhalt einzelner davon abgeleiteter somatischer Embryos kritisch ist.
Bevorzugt ist eine gewonnene PEM-Fraktion eine, bei der jede PEM
darin zu einem somatischen Embryo unter geeigneten Bedingungen führen kann.
Natürlicherweise
variiert die Größe der speziellen
lebensfähigen gesiebten
PEM-Fraktion von Pflanzenart zu Pflanzenart. Beispielsweise ist
die nützlichste
PEM-Fraktion für Gurke eine,
in der die Größe der PEMs
zwischen etwa 100 μm
bis etwa 150 μm
liegt; die PEM-Fraktion für Cyclamen
von etwa 150 μm
bis etwa 300 μm.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die PEM-Fraktion eine, in der jede PEM zu mindestens einem somatischen
Embryo, bevorzugt zu einem einzelnen somatischen Embryo, führen kann.
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Das im wesentlichen auxinfreie flüssige Pflanzengewebskulturmedium
ist eines, das PEMs erlauben kann, sich zu somatischen Embryos zu
entwickeln. So wird angenommen, daß das im wesentlichen auxinfreie flüssige Pflanzengewebskulturmedium
ein auxinentleertes Pflanzengewebskulturmedium sein kann, in dem Restgehalte
an Auxin vorhanden sein können,
aber wobei diese Auxingehalte, sofern vorhanden, nicht wesentlich
die Entwicklung von PEMs in somatische Embryos stören, oder
ein auxinfreies Pflanzengewebskulturmedium sein kann. Natürlicherweise
ist dem Fachmann klar, daß das
im wesentlichen auxinfreie Pflanzengewebskulturmedium entweder in
einen Kolben oder in einen Bioreaktor, beispielsweise einen, der
mit einem Vibromischer ausgestattet ist, in Abhängigkeit von der Anzahl der
erwünschten
somatischen Embryos, gegeben wird. Die erhaltenen somatischen Embryos
können
dann in Pflanzen unter Verwendung von auf dem Fachgebiet bekannten
Methoden umgewandelt werden. So ist es durch Überwachen der PEM-Biomasse
möglich,
große
Anzahlen somatischer Embryos in kommerziellen Mengen zu erhalten.
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Das auxinfreie Medium umfaßt zweckdienlicherweise
eine lösliche
Kohlenhydratenergiequelle in einer Konzentration von 15 g/l bis
90 g/l, bevorzugt 20 g/l bis 60 g/l. Geeignete Kohlenhydratenergiequellen
umfassen Saccharose, Glukose und Raffinose.
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Kommerzielle Mengen an einem somatischen
Embryo können
im Wertebereich von ein paar Hundert (z. B. 500) bis zu mehreren
Millionen (z. B. 3.000.000) oder mehr in Abhängigkeit von den Erfordernissen
des Kunden liegen. Wenn beispielsweise ein Erfordernis nach etwa
200.000 Pflanzen besteht, wird die PEM-Multiplikation fortgesetzt,
bis eine PEM-Biomasse erreicht wird, die im wesentlichen zu etwa
200.000 somatischen Embryos führen
kann. Solche PEMs werden dann in Kontakt mit einem auxinfreien flüssigen Pflanzengewebskulturmedium
gebracht, in dem sie sich zu somatischen Embryos entwickeln können.
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Sobald sich echte somatische Embryos
in dem im wesentlichen auxinfreien Pflanzengewebskulturmedium entwickeln,
können
sie von dem auxinfreien Pflanzengewebskulturmedium abgetrennt und
in Pflanzen unter Verwendung von üblicherweise auf dem Fachgebiet
verwendeten Techniken umgewandelt werden.
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Die somatischen Embryos werden dann
zweckdienlicherweise von den nichtlebensfähigen PEMs vor der kommerziellen
Verwendung abgetrennt. Dies kann in an sich bekannter Weise erfolgen.
Die nichtlebensfähigen
PEMs sind im allgemeinen kleiner als die somatischen Embryos. Die
somatischen Embryos können beispielsweise
manuell, durch Sieben oder Zellsortieren isoliert werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren bietet Chargen
von somatischen Embryos, die somatische Embryos umfassen, die im
wesentlichen alle den gleichen Ploidiegrad besitzen. Chargen von
somatischen Embryos können
zwischen mehreren Hundert bis zu 10.000en oder mehr in Abhängigkeit
von den kommerziellen Erfordernissen umfassen. Bevorzugt umfassen
die Chargen von somatischen Embryos im wesentlichen diploide somatische
Embryos oder im wesentlichen tetraploide somatische Embryos. Eine
Charge somatischer Embryos kann einfach eine Suspension somatischer
Embryos sein, aus der die flüssigen
Medien entzogen wurden, wobei die somatischen Embryos in einen geeigneten
Behälter
gegeben werden. Die umgebende Umwelt des Be hälters kann eine relativ hohe
Feuchtigkeit, z. B. 100%, haben und kann bei einer geeigneten kühlen Temperatur über 0°C bis zu
etwa 15°C
gehalten werden. So gelagerte somatische Embryos können bis
zu etwa 4 Tagen gehalten werden. Alternativ können die somatischen Embryos
einem Trocknungsverfahren unterworfen werden, gefroren, pelletiert,
in ein Gel verkapselt werden und dgl.
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Das erfindungsgemäße Verfahren betrifft ferner
Suspensionskulturen mit somatischen Embryos, die sich von Daucus
unterscheiden, umfassend somatische Embryos, die im wesentlichen
alle den gleichen Ploidiegrad besitzen. Bevorzugte somatische Embryos
sind diploid oder tetraploid. Die somatischen Embryos leiten sich
von dicotylem oder monocotylem Explantatmaterial ab.
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Nun folgen Beispiele, die die Erfindung
erläutern.
Es ist jedoch zu verstehen, daß die
Beispiele in keiner Weise den Umfang der Erfindung beschränken sollen.
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Beispiel 1: Initiierung
von embryogenen Cyclamenzellkulturen und somatische Embryos daraus
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Samen der Cyclamensorte "Concerto Scarlet" (Sluis und Groot)
werde mit 70% Ethanol (für
2 min) und mit einer 1,5%igen Lösung
Natriumhypochlorit (für
45 min) oberflächensterilisiert,
dann gründlich
mit sterilem Wasser (3 ×)
gewaschen. Die Samen werden auf feuchtem Papier für 2 bis
4 Wochen bei 23°C
gekeimt, und der daraus hervorgehende Keimling wird als Explantatmaterial
verwendet. Drei Keimlinge werden in 10 ml B5-Grundmedium (im Handel
erhältlich
von Duchefa Biochemie BV, Haarlem, Niederlande), das mit 20 g/l
Saccharose, 10 mg/l 2,4-D, 100 mg/l Myoinosit, 1,0 mg/l Nicotinsäure, 1,0
mg/l Pyridoxin-HCl, 10 mg/l Thiamin-HCl supplementiert ist, auf
einem Rotationsschüttler
(G10-Gyrorotationsschüttler,
New Brunswick Scientific, Edison, N.J., USA) mit 100 UpM im Dunkeln
bei 23°C
gezüchtet.
Nach 7 Tagen wird das Medium durch frisches Medium ersetzt. Nach
weiteren 7 Tagen wird die Kultur 5fach auf ein Volumen von 50 ml
mit frischem Medium verdünnt.
Nach weitere 7 Tagen werden das zentrale Mark, das die Gefäßbündel und
die Pericycle des gekeimten Explantatmaterials aus der verdünnten Kultur
umfaßt,
von dem gekeimten Explantatmaterial abgetrennt und, abgesehen vom
Rest der Keimlinge, in 25 ml B5-Grundmedium, das mit 20 g/l Saccharose,
100 mg/l Myoinosit, 1,0 mg/l Nicotinsäure, 1,0 mg/l Pyridoxin-HCl,
10 mg/l Thiamin-HCl, 5 mg/l 2,4-D und 1 mg/l Kinetin supplementiert
ist, subkultiviert. Die Subkulturen werden wöchentlich zweifach für 4 Wochen
verdünnt. Proembryogene
Massen erscheinen nach etwa 4 Wochen. Die PEMs werden durch weiteres
Subkultivieren, wie vorstehend beschrieben, für eine Zeitspanne von 2 Wochen
multipliziert. Die PEMs können
sich in lebensfähige
echte somatische Embryos durch weiteres Züchten auf auxin- und cytokininfreiem
B5-Medium, das mit 20 g/l Saccharose, 100 mg/l Myoinosit, 1,0 mg/l
Nicotinsäure,
1,0 mg/l Pyridoxin-HCl,
10 mg/l Thiamin-HCl supplementiert ist, entwickeln.
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Beispiel 2: Initiierung
von embryogenen Cyclamenzellsuspensionskulturen und somatische Embryos
daraus.
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Cyclamensamen (cv Conserto Scharlaken
Othello, Zaadunie BV) werden mit 70% Ethanol (für 2 min) und 1%iger Natriumhypochloritlösung (für 45 min)
oberflächensterilisiert
und gründlich
mit sterilem Wasser gewaschen (3 ×). Die Samen werden auf feuchtem
Papier zwischen zwei bis fünf
Wochen im Dunkeln bei 23°C gekeimt.
Hervorgehende Keimlinge werden als Explantatmaterial verwendet und
in zwei bis acht Stücke
erschnitten. Der Ploidiegrad des Explantatmaterials wird gemäß der Lehre
von De Laat A. A. M. et al. (1987), Plant Breeding 99: 303–307, gemessen
und als diploid befunden.
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Das Explantatmaterial aus den drei
Keimlingen wird in 10 ml B5-Grundmedium (Duchefa Biochemie BV, Haarlem,
Niederlande), das mit 20 g/l Saccharose, 5 mg/l 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure und
1 mg/l Kinetin supplementiert ist, in einem 50 ml Kolben auf einem
Rotationsschüttler
(100 UpM) im Dunkeln und bei einer Temperatur von 23°C gezüchtet. Alle
Kolben werden mit einer Aluminiumfolie bedeckt. Nach einer Woche
wird die Kultur 5fach mit B5-Grundmedium, das mit 20 g/l Saccharose,
2 mg/l 2,4-D, 100 mg/l Myoinosit, 1,0 mg/l Nicotinsäure, 1,0
mg/l Pyridoxin-HCl, 10 mg/l Thiamin-HCl und 1 mg/l Kinetin supplementiert
ist, auf ein Volumen von 50 ml in einem 250 ml Kolben verdünnt. Nach
weiteren zwei Wochen enthält
die Kultur PEMs, die vom Rest der Kultur mit einer Pipette mit einer
weiten Öffnung
abgetrennt werden und separat gezüchtet werden. Die PEMs werden
visuell als Zellklumpen, die im wesentlichen aus kleinen runden
cytoplasmatischen Zell bestehen, identifiziert. In diesem Stadium
werden PEMs entweder als einzelne Zellklumpen oder als eine Anzahl
von Zellklumpen, die aneinander haften, identifiziert. Die Kulturen
werden alle zwei Wochen durch Inokulieren von 1 ml gepackten Zellen
in B5-Grundmedium, das mit 20 g/l Saccharose, 5 mg/l 2,4-D, 100
mg/l Myoinosit, 1,0 mg/l Nicotinsäure, 1,0 mg/l Pyridoxin-HCl,
10 mg/l Thiamin-HCl und 1 mg/l Kinetin auf ein Endvolumen von 50
ml supplementiert ist, in einem 250 ml Kolben unter Verwendung einer
Pipette mit einer weiten Öffnung
kultiviert. Das Volumen der gepackten Zellen (PCV), d. h. die gesamte
Zellmasse nach der Zentrifugation wird für PCVAnfang und
PCVEnde durch Zentrifugieren der Proben
aus Kulturen für
2 min bei 700 × g
bestimmt. Die embryogene Zellinie wächst im allgemeinen mit einer
Verdopplungszeit zwischen etwa 4 bis 6 Tagen, wie aus Messungen
von PCVAnfang und PCVEnde unter
Verwendung der Formel von Schlegel, H. G. (1981) Allgemeine Microbiologie,
Thieme, Stuttgart, S. 190, berechnet wurden. Die so erhaltene embryogene
Zellinie wird für
mindestens 45 Wochen gehalten und ist genetisch stabil, d. h. der
Ploidiegrad ist diploid, ebenso wie der des ursprünglichen
Explantatmaterials.
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Die PEMs werden durch Sieben der
PEM-Kultur durch Nylonsiebe mit einer Porengröße von 250 μm bzw. 100 μm selektiert. Acht Tage nach
dem Subkultivieren wird die höchste
Anzahl der PEMs/ml erhalten. Diese Fraktion führt zu einer optimalen Embryoentwicklung
und der höchsten
Anzahl von Embryos pro PCV der PEM-Kultur. Die Anzahl der gesiebten
PEMs liegt im allgemeinen im Bereich von 1000 bis 5000 PEMs/ml PCV.
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Nach dem Sieben werden die PEMs gewaschen
und in Entwicklungsmedium, d. h. MS- oder B5-Medium, das mit Saccharose
oder Glukose bis zu einer Konzentration von 174 mM supplementiert
ist, inokuliert. 25 bis 50 PEMs/ml werden in einem mit einer Aluminiumfolie
und Nescofilm (Bando Chemicals Ind. Ltd., Japan) versiegelten Kolben
gezüchtet.
Nach drei bis vier Wochen werden torpedoförmige Embryos gebildet, die zygotischen
Embryos ähneln.
Unter Verwendung dieses Verfahrens werden 250.000 Embryos produziert.
Unter Verwendung der Techniken der durchflußcytometrischen Analyse, wie
von De Laat A. M. M. a. a. O. beschrieben, an einer Zufallsprobe
der Embryokultur wird der DNA-Gehalt der 500 somatischen Embryos
bewertet. Es wird gefunden, daß alle
Embryos diploid sind.
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Die Umwandlung (d. h. Keimung) der
Cyclamenembryos umfaßt
die Keimlingbildung, gefolgt von der Bildung von zusätzlichen
Wurzeln, und wird durch Züchten
der Embryos auf einem Flüssigmedium,
d. h. MS- oder B5-Medium, mit einem Glukose- oder Saccharosegehalt
von etwa 116 mM bzw. 58 mM induziert. Die Keimlingbildung ist als
die Entwicklung einer Knolle oder einer Keimlingstruktur aus dem
Hypocotyl definiert. Die weitere Entwicklung des Keimblatts, das
das erste Blatt bildet, kann entweder in Flüssigmedium oder auf einem festen
Medium, wie Perlite, sterilisiertem Boden und dgl. erfolgen.
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Umgewandelte Embryos werden direkt
auf Perlite oder in Blumenerde unter sterilen Bedingungen (in Gegenwart
einer Kohlenstoffquelle) oder unter nichtsterilen Bedingungen (kein
Zusatz einer Kohlenstoffquelle) gesät und zeigen nach zwei bis
vier Wochen im Dunkeln bei 18 bis 20°C eine Keimblattbildung. Eine
relativ hohe Feuchtigkeit von etwa 90 wird verwendet. Über 90%
der Embryos wandeln sich in das Keimblattstadium unter sterilen
Bedingungen um. Sobald das Keimblatt auftritt, werden die so erhaltenen
Schößlinge an
das Licht gebracht und vor dem Transfer in das Treibhaus abgehärtet.
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Beispiel 3: Initiierung
von embryogenen Tomatenzellkulturen
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Samen der Tomatensorte "Manhattan" (Sluis und Groot)
werden mit 70% Ethanol (für
2 min) und einer 1,5%igen Natriumhypochloritlösung für 15 min oberflächensterilisiert,
dann gründlich
mit sterilem Wasser gewaschen (3 ×). Die Samen werden auf feuchtem
Papier im Verlauf von drei Tagen bei einer Temperatur von 23°C gekeimt.
Vollständige
Sämlinge
werden gewonnen, und jeder Sämling
wird in vier Stücke
geschnitten, die dann als Explantatmaterial verwendet werden. 10
Sämlinge
werden so aufgeschnitten und in 15 ml flüssigem B5-Grundmedium (im Handel
erhältlich
von Duchefa Biochemie BV, Haarlem, Niederlande), das mit 20 g/l
Saccharose, 20 mg/l NAA, 1 mg/l 2,4-D, 1 mg/l Kinetin, 100 mg/l
Myoinosit, 1 mg/l Nicotinsäure,
1 mg/l Pyridoxin-HCl und 10 mg/l Thiamin-HCl supplementiert ist,
auf einem Rotationsschüttler
mit 100 UpM bei 23°C unter
einer cyclisierenden 16stündigen
Lichtperiode und 8stündigen
Dunkelheitsperiode inkubiert. Das Kulturmedium wird bezüglich der
Auxinkonzentration unter Verwendung von auf dem Fachgebiet bekannten HPLC-Techniken überwacht.
Sobald die Auxinkonzentration auf Werte unter 0,1 mg/l, nach etwa
7 Tagen, fällt, werden
15 ml frisches B5-Grundmedium
(im Handel erhältlich
von Duchefa Biochemie BV, Haarlem, Niederlande), das mit 20 g/l
Saccharose, 20 mg/l NAA, 1 mg/l 2,4-D, 1 mg/l Kinetin, 100 mg/l
Myoinosit, 1 mg/l Nicotinsäure,
1 mg/l Pyridoxin-HCl und 10 mg/l Thiamin-HCl supplementiert ist,
zugesetzt, um das Volumen auf 30 ml Kultur aufzufüllen. Diese
Kultur wird alle 4 bis 7 Tage subkultiviert, indem das Explantatmaterial
und die Zellen sich 15 min absetzen gelassen werden, und die Kultur
wird durch Aufnahme von 15 ml verbrauchtem Medium und Auffüllen mit
15 ml frischem Medium erneut angesetzt. Nach etwa 4 bis 7 Wochen
nach dem anfänglichen
Züchten
des Explantatmaterials werden proembryogene Massen (PEMs) beobachtet.
Die PEMs werden durch weiteres Subkultivieren, wie vorstehend beschrieben,
für eine
Zeitspanne von 2 Wochen multipliziert. Die PEMs werden weiter auf
auxinfreiem B5-Grundmedium, das wie vorstehend, jedoch ohne NAA,
2,4-D und Kinetin supplementiert ist, subkultiviert und echte somatische
Embryos werden beobachtet.
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Beispiel 4: Initiierung
von embryogenen Tomatenzellkulturen
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Samen der Tomatensorte "Majorca" (Sluis und Groot)
werden mit 70% Ethanol (für
2 min) und einer 1,5%igen Natriumhypochloritlösung für 15 min oberflächensterilisiert
und dann gründlich
mit sterilen Wasser gewaschen (3 ×). Die Samen werden auf feuchtem
Papier 7 Tage bei einer Temperatur von 23°C im Dunkeln gekeimt. Die Keimblätter werden
gewonnen und in Stücke
geschnitten, die als Explantatmaterial verwendet werden. 6 Cotyledonen
von 3 Sämlingen
werden so aufgeschnitten und in 15 ml Flüssigmedium A (siehe Tabelle
1), das mit 4 mg/l 2,4-D und 0,5 mg/l Kinetin supplementiert ist,
auf einem Rotationsschüttler
mit 100 UpM bei 23°C
im Dunkeln inkubiert. Nach 14 Tagen werden 35 ml frisches Medium
A (siehe Tabelle 1) einschließlich Hormone,
wie vorstehend beschrieben, zugesetzt. Die Kultur wird alle 14 Tage
durch 2faches Verdünnen
in frischem Medium A (siehe Tabelle 1), das mit Hormonen wie vorstehend
supplementiert ist, subkultiviert. Etwa 4 Wochen nach der anfänglichen
Züchtung
des Explantatmaterials werden PEMs beobachtet. Die PEMs werden durch
weiteres Kultivieren, wie vorstehend beschrieben, multipliziert. Tabelle
1: Zusammensetzung des Mediums A
Makroelemente
| g/l |
NH4NO3 | 1,20 |
(NH4)2SO4 | 0,66 |
KH2PO4 | 0,55 |
KNO3 | 1,01 |
MgCl2·6H2O | 0,30 |
CaCl2 | 0,22 |
Citronensäure | 0,5 |
Saccharose | 20 |
Mikroelemente 2 ml Stammlösung/l Vitamin-Gamborg-B5 (1
ml/l) 1 ml Stammlösung/l
-
pH-Wert eingestellt auf 5,8 unter
Verwendung von KOH (1 M). Mikroelemente
(Stammlösung)
| g/l |
FeSO4·7H2O | 6,9 |
CuSO4·5H2O | 0,65 |
CoCl2·6H2O | 0,12 |
MnCl2·4H2O | 2,97 |
NaMoO4·2H2O | 0,24 |
KI | 0,041 |
HBO3 | 1,5 |
ZnSO4·7H2O | 4,3 |
NiSO4·6H2O | 0,39 |
Citronensäure | 2 |
pH = 2,3 | |
g24 | |
Vitamin-Gamborg-B5
(Duchefa): Stammlösung
supplementiert mit:
Myoinosit | 100 g/l |
Nicotinsäure | 1 g/l |
Thiamin-HCl | 1 g/l |
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Beispiel 5: Initiierung
von embryogenen Gurkenzellsuspensionskulturen und somatische Embryos
daraus.
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Samen der Gurkensorte "Pandorex" (Sluis und Groot)
werden mit 70%iger Ethanollösung
(für 2
min) und einer 1,5%igen Natriumhypochloritlösung (für 45 min) oberflächensterilisiert,
dann gründlich
mit sterilem Wasser (3 ×)
gewaschen. Die Gurkensamen werden auf einem befeuchteten Papier
zwei Tage bei 23°C
gekeimt. Die aus dem Samen ausgetretenen Keimwurzeln werden als
Explantatmaterial verwendet. 15 Keimwurzeln werden in 10 ml flüssigem MS-Grundmedium
plus Vitamine (im Handel erhältlich
von Duchefa Biochemie BV, Haarlem, Niederlande), das mit 20 g/l
Saccharose, 2 mg/l 2,4-D und 1 mg/l Kinetin supplementiert ist,
auf einem Rotationsschüttler
mit 100 UpM im Dunkeln bei einer Temperatur von 23°C inkubiert.
Das Kulturmedium wird bezüglich
der Auxinkonzentration unter Verwendung von auf dem Fachgebiet bekannten
HPLC-Techniken überwacht.
Nachdem die Auxinkonzentration auf < 0,1 mg/l nach etwa 5 Tagen gefallen
ist, wird die Kultur 5fach in 50 ml flüssigem MS-Grundmedium plus
Vitamine (im Handel erhältlich
von Duchefa Biochemie BV, Haarlem, Niederlande), das mit 20 g/l
Saccharose, 2 mg/l 2,4-D und 1 mg/l Kinetin supplementiert ist,
verdünnt. Die
Kulturen werden 14tägig
durch zweimaliges Verdünnen
der Kul tur mit flüssigem
MS-Grundmedium plus Vitamine (im Handel erhältlich von Duchefa Biochemie
BV, Haarlem, Niederlande), das mit 20 g/l Saccharose, 2 mg/l 2,4-D
und 1 mg/l Kinetin supplementiert ist, subkultiviert. 8 Wochen später erscheinen
proembryogene Massen.
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Die PEM-Kulturen werden dann durch
Inokulieren von 0,4 ml gepacktem Zellvolumen in 50 ml alle zwei Wochen
in Medium A (von Tabelle 1), das mit 10 mg/l 2,4-D und 0,5 mg/l
Kinetin supplementiert ist, weiter subkultiviert. Die Verdopplungszeit
der Gurkenzellinie beträgt
etwa 2,7 Tage, wie unter Verwendung der Formel von Schlegel (a.
a. O.) bestimmt wurde. Die PEMs werden durch Sieben der Kultur durch
Nylonsiebe mit Porengrößen von
150 μm bzw.
100 μm für PEMs mit
einer Größe zwischen
100 und 150 μm
ausgewählt.
Die Fraktion mit 100 bis 150 μm
ergibt die höchste
Anzahl einzelner somatischer Embryos pro PCV der PEM-Kultur. Die
PEMs aus dieser Zellinie sind entweder diploid oder tetraploid.
Das Verhältnis
zwischen diploiden und tetraploiden Zellen bleibt im Verlauf der
Zeit für über zwei
Jahre in flüssigem
Medium A, das mit 10 mg/l 2,4-D und 0,5 mg/l Kinetin supplementiert
ist, konstant, wie nach dem Verfahren von De Laat, A. A. A. et al.,
a. a. O., gemessen. Die PEMs ergeben diploide sowie tetraploide
Pflanzen. Das gemessene Verhältnis
von Diploidie : Tetraploidie spiegelt sich in den PEMs sowie in
den Pflanzen wider.
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Die PEMs entwickeln sich zu echten
somatischen Embryos durch Züchten
der PEMs auf auxin- und cytokininfreiem MS-Medium, das mit 20 g
Saccharose und 5 μM
ABA supplementiert ist.
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Beispiel 6: Manipulation
der embryogenen Gurkenzellinien, um 100% diploide oder 100% tetraploide
Suspensionskulturen zu erhalten.
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Die Suspension von Beispiel 5 besteht
aus diploiden und tetraploiden PEMs, die zur Entwicklung von Embryos
mit den gleichen Ploidiegraden führen.
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Einzelne PEMs mit einem Durchmesser
von etwa 2 mm werden aus einer 13 Wochen alten Zellsuspension, die
gemäß dem Verfahren
von Beispiel 5 angesetzt worden war, herausgepickt. Die Messung
der einzelnen PEMs bezüglich
der Ploidiegrade nach dem Verfahren von De Laat et al. (1987) Plant
Breeding 99, 303–307,
zeigt, daß die
PEMs entweder zu 100 diploid oder zu 100% tetraploid sind. Ferner
führt die
Züchtung einzelner
PEMs über
eine Zeitspanne von 15 Wochen (d.h. 14tägig durchgeführte Subkulturen)
in flüssigem M5-Grundmedium, wie
in Beispiel 5 beschrieben, zu Zellinien, die aus 100% diploiden
oder 100% tetraploiden Zellen bestehen, wie unter Verwendung des
Verfahrens von De Laat et al. a. a. O. bestimmt wurde. Diploide PEMs
führten
zu diploiden Embryos und diploiden Pflanzen. Tetraploide PEMs ergeben
tetraploide Embryos und tetraploide Pflanzen.
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Beispiel 7: Manipulation
von embryogenen Gurkenzellinien, um 100% diploide oder 100% tetraploide
Suspensionskulturen zu erhalten.
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Die Pflanzen der Gurkensorte "Pandorex" (Sluis und Groot)
werden unter sterilen Bedingungen unter Verwendung des Verfahrens
von Beispiel 3 gezüchtet.
Die Ovarien mit einer Größe von etwa
1 cm werden als Explantat verwendet. Die Messung des Ploidiegrads
nach dem Verfahren von De Laat et al. a. a. O. zeigt, daß das Explantat
vollständig
diploid ist. Etwa die Hälfte
der Frucht wird in Scheiben mit einer Dicke von etwa 0,5 mm geschnitten
und in 10 ml flüssigem
MS-Grundmedium plus
Vitamine (im Handel erhältlich
von Duchefa Biochemie BV, Haarlem, Niederlande), das mit 20 g/l
Saccharose, 2 mg/l 2,4-D und 1 mg/l Kinetin supplementiert ist,
auf einem Rotationsschüttler
mit 100 UpM im Dunkeln bei einer Temperatur von 23°C gezüchtet. Das Kulturmedium
wird unter Verwendung an sich bekannter HPLC-Techniken bezüglich der
Auxinkonzentration überwacht.
Nachdem die Auxinkonzentration auf < 0,1 mg/l gefallen ist, nach etwa 5
Tagen, wird die Kultur 5 × auf
50 ml mit flüssigem
MS-Grundmedium plus
Vitamine (im Handel erhältlich
von Duchefa Biochemie BV, Haarlem, Niederlande), das mit 20 g/l
Saccharose, 2 mg/l 2,4-D und 1 mg/l Kinetin supplementiert ist,
verdünnt. Die
Kulturen werden 14tägig
durch zweimaliges Verdünnen
der Kultur mit dem vorstehend supplementierten MS-Medium subkultiviert.
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8 Wochen später erscheinen proembryogene
Massen. Die PEM-Kulturen werden, wie in Beispiel 5 beschrieben,
in Medium A (Tabelle 1), das mit 10 mg/l 2,4-D und 0,5 mg/l Kinetin
supplementiert ist, subkultiviert. 0,4 ml des gepackten Zellvolumens
wird in 50 ml Medium A, das mit 10 mg/l 2,4-D und 0,5 mg/l Kinetin
supplementiert ist, inokuliert. Die Verdopplungszeit der Gurkenzellinie
beträgt
etwa 2,7 Tage in Medium A (Tabelle 1), wie unter Verwendung der
Formel von Schlegel (a. a. O.) bestimmt wurde. Der Ploidiegrad der
PEM-Suspension wird nach dem Verfahren von De Laat et al. a. a.
O. bestimmt und als diploid befunden. Die PEMs werden durch Sieben
der Kultur durch ein Nylonsieb für
PEMs mit einer Größe zwischen
100 und 150 μm
ausgewählt.
Die PEMs werden zu echten somatischen Embryos durch Züchten ausgewählter PEMs
auf auxin- und cytokininfreiem MS-Medium, das mit 20 g/l Saccharose
supplementiert ist, entwickelt. Unter Verwendung dieses Verfahrens
werden 200.000 Embryos in 4 Wochen aus der PEM-Kultur produziert.
Der Ploidiegrad von zufällig
ausgewählten
500 somatischen Embryos ist überall
diploid, wobei das Verfahren von De Laat et al. a. a. O. verwendet
wurde.
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Beispiel 8: Erhalt bezüglich des
Ploidiegrads stabiler PEM-Suspensionen
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Gurken-PEM-Suspensionen werden in
Medium A (Tabelle 1), das mit 10 mg/l 2,4-D und 0,5 mg/l Kinetin
supplementiert ist, gezüchtet.
Während
der Subkultivierung werden Makroelemente und Mikroelemente im Überschuß in jeder
Subkultivierungsstufe entsprechend den PEM-Erfordernissen gehalten,
so daß Mängel an
diesen Elementen während
des Subkultivierungsintervalls (d. h. 2 Wochen) nicht auftreten.
Die Auxinspiegel (d. h. 10 mg/l 2,4-D) werden auf gleiche Weise
aufrechterhalten. Kinetin (d. h. 0,5 mg/l) wird dem Medium zu Beginn
der Subkultivierung zugesetzt und aus dem Medium in vier Tagen entleeren
gelassen. Die Überwachung
der Auxinkonzentration im Verlauf der Zeit unter Verwendung von
auf dem Fachgebiet bekannten HPLC-Standardtechniken gewährleistet,
daß das
Entwicklungsstadium der Suspension in dem PEM-Spiegel fixiert wird.
Embryogene diploide PEM-Suspensionen werden für bis zu 2 Jahre in Medium
A (Tabelle 1), das mit 10 mg/l 2,4-D und 0,5 mg/l Kinetin supplementiert
ist, aufrechterhalten und zeigen einen stabilen Ploidiegrad. Embryogene
tetraploide PEM-Suspensionen werden für 6 Monate aufrechterhalten
und zeigen einen stabilen Ploidiegrad. Dieser Ploidiegrad wird aufrechterhalten,
bis die embryonale Entwicklung initiiert wird.
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Beispiel 9: Initiierung
embryogener Zuckerrüben-PEM-Suspensionskulturen
und somatische Embryos daraus.
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Samen von Zuckerrübe (Hilleshog AB, Schweden)
werden mit einer 70%igen Ethanollösung (für 2 min) und einer 1,5%igen
Natriumhypochloritlösung
(für 45
min) oberflächensterilisiert,
dann gründlich
mit sterilem Wasser (3 ×)
gewaschen. Die Zuckerrübensamen
werden auf feuchtem Papier 7 bis 14 Tage bei 23°C gekeimt. Die Keimblätter aus
den gekeimten Samen werden als Explantatmaterial verwendet. 6 Cotyledonen werden
in 10 ml Flüssigmedium
A (Tabelle 1) das mit 10 mg/l 2,4-D und 0,5 mg/l Kinetin supplementiert
ist, auf einem Rotationsschüttler
mit 100 UpM im Dunkeln bei einer Temperatur von 23°C gezüchtet. Die
Kultur wird 5fach mit Flüssigmedium
A (Tabelle 1), das mit 10 mg/l 2,4-D und 0,5 mg/l Kinetin supplementiert
ist, in 50 ml nach ein oder zwei Wochen verdünnt. Die Kulturen werden 14tägig durch
zweimaliges Verdünnen
der Kultur mit Medium A (Tabelle 1), das wie vorstehend supplementiert
ist, oder Ersetzen des Mediums mit frischem Medium A, das, wie vorstehend
beschrieben, supplementiert ist, subkultiviert. Nach 4 bis 6 Wochen
erscheinen somatische Embryos auf dem Explantatgewebe. Die Embryos
werden aus dem Explantat entnommen und separat gezüchtet. 4
Wochen später
produzieren gezüchtete
Embryos PEMs. Die PEM-Kulturen werden weiter durch Ergänzen mit
Medium A von Tabelle 1, das mit 10 mg/l 2,4-D und 0,5 mg/l Kinetin
supplementiert ist, subkultiviert.
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Die PEMs werden durch Sieben der
PEM-Suspension zuerst auf einem Nylonsieb mit einer Porengröße von 500
um und dann auf einem Nylonsieb mit einer Porengröße von 100 μm gewonnen.
Die PEM-Fraktion 100 bis 500 μm
ergibt allgemein überwiegend
einzelne somatische Embryos. Die PEMs werden auf auxin- und cytokininfreiem
Medium A, das wie vorstehend supplementiert ist, gezüchtet und
entwickeln sich zu echten somatischen Embryos.
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Beispiel 10: Initiierung
von embryogenen Paprika-PEM-Suspensionskulturen.
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Samen von Paprika (cv Gedeon of Sluis
en Groot) werden mit einer 70%igen Ethanollösung (für 2 min) und einer 1,5%igen
Natriumhypochloritlösung
(für 45
min) oberflächensterilisiert,
dann gründlich
mit sterilem Wasser gewaschen (3 ×). Die Paprikasamen werden
auf feuchtem Papier 7 bis 14 Tage bei 23°C gekeimt. Die Keimblätter aus
dem gekeimten Samen werden als Explantatmaterial verwendet. 6 Cotyledonen
werden in 10 ml Flüssigmedium
A (Tabelle 1), das mit 10 mg/l 2,4-D supplementiert ist, auf einen
Rotationsschüttler
mit 100 UpM im Dunkeln bei einer Temperatur von 23°C gezüchtet. Die
Kultur wird 5 × auf
50 ml nach zwei Wochen verdünnt.
Die Kulturen werden 14tägig
durch zweimaliges Verdünnen
der Kultur wie vorstehend beschrieben oder Ersetzen des Mediums
durch frisches flüssiges
Medium A (Tabelle 1), das mit 10 mg/l 2,4-D supplementiert ist,
subkultiviert. Nach 2 bis 4 Wochen erscheinen Embryos an den geschnittenen
Kanten des Explantats. Die Embryos werden aus dem Explantat entnommen
und aus der Kultur entfernt und auf flüssigem Medium A (Tabelle 1),
das mit 4 mg/l 2,4-D und 0,5 mg/l Zeatin supplementiert ist, subkultiviert.
4 Wochen später
scheinen proembryogene Massen. Die PEMs werden durch weiteres Subkultivieren,
wie vorstehend beschrieben, multipliziert. Die PEMs werden durch
Sieben der Suspension, wie in Beispiel 5 beschrieben, gewonnen.
Die Fraktion 100 bis 500 μm
führt zu überwiegend
einzelnen somatischen Embryos. Die PEMs werden auf auxin- und cytokininfreiem
Medium A (Tabelle 1) gezüchtet.
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Beispiel 11: Initiierung
von embryogenen Viola-PEM-Suspensionskulturen
und somatische Embryos daraus.
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Samen von Viola (cv Delta violet
of Sluis en Groot) werden mit einer 70%igen Ethanollösung (für 2 min) und
einer 1,5%igen Natriumhypochloritlösung (für 30 min) oberflächensterilisiert,
dann gründlich
mit sterilem Wasser gewaschen (3 ×). Violasamen werden auf feuchtem
Papier 7 bis 14 Tage bei 23°C
gekeimt. Die Cotyledonen aus den gekeimten Samen werden als Explantatmaterial
verwendet. 6 Cotyledonen werden in 10 ml Flüssigmedium A (Tabelle 1), das
mit 4 mg/l 2, 4-D und 0,1 mg/l Kinetin supplementiert ist, auf einem
Rotationsschüttler
mit 100 UpM im Dunkeln bei einer Temperatur von 23°C gezüchtet. Die
Kultur wird 5 × mit
Flüssigmedium
A (Tabelle 1), das mit 4 mg/l 2,4-D und 0,1 mg/l Kinetin supplementiert
ist, auf 50 ml nach zwei Wochen verdünnt. Die Kulturen werden 14tägig durch
zweimaliges Verdünnen
der Kultur oder Ersetzen des Mediums durch frisches flüssiges Me dium
A (Tabelle 1), das mit 4 mg/l 2,4-D und 0,1 mg/l Kinetin supplementiert ist,
subkultiviert. Nach 8 bis 10 Wochen erscheinen proembryogene Massen.
Die PEMs werden durch weiteres Subkultivieren, wie vorstehend beschrieben,
multipliziert. Die PEMs werden durch Sieben der Suspension, wie in
Beispiel 5 beschrieben, gewonnen, ausgenommen, daß die Nylonsiebporengrößen, die
verwendet werden, 50 μm
und 250 μm
betragen. Die PEMs werden auf auxin- und cytokininfreiem Medium
A (Tabelle 1), das wie vorstehend supplementiert ist, gezüchtet und
zu einzelnen somatischen Embryos entwickelt.
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Beispiel 12: Initiierung
von embryogenen Pelargonium-PEM-Suspensionskulturen
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Samen von Pelargonium (cv Pulsar
red of Sluis en Groot) werden mit einer 70%igen Ethanollösung (für 2 min)
und einer 1,5%igen Natriumhypochloritlösung (für 30 min) oberflächensterilisiert,
dann gründlich
mit sterilem Wasser (3 ×)
gewaschen. Pelargoniumsamen werden auf befeuchtetem Papier 7 bis
14 Tage bei 23°C gekeimt.
Die Cotyledonen aus den gekeimten Samen werden als Explantatmaterial
verwendet. 6 Cotyledonen werden in 10 ml Flüssigmedium A (Tabelle 1), das
mit 4 mg/l 2,4-D und 0,1 mg/l Kinetin supplementiert ist, auf einem
Rotationsschüttler
mit 100 UpM im Dunkeln bei einer Temperatur von 23°C gezüchtet. Die
Kultur wird 5 × mit
Flüssigmedium
A (Tabelle 1), das mit 4 mg/l 2,4-D und 0,1 mg/l Kinetin supplementiert
ist, auf 50 ml nach einer Woche verdünnt. Die Kulturen werden 14tägig durch
zweimaliges Verdünnen
der Kultur mit Flüssigmedium
A (Tabelle 1), das mit 4 mg/l 2,4-D und 0,1 mg/l Kinetin supplementiert
ist, oder Ersetzen des Medium mit frischem Medium A, das, wie vorstehend
beschrieben supplementiert ist, subkultiviert.
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Nach 4 bis 6 Wochen erscheinen proembryogene
Massen. Die PEMs werden durch weiteres Subkultivieren, wie vorste hend
beschrieben, multipliziert. Die PEMs werden durch Sieben der Suspension,
wie in Beispiel 5 beschrieben, gewonnen, ausgenommen, daß die Porengröße des verwendeten
Nylonsiebs 250 μm
und 50 μm
beträgt.
Die PEM-Fraktion zu 50 bis 250 μm
führt zu überwiegend
einzelnen somatischen Embryos. Die PEMs werden auf auxin- und cytokininfreiem
Medium A (Tabelle 1) gezüchtet
und entwickeln sich zu einzelnen somatischen Embryos.
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Beispiel 13: Multiplizieren
der PEM-Biomasse in Bioreaktoren
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4 × 8 ml PCV werden aus Gurken-PEM-Suspensionskulturen,
die, wie in Beispiel 5 beschrieben, subkultiviert wurden, gewonnen
und in vier Bioreaktoren (Applikon Dependable Instruments B. V.),
umfassend zwei herkömmliche
2 1 Bioreaktoren, die mit Schnellrührern ausgestattet sind, und
zwei Bioreaktoren, die mit Vibromischern, die im Handel erhältlich sind
von Chemap AG, ausgestattet sind, die jeweils 1 1 Medium A (Tabelle
1), das mit 10 mg/l 2,4-D und 0,5 mg/l Kinetin supplementiert ist
erhalten, inokuliert. Die Luft wird in die Vibromischerreaktoren über eine
poröse
15 μm Perlvorrichtung,
die am Ende des Vibratorschafts lokalisiert ist, der gegen den Boden
der Reaktorkammer positioniert ist, perlförmig eingebracht. Die Konzentration
an gelöstem
Sauerstoff in einem der Vibromischerreaktoren wird zu 40% bestimmt
und in dem anderen zu 97%, wobei Standardtechniken, die auf dem
Fachgebiet bekannt sind, angewendet werden. Vertikal positionierte
Vibromischer werden mit einer Frequenz von 50 Hz und einer maximalen
Amplitude von + 6 mm betrieben. Die Vibromischer werden so positioniert,
daß die
Vibrationsbewegung in der vertikalen Ebene stattfindet, und die
horizontale Bewegung wird minimal gehalten. Rührscheiben werden an den Enden
des Vibrationsschafts angebracht, so daß die Flüssigkeit in einer Strömungsschleife,
die die Zellsuspension von der Peripherie des Reaktorgefäßes nach
unten und dann nach oben zieht, geleitet wird.
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Luft wird in die herkömmlichen
Bioreaktoren am Boden des Bioreaktors über ein Beschickungsrohr, das
mit einer porösen
15 μm Beschickungsvorrichtung
versehen ist, eingeleitet. Die Konzentration an gelöstem Sauerstoff
wird wie vorstehend zu Konzentrationen von 40% bzw. 97% bestimmt.
Die Rührgeschwindigkeit
des Rührers
wird bei etwa 150 UpM + 50 UpM gehalten.
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6 Tage nach der Inokulation wird
die Verdopplungszeit bestimmt, werden die PEMs aus der PEM-Suspension
abgesiebt und PEMs/ml PCV werden, wie in Beispiel 5 beschrieben,
bestimmt.
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Die Verwendung von Vibromischern
führt zu
größeren Anzahlen
von PEMs pro Volumeneinheit (Tabelle 2; 1).
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Beispiel 14: Multiplikation
der PEM-Biomasse in Vibromischerbioreaktoren
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2 × 8 ml PCV werden auf Gurken-PEM-Suspensionskulturen,
die wie in Beispiel 3 beschrieben subkultiviert wurden, gewonnen
und in zwei Vibromischerbioreaktoren (Applikon Dependable Instruments
B. V.), die zwei 2 1 Bioreaktoren, die mit im Handel von Chemap
AG erhältlichen
Vibromischern ausgestattet sind, inokuliert. Ein Bioreaktor enthält 1 1 Medium
A (Tabelle 1), das mit 10 mg/l 2,4-D und 0,5 mg/l Kinetin supplementiert
ist, der andere enthält
auch 1 1 Medium A, das, wie vorstehend supplementiert ist, ausgenommen, daß die Saccharosekonzentration
55 g/l beträgt.
Luft wird in die Vibromischerreaktoren über eine poröse 15 μm Beschickungsvorrichtung,
die am Ende des Vibratorschafts in der Nähe des Bodens der Reaktorkammer lokalisiert
ist, eingeleitet. Die Konzentration an gelöstem Sauerstoff wird zu 97%
nach Standardtechniken, die auf dem Fachgebiet bekannt sind, bestimmt.
Die Vibromischer werden mit einer Frequenz von 50 Hz und einer maximalen
Amplitude von + 6 mm betrieben. Die Vibromischer werden so positioniert,
daß die
Vibrationsbewegung in der vertikalen Ebene stattfindet, während die
laterale oder horizontale Bewegung minimal gehalten wird. Rührscheiben
werden an dem Ende des Vibrationsschafts angebracht, so daß die Flüssigkeit
in einer Strömungsschleife
fließt,
die die Zellsuspension von der Peripherie des Reaktorgefäßes in Richtung
Boden und dann aufwärts
zieht.
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6 Tage nach der Inokulation wird
die Verdopplungszeit bestimmt. Die PEMs werden von der PEM-Suspension
abgesiebt, und PEMs/ml PCV werden, wie in Beispiel 5, bestimmt.
Die Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle 3 gezeigt.
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Beispiel 15: Vergleich
der Lebensfähigkeit
der PEMs im Verlauf der Zeit aus gerührten Bioreaktoren gegenüber Vibromischerbioreaktoren.
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3 × 8 ml PVC werden aus Gurken-PEM-Suspensionskulturen,
die, wie in Beispiel 5 beschrieben, subkultiviert wurden, gewonnen
und in 3 Bioreaktoren (Applikon Dependable Instruments B. V.), umfassend
einen herkömmlichen
2 1 Bioreaktor, der mit einem Schnellrührer ausgestattet ist, der
1 1 Medium A (Tabelle 1) enthält,
das mit 10 mg/l 2,4-D und 0,5 mg/l Kinetin supplementiert ist, und
zwei Bioreaktoren, die mit Vibromischern, die im Handel von Chemap
AG erhältlich
sind, ausgestattet sind, wobei einer 1 1 Medium A, das wie vorstehend
supplementiert ist, und der andere auch 1 1 Medium A, das wie vorstehend
supplementiert ist, ausgenommen, daß die Saccharosekonzentration
55 g/l beträgt,
inokuliert.
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Luft wird in den Vibromischerreaktor über eine
poröse
15 μm-Beschickungsvorrichtung,
die am Ende des Vibratorschafts angebracht ist, an den Boden der
Reaktorkammer geleitet. Die Konzentration des gelösten Sauerstoffs
in dem Vibromischerreaktor wird zu 97% nach auf dem Fachgebiet bekannten
Standardtechniken bestimmt. Der Vibromischer wird mit einer Frequenz
von 50 Hz und einer maximalen Amplitude von + 6 mm betrieben. Der
Vibromischer wird so positioniert, daß die Vibrationsbewegung in
der vertikalen Ebene erfolgt, und die horizontale Vibrationsbewegung
wird minimal gehalten. Die Rührscheibe
wird am Ende des Vibrationsschafts so angebracht, daß die Flüssigkeit
in einer Strömungsschleife
fließt,
die die Zellsuspension von der Peripherie des Reaktorgefäßes zum
Boden und dann aufwärts
zieht.
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Luft wird in den herkömmlichen
Bioreaktor am Boden des Bioreaktors über ein Beschickungsrohr, das mit
einer porösen
15 μm-Perlvorrichtung
versehen ist, geleitet. Die Konzentration an aufgelöstem Sauerstoff wird
wie vorstehend zu einer Konzentration von 97% bestimmt. Die Rührgeschwindigkeit
des Schnellrührers wird
bei etwa 150 UpM + 50 UpM gehalten.
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PEMs/ml PCV wird zu Beginn der Züchtung bestimmt,
und die Verdopplungszeit wird 6 und 14 Tage später, wie in Beispiel 5 beschrieben,
bestimmt.
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Die Ergebnisse zeigen, daß die Anzahl
der PEMs in einem gerührten
Bioreaktor signifikant im Verlauf der Zeit abnimmt, wohingegen die
Anzahl der PEMs in einem Vibromischer im Verlauf der Zeit bei einer
Saccharosekonzentration von 20 g/l fast konstant bleibt. Die PEM-Zahlen
zeigen eine Zunahme von bis zu 3fach innerhalb von 6 Tagen bei einer
Saccharosekonzentration von 55 g/l (Tabelle 4).
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Beispiel 16: Entwicklung
von PEMs zu somatischen Embryos im Torpedostadium in Bioreaktoren
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2 × 100.000 gesiebte PEMs werden
aus Gurken-PEM-Suspensionskulturen, die, wie in Beispiel 15 beschrieben,
(55 g/l Saccharose in vb/97% OD2) subkultiviert wurden, gewonnen
und in zwei Bioreaktoren (Applikon Dependable Instruments B. V.),
umfassend einen herkömmlichen
2 1 Bioreaktor, der mit einem Schnellrührer ausgestattet ist und einen
mit einem Vibromischer ausgestatteten Bioreaktor, der im Handel
erhältlich ist
von Chemap AG, die jeweils 1 1 MS-Medium, das 20 g/l Saccharose und ABA
in einer Konzentration von 5,0 μM
enthalten, inokuliert. Sauerstoff wird in den Vibromischerreaktor über eine
poröse
15 μm Beschickungsvorrichtung,
die am Ende des Vibratorschafts lokalisiert ist, der in der Nähe des Bodens
der Reaktorkammer angebracht ist, eingeleitet. Die Sauerstoffkonzentration
in dem Vibromischerreaktor wird zu 97% nach auf dem Fachgebiet bekannten
Standardtechniken bestimmt. Der Vibromischer wird mit einer Frequenz
von 50 Hz und einer Maximalamplitude von + 6 mm betrieben. Der Vibromischer
wird so positioniert, daß die
Vibrationsbewegung in der vertikalen Ebene erfolgt und die horizontale
Bewegung wird minimal gehalten. Die Rührscheibe wird an einem Ende
des Vibrationsschafts so angebracht, daß die Flüssigkeit in einer Strömungsschleife
fließt, die
die PEMs von der Peripherie des Reaktorgefäßes in Richtung Boden und dann
nach oben zieht.
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Sauerstoff wird in den herkömmlichen
Bioreaktor am Boden des Bioreaktors über ein Beschickungsrohr, das
mit einer porösen
15 μm Beschickungsvorrichtung
ausgestattet ist, eingeleitet. Die Konzentration an gelöstem Sauerstoff
wird wie vorstehend bei einer Ausgangskonzentration von 97% bestimmt
und im Verlauf von 7 Tagen auf 30% + 5% absinken gelassen. Am Tag
8 wird die Konzentration an aufgelöstem Sauerstoff auf 97% wieder
eingestellt und bei diesem Gehalt gehalten. Die Rührgeschwindigkeit
des Rührers
wird bei etwa 190 UpM + 5 UpM gehalten.
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Der herkömmliche Bioreaktor besitzt
eine PEM mit einer Entwickungseffizienz zu einem voll ausgewachsenen,
verwendbaren, somatischen Embryo im Torpedostadium zwischen 10 und
15%. Der Vibromischerbioreaktor besitzt eine PEM mit einer Entwicklungseffizienz
zu einem voll ausgewachsenen, verwendbaren, somatischen Embryo im
Torpedostadium von mehr als 20%. Verwendbare somatische Embryos
im Torpedostadium sind diejenigen, die zu normal aussehenden Pflanzen
führen.
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Beispiel 17: Morphologische
Stabilität
der von somatischen Embryos abgeleiteten Cyclamenpflanzen
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Somatische Cyclamenembryos, die aus
dem F1-Hybrid von Beispiel 2 abgeleitet sind, werden in Schößlinge durch
Pflanzen der somatischen Embryos in Blumenerde umgewandelt. Nach
der Bildung des ersten Blattes werden die Schößlinge in das Treibhaus überführt und
bis zur Reife gezüchtet.
Die Pflanzen werden bis zum Blütenstadium
gezüchtet.
Die Morphologische Untersuchung der blühenden Pflanzen zeigt keine
Abnormalitäten
bei den Pflanzen. Keine somaclonale Variation infolge genetischer
Differenzen wird bei den Pflanzen beobachtet.
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Beispiel 18: Genetische
somaclonale Variation bei von somatischen Embryos abgeleiteten Gurkenpflanzen
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Somatische Embryos von Beispiel 6,
die von hybriden F1-Pflanzen
abgeleitet sind, werden in Pflanzen in Sorbarod-Stutzen (Baumgartner Papier, Schweiz)
umgewandelt und zu fruchttragenden Pflanzen gezüchtet. Der Ploidiegrad wird
nach dem Verfahren von De Laat A. A. et al. a. a. O. an 80 Pflanzen
bestimmt. Alle Pflanzen besitzen den gleichen Ploidiegrad, und Unterschiede
infolge der genetischen somaclonalen Variation werden nicht beobachtet.
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Beispiel 19: Umwandlung
von somatischen Gurkenembryos in Pflanzen
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Gurken-PEMs werden in Bioreaktoren,
die mit Vibromischern mit niedrigen Intensitäten ausgestattet sind, multipliziert,
gesiebt (100 bis 150 μm)
und in Erlenmeyer-Kolben in einer Dichte von 5000 PEMs/50 ml MS-Medium,
das mit 20 g/l-Saccharose und 5 μM
ABA supplementiert ist, inokuliert. Die PEMs werden in zwei (2)
Chargen aufgeteilt, die weiter im Licht und im Dunkeln zu somatischen
Embryos entwickelt werden.
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Somatische Embryos aus beiden Chargen
werden im Licht in Pflanzen umgewandelt. Die Ergebnisse zeigen,
daß die
Umwandlungseffizienz aus somatischen Embryos in Pflanzen bei somatischen
Embryos, die von PEMs, die im Dunkeln gezüchtet wurden, abgeleitet sind,
höher ist
als bei somatischen Embryos, die im Licht entwickelt wurden (Tabelle
5). Tabelle
5
Lichtbedingung | Gesamtumwandlungsrate von Torpedo in Pflanze (%) |
Licht 28,6 | Dunkel 62,7 |
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Beispiel 20: Die PEM-Aggregatgröße, bezogen
auf die Bildung von einzelnen Torpedos, die zur Umwandlung in Pflanzen
geeignet sind.
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Die 9 Tage alte PEM-Suspension, die
gemäß vorstehendem
Beispiel 5 unter Verwendung eines Mediums, das mit 10 mg/l 2,4-D
und 0,5 mg/l Kinetin supplementiert ist (bei einer PEM-Konzentration
von 50 ml PCV/l), erhalten wurde, wird auf Nylonsieben in drei getrennten
Ereignissen gesiebt, um PEM-Fraktionen
mit drei verschiedenen Größen zu erhalten:
100 bis 150 μm,
150 bis 200 μm
und 200 μm
bis 250 μm.
Die Embryoentwicklung wird bei anfänglichen PEM-Konzentrationen
von etwa 25 bis 50 PEMs/ml in MS-Medium, das 3 μM ABA enthält, durchgeführt. Nach
9tägiger
Entwicklung der Kultur wird die Anzahl der Embryos im Torpedostadium
unter dem Lichtmikroskop bewertet. Die Anzahl der einzelnen Torpedos
wird, bezogen auf die Anzahl der Multitorpedos, bewertet.
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Das Torpedo/PEM-Verhältnis beträgt 5 bis
15%. Die Fraktion mit einer Größe < 100 μm enthält keine PEMs.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 6 gezeigt. Tabelle
6
Größe der Siebfraktion
(μm) | % einzelner Torpedos als Prozentsatz der
gesamten |
100–150 | 85 |
150–200 | 20 |
200–150 | 5 |
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Die einzelnen Embryos werden aus
der Fraktion mit einer Größe von 100
bis 150 μm
manuell abgetrennt und in einzelne Pflanzen umgewandelt.