TECHNISCHER HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen digitalen
Audioplattenspieler und insbesondere einen digitalen
Audioplattenspieler, der in der Lage ist, Audiodaten während einer
Anspielfunktion ohne Unterbrechung auszugeben.
Stand der Technik
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In dieser Beschreibung bedeutet der Begriff
"Anspielfunktion", daß Musikstücke aufeinanderfolgend wiedergegeben
werden, wobei jedes an einer Mittelposition des Musikstückes
eingeblendet wird und nach einer vorbestimmten Zeitdauer,
z. B. nach 20 Sekunden, ausgeblendet wird.
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Bei der Anspielfunktion eines herkömmlichen digitalen
Audioplattenspielers wird die Mittelposition eines Musikstückes
anhand der Musikstückpositionsinformation erfaßt, die auf
einer digitalen Audioplatte aufgezeichnet ist, und das
Musikstück wird 20 Sekunden lang, beginnend von seiner Mitte,
wiedergegeben. Die Wiedergabe eines Musikstückes wird während
der Zeitdauer von einem Einblenden bis zu einem Ausblenden
fortgeführt und das nächste Musikstück wird wiedergegeben,
indem dessen Mittenposition aufgesucht wird. Eine derartige
Wiedergabe wird wiederholt, während der Befehl für die
Anspielfunktion vorliegt.
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Wie Fig. 3A zeigt, besteht bei der Anspielfunktion eines
herkömmlichen digitalen Audioplattenspielers ein Abstand von
mehreren Sekunden zwischen den beiden aufeinanderfolgenden
wiedergegebenen Musikstücken, da ein Zeitraum erforderlich
ist, um die Mittelposition des nachfolgenden Musikstückes zu
suchen. Die EP-A-0 419 009 zeigt ein Beispiel eines
derartigen Plattenspielers auf.
KURZBESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen
digitalen Audioplattenspieler zu schaffen, der in der Lage ist, den
Zeitintervall zwischen zwei aufeinanderfolgend
wiedergegebenen Musikstücken in der Anspielfunktion zu entfernen.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein
digitaler Audioplattenspieler mit einer Anspielfunktion zur
Wiedergabe jedes Musikstückes während einer vorbestimmten
Zeitdauer beginnend von einer aufgesuchten Mitte des Musikstückes
geschaffen, welcher digitale Audioplattenspieler enthält:
eine Speichereinrichtung zum Speichern von verarbeiteten
digitalen Audiodaten; eine Lese/Schreibsteuereinrichtung,
ansprechend auf einen Anspielbefehl zum Schreiben der digitalen
Audiodaten jedes Musikstückes beginnend von einer aufgesuchten
Mitte in die Speichereinrichtung mit einer Geschwindigkeit,
die höher ist als die normale Wiedergabegeschwindigkeit, und
zum Lesen der digitalen Audiodaten des Musikstückes beginnend
von der aufgesuchten Mitte aus der Speichereinrichtung mit
einer Geschwindigkeit, die der normalen
Wiedergabegeschwindigkeit entspricht, wobei die Menge der gelesenen digitalen
Audiodaten den digitalen Audiodaten entspricht, die während
der vorbestimmten Zeitdauer wiederzugeben sind; und eine
Suchbeginnzeitsteuereinrichtung zum Steuern des Beginns der
Suche nach der Mitte des nachfolgenden Musikstückes zu einer
Zeit vor der Vollendung der Wiedergabe des vorangehenden
Musikstückes, um so die Suche des nachfolgenden Musikstückes zu
vollenden, wenn die Wiedergabe des vorangehenden Musikstückes
vollendet wird.
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Die Lese/Schreibsteuereinrichtung des digitalen
Audioplattenspielers hemmt das Datenschreiben, wenn eine vorbestimmte
Menge von digitalen Audiodaten in die Speichereinrichtung
während des Datenlesens geschrieben ist, und beginnt das
Datenschreiben, wenn eine vorbestimmte Menge von digitalen
Audiodaten aus der Speichereinrichtung gelesen ist.
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Bei einem digitalen Audioplattenspieler gemäß dieser
Erfindung werden digitale Audiodaten während der Anspielfunktion
in der Speichereinrichtung gespeichert und aus dieser
gelesen. Die gelesenen Daten werden zu einer nachfolgenden Stufe
gesendet, um die Anspielfunktion auszuführen. Bei der
Anspielfunktion ist das Aufsuchen der Mittelposition eines
nachfolgenden Musikstückes zu derselben Zeit vollendet, zu
der die Wiedergabe des vorangehenden Musikstückes vollendet
ist. Demgemäß steht kein Zeitintervall zwischen den beiden
aufeinanderfolgenden Musikwiedergaben, so daß die Musikstücke
in der Anspielfunktion kontinuierlich wiedergegeben werden
können.
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Es sei angemerkt, daß aus der JP-A-3 150 765 ein digitaler
Audioplattenspieler an sich bekannt ist, der eine
Speichereinrichtung zum Speichern von verarbeiteten digitalen
Audiodaten und eine Lese/Schreibsteuereinrichtung zum Schreiben
der digitalen Audiodaten jedes Musikstückes mit einer
Geschwindigkeit, die höher ist als die normale
Wiedergabegeschwindigkeit, und zum Lesen der digitalen Audiodaten des
Musikstückes mit einer Geschwindigkeit, die der normalen
Wiedergabegeschwindigkeit entspricht, hat.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Fig. 1 ist ein Blockdiagramm, das den Aufbau eines digitalen
Audioplattenspielers gemäß einer Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung zeigt.
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Fig. 2 ist ein Flußdiagramm, das den Betriebsablauf der in
Fig. 1 dargestellten Ausführungsform erläutert.
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Fig. 3A und 3B sind schematische Darstellungen, die die
Wiedergabe von Musikstücken in der Anspielfunktion des
Abspielgerätes gemäß der Ausführungsform im Vergleich zu der
Wiedergabe von Musikstücken in einem herkömmlichen Abspielgerät
erläutern.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird
nachfolgend unter Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen
beschrieben.
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Fig. 1 ist ein Blockdiagramm, das den Aufbau eines digitalen
Audioplattenspielers gemäß der Ausführungsform der Erfindung
zeigt.
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Bezugszeichen 1 bezeichnet allgemein einen digitalen
Audioplattenspieler gemäß der Ausführungsform dieser Erfindung.
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Eine digitale Audioplatte 2 wird von einem Motor 4 unter der
Steuerung einer Servoschaltung 3 in Umdrehung versetzt. Die
aufgezeichneten Informationen werden von der umlaufenden
digitalen Audioplatte 2 durch eine optische Abtasteinrichtung 5
gelesen. Aus der von der optischen Abtasteinrichtung 5
gelesenen aufgezeichneten Information werden eine
Fokussierinformation, eine Spurfolgeinformation und dergleichen der
Servo
schaltung 3 zugeführt, um die Ansteuerung des Motors 4 und
die Positionssteuerung der Abtasteinrichtung 5 auszuführen
und dadurch die Position der Abtasteinrichtung 5 relativ zu
der digitalen Audioplatte 2 zu steuern.
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Ein HF-Signal, das von der optischen Abtasteinrichtung 5
gelesen wird, wird von einem Hochfrequenzverstärker 6 verstärkt
und einer Signalverarbeitungsschaltung 7 zugeführt, die eine
EMF-Demodulation des HF-Signals, eine Fehlerkorrektur und
dergleichen ausführt. Die verarbeiteten digitalen Audiodaten
werden vorübergehend in einem Speicher 8 mit einer
Geschwindigkeit gespeichert, die gleich oder höher als eine
Geschwindigkeit ist, die einer normalen Wiedergabegeschwindigkeit
entspricht, und zwar unter der Steuerung der
Speichersteuereinrichtung 10 (nachfolgend wird diese Schreibgeschwindigkeit
als Hochgeschwindigkeit bezeichnet), und anschließend aus dem
Speicher 8 mit einer Geschwindigkeit ausgelesen, die der
normalen Wiedergabegeschwindigkeit entspricht, und einem D/A-
Wandler 9 zugeführt, der sie in ein analoges Signal
umwandelt.
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Der digitale Audioplattenspieler 1 gemäß dieser
Ausführungsform hat einen Mikrocomputer 11 zur Steuerung des
Abspielgerätes 1 und ein Tastenfeld 12, um dem Mikrocomputer 11 extern
Informationen einzugeben. Das Tastenfeld 12 hat eine
Anspielfunktionstaste, um die Anspielfunktion zu bestimmen.
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Der Mikrocomputer 11 steuert die digitale Audioplatte 2 so,
daß sie während des Datenschreibens mit hoher Geschwindigkeit
umläuft und während der Datenschreibhemmung gestoppt wird.
Der Mikrocomputer 11 weist funktionell eine
Speichersteuereinheit 11-1 auf, die die Speichersteuereinrichtung 10
steuert, so daß digitale Audiodaten mit hoher Geschwindigkeit in
den Speicher 8 geschrieben werden und aus diesem mit einer
Geschwindigkeit gelesen werden, die der normalen
Wiedergabegeschwindigkeit entspricht.
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Der Mikrocomputer 11 hat ferner funktionell eine
Suchzeitgebungssteuereinheit 11-2 und eine Überblendsteuereinheit 11-3.
Während der Anspielfunktion steuert die
Suchzeitgebungssteuereinheit 11-2 den. Beginn der Suche der Mitte eines
nachfolgenden Musikstückes mit einer vorbestimmten Zeitgebung vor
dem Vollenden der Wiedergabe des vorangehenden Musikstückes,
so daß das Aufsuchen des nachfolgenden Musikstückes vollendet
ist, wenn die Wiedergabe des vorangehenden Musikstückes
vollendet ist. Die Überblendsteuereinheit 11-3 steuert eine
Niederfrequenzstufe (nicht dargestellt), so daß ein Einblend-
und ein Ausblendvorgang durchgeführt werden.
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Wenn die Anspielfunktion durch die Anspielfunktionstaste des
Tastenfeldes 12 bestimmt wird, wird die Mitte eines
Musikstückes gesucht (Schritt S1). Wenn die Mitte des Musikstückes
aufgesucht ist (Schritt S2) beginnt das Datenschreiben in den
Speicher 8 (Schritt S3). Mit dem Beginn des Datenschreibens
in Schritt S3 werden digitale Audiodaten mit
Hochgeschwindigkeit in den Speicher 8 geschrieben, bis eine vorbestimmte
Menge der digitalen Audiodaten in dem Speicher 8 gespeichert
ist (Schritt S4).
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Wenn in Schritt S4 festgestellt wird, daß eine vorbestimmte
Menge von digitalen Audiodaten gespeichert wurde, beginnt das
Auslesen der digitalen Audiodaten (Schritt S5). In diesem
Fall ist eine Zeitverzögerung zwischen dem Beginn des
Datenschreibens und dem Beginn des Datenlesens vorhanden. Diese
Verzögerung wird jedoch von einem Zuhörer nicht erfaßt, da
sie sehr kurz ist. In Schritt S5 werden die digitalen
Audiodaten aus dem Speicher 8 mit einer Geschwindigkeit
ausgelesen, die der normalen Wiedergabegeschwindigkeit entspricht.
Während dieses Datenauslesens wird das Datenschreiben
fortgeführt. Da die Daten mit Hochgeschwindigkeit geschrieben
werden, steht die Menge der digitalen Audiodaten, die in dem
Speicher 8 gespeichert sind, mit der Menge der gelesenen
Da
ten im Gleichgewicht oder nimmt während des Datenlesens
allmählich ab.
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Nach Schritt S5 wird geprüft, ob der Speicher 8 mit digitalen
Audiodaten gefüllt wird (Schritt S6). Wenn der Speicher 8
voll wird, wird das Schreiben von digitalen Audiodaten in den
Speicher 8 gehemmt (Schritt S7). Auch wenn das Schreiben von
Daten gehemmt ist, wird das Lesen von Daten fortgeführt. Nach
Schritt S7 wird geprüft, ob die Menge von digitalen
Audiodaten in dem Speicher 8 um eine vorbestimmte Menge reduziert
wurde (Schritt S8). Wenn sie reduziert wurde, beginnt das
Schreiben von digitalen Audiodaten in den Speicher 8 erneut
(Schritt S9).
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Obgleich das Lesen von digitalen Audiodaten aus dem Speicher
8 während der Ausführung von Schritt S9 fortgeführt wird,
nimmt die Menge der digitalen Audiodaten in dem Speicher 8
allmählich zu, da das Datenschreiben erneut begonnen wurde.
Nach Schritt S9 wird geprüft, ob eine Suchbeginnzeitgebung
vorliegt oder nicht (Schritt S10). Die Suchbeginnzeitgebung
wird auf eine Zeitgebung von etwa 3 Sekunden vor dem
Ausblenden des gegenwärtigen Musikstückes eingestellt, so daß die
Suche der Mitte des nächsten Musikstückes beim Ausblenden des
gegenwärtigen Musikstückes vollendet ist. Wenn in Schritt S10
festgestellt wird, daß der Suchbeginnzeitpunkt gekommen ist,
wird das Datenschreiben in den Speicher 8 gehemmt (Schritt
S11).
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Das Aufsuchen der Mitte des nächsten Musikstückes beginnt
nach Schritt S11 (Schritt S12) und wird fortgeführt, bis 20
Sekunden der Zeitgebung des Datenlesens in Schritt S5
verstrichen sind (Schritt S13). Wenn in Schritt S13 festgestellt
wird, daß die 20 Sekunden verstrichen sind, kehrt die
Steuerung zu Schritt S2 zurück. In diesem Schritt S2 wurde die
Mitte des nächsten Musikstückes bereits aufgesucht, sodaß
die Steuerung zu Schritt S3 weitergeht.
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Da die Datenlese- und -schreibgeschwindigkeit vorbestimmt
ist, ist die Menge der digitalen Audiodaten, die während der
Zeitdauer von Schritt S3 bis S7 und der Zeitdauer von Schritt
S9 bis Sll geschrieben werden, im wesentlichen gleich der
Menge von digitalen Audiodaten, die für die Datenwiedergabe
während 20 Sekunden erforderlich sind. Der Wiedergabebetrieb
beginnt durch ein Einblenden in Schritt S5 und endet durch
ein Ausblenden in Schritt S13 nach 20 Sekunden.
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Das Aufsuchen der Mitte eines nachfolgenden Musikstückes wird
in überlappender Weise ausgeführt, bevor die Wiedergabe des
vorangehenden Musikstückes vollendet ist. Demgemäß kann die
Anspielfunktion des nachfolgenden Musikstückes, wie in Fig.
3B gezeigt, unmittelbar nach dem Vollenden der
Anspielfunktion des vorangehenden Musikstückes ausgeführt werden, ohne daß
ein Zwischenraum zwischen diesen vorliegt. Der vorstehend
beschriebene Betriebsablauf wird fortgeführt, bis die
Anspielfunktionsbestimmung beendet wird.
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Wie vorstehend beschrieben wird bei dem erfindungsgemäßen
digitalen Audioplattenspieler das Aufsuchen der Mitte eines
nachfolgenden Musikstückes vollendet, wenn die
Anspielfunktion des vorangehenden Musikstückes vollendet ist. Als Resultat
können Musikstücke kontinuierlich ohne Zwischenraum zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Musikstücken wiedergegeben werden.