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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen
Skischuh mit einem gamaschenförmigen Schaft, der sich
über den Unterschenkel mittels zweier, sich
überlappender Klappen schliesst, mit einem
Komfortinnenschuh und mit Mitteln zum Schliessen und
Spannen des Schafts, welche wenigstens einen Riemen
aufweisen, dessen eines Ende ständig mit dem Schaft
verbunden ist und dessen anderes Ende mit der
Aussenseite des Schafts durch Einhakmittel und ein
Spannorgan verbunden ist (siehe US-A-4 649 657).
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Man kennt einen Skischuh, dessen Schaft auf seiner
Aussenseite mit einem Spannorgan versehen ist, an
welchem das Ende eines Riemens aus Kunststoff befestigt
ist&sub1; der eine gezahnte Oberfläche hat, die in eine
Klinke eingreift, welche auf der auf der Innenseite des
Schafts liegenden Klappe montiert ist.
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Es ist ferner bekannt, einen Skischuhschaft mit
Hilfe einer metallischen Schnalle, die an der Klappe
befestigt ist und sich in die Zahnstange eines
Spannorgans einhakt, oder umgekehrt mit Hilfe eines
Spannorgans zu schliessen und zu spannen, das mit einer
metallischen Schnalle versehen ist, die sich in eine
auf der Klappe befestigte Zahnstange einhakt.
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Alle diese bekannten Schliess- und
Spannvorrichtungen haben die gemeinsame Eigenschaft,
dass die äussere Klappe des Schafts aktiv beansprucht
wird, welche auf diese Weise eine verhältnismässig
starke Zugkraft aushalten muss. Die äussere Klappe muss
ausserdem genügend steif und widerstandsfähig sein,
damit man an ihr ein Hakenorgan fest anbringen kann,
sei es eine Zahnstange, eine Schnalle oder eine Klinke.
Die Steifigkeit der Klappen steht jedoch einer
regelmässigen Umhüllung des Unterschenkels entgegen;
eine solche Umhüllung ist jedoch notwendig, um eine
bequeme Abstützung des Schienbeins beim Skilaufen zu
gewährleisten, eine schlechte Umhüllung hat einen
harten Punkt auf dem Schienbein zur Folge. Dieser Druck
des harten Punktes ist um so markanter, als es zur
Ueberwindung der Steifigkeit der Klappe erforderlich
ist, auf diese einen verhältnismässig starken Zug
auszuüben. Der von diesem Zug herrührende Druck hat
ausserdem eine Erhöhung der Reibungen zur Folge, welche
durch eine entsprechende Erhöhung der Zugkraft
überwunden werden müssen. Um eine regelmässige
Umhüllung zu gewährleisten, ist es daher erforderlich,
Klappen zu haben, die so biegsam wie möglich sind; im
Falle der bis heute zur Fabrikation von Skischuhen
benutzten Materialien jedoch sind die beiden
Bedingungen der Biegsamkeit und der
Widerstandsfähigkeit nicht verträglich.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, dieses Problem zu lösen. Genauer gesagt ist
es der Zweck der Erfindung, ein gleichförmigeres
Spannen des gamaschenförmigen Schafts um den
Unterschenkel herum zu gewährleisten und die Kraft zu
verringern, die notwendigerweise auf die Schnalle
ausgeübt werden muss, um dieses Spannen zu erhalten.
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Zu diesem Zwecke ist der Schuh nach der Erfindung
dadurch gekennzeichnet, dass der Riemen, ausgehend von
seinem Ende, welches mit der Aussenseite des Schafts
verbunden werden kann, den Schaft durch eine Oeffnung
durchquert, welche auf der Innenseite des Schafts
gebildet ist, und durch das Innere des Schafts in
Richtung des Spannorgans zurückgeführt ist, um an einem
Punkt befestigt zu werden, der sich im Bereich der
Aussenseite des Schuhs befindet.
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Der Riemen bildet also auf diese Weise eine
wenigstens die äussere Klappe einhüllende Schlaufe.
Diese Klappe trägt kein Hakenelement und unterliegt
während des Spannens des Riemens keinerlei Zugkraft.
Diese äussere Klappe braucht daher keine
widerstandsfähigkeit gegen Zug oder gegen das
Herausreissen von Nieten zu haben, derart, dass sie
dünn und biegsam sein kann, ebenso wie die innere
Klappe. Diese Klappen können sich daher vollkommen dem
Innenschuh anpassen und einen verteilten und
näherungsweise gleichförmigen Druck auf den Innenschuh
ausüben, wodurch der Komfort für den Unterschenkel
gewährleistet wird. Da die Klappen weniger steif sind,
ist die zum Spannen erforderliche Kraft, d.h. die
Verformung der Klappen, ebenfalls geringer. Die einzige
Rolle der Klappen besteht also darin, den Unterschenkel
zu bedecken und den beim Spannen auftretenden Druck zu
verteilen.
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Das Ende des Riemens, welches ständig mit dem
Schaft verbunden ist, kann beispielsweise auf der
Innenseite des Schafts oder am Spannorgan oder an einem
fest am Spannorgan angebrachten Teil befestigt sein. Im
ersten Falle erhält man einen Flaschenzugeffekt, d.h.,
eine Verringerung der zum Spannen erforderlichen Kraft
um etwa die Hälfte, jedoch auf Kosten eines um die
Hälfte verringerten Spannweges. Im zweiten Falle
dagegen ist der Spannweg gleich dem Weg des
Spannorgans.
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Im ersten Falle ist der Riemen durch das Innere
des Schafts unter den beiden Klappen zurückgeführt,
während er im zweiten Falle zwischen den beiden Klappen
zum Spannorgan zurück verläuft.
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Der Riemen kann aus einem sehr biegsamen, jedoch
sehr zugfesten Material hergestellt sein, und es ist
daher möglich, mit diesem Riemen eine Schlaufe zu
bilden, welche die Hälfte des Schaftumfangs oder mehr
umhüllt. Das Spannorgan kann daher an einem steifen
Punkt des Schafts befestigt werden.
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Die fest am Riemen angebrachten Einhakmittel
können in verschiedener Weise ausgebildet sein; sie
können beispielsweise von einer Schnalle, die in eine
Zahnstange einhakbar ist, welche an einem an der Seite
des Schuhs montierten Spannhebel befestigt ist, oder
von einem Hebel gebildet werden, dessen Ende in einer
am Schaft befestigten Zahnstange einhakbar und
schwenkbar ist.
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Die beigefügte Zeichnung zeigt beispielsweise
einige Ausführungsformen der Erfindung.
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Figur 1 zeigt einen Skischuh in geschlossener
Stellung.
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Figur 2 ist ein Querschnitt des Schafts längs II-
II nach Figur 1, welcher einen Riemen in gespannter
Lage gemäss einer ersten Ausführungsform darstellt.
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Figur 3 ist eine zur Figur 2 analoge
Schnittansicht, welche eine zweite Ausführungsform des
Riemens zeigt.
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Figur 4 ist eine zur Figur 2 analoge Ansicht,
welche eine dritte Ausführungsform des Riemens zeigt.
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Der in Figur 1 dargestellte Schuh hat eine Schale
aus Kunststoff mit einem Schalenunterteil 1, das dazu
bestimmt ist, den Fuss und die Ferse zu umgeben, und
einen gamaschenförmigen Schaft 2, welcher am
Schalenunterteil 1 am Punkt 30 angelenkt ist. In dieser
Schale ist ein Komfortinnenschuh 3 angeordnet. Das
Schalenunterteil 1 mit variablem Volumen ist mit zwei
Spannschnallen 4 und 5 ausgerüstet. Der Schaft kann mit
Hilfe zweier Riemen 6 und 7 sowie mit Hilfe zweier
Spannorgane 8 und 9 geschlossen und gespannt werden,
welche jeweils auf einen der Riemen einwirken. Der
Schaft ist ausserdem in seinem oberen Bereich mit einem
dritten Riemen 10 versehen, um den oberen Bereich des
Schafts und des Innenschuhs um den Unterschenkel herum
zu spannen, wie es in der Patentanmeldung EP-A-0 573
389 beschrieben ist.
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Das Spannen durch die Riemen 6 und 7 kann auf
verschiedene Weise durchgeführt werden. Drei
Ausführungsbeispiele werden unter Bezugnahme auf die
Figuren 2, 3 und 4 beschrieben.
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Bei diesen drei Ausführungsformen ist der Riemen 6
an einem seiner Enden mit einer rechteckförmigen
metallischen Schnalle 11 versehen, welche sich in eine
Zahnstange 12 einhakt, die um eine Achse 13 gelenkig an
einer Stange 14 montiert ist. Das mit einem Gewinde
versehene Teil dieser Stange ist in ein Verbindungsteil
eingeschraubt, welches seinerseits mittels einer
Achse 16 auf dem Spannhebel 8 angelenkt ist; dieser
Spannhebel ist um eine Achse 17 schwenkbar auf einem
Bügel angelenkt, der auf einer Befestigungsplatte 18 an
der Aussenseite des Schafts angebracht ist; der
Ausdruck "aussen" wird in Bezug auf die Innen- und
Aussenseiten des Fusses betrachtet. An der Innenseite
des Schafts 2, an einem näherungsweise diametral der
Zahnstange 12 gegenüberliegenden Punkt, ist ein
vertikaler Schlitz 19 vorgesehen, dessen Vorderrand
eine Ueberdicke aufweist, welche einen abgerundeten
Wulst 20 bildet. Der Riemen 6 ist durch den Schlitz 19
hindurch ins Innere des Schafts 2 geführt.
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Bei der ersten, in Figur 2 dargestellen
Ausführungsform ist das andere Ende des Riemens 6 auf
der Innenseite des Schafts 2 mit Hilfe zweier Nieten 21
und 22 vor der Befestigungsplatte 18 befestigt. Die
Nieten 21 und 22 können Nieten sein, welche auch die
Befestigungsplatte 18 befestigen. Im Inneren des
Schafts 2 verläuft also der Riemen 6 unter den beiden
Klappen 2a und 2b des Schafts, zwischen diesen Klappen
und dem Innenschuh 3. In der gespannten Stellung, die
in Figur 2 dargestellt ist, drückt der Riemen 6 also
einerseits die beiden Klappen 2a und 2b durch seinen
äusseren Riemenabschnitt gegen den Innenschuh 3 und
andererseits direkt durch seinen inneren
Riemenabschnitt gegen den Innenschuh 3.
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Der Schlitz 19 spielt also die Rolle eines
Umkehrelements oder einer Umkehrrolle, und man hat den
Effekt eines Flaschenzugs, derart, dass der zum Spannen
erforderliche Zug näherungsweise durch zwei geteilt
ist, abgesehen von den Reibungskräften. Dagegen ist der
Flaschenzugeffekt von einer Verringerung des Spannweges
des Spannorgans um die Hälfte begleitet.
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Es ist möglich, diesen Verlust des Weges zu
vermeiden, indem eine Schnalle verwendet wird, wie sie
in der schweizerischen Patentanmeldung Nr. 1 254/93-9
beschrieben wird. Es ist ebenfalls möglich, die in
Figur 3 gezeigte Ausführungsform zu Hilfe zu nehmen.
Bei dieser Ausführungsform durchläuft der Riemen 6,
nachdem er durch den Schlitz 19 in den Schaft 2 gelangt
ist, zwischen den beiden Klappen 2a und 2b hindurch,
und sein Ende ist an der Innenseite der Zahnstange 12
mit zwei Nieten 23 und 24 befestigt. Diese beiden Enden
des Riemens 6 verschieben sich also gleichzeitig mit
der Zahnstange 12, derart, dass der Spannweg und der
Entspannungsweg gleich dem Weg der Zahnstange 12 sind.
Der innere Bereich des Riemens 6 wirkt nicht direkt auf
den Innenschuh, sondern über die innere Klappe 2b, was
es erlaubt, eine gute Verteilung des Spanndrucks auf
dem Innenschuh zu erhalten.
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Gemäss der in Figur 4 dargestellten dritten
Ausführungsform verläuft der Riemen 6, nachdem er durch
den Schlitz 19 in den Schaft 2 eingetreten ist,
zunächst unter den beiden Klappen 2a und 2b des
Schafts, durchquert dann den Schaft durch einen
schrägen Schlitz 25, tritt aus dem Schaft aus und ist
schliesslich, wie beim zweiten Ausführungsbeispiel, an
der Zahnstange 12 befestigt.
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Man sieht, dass es in den drei Fällen möglich ist,
einen den Unterschenkel gut umhüllenden Riemen zu
haben. Der Schlitz 19 kann an der am besten geeigneten
Stelle vorgesehen sein, um diese Umhüllung und ein
regelmässiges und gleichförmiges Spannen zu
gewährleisten. Was das Spannorgan 8 anbetrifft, so kann
es an irgendeinem Punkt des Schafts befestigt sein,
d.h. an einem Punkt, wo der Schaft eine gute Festigkeit
aufweist. Er könnte insbesondere weiter nach hinten
plaziert sein, wie auf der Zeichnung dargestellt.
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Anstelle mit einer Schnalle könnte das Ende des
Riemens mit einem Spannhebel, dessen eines Ende in eine
an der Seite des Schuhs befestigten Zahnstange
eingreift, oder mit einem Hebel versehen sein, wie er
im Zusatzzertifikat FR 2 410 449 beschrieben ist.