DE6938252U

DE6938252U - Technische gewebe

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Publication number: DE6938252U
Application number: DE6938252U
Authority: DE
Original assignee: Glanzstoff AG
Current assignee: Glanzstoff AG
Priority date: 1969-09-30
Filing date: 1969-09-30
Publication date: 1970-01-29
Also published as: CA940693A; NL7012913A; LU61728A1; FR2068278A5; BE754170A

Description

Pea. GW 1504 Gbm

Technische^ Gewebe ocj

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Glanzstoff AG Wuppertal

Die Neuerung betrifft ein technisches Gewebe, insbesondere ein Trägergewebe für Beschichtung oder Gummierung.

Be⁴ technischen Geweben spielen je nach dem gewünschten Einsatzgebiet die Schiebefestigkeit, die Gewebedichte und das Quadratmetergewicht eine entscheidende Rolle. Bei Trägergeweben für Beschichtung oder Gummierung beispielsweise ist es erwünscht, hohe Schiebefestigkeit und geringes Quadratmetergewicht bei großer Gäwebedichtigkeit zu haben, damit die Besdichtungsmasse nicht durch das Gewebe durchschlägt.

Wenn bei den bisher üblichen technischen Geweben die Deckkraft erhöht v/erden sollte, so wurde dies über eine Erhöhung der Gewebedichte, d.h. der Fadenzahl pro Längeneinheit in Kett- und/oder Schußrichtung, bewerkstelligt. Damit aber wurde zugle ".ch das Quadratmetergewicht der Gewebe erhöht. Die Schiebefestigkeit insbesondere von Geweben mit relativ losen Einstellungen konnte bisher nur durch eine den Webvorgang begleitende Schiebefestausrüstung erhöht werden, die technisch mit einigen Schwierigkeiten verbunden war und einen relativ großen

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maschinellen Aufwand erforderte. Die Schiebefestausrüstung von lose eingestellten Geweben mit kurzflottigen Bindungen, beispielsweise Leinwandbindung oder Panamabindung, führte darüber hinaus aufgrund ungenügender thermischer Beständigkeit des Ausrüstungsmittels zu weiteren Schwierigkeiten.

Der Neuerung lag die Aufgabe zugrunde, ein technisches Gewebe, insbesondere für den Einsatz als Trägergewebe für Beschichtungen oder Gummierungen, zu schaffen, welches auch ohne Schiebefestausrüstung eine genügend hohe Schiebefestigkeit und bei geringen Quadratmetergewichten die erforderliche Deckkraft bzw. Gewebedichte aufweist.

Das neuerungsgemäße technische Gewebe ist dadurch gekennzeichnet, daß die Kettfäden und/oder die Schußfäden aus Hohlfasern bestehen, überraschenderweise sind derartige Gewebekonstruktionen auch bei weniger dicht eingestellten Geweben ohne zusätzliche Schiebefestausrüstung ausreichend schiebefest. Dieser Effekt wird schon erreicht, wenn entweder die Kettfäden oder die Schußfäden aus Hohlfasern bestehen, zur vollen Ausnutzung desselben werden aber zweckmäßigerweise Kett- und Schußfäden aus Hohlfasern eingesetzt.

Unter Hohlfasern werden in Anlehnung an DIN 60 001 sowohl Endlosfasern als auch Spinnfasern (Stapelfasern) verstanden, welche einen vorzugsweise durchgehenden Hohlraum aufweisen. Der Hohlraumanteil in den Hohlfasern kann dabei, je nach Einsatzgebiet des technischen Gewebes, in weiten Grenzen schwanken.

Obwohl grundsätzlich sämtliche hohle Chemiefasern eingesetzt werden können, ist es für die meisten technischen Gewebe zweck-

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mäßig, daß die Hohlfasern Polyesterfasern sind, weil Polyester den Geweben die erforderliche Festigkeit und Formstabilität verleiht und, was insbesondere für das Beschichten und Gummieren von großer Wichtigkeit ist, die notwendige Temperaturbeständigkeit aufweist. Bevorzugt sind die Hohlfasern dabei Polyäthylenterephthalatfasern.

Aber auch Polyamidfasern eignen sich in vielen Fällen, beispielsweise dann, wenn es nicht auf eine besondere Formbeständigkeit des aus dem beschichteten Gewebe hergestellten Artikels ankommt.

Obwohl zum Erzielen des Schiebefest-Effektes Hohlfasern mit rundem Querschnitt ausreichen, lassen sich durch den Einsatz von profilierten Hohlfasern weitere Verbesserungen erzielen. So können die mit einem durchgehenden Hohlraum versehenen Fasern beispielsweise sternförmig, gelappt, dreieckig, quadratisch usw. profiliert sein.

Obwohl es möglich ist, beispielsweise bei Filtergeweben, die technischen Gewebe aus Stapelfasergarnen herzustellen, die ihrerseits durch Verspinnen von Hohlfasern entstanden sind, sind die Kettfäden und/oder die Schußfäden der neuerungsgemäßen technischen Gewebe vorzugsweise Endlosgarne, weil diese sich für den Einsatz bei Trägergeweben für Beschichtungen oder Gummierungen besonders eignen.

Vorzugsweise besitzen die Endlosgarne einen Gesamttiter von dtex 140 bis dtex 1650. Der Einzeltiter der Fasern liegt dabei zweckmäßigerweise zwischen dtex 3 und dtex 10.

Der Einsatz von Hohlfasern in den neuerungsgemäßen technischen Geweben führt zu folgenden Vorteilen: ' ^w

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bei gleicher Garnstärke und gleicher Fadenzahl pro Längeneinheit besitzen Gewebe aus Hohlfasergarnen eine wesentlich höhere Deckkraft;

umgekehrt kann bei Geweben zur Erzielung der gleichen Deckkraft die Fadenzahl durch den Einsatz von Hohlfasergarnen je nach Größe des Hohlraumanteils in den Hohlfasern um ca. 15 bis 30% oder mehr verringert werden, d.h. man erhält ein Gewebe mit erheblich niedrigeren Quadratmetergewichten; bei Geweben mit geringen Fadenzahlen pro Längeneinheit ist durch den Einsatz von Hohlfasergarnen gegenüber herkömmlichen Garnen eine Verfestigung, sei es durch Verkleben, Verschweißen oder sonstiges Schiebefestausrüsten, nicht mehr erforderlich; Trägergewebe für Beschichtungen oder Gummierungen brauchen, um die erforderliche Gewebedichtigkeit zu erhalten, eine geringere Fadeneinstellung als bisher, zugleich wird auch hierbei das Quadratmetergewicht wesentlich reduziert.

Die Neuerung wird anhand der beigefügten Zeichnung beispielsweise erläutert. Darin ist:

Fig. 1 ein Ausschnitt aus einem Gewebe mit Leinwandbindung, bei dem die Kettfäden 1 und die Schußfäden 2 Endlosgarne aus Hohlfasern 3 sind und

Fig. 2 ein Gewebe in Leinwandbinduig, in dem die Kettfäden 1 Endlosgarne aus Hohlfasern 3 und die Schußfäden 2 Endlosgarne aus herkömmlichen Fasern 4 mit massivem Querschnitt sind.

Zur weiteren Erläuterung der Vorteile des· neuerungsgemäßen technischen Gewebes sollen die folgenden"Beispiele dienen:

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Aus einem multifilen Endlosgarn dtex 1100 f 180 aus PoIyäthylenterephthalat-Vollprofilfasern wird ein technisches Gewebe üblicher Qualität in Leinwandbindung mit einer Einstellung/10 cm von 90/90 gewebt. Das Gewebe hat ein Quadratmetergewicht von 220 g, eine Festigkeit von 340 kp/5 cm und eine Dehnung von etwa 17%.

Zu ähnlichen Dehnun^f werten und zu einer etwa gleich großen Schiebefestigkeit geengt man, wenn man bei den neuerungsgemäßen technischen Geweben aus Poiyäthylenterephthalat-Hohlfasern (dtex 1100 f 180) die Einstellung/10 cm auf 70/7Oy 71/60 oder gar 70/50 reduziert. Die Quadratmetergewichte reduzieren sich dabei auf 165 g; 154 und 141 g, liegen damit also um etwa 25 bis 35% unter denen üblicher Qualitäten.

Ein Gewebe in Leinwandbindung, welches in Kette und Schuß Polyester-Vollprofilfäden dtex 1100 £ 180 bei einer Einstellung/ in cm von 50/60 besteht, weist erst nach einer speziellen Schiebefestausrüstung eine genügende Schiebefestigkeit auf, während ein gleichermaßen konstruiertes Gewebe aus Polyäthylenterephthalat-Hohlfasern auch ohne eine derartige Ausrüstung genügend schiebefest ist«,

e neuerungsgemäßen technischen Gewebe eignen sich zum Ein satz in all den Gebieten, in denen es auf geringe Quadratmetergewichte bei gleichzeitig hoher Gewebedichte mit hoher Deckkraft und/oder auf eine hohe Schiebefestigkeit ankommt. So können sie als Armierungsgewebe zur Verstärkung von Dach pappe, Förderbändern, Kartonagen, Papier, Reifen, Asphalt, Beton od.dgl. dienen. Als Trägergewebe bei beschichteten oder gummierten Geweben lassen sie sich als Verdeck- oder Planen toff, als Tragen-, Liegen- oder Bootsbespannung, als

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Zeltgewebe, als Filtertuch, als Siebgewebe, als Segelgewebe einsetzen und in Schläuchen, in Schutzbekleidung, wie Arbeitsstiefeln, Ölzeug, Säureschutzanzügen od.dgl., in Schwimmkörpern, wie Rettungsflößen, Rettungsinseln, Rettungsringen, Schiffshebeballons, Schwimmwesten od.dgl., bei Schlepptanks, Sprungtüchern, bei Traglufthallen, Faltgaragen und pneumatischen Bauelementen verwenden.

Claims

1 I I ■ I > I I » I I r~ π - 7 - Pos. GW 1504 Gbm Schutzansprüche

1. Technisches Gewebe, insbesondere Trägergewebe für Beschichtung oder Gummierung, dadurch gekennzeichnet, daß die Kettfäden und/oder die Schußfäden aus Hohlfasern bestehen.

2. Technisches Gewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlfasern Polyamidfasern sind.

3. Technisches Gewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlfasern Polyesterfasern sind.

4. Technisches Gewebe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß iie Hohlfasern Polyäthylenterephthalatfasern sind.

5. Technisches Gewebe nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlfasern profiliert sind.

6. Technisches Gewebe nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kettfäden und/oder die Schußfäden Endlosgarne sind.

7. Technisches Gewebe nach Anspruch β- dadurch gekennzeichnet, daß die Endlosgarne einen Gesamttiter von dtex 140 bis dtex . 1650 besitzen.

8. Technisches Gewebe nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern einen Einzeltiter von dtex 3 bis dtex 10 besitzen. . '