DE69333241T2 - Reinigung von faktor ix - Google Patents

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Description

  • Gebiet der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren, das für die Abtrennung von Faktor IX von einer Faktor IX einschließenden unreinen Proteinfraktion nützlich ist.
  • Hintergrund der Erfindung
  • Die Einleitung der Blutgerinnung erfolgt durch zwei unterschiedliche und doch ähnliche molekulare Mechanismen, die sogenannten intrinsischen und extrinsischen Koagulationswege oder Kaskaden. Der intrinsische Weg schließt Faktoren ein, die man normalerweise im Blut findet. Der extrinsische Weg schließt zusätzlich zu den Blutkomponenten Gewebefaktoren ein. In allen Reaktionsschritten der beiden Kaskaden wandelt eine Proteinase ein inaktives Zymogen in seine enzymatisch aktive Form um. Im letzten Schritt der Kaskade, der bei dem intrinsischen und dem extrinsischen Weg gleich ist, wird inaktives Prothrombin in Thrombin umgewandelt, das wiederum die Umwandlung von löslichem Fibrinogen in unlösliches Fibrin katalysiert.
  • Der Faktor IX nimmt an der Ereigniskaskade, die zur Blutgerinnung führt, teil. Genauer gesagt aktiviert Faktor IX bei Aktivierung durch die Wirkung der Faktoren XIa oder VIIa Faktor X zu Xa. Faktor Xa wiederum aktiviert Faktor II (Prothrombin) zu Faktor IIa (Thrombin). Der aktivierte Faktor II aktiviert dann Fibrinogen zu den Fibrinpolymeren des geronnenen Blutes. Mangelhafte Aktivität einer der an der Blutgerinnung beteiligten Faktoren führt dazu, dass das Blut nicht richtig gerinnen kann, bzw. zu abnorm langen Gerinnungszeiten. Beispielsweise ist Faktor IX bei Patienten mit einer als „Hämophilie B„ identifizierten Krankheit nicht oder nicht ausreichend vorhanden. Daher gerinnt das Blut von Hämophilie B-Patienten nicht richtig. Hämophilie B-Patienten wird Faktor IX verabreicht, damit sie ausreichend davon haben, so dass die Fähigkeit ihres Blutes zu gerinnen wieder so normal wie möglich wird.
  • Im Handel erhältliche Faktor IX-Konzentrate schließen häufig andere Blutfaktoren zusätzlich zu Faktor IX ein. Einige solche Präparate umfassen z. B. den Prothrombinkomplex, der die Faktoren II, V und X zusätzlich zu Faktor IX einschließt.
  • Bei Patienten, die mit Prothrombinkomplexkonzentraten oder Faktor IX-Präparation, die mit Faktor II und/oder Faktor X verunreinigt waren, behandelt worden waren, wurde das Auftreten von Thrombosekomplikationen wie Thrombosen der tiefen Venen, disseminierte intravaskuläre Koagulation und Lungenembolien berichtet. Diese Komplikationen werden häufig bei noch nicht ausgewachsenen Kleinkindern, Patienten mit gestörter Leberfunktion und OP-Patienten beobachtet. Solche Komplikationen wurden auch bei Hämophilie A-Patienten beobachtet, die ein Prothrombinkomplexkonzentrat als ein den Faktor VIII-Inhibitor umgehendes Mittel erhalten.
  • Die thromboseerzeugende Komponente der Prothrombinkomplexkonzentrate wurde meistens den aktivierten Faktoren, dem gerinnend wirkenden Phospholipid oder einer Zymogenüberlastung zugeschrieben. Eine Zymogenüberlastung kann die Ursache für eine disseminierte intravaskuläre Koagulation in OP-Situationen sein, in denen Patienten wiederholt große Dosen Prothrombinkomplexkonzentrate erhalten. In solchen Fällen reichern sich die Zymogene, insbesondere die Faktoren II und X, wahrscheinlich aufgrund ihrer relativ langen Halbwertszeit im Vergleich zu Faktor IX im Blutkreislauf an.
  • Die Thrombosekomplikationen im Zusammenhang mit der Verwendung des Prothrombinkomplexes macht die Bereitstellung eines von anderen Proteinen im Wesentlichen freien Faktor IX-Konzentrates zur Behandlung von Hämophilie B-Patienten wünschenswert.
  • Es wurde über verschiedene Verfahren zur Verbesserung der Reinheit von Faktor IX-Konzentraten berichtet. Es wurden beispielsweise Verfahren zur Herstellung von Faktor IX-Konzentraten, die im Wesentlichen frei von Prothrombin waren, sowie von Faktor X-Konzentraten mittels Affinitätschromatographie auf einem sulfatierten Dextranharz offenbart (D. Menache et al., „Coagulation Factor IX Concentrate: Method of Preparation and Assessment of Potential In Vivo Thrombogenicity in Animal Models„, Blood, 64, 1220–1227 (1984)). Faktor IX wurde mittels Affinitätschromatographie auf einem Heparin-Sepharose-Harz gereinigt (L.-O. Andersson et al., „Purification and Characterization of Human Factor IX„, Thrombosis Research, 7, 451–459 (1975)). Die Faktoren IX und X wurden mittels eines Heparin-Agarose-Chromatographietechniken einsetzenden Verfahrens getrennt (S. P. Bajaj et al., „A Simplified Procedure for Purification of Human Prothrombin Factor IX and Factor X„, Preparative Biochemistry, 11, 397–412 (1981)). Auch sind im Stand der Technik Verfahren zur Abtrennung von Faktor IX mittels Affinitätschromatographie auf einem Dextransulfat Sepharose-Gel bekannt.
  • Während Faktor IX auf Sepharose (Agarosegels) im Labor abgetrennt werden kann, hat sich die Verwendung von Agarosegels bei der Abtrennung im industriellen Maßstab als unbefriedigend herausgestellt. Werden die Agarosegels in großtechnische Säulen gefüllt, komprimieren sie in einem unerwünschter. Ausmaß und behindern so das Fließen der Flüssigkeiten durch die Säule. Dieses Problem wurde durch die Verwendung eines Dextransulfatsiliziumdioxid-Harzes gelöst, wie es in dem US-Patent Nr. 4,72,673 von Herring beschrieben ist, auf das hierin Bezug genommen wird. Zwar ist dieses Reinigungsverfahren wünschenswert, da das Siliziumdioxidgel zu höheren Fließgeschwindigkeiten und damit zu schnelleren Reinigungsvorgängen führt, doch erfolgt dabei eine Wärmebehandlung zur Inaktivierung viraler Verunreinigungen, die in den aus menschlichem Blut gewonnenen Proteinpräparaten vorhanden sein können. Die Wärmebehandlung aber führt zur Denaturierung eines Teils des Faktors IX, was in Faktor IX-Präparaten mit geringer spezifischer Aktivität resultieren kann.
  • Zusätzlich zu den zuvor erwähnten Verfahren erfolgte die Reinigung von Faktor IX mittels Immunoaffinitäts- und Ionenaustauschchromatographie (S. S. Ahmad et al., „Rapid Purification of Factor IX, Factor X and Prothrombin by Immunoaffinity and Ion Exchange Chromatography„, Thromb. Res., 55, 121–133 (1939)), was zu spezifischen Faktor IX-Aktivitäten von 269 Einheiten/mg führte. Die Immunoaffinitätsverfahren resultieren zwar in Präparaten mit hoher spezifischer Aktivität, doch die Notwendigkeit der Herstellung monoklonaler Antikörper gegen die zu reinigenden Proteine macht das Reinigungsverfahren erheblich teurer.
  • Es ist daher wünschenswert, ein relativ kostengünstiges Verfahren zur Reinigung von Faktor IX bereitzustellen, das ein für die Verwendung beim Menschen sicheres Faktor IX-Präparat mit hoher spezifischer Aktivität liefert.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Reinigung von Faktor IX von einer Faktor IX enthaltenden unreinen Proteinfraktion. Das Reinigungsverfahren umfasst die Schritte der Bereitstellung einer wässrigen Lösung der unreinen Proteinfraktion, die Zugabe eines Lösungsmittels und eines Detergens zu der unreinen Proteinfraktion zur Bildung einer Lösungsmittel-/Detergens-Proteinlösung, das Inkubieren der Lösungsmittel-/Detergens-Proteinlösung zur Inaktivierung in der Lösungsmittel-/Detergens-Proteinlösung vorliegender viraler Verunreinigungen und die weitere Reinigung von Faktor IX mittels Chromatographie auf einem sulfatierten Polysaccharid-Harz.
  • Der Faktor IX besitzt nach der Reinigung mittels des zuvor beschriebenen Verfahrens eine spezifische Aktivität von mindestens 85 Einheiten/mg.
  • Detaillierte Beschreibung
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Reinigung von Faktor IX von einer unreinen Proteinfraktion. Das Reinigungsverfahren umfasst ein Verfahren zur Inaktivierung unter Umständen im Blut vorliegender viraler oder anderer Verunreinigungen, das nicht zu einer extensiven Denaturierung der zu reinigenden Proteine führt. Verfahren aus dem Stand der Technik verließen sich bei der Inaktivierung von Verunreinigungen auf eine Wärmebehandlung. Eine solche Wärmebehandlung führt jedoch zu einer Denaturierung eines Teils des Faktors IX. Zwar resultiert die Denaturierung in einem Verlust der Faktor IX-Aktivität, doch dieser inaktivierte Faktor IX wird unter Umständen gleichzeitig mit dem aktiven Faktor IX gereinigt, was zu einem Endprodukt führt, das sowohl den aktiven als auch den inaktiven Faktor IX umfasst. Das Vorliegen des inaktiven Faktors IX aber führt zu einer spezifischen Aktivität, die geringer ist, als es bei einem Präparat, das ausschließlich oder größere Mengen an Faktor IX umfasst, der Fall wäre. Das erfindungsgemäße Verfahren beinhaltet einen Lösungsmittel-/Detergens-Inaktivierungsschritt, keine Wärmeinaktivierung, um die Menge an während des Reinigungsverfahrens erzeugtem denaturiertem Faktor IX zu reduzieren.
  • Das gemäß der Ausführung der erfindungsgemäßen Prinzipien bereitgestellte Verfahren bezieht sich auf die Abtrennung von Faktor IX von einer unreinen Proteinfraktion. Der Begriff „unreine Proteinfraktion„, wie er hierin verwendet wird, bedeutet eine Proteinfraktion, die ein oder mehrere Proteine) zusätzlich zu Faktor IX einschließt.
  • Zwar wird das erfindungsgemäße Verfahren nachfolgend mit Bezug auf die Abtrennung von Faktor IX von Humanplasma beschrieben, doch es wird erwogen, dass das Verfahren auch für die Abtrennung von Faktor IX von anderen Quellen, z. B. zur Exprimierung des gewünschten Proteins gentechnisch erzeugten rekombinanten Organismen, nützlich sein könnte.
  • Abtrennung von Prothrombinkomplexproteinen von Humanplasma
  • Prothrombinkomplexproteine werden von Humanplasma abgetrennt, das gemäß den von der amerikanischen Überwachungsstelle für Lebens- und Arzneimittel zugelassenen Verfahren gesammelt und getestet wurde. Das Plasma wird zunächst bei einer Temperatur von etwa –20° C eingefroren. Dann wird das Plasma bei 0°C bis 5°C aufgetaut, damit eine Kryoausfällung erfolgen kann. Das entstehende Plasma-Kryoausfällungs-Gemisch wird gepoolt und zentrifugiert, um die Kryoausfällung zu entfernen. Das gepoolte AHF-arme Plasma wird anschließend gewogen, auf eine Temperatur von 0°C bis 5°C gebracht und elektrodialysiert, um die Plasmanatriumkonzentration von ihrem ursprünglichen Wert auf einen Wert zwischen 85 und 105 mM zu reduzieren. Das dialysierte, AHF-arme Plasma wird dann durch Zugabe von Essigsäure auf einen in etwa neutralen pH-Wert eingestellt.
  • Die in dem pH-Wert-eingestellten, AHF-armen Plasma enthaltenen Prothrombinkomplexfaktoren werden von regenerierter DEAE-Cellulose (DEAE = Diethylaminoethyl) absorbiert. Die DEAE-Cellulose und das Plasma werden etwa 30 Minuten lang gemischt, dann wird die DEAE-Cellulose mittels Zentrifugieren gesammelt. Der von der DEAE-Cellulose absorbierte Prothrombinkomplex wird mit einem etwa 0,03 M Natriumphosphat und etwa 0,03 M Natriumcitrat eines pH-Wertes von etwa 6,8 umfassenden Waschpuffer gewaschen. Die Waschflüssigkeit wird entsorgt.
  • Anschließend wird der gewaschene, von der DEAE-Cellulose absorbierte Prothrombinkomplex aus der Zentrifuge entfernt und in einem Waschpuffer suspendiert. Die entstandene Suspension wird nun in eine Säule gegossen und das Eluat aus der Säule entfernt. Die DEAE-Cellulose wird dann mit einem Waschpuffer gewaschen; diese Waschflüssigkeit wird ebenfalls entsorgt. Anschließend werden die Prothrombinkomplexfaktoren durch Waschen der Säule mit einem 0,03 M Natriumphosphat, 0,03 M Natriumcitrat und 0,2 M Natriumchlorid eines pH-Wertes von etwa 6,8 umfassenden Eluierpuffer eluiert. Das Eluat wird gesammelt und die den Prothrombinkomplex enthaltenden Fraktionen werden gepoolt und in einer Masselösung gesammelt. Es werden geeignete Test der gesammelten Prothrombinkomplexfraktionen durchgeführt; danach wird die Lösung, nachdem der pH-Wert der Masselösung auf etwa neutral eingestellt worden ist, durch eine sterile, Bakterien zurückhaltende Absorptionspatrone oder Membran gefiltert. so dass sich eine Masselösung des filtrierten Prothrombinkomplexes bildet. Die Masselösung des filtrierten Prothrombinkomplexes wird anschließend bis zur Verarbeitung eingefroren oder unmittelbar weiterverarbeitet.
  • Lösungsmittel-/Detergens(S/D)-Inaktivierung viraler Verunreinigungen
  • Zur Inaktivierung viraler oder anderer Verunreinigungen, die in der aus Blut gewonnenen Proteinfraktion vorliegen, wird etwa ein Kilogramm (kg) Masselösung des filtrierten Prothrombinkomplexes mit etwa 0,11 kg eines etwa 3% Tri-(n)butylphosphat und etwa 10 Gew.-% Monooleat (auch bekannt als Polysorbat 80 und Tween 80) umfassenden Gemisches gemischt. Die Lösung wird auf einen pH-Wert von etwa 6,8 eingestellt und unter Mischen bei etwa 27°C etwa 6 bis etwa 7 Stunden lang inkubiert. Am Ende der Inkubation wird der S/D-behandelte Prothrombinkomplex mit einer etwa 0,02 M Natriumcitrat und etwa 0,05 M Natriumchlorid eines pH-Wertes von etwa 7,3 bis etwa 7,5 umfassenden Lösung auf etwa 2 mg Protein/ml verdünnt.
  • Abtrennung von Faktor IX von dem Prothrombinkomplex durch Bariumchloridausfällung
  • Zur Abtrennung von Faktor IX von dem Prothrombinkomplex wird der verdünnten, S/D-behandelten Prothrombinkomplexlösung ein für das Ausfällen von Faktor IX ausreichendes Volumen von etwa 0,5 M bis etwa 2 M Bariumchloridlösung zugesetzt. Die Faktor IX umfassende Ausfällung wird gesammelt, in einer Lösung von etwa 0,2 bis etwa 0,6 M (Ethylendinitrilo)tetraessigsäure (EDTA) gelöst und zur Entfernung von Barium und EDTA und zur Erzielung einer wünschenswert niedrigen Natriumkonzentration für die Weiterverarbeitung in einer Pufferlösung eines pH-Wertes zwischen etwa 6 und etwa 9 gegen einen natriumarrnen Puffer (0–0,2 M NaCl) diafiltriert. Ein geeigneter Puffer für die Diafiltration umfasst etwa 0,02 M Natriumcitrat eines pH-Wertes von etwa 6,6 bis etwa 7 sowie etwa 0,05 M NaCl.
  • Abtrennung von Faktor IX von der Bariumchloridausfällung
  • Die diafiltrierte Bariumchloridausfällungslösung wird nun auf einem sulfatierten Polysaccharid-Harz, wie dem in dem Patent 4,725,673 von Herring beschriebenen, auf das hierin Bezug genommen wird, weiter gereinigt. Bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung wird das sulfatierte Polysaccharid vorzugsweise an ein Hartharz wie z. B. Siliziumdioxid, Methacrylat-Glycerin-Copolymer, Polystyrol-Divinylbenzol-Polyvinyl- Copolymer oder ein anderes, im Stand der Technik bekanntes Hartharz angelagert. Die Verwendung von Hartharzen ist bevorzugt, da sie während des Reinigungsverfahrens nicht komprimieren.
  • Pro kg zu reinigender diafiltrierter Bariumchloridausfällungslösung wird eine Menge von etwa 3,0 bis etwa 6 Litern sulfatiertes Polvsaccharid-Harz in eine Säule gegeben.
  • Die diafiltrierte Bariumchloridausfällungslösung wird auf das sulfatierte Polysaccharid-Harz aufgetragen, so dass der in der Lösung enthaltene Faktor IX von dem Harz absorbiert wird. Nach Beendigung des Absorptionsschrittes wird der von dem Harz absorbierte Faktor IX mit einem Volumen eines Waschpuffers (etwa 0,02 M Natriumcitrat eines pH-Wertes von etwa 6,6 bis etwa 7,0 sowie etwa 0,05 M NaCl), das mindestens etwa 5 Mal so groß ist wie das Harzvolumen in der Säule, gewaschen. Anschließend wird der Faktor IX mit einem linearen Salzgradienten (Natriumchlorid) von etwa 0,05 M NaCl bis etwa 0,6 M NaCl aus dem Harz eluiert. Erreicht der Salzgradient eine Konzentration von etwa 0,4 M, enthält das Eluat im Wesentlichen nur noch Faktor IX. Nach Erzielung des Salzgradienten wird die Säule durch Waschen mit einem Waschpuffer, der die maximale Menge des für den Gradienten verwendeten Natriumchlorids, z. B. 0,6 M, enthält, weiter eluiert. Das den Faktor IX enthaltende Eluat wird gepoolt und diafiltriert, um die Natriumkonzentration auf die gewünschte Zielmenge zu reduzieren. Die gepoolten Faktor IX-Fraktionen können filtriert und für eine spätere Verarbeitung eingefroren oder, falls gewünscht, unmittelbar verarbeitet werden. Die eingefrorenen Proben werden aufgetaut und ggf. mit anderen gepoolten Fraktionen kombiniert; der pH-Wert wird, wenn notwendig, auf etwa 6,8 eingestellt.
  • Nach der Reinigung von Faktor IX auf dem sulfatierten Polysaccharid-Harz wurden die Lösungsmittel-/Detergens-Mittel zur viralen Inaktivierung aus der Faktor IX-Fraktion entfernt und es sind keine zusätzlichen Schritte notwendig, um diese „Verunreinigungen" aus dem endgültigen Proteinprodukt abzutrennen.
  • Weitere Reinigung von Faktor IX
  • Anschließend werden die gepoolten, Faktor IX enthaltenden Fraktionen erneut auf ein sulfatiertes Polysaccharid-Harz in einer Säule aufgetragen. In diesem Fall werden etwa 0,57 bis etwa 2,35 kg sulfatiertes Polysaccharid-Harz pro etwa 5 kg aus dem ersten sulfatierten Polysaccharid-Harz eluiertem Faktor IX verwendet. Nach dem Auftragen der Faktor IX enthaltenden Lösung auf das sulfatierte Polysaccharid-Harz wird das Harz wie zuvor beschrieben mit einem Waschpuffer (etwa 0,02 M Natriumcitrat und etwa 0,05 M Natriumchlorid eines pH-Wertes von etwa 6,6 bis etwa 7) gewaschen. Der Faktor IX wird mit einer etwa 0,02 M Natriumcitrat und etwa 0,6 M Natriumchlorid eines pH-Wertes von etwa 6,6 bis etwa 7 umfassenden Lösung aus der Säule eluiert.
  • Die Faktor IX enthaltenden Fraktionen werden gepoolt und diafiltriert, um die Faktor IX-Aktivität und die Natriumkonzentrationen zu erzielen. Falls gewünscht, können den Faktor IX enthaltenden Fraktionen Heparin und Dextrose zugesetzt werden. Die Faktor IX enthaltende Lösung wird dann wie zuvor beschrieben steril filtriert, so dass die sterile Faktor IX-Masse entsteht.
  • Die sterile Faktor IX-Masse wird hinsichtlich Sterilität und Faktor IX-Aktivität getestet. Das Füllvolumen wird basierend auf der Faktor IX-Aktivität berechnet. Die sterile Masse wird in saubere, sterilisierte Fläschchen gefüllt, eingefroren und unter Vakuum getrocknet; die Fläschchen werden mit einem Stöpsel versehen und verschlossen. Dann durchläuft der Behälter mit dem endgültigen gefriergetrockneten Faktor IX die Qualitätskontrolle. Liegen die Testergebnisse innerhalb aller anwendbaren Anforderungen, gibt die Qualitätskontrolle die Charge frei.
  • Beispiel 1
  • Reinigung von Faktor IX in einem Lösungsmittel-/Detergens-Inaktivierungsschritt
  • In einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung zur Reinigung von Faktor IX wurde der in dem kryoausfällungsarmen Plasma enthaltene Faktor IX von zuvor mit 0,03 M Natriumphosphat und 0,03 M Natriumcitrat eines pH-Wertes von 6,8 äquilibirierter DEAE-Cellulose absorbiert. Die DEAE-Cellulose und das Plasma wurden etwa 30 Minuten lang gemischt und die durch Zentrifugieren gesammelte DEAE-Cellulose wurde mit 0,03 M Natriumphosphat und 0,03 M Natriumcitrat eines pH-Wertes von 6,8 gewaschen. Die Waschflüssigkeit wurde entsorgt.
  • Die gewaschene DEAE-Cellulose wurde in 0,03 M Natriumphosphat und 0,03 M Natriumcitrat eines pH-Wertes von 6,8 suspendiert und in eine Säule gegossen. Das Eluat wurde entsorgt. Die DEAE-Cellulose wurde mit 0,03 M Natriumphosphat und 0,03 M Natriumcitrat eines pH-Wertes von 6,8 gewaschen; die Waschflüssigkeit wurde ebenfalls entsorgt. Der Faktor IX wurde durch Waschen der DEAE-Cellulose mit 0,03 M Natriumphosphat, 0,03 M Natriumcitrat eines pH-Wertes von 6,8 und 0,2 M NaCl eluiert. Das Eluat wurde gesammelt und die Faktor IX enthaltende Fraktion wurde gepoolt und in einer Masselösung gesammelt. Die Lösung wurde durch eine sterile, Bakterien zurückhaltende Absorptionspatrone gefiltert.
  • 36,6 kg Masselösung des filtrierten Prothrombimkomplexes wurden mit etwa 3.9 kg eines 3% Tri-(n)butylphosphat und 10 Gew.-% Monooleat (auch als Polysorbat 80 und Tween 80 bekannt) umfassenden Gemisches gemischt. Die Lösung wurde auf einen pH-Wert von 6,8 eingestellt und unter Mischen bei 27°C 6 Stunden lang inkubiert. Am Ende der Inkubation wurde der S/D-behandelte Prothrombinkomplex mit 244 kg einer 0,02 M Natriumcitrat und 0,05 M Natriumchlorid eines pH-Wertes von etwa 7,4 umfassenden Lösung auf etwa 1,5 mg Protein/ml verdünnt.
  • Im Verlauf von 2 Stunden wurden 46,6 kg 1,0 M Bariumchloridlösung (4°C) zugesetzt und das Gemisch wurde eine weitere Stunde lang gerührt. Während der Zugabe von Bariumchlorid und während des Mischens wurde das Gemisch bei einer Temperatur zwischen 0°C und 4°C gehalten. Nach dem Mischen wurde die Lösung in einer Sharples-Zentrifuge zentrifugiert, wobei die Fließgeschwindigkeit durch die Zentrifuge zwischen 0,2 und 0,6 Litern pro Minute und die Temperatur der Lösung zwischen 0°C und 4°C gehalten wurde. Auf diese Weise wurden etwa 11,6 kg Bariumchloridausfällung gesammelt.
  • Der Bariumchloridausfällung wurden bei 20°C bis 25°C etwa 58 kg einer 0,4 M EDTA-Lösung zugesetzt, um die Ausfällung zu lösen; anschließend wurde die Ausfällung zur Entfernung von Teilchen durch einen Millipore TP-Patronenfilter gefiltert. Nach der Filtration wurde die Lösung durch einen Millipore Pellicon-Konzentrator geleitet und auf 1/5 bis 1/10 ihres ursprünglichen Volumens konzentriert. Die konzentrierte Lösung wurde nun mit 0,02 M Natriumcitrat und 0,05 M NaCl auf ihr ursprüngliches Volumen verdünnt. Die Konzentrations- und Verdünnungsschritte wurden 6 Mal wiederholt, bis die Leitfähigkeit der Lösung etwa der der 0,02 M Natriumcitrat und 0,05 M Natriumchlorid enthaltenden Lösung entsprach. Nach der letzten Verdünnung betrug das Gewicht des diafiltrierten Materials 70 kg. Die erneut gelöste Ausfällung enthielt Faktor IX.
  • 70 kg des diafiltrierten, Faktor IX enthaltenden Materials wurden mit einer Fließgeschwindigkeit von etwa 260 ml/min in eine 36 cm × 37 cm große, ein 3 Dextransulfatsiliciumdioxid-Harz enthaltende Moduline-Chromatographiesäule (mit Waschpuffer, also 0,02 M Natriumcitrat und 0,05 M Natriumchlorid, pH 6.8, äquilibriert) eingetragen. Anschließend wurden 323 kg Waschpuffer durch die Säule geleitet.
  • Unmittelbar nach dem Waschen der Säule wie zuvor beschrieben wurden 228 eines linearen Salzgradienten aus 0,05 M NaCl bis 0,5 M NaCl in 0,02 M Natriumcitrat, pH-Wert 6,8, mit einer Fließgeschwindigkeit von 1 l/min in die Säule eingetragen. Während des Gradienten wurden 5 l-Aliquote des Säuleneluats gesammelt und jede dritte Fraktion wurde zur Bestimmung seiner Faktor IX-Aktivität untersucht. Nach Erzielung des Gradienten wurden weitere 157 Liter der 0,02 M Natriumcitrat, pH-Wert 6,8, und 0,5 M NaCl enthaltenden Lösung in die Säule eingetragen und es wurden 5 l-Aliquote des Eluats gesammelt und hinsichtlich ihrer Faktor IX-Aktivität untersucht.
  • Die Faktor IX enthaltenden Fraktionen wurden gepoolt und das gepoolte Material (142 Liter) wurde durch etwa fünfmaliges Hindurchleiten durch einen Millipore Pellicon-Konzentrator konzentriert. Die Natriumkonzentratiun wurde durch Zugabe von Waschpuffer auf 110 Milliäquivalente/Liter eingestellt und der natriumeingestellte Faktor IX-Pool wurde auf ein Volumen von 35 Litern reduziert. Dieses Material wurde mit einer Fließgeschwindigkeit von 90 ml/min in 12,1 Liter Dextransulfatsiliziumdioxid in einer Moduline-Chromatographiesäule eingetragen und mit Waschpuffer äquilibriert. Dann wurde das Chromatographiemedium mit 96 kg Waschpuffer gewaschen. Anschließend wurde das Chromatographiemedium mit 96 Litern einer 0,02 M Natriumcitrat, pH-Wert 6,8, und 0,6 M NaCl umfassenden Lösung eluiert. 4,75 l-Fraktionen wurden gesammelt und hinsichtlich ihrer Faktor IX-Aktivität untersucht. Die Faktor IX enthaltenden Fraktionen wurden gepoolt und das gepoolte Material (37 Liter) wurde hinsichtlich seiner Faktor IX-Aktivität und A280 untersucht.
  • Die Ergebnisse dieser Tests sind in Tabelle I dargestellt. Tabelle I
    Spezifische Aktivität von Faktor IX (Einheiten/A280)
    Plasmafraktion 3,3
    Eluat 180
  • Die Reinheit (spezifische Aktivität) von Faktor IX wurde durch aufeinander folgende Chromatographien auf zwei Dextransulfatsiliziumdioxid-Säulen um dass 55-fache gesteigert.
  • Beispiel 2
  • Reinigung von Faktor IX in einem Wärmeinaktivierungsschritt
  • Das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren wurde wiederholt, mit Ausnahme dessen, dass anstelle des Lösungsmittel-/Detergens-Schrittes eine Wärmeinaktivierung erfolgte. Die Masselösung des filtrierten Prothrombinkomplexes wurde durch eine sterile, Bakterien zurückhaltende Patrone gefiltert und anschließend lypohilisiert. Das lyophilisierte Pulver wurde durch Suspension in n-Heptan und 20-stündige Erwärmung bei 60°C vireninaktiviert. Das Heptan wurde durch Trocknen entfernt.
  • Mit etwa 64,5 kg kaltem Wasser für die Injektion wurden etwa 2,04 kg getrocknetes Pulver wiederhergestellt. Das wiederhergestellte Pulver wurde mit 266,6 kg 0,02 M Natriumcitrat, pH-Wert 7,4, und 0,25 M NaCl bei 4°C verdünnt und 20 Minuten lang bei 2°C bis 4°C gemischt. Die Lösung wurde dann einer Bariumchloridausfällung unterzogen und die Ausfällung wurde zur Entfernung von Teilchen durch einen Millipore TP-Patronenfilter gefiltert. Nach der Filtration wurde das Material wie in Beispiel 1 beschrieben diafiltriert. Das diafiltrierte Material wurde mit einer Fließgeschwindigkeit von etwa 120 ml/min in eine ein Dextransulfatsiliziumdioxid-Harz enthaltende, 18 cm × 98 cm große Moduline-Chromatographiesäule (mit W aschpuffer, also 0,02 M Natriumcitrat und 0,05 M Natriumchlorid, pH-Wert 6,8, äquilibriert) eingetragen. Anschließend wurden 25 kg Waschpuffer durch die Säule geleitet.
  • Unmittelbar nach dem Waschen der Säule wie zuvor beschrieben wurden 150 Liter eines linearen Salzgradienten aus 0,05 M NaCl bis 0,5 M NaCl in 0,02 M Natriumcitrat, pH-Wert 6,8, mit einer Fließgeschwindigkeit von 1 l/min in die Säule eingetragen. Während des Gradienten wurden 3,5 l-Aliquote des Säuleneluats gesammelt und jede dritte Fraktion wurde zur Bestimmung seiner Faktor IX-Aktivität untersucht. Nach Erzielung des Gradienten wurden weitere 50 Liter der 0,02 M Natriumcitrat, pH-Wert 6,8, und 0,5 M NaCl enthaltenden Lösung in die Säule eingetragen und es wurden 3,5 l-Aliquote des Eluats gesammelt und hinsichtlich ihrer Faktor IX-Aktivität untersucht. Die Faktor IX enthaltenden Fraktionen wurden gepoolt und das gepoolte Material wurde durch Ultrafiltration konzentriert und hinsichtlich seiner Faktor IX-Aktivität und A280 untersucht.
  • Die Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengefasst. Tabelle II
    Spezifische Aktivität von Faktor IX (Einheiten/A280)
    Plasmafraktion 1 3,42
    Konzentrat 2 62,7
  • Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass die spezifische Aktivität von Faktor IX 62,7 Einheiten/A280 beträgt.
  • Die obige Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Verfahren zur Abtrennung von Faktor IX von Faktor IX enthaltenden unreinen Proteinfraktionen dient illustrativen Zwecken. Abwandlungen sind für den Fachmann ersichtlich. Daher soll die vorliegende Erfindung nicht auf die zuvor beschriebenen speziellen Ausführungsformen begrenzt sein. Die offenbarte Erfindung kann außerdem in Abwesenheit aller Elemente, die in der Beschreibung nicht spezifisch offenbart sind, durchgeführt werden. Der Umfang der Erfindung ist in den nachfolgenden Patentansprüchen definiert.

Claims (10)

  1. Verfahren zur Reinigung von Faktor IX von einer den Faktor IX enthaltenden unreinen Proteinfraktion, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst: Bereitstellen einer wässerigen Lösung der unreinen Proteinfraktion; Hinzufügen eines Lösungsmittels und eines Detergents zur unreinen Proteinfraktion, um eine Lösungsmittel/Detergent-Proteinlösung zu formen; Inkubieren der Lösungsmittel/Detergent-Proteinlösung, um jegliche in der Lösungsmittel/Detergent-Proteinlösung gegenwärtige Virusschadstoffe zu inaktivieren; Hinzufügen von Bariumchlorid zur inkubierten Lösungsmittel/Detergent-Proteinlösung, um den Faktor IX daraus auszufällen; Wiedergewinnen und Lösen der Bariumchloridfällung in einer wässerigen Lösung; Anwenden der gelösten Bariumchloridfällungslösung auf eine Chromatographiesäule, die ein Hartharz enthält, das aus der Gruppe ausgewählt wurde, die aus Siliciumdioxid, Methacrylat-Glycerolcopolymer, Polystyroldivinylbenzen und Polyvinylcopolymer besteht, wobei besagtes Hartharz, gekuppelt mit einem sulfatierten Polysaccharid, fähig ist den Faktor IX so zu binden, dass, sich der Faktor IX in der gelösten Bariumchloridfällungslösung über das sulfatierte Polysaccharid an das Harz bindet; Waschen der Säule, um das Lösungsmittel/den Detergenten von dem ans Harz gebundenen Faktor IX zu entfernen; und Eluieren des gebundenen Faktors IX aus der Chromatographiesäule.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Detergent Monooleat umfasst.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Detergent in einer Konzentration von ca. 10% (Gew/Gew) zugegen ist.
  4. Verfahren nach einem beliebigen der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Lösungsmittel Tri-(n)Butylphosphat umfasst.
  5. Verfahren nach einem beliebigen der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Lösungsmittel in einer Konzentration von ca. 3% (Gew/Gew) zugegen ist.
  6. Verfahren nach einem beliebigen der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Lösungsmittel/Detergent-Proteinfraktion ca. 6 Stunden lang bei ca. 27°C inkubiert wird. 1
  7. Verfahren nach einem beliebigen der Ansprüche 1 bis 6, wobei das sulfatierte Polysaccharid Heparin ist.
  8. Verfahren nach einem beliebigen der Ansprüche 1 bis 6, wobei das sulfatierte Polysaccharid Dermatansulfat ist.
  9. Verfahren nach einem beliebigen der Ansprüche 1 bis 6, wobei das sulfatierte Polysaccharid Heparinsulfat ist.
  10. Verfahren nach einem beliebigen der Ansprüche 1 bis 6, wobei das sulfatierte Polysaccharid Dextransulfat ist.
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