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Vorrichtung zum Anzeigen des Zeitpunktes einer gleichmäßigen Temperatur
des Glühgutes bei elektrischen- Öfen Es sind bereits Vorrichtungen bekanntgewürden,
die zum Regeln der Temperatur eines Ofens oder auch ganz allgemein zur Konstanthaltung
eines elektrischen, thermischen, chemischen oder physikalischen Zustandes verwendet
werden. Bei diesen Vorrichtungen ist aber beispielsweise -die elektrische Heizeinrichtung
dauernd eingeschaltet. Es ändert sich lediglich die zeitlich dem Ofen zugeführte
Wärmemenge, die dadurch eingestellt wird, daß für eine bestimmte Endtemperatur eine
Spannung festgelegt wird, die der von .einem Thernnoelement erzeugten Spannung entgegengeschaltet
ist. je nach der Größe der Abweichung der beiden Spannungen wird eine Wärmemenge
dem Ofen zugeführt. Ob das Glühgut eine gleichmäßige Temperatur angenommen hat oder
nicht, ist bei den bekannten Einrichtungen nicht ohne weiteres erkennbar. Diesem
Mangel hilft die Erfindung ab.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Anzeigen
-des Zeitpunktes einer gleichmäßigen Temperatur des Glühgutes bei elektrischen
Ofen, bei denen der Heizstrom durch einen Temperaturregler abwechselnd ein- und
ausgeschaltet wird: Die Erfindung besteht darin, daß die Heiz-oder Abkühlzeiten
miteinander durch eine Zeitvergleichsvorrichtung verglichen werden, deren Zeitgeber
während zweier aufeinanderfolgender Heiz- oder Abkühlzeiten in entgegengesetztemDrehsinn
umläuft und bei.Verschiedenheit der beiden Zeiten in seine Ausgangsstellung zurückkehrt,
bei Gleichheit der Zeiten dagegen einen Signalgeber betätigt. In dem Augenblick,
an dem zwei aufeinanderfolgende
zu vergleichende Perioden gleiche
zeitliche Längen haben, ist die Erwärmung des Ofengutes beendet.
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In vorteilhafter Weise werden gemäß der weiteren Erfindung der Zeitgeber
und der Signalgeber durch einen- Stufenschalter mit festen,- meiner Reihe in cyclischer
Folge angeordneten Vorwärts-, Rückwärts- und Wiedereinstellkontakten, ferner mit
in. einer weiteren Reihe angeordneten, der Länge der Rückwärtskontakte entsprechenden
festen Signalkontakten und auf diesen Reihen Schleie fenden Zeitgeber- und Signalkontakten
in der Weise gesteuert, daß bei jedesmaligem Abschalten des Heizstromes die Schleifkontakte
um einen Kontakt weiterbewegt werden, dadurch der Zeitgeber abwechselnd in dem einen
oder anderen Drehsinn bewegt wird und bei seiner Rückkehr in die Nullstellung infolge
gleicher Zeitdauer des Vorwärts- und Rückwärtslaufes beim Einschalten der Heizelemente
ein Signalstromkreis zum Ansprechen kommt. Weitere vorteilhafte Einzelheiten sind
im folgenden beschrieben.
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In der Zeichnung ist ein Beispiel der Erfindung dargestellt, und zwar
zeigen Abb. i die erfindungsgemäße Vorrichtung schematisch, Abb.2 den Schaltplan
der verwendeten Zeitvergleichsvorrichtung, Abb.3 eine perspektivische Ansicht der
Vergleichsvorrichtung, Abb.4 die schematische Ansicht eines Stufenschalters für
die Zeitvergleichsvorrichtung, Abb.5 und 6 Kurven, die die Wirkungsweise der Vorrichtung
zeigen und Abb. 7 eine Teilansicht eines durch einen Nocken betätigten Schalters
für die Zeitvergleichsvorrichtung in verschiedenen Stellungen.
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Ein elektrischer Widerstandsofen ii ist an das Netz 13 angeschlossen
und wirdvon einem elektrischen Temperaturregler 14 zum Ein-und Ausschalten der Heizelemente
i2 überwacht, dessen femperaturempfindliches Element 17 in den Ofen i i hineinragt.
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Ein doppelpoliger Schalter i8, der von dem Regler 14 betätigt wird,
dient dazu, die Heizelemente 12 ein- bzw. auszuschalten, je nachdem die Temperatur
im Ofen unter einen bestimmten Wert gesunken bzw. über einen bestimmten Wert gestiegen
ist. Bei einem idealen Regler können diese Grenzen zusammenfallen. In der Praxis
muß aber zwischen diesen beiden Grenzen eine kleine Temperaturdifferenz bestehen,
in der der Regler arbeitet. Eine Zeitvergleichsvorrichtung i9 ist deshalb parallel
zu den Heizelementen 12, geschaltet, so daß sich die Wirkungen des Temperaturreglers
14 im gleichen Rhythmus 1 auf die Vorrichtung r9 und auf die Heizelemente 12 auswirken:
Die Zeitvergleichsvorrichtung i9 umfaßt einen Stufenschalter 2o (Abb. 3), einen
umkehrbaren Zeitgeber 21 (Abb. 3) und einen Signalgeber 22 (Abb. i und 2). Der Zeitgeber
2 1 besteht aus einem in seiner Drehrichtung umkehrbaren, mit konstanter Geschwindigkeit
laufenden Motor 23, der zwei Nockenscheiben 24 und 25 über ein Geschwin-. digkeitsreduziergetriebe
26 und 27 antreibt. Der Motor 23 hat getrennte Feldwicklungen 28 und 29 für den
Rechts- und Linkslauf. In der Zeichnung hat der Motor 23 getrennte Feldjoche 3o
und 31 für beide Drehrichtungen.- Außerdem besitzt der Motor einen durch die Umhüllung
32 verdeckten Läufer mit Teilen, die mit den Ankerfeldjochen zusammenarbeiten, wobei
der Läufer von den rotierenden Magnetfeldern der Feldwicklung 28 bzw. 29 in Umdrehung
gesetzt wird, je nachdem welche der beiden Wicklungen gerade gespeist wird.: Der
Motor 23 ist vorzugsweise ein selbstanlaufender Synchronmotor. Zum besseren Verständnis
soll angenommen werden, daß durch die Wicklung 28 eine Rechtsdrehung -und durch
die Wicklung 29 eine Linksdrehung des Läufers erzeugt wird: Die Nockenscheibe 24
hat an ihrem Umfang eine Einkerbung 33 und die Nocken-Scheibe 25 einen Ansatz 34.
Die Einkerbung 33 arbeitet mit dem Hebel 3 5 (-.4bb. 2) zusammen, der. für gewöhnlich
die Kontakte 36 geschlossen ält. Entsprechend arbeitet der Ansatz 34 mit dein Hebel
37 zusammen, der in seiner Ruhestellung die Kontakte 38 offenhält. Die Einrichtung
ist nun so getroffen, daß die Einkerbung 33 und der Ansatz 34 die entsprechenden
Hebel 35 und 37 in derselben i Winkelstellung halten, die als Nullstellung der Scheiben
24 und 25 des Zeitgebermotürs 23 bezeichnet wird. In dem vorliegenden Falle werden
zwei mechanisch miteinander verbundene Scheiben, von denen die eine eine Einkerbung,
die andere einen Ansatz hat, verwendet. Natürlich ist die Erfindung nicht auf diese
besondere Anordnung beschränkt. So kann beispielsweise als Ansatz hierfür auch ein
einzelnes Scheibenrad mit geeigneten radialen und axialen Ausbildungen verwendet
werden, das die Kontakte in der gleichen Weise betätigt.
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Der Stufenschalter 2o hat eine Reihe von Kontakten, die bei Drehung
des Schalters nacheinander geschlossen werden. Dieser Vorgang des Schließens der
Kontakte wiederholt sich dauernd in gleicher Weise. Es sind vorzugsweise genügend
Kontakte vorzusehen, um vier verschiedene Stromkreise nacheinander zu schließen.
Zu diesem Zweck sind mindestens ein beweglicher Kontakt und
mindestens
vier feste Kontakte angebracht. Um die Wirkung des Gerätes zu beschleunigen, können
die festen Kontakte in zwei Reihen aufgeteilt werden, und zwar in der Weise, daß
in der-einen Reihe drei Kontakte und in der arideren Reihe nur ein Kontakt angeordnet
ist. Mit diesen festen Kontakten arbeiten nun zwei getrennte, bewegliche Kontakte,
zusammen. Um jedoch eine stetige Wirkung zu erzielen und die Benutzung von normalen
Schaltern zu ermöglichen, wird ein in der Abbildung mit 2o bezeichneter Stufenschalter
verwendet; der in jeder Reihe-eine große Anzahl fester, im Halbkreis angeordneter
Kontakte 39 und einen Läufer 40 mit beidseitig beweglichen Kpntakten besitzt, die
mit- jeder Reihe-zusammenarbeiten. In der Abb. 2 ist der Schalter 2o in der Abwicklung
. dargestellt, und zwar sind mit -4r bzw.- q.2 die festen Kontakte der einen Reihe
bzw. der anderen Reihe bezeichnet. Die beweglichen Kontakte, ein Zeitgeberkontakt
und ein Signalkontakt arbeiten mit den Reihen 41 und 42 wie bei 43 und 44 gezeigt,
zusammen. Jeder- dritte feste Kontakt ist an eine gemeinsame Leitung geführt, um
die Kontaktfolge nach jedem dritten Kontakt zu wiederholen. Die Kontakte 41 sind-
in drei Gruppen aufgeteilt: In Vorwärtskontakte, in Rückwärtskontakte -und in Wiedereinstellkontakte,
die entsprechend mit der Leitung 45, 46 bzw. 47 verbunden sind. Zu beiden Seiten-
eines jeden Kontaktes einer Gruppe liegen Kontakte dein beiden anderen Gruppen.
In der Reihe 42 wird nur die Gruppe der festen Signalkontaliz.te benutzt, und dies..
sind mit dem Leiter 48 verbunden. Der Schalter 2o ist mit einer Wicklung 49 versehen,
die gleichzeitig mit den Heizelementen 12 eingeschaltet ist.
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'Nach Abb.4 wird die stufenweise Umdrehung der beweglichen Kontakte
q.3 und 44 auf der Welle 4o des Schalters 2o durch ein Klinkwerk erzeugt, das aus
einem Zahngesperre 5o auf der Welle 40 und einer Sperrklinke 5 1 besteht,
die von dem. Anker 52 getragen wird, der seinerseits wieder von der Wicklung 4:9
angezogen und von dieser durch eine Feder 53 entfernt wird. Die Zähne des Zahngesperres
5o sind so ausgebildet, daß die beweglichen Kontakte 43 und 44 stufenweise @verstelit
werden, d. h. von einem festen Kontakt - zu dem nächsten bewegt werden, und zwar
erfolgt dies durch die Feder 53 in dem Augenblick, an-dein die Wicklung 49 stromlos
wird.
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Eine Wechselstromquelle, deren Spannung zum Betrieb des Motors 23
und der Signalvorrichtung 22 geeignet ist, liegt an den Klemmen 54 und 55. Um die
Stromzuführung zu den beweglichen" Kontakten 43 und 44 überwachen zu können, ist
ein doppelpoliges Relais 56 vorgesehen, das ebenfalls gleichzeitig mit den Heizelementen
12 eingeschaltet ist. Das Relais 56 hat eine Wicklung 6o, einen beweglichen Kontakt
57, der an- der Netzklemme 54 liegt und über eine Feder geneigt aufgehängt ist,
und feste Kontakte 58 und 59, die mit den Kontakten 43 und 44 des Stufenschalters
2o verbunden -sind.
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Obwohl die gleiche Stromquelle gegebenenfalls für alle Zwecke in der
Vorrichtung verwendet werden kann,- ist es jedoch zweckmäßig, mehr als eine Stromquelle
zu benutzen, um beim Zusammenbau der Vorrichtung normale Teile verwenden zu können;
außerdem kann dann jedes Teil durch die Stromart betätigt werden, die dafür am besten
geeignet ist: So wird beispielsweise die Relaiswicklung 6o von einer Wechselstromquelle
61 gespeist, .während die Speisung der Wicklung 49 des Stufenschalters 2o durch
eine Gleichstromquelle 62 erfolgt. - Um die Stromquellen 61 und 62 regulieren zu
können, ist weiterhin ein Relais 63 mit einer Arbeitswicklung 64 vorgesehen, die
parallel' zu den Heizelementen 12 des Ofens geschaltet ist. Die Kontakte 65 im Stromkreis
der Wicklung 6o und die Kontakte 66 im Stromkreis- der Wicklung 49 sind normalerweise
geöffnet.
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Um die Signalvorricbtung 22 zu steuern, ist diese zwischen der Netzklemme
55 und dem festen Signalkontakt 42 des Stufenschalters 20 über die Zuleitung 48
und den normalerweise offenen Kontakt 38 geschaltet. Die Feldwicklungen 28 und 29
des Motors 23 sind beide auf einer -Seite mit der Netzklemme 55 verbunden. Die andere
Seite der Wicklung 28 ist durch die Leitung 45 mit den Vorwärtskontakten der Reihe
4r des Stufenschalters 2o, die entsprechende Seite der Wicklung 29 durch die Leitung
46 mit den Rückwärtskontakten der Reihe 4z des Schalters 2o verbunden. Die Leitungen
45 und 47 sind über die normalerweise geschlossenen Kontakte 36 miteinander verbunden,
so daß die Feldwicklung 28 -normalerweise auch über die Leitung 47 mit den Wiedereinstellkontakten
der Reihe 41 des Schalters 2o verbunden ist.
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An die Stelle einer hörbaren Signalvorrichtung zum. Anzeigen der Gleichheit
der aufeinanderfolgenden Zeitperioden kante auch eine Signalvorrichtung in Form
eines Zeigers 67 verwendet werden, der fest auf der Welle 68 des Zeitgebers 2r auberhalb
der Wand 69 sitzt. Außerdem kann ein weiterer Zeiger 70, der lose auf der gleichen
Welle 68 sitzt, vorgesehen sein, der von Hand in die Stellung gedreht werden kann,
bei der der Zeiger 67 zuletzt gestanden hat. Dadurch kann festgestellt werden, ob
der Zeiger 67 bei seiner
nächsten Ruhestellung wieder an der gleichen
Stelle hält.
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Die Wirkungsweise des Erfindungsgegenstandes wird am besten verstanden,
wenn man die Art der Heizperioden eines abwechselnd ein- und ausgeschalteten Ofens
betrachtet. Nachdem die Tür 15 geöffnet und das kalte Ofengut 16 in
den Ofen i r eingeführt worden ist, wird dieTemperatur des Ofens verhältnismäßig
niedrig liegen und dann allmählich ansteigen, bis die obere Ansprechgrenze des Temperaturreglers
erreicht ist. Darauf wird der Regler 14 den Strom abschalten; und die Temperatur
des Ofens wird so weit sinken, bis die untere Ansprechtemperatur des Reglers erreicht
ist, worauf dann eingeschaltet und infolgedessen die Wärme wieder ansteigen- wird.
Derartige in der Abb. 5 dargestellte Heizperioden werden sich dauernd wiederholen.
In der Abb. 5 stellt die Ordinate die durch das Thermoelement 17 gemessene Tempieratur,
die .Abszisse die Zeit dar. Jede Periode besteht aus einem Teil, in dem die Temperatur
steigt und einem solchen, in dem die. Temperatur wieder fällt. Die aufeinanderfolgenden
vollständigen Perioden werden durch die Ziffern i bis io und die Kühlzeiten durch
die Buchstaben a, b, c . . . . usw. bezeichnet.
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Um den Grundgedanken der Erfindung besser verständlich zu machen,
d. h. zu zeigen, in welcher Weise das Ofengut 16 auf Tenorperatur kommt, wird ein
teniperaturempfindliches Element 71 in den Mittelpunkt des Ofengutes gebracht
und ein schreibendes Meßgerät 72 vorgesehen, welches eine Kurve 73 aufzeichnet,
die den Temperaturanstieg wiedergibt.
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Es ist klar, daß die Elemente 71 und 72 für die Erfindung nicht unbedingt
erforderlich sind und nur gezeigt worden sind, um die Entstehung der Kurve 73 zu
erklären. Beim normalen Betrieb wird es vielmehr schwierig sein, die genaue Temperatur
des Ofengutes 16 besonders im Innern desselben zu messen. Durch die Erfindung wird
die Feststellung dieser Temperatur nicht :mehr erforderlich.
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In Abb.6 ist die durch das schreibende Meßgerät 72 aufgezeichnete
Kurve 73 als Kurve 74 dargestellt. Die Temperatur des Ofengutes ist durch die Ordinate,
die Anzahl der Heizperioden während der das Gut erwärmt wird durch die Abszisse
wiedergegebm. Die Kurve 75 wurde durch Verbindung derjenigen Punkte ermittelt, die
die Zeitdauer jeder Heizperiode wiedergeben. Die Zeitdauer wird durch die Kurve
der Abb. 5 ermittelt.
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Aus Abb. 5 und aus der Kurve 75 der Abb. 6 ist zu ersehen, daß die
Heizperioden nacheinander länger werden, bis sie annähernd gleich sind. Zur gleichen
Zeit steigt die Kurve 74, d. h. die Temperatur des Ofengutes, dauernd an, bis die
Temperatur erreicht ist, für die der Temperaturregler 14 eingestellt ist. Das Ofengut
16 müß nun in dem Ofen verbleiben, bis die Zeit, die durch das obere Ende der Kurve
74 dargestellt ist, erreicht ist. Es ist nicht vorteilhaft, das Gut darüber hinaus
noch länger im Ofen zu belassen. Die Kurven 74 und 75 sind stark abgeflacht,
und mit Hilfe der Vergleichsvorrichtung kann bestimmt werden, wann die Erwärmung
des Gutes beendet ist. Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wird eine vollständige
und genügende Erwärmung des Ofengutes erreicht, daneben aber die Ausgabe für eine
unnötig lange Erwärmung erspart. Gleichzeitig wird durch die genaue Bestimmung des
Zeitpunktes, an dem das Ofengut genügend erwärmt ist, die Zahl der Beschickungen
des Ofens je Tag oder Monat bedeutend heraufgesetzt.
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Aus der Abb. 5 ist zu ersehen, däß die aufeinanderfölgenden Heizperioden
nach und nach einander gleich werden, da die Erwärmung des Ofengutes sich dem Ende
nähert. Dieser Zeitpunkt kann nun dadurch bestimmt werden, daß die Zeitdauer der
aufeinanderfolgenden Heizperioden öder auch Abkühlperioden verglichen wird. In jeder
Periode sind die Heizzeiten kürzer als die Abkühlzeiten. Diese werden immer kürzer,
da die Temperaturunterschiede zwischen Ofen und Gut abnehmen. Die Abkühlperioden
werden länger und länger, da immer weniger Wärme den heißesten Teilen des Ofengutes
16 zugeführt zu werden braucht, um die Guttemperatur auszugleichen, und da die Durchschnittstemperatur
des Gutes sich immer mehr der Ofentemperatur nähert. Während der ersten Heizperioden
wird der Temperaturregler 14 die Erwärmung abschalten, noch bevor irgendein Teil
des Gutes sich der Ofentemperatur genähert hat, und zwar infolge des notwendigen
Temperaturgefälles zwischen Ofen und Gut.
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Die relativen Längen der Heiz- und ,Abkühlzeiten jeder Erwärmung hängen
von dem Wärmeaufspeicherungvermögen des Gutes und von dem Ofen selbst ab. Weiterhin
ist hierfür entscheidend, die von den Heizelementen i2 erzeugte Wärmemenge, die
Strahlungsverluste, die Konvektion, die Wärmeableitung des Ofens, die Art und das
Maß der Heizübertragung zwischen den Heizelementen 12, den Ofenwänden und dem Gut
16. Schließlich spielen noch andere Faktoren eine Rolle, die hier nicht erwähnt
zu werden brauchen. Die genauesten Ergebnisse werden in dem vorliegenden Falle,
bei dem die Kühlzeiten länger als die ' Heizzeiten sind, erhalten,
wenn
die aufeirianderfolgenden vollständigen Heizperioden oder Abkühlzeiten verglichen
werden. In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zum Vergleichen der Zeitdauer von
äufeinanderfolgeriden Abkühlzeiten dargestellt.
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Nach Abb. 2 ist angenommen, daß bei eingeschaltetem Ofen der Stufenschalter
2o sich in der Stellung befindet, daß der bewegliche Zeitgeberkontakt 43 mit dem
Rückwärtskontakt 76, einem Kontakt der mit der Leitung 46 verbunden ist, zusammenarbeitet.
Gleichzeitig mit dem Einschalten des Ofens erfolgt das Einschalten der Wicklung
64, wodurch das Relais 63. anspricht. Die Kontakte 66 werden geschlossen, und die
Wicklung 49 wird vom- Strom durchflossen, so daß der Anker 52 (Abb. 4) des Stufenschalters
2o. angezogen wird. - Wenn der Regler 14 (Abb. i) den Schalter i8 öffnet und somit
eine Abkühlperiode einleitet, wird das Relais - stromlos, das seinerseits die Wicklung
49 stromlos macht und den Stufenschalter 2o dürch die Feder 53 in eine Lage bringt,
in der der Zeitgeberkontakt 43 mit dem Kontakt 77, einem Wiedereinstellkontakt,
der mit der Leitung 47 verbunden ist, zusammenarbeitet. Dadurch wird der Stromkreis:
Netzklemme 54, beweglicher Kontakt 57, fester Kontakt 58, beweglicher Kontakt 43
des Stufenschalters 2o, Wiedereinstellkontakt 77 der Reihe 41, Leitung 47, Kontakte
36, Vorwärtswicklung 28, Leitung 78 und Netzklemme 55 geschlossen. Der Motor 23
ist auf Vorwärtslauf--eingeschaltet, - bis der Hebel 35 mit seinem Ansatz in die
Einkerbung 33 fällt und den Motorstromkreis öffnet (Abb. 7). Diese Stellung des
Motors sei die Nullstellung.
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Sobald die Abkühlperiode beendet ist, schließt der Regler wieder .die
Kontakte 18 (Abb. i), und das Relais 63 spricht an: Die Wicklung 49 ist stromdurchflossen
und zieht den Anker 52 an (Abb. 4). Dadurch ist der Schalter 2o für eine andere
Betätigung bereit. Die Wicklung 6o des Relais 56 ist ebenfalls stromdurchflossen
und zieht den Kontakt 57 gegen den Kontakt 59. Ein Schalten erfolgt jedoch nicht,
da der Kontakt 44 auf einem nicht angeschlossenen Kontakt 79 steht.. Falls danach
der Regler die Kontakte i8 öffnet und damit eine andere Kühlperiode einleitet, fällt
das Relais 63 ab,' und der Stufenschalter 2o bewegt sich, wie bereits oben angegeben.
Der Zeitgeberkontakt 43 des Relais hat sich ebenfalls in Bewegung gesetzt, um mit
dem Vorwärtskontakt 8o in Berührung zu kommen. Hierdurch wird der Stromkreis: Netzklemme
54, Schaltelemente 57, 58, 43, 8o, Leitung 45, Vorwärtswicklung 28, Leitung 78 und
Netzklemme 55 geschlossen. Sobald sich die Kontakte 18 wieder schließen und damit
die Kühlperiode beendet ist, spricht das Relais 63 an; führt dem Relais 56 Strom
zu und zieht den Kontakt 55 herunter, so daß der Motor 23 -stromlos und infolgedessen
stillgesetzt wird. Da der Motor aus der Nullstellung anläuft, ist aus der neuen
Stellung die Länge der Kühlperiode zu ersehen.
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Während der darauffolgenden Abkühlzeit wird der Stufenschalter 2o
in der gezeichneten Lage sein:, d. h. Köntakt 43 -arbeitet mit dein Rückwärtskontakt
81 zusammen. Der Strom fließt dann von 54 durch die Schaltelemente 57, 58, 43, 81,
Leitung 46, Wicklung 29, 78 nach 55. Der Motor 23 läuft während dieser Kühlperiode
in umgekehrter Richtung. Hat diese Kühlperiode nicht die gleiche Zeitdauer wie die
vorherige, so bleibt der Motor "am Ende der Kühlperiode in einer Stellung stehen,
die von der Nullstellung verschieden ist. Der Motor muß, wie bereits erwähnt, zurückgestellt
werden. Bei genügend langer Erwärmung haben die Abkühlzeiten die gleiche Dauer.
Der Motor 23 kehrt dann wieder in die Nullstellung zurück. Sobald die Kontakte 18
und dadurch die Heizelemente 12 und das Relais 63 eingeschaltet werden, spricht
das Relais an und schließt,den Stromkreis des Relais 6o über die Kontakte 65. Der
Kontakt 55 wird nach unten bewegt. Hierdurch wird wiederum der Stromkreis 54, 57,
59, 44, 82, 48, 38 (Abb.7), Signalvorrichtung 22 und Netzklemme 55 geschlossen.
Die Glocke der Signaleinrichtung ertönt und zeigt dadurch an, .daß die Kühlperioden
die gleiche Dauer erreicht haben. Die Erwärmung des Ofens 16 ist beendet.