BEREICH DER ERFINDUNG
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Die Erfindung bezieht sich auf chemische Änderungen von
Folypeptiden mittels kovalenten Verbindungen durch
poly(Alkylen Glykol) Fasern, für eine Verbesserung ihrer
Abgabe von Arzneimitteln.
STAND DER TECHNIK
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Der potentielle Wert von Peptiden und Proteinen als
Heilmitteln ist seit langein bekannt. Ihre Lieferung stellt
aber immer noch jetzt eine Herausforderung dar.
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In der Vergangenheit, vor der Entwicklung von
industriellen Herstellungsverfahren für menschliche
recombinante Proteinen, wurden die meisten Proteine und
Polypeptiden, die für die Heilung genutzt wurden, von
nicht-menschlichen Quellen abgeleitet
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Eine überhöhte Verabreichung von solchen
nichtmenschlichen Proteinen hatte leider die Ausbildung von
immunen Antworten zur Folge, die eine Überempfindlichkeit
oder auch den Tod bewirken könnten. Zudem wurde auch die
Ausbildung einer immunen Antwort mit einer vermehrten
Beseitigung von proteinen verbunden, die die Verwendung
stärkerer Dosierungen erforderte, damit die therapeutische
Wirksamkeit beibehaltet würde.
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Dies hatte einen fehlerhaften Zyklus von stärkeren
Dosierungen zur Folge, dem eine immune Antwort folgte, die
für sich die Beseitigung vermehrte und so einen Mangel an
Wirksamkeit bewirkte.
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Man glaubte, daß durch die Verwendung von solchen
menschlichen Proteinen, die durch die rekombinante
Technologie erzeugt werden, diese Probleme beseitigt
würden.
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Eine steigende Zahl von rekombinanten menschlichen
Proteinen stehen nun auf dem Markt zur Verfügung. Eine
Zahl von rekombinanten Proteinen wurde schon durch die
Food and Drugs Administration (FDA) für die Verwendung
genehmigt Während aber die Bewertung solcher Proteine
fortschrittete, wurde es deutlich, daß sich die Hoffnung,
daß die rekombinante Technologie könne alle Problemen
lösen, die im Zusammenhang mit dem therapeutischen Einsatz
von Preoteinen autreten, nicht bewahrleistete. Die
Schwierigkeiten mit rekombinanten Interleukin-2 (rIL-2)
stellen in diesem Zusammenhang ein typisches Beispiel dar.
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Menschliches Interleukin-2 (IL-2), ein einzige
Polypeptidkette mit 133 Aminoaciden, ist auf Threonin in
der Position 3 glycosyliert, während im E. Coli erzeugte
rIL-2 unglycosyliert bleibt (R. Devos et al., Nucleic
Acids Res., 1983, 11:4307, und S.A. Rosenberg et al.,
Science, 1984, 223:1412).
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Infolge eines fehlenden Karbohydratausschnitts ist rIL-2
kaum in wäßrigen Lösungen mit einem physiologischen pH
löslich, und sein umlaufendes Halbleben ist sehr kurz
(anfängliches Halbleben von 7 bis 13 Minuten und endliches
Halbleben von 70 bis 85 Minuten - M.T. Lotze et al., J.
Immunol., 1985, 135:2865; M. W. Konrad et al., Cancer
Res., 1990, 50:2009).
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Ferner wurden bei Patienten, die klinischen Prüfungen mit
der rekombinanten Cytokin unterzogen wurden, Antikörper zu
rIL-2 gefunden CM. Allegretta et al., J. Clin. Immunol.,
1986, 6:481; M. B. Atkins et al., J. Clin. Oncol., 1986,
4:1380; R. L. Krigel et al., Cancer Res., 1988, 48:3875).
Um diese Probleme zu überwinden, wurden stärkere
Dosierungen angewendet und die langdauernde intravenöse
Verabreichung vön rIL-2 wurde erfolgreich geprüft; in der
Tat antitumorale Wirkungen wurden erhalten. Beschränkt
aber wurde die Zahl der reagierenden Patienten, und die
Behandlung war nicht frei von einer gravierenden Toxizität
(S. A. Rosenberg et al., N. Engl. J. Med., 1987, 316:889).
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Sei auch erwähnt, daß einige für menschliche Therapie
potentiell nutzbare Enzyme (z. B. Uricase, die die Menge
Harnsaüre im Plasma und Urin reduziert) durch menschliche
Zellen nicht produziert Werden.
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Daher braucht die Verabreichung von Polypeptiden, entweder
von nicht- oder menschlichem Ursprung ferner untersucht
werden, um dann diesem Material eine pharmazeutische
Wirksamheit zu erleihen, wenn es als Medikament genützt
wird.
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Jetzt ist die chemische Verbindung von Poly(Alkylen-
Glykol) (PAG) mit Polypeptiden als ein interessantes
Verfahren bekannt zum Verleihen zahlreicher und
interessanter Eigenschaften der modifizierten
Polypeptiden, in Zusammenhang mit ihrer Verwendung als
Medikamenten.
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In der Regel haben die PAG-modifizierten Polypeptide eine
höhere Stabilität, eine höhere Festigkeit gegen
proteolytische Inaktivation, längere umlaufende Leben,
reduzierte bis nicht-vorhandene Antigenität und
Immunogenität, und langere Toxizität.
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In Folge der potentiellen Nutzbarkeit aller dieser
verlichenen Eigenschaften, wurde schon die kovalente
Verbindung von PAG mit verschiedenen therapeutisch
interessanten Proteinen versucht und sind zur Zeit
klinisch ausgewertet.
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Eine PAG-modifizierte Form vob Adenosindeaminase
(ADAGEN ) hat sogar die Genehmigung der FDA für die
Vermarktung zur Behandlung von der mit der
Adenosindeaminase-Defizienz verbundenen, gravierenden
kombinierten Immunodefizienz-Krankheit.
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Bei dem obergenannten rIL-2, hat die chemische Pfropfung
von 2 bis 3 Poly(Ethylen Glykol)-(PEG) Ketten (jeden mit
7 kDa) eine Verbindung zur Folge, die eine verstärkte
Löslichkeit und ein 10 bis 20 mal verlängertes umlaufendes
Halbleben aufweist (M. J. Knauf et al., J. Biol. Chem.,
1985, 263:15064; F. J. Meyer et al., Clin. Pharmacol.
Ther., 1991, 49:307).
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Ferner weist der intravenös verabreichte PEG-rIL-2 eine
Antitumoraktivität auf, die wesentlich stärker ist, als
der von rIL-2 (F.J. Meyer et al., Loc. cit.; R.J.
Zimmerman et al., Cancer Pes., 1989, 49:6521; Y.Shih et
al., Eur J. Immunol., 1992, 22:127; V. Mattijssen et al.,
Int. J. Cancer, 1992; 51:812.- J.C. Yang et al.,
Lymphokine Cytokine Bes., 1992, 10:475), zusammen mit
einer verringerten Immunogenität (N.V. Katre, J. Immunol.,
1990, 144:209).
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Seit seinem Auftreten schon im Jahre 1977 (A. Abuchowski
et al., 1977, J. Biol. Chem., 152:3578) wurde die
Technologie der Verwendung von PAG in verschiedenen
medizinischen Bereichen, wie die Enzyme-Ersetzung-Therapie
(S. Chaffee et al., 1992, J. Clin. Inverstig., 89:1643),
cancer immunotherapy (F.J. Meyers et al., 1991, Loc. cit.;
V. Mattijssen et al., 1992, Loc. cit.) and allergy
hyposensitizing treatments (U. Müller et al., 1987, J.
Allergy Clin. Immunol., 80:252; H. Mosbech et al., 1990,
Allergy, 45:130).
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Ferner erwartet man von der Beobachtung, daß eine PAG-
Veränderung von Epitopen von Proteinen eine Immunotoleranz
zu den ursprünglichen Epitopen induziert, und daß die PAG-
Technologie im Bereich der autolinmunen Krankheiten
interessant werden könnte (A.M Schon, 1991, Advanced Drug
Delivery Rev., 6:203; M.Z. Atassi et al., 1992, Proc.
Natl. Acad. Sci. U.S.A., 89:5852).
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Schließlich sei es die Beobachtung erwähnt, daß die
kovalente Veränderung von Proteinen mit PAG-Ketten eine
verstärkte und/oder selektive Absorbierung von diesen
Polypeptiden durch verschiedene Typen von Zellen und/oder
Geweben zur Folge haben könnte (P. Caliceti et al., 1989,
Il Farmaco, 44:711; J.S. Beckman et al., 1988, J. Biol.
Chem., 263:6884; A.V. Kabanov et al., 1992, J. Controlled
Release, 22:141).
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Obwohl der Mechanismus dieses Prozesses unklar bleibt,
mehrere Erscheinungen darauf hinzuweisen, daß das PAG die
Anbindung zur Zellmembran erleichert; die Endocytose von
dem PAG-Polypeptid-Konjugat (J.S. Beckman et al., Loc.
cit.) diesem Schritt dann nachgeschaltet wäre.
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Die Offensichtlichkeit der Interaktion zwischen PEG und
Zellmembranen ist nun gut dokumentiert seit der Entdeckung
der PEG-induzierten Fusion von Zellen und Liposomen (K.N.
Kao et al., 1974, Planta, 120:215; Q. Ahkong et al., 1975,
Nature, 253:194; G. Fontecorvo, 1975, Somat. Cell Genet,
1:397; M. Yamazaki and T. Ito, 1990, Biochemistry 29:1309;
L.T.
Boni et al., 1984, Biochim. Biophys. Acta, 775:409;
G.D. Bittner et al., 1986, Brain Res., 367:351; T.L.
Krause and G.D. Bittner, 1990, Proc. Natl. Acad. Sci.
U.S.A., 87:1471; N. Geron and H. Mein, 1985, Biochim.
Biophys. Acta, 819:258).
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Auch die Interpretation einiger Erfolge von Zwei-Phasen
Verteilungen fördert den Eindruck, daß PEG mit
Zellmembranen interagiert (H. Walter et al., 1992, J.
Chromatog., 609:219). Von diesen Beobachtungen kann man
erwarten, daß die Verwendung von PAG ein gezieltes
Durchdringen von Polypeptid-Arzneimitteln in ausgewählte
Zellen und/oder Gewebe erlauben könnte.
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Die PAG sind lineare, hydrophobische, nicht-geladene und
flexible Polymerisate, die auf dem Markt mit verschiedenen
Molekulargewichten zur Verfügung stehen.
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Diese Polymerisate sind nicht-toxisch und in der Regel als
sicher zu betrachten. Insbesondere ist das Monomethoxy-
Poly(Ethylen Glykol) (mPEG) durch die FDA genehmigt als
Träger oder Basis für eine Zahl von pharmazeutischen
Präparationen und in oralen, parenteralen und epidermalen
Verwendungen, es weist eine verringerte Toxizität auf
(C.B. Shaffer and F.M. Critchfield, 1947, J. Am. Pharm.
Assoc., 36:157; C.P. Carpenter and C.B. Shaffer, 1952) J.
Am. Pharm. Assoc., 41:27; H.F. Smyth et al., 1950, J. Am.
Pharm. Assoc., 39:349).
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Bei einer intravenösen Verabreichung am Mensch werden die
mPEG mit einem Molekulargewicht von 1 bis 6 kDa leicht
ausgeschieden, hauptsächlich durch die Niere (C.B. Shaffer
and F.M. Critchfield, 1947, Loc. cit.).
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Einen wesentlichen Vorteil stellt die niedrige Toxizität
des PAG dar, die die niedrige Toxizität von den
Polypeptiden, mit weichen sie kovalent verbunden sind,
erklären kann, mit dem inhärenten Nachteil, daß die PAG
keine chemische Aktivität aufweisen
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Folglich, um die kovalente Verbindung von PAG mit
Polypeptiden herzustellen, müßen zuerst die terminalen
Hydroxyl-Gruppe des PAG in reaktive funktionelle Gruppen
umgewandelt werden
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Dieser Prozess wird oft "Aktivierung" genannt, und die
Produkte werden "aktivierte" oder "derivatisierte" oder
"funktionalisierte" PAG genannt.
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In den meisten Fällen wurden auf einem Ende mit einer
funktionellen Gruppe bedeckte mPAG-Derivate verwendet,
obwohl die für die Aktivierung von PAG bzw. mPAG
verwendeten Verfahren keine wesentlichen Unterschiede von
einem sein chemischen Standpunkt aus aufweisen.
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Gegenstand von intensiven Versuchen während das letztes
Jahrzehnt wurden die chemische Verfahren zur Herstellung
von aktivierten PAG, die den wesentlichen Schritt
darstellen für die Herstellung angepaßter PAG-Polypeptid-
Konjugate.
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Polymerische Derivate für die selektive Anbindung von PEG
zu den Arginin-Seitenketten von Polypeptiden wurden als
Träger während der Semisynthese von Peptiden in wäßrigen
Lösungen vorgestellt (C.S. Pande et al., 1980, Proc. Natl.
Acad. Sci. U.S.A.; 77:895; J.D. Glass et al., 1981 in:
Peptides Structure and Function, (D. Rich ed) p209 Pierce
Chemical Co, Rockford, IL; J.D. Glass et al., 1979, in:
Peptides 1978 (I.Z. Siemion and G. Kupryszewski, eds)
p235, Wroclav University Press, Poland).
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Die Reagente wurden leicht herstellbar durch die Reaktion
von Kampferquinon-10-Sulfonyl Chlorid mit mPEG, mPEG-NH&sub2;,
oder vorzugsweise mit dem Norleucin-Ester des
Polymerisats.
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X= O, NH oder N-O
DERIVAT D1
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Die modifizierten Peptide wurden in einem Borat-Puffer auf
pH 9,0 auf 37ºC formuliert.
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Sie wurden stabil gegen verschiedene sauere und
nucleophile Reagenten, auch gegen Hydroxylamin) der das
empfohlene Mittel für die Spaltung von Cyclohexandion-
Arginin-Addukten darstellt Mittels O-Phenylendiamin
konnten aktive Peptide von dem polymerischen Träger
befreit werden. Bei dem Einbau von Norleucin als
Abstandhalter zwischen der Kampferquinon-Einheit und dem
Polymerisat, wird der Umfang der Arginin-Modifizierung
leicht durch die Aminosäure-Bestimmung von den
Hydrolysaten der PEG-Peptiden bestimmt.
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Verschiedene Proteine wurden auch mit DERIVAT D2, einem
mPEG-5 kDa-Analog von Phenylglyoxal, einem bekannten
Reagent für die Modifizierung von Guanidino Gruppen
(Seitenketten-Funktion von Arginin-Resten) modifiziert
(EP-A-0 340 741 - 1989 - von A; Sano, E Maeda, Y. Kai und
K. Ono). Die Synthese von DERIVAT D2 wurde nach die
Reaktionen gemäß Schema 01 ausgeführt.
Schema 01: Präparation des mPEG-Phenoxyglyoxals: DERIVAT D2
4-hydroxyacetophenone
DERIVAT
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Fertig verfügbares mPEG-Tosylat (S. Zalipsky et al. 1987,
Int. J. Peptide Protein Res., 30:740; J.M. Harris et al.,
1984, J. Polym.
Sci. Polym. Chem. Ed., 22:341) wurde einer
nucleophilen Versetzung durch 4-Hydroxyacetophenon
unterworfen, und wurde dann durch Selenlum Dioxid oxidiert
um mPEG-Phenylglyoxal zu liefern.
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Die Anbindung von DERIVAT D2 zu Proteinen durch Arginyl-
Reste fand statt bei Raumtemperatur im pH-Bereich von 5,5-
9,3, und wurde durch die Abnahme der Arginin-Menge in
Hydrolysaten von modifizierten Polypeptiden gemessen.
Dabei werden sehr gute Stabilität und biologische
Aktivität des DERIVAT D2-Konjugats verlangt.
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Maleimidhaltige Reagenten sind wirksame
Modifizierungsmittel von freie Cysteinyl-Resten von
Polupeptiden (M.Z. Atassi, 1977, in: Immunochemistry of
Proteins; M.Z. Atassi, Ed. Vol 1, Plenium Press, New
York). Die Herstellung von DERIVAT D3, der Maleimido
funktionellen Gruppen enthält, mittels zugänglichen PEG-
NH&sub2; (S. Zalipsky et al., 1983, Eur. Polym. J., 19:1177; A.
Buckmann et al., 1981, Makromol. Chem., 182:1379) und
aktive Estern von 6-Maleimidohexanoischen Saüre (R.J.
Goodson and N.V. Katre, 1990, Biotechnology, 8:343) und
der 3-Maleimidopropionische säuren (S. Romani et al.
1984, in: Chemistry of Peptides and Proteins; W. Voelter,
E. Bayer, Y.A. Oychinnikov and E. Wunsch, Eds; Vol 2,
P.29, Walter de Gruyter, Berlin) als Ausgansmaterialen
wurden bekanntgemacht (Schema 02).
Schema 02: Präparation von PEG-Maleimiden: DERIVAT D3
Protein-SH
S-Protein
mPEG-Protein addukt
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Ein mutantes Protein von Interleukin-2, in weichein Cystein
auf Position 3 den von natürlichen Ursprung glycosylierten
Threonin-Rest ersetzte, wurde mit DERIVAT D3 (n=5)
gekoppelt, um ein gut bestimmtes, völlig bioaktives PEG-
Polypeptid zu liefern (R.J. Goodson and N.V. Katre, 1990,
Loc. cit.). DERIVAT D3 (n=2) wurde für die selektive
Anbindung von freien Thiol-haltigen Peptiden auf das
Polymerisat genutzt, un die Reinigung von
nichtsymmetrischen Cystin-Peptiden aus eine Reaktionsmischung
zu vereinfachen (S. Romani et al., 1984, Loc. cit.).
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Amino-PEG ließ man mit 1-Ethyl-3-(3-Dimethylaminopropyl)-
Carbodiimid aktivierten Carboxy Gruppen von Trypsin und
anderen Proteinen reagieren (US Patent 4 179 337 (1979)
von F. F. Davis, T. Van Es und N. C. Palczuk).
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Die Selektivität einer solchen Reaktion ist ziemlich
schlecht, weil das Amino-PEG eine gleichartige Reaktivität
auf die Lysyl-Resten von Proteinen hat. In einer Variante
dieser Reaktion wurde ein p-Aminobenzyläther von PEG mit
Carboxy Gruppen von D-Glucose 6-Phosphate Dehydrogenase
gekoppelt, mittels Behandlung mit 1-Ethyl-3-(3-
Aminopropyl)-Carbodiimid (A. Pollak and G M. Whitesides,
1976, J. Am. Chem. Soc., 98:289).
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Das rohe Konjugat behielt 22% von der ursprunglischen
Aktivität. Die aromatische Amino-Gruppen auf dem
Polymerisat weisen ein niedriges pKa als die Amino-Gruppen
von Lysin-Resten auf, und aus diesen Gründen würde man
erwarten, daß sie eine höhere Aktivität aufweisen zu
aktivierten Carboxyle unter den sauren Bedingungen von
solchen Reaktionen (pH 4,8-6,0). Bei beiden Typen von
Modifizierungen, in welchen aliphatische und aromatische
Amino-PEG einbezogen wurden, wurde die Zusammensetzung der
Konjugaten nicht bestimmt.
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Nach einem neuere Bericht, wurde Bilirubin-Oxidase gemäß
einem Zwei-Schritte-Protokol modifiziert (N. Kimura et
al., 1988, Proc. Soc. Exp. Biol. Med., 188:364).
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Zuerst wurde 1,4-Diaminobutan mit den Carboxy-Gruppen
mittels wasserlöslichen Carbodiimids gekoppelt.
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Dann wurden die neu eingebauten Amino-Gruppen zusammen mit
den ursprünglichen Aminen des Proteins mit Cyanurchlorid
modifiziert.
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Die Aktivität des PEG-Bilirubin oxidase-Konjugats betrug
annähernd 30% derjenigen des ursprünglichen Enzyms.
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Leider wurde die Zusammensetzung des Konjugats nicht
offenbart. Wenn man die Kopplung eines angepaßten
Nucleophils mit einem Protein mittels Carbodiimid
ausgeführt, muß man mögliche Nebenreaktionen wie die
Modifizierung von Tyrosyl- und Cysteinyl-Resten oder auch
die Ausbildung von N-Acyl-Harnstoff-Derivaten
berücksichtigen (M. Z. Atassi, 1977, Loc. cit.).
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In der ursprünglichen Arbeit von Davis und Mitarbeitern
(Abuchowsky et al., 19771 Loc. cit.), ließ man 2,4,6-
Trichloro-s-Triazin (Cyanurchlorid) solcherweise mit den
primären Alkohol-Gruppen auf das PEG reagieren, daß eines
der Chloride von dem Triazin-Ring verdrängt wurde, und daß
eines der restlichen Chloride für die nachträgliche
Reaktion mit den Amino-Gruppen des Polypeptids genützt
wurde, wie es im Schema 03 gezeigt wird.
Schema 03: Präparation und Verwendung eines mPEG-Triazin
Protein-NH&sub2;
Protein-NH&sub2;
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Dieser Ansatz wurde später von vielen anderen
Untersuchenden verfolgt) und diese Methode blieb lange
eine der am weitesten verbreiteten.
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Obwohl dieser Ansatz eine sehr wirksame Aktivierung des
PAG in einem einzigen Schritt ist, ist er mit verschiedene
Nachteile behaftet, wie die Toxizität des Cyanurchlorids
und die überschussige Reaktivität des PEG-Trazin-Addukts
auf nicht-Aminen nucleophile funktionelle Gruppen (z. B.
Cysteinyl- und Tyrosyl-Resten). Die Modifizierung von
bestimmten Proteinen mit den PEG-Traizin-Addukten bringt
daher oft eine wesentliche Verminderung an biologische
Aktivität mit sich (Y. Ashihara et al., 1978, Biochem.
Biophys. Res. Commun., 93:385; K.J Wieder et al., 1979,
J. Biol. Chem., 254:12579; S. Davis et al., 1981, Clin.
Exp. Immunol., 46:649; K. Yashinaga and J.M. Harris, 1989,
J. Bioact. Compatible Polym., 4:17).
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Ferner sind alle oben ausgelegten Ansätze mit dem Nachteil
behaftet, daß noch vorhandene Ringe (von denen einige
aromatische Ringe sind) das Polypeptide mit den PAG-Fasern
verbinden.
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Solche in den PAG-Polypeptid-Konjugaten vorhandene
Strukturen könnten Toxizität-Problemen erzeugen.
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Die Nachteile der oben ausgeführten Aktivierungsmethoden
wurden mittels Verwendung von PEG-Succinimidyl Succinat
überwunden (SS-PEG, DERIVAT D4). Diese Form von
aktiviertem PEG wurde erstmals für die Vernetzung von
Proteinen (US Patent 4 101 380, M. Rubinstein - 1978) und
die Synthese von mit PEG-Ketten auf den Enden
substituierten Peptiden (M. Jappich and P.L. Luisi, 1979,
Makromol. Chem., 180:1381) verwendet, doch wurde sie
später für die Herstellung von in mPEG-Protein-Konjugaten
angepaßt (A. Abuchowski et a., 1984, Cancer Biochem.
Biophys., 7:175).
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DERIVAT D4 wird herkömmlich durch Succinylation der
Hydroxy-Endgruppen von PEG hergestellt, mit nachträglicher
Kondensation mit N-Hydroxysuccinimid, mittels
Dicyclohexylcarbodiimid. Es reagiert in kurzer Zeit mit
Proteinen unter mäßigen Bedingungen (30 Minuten,; pH <
7,8; 25ºC), mit der Erzeugung von weiteren modifizierten
Proteinen mit gut erhaltenen biologischen Aktivitäten.
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Leider Weist die Ester-Verbindung zwischen dem PEG-
Polymerisat und dem Succinic Ester-Rest eine beschränkte
Stabilität in wäßrigen Medien auf (US Patent 4 670 417,
1987, K. Iwasaki, Y. Iwashita und T. Okami), welches eine
langsame hydrolytische Spaltung den PEG-Ketten aus den SS-
PEG-modifizierten Polypeptiden unter physiologischen
Bedingungen mit sich bringt.
SUCCINIMIDYL-PEG-DERIVATE
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D4 M=2, X=O
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D5 M=3, X=O
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D6 M=2. X=NH
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Die Substitution des Succinatteiles in Derivat D4 mit
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Glutarat erzeugt eine aktivierte Form des Polymerisats
(DERIVAT D5) sehr ähnlich zu dem SS-PEG, doch mit einer
etwas verbesseren Festigkeit der Ester-Verbindung gegen
Hydrolyse (V.N. Katre et al., 1987, Proc. Natl. Acad. Sci.
U.S.A., 84:1487).
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Außerdem verbessert die Ersetzung des aliphatischen Esters
in dem SS-PEG durch eine Amid-Verbindung, welche das
DERIVAT-D6 erzeugt, zusätzlich die Stabilität des Reagents
und dessen Konjugats (US Patent 4 670 417, Loc. cit.).
Leider setzt die Herstellung des DERIVATS D6 aus mPEG mit
Hydroxyl-Endgruppen 4 bis 5 Syntheseschritte voraus (E.
Boccu et al., 1983, Z. Naturforsch., 38C:94).
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Die Ausbildung von Urethan (Carbamate) Verbindungen
zwischen en Amino-Gruppen eines Proteins und dem PAG sind
völlig stabil unter verschiedenen physiologischen
Bedingungen (D. Larwood and F. Szoka, 1984, J. Labelled
Compd. Radiopharm., 21.603).
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Die unmittelbare (ohne Abstandhalter) Anbindung von mPEG-
Ketten an Polypeptiden durch Carbamat Verbindungen wurde
erstmals mittels Verwendung von Imidazoylformat-Derivaten
von PEG (DERIVAT D7) erreicht, wie im SCHEMA 04 gezeigt.
Schema 04: Präparation und Verwendung eines mPEG-Imidazol-1-yl
Protein-NH&sub2;
Protein
Derivat
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Mehrere Varianten einer Ein-Schritte Synthese von DERIVAT
D7 mittels Carbonyldiimidazol wurden bekanntgemacht (C.O.
Beauchamp et al., 1983, Anal. Biochem., 131:25 L. Tondelli
et al., 1985, J. Controlled Release, 1:251).
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Die völlige Umwandlung der Hydroxyl-Gruppen des PEG in
DERIVAT D7 wurde kürzlich erreicht (J. Brygier et al.,
1993, Biotechnol. Appl. Biochem., 15: in der Fachpresse)
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Eine gute Erhaltung der Aktivität wurde üblicherweise in
den mit Derivat D7 modifizierten Enzymen beobachtet.
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Leider weisen die so aktivierten PAG eine ziemlich mäßige
Reaktivität auf, und daher sind lange Reaktionszeiten zur
Modifizierung des Proteins erforderlich (48 - 72 Stunden,
pH 8,5).
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Die Produkte der Modifizierung des Proteins mittels
aktivierten Sarbonaten des PEG (DERIVATE D8, D9 und D10)
weisen auch PEG-Ketten, die auf den Amino-Gruppen des
Polypeptids durch Urethan-Verbindungen gepfropft sind,
auf.
AKTIVE CARBONATE VON PEG
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Ein-Schritt-Verfahren mit einer einziger Schritte unter
Verwendung von handelsüblichen Chloroformiaten des 4-
Nitrophenols und des 2,4,5-Trichlorophenols, wurden zur
Herstellung von DERIVATEN D8 bzw. D9 durchgeführt (E.M.
Veronese et al., 1985, Appl. Biochem. Biotechnol.,
11:141).
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Diese aktivierten PEG scheinen rascher zu reagieren als
Derivat D7. Die beiden, im Laufe des PEG-Propfungsprozess
entstandenen 4-Nitrophenol und 2,4,5-Trichlorophenol sind
aber toxische, hydrophobische Moleküle mit Affinitäten zu
Polypeptiden.
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Vor kurzem wurde dem Derivat 10 und einer Reihe von
verbundenen Carbonaten (in welchen daß N-Succinimid durch
N-Phthalimid, N-Glutarimid, N-Tetrahydrophthalimid bzw. N-
Norbornen-2,3-Dicarboximid versetzt ist) ein Patent
verliehen (US Patent 5 122 614, 16. Juni 1992, Zalipsky).
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Succinimidyl Carbonate von PEG (SC-PEG) stellen eine
weitere Verbesserung in Urethan-ausbildenden PEG Reagenten
dar.
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Das SC-PEG und seine bifunktionelle Analoge (BSC-PEG) mit
verschiedenen Molekulargewichten wurden gemäß einer "Ein-
Topf" Verfahrensweise, mit einer globalen Ausbeute von 85%
bereitet.
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Polymerisches Chloroformiat, das "in situ" durch
Behandlung von PEG mit Phosgen erzeugt wurde, ließ man mit
N-Hydroxysuccinimid (HOSu) reagieren. Zur Bewertung der
Reaktivität des SC-PEG wurden Messungen der
Geschwindigkeit der Hydrolyse bzw. der Aminolyse an den
beiden aktivierten, aus PEG-5000 erhaltenen,
Polymerisaten, ausgeführt.
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Die Ergebnisse dieser Versuche zeigen, daß das SC-PEG eine
etwas geringere Reaktivität und eine erhöhte Selektivität
aufweist. Reaktionen zur Modifizierung von Proteinen
mittels SC-PEG kbnnen in kurzer Zeit (± 30 Minuten) in
einem weiten pH-Bereich ausgeführt werden, mit der
hochster Reaktivitat auf einem pH von 9,3 (US Patent 5 122
614; Loc. cit.).
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Derivat 10 wurde auch in einer anderen "Ein-Topf"
Verfahrensweise aus mPEG (5 kDa) und dem handelsüblichen
Disucinimidyl Carbonat hergestellt (N. Nijs et al., 1993,
Biotechnol. Appl. Biochem., 15:in der Fachpresse). Die
Ausbeute betrug auch 85%, und die Reaktivität des SC-PEG
wurde durch Verwendung mehreren Enzymen, wie Lysozym,
Papaya Proteinase III, Katalase und Lactoperoxidase,
bewertet.
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Der Ergebnis dieser Versuche zeigte, daß nur zwei Mol des
SC-mPEG pro Mol der Amino-Gruppe erforderlich waren, um
höhe Modifizierungsgrade (70%) zu erreichen.
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Die Aktivität des Enzyms wurde erhalten. In einigen Fällen
(Papaya Proteinase III, Katalase), wurde die Modifizierung
mit SC-mPEG mit einem Ansteig der spezifischen Aktivtät
verbunden (250% im Falle des Papaya Proteinase III) (M.
Nijs et al.; Loc. cit).
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Das während der Modifizierung des Polypeptids befreite
HOSu ist ein nicht-toxisches Material, das oft als
trennende Gruppe in der Chemie der Biokonjugaten und der
Peptiden verwendet wird.
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Anders als das obengenannte 4-Nitrophenol und das 2,4,5-
Trichlorophenol weist das HOSu keine Affinität zu
Proteinen auf, und daher kann es leicht aus den
Reaktionsmedien, entweder mittels Dialyse, Diafiltration
oder Molekularsieb, entfernt werden.
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DERIVAT 11 stellt ein anderes, mit N-Succinimid
aktiviertes PEG dar, und wurde durch K. Iwasaki, et al
patentiert (US Patent 4 670 417; Loc. cit.) und gemaß dem
SCHEMA 05 hergestellt.
Schema 05: Präparation des Derivats 11
Na in naphtalene
HOSu dicyclohexylcarbodiimide
Derivat
-
Derivat 11 wurde durch Veresterung mittels Carbodiimid von
carboxymethylierten PEG mit HOSu hergestellt.
-
Die Carboxymethylierung des PEG stellt einen des
unmittelbarsten Wege zum Einbau von Carbonsaüre-Endgruppen
auf das PEG-Polymerisat dar.
-
Dies wird am Besten wie im Schema 05 gezeigt, durch
nucleophile Versetzung des Bromids in Ethylbromoacetat mit
einem PEG-Alkoxid ausgeführt, gefolgt von der Verseifung
des Esters.
-
Einen alternativen weg zu einem wesentlich gleichartigen
Derivat stellt die Oxidation der Hydroxy-Endgruppen von
PEG dar (G. Johansson, 1986, H. Chromatogr., 368:309),
doch ist dieser Prozess oft verbunden mit einer
Beschädigung des Polyäther-Skelett Zahlreiche Enzyme
wurden mit sehr guter Erhaltung der spezifischen Aktivität
modifiziert (F.M. Veronese et al., 1989, J. Controlled
Release, 10:145; T. Yashimoto et al., 1986, Biotechnol.
Lett., 8:771).
-
In einer Bewertung auf Basis von Hydrolyse - (t0,5 = 1
Minute, pH 7,5 und 27ºC) und Aminolysegraden der
aktivierten mPEG wurde bekanntgemacht (D.E. Nitechi et
al., 1988, in: Peptide Chemistry (T. Shiba and S.
Sakakibara, eds) p243, Protein Res. Foundation, Osaka),
daß die Reaktivität des Derivats 11 das Zehnfache von
derjenigen der obengenannten Derivate betrug.
-
Leider erfordert die Herstellung des Derivats 11 4
Schritte, wie im Schema 05 gezeigt.
-
Gemäß einer Variante des Schemas 05, wurde PEG-
Carboxymethylazid (DERIVAT 12) "in situ" aus
Carboxymethylhydrazid erzeugt, und dann ließ man es gemäß
der in dem SCHEMA 06 gezeigten Reaktion mit Proteinen
reagieren.
Schema 06: präparation und Verwendung von PEG-Carboxymethylazid
Protein-NH&sub2;
Protein
-
Normalerweise erhält die langsam reagierende Acylazid
Funktion durch die stärke Elektröphilizität des
Carboxymethyl-Rests eine Vergrößerung seiner Reaktivität
(US Patent 4 179 337, Loc. cit.; US Patent 4 101 380, Loc.
cit.; US Patent 4 495 285; 1985 to K. Shimizu, T. Nakahara
and T. Kinoshita; US Patent 4 640 835; 1987 to K. Shimizu,
T. Nakahara, T. Kinoshita, J. Takatsuka and M. Igarashi).
-
Diese Variante, die zuin Derivat 12 führt, ist mit
denselben Nachteilen behaftet wie die ursprüngliche Form,
die zum Derivat 11 führt.
-
Die PEG wurden auch in Xanthat (Dithiccarbonat) Derivate
umgewandelt, wie DERIVAT 13, welche sich als nutzbar zur
Pfropfung PEG-Ketten auf Polypeptiden durch Thionourethan
Verbindungen erwiesen (T.P. King and C. Weiner, 1980, Int
J. Peptide Protein Res., 16:147; S. Zalipsky et al., Int.
J. Peptide Protein Res., 30:740).
Struktur des Derivats 13
-
Die oxythiocarbonylisierte Protein-PEG Konjugate wiesen
eine gute chemische Stabilität in verschiedenen wäßrigen
Puffern auf. Leider mußten wegen einer mäßigen Reaktivität
der Derivate 13 die Modifizierungsreaktionen mit Proteinen
in einem erhöhten pH-Bereich und über lange Zeit (24
Stunden) durchgeführt werden. Nicht alle Folypeptide sind
in der Lage, solchen extremen Bedingungen zu widerstehen.
-
Ester von organischen sulfonischen Säuren und PEG,
besonders p-Toluensulfonate (Tosylate), waren als
Ausgangmaterial nützlich zur Herstellung von verschiedenen
funktionalisierten Polymerisaten.
-
Es wurde kürzlich gezeigt daß Tresylate (2,2,2-
Trifluoroethansulfonate) von PEG (DERIVAT 14, mPEG-
OSO&sub2;CH&sub2;CF&sub2;) genügend reaktiv zu Amino-Gruppen sind (etwa
100-fach mehr reaktiv als Tosylate) um als Polypeptide
modifizierende Reagenten nützlich eingschätzt zu werden
(C Delgado et al., 1990, Biotechnol. Appl. Biochem.,
12:119) - Leider hydrolysierte das mPEG-Tresylat leicht in
einer wäßrigen Lösung. Dieses hatte zur Folge, daß eine
wesentliche Modifizierung des Rund-Serum-Albumins auf
einem pH von 7,5 einen 16-fachen Überschuß an mPEG-
Tresylat gegenüber den Amino-Gruppen erforderte.
-
Dieser Wert muß mit dem 2-fach, durch die Verwendung von
SC-PEG erfordeten Überschuß, verglichen werden.
-
Doch verlaufen die Modifizierungen von Proteinen schnell
mit PEG-Tresylat, da sie in einer Stunde vollendet sind.
-
Ferner werden die Polymerisat-Ketten auf die Polypeptide
durch sehr starke sekundäre Amine-Verbindungen gepfropft
infolge der Modifizierung des Proteins mittels des PEG-
Tresylats. Infolgedessen bleibt die globale Ladung des
Proteins unverändert von dem Modifizierungsprozess.
Schema 07: Präparation und Verwendung von mPEG-Imidoresteren
Protein-NH&sub2;
DERIVAT
-
Imidoester von (PEG DERIVAT 15), die nützlich für die
Modifizierung von Poteinen sind, wurden gemäß den
Reaktionen im SCHEMA 07 hergestellt (Eur. Patent Anmeld.
0 236 987 (1987), H. Ueno und M. Fujino).
-
Wie im Schema 07 gezeigt, wurden diese aktivierte
Polymerisate durch Säure-katalysierte Methanolyse von
mPEG-cyanoalkyläthern hergestellt und mit Amino-Gruppen
von Proteinen auf einem pH im Bereich von 7-9 mitreagiert.
-
Die Tatsache, daß die amidinierten Proteine dieselbe
Ladung haben, wie diejenige der ursprünglichen Proteine,
stellt einen Vorteil dieses Weges zur Modifizierung von
Proteinen dar.
-
Der wesentliche Nachteil dieser Methode ist darin zu sehen
ist, daß ein höherer Überschuß an Imidoestern vön PEG
erforderlich wurde. Auch unter diesen Bedingungen wurden
die Proteine in einem geringen Maß modifiziert.
-
Beispielhaft hatte die Modifizierung des rIL-2 mit einem
10-fachen Überschuß an mPEG-Imidoestern zu die Amino-
Gruppen eine Modifizierung von 2,8 Lysyl-Resten aus den
sämtlichen elf Lysinen zum Resultat (Eur. Patent Anmeld.
0 236 987, Loc. cit.).
-
Herkömmlich wurden irreversibele Modifizierungen von
Polypeptiden ausgewählt.
-
Eine mangelhafte Festigkeit der PAG-Polypeptiden (wie die
aus den Derivaten D4 und D5 erzeugten Konjugate) gegen
eine hydrolytische Spaltung auf einem physiologischen pH
wurde in der Regel als ein Nachteil betrachtet.
-
Es gibt drei Ausnahman, bei welchen die Reversibilität der
Modifizierung von Peptiden und Proteinen mit den PAG
gezielt ausgewählt wurdgn.
-
Tatsächlich hat Gaman die Synthese eines polymerischen
Analogs des Dimethylmaelischen Anhydrids (DERIVAT 16), das
für die Anbindung des PEG mit Amino-Gruppen von
Polypeptiden durch eine langsam abtrennbare Amid-
Verbindung angepaßt ist, patentiert.
Derivat 16
-
Die Gültigkeit dieses Weges zum Hervorrufen einer
andauernden Freigabe von aktiven Proteinen wurde auf von
Plasminogen-Aktivator Proteinen bewiesen
-
Die durch diese Verfahren erhaltenen
PEG-Plasminogen-Aktivator-Konjugate lieferten aktive, völlig deacylierte
Proteine nach 44 Stunden Inkubation auf pH 7 und 37ºC (US
Patent 4 935 465 (1990) to A.J. Garman).
-
Andererseits offenbarten Glass und Mitarbeiter die
Herstellung von 4-Phenoxy-3,5-dinitrobenzoyl-PEG (J.D
Glass et al., 1979, Biopolymers, 18:383). Dieses PEG-
Derivat reagierte schnell und selektiv auf neutralem pH
mit Sulphydryl-Gruppen von Peptiden zu Polymerisat-Peptid-
Addukten, dessen Komponenten durch eine Thiol-empfindliche
Dinitrophenylen-Verbindung Verbunden waren. Daher war es
möglich, ein Peptid mit dein Polymerisat anzubinden, und
nach bestimmten chemische und/oder enzymatische
Veränderungen des Konjugates, das modifizierte Peptid aus
dem PEG-Träger abzutrennen
-
PEG-Derivate, die in der Lage sind, reversibel, spezifisch
und quantitativ mit Thiol-Funktionen von Peptiden und
Proteinen zu reagieren, wurden vor kurzem in einem
Europäischen Patentanmeldung, Y. Looze et al., 1993,
beschrieben, die nicht vor dem Priritätsdatum des
vorliegendes Falles veröffentlicht worden ist. Dabei
erwies es sich, daß die Derivate 17, 18, 19 und 20
unmittelbar und stoichiometrisch unter Ausbildung von
durch Disulfidbrücken verbundenen PEG-Polypeptid-
Konjugaten reagieren.
PEG-Derivate zur Anbindung mit Thiol-Funktionen von
Polypentiden
-
Eine Reihe von PAG-Derivaten wurde bereits hergestellt,
und nun stehen diese zur Verfügung zur Pfropfung von PAG-
Fasern auf Polypeptiden, um die Freigabe entweder als
Arzneimitteln oder als Träger zu angezielten Arzneimitteln
zu erleichtern.
-
Eine reversibele Modifizierung von entweder natürlich
vorhandenen oder eingebauteten Thiol-Funktionen von
Polypeptiden kann stoichiometrisch ausgeführt werden
(somit unter Verwendung von einem Mol von PEG-Derivat pro
Mol der SH-Gruppe).
-
Leider ist eine nicht-reversibel Modifizierung von den
chemischen Funktionen, die auf Polypeptiden vorhanden
sind, noch mit inhärenten Nachteilen verbunden, von
welchen einige oben kurz angedeutet wurden.
-
Somit ist deutlich, dab es noch viel braucht um es zu
verwirklichen, daß neue PAG-Derivate mit heute nicht
verfügbaren Eigenschaften gefunden wurden.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Bei der vorliegenden Erfindung wurden neue
funktionalisiert PAG-Derivate für dessen Aktivitätsbereich
ausgewählt, die heute nicht zur Verfügung stehen.
-
Dieser Aktivitätsbereich steht zwischen der Reaktivität
von den PAG Chloroformiaten und der Reaktivität von den
oben ausgeführten aktivierten Carbonaten und Estern.
-
Die sehr intensive Reaktivität von den Chloroformiaten
schießt aus; daß Selektivität und Spezifizität erreicht
werden könnten.
-
Somit sind die Chloroformiate leicht reaktionsfähig mit
Aminen, Alkoholen, Phenolen, Carbonsäuren, Amiden, usw.
Andererseits weisen die meiste oben genannten PAG-Derivate
eine Selktivität zu Aminen auf.
-
Das heißt, daß die meiste PEG-Derivate mit Aminen und
nicht mit anderen chemischen Funktionen, wie den
Alkoholen reagieren.
-
Leider haben diese PAG-Derivate eine schwache Reaktivität
zum Vergleich mit der von den Chloroformiaten.
-
Unter Verwendung von polyfunktionalen Verbindungen, wie z.
B. Peptiden, die Modifizierung ihren Amino-Funktionen
mittels eines nicht-selektiven Acylierenden Mittel setzt
voraus, daß zuerst die andere Funktionen geschützt werden.
-
Nachdem die Acylierungsschritte ausgeführt wurden, kann
das Entschützen ausgeführt werden.
-
Somit ist die Verwendung eines nicht-selektiven
Acylierungsmittels zusätzliche Verfahrensschrittes
erforderlich, welches das gesamte Prozess kompliziert.
-
Andererseits könnte die Verwendung eines weniger reaktiven
Acylierungsmittels die Ausbeute der Reaktion wesentlich
behindern, und weiter erfordert solche Verwendung, daß
zusätzliche Reinigungsschritte im gesamten Verfahren
einschlossen werden.
-
Somit gibt es ein dringendes Bedürfnis für neue PAG-
Derivate, die eine höhere Reaktivität und auch eine
Selektivität zu Amin-Funktionen aufweisen.
-
Mit der vorliegenden Erfindung hat man nun gefunden, daß
bestimmte PAG-Carbamate in der Lage sind, dieses Ziel zu
erreichen. Die Carbamate und durch die generelle Formel
repräsentiert:
-
in welcher R&sub1; H oder CH&sub3;, x eine ganze Zahl zwischen 10
und 1000, und X&supmin; ein Anion ist.
-
Als einem typischen Beispiel von diesen PAG-Carbamaten,
kann man das mPEG-N-(4-Dimethylamino)-pyridin Carbamat
feststellen, dessen Struktur:
-
ist.
-
Die Elektronentrennungswirkungen der Gruppe von Atomen,
die hier in der Para-Position liegen, auf die Carbamat-
Funktion, ist für die höhere Reaktivität von diesem mPEG-
Derivat verantwortlich, das stoichiometrisch und
unmittelbar mit Aminen reagiert, unter Erzeugung von
quantitativen Acylierungsausbeuten.
-
Andererseits wurde ihre Selektivität für Aminen evaluiert
und ziemlich zufriedenstellend gefunden.
-
Mit der vorliegenden Erfindung wurden daher neue Wege zur
PAG-Derivatisierung beschritten, um neue PAG-Derivate zu
finden, die in der Lage sind, die chemische Modifizierung
der Amino-Funktion von aminhaltigen Verbindungen zu
erlauben, unter Bedingungen und mit Vorteilen, die heute
nicht zur Verfügung stehen.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Gemäß der vorliegenden Erfindung können diese neue PAG-
Derivate auf Basis irgendwelcher PAG gebaut werden, wie:
-
Polyethylen Glykol der generellen Formel:
-
OH-(CH&sub2;-CH&sub2;-O)x-CH&sub2;-CH&sub2;-OH
-
(in welcher x eine, wie oben ausgeführt, ganze Zahl ist),
und
-
Monomethoxy Polyethylen Glykole der generellen Formel:
-
CH&sub3;O-(CH&sub2;-CH&sub2;-O)x-CH&sub2;-CH&sub2;-OH
-
(in welcher x eine, wie oben ausgeführt, ganze Zahl ist).
-
Die Pluronics stellen typischc Beispiele solcher
Polymerisate dar.
-
Die neuen, in vorliegender Erfindung beschriebenen PAG-
Derivate weisen eine höhere Diversität in ihren Strukturen
auf.
-
Vorzug ist aber solchen gegeben, die von polymerischen
Natur sind.
-
Andererseits besitzen die hier beschriebenen,
funktionalisierten PAS gemeinsam eine aktivierte Carbamat-
Funktion.
-
Ein typisches Beispiel solcher aktivierten Carbamat-
Funktion wird im Beispiel 1 offenbart.
-
Beispiel 1, das ein Verfahren zum Erhalten einer
aktivierten Carbamat-Funktion beschreibt, verdient eine
kurze Auslegung.
-
In diesem Beispiel 1 wurde mPEG-N-(4-Dimethylamino)
Pyridin Carbamat (D) quantitativ erreicht nach Reaktion
von stoichiometrischen Mengen von PEG-Chloroformiat und
4-Dimethylaminopyridin.
mPEG-aktivierte Carbamate
-
Im oben gezeigten, erwarteten Mechanismus stellt der
nucleophile Angriff vom 4-Dimethylaminopyridin auf das
mPEG-chloroformiat die erste Schritt dar.
-
Dieses erscheint rationell, da Pyridin ein bekannter
Katalysator der Acylierungen durch Chloroformiaten ist,
unter Ausbildung von nicht-stabilen Komplexen mit diesen.
-
Im hier dargestellten Beispiel erwartet man, daß ein
solcher Komplex stabilisiert werden könnte durch die oben
gezeigten Resonanz-Interaktionen.
-
Andererseits erscheint das im Beispiel 1 ausgebildete
Carbamat besonders reaktiv im Vergleich mit z. D. dem oben
ausgelegten mPEG-Imidazol-1-yl-carbamat (siehe "Background
der Erfindung").
-
Man erwartet, daß diese ungewöhnliche Reaktivität von
elektronentrennenden Wirkungen hervorgerufen wird, die
nicht im mPEG-Imidazol-1-yl-carbamat beobachtet werden.
-
Das aktivierte Carbamat gemäß Beispiel 1 erscheint viel
reaktiver, als die im Ausschnitt "Background der
Erfindung" ausgeführten aktivierten Carbonate oder
aktivierten Ester.
-
Im Vergleich mit mPEG-Chloroformiaten weist das aktivierte
Carbamat D eine geringere Reaktivität auf.
-
Während die mPEG-Chloroformiate leicht mit Aminen,
Alkoholen, Phenolen, Carbonsaüren, uzw... reagieren,
reagiert das hier gefundene aktivierte Carbamat nur mit
Aminen.
-
Somit erlaubt dieser höhe Selektivitätsgrad eine
Möglichkeit zur Modifizierung von Amino-Funktionen in
polyheterofunktionellen Verbindungen, ohne daß die andere
chemische Funktion geschützt werden müssen.
-
Einen wichtigen Vorteil stellt die Eigenschaft, die in den
Beispielen 2, 3 und 4 gezeigt wird, dar.
-
Die Möglichkeit zur selektiven Modifizierung von Amino-
Funktionen in Gegenwart von anderen chemischen Funktionen
ist von besonderer Bedeutung in verschiedenen
industriellen Bereichen.
-
Von diesen industriellen Bereichen verwenden die
biotechnologischen und pharmazeutischen Industrien
polyheterofunktionelle Verbindungen wie Nucleotiden,
Nucleosiden, Carbohydrate, Peptide,... Für solche
Industrien könnte daher der durch die hier gefundenen
aktivierten Carbamate gezeigten höheren Selektivitätsgrad
eine wichtige Bedeutung darstellen.
-
Neben der Selektivität weisen die hier gefundenen
aktivierten Carbamate eine höhere Reaktivität auf.
-
Höhe Ausbeute an Acylierung wird unter Verwendung von
stoichiometrischen Mengen von Reagenten erreicht. In den
meistes Fällen entwickelt die Acylierung unmittelbar.
BEISPIELE
Beispiel 1: SYNTHESE UND VORCHARAKTERISIERUNG VON
POLYETHYLEN GLYKOL-N'-(4-DIMETHYLANINO)-PYRIDIN CARBAMAT
(Derivat "D" oder mPEG-N(DMA)Py)
-
Eine Lösung wird aus mPEG (25 g; 5 mmol) und Toluen
bereitgestellt Vorhandene Wasserspuren im mPEG (0,2%,
gemäß der Karl-Fischer-Titration) werden mittels
azeotropischen Destillation von 150 ml Toluen entfernt.
Die restliche Menge wird dann roto-verdämpft bis zur
Trockenheit und der Rest wird in Acetonitril (100 ml) auf
0ºC gelöst. Phosgen (20 mmol; 10 ml einer 2M-Lösung in
Toluen) wird der kalten mPEG Lösung zugesetzt.
-
Man läßt die Temperatur der Reaktionsmischung bis zur
Raumtemperatur steigen, und die Reaktion entwickelt sich
während 20 Stunden. Überschüssiges Phosgen wird dann unter
Vakuum beseitigt, danach wird die Lösung rotoverdämpft zur
Beseitigung des HCl.
-
Eine Portion wurde zur Analyse entnominen Das
Infrarotspektrum (Figur 1.1) weist ein Absorptionsband auf
1776 cm&supmin;¹ auf, das kennzeichnend ist für den C=O-
Schwingungen der Chloroformiaten (M. Matzer, R.P Kurkji
and R.J. Cotter, 1964, Chem. Rev., 64:645).
-
Von der Abwesenheit eines Abscrptionsbandes im Bereich
zwischen 1715 und 1740 cm&supmin;¹ schließt man auf die
Abwesenheit einer Ausbildung von di(mPEG)-Carbonat.
-
Die Erreichungsausbeute von mPEG-Chloroformiaten scheint
quantitativ zu sein, auf Basis von den Ergebnissen von
Cl&supmin;-Titration unter Verwendung von Silber-Nitrat als
Titrationsmittel (H.G. Ashbrun, A.R. Collet and C.L.
Lazzell, 1938, J. Am. Chem. Soc., 60.2933).
-
Das mPEG-Chloroformiat wird gelöst im kalten Acetonitril
(100 ml; 0ºC). Dieser Lösung wird 4-Dimethylaminopyridin
zugefügt, mit der Folge der unmittelbaren Umwandlung von
mPEG-Chloroformiat in mPEG-Nl-(4-Dimethylamino)pyridin
Carbamat. Die Ausbeute, die 100% beträgt, wird wie folgt
bestimmt:
-
Eine Portion der Lösung von D im Acetonitril wurde
abgetrennt und tropfenweise zu getrockneten Diethyläther
zugesetzt. Das Solid D wurde mittels Futration gesammelt,
mit Diethyläther gewaschen und gegen P&sub2;O&sub5; unter Vakuum
getrocknet.
-
Figur 1: Infrarotspektrum von mPEG-Chloroformiat
Das UV-Spektrum einer frisch bereitgestellten Lösung einer
bekannten Konzentration von D im Acetonitril wurde
aufgenommen. Das in der Figur 2 gezeigte UV-Spektrum von
D weist ein Absorptionsband auf 305 nm (8,11 = 24100 M&supmin;¹.
cm&supmin;¹) auf, wo das mPEG lichtdurchlässig ist. Unter
Hydrolyse wandelt sich dieses Spektrum in einem anderen
Spektrum um (auch in der Figur 2 gezeigt), das gleich mit
solchem des urkundlichen 4-Dimethylaminopyridin bewiesen
wurde (λmax = 276nm; ε276 = 13900 M&supmin;¹.cm&supmin;¹).
-
Unter Verwendung des Wertes ε&sub2;&sub7;&sub6; = 13900 M&supmin;¹. cm&supmin;¹ für das
4-Dimethylaminopyridin berechnete man, daß die Hydrolyse
Von D 1.02 ± 0,03 Mol von 4-Dimethylaminopyridin pro Mol
D1 ergab.
-
Wie man es erwartete, ist D ziemlich reaktiv zum Wasser.
Wie in der Figur 3 gezeigt, wickelt die Hydrolyse
langsämer aus mit sauretn pH als in neutralen oder leicht
alkalischen Medien. Diese Beobachtung könnet anzeigen, daß
der nucleophilische Angriff durch OH die die
Geschwindigkeit beschränkende Schritt des Hydrolyse-
Prozess darstellt.
-
Jedenfalls wird D besser in einer Lösung erhalten in z. B.
Acetonitril, als in der Form eines Pulvers.
-
Figur 2: UV-Absorption Spektra von D (im Acetonitril) bzw.
von seiner UV-absorbienden Hydrolyse-Produkt, als 4-
Dimethylaminopyridin bestimmt.
-
Figur 3: pH-Zusammenhang für die Kinetik der Hydrolyse von
D. Ein Lösung von D im Acetonitril wurde in 50 mM Puffern
auf angepaßtem pH verdünnt A&sub3;&sub1;&sub5; wurde durchgehend auf 25ºC
in Funktion von der Zeit autgenommen, und t0,5 wurde
bestimmt. Die Punkte ( ) stellen die Versuchswerte dar.
Beispiel 2: REAKTIVITÄT DES mPEG-N-(DMA)Py IN
SOLVENTHALTIGEM WASSER: AMINOLYSE GEGEN HYDROLYSE
-
Da das mPEG-N-(DMA)Py leicht zu hydrolysieren scheint, ist
es nötig, die Aminolyse unter strikt anhydrischen
Bedingungen zu prüfen.
-
Diese Information wurde geliefert durch Vergleich zwischen
den entsprechenden Geschwindigkeiten der Hydrolyse bzw.
Aminolyse.
-
Praktisch bestimmten wir somit die Ausbeute des gemäß dem
SCHEMA 2.1, des in Gegenwart von Wasser erhaltenen
DERIVATS 20.
Schema 2.1: Schematischer Weg, unter Verwendung von D, zur
Erhaltung von Derivat 20.
Derivat
-
Eine Lösung von Cysteamin Hydrochlorid (2,2 mmol) in EtOH
(10 ml) wurde tropfehweise einer 20 mMol von 2,2'-
Dipyridyl Sulfid in EtOH (30 ml) erithaltenden Lösung
hinzugefügt. Nach Beendigung des Zusatzes wurden 10 ml
einer wäßrigen Lösung von K&sub2;CO&sub3; (1,1 mmol) hinzugefügt,
und die so erhaltene Mischung Wurde der Reaktion mit 2
mMol von im Acetonitril gelösten (40 ml)mPEG-N-(DMA)Py
ausgesetzt. Die Reaktionsmischung wurde während 2 Stunden
bei Raumtemperatur gerührt, dann durch Rotoverdämpfung
konzentriert und endlich tropfenweise in Diethyläther (300
ml) hinzugefügt.
-
Das Derivat 20 wurde durch Filtration gesammelt, mit
Diethyläther gewaschen und unter Vakuum gegen P&sub2;O&sub5;
getrocknet. Die Ausbeute betrug 10 g (96% von der
theoretischen Ausbeute).
-
Die Figur 4: zeigt das UV-Absorptionspektrum einer
wäßrigen Lösung von Derivat 20, das Maxima auf 231 und 281
nm aufweist (ε&sub2;&sub8;&sub1; = 4900 M&supmin;¹. cm&supmin;¹).
-
Als überschüssiges Cystein hinzugefügt wurde, wurde 2-
Thiopyridon aus Derivat 20 befreit und ein Absorptionsband
erschien auf 343 nm. Ein Wert für ε&sub3;&sub4;&sub3; = 7725 M&supmin;¹. cm&supmin;¹
wurde bestimmt, in sehr guter Übereinstimmung mit dem Wert
von der Literatur (ε = 7700 M&supmin;¹. cm&supmin;¹).
-
Die Figur 4: UV-Absorptionspektrum von Derivat 20 (0,06
mM, 25ºC, pH 6, H&sub2;O) vor (1) und nach (2) dem Zusatz von
2-Cystein (5 mM).
-
Ferner bestätigt die spektrophotometrische Titration des
Derivats 20 mit frisch bereitgestellten und (mittels 2,2'-
Dipyrridyl Disulfid) normalisierten Lösungen von Cystein
die Stoichiometrischkeit der Reaktion, wie in der Figur 5
gezeigt.
-
Daher kann man ausschließen, daß das Derivat 20 auf Basis
des mPEG-N-(DMA)Py quantitativ hergestellt werden kann)
auch in Gegenwart von zur Amino-Verbindung überschüssigem
Wasser (wie in dem hier ausgeführten Experiment, in
welchem der Überschuß 250 Mol H&sub2;O/mol NH&sub2; betrug).
-
Mit anderen Worten haben wir ausgeschlossen) daß die
Derivatisierung einer aminohaltigen Verbindung mittels
mPEG-N-(DMA)Py genau anhydrische Bedingungen nicht
erfordert.
-
Die Figur 5: Spektrophotometrische Titration einer
wäßrigen 0,1 mM Lösung des Derivats 20 mittels einer
normalisierten 10 mM L-Cystein Lösung. Die Freigabe von
dem 2-Thiopyridon aus dem Derivat 20 wurde auf 343 nm und
25ºC bemessen. Die Punkte ( ) stellen die Versuchswerte
dar.
-
In einem Vergleich mit Verfahren) die solche Derivate als
das mPEG-Chloroformiat- verwenden, stellt dies einen
Vorteil dar. Der Vorteil könnet entscheidend sein bei der
Derivatisierung einer hygroskopischen, aminohaltigen
Verbindung.
-
Stellt man die enormen Schwierigkeiten (die sich aus der
Hydrolyse des mPEG-N-(DMA)Py ergeben) in Rechnung bei dem
Versuch einer Fraktionierung des mPEG aus dem mPEG-
Konjugat, wird man die volle Bedeutung dieses Vorteiles
bewerten.
-
Ferner stellt dieses Beispiel eine Garantie dar, daß ein
Molekül, das beide Amino- und Hydroxyl-Funktionen
beinhalten wurde, spezifisch und selektiv N-acyliert
werden kann.
Beispiel 3: ENTSPRECHENDE REAKTIVITÄTEN VON D ZU PRIMÄREN
UND SEKUNDÄREN AMINEN
-
Damit die relative Reaktivitätsgrade von D zu primären und
sekundären Aminen restgestellt wurden, wurde D (0,75 mMol
in 15 ml Acetonitril) mit 4-Amino-2,2,6,6-
Teramethylpiperidin (0,825 mMol) mitreagiert.
-
Der so im Laufe der unmittelbaren Reaktion ausgebildete
Niederschlag wurde mittels Filtration ausgetrennt.
-
Das Filtrat wurde mittels Rotoverdämpfung konzentriert,
und tropfenweise in Diethyläther hinzugefügt und unter
Vakuum gegen P&sub2;O&sub5; getrocknet.
-
Eine wäßrige Lösung von D 3.1 (1,2 mM) wurde
bereitgestellt und erschien als lichtdurchlässig im UV-
Bereich zwischen 200 und 350 nm; diese Beobachtung zeigt
an, daß das 4-Dimethylaminopyridin quantitativ
substituiert mit 4'-Amino-2,2,6,6-Tetramethylpiperidin.
-
Um eine Prüfung durchzuführen, ob es die primäre bzw.
sekundäre in dem 4-Amino-2,2,6,6-Tetramethylpiperidin
enthaltene Amin-Funktion für das 4-Dimethylaminopyridin
sich substituierte, wurde Derivat D 3.1 mit Fluorescamin
reagiert; bekanntlich ruft diese Reaktion die Ausbildung
von fluoreszenten Adduktsverbindungen mit primären Aminen
hervor, doch nicht mit sekundären Aminen.
-
Die Ergebnisse einer solchen Prüfung sind in der Figur 6
angedeutet.
-
Von diesen Ergebnissen berechnete man, daß mindestens 94%
von D 3.1 mit der Struktur 3.1.A, und weniger als 6% mit
der Struktur 3.1.B übereinstimmten.
Strukturen des D 3.1
-
Figur 6: Fluorescamin-Bestimmung von 4-Amino-2,2,6,6-
Tetramethylpiperidin ( ) bzw. des Derivats D 3.1 (*). Die
Punkte ( ) bzw. (*) stellen Versuchswerte dar.
Beispiel 4: REAKTIVITÄTEN VON D bzw. mPEG-CHLOROFORMIAT ZU
PHENOLEN
-
Einer kalten (0ºC), gemäß dem Beispiel 1 bereitgestellten
Lösung von mPEG-Chloroformiat (5 mMol) im Acetonitril,
wurde p-Dimethylsulfoniophenol hinzugefügt und auflösen
lassen (10 Minuten).
-
4-Dimethylaminopyridin (613 mg; 5 mMol) wurde dann
hinzugefügt und die Reaktion(en) wurden fur 3 Stunden bei
Raumtemperatur entwickelt.
-
Der im Laufe der Reaktion(en) ausgebildete Niederschlag
wurde mittels Filtration gesammelt, mit Acetonitril
gewaschen und unter Vakuum gegen P&sub2;O&sub5; getrocknet, um die
erste Fraktion (F1) aufzumachen.
-
Andererseits wurde das klare Filtrat mittels
Rotoverdämpfung konzentriert, und tropfenweise in
Diethyläther hinzugefügt und unter Vakuum gegen P&sub2;O&sub5;
getrocknet, um die zweite Fraktion (F1) aufzumachen.
-
F1 beinhaltete 925 mg einer Substanz, die dem p-
Dimethylsulfoniophenol (Methyl Sulfat) Salz gleichgesetzt
wurde, auf Basis von:
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- seinen UV-Absorptionspektren in der protonierten Form
wie auch in der nicht-protonierten Form;
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- dem Wert seines pKa;
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- dem Wert seines Molekulargewichtes, das von den
Ergebnissen der Titration (mit NaOH), von der mit
einer bekannten Mass-Konzentration F1-Lösung,
berechnet wurde.
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Andererseits beinhaltete F2 (24,70 g von dem Material)
eine Mischung (jedes mit ±50%) von D und hydrolysierten D
(mPEG + 4-Dimethylaminopyridin).
Synthese von mPEG- (p-Dmethylsulfonio)phenyl Carbonat
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Diese Verbindung wurde (Ausbeute 65%) aus mPEG-
Chloroformiat und p-Dimethylsulfoniophenol, in Gegenwart
eines Äquivalentes von Triethyamin erreicht.
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Von allen diesen Ergebnisses kann man ausschließen, daß:
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- das 4-Dimethylaminopyridin viel schneller mit mPEG
Chloroformiat als ein Phenol, typischerweise ein p-
Dimethylsulfoniophenol, reagierte;
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- unter den hier Verwendeten Versuchsbedingungen, die
(eventuell vorhandene) Reaktion zwichen D und einer
phenolischen Funktion ziemlich langsam entwickelte.