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Diese
Erfindung betrifft Konjugate von Insulin-ähnlichem Wachstumsfaktorbindenden
Protein-4 (IGFBP-4) mit Poly(ethylenglykol) (PEG), pharmazeutische
Zusammensetzungen, welche solche Konjugate enthalten und Verfahren
zur Herstellung und Verfahren zur Verwendung solcher Konjugate.
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Hintergrund der Erfindung
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Die
Insulin-ähnlichen
Wachstumsfaktoren (IGFs) sind Mitogene, die eine zentrale Rolle
bei der Regulierung der Zellproliferation, Differenzierung und Apoptose
spielen. Sechs (GF-bindende Proteine (IGFBPs) können die Wirkungen von IGFs
beeinflussen (Yu, H., und Rohan, T., J. Natl. Cancer Inst. 92 (2000) 1472-1489).
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Reifes
humanes IGFBP-4 wird in der Literatur als ein monomeres Protein
mit 24 kDa beschrieben und besteht aus 237 Aminosäuren. Das
aus der Aminosäuresequenz
berechnete Molekulargewicht des Proteins beträgt 26 kDa. Seine biologische
Rolle ist in Yu, H., und Rohan, T., J. Natl. Cancer Inst. 92 (2000)
1472-1489 zusammengefasst. Conover, C.A., et al. beschreiben in
J. Biol. Chem. 270 (1995) 4395-4400 Protease-resistente Mutanten
von IGFBP-4. Alle vier IGFBP-4-Mutanten um die mutmaßliche Spaltungsstelle
an Met135-Lys 136
und das Wildtypprotein binden IGFs mit gleichen Affinitäten. Eine
Beständigkeit
von IGFBP-4 gegenüber proteolytischer
Spaltung wird auch durch Deletion der Aminosäuren 121-141 erzielt, wie von
Miyakoshi, N., et al. in Endocrinology 142 (2001) 2641-2648 beschrieben.
Byun, D., et al. bestimmten in J. Endocrinology 169 (2001) 135-143
verschiedene Regionen, die an der IGF-Bindung durch IGFBP-4 beteiligt
sind. Die Deletion der Segmente Leu72-Ser91 oder Leu72-His74 führt zu einem
Verlust der IGF-Bindung.
Auch die Mutation von bestimmten Cysteinresten in der N- und der
C-terminalen Domäne verringert
signifikant die Bindung von IGFs.
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IGFBP-4
wurde erstmals aus Medium isoliert, welches mit humanen Osteosarkom-TE-89-Zellen
konditioniert war (Mohan, S., et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA
86 (1989) 8338-8342). Es ist bekannt, dass IGFBP-4 natürlich als
nicht glykosylierte Form mit einem scheinbaren Molekulargewicht
von 24 kDa oder in der glykosylierten Form mit einem Gewicht von
28 kDa vorliegt. Rekombinantes IGFBP-4 wurde durch Expression in
verschiedenen eukaryotischen und prokaryotischen Systemen hergestellt.
Humanes IGFBP-4 wurde durch Expression in E. coli als Fusionsprotein
mit Glutathion-S-Transferase
(Honda, Y., et al., J. Clin. Endocrinol. Metab. 81 (1996) 1389-1396) oder als Fusionsprotein
mit einem Hexahistidin-Tag (Qin, X., et al., J. Biol. Chem. 273
(1998) 23509-23516) oder durch Expression in Hefe als Ubiquitin-Fusionsprotein
(Kiefer, M. C., et al., J. Biol. Chem. 267 (1992) 12692-12699) hergestellt.
Die Sequenz von humanem IGFBP-4 ist ausführlich in der SwissProt-Datenbank
(http://www.expasy.ch) beschrieben und mit der Hinterlegungs-Nummer
P22692 bezeichnet. Die im Folgenden beschriebenen Aminosäurepositionen
beziehen sich auf die Sequenz der reifen Formen von IGFBP-4 (Sequenz
nach Entfernung des Signalpeptids beginnend mit Aminosäureposition
1) oder es wird auf die in den zitierten Literaturstellen verwendete
Nummerierung Bezug genommen.
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IGFBP-4
hemmt die (GF-stimulierte Knochenzellproliferation in vitro (Mohan,
S., et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86 (1989) 8338-8342), das
IGF-vermittelte Wachstum von Kükenknorpel
(Schiltz, P. M., et al., J. Bone Mineral Res. 8 (1993) 391-396)
und das Wachstum von HT-29-Zellen (Culouscou, J. M., und Shoyab, M.,
Cancer Res. 51 (1991) 2813-2819). Überexpression von IGFBP-4 in
der malignen M 12-Prostataepithelzelllinie verringert die IGF-induzierte
Proliferation der Zellen, hemmt die Kolonienbildung in weichem Agar,
steigert Apoptose in Antwort auf 6-Hydroxyharnstoff und verzögert die
Bildung von Tumoren durch die transformierten Zellen (Damon, S.
E., et al., Endocrinology 139 (1998) 3456-3464). Überexpression
von IGFBP-4 in humanen Kolorektalkarzinomzellen verringert die Proliferation
dieser Zellen und unterdrückt
die Kolonienbildung (Diehl, D., et al., J. Cancer Res. Clinical
Oncol. 127, Ergänzung
1 (2001) S54).
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Die
kovalente Modifikation von Proteinen mit Poly(ethylenglykol) (PEG)
hat sich als nützliches
Verfahren erwiesen, um die Umlaufhalbwertszeiten von Proteinen im
Körper
auszudehnen (Hershfield, M. S., et al., New England Journal of Medicine
316 (1987) 589-596; und Meyers, F. J., et al., Clin. Pharmacol.
Ther. 49 (1991) 307-313). Weitere Vorteile der Pegylierung sind
eine Erhöhung
der Solubilität
und eine Verringerung der Proteinimmunogenizität (Katre, N. V., J. Immunol.
144 (1990) 209-213). Ein gebräuchliches
Verfahren für die
Pegylierung von Proteinen ist die Verwendung von Poly(ethylenglykol),
der mit Amino-reaktiven Reagenzien wie etwa N-Hydroxysuccinimid
(NHS) aktiviert ist. Mit solchen Reagenzien wird Poly(ethylenglykol)
an die Proteine an freie primäre
Aminogruppen angebunden, wie etwa die N-terminale α-Aminogruppe
und die ε-Aminogruppen von
Lysinresten. Eine vorrangige Einschränkung dieses Ansatzes ist jedoch,
dass Proteine typischerweise eine beträchtliche Menge von Lysinresten
enthalten und die Poly(ethylenglykol)-Gruppen daher an das Protein
auf unspezifische Weise an alle der freien ε-Aminogruppen angebunden werden,
was zu einem heterologen Produktgemisch von zufällig pegylierten Proteinen
führt.
Daher sind viele NHS-pegylierte Proteine aufgrund der geringen spezifischen
Aktivität
für die
kommerzielle Verwendung ungeeignet. Die Inaktivierung ergibt sich
aus einer kovalenten Modifikation eines oder mehrerer Lysinreste
oder des N-terminalen Aminosäurerests,
der für
die biologische Wirkung benötigt
wird oder aus der kovalenten Anbindung der Poly(ethylenglykol)-Reste
in der Nähe
oder an der aktiven Stelle des Proteins. Es wurde beispielsweise
gefunden, dass die Modifikation von humanem Wachstumshormon unter
Verwendung von NHS-Pegylierungsreagenzien
die biologische Wirkung des Proteins um mehr als das Zehnfache verringert
(Clark, R., et al., J. Biol. Chem. 271 (1996) 21969-21977).
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Humanes
Wachstumshormon enthält
9 Lysine zusätzlich
zu der N-terminalen Aminosäure.
Bestimmte dieser Lysine befinden sich in Regionen des Proteins,
von denen bekannt ist, dass sie für die Rezeptorbindung entscheidend
sind (Cunningham, B. C., et al., Science 254 (1991) 821-825). Außerdem führt die
Modifizierung von Erythropoietin durch Verwendung von Amino-reaktiven
Poly(ethylenglykol)-Reagenzien auch zu einem nahezu vollständigen Verlust
der biologischen Wirksamkeit (Wojchowski, D. M., et al., Biochim.
Biophys. Acta 910 (1987) 224-232). Eine kovalente Modifizierung
von Interferon-α2
mit Amino-reaktiven Pegylierungsreagenzien führt zu einem 40-75%-igen Verlust
der Bioaktivität
(
US-Patent Nr. 5,382,657 ).
Eine ähnliche
Modifikation von GCSF führt
zu mehr als 60%-igem Aktivitätsverlust
(Tanaka, H., et al., Cancer Res. 51 (1991) 3710-3714) und bei Interleukin-2
zu einem mehr als 90%-igen Verlust der Bioaktivität (Goodson,
R. J., und Katre, N. V., BioTechnology 8 (1990) 343-346).
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Van
den Berg, C. L., et al. (Europ. J. Cancer 33 (1997) 1108-1113; und
WO 94/22466 ) koppelten Cystein-reaktives
Poly(ethylenglykol) (20 kDa) kovalent an IGFBP-1, was zu einer verlängerten
Serumhalbwertszeit von 13,6 h führt.
Wie in
WO 94/22466 beschrieben
wird, nimmt man an, dass Aminosäuren
in der mittleren Domäne
von IGFBP-1 für
eine spezifische Pegylierung durch Cystein ersetzt werden können, ohne
die IGF-Bindung und Hemmung zu beeinträchtigen. Aminosäuren in
den Positionen 98 und 101 wurden durch Cystein ausgetauscht, da
Serin 101 eine natürliche
vorrangige Phosphorylierungsstelle ist, die an der Proteinoberfläche ausgesetzt
ist und nicht an der Bindung an IGFs beteiligt ist. Das 20 kDa monopegylierte
IGFBP-1 zeigt im Hinblick auf die Hemmung des Tumorzellwachstums
eine vergleichbare, aber nicht verbesserte in vitro-Aktivität im Vergleich
zu Wildtyp-IGFBP-1.
Gemäß van den
Berg, C. L., et al., Europ. J. Cancer 33 (1997) 1108-1113, ist ihr pegyliertes
IGFBP-1 in vivo möglicherweise
nicht in der Lage, die IGF-Wirkung direkt an der Tumorzelle zu hemmen.
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Es
ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes IGFBP-Derivat
mit inhibitorischer Wirksamkeit auf das Tumorwachstum und einer
verlängerten Halbwertszeit
in vivo bereitzustellen, das vorzugsweise in Form von nur wenigen
Bolus-Applikationen pro Woche verabreicht werden kann und das in
der Lage ist, Tumorwachstum, Angiogenese und/oder Metastasierung
zu unterdrücken.
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Zusammenfassung der Erfindunq
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Es
wurde überraschenderweise
gefunden, dass 30 kDa- bis 40 kDa-pegyliertes (30-40 kDa pegyliertes IGFBP-4),
vorzugsweise monopegyliertes, IGFBP-4 erfindungsgemäß überlegene
Eigenschaften im Hinblick auf die therapeutische Anwendbarkeit bei
der Tumorbehandlung wie etwa bei der Unterdrückung des Tumorwachstums, Angiogenese
und/oder Metastasierung in vivo besitzt, die für IGFBP-4 allein oder für niedrigergewichtig
pegyliertes IGFBP-4 nicht vorgefunden werden. Außerdem verhindern die erfindungsgemäßen Konjugate
unerwünschte
Nebeneffekte in vivo, wie etwa die Veränderung normaler Nierenzellen,
die bei niedrigergewichtig pegyliertem IGFBP-4 vorgefunden werden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Konjugat bereit, welches aus einem
Insulinähnlichen
Wachstumsfaktor bindenden Protein 4 (IGFBP-4) und einer oder zwei
Poly(ethylenglykol)-Gruppe(n) besteht, wobei die Poly(ethylenglykol)-Gruppe(n) ein Gesamtmolekulargewicht
von etwa 30 bis 40 kDa aufweisen. Vorzugsweise ist/sind die Poly(ethylenglykol)-Gruppe(n)
an IGFBP-4 über
primäre
Aminogruppe(n) konjugiert (Amino-rReaktive Pegylierung). Es ist
außerdem
bevorzugt, dass es sich bei dem Konjugat um ein MonoPEG-IGFBP-4-Konjugat handelt.
Es ist besonders bevorzugt, dass das Konjugat ein Mono-N-terminales-PEG-IGFBP-4-Konjugat ist,
das über
die N-terminale Aminogruppe von IGFBP-4 gekoppelt ist.
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Ebenfalls
bevorzugt sind Konjugate, die ein verzweigtes PEG enthalten.
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Die
Erfindung umfasst ferner Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Konjugate.
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Die
Erfindung umfasst ferner pharmazeutische Zusammensetzungen, die
ein erfindungsgemäßes Konjugat
enthalten.
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Die
Erfindung umfasst ferner Verfahren zur Herstellung pharmazeutischer
Zusammensetzungen, welche ein erfindungsgemäßes Konjugat enthalten.
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Die
Erfindung umfasst ferner die Verwendung eines erfindungsgemäßen Konjugats
zur Herstellung eines Medikaments für die Behandlung von Krebs,
vorzugsweise Pankreaskrebs.
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Die
Erfindung umfasst ferner Verfahren für die Behandlung von Humankrebs
(z.B. Brust-, Lungen-, Prostata- oder Darmkrebs), vorzugsweise Pankreaskrebs,
dadurch gekennzeichnet, dass eine pharmazeutisch wirksame Menge
von 30-40 kDa-pegyliertem IGFBP-4 einem Patienten, der eine solche
Behandlung benötigt,
verabreicht wird, vorzugsweise in ein bis sieben Bolus-Applikationen pro
Woche.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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„Amino-reaktiv
pegyliertes IGFBP-4" oder „Amino-reaktive
Pegylierung" bedeutet,
wie hierin verwendet, dass IGFBP-4 kovalent an eine, zwei oder drei
Poly(ethylenglykol)-Gruppen gebunden ist, durch Amino-reaktive Kopplung
an das IGFBP-4-Molekül.
Die PEG-Gruppen können
an unterschiedliche Stellen des IGFBP-4-Moleküls angebunden sein, bei denen
es sich um primäre
Aminogruppen handelt, vorzugsweise um die reaktivsten Stellen, z.B.
die ε-Aminogruppen der
Lysinseitenketten oder die N-terminale α-Aminogruppe. Aufgrund des verwendeten
Syntheseverfahrens kann pegyliertes IGFBP-4 aus einem Gemisch von
mono- und/oder dipegyliertem IGFBP-4 bestehen, wobei die Pegylierungsstellen
in verschiedenen Molekülen
unterschiedlich sein können
oder im Wesentlichen homogen sein können, im Hinblick auf die Menge
der Poly(ethylenglykol)-Seitenketten pro Molekül und/oder die Stelle der Pegylierung
in dem Molekül.
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Amino-reaktive
Pegylierung bezeichnet wie hierin verwendet ein Verfahren zur zufälligen Anbringung von
Poly(ethylenglykol)-Ketten an primäre Aminogruppe (n) des Zielproteins
IGFBP-4 mittels Verwendung von reaktivem (aktiviertem) Poly(ethylenglykol),
vorzugsweise mittels Verwendung von N-Hydroxysuccinimid-Estern von vorzugsweise
Methoxypoly(ethylenglykol). Die Kopplungsreaktion bringt vorzugsweise
Poly(ethylenglykol) an reaktiven primären Aminogruppen an, wie etwa
den ε-Aminogruppen
von Lysinresten oder der α-Aminogruppe
der N-terminalen Aminosäure
von IGFBP-4. Eine solche Aminogruppen-Konjugation von PEG an Proteine
ist im Fachbereich gut bekannt. Ein Überblick über solche Verfahren findet
sich beispielsweise bei Veronese, F. M., Biomaterials 22 (2001)
405-417. Gemäß Veronese
kann die Konjugation von PEG an primäre Aminogruppen von Proteinen
durchgeführt
werden, indem aktivierte PEGs verwendet werden, die eine Alkylierung
der primären
Aminosäuren
durchführen.
Für eine
solche Reaktion können
aktivierte Alkylierungs-PEGs, beispielsweise PEG-Aldehyd, PEG-Tresylchlorid
oder PEG-Epoxid verwendet werden. Weitere nützliche Reagenzien sind Acylierungs-PEGs
wie etwa Hydroxysuccinimidester von carboxylierten PEGs oder PEGs,
in denen die terminale Hydroxygruppe durch Chloroformate oder Carbonylimidazol
aktiviert ist. Weitere nützliche
PEG-Reagenzien sind PEGs mit Aminosäurearmen. Solche Reagenzien
können
die sogenannten verzweigten PEGs umfassen, wobei wenigstens zwei
identische oder unterschiedliche PEG-Moleküle über einen peptidischen Spacer
(vorzugsweise Lysin) miteinander verknüpft sind und beispielsweise
an IGFBP-4 als aktiviertes Carboxylat des Lysinspacers gebunden
sind. Die mono-N-terminale Kopplung ist außerdem bei Kinstler, O., et
al., Adv. Drug Deliv. Rev. 54 (2002) 477-485 beschrieben.
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Das
Auftreten mehrerer potenziell reaktiver primärer Aminogruppen in dem Zielprotein
(für IGFBP-4 gibt
es 12 Lysine + 1 terminale Aminosäure) führt zu einer Reihe pegylierter
IGFBP-4-Isomere, die sich in dem Punkt der Anbringung der Poly(ethylenglykol)-Kette
unterscheiden und die im Folgenden hierin als „Positionsisomere" bezeichnet werden.
Die Anbringungsstelle in einem einzelnen IGFBP-4-Molekül ist nicht
eindeutig vorhersagbar und aus diesem Grund wird sie als „zufällig" bezeichnet. Neun
dieser zwölf
Lysine (Lys 67, Lys 124, Lys 134, Lys 136, Lys 192, Lys 204, Lys
210, Lys 215 und Lys 223) befinden sich in Regionen, von denen berichtet
wurde, dass sie zur Komplexbildung mit IGF benötigt werden (Qin, X., et al.,
J. Biol. Chem. 273 (1998) 23509-23516). Daher wäre eine starke Verringerung
der Affinität
von IGF für
zufällig
pegyliertes IGFBP-4 zu erwarten. Überraschenderweise war dies
bei den erfindungsgemäßen Konjugaten
nicht der Fall.
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Es
ist außerdem
bevorzugt, die PEG-Gruppen an IGFBP-4 mittels Thiolreaktiver Pegylierung
anzubringen. Thiol-reaktive Pegylierung bezeichnet wie hierin verwendet
ein Verfahren zur Anbringung von Poly(ethylenglykol) an ein Zielprotein
(IGFBP-4-Mutante) durch die Verwendung von aktiviertem, Thiolreaktivem Poly(ethylenglykol),
vorzugsweise durch die Verwendung von N-Maleimidestern von vorzugsweise Methoxypoly(ethylenglykol).
Die Kopplungsreaktion bringt vorzugsweise Poly(ethylenglykol) an
Cys 110 und/oder Cys 117 an. Eine solche Sulfhydryl-Konjugation
von PEG an Proteine ist im Stand der Technik weithin bekannt. Ein Überblick über solche
Verfahren findet sich beispielsweise auch bei Veronese, F. M., Biomaterials
22 (2001) 405-417. Gemäß Veronese
kann die Konjugation von PEG an Thiolgruppen von Proteinen unter
Verwendung von Thiol-aktivierten PEGs durchgeführt werden. Für eine solche
Reaktion können
aktivierte Thiol-reaktive PEGs, beispielsweise PEG-Orthopyridyldisulfid,
PEG-Maleimid, PEG-Vinylsulfon und PEG-Iodacetamid verwendet werden.
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Die
Erfindung stellt pegylierte Formen von IGFBP-4 mit verbesserten
Eigenschaften bereit. Solche pegylierten IGFBP-4-Konjugate enthalten
eine oder zwei PEG-Gruppen, die linear oder verzweigt sind und die zufällig daran
angebunden sind, wobei das Gesamtmolekulargewicht aller PEG-Gruppen
in dem Konjugat etwa 30-40 kDa beträgt. Es ist für einen
Fachmann offensichtlich, dass kleine Abweichungen von diesem Molekulargewichtsbereich
möglich
sind, solange das pegylierte IGFBP-4 keinen so negativen Einfluss
auf normale Nierenzellen zeigt, wie er in Beispiel 15 für PEG20-IGFBP-4
beschrieben ist. Auch die Pegylierung von IGFBP-4 mit PEG mit höherem Molekulargewicht
als 40 kDa führt
zu einer Antitumorwirkung. Es wird jedoch angenommen, dass diese
Wirkung mit zunehmendem Molekulargewicht aufgrund der verringerten
Tumorpenetration abnimmt.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet „Molekulargewicht" das mittlere Molekulargewicht
des PEG. Die Bezeichnung „etwa" vor einem bestimmten
Molekulargewicht deutet an, dass in den PEG-Präparationen einige Moleküle mehr
und einige weniger als das angegebene Molekülgewicht wiegen.
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Die
folgenden pegylierten Formen von IGFBP-4 sind Beispiele für die erfindungsgemäßen Konjugate und
als Ausführungsformen
anzusehen:
- – monopegyliertes IGFBP-4,
worin die PEG-Gruppe ein Molekulargewicht von 30 oder 40 kDa aufweist;
- – dipegyliertes
IGFBP-4, worin die PEG-Gruppen ein Molekulargewicht von jeweils
etwa 20 kDa aufweisen;
und Gemische davon.
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„PEG oder
PEG-Gruppe" bedeutet
erfindungsgemäß einen
Rest, der Poly(ethylenglykol) als wesentlichen Teil enthält. Ein
solches PEG kann weitere chemische Gruppen enthalten, die für Bindungsreaktionen notwendig
sind; die sich aus der chemischen Synthese des Moleküls ergeben;
oder bei denen es sich um einen Spacer für einen optimalen Abstand der
Teile des Moleküls
voneinander handelt. Außerdem
kann ein solches PEG aus einer oder mehreren PEG-Seitenketten bestehen,
die miteinander verknüpft
sind. PEG-Gruppen
mit mehr als einer PEG-Kette werden mehrarmige oder verzweigte PEGs
genannt. Verzweigte PEGs können
beispielsweise durch die Addition von Polyethylenoxid oder verschiedenen
Polyolen einschließlich
Glycerin, Pentaerythritol und Sorbitol hergestellt werden. Z.B.
kann ein vierarmig verzweigtes PEG aus Pentaerythritol und Ethylenoxid
hergestellt werden. Verzweigte PEGs besitzen üblicherweise 2-8 Arme und sind
beispielsweise in
EP-A
0 473 084 und in
US-Patent
Nr. 5,932,462 beschrieben. Besonders bevorzugt sind PEGs
mit zwei PEG-Seitenketten (PEG2), die über primäre Aminogruppen von einem Lysin
verknüpft
sind (Monfardini, C., et al., Bioconjug. Chem. 6 (1995) 62-69).
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„Im Wesentlichen
homogen" bedeutet
wie hierin verwendet, dass die einzigen pegylierten IGFBP-4-Moleküle, die
hergestellt werden, enthalten sind oder verwendet werden, solche
sind, die eine oder zwei angebundene PEG-Gruppen enthalten. Die Präparation
kann kleine Mengen von nicht umgesetztem Protein enthalten (d.h.,
dem die PEG-Gruppe fehlt). Wie durch Peptidmapping und N-terminale
Sequenzierung bestätigt
wurde, ermöglicht
ein nachstehendes Beispiel die Herstellung von wenigstens 90% PEG-IGFBP-4-Konjugat (vorzugsweise
monopegyliert) und höchstens
5% nicht umgesetztem Protein. Isolierung und Reinigung solcher homogener
Präparationen
von pegyliertem IGFBP-4 können über übliche Reinigungsverfahren,
vorzugsweise Größenausschlusschromatographie,
erfolgen.
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„Monopegyliert" bedeutet wie hierin
verwendet, dass IGFBP-4 an nur einer Aminogruppe pro IGFBP-4-Molekül pegyliert
ist, so dass nur eine PEG-Gruppe kovalent an diese Stelle gebunden
ist und die Anbindungsstellen können
innerhalb der monopegylierten Spezies variieren. Das monopegylierte
IGFBP-4 beträgt wenigstens
90% der Präparation
und am meisten bevorzugt beträgt
das monopegylierte IGFBP-4 92% oder mehr der Präparation, wobei es sich bei
dem Rest um nicht umgesetztes (nicht pegyliertes) IGFBP-4 handelt. Die
monopegylierten IGFBP-4-Präparationen
gemäß der Erfindung
sind daher ausreichend homogen, um die Vorteile einer homogenen
Präparation
z.B. in einer pharmazeutischen Anwendung zu zeigen. Dasselbe trifft für die dipegylierten
Spezies zu.
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„Aktivierte
PEGs oder aktivierte PEG-Reagenzien" sind im Stand der Technik gut bekannt.
Vorzugsweise werden elektrophil aktivierte PEGs wie beispielsweise
Alkoxybutansäuresuccinimidester
von Poly(ethylenglykol) („Niederalkoxy-PEG-SBA") oder Alkoxypropionsäuresuccinimidester
von Poly (ethylenglykol) („Niederalkoxy-PEG-SPA") oder N-Hydroxysuccinimid-aktivierte
PEGs verwendet. Ein beliebiges herkömmliches Verfahren zur Umsetzung
eines aktivierten Esters mit einem Amin, um ein Amid zu bilden,
kann eingesetzt werden. In der Reaktion des aktivierten PEG mit
IGFBP-4 ist der beispielhafte Succinimidester eine Abgangsgruppe,
die zur Amidbildung führt.
Die Verwendung von Succinimidestern zur Herstellung von Konjugaten
mit Proteinen ist in
US-Patent
Nr. 5,672,662 offenbart.
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Wenn
das Pegylierungsreagenz mit IGFBP-4 kombiniert wird, so findet man,
dass bei einem pH-Wert von etwa 7,0, einem Protein:PEG-Verhältnis von
etwa 1:3 und einer Reaktionstemperatur von 20-25 °C ein Gemisch
von mono- und dipegylierten Spezies und Spurenmengen der tripegylierten
Spezies hergestellt werden. Wenn das Protein:PEG-Verhältnis etwa
1:1 beträgt,
wird in erster Linie die monopegylierte Spezies hergestellt. Durch
Beeinflussung der Reaktionsbedingungen (z.B. Verhältnis der
Reagenzien, pH-Wert, Temperatur, Proteinkonzentration, Reaktionsdauer,
etc.) können
die relativen Mengen der verschiedenen pegylierten Spezies variiert
werden.
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Monopegyliertes
IGFBP-4 kann auch nach den in
WO
94/01451 beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
WO 94/01451 beschreibt ein
Verfahren zur Herstellung eines rekombinanten Polypeptids mit einer modifizierten
terminalen Aminosäure-α-Kohlenstoff-reaktiven
Gruppe. Die Schritte des Verfahrens schließen die Bildung des rekombinanten
Polypeptids und dessen Schutz mit einer oder mehreren biologisch
hinzugefügten
Schutzgruppen an dem N-terminalen α-Amin und C-terminalen α-Carboxyl
ein. Das Polypeptid kann dann mit chemischen Schutzreagenzien umgesetzt
werden, um reaktive Seitenkettengruppen selektiv zu schützen und
dadurch eine Modifizierung der Seitenkettengruppen zu verhindern.
Das Polypeptid wird dann mit einem für die biologische Schutzgruppe
spezifischen Spaltungsreagenz gespalten, um eine ungeschützte terminale
Aminosäure-α-Kohlenstoff-reaktive
Gruppe zu bilden. Die nicht geschützte terminale Aminosäure-α-Kohlenstoff-reaktive
Gruppe wird mit den aktivierten PEG-Reagenzien modifiziert. Das
Seitenketten-geschützte
terminal modifizierte einzelne Polypeptid wird dann an den Seitenkettengruppen
entschützt,
um ein terminal modifiziertes rekombinantes einzelnes Polypeptid
zu bilden. Die Anzahl und Abfolge der Schritte in dem Verfahren
kann variiert werden, um eine selektive Modifizierung zu erzielen.
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Erfindungsgemäße IGFBP-4-Konjugate
können
hergestellt werden, indem eine primäre Aminogruppe eines IGFBP-4-Proteins
kovalent mit einem bifunktionalen Reagenz umgesetzt wird, um ein
Intermediat mit einer Amidverknüpfung
zu bilden und indem das Intermediat, welches eine Amidverknüpfung enthält, kovalent mit
einem aktivierten Poly(ethylenglykol)-Derivat umgesetzt wird unter Bildung
eines IGFBP-4-Proteinkonjugats. In dem vorstehenden Verfahren ist
das bifunktionale Reagenz vorzugsweise N-Succinimidyl-S-Acetylthiopropionat oder
N-Succinimidyl-S-Acetylthioacetat und das aktivierte Poly(ethylenglykol)-Derivat
ist vorzugsweise ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Iod-Acetyl-Methoxy-PEG, Methoxy-PEG-Vinylsulfon
und Methoxy-PEG-Maleimid.
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Die
IGFBP-4-Konjugate können
durch Amino-reaktive kovalente Verknüpfung von Thiolgruppen mit IGFBP-4
(„Aktivierung") und Kopplung des
resultierenden aktivierten IGFBP-4 mit einem Poly(ethylenglykol) (PEG)-Derivat
hergestellt werden. Der erste Schritt umfasst die kovalente Verknüpfung von
Thiolgruppen über NH
2-Gruppen von IGFBP-4. Diese Aktivierung
von IGFBP-4 wird mit bifunktionalen Reagenzien durchgeführt, die
eine geschützte
Thiolgruppe tragen und eine zusätzliche
reaktive Gruppe wie etwa aktive Ester (z.B. ein Succinimidester),
Anhydride, Ester von Sulfonsäuren,
Halogenide von Carbonsäuren
bzw. Sulfonsäuren.
Die Thiolgruppe wird durch im Fachbereich bekannte Gruppen geschützt, z.B.
durch Acetylgruppen. Diese bifunktionalen Reagenzien sind in der
Lage, mit den ε-Aminogruppen
der, Lysinaminosäuren
unter Bildung einer Amidverknüpfung
zu reagieren. Die Herstellung der bifunktionalen Reagenzien ist
im Fachbereich bekannt. Vorläufer
bifunktionaler NHS-Ester sind in
DE
39 24 705 beschrieben, wohingegen die Derivatisierung der
Acetylthioverbindung in March, J. Advanced Organic Chemistry (1977)
375-376 beschrieben ist. Das bifunktionale Reagenz SATA ist kommerziell erhältlich (Molecular
Probes, Eugene, OR, USA und Pierce, Rockford, IL) und in Duncan,
R. J., Anal. Biochem. 132 (1983) 68-73 beschrieben.
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Die
Anzahl der Thiolgruppen, die an ein IGFBP-4-Molekül addiert
werden sollen, kann gewählt
werden, indem die Reaktionsparameter angepasst werden, d.h. die
Protein (IGFBP-4)-Konzentration und das Verhältnis Protein/bifunktionales
Reagenz. Vorzugsweise wird das IGFBP-4 durch kovalente Verknüpfung von
1 bis 5 Thiolgruppen pro IGFBP-4-Molekül aktiviert, weiter bevorzugt
sind 1,5 bis 3 Thiolgruppen pro IGFBP-4-Molekül. Diese Bereiche beziehen
sich auf die statistische Verteilung der Thiolgruppen über die
IGFBP-4-Proteinpopulation.
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Die
Reaktion wird beispielsweise in einer wässrigen Pufferlösung, pH
6,5-8,0 durchgeführt,
z.B. in 10 mM Kaliumphosphat, 300 mM NaCl, pH 7,3. Das bifunktionale
Reagenz kann in DMSO hinzugefügt
werden. Nach Beendigung der Reaktion, vorzugsweise nach 30 min,
wird die Reaktion durch Hinzufügen
von Lysin gestoppt. Überschüssiges bifunktionales
Reagenz kann durch im Fachbereich bekannte Verfahren abgetrennt werden,
z.B. durch Dialyse oder Säulenfiltration.
Die durchschnittliche Anzahl von Thiolgruppen, die zu IGFBP-4 hinzugefügt werden,
kann über
photometrische Verfahren, die beispielsweise in Grasetti, D. R.,
und Murray, J. F. in J. Appl. Biochem. Biotechnol. 119 (1967) 41-49
beschrieben sind, bestimmt werden.
-
Im
Anschluss an die obige Reaktion folgt die kovalente Kopplung eines
aktivierten Poly(ethylenglykol) (PEG)-Derivates. Geeignete PEG-Derivate
sind aktivierte PEG-Moleküle
mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von etwa 15 bis etwa
40 kDa, in Abhängigkeit
davon, ob mono- oder dipegyliertes Produkt gewünscht ist.
-
Aktivierte
PEG-Derivate sind im Fachbereich bekannt und werden beispielsweise
in Morpurgo, M., et al. J. Bioconjug. Chem. 7 (1996) 363-368 für PEG-Vinylsulfon
beschrieben. Geradkettige und verzweigtkettige PEG-Spezies sind
für die
Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen
geeignet.
-
Beispiele
für reaktive
PEG-Reagenzien sind Iod-Acetyl-Methoxy-PEG und Methoxy-PEG-Vinylsulfon. Die
Verwendung dieser Iod-aktivierten Substanzen ist im Fachbereich
bekannt und wird z.B. von Hermanson, G. T., in Bioconjugate Techniques,
Academic Press, San Diego (1996) S. 147-148 beschrieben.
-
Ein
bevorzugtes Verfahren für
die Cystein-spezifische Pegylierung wie hierin verwendet bezeichnet ein
Verfahren zur Anbringung von Poly(ethylenglykol)-Ketten an ein Zielpolypeptid (IGFBP-4)
unter Verwendung eines 20 kDa Methoxy-Poly(ethylenglykol)-Maleimids
oder eines verzweigten 40 kDa PEG2-Maleimids (=PEG-Maleimid) (Shearwater
Polymers, Inc.; Huntsville, Alabama) an eine reduzierte Sulfhydrylgruppe
der Polypeptidkette des Proteins. Natives IGFBP-4 besitzt keine
freien Cysteine, da alle Cysteine an der Bildung von Disulfidbindungen
beteiligt sind. Die Reduktion von nativem IGFBP-4 in Gegenwart milder
oder niedriger Konzentrationen von Reduktionsmitteln wie etwa β-Mercaptoethanol,
Dithiothreitol oder TCEP führt
zu einer selektiven Öffnung
einer Disulfidbindung und zur Freilegung reduzierter Sulfhydrylgruppen,
die spezifisch mit PEG-Maleimid modifiziert werden können.
-
Man
nimmt an, dass die Disulfidbindungen in der mittleren Domäne von IGFBP-4
hochempfindlich gegenüber
Reduktion sind und daher eine Cysteinspezifische Pegylierung an
Cystein110 oder Cystein117 ermöglichen.
Die Spezifität
der Kopplungsreaktion für
Cystein110 und 117 von IGFBP-4 wurde durch Peptidmapping des isolierten
monopegylierten IGFBP-4 und durch Identifizierung der Peptide mittels
LC-MS-Massenspektrometrie und Sequenzierung der Peptidpeaks bestätigt. Pegylierte
Formen von IGFBP-4 zeigten eine verringerte Peakfläche des
Peptids, welches die zwei Cysteine enthält.
-
Am
meisten bevorzugt werden die PEG-Spezies durch Maleimid aktiviert,
unter Verwendung von (Alkoxy-PEG-Maleimid) wie etwa Methoxy-PEG-Maleimid
(MW 15.000 bis 40.000; Shearwater Polymers, Inc.). Die Kopplungsreaktion mit
Alkoxy-PEG-Maleimid erfolgt nach der in situ-Spaltung der Thiolschutzgruppe
in einer wässrigen
Pufferlösung,
z.B. 10 mM Kaliumphosphat, 300 mM NaCl, 2 mM EDTA, pH 6,2. Die Abspaltung
der Schutzgruppe kann beispielsweise mit Hydroxylamin in DMSO bei
25 °C, pH
6,2 für
etwa 90 min durchgeführt werden.
Für die
PEG-Modifizierung sollte das Verhältnis von aktiviertem IGFBP-4
zu Alkoxy-PEG-Maleimid von etwa 1:1 bis etwa 1:6 betragen. Die Reaktion
kann gestoppt werden durch Hinzufügen von Cystein und Umsetzung
der verbleibenden Thiol (SH)-Gruppen mit N-Methylmaleimid oder anderen entsprechenden
Verbindungen, die in der Lage sind, Disulfidbindungen zu bilden.
Aufgrund der Reaktion jeglicher verbleibender aktiver Thiolgruppen
mit einer Schutzgruppe wie etwa N-Methylmaleimid oder einer anderen geeigneten Schutzgruppe
können
die IGFBP-4-Proteine in den erfindungsgemäßen Konjugaten solche Schutzgruppen enthalten.
Im Allgemeinen wird das hierin beschriebene Verfahren ein Gemisch
von Molekülen
erzeugen, die unterschiedliche Anzahlen von Thiolen enthalten, die
durch unterschiedliche Anzahlen der Schutzgruppe geschützt sind,
abhängig
von der Anzahl aktivierter Thiolgruppen an dem Protein, die nicht
an PEG-Maleimid konjugiert waren.
-
Während N-Methylmaleimid
bei der Verwendung zur Blockierung der verbleibenden Thiolgruppen
an dem pegylierten Protein dieselbe Art von kovalenter Bindung bildet,
werden Disulfidverbindungen in einer intermolekularen Sulfid/Disulfid-Austauschreaktion
zu einer Disulfidverbrückten
Kopplung des Blockierungsreagenzes führen. Bevorzugte Blockierungsreagenzien
für diese
Art der Blockierungsreaktion sind oxidiertes Glutathion (GSSG),
Cystein und Cystamin. Während
mit Cystein keine zusätzliche
Nettoladung in das pegylierte Protein eingebracht wird, führt die
Verwendung der Blockierungsreagenzien GSSG oder Cystamin zu einer
zusätzlichen
negativen oder positiven Ladung.
-
Thiol-reaktive
Pegylierung von IGFBP-4-Mutanten kann nach Verfahren des Standes
der Technik durchgeführt
werden (siehe z.B.
WO 94/22466 und
Veronese, F. M., Biomaterials 22 (2001) 405-417). Weitere aktivierte
PEG- Derivate sind
im Fachbereich bekannt und werden beispielsweise in Morpurgo, M.,
et al. J. Bioconjug. Chem. 7 (1996) 363-368 für PEG-Vinylsulfon beschrieben.
Linearkettige und verzweigtkettige PEG-Spezies sind für die Herstellung
der erfindungsgemäßen Verbindungen
geeignet. Beispiele für
reaktive PEG-Reagenzien sind Iod-Acetyl-Methoxy-PEG und Methoxy-PEG-Vinylsuifon. Die
Verwendung dieser Iod-aktivierten Substanzen ist im Fachbereich
bekannt und wird beispielsweise von Hermanson, G. T., in Bioconjugate
Techniques, Academic Press, San Diego (1996) S. 147-148 beschrieben.
-
Die
weitere Reinigung der erfindungsgemäßen Verbindungen einschließlich der
Abtrennung von mono- und/oder dipegylierten IGFBP-4-Spezies von
höher pegylierten
Formen kann durch im Fachbereich bekannte Verfahren erfolgen, z.B.
durch Säulenchromatographie.
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Der
Prozentsatz monopegylierter Konjugate sowie das Verhältnis von
Mono- und Di-PEG-Spezies kann
kontrolliert werden, indem breitere Fraktionen um den Elutionspeak
zusammengefasst werden, um den Prozentsatz von Mono-PEG zu verringern
oder indem engere Fraktionen zusammengefasst werden, um den Prozentsatz
von Mono-PEG in der Zusammensetzung zu erhöhen. Etwa 90% Mono-PEG-Konjugate
stellt ein gutes Gleichgewicht zwischen Ausbeute und Aktivität dar. Manchmal
können
Zusammensetzungen, in denen beispielsweise wenigstens 92% oder wenigstens
96% der Konjugate Mono-PEG-Spezies
sind (n gleich 1) gewünscht
sein. In einer Ausführungsform
dieser Erfindung beträgt
der Prozentsatz von Konjugaten, bei denen n 1 ist, 90% bis 96%.
-
Pharmazeutische Formulierungen:
-
Pegyliertes
IGFBP-4 kann als Gemisch oder als durch Ionenaustauschchromatographie
oder Größenausschlusschromatographie
aufgetrennte unterschiedliche pegylierte Spezies verabreicht werden.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen
können
gemäß der Verfahren
für die Herstellung
pharmazeutischer Zusammensetzungen, bei denen es sich um dem Fachmann
bekannte Verfahren handelt, formuliert werden. Für die Herstellung solcher Zusammensetzungen
wird erfindungsgemäßes pegyliertes
IGFBP-4 in einem Gemisch mit einem pharmazeutisch annehmbaren Träger kombiniert,
vorzugsweise durch Dialyse gegen eine wässrige Lösung, die die gewünschten
Bestandteile der pharmazeutischen Zusammensetzungen enthält. Solche
annehmbare Träger
sind beispielsweise in Remington's
Pharmaceutical Sciences, 18. Ausgabe, 1990, Mack Publishing Company,
herausgegeben von Oslo et al. (z.B. S. 1435-1712) beschrieben. Typische
Zusammensetzungen enthalten eine wirksame Menge der erfindungsgemäßen Substanz,
beispielsweise von etwa 0,1 bis 100 mg/ml, zusammen mit einer geeigneten
Menge eines Trägers.
Die Zusammensetzungen können
parenteral verabreicht werden.
-
Die
erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Formulierungen können
nach im Fachbereich bekannten Verfahren hergestellt werden. Üblicherweise
werden Lösungen
von pegyliertem IGFBP-4 gegen einen Puffer dialysiert, der in der
pharmazeutischen Zusammensetzung verwendet werden soll und die gewünschte Proteinendkonzentration
wird durch Aufkonzentrieren oder Verdünnen eingestellt.
-
Solche
pharmazeutischen Zusammensetzungen können für die Verabreichung zur Injektion
oder Infusion verwendet werden und enthalten eine wirksame Menge
des monopegylierten IGFBP-4 zusammen mit pharmazeutisch annehmbaren
Verdünnern,
Konservierungsmitteln, Lösungsmitteln,
Emulgatoren, Hilfsstoffen und/oder Trägern. Solche Zusammensetzungen
beinhalten Verdünner
mit verschiedenem Puffergehalt (z.B. Arginin, Acetat, Phosphat),
pH- und Ionenstärke,
Zusatzstoffe wie etwa Detergenzien und Solubilisierungsmittel (z.B.
TweenTM 80/Polysorbat, PluronicTM F68),
Antioxidanzien (z.B. Ascorbinsäure,
Natriummetabisulfit), Konservierungsmittel (TimersolTM,
Benzylalkohol) und Füllstoffe
(z.B. Saccharose, Mannitol), die Aufnahme des Materials in teilchenförmige Präparationen
polymerer Verbindungen wie etwa Polymilchsäure, Polyglykolsäure, etc.
oder in Liposome. Solche Zusammensetzungen können die Stabilität des physikalischen
Zustands, die Freisetzungsrate und Clearance des erfindungsgemäßen monopegylierten
IGFBP-4 beeinflussen.
-
Dosierungen und Arzneistoffkonzentrationen:
-
Typischerweise
werden bei einer standardmäßigen Krebsbehandlungsmethode
Patienten mit Dosierungen im Bereich zwischen 0,01 bis 3 mg an pegyliertem
IGFBP-4 pro kg pro Tag über
einen bestimmten Zeitraum, der von 1 Tag bis zu etwa 30 Tagen oder
noch länger
dauern kann, behandelt. Der Arzneistoff wird als einzelne Tagesdosis
subkutan oder i.v. oder i.p. (intraperitoneal) als Bolusinjektion
oder Infusion einer pharmazeutischen Formulierung, die 0,1 bis 100
mg pegyliertes IGFBP-4 pro ml enthält, angewendet. Diese Behandlung
kann mit einer beliebigen Standardbehandlung (z.B. Chemotherapie)
komibinert werden, indem pegyliertes IGFBP-4 vor, während oder
nach der Standardbehandlung eingesetzt wird. Dies führt zu einem
verbesserten Ergebnis im Vergleich zu der Standardbehandlung allein.
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Kurze Beschreibung der Figuren
-
1:
Pegylierung von IGFBP-4 mit 40 kDa PEG und Auftrennung der pegylierten
Produkte mit SEC.
- A) Coomassie-angefärbtes SDS-PAGE
des Ausgangsmaterials (Bahn 1) und Ergebnis der 40 kDa-Pegylierungsreaktion.
Std = Mark12 Molekulargewichtsstandard (Invitrogen); 1 = IGFBP-4-Wildtyp
(Ausgangsmaterial); 2 = IGFBP-4 nach Pegylierung mit 40 kDa mPEG2.
- B) Auftrennung der pegylierten Produkte mittels Größenausschlusschromatographie
(„SEC"). SEC von zufällig 40
kDa pegyliertem IGFBP-4 wurde an Superose 6 (Pharmacia) in 20 mM
Phosphat pH 7,5, 500 mM NaCl, Fließrate 0,5 ml/min durchgeführt.
- C) Analyse pegylierter Produkte mittels SDS-PAGE. Std = Mark12
Molekulargewichtsstandard (Invitrogen); 3 = polyPEG40-IGFBP-4; 4
= nicht pegyliertes IGFBP-4; 5 = monoPEG40-IGFBP-4.
-
2:
Serumkinetik von mono40kDa-PEG-IGFBP-4 im Vergleich zu mono20kDa-PEG-IGFBP-4
und nicht pegyliertem IGFBP-4.
SCID-Mäusen wurde subkutan eine Einzeldosis
von 1 mg/200 μl
mono40kDa-PEG-IGFBP-4 oder mono20kDa-PEG-IGFBP-4 oder nicht pegyliertem
IGFBP-4 in PBS injiziert. Serumproben wurden in einem Zeitrahmen
von 0,5 bis 120 h nach Injektion wie angegeben gesammelt und auf
mono40kDa-PEG-IGFBP-4 oder mono20kDa-PEG-IGFBP-4 oder nicht pegyliertes
IGFBP-4 analysiert mittels Western Blotting mit einem Anti-IGFBP-4-Antikörper (UBI)
nach Affinitätsreinigung
oder mittels ELISA.
-
3:
Hemmung der IGF-I-vermittelten Phosphorylierung von IGF-I-Rezeptor
durch IGFBP-4-Derivate.
- A) Western Blot-Analyse
der IGF-IR-Phosphorylierung durch IGF-I in Abwesenheit und Anwesenheit
der IGFBP-4-Derivate.
IGF-I-Rezeptor überexprimierende NIH3T3-Zellen
wurden mit 2 nM IGF-I in Gegenwart oder Abwesenheit eines dreifachen Überschusses
von IGFBP-4 stimuliert. Nach 10 min wurden die Zellen lysiert und
die Lysate wurden einer Western Blot-Behandlung mit Antiphosphotyrosin-Antikörpern unterzogen,
um Tyrosin-phosphorylierten IGF-I-Rezeptor nachzuweisen. mono20kDa-PEG-IGFBP-4
und mono40kDa-PEG-IGFBP-4
hemmten die Rezeptorstimulierung vollständig bei Konzentrationen von
6 nM. Im Hinblick auf die Hemmung der IGF-I-induzierten IGF-I-Rezeptor-Phosphorylierung
erwiesen sich beide pegylierten Formen von IGFBP-4 als ebenso wirkungsvoll
wie Wildtyp-IGFBP-4.
- B) Titration der IGF-I-vermittelten Phosphorylierung von IGF-I-Rezeptor
durch IGFBP-4-Derivate.
NIH3T3-Zellen, welche IGF-I-Rezeptor überexprimieren,
wurden mit 3,3 nM IGF-I in Gegenwart oder Abwesenheit unterschiedlicher
Konzentrationen von IGFBP-4-Derivaten stimuliert. Nach 10 min wurden
die Zellen lysiert und die Lysate wurden einem ELISA unterzogen,
auf Grundlage der Messung des phosphorylierten IGF-I-Rezeptors. Monopegyliertes
IGFBP-4 (20 oder 40 kDa) und Wildtyp-IGFBP-4 hemmten die Rezeptorstimulation
mit einem IC50 von 3 nM.
-
4:
(GF-Bindung von MonoPEG20-IGFBP-4 wurde mittels Größenausschlusschromatographie
bestimmt.
Die Bindungsfähigkeiten
von IGFBP-4 oder pegylierten Isoformen davon wurden durch einen
Assay auf Basis von Größenausschlusschromatographie
bestimmt. 70 nmol (6 μg)
IGF-I wurden auf die Säule
injiziert (HRP 75, Pharmacia; Betriebsbedingungen: 20 mM Natriumphosphat
pH 7,4, 500 mM NaCl, 1 ml/min) entweder allein oder zusammen mit
96 nmol mono20kDa-PEG-IGFBP-4 (äquivalent
zu 25 μg
Wildtyp-IGFBP-4) nach einem Vorinkubationsschritt (30 min bei Raumtemperatur).
Freies IGF-I wird quantifiziert mittels Integration des IGF-I-Peaks
des Chromatogramms (Chromeleon, Dionex). Die Peakfläche ist
negativ korreliert mit der Bindungskapazität von IGFBP-4. In dem gezeigten
Experiment sind mehr als 90% des IGF-I durch mono20kDa-GFBP-4 gebunden. Ähnliche
Ergebnisse wurden mit mono40kDa-PEG-IGFBP-4 erhalten.
-
5:
Hemmung der IGF-I-Bindung an immobilisiertes Wildtyp-IGFBP-4 durch
Wildtyp-, mono- und poly20kDa zufällig pegyliertes IGFBP-4. Bestimmung
der IC50-Werte von Wildtyp-, monoPEG-IGFBP-4 und polyPEG-IGFBP-4.
Für die
Messung der IC50-Werte wurde Wildtyp-IGFBP-4 auf der Oberfläche eines
Sensorchips immobilisiert. Die Bindung von IGF-I (10 nM) an das
immobilisierte IGFBP-4 wurde durch Zugabe steigender Konzentrationen
an Wildtyp-IGFBP-4, monoPEG20-IGFBP-4 und polyPEG20-IGFBP-4 vor
dem Kontakt mit dem Chip gechallenged. Es stellte sich heraus, dass
die Kompetition der IGF-I-Bindung an das immobilisierte IGFBP-4
mit mono- oder polypegyliertem IGFBP-4 ebenso effizient ist wie
mit Wildtyp-IGFBP. Ähnliche
Ergebnisse wurden mit 40 kDa-PEG-IGFBP-4 erhalten.
-
Beispiel 1
-
Fermentation, Renaturierung und Reinigung
von IGFBP-4
-
Die
Herstellung von rekombinantem Wildtyp-IGFBP-4 in E. coli oder Hefe
wurde beispielsweise von Miyakoshi, N., et al., Endocrinology 142
(2001) 2641-2648 und von Kiefer, M. C., et al., J. Biol. Chem. 267 (1992)
12692-12699 beschrieben.
Humanes rekombinantes IGFBP-4 ist außerdem kommerziell erhältlich (z.B.
von GroPep Ltd.; Adelaide, Australien).
-
Fermentationsbedingungen:
-
Eine
Keimkultur erfolgte in einem 500 ml-Erlenmeyer-Kolben mit einem
Kulturvolumen von 100 ml bei 37 °C
auf einem Schüttelinkubator
für 7 h.
Die Hauptkultur wurde als Fermentation einer 10 l-Charge mit einem Anfangsvolumen
von 8 l durchgeführt.
Der pH-Wert des Kulturmediums (Springer-Hefe 50 g/l, K2HPO4·3H2O3 g/l,
MgSO4·7H2O 0,74 g/l, Glukose
4,0 g/l, Ampicillin 100 mg/l, Kanamycinsulfat 50 mg/l) wurde bei
pH 6,8 + 0,3 gehalten durch Zugabe einer Ammoniaklösung (12%
w/v) als Base und einer Glukosemonohydratlösung (75% w/v) als Säure und
Kohlenstoffquelle. Die Menge an gelöstem Sauerstoff wurde bei oder über 20%
gehalten, indem Luft mit einer Rate von 1,0 vvm zugeführt wurde
und die Rührgeschwindigkeit
verändert
wurde (500 Upm-1000 Upm).
-
Nachdem
die Kultur eine optische Dichte (OD) von 10 erreichte (gemessen
bei 580 nm mit einem UV-sichtbar Spektrometer) wurde mit der Zugabe
einer Springer-Hefe-Lösung
(500 g/l) begonnen. Die Induktion der Proteinexpression wurde bei
einer OD von 15 mit 1 mM Isopropyl-β-D-Thiogalactopyranosid (IPTG) durchgeführt. IGFBP-4
wird überwiegend
in unlöslicher
Form als Einschlusskörper
exprimiert (ungefähr
80%).
-
Die
Kultur wurde für
bis zu 12 h fortgesetzt für
einen OD von 35 und anschließend
wurden die Zeilen durch Zentrifugation geerntet (13.000 Upm für 30 min).
-
Isolierung und Reinigung der Einschlusskörper:
-
Das
Zellpellet wurde in einem 0,1 M Tris-HCl-Puffer (pH 7,0), der 1
mM MgSO4 enthielt, suspendiert. Nach Zugabe
von 0,3 g Lysozym pro 100 g Trockenzellgewicht und 30 U Benzonase
pro 1 g Trockenzellgewicht wurde die Zellsuspension einer französischen
Presse unterzogen (1000 bar (14.500 psi), ein Zyklus), um diese
zu zerbrechen. Nach dem Zerbrechen wurde die Suspension 1:2 mit
Brij-Puffer (200 ml/l Brij 30%, 1,5 M NaCl, 0,1 M EDTA, pH 7,0)
verdünnt
und bei Raumtemperatur für
weitere 30 min gerührt.
Um die Einschlusskörper
zu isolieren, wurde die Suspension bei 13.000 Upm für 30 min
zentrifugiert. Das erhaltene Pellet wurde mit 0,1 M Tris-HCl-Puffer
(pH 6,5) resuspendiert, der 5 mM EDTA enthielt und erneut bei 13.000
Upm für
30 mm zentrifugiert. Das Pellet, welches die gereinigten Einschlusskörper enthielt,
wurde bis zur weiteren Reinigung von IGFBP-4 bei –20 °C gelagert.
-
Solubilisierung, Naturierung und Reinigung:
-
20
g Einschlusskörper
wurden in einem Puffer solubilisiert, der 8 M Guanidiniumchlorid,
100 mM Tris, 5 mM EDTA und 100 mM DTE enthielt (pH 8,5). Nach der
Solubilisierung wurde mit HCl pH 2,5 eingestellt und das Solubilisat
wurde gegen 6 M Guanidiniumchlorid, 5 mM EDTA (pH 2,5) dialysiert.
Der Proteingehalt wurde durch UV-Absorption analysiert. Naturierung
erfolgte bei Raumtemperatur. Das ungefaltete Protein wurde in zwei
Stufen (mit einem 5 h-Intervall) mit 0,25 mg Protein pro ml in einem
Volumen von 4500 ml (0,6 M Arginin, 1 mM EDTA, 3 mM GSH, 1 mM GSSG
(pH 8,5)) auf eine Proteinendkonzentration von 0,5 mg/ml verdünnt. Die Naturierung
wurde über
Nacht abgeschlossen.
-
Die
Naturierungsprobe wurde mit 25% (NH4)2SO4 aufgestockt
und zentrifugiert. Der Überstand
wurde gegen 50 mM Natriumcitrat, 100 mM NaCl (pH 4,5) dialysiert
und auf 0,8 M (NH4)2SO4 und 0,2 M Arginin gebracht (durch Zugabe
von festem (NH4)2SO4 und Verdünnung einer 1 M Arginin/HCl-Stammlösung).
-
Nach
Anpassung des pH-Werts auf pH 8,5 mit NaOH wurde die Probe auf eine
Phenylsepharosesäule aufgebracht
(Phenylsepharose-Schnelldurchfluss (Pharmacia); equilibriert mit
20 mM Natriumphosphat, 100 mM NaCl, 1 M (NH4)2SO4 (pH 7,5)). Die
Säule wurde
mit Equilibrierungspuffer ohne (NH4)2SO4 gewaschen. Die
Elution von IGFBP-4 wurde in einem Gradienten von 20 mM Natriumphosphat
zu 20 mM Natriumphosphat ergänzt
mit 50% Ethylenglykol erzielt und durch eine Nachelutionswaschung
mit 20 mM Natriumphosphat, 100 mM NaCl, 50% Ethylenglykol, pH 7,5.
-
Das
Eluat wurde gemäß SDS-PAGE
zusammengefasst, 1:2 mit 50 mM Citrat, pH 4,2 verdünnt und
auf eine S-Sepharosesäule
(Pharmacia) aufgebracht. Die Säule
wurde mit 20 mM Natriumphosphat, pH 7,5 gewaschen und die Elution
erfolgte mit einem Gradienten zu 20 mM Natriumphosphat, 600 mM NaCl.
IGFBP-4 wurde schließlich
auf Grundlage von SDS-PAGE zusammengefasst.
-
Beispiel 2
-
40 kDa-Pegylierung von IGFBP-4 (zufällige Amino-reaktive
Pegylierung)
-
Die
40 kDa-Pegylierung wird durch Umsetzung von IGFBP-4 mit mPEG2-NHS-Ester, einem Lysinderivat,
das zwei 20 kDa-PEG-Ketten und einen einzelnen reaktiven N-Hydroxysuccinimidester
trägt,
durchgeführt
(Shearwater Polymers, Inc.; Huntsville, Alabama, USA; im Folgenden
als 40 kDa-mPEG2 bezeichnet).
-
IGFBP-4
wird durch Zugabe einer wässrigen
Lösung
von 40 kDa-mPEG2 zu einer konzentrierten IGFBP-4-Lösung in
PBS pegyliert. 40 kDa-mPEG2 wurde in einem molaren Verhältnis von
2 Molekülen
PEG pro Molekül
IGFBP-4 hinzugefügt.
Man ließ die
Reaktion bei Raumtemperatur für
30 min ablaufen und schließlich wurde
sie durch Zugabe von 1 M Argininlösung (gepuffert auf pH 8,0
mit HCl) gequencht zu einer Endkonzentration von 100 mM.
-
Das
Ergebnis der Pegylierungsreaktion wurde für eine maximale Produktion
von monopegyliertem IGFBP-4 bei gleichzeitig minimalem Verbrauch
an mPEG2-NHS-Reagenz optimiert, indem Protein- und PEG-Konzentrationen sorgfältig titriert
wurden. Für
IGFBP-4 sind die Ausbeuten der monopegylierten Isoformen bei erhöhten Proteinkonzentrationen
(c = 5 mg/ml oder mehr) und einem zweifachen molaren Überschuss an
Pegylierungsreagenz am besten.
-
Beispiel 3
-
N-terminale Pegylierung von IGFBP-4
-
N-terminale
spezifische Pegylierung bedeutet, wie hierin verwendet, ein Verfahren
zum Anbringen von Poly(ethylenglykol)-Ketten an ein Zielpolypeptid
(IGFBP-4) durch die Verwendung eines Poly(ethylenglykol)-Aldehyds
bei saurem pH unter reduzierenden Bedingungen. Die Kopplungsreaktion
bindet vorzugsweise PEG-Aldehyd an die N-terminale Aminogruppe einer
Polypeptidkette an, wobei wenige oder keine Nebenreaktionen an denen ε-Aminogruppen von
Lysin beteiligt sind, auftreten.
-
Humanes
IGFBP-4 wurde gegen 20 mM Acetatpuffer, pH 4,5, dialysiert und durch
Zugabe einer wässrigen
Lösung
von 40 kDa oder 20 kDa PEG-Aldehyd (Shearwater Polymers, Inc.; Huntsville,
Alabama) pegyliert. PEG-Aldehyd wurde in einem molaren Verhältnis von
2 Molekülen
PEG pro Molekül
IGFBP-4 hinzugefügt. PEG-Aldehyd
bildet eine Schiffsche Base mit der N-terminalen Aminogruppe, die
anschließend
(d.h. nach 1 h Inkubation) durch Zugabe von Natriumcyanoborhydrid
auf eine Endkonzentration von 20 mM reduziert wird. Man lässt die
Reaktion über
Nacht bei Raumtemperatur fortschreiten.
-
Das
Ergebnis der Pegylierungsreaktion wurde für eine maximale Produktion
von N-terminal monopegyliertem IGFBP-4 bei gleichzeitig minimalem
Verbrauch an PEG-Aldehydreagenz optimiert, indem Protein- und PEG-Konzentrationen sorgfältig titriert
wurden. Für
IGFBP-4 sind die Ausbeuten der N-terminal monopegylierten Isoformen
bei erhöhten
Peptidkonzentrationen (c = 1 mg/ml oder mehr) und einem 1,5-molaren Überschuss
an Pegylierungsreagenz am besten. Die Reinigung von monopegyliertem
IGFBP-4 wurde wie
für das zufällig pegylierte
Protein beschrieben durchgeführt.
Die Spezifität
der Kopplungsreaktion für
den N-Terminus des Proteins wurde durch N-terminale Sequenzierung
bestätigt
sowie durch Peptidmapping des isolierten monopegylierten IGFBP-4
durch Verwendung der Endoproteinase Lys C (Sequenzierungsgrad; Roche
Diagnostics GmbH; Deutschland) und Identifizierung der Peptide durch
LC-MS-Massenspektrometrie.
-
Beispiel 4
-
Cystein-spezifische Pegylierung von Wildtyp-IGFBP-4
-
Cystein-spezifische
Pegylierung bedeutet, wie hierin verwendet, ein Verfahren zum Anbringen
von Poly(ethylenglykol)-Ketten an ein Zielpolypeptid (IGFBP-4) durch
die Verwendung eines 20 kDa-Methoxy-Poly(ethylenglykol)-Maleimids
oder eines verzweigten 40 kDa PEG2-Maleimids (= PEG-Maleimid) (Shearwater Polymers,
Inc.; Huntsville, Alabama) an eine reduzierte Sulfhydrylgruppe der
Polypeptidkette des Proteins. Natives IGFBP-4 besitzt keine freien
Cysteine, da alle Cysteine an der Bildung von Disulfidbindungen
beteiligt sind. Die Reduktion von nativem IGFBP-4 in Gegenwart von
milden oder niedrigen Konzentrationen an Reduktionsmitteln wie etwa β-Mercaptoethanol,
Dithiothreitol oder TCEP führt
zu einer selektiven Öffnung
einer Disulfidbindung und zur Freilegung reduzierter Sulfhydrylgruppen,
die spezifisch mit PEG-Maleimid modifiziert werden können.
-
IGFBP-4
wurde bei einer Konzentration von 0,75 mg/ml gegen 20 mM Natriumphosphat,
150 mM NaCl, pH 7,2, dialysiert und DTT oder β-Mercaptoethanol wurden für Konzentrationen
von 30 bis 1000 uM hinzugefügt.
Die Gemische wurden für
4 h inkubiert und anschließend
wurde eine wässrige
Lösung
von 20 kDa PEG-Maleimid zu einer Konzentration von 1,6 mg/ml hinzugefügt. Die
Reaktion wurde gestoppt und nach 1 h durch SDS-PAGE analysiert.
Monopegyliertes IGFBP-4 wurde aus den Proben isoliert, welche den
höchsten Anteil
dieses pegylierten Derivats enthielten, über die Verfahren, die für zufällig pegyliertes
IGFBP-4 beschrieben wurden.
-
Es
wird angenommen, dass die Disulfidbindungen in der mittleren Domäne von IGFBP-4
hochempfindlich gegenüber
Reduktion sind und daher eine Cystein spezifische Pegylierung an
Cystein 110 oder Cystein 117 ermöglichen.
Die Spezifität
der Kopplungsreaktion für
Cystein 110 und 117 von IGFBP-4 wurde durch Peptidmapping des isolierten
monopegylierten IGFBP-4 und durch Identifizierung der Peptide durch
LC-MS-Massenspektrometrie und Sequenzierung der Peptidpeaks bestätigt. Pegylierte
Formen von IGFBP-4 zeigten eine verringerte Peakfläche des
Peptids, welches die beiden Cysteine enthält.
-
Beispiel 5
-
Reinigung von 40 kDa-PEG-IGFBP-4-Isomeren
-
Eine
präparative
Trennung der Pegylierungsprodukte für die biochemische und biologische
Analyse wird durch Größenausschlusschromatographie
an einer Sephacryl S 400-Säule
(Pharmacia) in einem Laufpuffer, der aus 20 mM Natriumphosphat,
pH 7,5, besteht und mit 500 mM Natriumchlorid ergänzt ist,
erzielt.
-
Die
40 kDa-PEG-IGFBP-4-Isomere eluieren bei der Größenausschlusschromatographie
im Vergleich zu der nicht modifizierten Form früher. Dies liegt an dem größeren hydrodynamischen
Radius des Moleküls.
-
Die
Elutionsfraktionen wurden weiter durch SDS-PAGE analysiert. In SDS-PAGE werden Proteine nach
ihrem Molekulargewicht aufgetrennt. Pegylierte Formen von IGFBP-4
wanderten langsamer als das Wildtypprotein. Die Geschwindigkeit
der Wanderung ist umgekehrt korreliert zu der Menge an PEG, die
an das Protein gebunden ist. Die Auftrennung wurde an NOVEX 4-12% NuPage-Gels in
einem MOPS SDS-Puffersystem durchgeführt.
-
Die
Produkte wurden zu drei Gruppen zusammengefasst, die wie folgt bezeichnet
werden:
- – poly40kDa-PEG-IGFBP-4:
eine gemischte Population von Pegylierungsisoformen, die aus mehr
als 90% IGFBP-4, welches zwei oder mehr 40 kDa-mPEG2-Reste trägt, bestehen.
Das theoretische Molekulargewicht des poly40kDa-PEG-IGFBP-4 beträgt 86 kDa
und mehr. In SDS-PAGE laufen sie scheinbar bei mehr als 200.
- – mono40kDa-PEG-IGFBP-4:
eine zu mehr als 90% homogene Gruppe von pegyliertem IGFBP-4, bei
der ein Molekül
40 kDa-mPEG2 an ein Molekül
IGFBP-4 gebunden ist. Am wahrscheinlichsten besteht diese Gruppe
aus einem Gemisch von Positionsisomeren, was bedeutet, dass die
PEG-Kette an verschiedene Aminosäurereste
in einzelnen Proteinmolekülen
geknüpft
sein kann. Das theoretische Molekulargewicht von mono40kDa-PEG-IGFBP-4 beträgt etwa
66 kDa. In SDS-PAGE läuft
mono40kDa-PEG-IGFBP-4 scheinbar
bei 120 kDa.
- – Nicht
pegyliertes IGFBP-4: eine homogene Gruppe von IGFBP-4, welches nicht
mit dem PEG-Reagenz reagiert hat und beispielsweise für eine Rückführung zurückgewonnen
wird.
-
Beispiel 6
-
a) Herstellung von zufällig pegyliertem IGFBP-4 (20
kDa)
-
Humanes
rekombinantes Wildtyp-IGFBP-4 wurde zufällig pegyliert durch Zugabe
einer wässrigen
Lösung
von N-Hydroxysuccinimidester von Methoxypoly(ethylenglykol)-Propionsäure, MW
20.000 (Shearwater Polymers, Inc.; Huntsville, Alabama; im Folgenden
als 20 kDa-mPEG-SPA bezeichnet). 20 kDa mPEG-SPA wurde in einem
molaren Verhältnis
von 3 Molekülen
PEG pro Molekül
IGFBP-4 hinzugefügt.
Man ließ die
Reaktion bei Raumtemperatur für
30 min fortschreiten und schließlich
wurde durch Zugabe von 1 M Argininlösung (gepuffert auf pH 8,0
mit HCl) gequenscht zu einer Endkonzentration von 100 mM.
-
Das
Ergebnis der Pegylierungsreaktion wurde für eine maximale Produktion
von monopegyliertem IGFBP-4 bei gleichzeitig minimalem Verbrauch
an mPEG-SPA-Reagenz optimiert, indem Protein- und PEG-Konzentrationen
sorgfältig
titriert wurden. Für
IGFBP-4 Ist die Ausbeute der monopegylierten Isoformen bei erhöhten Proteinkonzentrationen
(c = 5 mg/ml oder mehr) und einem 1,5-molaren Überschuss an Pegylierungsreagenz
am besten.
-
b) Reinigung von 20kDa-PEG-IGFBP-4-Isomeren
-
Eine
präparative
Auftrennung der Pegylierungsprodukte für eine biochemische und biologische
Analyse wurde durch Größenausschlusschromatographie
an einer Sephacryl S 300-Säule
(Pharmacia) in einem Laufpuffer, der aus 20 mM Natriumphosphat,
pH 7,5, bestand und mit 500 mM Natriumchlorid ergänzt war,
erzielt. Die 20 kDa pegylierten Spezies eluieren früher in der
Größenausschlusschromatographie
(SEC) im Vergleich zu der nicht modifizierten Form. Dies ist auf
den größeren hydrodynamischen
Radius des Moleküls
zurückzuführen.
-
Die
eluierten Fraktionen wurden durch SDS-PAGE analysiert. Bei SDS-PAGE
werden Proteine nach ihrem Molekulargewicht aufgetrennt. Pegylierte
Formen von IGFBP-4 wanderten langsamer als das Wildtypprotein. Die
Geschwindigkeit der Wanderung ist umgekehrt korreliert zu der Menge
an PEG, die an das Protein angebunden ist. Die Auftrennung wurde
an NOVEX 4-12% NuPage-Gels
in einem MOPS SDS-Puffersystem durchgeführt.
-
Beispiel 7
-
Entfernung von 40 kDa mPEG2 oder 20 kDa
mPEG-SPA durch Ionenaustauschchromatographie
-
Restliche
Pegylierungsreagenzien, die nicht mit IGFBP-4 reagierten, wurden
durch Ionenaustauschchromatographie (IEC) unter Verwendung von SP
Sepharose (Pharmacia) entfernt. Die Proben wurden vor der Beladung
auf die Säule
gegen 20 mM Natriumphosphat, pH 5,5, dialysiert, um die Konzentration
an Natriumchlorid zu verringern und um den sauren pH einzustellen.
Unter diesen Bedingungen band PEG nicht an das Säulenharz und wurde in dem Säulendurchfluss
durch einen kolorimetrischen Assay detektiert, wie von Nag, A.,
et al., Anal. Biochem. 237 (1996) 224-231 beschreiben. Die Flution
von gebundenem Protein wurde in einem einzelnen Schritt mit 300
mM Natriumchlorid in 20 mM Natriumphosphat, pH 5,5, durchgeführt. Die
Proben wurden gegen 20 mM Natriumphosphat, pH 7,5, 150 mM Natriumchlorid
dialysiert, bevor sie gelagert oder weiter analysiert wurden.
-
Beispiel 8
-
Bestimmung der Bindungsaktivitäten durch
Größenausschlusschromatographie
-
Verschiedene
Mengen an IGFBP-4 (25 μg
oder äquivalente
Mengen an pegylierten Isoformen von IGFBP-4) wurden gegen bekannte
Mengen (3,6 bzw. 9 μg)
an IGF-I titriert. Restliches freies IGF-I wurde durch Peakintegration
quantifiziert, nachdem es von IGF-I/IGFBP-4-Komplexen durch Größenausschlusschromatographie
an einer HRP75-Säule
abgetrennt worden war (Pharmacia, Laufpuffer bestehend aus 20 mM
Natriumphosphat, pH 7,5, ergänzt
mit 500 mM Natriumchlorid; Fließrate
1 ml/min).
-
In
diesem Assay zeigten nicht pegyliertes, mono20kDa-PEG-IGFBP-4, Poly20kDa-PEG-IGFBP-4
und mono40kDa-PEG-IGFBP-4 eine identische Bindung von IGF-I. Z.B.
banden 96 nmol mono20kDa-PEG-IGFBP-4 70 nmol IGF-I.
-
Beispiel 9
-
Bestimmung der Bindungsparameter
mit FCS
-
Die
Fähigkeit
von IGFBP-4 zur Komplexbildung mit TAMRA (Tetramethylrhodamin)-markiertem
IGF-I wurde durch Fluoreszenzkorrelationsspektroskopie (FCS) gemessen.
Das Assayprinzip beruht darauf, dass freies fluoreszent markiertes
IGF-I in Abwesenheit eines Bindungspartners mit einer anderen Geschwindigkeit diffundiert.
Die Zugabe von IGFBP-4 oder pegylierten Isoformen führt zu einer
Komplexbildung mit dem markierten IGF-I und einer gleichzeitigen Änderung
der Diffusionsgeschwindigkeit. Aufgrund des unterschiedlichen Diffusionsverhaltens
kann FCS zwischen gebundenem und freiem IGF-I unterscheiden und
diese quantitativ bestimmen. Durch die Bestimmung der Menge an gebundenem
IGF-I für
verschiedene Konzentrationen von IGFBP-4 ist es möglich, eine
Bindungskurve aufzustellen und kDa-Werte durch Kurvenangleichung
zu bestimmen.
-
Alle
Messungen wurden an einem Confocor I (Zeiss, Jena) bei einer Wellenlänge von
543 nm in einem Puffer durchgeführt,
welcher besteht aus: 100 mM HEPES (pH 7,6), 120 mM NaCl, 5 mM KCl,
1,2 mM MgSO4, 1 mM EDTA, 10 mM D(+) Glucose,
15 mM Natriumacetat, 1 % dialysiertes Rinderserumalbumin.
-
Die
IGF-I-Bindung schien für
verschiedene IGFBP-4-Chargen nicht unterscheidbar zu sein; mono20kDa-PEG-IGFBP-4,
poly20kDa-PEG-IGFBP-4, mono40kDa-PEG-IGFBP-4 und Wildtyp-IGFBP-4 zeigten
ein vergleichbares Verhalten im Hinblick auf die Komplexbildung
und Bindungskonstanten (0,34 +/– 0,08
nM).
-
Beispiel 10
-
Bestimmung der Bindungsparameter
-
Die
Inhibitorkonstanten (IC50-Werte) für Wildtyp-IGFBP-4
und verschiedene pegylierte Isoformen wurden in Biacore-Experimenten
bestimmt (http://www.biacore.com). Kurz zusammengefasst wurde Wildtyp-IGFBP-4
auf der Oberfläche
eines Biacore CM5-Chips durch im Fachbereich bekannte NHS-EDC-Kopplungschemikalien
immobilisiert (http://www.biacore.com). Alle IGF-I-Bindungsexperimente
wurden in einem kommerziell erhältlichen
Puffer (Biacore HBP-EP; 0,01 M HEPES, pH 7,4; 0,15 M NaCl; 3 mM
EDTA; 0,005% Polysorbat 20 (v/v)) durchgeführt. Um IC50-Werte
zu bestimmen, wurden 10 nM IGF-I mit 8 Konzentrationen von 0,5 bis 1000
nM Wildtyp-IGFBP-4 (oder mono20kDa-PEG-IGFBP-4 oder mono40kDa-PEG-IGFBP-4)
vermischt und auf den Chip mit immobilisiertem IGFBP-4 aufgebracht.
Die Hemmung wurde als Verringerung der Antworteinheiten im Vergleich
zu Proben von 10 nM reinem IGF-I in Abwesenheit von IGFBP-4 gemessen. Mono20kDa-PEG-IGFBP-4
und mono40kDa-PEG-IGFBP-4 hemmten die IGF I-Bindung ebenso wirksam
wie Wildtyp-IGFBP-4 Kontrolle mit IC50-Werten
von etwa 4 +/– 2
nM.
-
Beispiel 11
-
Hemmung der IGF-I-induzierten IGF-I-Rezeptorphosphorylierung
durch pegylierte IGFBP-4-Isoformen
-
Konfluente
Monoschichten von NIH3T3-Zellen, die stabil humanes IGF-IR exprimieren,
wurden in 3,5 cm-Schalen in DMEM ausgehungert, welches 0,5% dialysiertes
fötales
Kälberserum
enthält.
Nach 48 h wurden die Zellen ohne jegliches Hormon oder mit 5 × 10–9 M
IGF-I inkubiert; jede Probe wurde mit zunehmenden Konzentrationen
an IGF-Bindungsproteinen oder pegylierten Isoformen davon bei Raumtemperatur
für 1 h
vorinkubiert. Nach einer 10 minütigen
Stimulierung bei 37 °C
wurde das Medium entfernt und die Zellen wurden mit 250 μl Lysepuffer
lysiert (20 mM Hepes, pH 7,5, 150 mM NaCl, 10% Glycerin, 1% Nonidet
P40, 1,5 mM MgCl2, 1 mM EGTA (1,2-Bis(2-aminoethoxyethan)-N,N,N',N'-tetraessigsäure, Aldrich,
USA), 10 mM Natriumorthovanadat und Proteaseinhibitorcocktail Complete
(Roche Diagnostics GmbH, DE) für
10 min auf Eis. Anschließend
wurden die Zellen von der Platte abgekratzt und das unlösliche Material
wurde durch Zentrifugation für
20 min bei 4 °C
abgetrennt. Die Proteinkonzentration des Überstands wurde unter Verwendung
von Bicinchoninsäure
bestimmt (Pierce, Rockford, USA; Shihabi, Z. K., und Dyer, R. D.,
Ann. Clin. Lab. Sci. 18 (1988) 235-239). Eine äquivalente Proteinkonzentration
wurde mit dem SDS-Probenpuffer
inkubiert (63 mM Tris-HCl, pH 6,8, 3% SDS, 10% Glycerin, 0,05% Bromphenol-Blau,
100 mM DTT), für
5 min gekocht und auf ein 7,5%-iges
SDS-Polyacrylamidgel geladen. Nach Elektrophorese wurden die Proteine
auf eine Nitrocellulosemembran übertragen,
die zuerst für
1 h mit dem 3%-igen BSA, welches PEST (Phosphat-gepufferte Saline-Tween)
enthält,
blockiert wurde, anschließend
wurde über
Nacht mit 1 μg/ml
monoklonalem Anti-Phosphotyrosin-Antikörper (Roche
Diagnostics GmbH, DE) in PEST, welches 3% BSA enthielt inkubiert.
Nicht gebundener Antikörper
wurde durch ausgiebiges Waschen entfernt. Der Blot wurde dann mit
1:10.000 verdünntem Anti-Maus-IgG-spezifischem
Antikörper,
der mit Meerrettich-Peroxidase konjugiert war (Roche Diagnostics GmbH,
DE) inkubiert und entwickelt.
-
IGFBP-4,
mono20kDa-PEG-IGFBP-4, poly20kDa-PEG-IGFBP-4 und mono40kDa-PEG-IGFBP-4 zeigten
jeweils gleich gutes Inhibitorpotenzial. Ein dreifacher molarer Überschuss
(geringste gemessene Dosis) jeder Isoform blockierte die von 2 nM
IGF-I induzierte Rezeptorphosphorylierung vollständig.
-
Beispiel 12
-
Hemmung des Wachstums von Tumorzelllinien
durch IGFBP-4-Derivate
-
Die
humanen Tumorzelllinien PC-3, MDA-MB 231, DU-145, HT29, AsPC-1 und
PancTu-1 (von ATCC, American Type Culture Collection, Rockville,
Maryland, USA) wurden verwendet, um die Inhibitorwirkungen der IGFBP-4-Derivate
auf das Tumorzellwachstum zu untersuchen. 4000 AsPC-1-Zellen oder
1000 Zellen der anderen Zelltypen wurden pro Well in 100 ul RPMI-Medium
gesät,
welches 10% FBS (fötales
Rinderserum) und 1% Glutamin enthielt. Die Zellen wurden in Abwesenheit
oder in Anwesenheit von nicht modifiziertem IGFBP-4 oder mono20kDa-PEG-IGFBP-4
für 5 Tage
kultiviert und die Zellproliferation wurde quantitativ bestimmt, indem
die Spaltung von Tetrazoliumsalzen, die zu dem Wachstumsmedium zugegeben
wurden, detektiert wurde. Tetrazoliumsalze werden durch Mitochondriendehydrogenase
in lebenden Zellen gespalten (WST-1-Assay, PanVera, USA). Das Wachstum
der Zelllinien PC-3, MDA-MB 231, DU-145 wurde durch IGFBP-4-Derivate
nicht signifikant gehemmt, aber das Wachstum der Zelllinien HT29,
AsPC-1 und PancTu-1 wurde um bis zu 55% durch IGFBP-4 gehemmt. Pegyliertes
IGFBP-4 ist sogar noch wirkungsvoller als nicht modifiziertes IGFBP-4. Tabelle 1: Hemmung des Wachstums von Tumorzelllinien
durch IGFBP-4-Derivate
| PC-3 | MDA-MB 231 | DU-145 | HT29 | AsPC-1 | PancTu-1 |
IGFBP-4
[%Hemmung] | 10 | 0 | 0 | 30 | 40 | 50 |
mono20kDa-PEG-IGFBP-4
[%
Hemmung] | 10 | 0 | 10 | 40 | 50 | 55 |
-
Beispiel 13
-
Serumkinetik von IGFBP-4-Derivaten
-
SCID-Mäusen wurde
subkutan eine Einzeldosis von 1 mg/200 μl mono20kDa-PEG-IGFBP-4 oder mono40kDa-PEG-IGFBP-4
oder nicht pegyliertes IGFBP-4 in PBS injiziert. Serumproben wurden
in einem Zeitrahmen von 0,5 bis 120 h nach Injektion gesammelt und
auf mono20kDa-PEG-IGFBP-4 oder mono40kDa-PEG-IGFBP-4 oder nicht
pegyliertes IGFBP-4 analysiert durch Western Blotting mit einem
Anti-IGFBP-4 Antikörper
(United Biomedical Inc., USA) nach Affinitätsreinigung oder durch ELISA.
Eine Affinitätsreinigung
wurde durchgeführt,
indem biotinyliertes IGF-I an Streptavidin-beschichtete Magnetbeads
(Roche Diagnostics GmbH, DE) gekoppelt wurde und indem IGFBP-4-Derivate
aus den jeweiligen Serumproben durch magnetische Abtrennung präzipitiert
wurden. Gebundenes Protein wurde eluiert durch Erwärmen in
SDS-Probenpuffer und abgetrennt durch SDS-PAGE. Die Proteine wurden
auf eine PVDF-Membran übertragen
und durch einen IGFBP-4-spezifischen
Antikörper
detektiert. Die quantitative Bestimmung der Banden, welche IGFBP-4-Derivaten
entsprechen, wurde an einer Lumilmager-Vorrichtung (Roche) durchgeführt.
-
Die
ELISA-Untersuchung wurde durchgeführt, indem pegylierte Proteine
mit einem biotinyliertem monoklonalen Antikörper gegen PEG eingefangen
wurden (Cheng T. et al., Bioconjugate Chem. 10 (1999) 520-528),
der an eine Streptavidin-beschichtete Mikrotiterplatte gebunden
war und indem IGFBP-4 mit polyklonalem IGFBP-4-Antiserum (markiert
mit Peroxidase), produziert von Kaninchen, spezifisch nachgewiesen wurde.
-
Serumwerte
an mono40kDa-PEG-IGFBP-4 wiesen nach 24 h einen Spitzenwert auf
(> 75 μg/ml) und blieben
für bis
zu 120 h erhöht.
Im Vergleich dazu zeigten nicht pegyliertes oder monoPEG20-IGFBP-4
wesentlich kleinere Peakwerte (12 bzw. 35 μg/ml) und eine sehr viel schnellere
Clearance. Die Mengen von nicht pegyliertem IGFBP-4 kehrten bereits
nach 2 h auf die Grundlinie zurück.
AUC ist durch die Pegylierung signifikant erhöht und die Pegylierung mit
40kDa PEG führt
zu signifikant höheren
Serumwerten für
einen längeren Zeitraum
als für
das 20 kDa PEG-Derivat von IGFBP-4 beobachtet wird.
-
Eine
tägliche
Anwendung von mono20kDa-PEG-IGFBP-4 oder mono40kDa-PEG-IGFBP-4 oder
nicht pegyliertem IGFBP-4 führte
nur bei mono40kDa-PEG-IGFBP-4
zu einer Anreicherung im Serum der behandelten Mäuse. Serumwerte von mehr als
300 μg/ml
wurden am Ende der dreiwöchigen
Studie erreicht.
-
Beispiel 14
-
Antitumorwirkung von IGFBP-4-Derivaten
in dem PancTu-1 orthotopischen Pankreaskrebsmodell
-
In
vitro expandierte PancTu-1-Tumorzellen wurden aus Kulturkolben entnommen
(0,05% Trypsin-EDTA) und in 50 ml Kulturmedium (RPMI 1640) am Tag
der Injektion übertragen,
1× gewaschen
(300 × g,
10 min), in PBS resuspendiert, zusätzlich mit PBS gewaschen und
filtriert. Zellkonzentration und Zellgröße wurden bestimmt und die
Konzentration der Zellen wurde mit PBS auf einen Zelltiter von 6,6 × 107/ml eingestellt.
-
Tumorzellen
in einem Volumen von 15μl
(= 1,0 × 106 Zellen) wurden unter Sichtkontrolle in
den Duodenallappen der Pankreas injiziert durch die Serosa in Richtung
des Pankreasgewebes von 8-10 Wochen alten weiblichen SCID- Mäusen (C.B-17) mit einem Körpergewicht
von wenigstens etwa 20 g. Anschließend wurde die Pankreas sanft
wieder an der abdominalen Kavität
positioniert und der Peritoneumschnitt wurde mit einer kontinuierlichen
Naht (4-0 Vicryl) geschlossen. Die Haut wurde angeglichen und mit
3-4 Wundclips verschlossen.
-
Beginnend
an Tag 7 nach der Inokulation mit Tumorzellen wurden zwei Gruppen
von Tieren mit 8 Tieren pro Gruppe mit entweder mono20kDa-PEG-IGFBP-4 oder mono40kDa-PEG-IGFBP-4
behandelt. Die i.p. verabreichte Tagesdosis von 1 mg Protein in
0,2 ml PBS wurde auf den Proteingehalt der Probe normalisiert, indem
die Absorption des Proteins bei 280 nm bestimmt wurde. Eine dritte
Gruppe von 8 Tieren wurde nur mit PBS behandelt. Nach 21 Behandlungstagen
wurden Blutproben von jedem Tier entnommen und das Volumen des Primärtumors
und das Tumorgewicht wurde bei jedem Tier bestimmt. Der Pankreastumormarker
CA19.9, eine Kohlenhydratantigendeterminante, die auf einem hochmolekulargewichtigen
Mucin (MUC1) exprimiert wird, wurde durch EIA detektiert (ADI, Alpha
Diagnostics, Texas, USA) und Cyfra 21.1 wurde an Elecsys1010 bestimmt
(Roche Diagnostics GmbH, Deutschland).
-
Beide
Tumormarker wurden durch die Behandlung mit MonoPEG40-IGFBP-4 signifikant
verringert, aber nicht durch die Behandlung mit MonoPEG20-IGFBP-4.
-
Eine
chronische Verabreichung von MonoPEG20-IGFBP-4 hemmte das Tumorwachstum
nicht. Das mittlere Tumorvolumen betrug am Ende 287 mm
3,
sehr ähnlich
zu der Kontrollgruppe, die nur PBS erhielt (226 mm
3).
Im Gegensatz dazu verringerte die Behandlung mit MonoPEG40-IGFBP-4
das Tumorwachstum. Das berechnete mittlere Tumorvolumen betrug 163
mm
3. Tabelle 2: Wirkung der Behandlung von Mäusen mit
PancTu-1-Tumor mit IGFBP-4-Derivaten
auf den Serumtumormarker CA19.9
Gruppe | Behandlung | Applikation | CA19.9-Werte (median, U/ml) | Veränderung (%) | Cl |
2 | Kontrolle | i.p. | 127,3 | | |
4 | mono20kDa-PEG-IGFBP-4 | i.p. | 108,5 | (–16%) | 0,57-1,24 |
6 | mono40kDa-PEG-IGFBP-4 | i.p. | 40,2 | (–66%) | 0,17-0,79 |
Tabelle 3: Wirkung der Behandlung von
Mäusen
mit PancTu-1-Tumor mit IGFBP-4-Derivaten
auf den Serumtumormarker Cyfra 21.1
Gruppe | Behandlung | Applikation | Cyfra 21.1-Werte (median, ng/ml) | Veränderung (%) | Cl |
2 | Kontrolle | i.p. | 19,3 | | |
4 | mono20kDa-PEG-IGFBP-4 | i.p. | 22,6 | (+11%) | 0,63-1,74 |
6 | mono40kDa-PEG-IGFBP-4 | i.p. | 10,2 | (–65%) | 0,17-0,82 |
-
Beispiel 15
-
Einfluss von pegyliertem IGFBP-4 auf normale
Nierenzellen/Nierenorgane
-
Primärtumore
und Nierenorgane wurden resektiert und in Formalin fixiert. Die
Tumore wurden mittig in zwei Teile geteilt und beide wurden in einem
Block von Paraplast eingebettet. Beide Nierenorgane wurden bearbeitet
(längs
und vertikal geschnitten) und eingebettet. Eine histologische Standardanfärbung mit
Hämatoxylin
und Eosin wurde auf Paraffin durchgeführt.
-
Eine
chronische Behandlung mit mono20kDa-PEG-IGFBP-4, welches s.c. oder
i.p. appliziert wurde, induzierte eine moderate bis starke histopathologische
Veränderung
des Nierengewebes. Zellen, die zu den proximalen Tubuli gehören, bildeten
ohne Zeichen von Entzündung
und Nekrose Vakuolen. Diese Befunde wurden nach s.c.- oder i.p.-Applikation
von mono40kDa-PEG-IGFBP-4
nicht beobachtet.
-
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