DE692877C

DE692877C - Schaltvorrichtung fuer Haltzeichen von Fahrzeugen, insbesondere von Kraftfahrzeugen

Info

Publication number: DE692877C
Application number: DE1938S0134058
Authority: DE
Inventors: Paul Paschen
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Priority date: 1938-09-29
Filing date: 1938-09-29
Publication date: 1940-06-28

Description

Schaltvorrichtung für Haltzeichen von Fahrzeugen, insbesondere von Kraftfahrzeugen Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltvorrichtung für Haltzeichen von Fahrzeugen, insbesondere von Kraftfahrzeugen. Bei Kraftfahrzeugen werden die bekannten Haltzeichen (rotes Licht an der Fahrzeugrückseite) meistens zwangsläufig beim Anziehen der . Bremse betätigt. Dadurch - wird dem Führer des nachfolgenden Fahrzeugs kenntlich .gemacht, daß er bei der Einstellung seiner Fahrgeschwindigkeit jetzt nicht mehr mit der bisherigen Fahrgeschwindigkeit des vorausgehenden Fahrzeugs rechnen idarf. Es hat sich nun gezeigt, daß diese Anzeige unzureichend ist, weil. bei Kraftfahrzeugen eine Verlangsamung der Fahrt nicht nur durch Bremsbetätigung, sondern auch durch Wegnahme des Gases möglich ist. Im allgemeinen wird die Fahrtverzögerung, z. B. an unübersichtlichen Stellen, viel häufiger durch Gaswegnahme als durch Bremsbetätigung herbeigeführt. Außerdem pflegt jeder Bremsbetätigungeine Gaswegnahme vorauszugehen.
Um ein Aufeinanderfahren von Fahrzeugen zu vermeiden, ist es schon vorgeschlagen worden, Haltzeiche'n statt in Abhängigkeit von den Bremsen in Abhängigkeit von .der Fahrtverzögerung zu betätigen. Die bekannten Vorrichtungen .dieser Art, bei denen die Schaltung durch ein unter der Einwirkung einer Dämpfungseinrichtung stellendes Pendel erfolgt, dessen Schwingungsebene in der Fahrtrichtung liegt -und das nur ngch der der Verzögerung entsprechenden Schwingungsseite ausschlägt, sind jedoch unzureichend und in ihrer Bauiart umständlich und haben sich deshalb nicht bewährt.
Gemäß der Erfindung werden diese Nachteile bzw. Mängel dadurch beseitigt, daß das Pendel auf den ersten Teil, z. B. auf das Umlaufrad eines Differentialgetriebes, einwirkt, dessen zweiter Teil, z. B. das eine Sonnenrad, mit dem Schaltglied des Schalters für das Haltzeichen und dessen dritter Teil, z. B. das andere Sonnenrad, mit einer Dämpfungsvorrichtung verbunden ist. Zur Herbeiführung eines einseitigen Kraftschlusses zwischen Pendel und Differentialgetriebe wird ein Klinkengetriebe verwendet. Damit nur die durch größere Fahrtverzögerungen bedingten Ausschläge des Pendels wirksam werden, ist auf der der Verzögerung entsprechenden Schwingungsseite des Pendels ein Anschlag vorgesehen, der durch eine Hilfskraft, z. B. durch eine Feder, gegen das Pendel in seiner Nullstellung gedrängt wird und über den einseitigen Kraftschluß und das Differentialgetriebe mit der Schalteinrichtung verbunden ist. Es kann stattdessen auch der treibende Teil des Klinkengetriebes zwangsläufig mit dem Pendel verbunden und dieses durch irgendwelche Mittel ;gegen Ausschläge in der Richtung .der Beschleunigung gesperrt werden.
Die- Erfindung ist auf !der Zeichnung in einer Ausführungsform schematisch dargestellt. Die Abbildung zeigt die Vorrichtung in einer der Fahrtrichtung entgegengesetzten Ansicht. Das Pendel i sitzt lose auf einer Welle 2, auf der ein Zahnrad 3 sitzt, das einen Anschlag 4 aufweist. Der Anschlag 4 wird durch eine Feder 5 gegen das, Pendel in dessen Nullage gedrückt. 6, 7 ist ein Klinkengetriebe, das .das Rad 3 mit dem ersten Teil 8eines Differentialgetriebes verbindet. Der zweite Teil 9 dieses Getriebes ist mit einer Schaltvorrichtung io beliebiger Art für das Stoplicht, -der dritte Teil i i mit einer DämpfungsvorrIchtung 12 verbunden.
Die Vorrichtung arbeitet folgendermaßen: Wenn das Fahrzeug beschleunigt . wird, hebt sich das Pendel i von dem Anschlag 4 ab. Hört die Beschleunigung auf und das Fahrzeug läuft mit gleichförmiger Geschwindigkeit, so kehrt das Pendel i wieder in die gezeichnete Stellung zurück. Beim Bremsen oder bei Gaswegnahme drückt das Pendel i gegen den Anschlag 4 und dreht über die Teile 3, 6, 7, 8, 9 die Schaltvorrichtung io, wodurch das Stöplicht eingeschaltet wird. Wird die Bremse wieder ;gelüftet bzw. wie-. der Gas gegeben, dann kehrt das Pendel i in die gezeichnete Lage zurück. Hierbei zieht die Feder 5 sogleich unter Gleiten der Klinke 6 auf dem Klinkenrad 7 den Anschlag 4 wieder in die gezeichnete Lage, während die Schaltvorrichtung i o in der Wirkungsstellung bleibt. Erst allmählich wird durch irgendwelche gegengefederte Kontakte der Schaltvorrichtung io diese in die Offenstellung zurückgedreht, wobei diese Rückdrehbeweggung über die Differentialgetriebeteile 9, 8 und i i von der Dämpfungsvorrichtung 12 verzögert wird. Um ein unruhiges Ein- und Ausschalten des Stoplichtes unter Einwirkung der Fahrstöße bzw. ganz kurzer Fahrtverzögerungen zu vermeiden, ist es angebracht, das ganze Getriebe mit dem Pendel in eine Dämpfungsflüssigkeit einzusetzen.
Das Pendel i kann auch fest mit dem Rad 3 unter Fortfall der Feder 5 verbunden sein, Xvenn -es durch Anschläge gehindert wird, in Richtung der Beschleunigung auszuschwingen.
Die Erfindung bietet den Vorteil, daß dem Führer des nachfolgenden Fahrzeugs alle Verzögerungen, unabhängig ob sie durch Bremsbetätigung, Gaswegnahme, Reifendefekt o. dgl..hervorgerufen sind, rechtzeitig angezeigt werden. Ein weiterer wesentlicher Vorteil besteht in der Einfachheit und Zuverlässigkeit der Schaltvorrichtung für das Stoplicht.

Claims

PATLNTANSI'RÜCHL.: i. Schaltvorrichtung für Haltzeichen von Fahrzeugen, insbesondere von Kraftfahrzeugen, bei .der die Schaltung durch ein unter der Einwirkung einer Dämpfungseinrichtung stehendes Pendel erfolgt, dessen Schwingungsebene in der Fahrtrichtung liegt und das nur nach der der Verzögerung entsprechenden Schwingungsseite ausschlägt, dadurch gekennzeichnet, d'aß das Pendel (i) auf den ersten Teil, z. B. das Umlaufrad (8) eines Differentialgetriebes, einwirkt, dessen zweiter Teil, z. B. das eine Sonnenrad (9), mit dem Schaltglied (io) des Schalters für das HaltzeIchen und dessen dritter Teil, z. B. das zweite Sonnenrad (i i ), mit der Dämpfungsvorrichtung (i2) verbunden ist. z. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Pendel (i) und Differentialgetriebe (8, 9, I I) zur Herbeiführung des einseitigen Kraftschlusses z. B. ein Klinkengetriebe (6, 7) vorgesehen ist. 3. Vorrichtung nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Pendel (i) auf der der Verzögerung entsprechenden Schwingungsseite mit einem Anschlag (4) zusammenwirkt, der durch eine Hilfskraft, z. B. durch eine Feder (5), gegen das Pendel gedrängt wird und über den einseitigen Kraftschluß (6, 7) und das Differentialgetriebe (8, 9, 1i) mit der Schalteinrichtung (io) in Verbindung steht. 4. Vorrichtung nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der treibende Teil (6) des Klinkengetriebes zwangsläufig mit dem Pendel (i) verbunden und durch Anschläge gegen eine Bewegung in Richtung einer Fahrzeugbeschleunigung gesperrt ist.