-
Vorrichtung zur künstlichen Beleuchtung von Schießständen Da der Schießsport
immer weitere Kreise erfaßt, die vorhandenen Schießstände jedoch meist nur bei Tageslicht
benutzbar sind undsomit der werktätigen Bevölkerung nur an Sonntagen zur Verfügung
stehen, so ergibt sich die Notwendigkeit einer künstlichen Beleuchtung der Schießstände,
um ihre Benutzung auch in den Abendstunden zu ermöglichen. Hierbei ist anzustreben,
die künstlichd Beleuchtung der Schießstände derart zu gestalten, daß durch sie die
gleichen Bedingungen geschaffen werden, wie sie bei Tageslicht vorhanden sind. Insbesondere
ist dabei zu vermeiden, daß in dem Blickfelde des Schützen starke Helligkeitsunterschiede
auftreten; z. B. darf eine hell beleuchtete Scheibe nicht von einem dunklen Feld
umrandet sein, weil in diesem Falle durch die helle Scheibe eine Blendwirkung und
ein stö= rendes Flimmern im Ziel hervorgerufen wird. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit,
den Hintergrund der Scheibe und die Geschoßbahn, soweit diese vom Schützen eingesehen
wird, hell und gleichmäßig stark zu beleuchten. Besonders stark ist dieses Bedürfnis
bei unterirdisch angelegten Schießständen, bei denen durch einen längeren Schußkanal
oder Tunnel von geringem Durchmesser hindurchgeschossen wird. In diesem Falle erhalten
die Kanalwände nur wenig Licht, und der Schütze sieht daher die helle Scheibe in
einer dunklen Umgebung. Dieser Kontrast ist um so stärker und störender, je heller
die Beleuchtung der Visierung im Schützenraum selbst - ist, so dah schon das Aufsuchen
des kleinen hellen Zieles schwierig sein kann.
-
Durch die Erfindung werden diese Übelstände beseitigt und gleichzeitig
ein Schießstand geschaffen, der die obenenvähntea. Aufgaben erfüllt. Die Erfindung
besteht darin, daß an der Umrandung des Schußkanaleingangs eine Mehrzahl von in
den Kanal gerichteten Scheinweifereinrichtungen von
kleinem Durchmesser
angeordnet ist, die gemeinsam den Schußkanal bis zum Kanalausgang und die Lixngebung
der Scheibe beleuchten. Gemäß der weiteren Erfindung ist, um eine störende Reflektion
des auf die Scheibe senkrecht auftreffenden und mit der Blickrichtung zusammenfallenden
Scheinwerferlichtes von der Scheibe her zu vermeiden, in jeder der ScheimWerfereinrichtungen
eine in "den Brennpunkt der Projektionslinse einstellbare kleine Kugel oder Scheibe
angeordnet, deren Schattenbild auf die Mitte der Scheibe ausgerichtet ist, während
die Scheibe selbst durch besonderes schräg auffallendes Licht ausgeleuchtet wird.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung und ihrer weiteren Ausgestaltung
ist in der Zeichnung dargestellt, in der die Fig. i .einen Schnitt durch eine der
Scheinwerfereinrichtungen in etwa natürlicher Größe, die Fig. 2 einen Schnitt durch
einen Schießstand und Fig. 3 eine Ansicht des Schußkanales gemäß der Erfindung vom
Schützen aus gesehen in verkleinertem Maßstab zeigt.
-
Der Schußkanal wird zweckmäßig durch einen zusammenhängenden Tunnel
aus aneinandergefügten Betonröhren i gebildet, wie sie für Kanalisationszwecke verwendet
werden, so daß jede Gefahr durch abirrende Geschosse vermieden ist und der Schießstand
auch in Wohngegenden angeordnet sein kann. An Stelle des runden Kanalquerschnitts
kann selbstverständlich auch ein rechteckiger verwendet werden, oder es kann ein
offener Schießstand durch Anordnung von Kulissen in einen kanalartigen umgewandelt
werden. Der Eingang 2 zum Schußkanal ist von einer größeren Anzahl von Scheinwerfereinrichtungen
3 umrandet, deren Lichtstrahlen in den Schußkanal in Richtung auf die Scheibe4 zu
genorfen «erden und gegen die Kanalmitte zweckmäßig durch einen gemeinsamen Innenmantel
s abgeschirmt sind. Bei einem Schußkanal von 5o m Länge und etwa i m Durchmesser
werden etwa 2o bis 25 Scheinwerfereinrichtungen am Umfang des Kanaleinganges vorgesehen
(s. Fig.2 und 3). Die Scheinwerfereinrichtungen sind aus der Fig. i erkennbar. Je
eine kleine Glühlampe 6 ist in einer Fassung 7 angeordnet, die mit einen Winkel
8 an einem in dem Tunnel vorgesehenen Rahmen 9 befestigt ist, der gleichzeitig auch
eine entsprechende Anzahl von Parabolspiegeln io aus Metall oder Glas und von kleinen
Linsen i i trägt. Um den Querschnitt des Tunneleinganges nicht unnötig zu verengen,
werden möglichst kleine Glühlampen mit punktförmig abstrahlendem Leuchtkörper und
entsprechend kleine Spiegel verwendet. Diese Glühlampen benötigen eine Spannung
v an etwa 6 Volt und eine Stromstärke von 2 bis 3 Amp., können also in Reihe geschaltet
oder parallel über einen Transformator aus dem Netz gespeist werden.
-
In einer Entfernung von einem Meter von der Lichtquelle ist je eine
Sammellinse 12 vorgesehen, welche .die leuchtende Fläche des -Scheinwerfers in den
Schußkanal hinein abbildet. Der zur Scheibenentfernung konjugierende- Brennpunkt
der Sammellinse ist einige Zentimeter vor der Scheinwerferöffnung angeordnet. In
diesem Brennpunkt wird eine- kleine lichtundurchlässige Kugel oder Scheibe
13 mit Hilfe eines sie tragenden und in einer Klemmvorrichtung 14 beweglichen
Winkelarmes 15 eingestellt, derart, daß der Schatten der Kugel oder Scheibe durch
die Sammellinse 12 genau auf die Scheibe 4 projiziert wird.
-
Durch diese Anordnung wird erreicht, daß der Schug-kanal allseitig
und bis zu seinem Ende gleichmäßig erleuchtet, daß aber das Scheibenbild der unmittelbaren
Anstrahlung entzogen und so eine störende Reflexion des Scheinwerferlichts zum Schützen
vermieden wird. Die so abgedunkelte Scheibenfläche wird durch kleine Hilfsscheinwerfer
1ö mit genügend schrägem Lichteinfall aus kurzer Entfernung beleuchtet. Hinter der
Scheibe wird zum Ausgleich der Beleuchtung ein heller Hintergrund geschaffen, der,
vom Scliußkanal aus beleuchtet, in Farbe und Oberflächenstruktur eine Tagesbeleuchtung
vortäuscht.
-
Um bei dem langen und engen Schuhkanal einen etwaigen durch einen
glänzenden Kanalanstrich hervorgerufenen Reflex zu vermeiden, sind in dem Kanal
mehrere Blendrahmen 17 aus weißem oder hellem Stoff nach Art der Blenden eingespannt,
wie sie in optischen Geräten zum Abblenden der Rohrwandreflexe verwendet werden.
Diese Blenden nehmen nach der Scheibe hin störendes Nebenlicht auf, ergeben dagegen
nach dem Schützen zu eine zusätzliche, die Ausleuchtung des Schußkanals unterstützende
Reflexionsfläche. Nach dem Schützenraum zu ist die Scheinwerfereinrichtung noch
durch einen Randschirm 18 abgedeckt.
-
Der Schütze blickt also durch einen Kranz von für ihn unsichtbaren
Leuchtsystemen hindurch und sieht das Ziel von einem hellen, Schein umgeben, wobei
etwaige Lichtkontraste und Reflexwirkungen vermieden sind.