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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Stanzen von Registerlöchern in ein
Blattmaterial, wobei sich der hier verwendete Ausdruck nicht
nur auf Papierblätter, sondern auch auf
Kunststoffblätter, photographische Platten, Metallbleche, Filme und
dergleichen bezieht, die in der Graphikindustrie
verwendet werden. Daher wird auf Blätter Bezug genommen, wenn
ein Blattmaterial der obenerwähnten Art gemeint ist. Die
Registerlächer werden verwendet, um die Blätter in einer
vorgegebenen Position genau zu positionieren, wenn die
Blätter behandelt oder auf unterschiedliche Art in
lithographischen Prozessen verwendet werden. Dies kann z. B.
auf die Positionierung von photographischen Platten,
Masken und Filmen bei der Herstellung von Druckplatten
für den Offsetdruck zutreffen. Um letztendlich ein
zufriedenstellendes Ergebnis zu erreichen, z. B. eine gute
Ausrichtung der Farben auf einem Produkt mit
Mehrfarbendruck, ist es eine notwendige Voraussetzung, daß die
gestanzten Registerlöcher auf dem Blatt in einer genau
vorgegebenen Position angeordnet sind.
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Derzeit wird das Blatt vollständig manuell auf der
Stanzvorrichtung positioniert. Auf dem Blatt sind
Justierungsmarkierungen oder andere Referenzpunkte vorgesehen, wobei
dies beim Computersatz bereits mit dem Computer
bewerkstelligt werden kann. Mittels dieser
Justierungsmarkierungen und mittels Sensoren mit Videooptik kann das Blatt
auf einem Stanztisch mit der größtmöglichen Genauigkeit
in der gewünschten Position positioniert werden,
woraufhin das Blatt auf dem Stanztisch fixiert und gestanzt
wird. Eine manuelle Operation dieses Typs ist
zeitaufwendig
und stellt an die Bedienungsperson, die diese
Operation durchführt, große Anforderungen.
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Die US-A 4 280 182 beschreibt ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Stanzen von Löchern in Blätter, wobei ein
Blatt von einem Entnahmemagazin entnommen und auf einem
Tisch angeordnet wird, der im wesentlichen in der
gleichen Ebene wie der Stanztisch angeordnet ist, wobei das
Blatt auf diesem Tisch fixiert wird und der Tisch und
somit das Blatt durch Justieren des Tisches mit einer
Bewegung längs einer einzelnen Achse positioniert wird,
wobei die Kopfbaueinheit und die Stanzpresse ebenfalls in
zueinander senkrechten Richtungen in der Ebene des
Stanztisches bewegt werden können und der Tisch um eine Achse
gedreht wird, die senkrecht zu dieser Ebene verläuft, und
wobei die Positionierung von einem Mikroprozessor
gesteuert wird, woraufhin das Blatt gestanzt wird und das
gestanzte Blatt vom Stanztisch entfernt wird, nachdem es
vom Tisch gelöst worden ist. In diesem Dokument wird die
Stanzpresse längs einer vertikalen Achse hin und her
bewegt, während der Tisch für eine Bewegung längs einer
weiteren Achse gleitend unterstützt ist und die
Kopfbaueinheit längs einer Achse beweglich ist, die senkrecht
zur Achse des Tisches verläuft. In diesem Dokument werden
für die Einstellung längs der drei Achsen drei
verschiedene Elemente bewegt. Ferner sind keine
Justierungsmarkierungen auf dem Blattmaterial vorgesehen, weshalb gemäß
diesem Dokument keine Erfassung dieser
Justierungsmarkierungen vorgesehen ist.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, die manuelle Operation
durch eine automatische Operation mit bisher
unübertroffener Genauigkeit zu ersetzen, die eine Positionierung
des Blattes vor dem Stanzen in der gewünschten Position
gewährleistet.
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Zu diesem Zweck wird gemäß der Erfindung ein Verfahren
zum Stanzen von Registerlöchern in ein Blattmaterial
geschaffen, in dem das Blattmaterial auf einem Stanztisch
mittels Führung von Justierungsmarkierungen auf dem
Blattmaterial bezüglich fest angeordneter
Stanzvorrichtungen positioniert wird, wobei das Verfahren die
Merkmale gemäß Anspruch 1 aufweist.
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Gemäß der Erfindung wird außerdem eine Vorrichtung zum
Durchführen des Verfahrens gemäß Anspruch 3 geschaffen.
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Um die Erfindung genauer zu erläutern, wird auf die
beigefügten Zeichnungen Bezug genommen, in welchen:
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Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Vorrichtung gemäß der
Erfindung ist;
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Fig. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung der Fig. 1
ist;
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Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines Stanztisches
mit Stanzvorrichtungen und Sensoren ist;
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Fig. 4 eine schematische Draufsicht eines auf dem
Stanztisch angeordneten einstellbaren Abschnitts ist;
und
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Fig. 5 eine Draufsicht eines Blattes mit
Justierungsmarkierungen ist.
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Die in den Fig. 1 und 2 gezeigte Vorrichtung enthält
einen Rahmen 10 mit drei getrennten Abschnitten, nämlich
einem Entnahmemagazin 11, einem Stanztisch 12 sowie einem
Fertigprodukt-Magazin 13. Das Entnahmemagazin 11 besitzt
Führungen 14, die für die Einstellung auf
unterschiedliche Blattgrößen verstellt werden können, wobei ein
Blattstapel in diesem Magazin in Fig. 1 mit den
strichpunktierten Linien 15 dargestellt ist. Das Fertigprodukt-
Magazin 13 besitzt in ähnlicher Weise Führungen 16, wobei
der Papierstapel in diesem Magazin mit strichpunktierten
Linien 17 dargestellt ist.
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Zwei Führungen 21 sind durch Flansche 18, 19 und 20
unterstützt, die vom Rahmen 10 abstehen, wobei sich die
Führungen längs des Rahmens über den Stanztisch 12 und
das Fertigprodukt-Magazin 13 und über den Abschnitt des
Entnahmemagazins 11, der zum Stanztisch 12 benachbart
ist, erstrecken. Zwei Saugrampen 22 und 23 sind
verschiebbar auf den Führungen 21 geführt und mit einer
Linearantriebseinrichtung 24 wie z. B. einem doppelt
wirkenden Druckluftschlitten verbunden, um durch die
Einrichtung längs der Führungen, die mit festen Abstand
angeordnet sind, angetrieben zu werden. Die Saugrampen
können durch die Antriebseinrichtung 24 von der in den
Fig. 1 und 2 gezeigten linken Endposition, in der die
Saugrampe 22 über dem rechten Ende des Blattstapels 15
angeordnet ist und die Saugrampe 23 über dem rechten Ende
des Vakuumtisches 25 angeordnet ist, der in der gleichen
Ebene angeordnet ist wie der Stanztisch 12, in eine linke
Endposition verschoben werden, in der die Saugrampe 22 in
die Position verschoben worden ist, in der sich die
Saugrampe 23 in Fig. 1 befindet, und die Saugrampe 23 zum
Fertigprodukt-Magazin 13 verschoben worden ist, wo sie
über dem rechten Ende - des Stapels 17 angeordnet ist,
wobei die Saugrampe in dieser Position durch die
strichpunktierten Linien 23' dargestellt ist. Die Saugrampen
können zwischen diesen Endpositionen verschoben werden,
so daß die Saugrampe 22 das oberste Blatt des Stapels
15 -greift und auf den Stanztisch 12 zieht, wobei sie das
Blatt über dem Vakuumtisch 25 positioniert, wie mit den
strichpunktierten Linien 15' gezeigt ist. Gleichzeitig
wird das auf dem Stanztisch 12 gezeigte Blatt von der
Saugrampe 23 ergriffen und in das Fertigprodukt-Magazin
13 gezogen, wo es abgelegt wird, um gemeinsam mit anderen
Blättern, die in das Fertigprodukt-Magazin befördert
worden sind, den Stapel 17 zu bilden, der somit gestanzte
Blätter enthält. Um das Ziehen des Blatts aus dem
Entnahmemagazin 12 zur erleichtern, sind in diesem Magazin
auf herkömmliche Weise Druckrollen 26 montiert.
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Im folgenden werden mit Bezug auf die Fig. 3 bis 5 die
Elemente zum Positionieren des Blatts 15' auf dem
Stanztisch 12 und zum Stanzen dieses Blatts nach der genauen
Positionierung desselben auf dem Stanztisch genauer
beschrieben, die einen Teil der Vorrichtung bilden.
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Der Vakuumtisch 25 kann eine herkömmliche Konstruktion
aufweisen, und ist so aufgebaut, daß ein Blatt gegen
dessen Oberfläche gedrückt wird, wenn der Vakuumtisch mit
einem Unterdruck beaufschlagt wird, d. h. aktiviert wird.
In der Vorrichtung gemäß der Erfindung ist der
Vakuumtisch einstellbar im Stanztisch 12 ausgeführt, so daß er
in den durch die Doppelpfeile der Fig. 4 gezeigten
Richtungen X und Y verschoben und in der durch einen
Doppelpfeil gezeigten Richtung Z gedreht werden kann. Die
Einstellung des Vakuumtisches kann mittels elektrischer
Schrittmotoren bewerkstelligt werden, die bei der
Positionierung des Vakuumtisches die größtmögliche
Genauigkeit bieten.
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Auf dem Stanztisch 12 sind nahe dem Vakuumtisch an den
Längskanten desselben vier Stanzbaueinheiten 27 eines
herkömmlichen Typs vorgesehen. Auf dem Stanztisch sind
ferner zwei Kameras vorgesehen, deren Objektive nach
unten gegen den Stanztisch gerichtet sind, wobei diese
Kameras Sensoren zum Erfassen der Position des auf dem
Stanztisch 15' angeordneten Blattes mittels der Führungen
der Justierungsmarkierungen 29 (Fig. 5) bilden, die auf
jedem Blatt im Entnahmemagazin vorhanden sind. Die
Justierungsmarkierungen können von unterschiedlichem Typ
sein. Die Markierungen sind hier als Kreuze gezeigt,
jedoch können sie auch Punkte, Kreise, Quadrate oder
dergleichen oder Kombinationen daraus umfassen.
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Zur Steuerung der verschiedenen Arbeitsschritte des
Verfahrens gemäß der Erfindung in der beschriebenen
Vorrichtung sollten die Kameras 28 mit einem
Mikroprozessor verbunden sein, um durch Führung der
Justierungsmarkierungen 29 Eingangssignale für den Mikroprozessor zu
liefern, wobei die Eingangssignale die Position des auf
dem Stanztisch 12 liegenden Blatts 15 anzeigen.
Entsprechend einem im Mikroprozessor gespeicherten Programm und
in Abhängigkeit von den von den Kameras empfangenen
Eingangssignalen steuert der Mikroprozessor die
Antriebseinrichtung 24 und die mit dem Vakuumtisch 25
verbundenen Schrittmotoren. Die Programmierung und der
Aufbau des Mikroprozessors zur Durchführung einer solchem
Steuerung kann auf der Grundlage des allgemeinen
Fachwissens des Standes der Computertechnik verwirklicht werden,
weshalb dies hier nicht genauer beschrieben wird.
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Um das Verfahren der Erfindung zu erläutern, das die
beschriebene Vorrichtung verwendet, wird zu Beginn
angenommen, daß die Vakuumrampe 22 das Blatt 15' auf dem
Stanztisch 12 positioniert hat und zu der in den Fig. 1
und 2 gezeigten linken Position zurückgekehrt ist. Die
Positionierung des Blatts 15' wird vom Mikroprozessor
gesteuert, der die Bewegung des Blatts auf dem Stanztisch
12 anhält, wenn die Kameras 28 die
Justierungsmarkierungen 29 erfassen. Anschließend kann das Blatt 15' auf dem
Stanztisch mit einer Genauigkeit von < 1,0 mm
positioniert werden, jedoch ist diese Genauigkeit für das
Stanzen des Blattes nicht ausreichend, weshalb eine
Feineinstellung vorgenommen werden muß. Diese Feineinstellung
der Position des Blatts 15' wird mittels des
Vakuumtisches 25 erreicht, der aktiviert wird, sobald das Blatt
15' auf dem Stanztisch 12 positioniert worden ist. In
Abhängigkeit von den Signalen von den Kameras wird
mittels des Mikroprozessors nach Bedarf die Einstellung des
Vakuumtisches 25 und somit des Blatts 15', das auf dem
Vakuumtisch festgehalten wird, in den Richtungen X, Y und
Z bewerkstelligt, so daß die zwei Justierungsmarkierungen
29 unterhalb der Kameras oder bezüglich der auf dem
Positionierungstisch vorhandenen Nullmarken zentriert
werden, wobei während der Positionierung mittels der
Schrittmotoren in den Richtungen X, Y und Z fortlaufend
die Positionen der Justierungsmarkierungen von den
Kaneras erfaßt werden. Diese Positionierung kann mit einer
Genauigkeit von < 0,01 mm durchgeführt werden, wobei
dann, wenn die Positionierung abgeschlossen ist, in
Abhängigkeit von einem Signal vom Mikroprozessor die
Stanzbaueinheiten 27 aktiviert werden, um das Blatt zu
stanzen. Wenn dies durchgeführt ist, wird die Aktivierung
des Vakuumtischs 25 aufgehoben und die
Antriebseinrichtung 24 verschiebt die Saugrampen 22 und 23 in die rechte
Endposition, um das gestanzte Blatt 15' im Fertigprodukt-
Magazin 13 abzulegen und ein neues Blatt aus dem
Entnahmemagazin 11 zu entnehmen, um es auf dem Stanztisch zu
stanzen.
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Die Sensoren zum Erfassen der Justierungsmarkierungen auf
den Blättern können anstelle der hier gezeigten Kameras
z. B. induktive, mechanische oder andere bekannte Typen
von Sensoren umfassen. Ferner kann die
Einstelleinrichtung für den Vakuumtisch selbstverständlich andere
Einrichtungen als elektrische Schrittmotoren umfassen, z. B.
hydraulische oder mechanische Einstelleinrichtungen.