DE69209526T2 - Verbrennungskatalysatoren - Google Patents

Verbrennungskatalysatoren

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  • Diese Erfindung betrifft Verbrennungskatalysatoren und insbesondere Katalysatoren, die zur Verbrennung einer Beschickung mit einem sauerstoffhaltigen Gas, z.B. Luft, insbesondere mit einem Überschuß des sauerstoffhaltigen Gases, um eine vollständige Verbrennung zu bewirken, geeignet sind.
  • Um die Bildung von Stickoxiden (NOx) zu reduzieren, wenn ein Brennstoff, z.B. gasförmige Kohlenwasserstoffe wie Erdgas und/oder Wasserstoff in Luft verbrannt wird, ist es wünschenswert, Brennstoff/Luftgemische einer derartigen Zusammensetzung zu verwenden, daß die adiabatische Flammentemperatur relativ gering ist, im allgemeinen unterhalb von 1500ºC und bevorzugt unterhalb von etwa 1300ºC liegt. Bei vielen Anwendungen bedeutet dieses eine Zusammensetzung, die so reich an Luft ist, daß eine normale Verbrennung instabil ist, und sich möglicherweise nicht selbst unterhalten kann. Eine katalytische Verbrennung, bei der ein Gemisch von Brennstoff und Luft durch ein Bett eines Verbrennungskatalysators geführt wird, ermöglicht es, daß derartige Probleme gelöst werden.
  • Eine Anwendung, bei der katalytische Verbrennung wünschenswert ist, erfolgt in Gasturbinen. Bei der anfänglichen Anlaufphase einer Gasturbine wird ein Gemisch von Brennstoff und Luft, das z.B. mit einem Zündbrenner auf eine Temperatur vorgeheizt wird, die üblicherweise in der Größenordnung von 600 bis 800ºC liegt, wenn der Brennstoff Methan oder Erdgas ist, üblicherweise bei überatmosphärischen Druck, z.B. bei einem Druck im Bereich von 2 bis 20 bar abs. in den Einlaß des Verbrennungskatalysatorbettes eingespeist. Verbrennung wird an der Katalysatoroberfläche durchgeführt, wobei bei erhöhter Temperatur ein Gasstrom gebildet wird. Es findet eine schnelle Steigerung der Temperatur des Katalysatorbettes bis etwa auf die adiabatische Flammentemperatur, üblicherweise etwa 1200ºC statt, wenn der Katalysator zündet. Der Punkt an dem dieses stattfindet, hängt mit der Vorheiztemperatur und der Katalysatoraktivität zusammen. Bevor die Zündung stattfindet, steigt des Temperatur des Feststoffs exponentiell entlang der Länge des Bettes an. Wenn der Katalysator zündet, kann der gesamte Katalysator im wesentlichen die adiabatische Flammentemperatur aufweisen. Die Durchschnittstemperatur des Gasgemisches steigt durch Wärmeübertragung von dem Feststoff auf die Gasphase allmählicher an. Die.Gastemperatur steigt allmählich an, selbst wenn der Katalysator gezündet ist, d.h. die Vorderseite des Katalysators die adiabatische Flammentemperatur aufweist. Wenn die Temperatur des Gasgemisches einen Wert, üblicherweise etwa 900ºC erreicht, an dem die homogene Verbrennung beginnt, findet eine schnelle Zunahme der Gastemperatur bis etwa auf die adiabatische Flammentemperatur statt. Wenn der Katalysatorkörper wie üblich, in Form eines Monolithen mit hindurchführenden Kanälen, z.B. in einer Wabenkonfiguration vorliegt, kann eine höhere Temperatur erforderlich sein, um eine homogene, d.h. Gasphasenreaktion zu erreichen, da es einige Hinweise gibt, die nahelegen, daß die Kanäle des Monolithen die Gasphasenreaktionen quenchen können.
  • Wenn eine Gasturbine mit katalytischer Verbrennung betrieben wird, ist es üblicherweise wünschenswert, das Vorheizen der Beschickung, z.B. auf die Temperatur zu verringern, die der Auslaßtemperatur des Kompressors
  • entspricht, der die Luft und den Brennstoff komprimiert, üblicherweise etwa 300 bis 400ºC, sobald sich die Verbrennung etabliert hat.
  • Es kann dem entnommen werden, daß der Katalysator bei einer relativ niedrigen Speisetemperatur eine katalytische Aktivität aufweisen muß, aber auch ein Erhitzen auf relativ hohe Temperaturen, die erheblich oberhalb von 1000ºC liegen, aushalten muß, ohne daß die Aktivität bei niedriger Temperatur verloren geht.
  • Auch bei Betrieb einer Gasturbine unter Einsatz von katalytischer Verbrennung muß der Katalysator nicht nur dazu in der Lage sein, hohe Temperatur auszuhalten, sondern auch den thermischen Schock von schnellen Temperaturveränderungen auszuhalten, die von wiederholtem Anhalten und Starten der Verbrennung herrühren. Gasturbinen werden üblicherweise auch unter Einsatz von hohen Gasflußgeschwindigkeiten betrieben. Diese Bedingungen stellen strenge Anforderungen an die Materialien, die als Katalysator verwendet werden können.
  • Bei Verbrennungskatalysatoren, die unter weniger strengen Bedingungen verwendet wurden, wurden üblicherweise eines oder mehrere Metalle der Gruppe VIII und/oder deren Oxide eingesetzt, die auf einem geeigneten hitzebeständigen Trägermaterial aufgebracht waren. Beispiele derartiger Metalle und Oxide, die vorgeschlagen worden sind, umfassen Metalle der Platin-Gruppe wie Platin oder Rhodium oder deren Gemische, oder Eisen oder Nickel in der metallischen oder Oxidform. Wir haben gefunden, daß derartige Katalysatoren für Anwendungen ungeeignet sind, bei denen adiabatische Flammentemperaturen von mehr als etwa 1000ºC auftreten. Um eine zufriedenstellende Aktivität zu erreichen, muß das katalytisch wirksame Material daher eine große Oberfläche aufweisen; bei den Temperaturen, die wahrscheinlich erreicht werden, verlieren die vorstehend genannten Katalysatoren als Ergebnis einer thermischen Sinterung, die eine Verringerung der Oberfläche ergibt, und/oder als Ergebnis davon, daß das aktive Material bei derartigen Temperaturen einen merklichen Dampfdruck mit der Folge des Verlusts von aktivem Material durch Verdampfung aufweist, insbesondere wenn der Gasstrom eine hohe Geschwindigkeit aufweist, schnell an Aktivität.
  • In vielen Dokumenten sind oxidische Zusammensetzungen, die bestimmte Seltenerdenoxide, d.h. die Oxide der Elemente der Atomnr. 57 - 71, insbesondere Ceroxid enthalten, zur katalytischen Verbrennung vorgeschlagen wurden, aber diese Zusammensetzungen enthalten im allgemeinen ebenfalls Metalle der Gruppe VIII als aktive Komponente und sind so bei Anwendungen ungeeignet, bei denen das Metall der Gruppe VIII oder dessen Oxid dazu neigt, zu sintern und/oder zu verdampfen.
  • Die Seltenerdenoxide, Ceroxid, Terbiumoxid und Praseodymiumoxid sind ionische Oxide mit Fluorit-Struktur: diese Klasse von Oxiden umfaßt auch stabilisiertes Zirkoniumoxid und Hafniumoxid. Ceroxid, Terbiumoxid und Praseodymiumoxid haben defekte Strukturen und es kann angenommen werden, daß sie einen Sauerstoffmangel aufweisen, wobei Terbiumoxid und Praseodymiumoxid einen größeren Sauerstoffmangel aufweisen als Ceroxid. Es wird angenommen, daß Materialien mit einem Sauerstoffmangel eine katalytische Aktivität bewirken, obwohl Ceroxid selbst nur eine geringe katalytische Verbrennungsaktivität aufweist.
  • Für die Verwendung als Katalysator ist die Oberfläche ein wichtiger Parameter, wobei eine große Oberfläche notwendig ist. Materialien mit großer Oberfläche können z.B. durch vorsichtige Verdampfung einer Lösung der entsprechenden Nitrate oder durch Ausfällung des Oxides oder einer Vorstufe davon, erhalten werden. Das Aussetzen oxidischer Materialien mit einer großen Oberfläche und einem hohem Grad an Sauerstoffmangel an hohe Temperaturen bewirkt ein Sintern und in der Folge einen Verlust an Oberfläche und katalytischer Aktivität. Als Ergebnis davon sind die Fluoritoxide mit größerem Oxidmangel, Praseodymiumoxid und Terbiumoxid selbst nicht als Verbrennungskatalysatoren geeignet.
  • Gewisse ionische Oxidzusammensetzungen mit Fluoritstruktur, die zwei oder mehr Oxide von Elementen enthalten, die aus der Gruppe IIIa (einschließlich der Seltenenerden) oder der Gruppe IVA des Periodensystems (wie in der UK "Abridgements of Patent Specifications" veröffentlicht) ausgewählt wurden und die eines oder mehrere Sauerstoffmangeloxide umfassen, ergeben Katalysatoren, die eine erheblich gesteigerte Aktivität aufweisen und die eine angemessene Oberfläche beibehalten nachdem sie hohen Temperaturen ausgesetzt wurden. Andere Katalysatoren, die Gemische von Oxiden von Elementen der Gruppe IIIa und/oder Gruppe IVA umfassen, und die ein Sauerstoffmangeloxid enthalten, und die bei einer hohen Temperatur eine gute Stabilität aufweisen, werden nachstehend beschrieben.
  • Die Aktivität bei tiefer Temperatur ist bei derartigen Katalysatoren jedoch in einigen Fällen nicht angemessen und ihre Verwendung macht so den Einsatz von relativ hohen Einspeisungstemperaturen notwendig.
  • Wir haben nun festgestellt, daß gewisse Oxide der Gruppe VIII, die eine relativ gute Aktivität bei tiefer Temperatur aufweisen&sub1; eine sich selbst beschränkende Fähigkeit aufweisen, und zusammen mit den vorstehend genannten Zusammensetzungen verwendet werden, die eines oder mehrere Sauerstoffmangeloxide enthalten, um ein brauchbares Katalysatorsystem zu ergeben.
  • Es wird daher angenommen, daß die aktiven Spezies von palladium- und kobalthaltigen Verbrennungskatalysatoren Palladiummonoxid (PdO) bzw. Kobalt(II,III)-oxid (00304) sind. Wenn sie einer ausreichend hohen Temperatur, etwa 800ºC im Fall von Palladiummonoxid, und etwa 920ºC im Fall von Kobalt(II,III)-oxid unterworfen werden, verlieren diese Oxide ein Sauerstoffatom, so daß metallisches Palladium bzw. Kobaltoxid (CoO) entsteht. Durch Auswahl von geeigneten Katalysatorträgern kann es möglich sein, diese Temperaturen zu steigern. Gemäß den Phasendiagrammen wird so kein freies Palladium gebildet, bis die Temperatur 1050ºC. übersteigt, wenn seltene Erden wie Neodymiumoxid oder Lanthan(III)-oxid als Träger für Palladiummonoxid verwendet werden. Es wird angenommen, daß die Aktivität der katalytischen Verbrennung von Palladiummetall und Kobaltoxid wesentlich geringer ist als die der entsprechenden oxidierten Spezies. Wenn die Temperatur des Katalysators die vorstehend genannte Zersetzungstemperatur erreicht, nimmt so die Geschwindigkeit der Zunahme der katalytischen Aktivität mit zunehmender Temperatur ab und es kann bei Temperaturen oberhalb dieses Grades keine Verbrennung mehr aufrecht erhalten werden. Wenn die Temperatur erheblich unter die Zersetzungstemperatur fällt, reagieren die inaktiven Spezies mit dem sauerstoffhaltigen Gas, was wieder zu den katalytisch aktiven Spezies führt. Verbrennungskatalysatoren, die Palladiummonoxid oder Kobalt(II, III)-oxid enthalten, können folglich in dem Sinne selbstbeschränkend gemacht werden, daß die Temperatur des Katalysators bei Verwendung nicht wesentlich über die genannte Zersetzungstemperatur steigen wird.
  • In der vorliegenden Erfindung wird diese selbstbeschränkende Fähigkeit von Palladiummonoxid- oder Kobalt(II,III)- oxid-Verbrennungskatalysatoren verwendet, um eine Verbrennung eines Teils eines Brennstoffs bei tiefer Temperatur zu bewirken, wodurch ein heißes, teilweise verbranntes Gemisch entsteht. Die Verbrennung dieses teilweise verbrannten Gemisches kann dann unter Verwendung eines vorstehend beschriebenen Sauerstoffmangelkatalysators fortgeführt werden.
  • In der EP-A-144 094 wird.ein Verfahren zur Verbrennung eines brennbaren Gemisches beschrieben, das einen Brennstoff und ein sauerstoffhaltiges Gas enthält, umfassend Hindurchführen von mindestens einem Teil des brennbaren Gemisches bei einer erhöhten Speisetemperatur durch einen ersten Verbrennungskatalysatorkörper, wobei der Katalysator Palladiummonoxid und/oder Kobalt(II,III)-oxid umfaßt, wobei darin eine Verbrennung eines Teils des genannten brennbaren Gemisches durchgeführt wird, wodurch ein heißes, teilweise verbranntes Gemisch entsteht, und dann Hindurchführen des genannten heißen, teilweise verbrannten Gemisches, zusammen mit dem Rest, wenn vorhanden, des genannten brennbaren Gemisches durch einen zweiten Verbrennungskatalysatorkörper. Die vorliegende Erfindung betrifft ein derartiges Verfahren, wobei der Katalysator des zweiten Katalysatorkörpers im wesentlichen frei von Elementen der Gruppe VIII des Periodensystems oder deren Verbindungen ist und ein inniges Gemisch von Oxiden von mindestens zwei Elementen, ausgewählt aus den Gruppen IIIa und IVA des Periodensystems umfaßt, wobei mindestens eines der Oxide Sauerstoffmangel aufweist.
  • In der vorliegenden Erfindung sollte die erhöhte Speisetemperatur ausreichen, daß die Verbrennung des brennbaren Gemisches in dem ersten Verbrennungskatalysatorkörper aufrecht erhalten wird, und sie liegt vorzugsweise im Bereich von 250 bis 450ºC. Ein Teil des brennbaren Gemisches kann am ersten Verbrennungskatalysatorkörper vorbeigeführt werden, wobei zum Beispiel eine Umlenkvorrichtung wie in der EP-A-491 481 beschrieben, verwendet wird. Die Größe des ersten Katalysatorkörpers und das Verhältnis der dadurch hindurchtretenden brennbaren Mischung sollte ausreichen, um sicherzustellen, daß das heiße, teilweise verbrannte Gemisch, das mit irgendeiner brennbaren Mischung gemischt wurde, die an dem ersten Katalysatorkörper vorbeigeführt worden ist, eine dafür ausreichende Temperatur aufweist, daß die Verbrennung in dem zweiten Katalysatorkörper aufrecht erhalten werden kann.
  • Der zweite Katalysatorkörper, d.h. derjenige, der ein Sauerstoffmangeloxid enthält, weist vorzugsweise die in der EP-A-472 307 beschriebene Zusammensetzung auf. Vorzugsweise enthält er von der Gesamtanzahl der vorhandenen Atome der Elemente der Gruppen IIIa und IVA a) eine Gesamtmenge von mindestens 60 % von Atomen von mindestens einem Element, ausgewählt aus Cer, Zirkonium und Hafnium und b) eine Gesamtmenge von mindestens 5 % von Atomen von mindestens einem anderen Element der Gruppe IIIa als Cer; mit der Maßgabe, daß eine Gesamtmenge von mindestens 5 % Atome von mindestens einem Element mit variabler Valenz, ausgewählt aus Titan, Cer, Praseodymium und Terbium sind; und daß die vorhandenen Elemente Titan und mindestens ein Element der Gruppe IIIa oder mindestens zwei Elemente der Gruppe IIIa umfassen; und die Gesamtmenge von jeglichem Cer und jeglichem Atom der Gruppe IIIa mit nicht-variabler Valenz mindestens 5 % beträgt.
  • Sauerstoffmangel-Katalysatoren mit Fluorit-Struktur umfassen vorzugsweise ein inniges Gemisch von a) Ceroxid, b) Praseodymiumoxid und/oder Terbiumoxid und vorzugsweise ebenfalls c) Lanthan(III)oxid. Bei bevorzugten Zusammensetzungen liegen etwa 0,5 bis 2,5 Lanthanatome für jedes vorhandene Praseodymium- und Terbiumatom vor.
  • Andere Katalysatoren mit einer guten Aktivität bei hoher Temperatur, wenn auch in einigen Fällen mit einer geringeren Aktivität bei niedriger Temperatur als die vorstehend erwähnten Katalysatoren auf Ceroxid-Basis, umfassen ein inniges Gemisch von Oxiden von Praseodymium, mindestens einem Element der Gruppe IIIa mit nicht-variabler Valenz und gegebenenfalls Zirkonium, wobei die Zusammensetzung eine Gesamtmenge von 10 bis 50 % Praseodymiumatome, 0 bis 45 % Zirkoniumatome und 20 - 90 % der genannten Atome der Gruppe IIIa mit nicht-variabler Valenz enthält&sub1; wobei die Prozentsätze auf der Gesamtzahl von Praseodymium, Zirkonium und Atomen der Gruppe IIIa mit nicht-variabler Valenz in dem genannten innigen Gemisch bezogen sind.
  • Das innige Gemisch ist vorzugsweise im wesentlichen frei von anderen Elementen, z.B. Elementen der Gruppe VIII oder deren Verbindungen, da derartige Verbindungen dazu neigen, daß ihnen bei hohen Temperaturen Stabilität fehlt.
  • Der Katalysator des zweiten Katalysatorkörpers kann Zirkonium-frei sein, in welchem Fall der Anteil an Atomen der Gruppe IIIA mit nicht-variabler Valenz 50 bis 90 % der Gesamtmenge von Praseodymium und Atomen der Gruppe IIIa mit nicht-variabler Valenz ausmachen, oder er kann Zirkoniumoxid enthalten: vorzugsweise enthalten die Zusammensetzungen Zirkoniumoxid in einer derartigen Menge, daß die Zirkoniumatome mindestens 5 % der Gesamtmenge an Praseodymium, Zirkonium und Atomen der Gruppe IIIa mit nicht-variabler Valenz ausmachen. Vorzugsweise beträgt der Anteil an Zirkoniumatomen weniger als 30 % und der Anteil an Atomen der Gruppe IIIa mit nicht-variabler Valenz beträgt mindestens 40% der Gesamtzahl der Zirkonium-, Praseodymium- und Atome der Gruppe IIIa mit nicht-variabler Valenz.
  • Die Atome der Gruppe IIIa mit nicht-variabler Valenz können ausgewählt werden aus Scandium, Yttrium und anderen Seltenerden-Elementen als Praseodymium, Terbium und Cer. Bevorzugte Elemente der Gruppe IIIa mit nicht-variabler Valenz sind Yttrium, Lanthan und Neodymium. Gemische derartiger Elemente der Gruppe IIIa mit nicht-variabler Valenz können verwendet werden. Während die Gegenwart von Elementen der Gruppe IIIa mit variabler Valenz wie Cer und Terbium vorzugsweise vermieden wird, schließen wir die Gegenwart von geringen Mengen von derartigen Elementen der Gruppe IIIa mit variabler Valenz nicht aus. Der Anteil an anderen Elementen der Gruppe IIIa mit variabler Valenz als Praseodymium beträgt vorzugsweise weniger als 5 % der Gesamtmenge von Zirkonium- und Atomen der Elemente der Gruppe IIIa (einschließlich Praseodymium) in der Zusammensetzung.
  • Die Katalysatoren werden im allgemeinen auf einem Träger verlangt: Ein geeigneter hitzebeständiger Träger, z.B. Aluminiumoxid, Mullit, oder Siliciumcarbid, vorzugsweise in Form einer Wabe, mit einer Vielzahl von Durchlässen, vorzugsweise mindestens 25 Durchlässen pro cm² der Wabenquerschnittsfläche können mit einer Aufschlämmung der Katalysatorzusammensetzung beschichtet werden, gefolgt von Brennen, um eine haftende Beschichtung zu bilden. In alternativer Weise kann der Katalysator selbst z.B. durch Extrusion zu einer Wabenstruktur durch das in der GB-A-1 385 907 beschriebene Verfahren, insbesondere unter Verwendung der in der EP-A-134 138 beschriebenen Technik zu der gewünschten Gestalt geformt werden. Um einen Katalysator bereitzustellen, der gegenüber dem thermischen Schock beständig ist, der wahrscheinlich bei einigen Anwendungen der katalytischen Verbrennung z.B. bei Gasturbinen vorkommen wird, wo der Katalysator in selbsttragender Form verwendet werden muß, wird es bevorzugt, daß er in Form eines keramischen Schaums, z.B. durch die in den GB-A-1 537 549 und GB-A-2 027 688 beschriebenen Verfahren hergestellt wird. In alternativer Weise kann der Katalysator eine Beschichtung auf einem derartigen Schaum sein, der aus einem geeigneten Trägermaterial hergestellt wurde. Im Falle des Palladiumoxid- oder Kobaltoxid-Katalysators wird der hitzebeständige Träger im allgemeinen einen zweiten Träger aus einer oxidischen Zwischenschicht mit einer großen Oberfläche, z.B. Aluminiumoxid, Zirkoniumoxid oder ein Oxid einer Seltenen Erde aufweisen von der wiederum der Palladium- oder Kobaltoxid-Katalysator getragen wird.
  • In der vorliegenden Erfindung werden die Katalysatoren vorzugsweise so angeordnet, daß der Palladiumoxid- oder Kobaltoxid-Katalysator im allgemeinen keiner Temperatur oberhalb von etwa 980ºC unterworfen werden wird, so daß der Verlust an Metall der Gruppe VIII durch Sintern und/oder Verdampfen minimiert wird.
  • Die vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert.
  • Beispiel 1
  • In einer Reihe von Versuchen wurde die Geschwindigkeitskonstante der Verbrennung von Methan mit Luft bei Atmosphärendruck für einen Katalysator bestimmt, der aus Palladiumoxid auf Aluminiumoxid besteht. Der Palladium- Gehalt betrug 0,5 Gew.-% (ausgedrückt als Metall). Wie erwartet, nahm die beobachtete Geschwindigkeitskonstante zu, wenn die Temperatur auf etwa 600ºC anstieg. Wenn die -Temperatur von etwa 600ºC auf 680ºC weiter erhöht wurde, blieb die gemessene Geschwindigkeitskonstante im wesentlichen konstant. Wenn die Temperatur noch weiter erhöht wurde, nahm die gemessene Geschwindigkeitskonstante ab, bis die Temperatur etwa 800ºC erreichte, worauf sie wieder anfing, mit der Temperatur zu steigen. Die Aktivität nahm jedoch nachfolgend wahrscheinlich durch Sintern und Verdampfen des Palladiums ab, wenn die Temperatur weiter gesteigert wurde. Berechnungen aus Dampfdruckdaten von Palladium zeigen so, daß das gesamte vorstehende Palladium bei einer Temperatur von 1000ºC in etwa 3 bis 4 Monaten durch Verdampfung verloren ginge. Wenn auch der Einfluß des Rundungshalbmessers der Palladium-Teilchen auf die Verlustgeschwindigkeit durch Verdampfung mit berücksichtigt wird, würden die kleineren Teilchen, d.h. diejenigen, die pro Einheitsgewicht die größte. Oberfläche und daher die größte katalytische Aktivität pro Einheitsgewicht aufweisen, erheblich schneller verdampfen und/oder sintern..
  • Beispiel 2
  • Die Geschwindigkeitskonstante wurde auch für die Verbrennung von Methan mit Luft bei Atmosphärendruck für einen Katalysator bestimmt, der aus einer Ceroxid/Lathan(III)- oxid/Praseodymiumoxid-Zusammensetzung mit Atomverhältnissen von Ce 81,1 : La 10,2 : Pr 8,7 bestand. Die Geschwindigkeitskonstante nahm stetig zu, wenn die Temperatur gesteigert wurde. Bei Temperaturen oberhalb von 960ºC war die Geschwindigkeitskonstante größer als die des vorstehend beschriebenen Palladium-Katalysators bei der gleichen Temperatur.
  • Beispiel 3
  • Es ist daher aus den vorstehenden Beispielen klar, daß ein Katalysatorsystem erfunden werden konnte, bei dem die Verbrennung zuerst unter Verwendung des Palladium-Katalysators und dann mit dem Selten Erden-Katalysator bewirkt wird. Eine Anordnung, bei der der Selten Erden-Katalysator verwendet wird, wenn die Katalysatortemperatur die Temperatur übersteigt, bei der der Selten Erden-Katalysator aktiver ist als der Palladium-Katalysator, wird nachstehend beschrieben.
  • Ein erster Katalysatorkörper wird in Form einer Aluminiumoxidwabe hergestellt, die eine Aluminiumoxidzwischenschicht aufweist, die mit einer bei Erhitzen zu Palladiumoxid zersetzbaren Palladium-Verbindung imprägniert ist. Die Menge der Palladium-Verbindung entspricht einem Gesamtpalladium- Gehalt von 0,5 Gew.-% der Wabe. Die Wabe hat Durchlässe von dreieckiger Konfiguration und eine Wandstärke der Durchlässe von 0,3 mm. Die Durchlässe weisen eine derartige Größe auf, daß pro cm² des Wabenquerschnittes 28 Durchlässe vorhanden sind. Die Wabe hat eine Länge von 60 mm. Ein zweiter Katalysatorkörper wird hinter dem ersten Katalysatorkörper angeordnet. Der zweite Katalysatorkörper liegt in Form einer Wabe mit einer ähnlichen Konfiguration aber mit einer Länge von 90 mm vor. Der aktive Katalysator des zweiten Katalysatorkörpers ist die vorstehend erwähnte Ceroxid/Lantan(III)-oxid/Praseodymiumoxid-Zusammensetzung.
  • Es ist berechnet worden, daß, wenn ein Erdgas/Luf tgemisch von einer Zusammensetzung, die eine adiabatische Flammentemperatur von 1200ºC ergibt, bei einem Druck von 10 bar abs. bei einer Geschwindigkeit von 50 kg/m² des Querschnitts der Wabe und bei einer Einlaßtemperatur von 350ºC durch den ersten Katalysatorkörper und dann durch den zweiten Katalysatorkörper hindurchgeführt wird, der Katalysator und das Gas die folgenden Temperaturen aufweisen werden: Abstand (mm) von der Vorderseite des ersten Katalysatorkörpers Temperatur (ºC) Katalysator Gas

Claims (7)

  1. -1. Verfahren zur Verbrennung eines brennbaren Gemisches, das einen Brennstoff und ein sauerstoffhaltiges Gas enthält, umfassend Hindurchführen von mindestens einem Teil des genannten brennbaren Gemisches bei einer erhöhten Speisetemperatur durch einen ersten Verbrennungskatalysatorkörper, wobei der Katalysator Palladiummonoxid und/oder Kobalt(II, III)-oxid umfaßt, und wobei darin eine Verbrennung eines Teils des genannten brennbaren Gemisches durchgeführt wird, wodurch ein heißes, teilweise verbranntes Gemisch entsteht, und dann Hindurchführen des genannten heißen, teilweise verbrannten Gemisches, zusammen mit dem Rest, wenn vorhanden, des genannten brennbaren Gemisches durch einen zweiten Verbrennungskatalysatorkörper, wobei der Katalysator im wesentlichen frei von Elementen der Gruppe VIII des Periodensystems oder deren Verbindungen ist und ein inniges Gemisch von Oxiden von mindestens zwei Elementen, ausgewählt aus den Gruppen IIIa und IVA des Periodensystems umfaßt, wobei mindestens eines der Oxide Sauerstoffmangel aufweist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der zweite Verbrennungskatalysator eine oxidische Zusammensetzung mit Fluoritstruktur ist.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei der zweite Verbrennungskatalysator von der Gesamtzahl der vorhandenen Atome der Elemente der Gruppen IIIa und IVa a) eine Gesamtmenge von mindestens 60 % von Atomen von mindestens einem Element, ausgewählt aus Cer, Zirkonium und Hafnium und b) eine Gesamtmenge von mindestens 5 % von Atomen von mindestens einem anderen Element der Gruppe IIIa als Cer enthält; mit der Maßgabe, daß eine Gesamtmenge von mindestens 5 % Atome von mindestens einem Element mit variabler Valenz sind, ausgewählt aus Titan, Cer, Praseodymium und Terbium; und daß die vorhandenen Elemente Titan und mindestens ein Element der Gruppe IIIa, oder mindestens zwei Elemente der Gruppe IIIa umfassen; und die Gesamtmenge von jeglichem Cer und jeglichen Atomen der Gruppe IIIa mit nicht-variabler Valenz mindestens 5 % beträgt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei der zweite Verbrennungskatalysator ein inniges Gemisch von a) Ceroxid, b) Praseodymiumoxid und/oder Terbiumoxid umfaßt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei der zweite Katalysator auch Lanthan(III)-oxid enthält.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 5, worin 0,5 bis 2,5 Lanthanatome für jedes Praseodymium- und Terbiumatom vorliegt, das in dem zweiten Katalysator vorhanden ist.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1 wobei der zweite Katalysator ein inniges Gemisch von Oxiden von Praseodymium, mindestens einem Element der Gruppe IIIa mit nichtvariabler Valenz und gegebenenfalls Zirkonium enthält, wobei die genannte Zusammensetzung eine Gesamtmenge von 10 - 50 % Praseodymiumatome, 0 - 45 % Zirkoniumatome und 20 - 90 % der genannten Atome der Elemente der Gruppe IIIa mit nicht-variabler Valenz enthält, wobei die Prozentsätze auf die Gesamtzahl der Praseodymium-, Zirkonium- und Atome der Elemente der Gruppe IIIa mit nicht-variabler Valenz in dem genannten innigen Gemisch bezogen sind.
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