DE69208C - Elektropneumatische Tractur für Orgeln und ähnliche Instrumente - Google Patents
Elektropneumatische Tractur für Orgeln und ähnliche InstrumenteInfo
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-
- G—PHYSICS
- G10—MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
- G10B—ORGANS, HARMONIUMS OR SIMILAR WIND MUSICAL INSTRUMENTS WITH ASSOCIATED BLOWING APPARATUS
- G10B1/00—General design of organs, harmoniums or similar wind musical instruments with associated blowing apparatus
- G10B1/02—General design of organs, harmoniums or similar wind musical instruments with associated blowing apparatus of organs, i.e. pipe organs
- G10B1/04—General design of organs, harmoniums or similar wind musical instruments with associated blowing apparatus of organs, i.e. pipe organs with electric action
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Description
KAISERLICHES
PATENTAM
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Windregelungsvorrichtung für Orgeln und
ähnliche Musikinstrumente, und zwar hauptsächlich für solche, welche auf elektropneumätischem
Wege bethätigt werden. Es wird der -Zweck verfolgt, die Windregelungsvorrichtung
derart einzurichten, dafs in einem höheren Mafse und in vollkommenerer Weise als mit
den bisher benutzten Vorrichtungen einer verhältnifsmäfsig grofsen Windmenge bei einer
geringen Bewegung des Ventils der Durchtritt ;gestattet wird, und zwar derart, dafs der Aufwand
der elektrischen oder sonstigen Energie, welche zur Bethätigung benutzt wird, ein sehr
geringer ist, dafs ferner die Kraft augenblicklich zur Geltung kommt und mit grofser
Exactheit die Bewegungen ausführt, welche durch die Bethätigungsvorrichtung am Spieltisch
eingeleitet wird. Der letztere Umstand ist bei der vorliegenden Erfindung von besonderer
Wichtigkeit.
Die Fig. 1, 2 und 3 zeigen den vorliegenden
Gegenstand in seiner Anwendung auf eine elektropneumatische Bethätigungsvorrichtung für
eine Orgel, und zwar ist die Fig. 2 ein Grundrifs der Fig. 1, wobei die Deckplatte entfernt
ist, und die Fig. 3 zeigt in vergröfsertem Mafsstabe einen Theil der in der Fig. 1 dargestellten
Vorrichtung.
Der hufeisenförmige Elektromagnet E'2 ist
durch Drähte e20 mit dem Stromkreis des Be-■thätigungsmechanismus
verbunden. E3 ist das primäre oder Ankerventil und E4 der Ventilsitz,
welcher sich nach der Atmosphäre hin öffnet, e21 ist die Kammer des Klappenventils
und mit K ist die Windlade bezeichnet.
ΕΙΊ ist ein biegsames Diaphragma, welches
einen Windkanal E10 zwischen der Lade K und der Kammer e2i abschliefst. Mit E9E13
ist ein zweiter Windkanal bezeichnet, welcher von der Kammer e21 unterhalb des Ventils EB
in die Windlade K führt. E16 bezeichnet einen Durchlafs, welcher sich von der Lade K
nach der Atmosphäre erstreckt. E1* EK ist ein
Doppelventil, welches mit dem Diaphragma E17 durch eine Stange e22 verbunden ist und die
entgegengesetzten Enden des Kanals Ew öffnet und schliefst. Das erwähnte Ventil bildet bei
der Bethätigung den secundären Theil. Der Windkanal K3 führt von dem Durchlafs Ew
nach dem Balg i£2, welcher durch eine
Stange E1 mit der Klappe, dem Schieberventil oder sonstigem zu bethätigenden Theil verbunden
ist.
Wenn der Stromkreis des Magneten E2
durch den Spielenden geschlossen wird, so werden durch die Anziehung , des primären
Ventils J?3 an die Pole des Elektromagneten
die Oeffnungen E13 und ü"9 geschlossen und
der in der Kammer e21 enthaltenen comprimirten
Luft wird der Austritt durch den Ventilsitz EA gestattet. Der Druck in der Windlade
hebt alsdann das Diaphragma -E17 (welches eine
gröfsere Fläche als das secundäre Tellerventil Eli besitzt) empor, setzt den. Durchlafs
K3 des Balges mit der Windlade in Verbindung und schliefst dieselbe zu gleicher Zeit
durch die' Platte IT15 gegen die Atmosphäre ab. Wenn der Stromkreis unterbrochen und
das Ventil Es nicht mehr von dem Magneten angezogen, sondern gegen den Sitz E4 durch
den Winddruck in der Lade K angeprefst
wird, so füllt sich die Kammer e21 wieder mit
von der Windlade kommender comprimirter Luft, und das doppelte Ventil EH E15 kehrt in
seine Normalstellung zurück.
Bei den meisten dieser Constructionen wird ein kleiner Elektromagnet E2 verwendet, welcher
zweckmäfsig Hufeisengestalt besitzt und für gewöhnlich mit dünnen isolirten Leitungsdrähten
von hohem elektrischen Widerstand verbunden ist. Das Ventil E3, Fig. 3 und 4,
besteht aus einer Scheibe von weichem Eisen (welches, wenn erforderlich, verzinnt, gefirnifst
oder mit einem dünnen, weichen Ueberzuge, wie Papier, Ziegenleder, Tuch u. dergl., versehen
sein kann). Diese Scheibe wird so angeordnet, dafs sie in der Ruhelage, also wenn
sie von dem Magneten nicht angezogen wird, sich dicht an die Pole des Magneten E2 anlegt
und so, wie erwähnt, den Anker desselben und das Ventil des elektropneumatischen Hebels
bildet. Der Ventilsitz E1 ist durchlocht, wie dies im Nachstehenden noch ausführlicher beschrieben
werden soll. Die erwähnte Scheibe legt sich bei ihrer Ruhestellung in der in der
Zeichnung dargestellten Weise gegen denselben an.
Der kleine hufeisenförmige Elektromagnet E2 wird aus weichem Eisen gefertigt und wird mit
seinen Polen in eine kleine Platte e12, Fig. 3,
aus Zink, Messing oder anderem geeigneten Material gesteckt und an derselben befestigt,
was durch Zusammenlöthen mit der Wand des Behälters K geschehen kann. Die Oberfläche
der Platte nebst den Polen des Magneten kann mit einer oder zwei Lagen von Lack versehen
werden. Die Platte ist mit einem Loch E13 versehen, welches sich über der vorerwähnten
Oeffnung E9 befindet, so dafs die Luft durch
diese Oeffnung hindurch- und theilweise um die Pole des Magneten (Fig. 2) herumströmen
kann. Der Magnet ist in einer solchen Lage befestigt, dafs die Pole desselben dem Ventilsitz
E^ gegenüber zu liegen kommen, welch letztere durch eine Oeffnung mit der Atmosphäre
in Verbindung steht. An dieser Oeffnung wird zweckmäfsig ein Rohrstutzen e13
aus Metall oder einem anderen geeigneten Material angesetzt, welcher auf seiner Aufsenseite
mit einem Schraubengewinde versehen ist, wie dies in den Fig. 5 und 7 in vergröfsertem
Mafsstabe dargestellt ist. Das obere Ende des Rohres e13 ist behufs Einstellung desselben mit
einem Schraubenschnitt versehen, während das untere Ende durch den zum Anker umgebildeten
Ventilsitz Is4 geschlossen wird, welcher aus Metall hergestellt sein kann und zweckmäfsig
von feinen, wenn erforderlich, in der nachstehend beschriebenen Weise eingestanzten
Oeffhungen versehen ist. Die primäre Ventilklappe E3, Fig. 3, ist auf die Pole des Magneten
E2 aufgesetzt und das Rohr e13 wird so
weit hindurchgeschraubt, dafs1 der Ventilsitz E1
in einer sehr geringen Entfernung von der Ventilklappe zu liegen kommt. Drei oder vier
Führungsstifte e14, Fig. 4 und 5, können vortheilhaft
an der Unterseite des oberen Theiles der Ventilkammer befestigt werden, um zu
verhindern, dafs das scheibenförmige Ventil sich aus seiner oberen Lage hinausbewegt.
Zu bemerken ist, dafs bei der oben beschriebenen Anordnung des primären Ventils
die beiden Pole des Magneten unmittelbar auf die sehr leichte Scheibe E3 einwirken und
dieselbe gänzlich von dem Sitz is4 nach der Oeffnung E13 hin abziehen, so dafs das magnetische
Feld gänzlich auf die Armatur oder den Ventilteller concentrirt und das Kraftlinienfeld
fast vollkommen geschlossen wird. Durch diese Anordnung ist der Erfinder im Stande,
die gesammte Kraft des Magneten auf das Ventil in einer ganz directen und günstigen
Weise einwirken zu lassen und so eine grofse Ersparnifs an elektrischer Energie oder aber
eine Herabminderung in der Gröfse der Magnete oder schliefslich beides zu erzielen. Um
eine gröfsere Fläche der Polschuhe für das Anziehen des primären Ventils zu erreichen,
kann der Magnet E2 in geneigter Lage zu der Tragplatte e12 und infolge dessen .auch zu den
Ventilen angebracht werden, wie dies in den Fig. 8 und 9 dargestellt ist. Um eine Funkenbildung an den Contacten der Registertasten
oder an anderen Punkten, an welchen der die Elektromagnete speisende Strom unterbrochen
werden mufs, zu verhüten, werden die Magnetwickelungen in der Regel aus zwei oder mehreren
getrennten Lagen von verschiedener Länge oder aus Draht von verschiedenem Querschnitt
gebildet, wobei sämmtliche vorderen und hinteren Enden der Drähte mit einander verbunden
sind. Der Ventilsitz E^ wird in den meisten Fällen derart construirt, dafs der Luftdruck
in dem Einschnitt e21 der Bewegung des Ventils E3 gegen die Pole des Magneten
keinen grofsen Widerstand entgegensetzt und dafs eine sehr geringe Bewegung des erwähnten
Ventils einen verhältnifsmäfsig grofsen Querschnitt für den Durchtritt der Luft freigiebt.
Zu diesem Zwecke ist der Ventilsitz mit einer Anzahl von feinen Oeffnungen oder einen oder
mehreren schmalen Schlitzen von beträchtlicher Länge versehen, welche zweckmäfsig von einem
schmalen, als Lagerfläche dienenden Ring umgeben sind, welcher eingeprefst oder in irgend
einer anderen Weise auf der Oberfläche, des Ventilsitzes hergestellt ist. Es ist einleuchtend,
dafs die Tragvorrichtungen auch auf der Ventilfläche selbst angeordnet sein können. Die
Oeffnungen werden zweckmäfsig derart angeordnet, dafs dieselben innerhalb eines begrenzten
Raumes (und zusammengenommen) eine Kante von grofser Länge bildet, über
welche oder um welche herum die Luft ausströmen kann. Eine besondere Form des nach
dem obigen- Princip construirten Ventilsitzes ist in den Fig. 5, 6 und 7 dargestellt, in welchen
mit e25 eine Reihe von kleinen Oeffhungen bezeichnet ist, von denen jede von einem schmalen,
als Lagerfläche dienenden Ring e26 umgeben wird, welcher eine kurze Strecke über den
Körper des Ventilsitzes hinausragt. Es ist ersichtlich, dafs der Luftdruck auf der unteren
(Magnet-) Fläche des Ventils meistentheils durch einen Druck auf eine grofse Fläche der entgegengesetzten
Fläche des Ventils ausgeglichen wird, und dafs es, um sämmtliche Oeffnungen
e25 gänzlich zu öffnen, nöthig ist, dem Ventil eine Bewegung zu ertheilen, welche
gleich Y4 des Durchmessers einer dieser Oeffnungen
ist. Es ist auf diese Weise verständlich, dafs nach dem vorstehend erläuterten Princip Ventilsitze construirt sein können, welche
mannigfache Abänderungen in Bezug auf die Anordnung der Oeffnungen aufweisen oder
sogar nur mit einer einzigen schmalen, in geeigneter Weise angebrachten Oeffnung versehen
sind. Ebenso ist ersichtlich, dafs dasselbe Princip auf die Construction von Sitzen für
die secundären Ventile Eu oder £"15 oder für
irgend ein Scheiben- oder Tellerventil in der Orgel, dem Spieltisch oder den zugehörigen
Theilen angewendet werden kann. Bei der in der Fig. 7 gekennzeichneten abgeänderten Construction
sind die Stifte e14 in der Magnetplatte e12 angebracht. Es ist vorzuziehen, den
Ventilsitz Z?4 von Eisen zu construiren, so dafs derselbe eine mehr oder minder grofse zurücktreibende
Kraft auf den zum Ventil ausgebildeten Anker Es ausübt.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Elektropneumatische Traktur für Orgeln und ähnliche Instrumente, bei welcher, um eine Regulirung des Druckes auf die Ventile (E3J herbeizuführen, die Ventilsitze (E*) mit einer Anzahl von runden oder schlitzförmigen, mit schmalen Rändern (e16) umgebenen Oeffnungen (ei5) versehen sind, so dafs die Ventile in ihren Verschlufsstellungen auf diesen Rändern aufliegen und die Druckluft auf die unteren Flächen der Ventilteller wirken und schon bei geringer Hebung derselben in reichlicher Menge über die Ränder des Ventilsitzes hinweg abströmen kann.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE69208C true DE69208C (de) |
Family
ID=342695
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE69208C (de) |
-
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- DE DENDAT69208D patent/DE69208C/de not_active Expired - Lifetime
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