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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Werkzeuggriff für
Präzisionsschraubendreher mit einem Schaft, der einen
distalen Betätigungsabschnitt aufweist und von einem frei
drehbaren kantenfreien Kopf überragt wird, welcher ein
erweitertes freies Ende besitzt, das eine Verdickung bildet,
die im meridianen Schnitt eine abgerundete Kontur aufweist,
wobei der Teil des Kopfes benachbart zum Schaft mindestens
teilweise im meridianen Schnitt von einer konkaven Rundung
begrenzt wird, deren Krümmungsradius größer ist als der der
Verdickung und die sich tangential an die Verdickung
anschließt, wie er beispielsweise in der CH-A 315 396
beschrieben ist.
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Präzisionsschraubendreher können auf drei unterschiedliche
prinzipielle Art und Weisen gehandhabt werden:
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(1) Im "Uhrmachergriff" stützt sich das Ende
des Zeigefingers axial am Kopf ab, und das Drehmoment wird
über den Daumen und den Mittelfinger aufgebracht, die
gleichzeitig am Schaft angreifen;
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(2) im "Zeigefingermuldengriff" wird der Kopf
am Fuß des Zeigefingers oder in der Gabelung zwischen dem
Zeigefinger und dem Mittelfinger festgeklemmt, und der
Daumen, der Zeigefinger und der Mittelfinger ergreifen den
Schaft. Der Daumen und der Mittelfinger erzeugen das
Drehmoment, während der Zeigefinger die Bewegung verfeinert;
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(3) im "Griff mit der vollen Handfläche" wird
der Schraubendreher in der Hand gehalten. Der kleine Finger
oder der Ringfinger halten den Kopf des Werkzeuges gegen
die Handfläche, und der Daumen, der Zeigefinger sowie der
Mittelfinger drehen den Schaft.
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Schraubendreher, die einen Werkzeuggriff der vorstehend
beschriebenen Art besitzen, haben den Vorteil, daß die
Axialkraft und die Drehbewegung durch das Vorhandensein eines
frei drehbaren Kopfes voneinander getrennt sind. Dennoch
bildet jeder bekannte Schraubendreher nur einen Kompromiß
in bezug auf Komfort/Genauigkeit der Handhabung, der den
drei vorstehend genannten Griffen gerecht wird.
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Ziel der Erfindung ist es, diese Lücke aufzufüllen. Dieses
Ziel wird durch einen Werkzeuggriff der vorstehend
beschriebenen Art erreicht, der dadurch gekennzeichnet ist,
daß die Höhe des Kopfes in der gleichen Größenordnung liegt
wie sein maximaler Durchmesser, daß der Schaft eine
mittlere Ausbauchung an seinem dem distalen
Betätigungsabschnitt benachbarten Ende aufweist und daß das untere Ende
der konkaven Rundung in der Verlängerung des oberen Endes
des Schaftes angeordnet ist.
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Gemäß weiteren Merkmalen:
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- ist die Fläche des freien Endes des Kopfes
eben oder insgesamt konkav;
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- besitzt der Schaft einen Durchmesser, der von
seinem Ende benachbart zum Kopf bis zum Scheitelpunkt der
Ausbauchung fortschreitend zunimmt;
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- weist der Schaft einen Durchmesser auf, der
von der Ausbauchung bis zu seinem dem Kopf
gegenüberliegenden
Ende fortschreitend abnimmt;
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- weist der Schaft in seinem dem Kopf
gegenüberliegenden Abschnitt flache, relativ große
Längsvertiefungen auf, die insbesondere einen abgerundeten Boden
besitzen;
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- wird der Kopf vollkommen von einer
Axialbohrung durchlaufen, die einen Sperrabsatz für einen
einstückig mit dem Schaft ausgebildeten massiven Zapfen
aufweist;
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- besitzt der Kopf an seiner Basis einen
Außendurchmesser von mindestens 8 bis 9 mm, einen
Maximaldurchmesser von mindestens 13 bis 15 mm und eine Höhe von
mindestens 15 bis 16 mm.
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Die Erfindung betrifft ferner einen
Präzisionsschraubendreher, der mit einem Werkzeuggriff der vorstehend
beschriebenen Art versehen ist.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in
Verbindung mit der beigefügten Zeichnung beschrieben.
Hiervon zeigen:
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Figur 1 eine Ansicht, teilweise im Längsschnitt,
eines erfindungsgemäß ausgebildeten
Präzisionsschraubendrehers; und
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Figur 2 einen Querschnitt entlang Linie II-II in
Figur 1.
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Der in den Figuren dargestellte Präzisionsschraubendreher
wird von einem länglichen Griffl mit einer vertikal
dargestellten Hauptachse X-X und einem Schraubendreherschaft 2
gebildet, der am unteren Ende (gemäß Figur 1) des Griffes
koaxial fixiert ist. Der Griffl wird selbst von einem
Schaft 3 gebildet, an dessen oberem Ende ein Ring 4
montiert ist, auf dem wiederum ein frei drehbarer Kopf 5
montiert ist.
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Von unten nach oben besitzt der aus einem einstückig
gegossenen Teil gebildete Schaft 3:
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- einen unteren dünnen kegelstumpfförmigen
Abschnitt 6, der sich geringfügig nach oben erweitert und
sich nahezu bis zur Mitte der Höhe des Schaftes 3
erstreckt. Über den wesentlichen Teil seiner Höhe besitzt
dieser Abschnitt 6 Vertiefungen 7. Jede Vertiefung ist
relativ flach und relativ groß und hat einen konkaven
Boden, der durch den Schnitt eines Zylinders mit einer zur
Achse X-X parallelen Achse mit dem den Abschnitt 6
begrenzenden Kegel gebildet wird. Somit nehmen die Tiefe und
die Größe der Vertiefungen von unten nach oben
kontinuierlich zu. An ihrem oberen Ende, das durch eine Rundung 8
gebildet wird, besitzen die Vertiefungen eine Größe die
ihrem gegenseitigen Abstand entspricht;
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- eine mittlere Ausbauchung 9, die im
Meridianschnitt die Form eines langgestreckten S besitzt und einen
unteren konkaven Kreisbogen 10, der sich tangential an das
obere Ende des Abschnittes 6 erstreckt, sowie einen oberen
konvexen Kreisbogen 11, der sich tangential an den Bogen 10
erstreckt, aufweist; und
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- einen oberen dicken kegelstumpfförmigen
Abschnitt 12, der nach oben konvergiert und sich tangential
an das obere Ende des Kreisbogens 11 erstreckt. Der
kleinste Durchmesser des Abschnitts 12 ist größer als der größte
Durchmesser des Abschnitts 6;
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- einen zylindrischen Ringhalter 13 mit
gleicher Höhe wie der Ring 4, der mit leichtem Radialspiel von
diesem überdeckt wird und vom ebenen oberen Ende des
Abschnitts 12 vorsteht; und
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- einen zylindrischen voll ausgebildeten Zapf en
14 mit leicht erweitertem Kopf 15, der vom ebenen oberen
Endabschnitt des Ringhalters 13 vorsteht und einen
Sperrabsatz 16, der nach unten gerichtet ist und eine gewölbte
Oberseite 17 bildet.
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Der Kopf 5 des Schraubendrehers wird in Axialrichtung
vollkommen von einer Bohrung 18 durchlaufen, die von unten nach
oben drei Abschnitte mit zunehmenden Durchmessern besitzt
einen unteren Abschnitt, dessen Durchmesser dem des Zapfens
14 entspricht und dessen Höhe geringfügig kleiner ist als
die des Zapfens, bis zur Schulter 16; einen mittleren
Abschnitt, dessen Durchmesser dem des Kopfes 15 des Zapfens
14 entspricht und dessen Höhe geringfügig größer ist als
die des Kopfes; und einen oberen Abschnitt, dessen
Durchmesser geringfügig größer ist als die anderen Durchmesser.
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Außen wird der Kopf 5 im meridianen Schnitt auf einer Seite
von 2 Kreisbögen gebildet: einem unteren konkaven
Kreisbogen 19 mit relativ großem Radius, der sich ggf. nach unten
über ein kurzes gerades Segment parallel zur Achse X-X
verlängert, und einem oberen konvexen Kreisbogen 20 mit
wesentlich kleinerem Radius, der sich tangential an den
vorstehend genannten Kreisbogen erstreckt und an die obere
Mündung der Bohrung 18 stößt, und zwar etwas unterhalb des
oberen ebenen Endes B des Kopfes 5. Der Kopf 5 besitzt
daher ein oberes vergrößertes Ende, das einen Wulst mit
abgerundeter Kontur 20 bildet. Die Höhe dieses Kopfes liegt in
der gleichen Größenordnung wie sein maximaler Durchmesser.
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Zur Montage des Kopfes 5 ordnet man zuerst den Ring 4 auf
dem Ringträger 13 an. Der Außendurchmesser des Ringes
entspricht im wesentlichen dem minimalen Durchmesser des
oberen Abschnittes 12 des Schaftes 3. Dann preßt man den Kopf
5 auf den Zapfen 14, bis dieser unter dem Absatz 16
einrastet. Der Kopf 5 ist somit frei drehbar am Schaft 3
angeordnet mit einem geringfügigen Axial- und Radialspiel.
Schließlich vervollständigt man das Werkzeug mit einem
Plättchen 21, das die gleiche Höhe wie der obere Abschnitt
der Bohrung 18 besitzt wobei man das Plättchen in die
Bohrung einpreßt. Der beschriebene Schraubendreher kann daher
mit großer Genauigkeit und großem Komfort in einer der
vorstehend erwähnten drei Art und Weisen eingesetzt werden.
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Im "Uhrmachergriff" findet das letzte Glied des
Zeigefingers einen stabilen und bequemen Sitz an der großen und
konkaven Spitze des Kopfes 5. Der Daumen und der
Mittelfinger können den Schaft 3 aufgrund ihrer Position entlang dem
Schaft mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und
unterschiedlichen Drehmomenten drehen. Während dieser Drehung
befindet sich kein beweglicher Abschnitt des Werkzeuges im
Kontakt mit dem Zeigefinger, da das Plättchen 21 fest mit
dem Kopf 5 ausgebildet ist.
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Im "Zeigefingermuldengriff" ist der große und konkave Kopf
5 ebenfalls auf stabile und bequeme Weise angeordnet. Die
Ausbauchung 9 sichert eine optimale Positionierung des
Daumens, des Zeigefingers und des Mittelfingers. In dieser
Position kann während der Drehung des Schaf tes dieser
niemals reibend mit dem ersten Glied des Zeigefingers oder des
Mittelfingers in Eingriff treten. Kein bewegliches Teil
befindet sich mit der Zeigefingermulde in Kontakt. Aufgrund
der gekrümmten Kontur 20 kann die Hand durch keine Kante
oder Quasikante verwundet werden. Dies bleibt so, selbst
wenn der Benutzer zur Veränderung des Drehmomentes oder der
Geschwindigkeit beim Einschrauben/Herausschrauben den
Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger entlang dem Schaft 3
verschiebt.
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Beim "Griff mit der vollen Handfläche" können der kleine
Finger oder der Ringfinger in fester und stabiler Weise den
Kopf 5 ergreifen und sich in der konkaven Rundung 19
positionieren. Aufgrund dieser Rundung wird der Schraubendreher
ohne Kontakt zwischen dem kleinen Finger oder dem
Ringfinger und dem beweglichen Schaft 3 gut gegen die Handfläche
positioniert. Die drei zur Bewegung dienenden Finger
(Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger) können durch die
Ausbauchung 9 so positioniert werden, daß sie vor oder
hinter dieselbe verschoben werden können, um die
Geschwindigkeit und das Drehmoment beim Einschrauben/Ausschrauben
einstellen zu können.
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Ferner ist darauf hinzuweisen, daß durch die Form der
Vertiefungen 7 ein Bedienungskomfort zur Verfügung gestellt
wird, der besser ist als bei Sechskantformen oder bei
tiefen Rillen, ohne daß hierdurch ein wesentlicher
Präzisionsverlust der Bewegung auftritt.
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Darüber hinaus kann man durch die Kombination Vollzapfen 14
- durchlaufende Bohrung 18 eine gute Genauigkeit bei der
Montage des Kopfes 5 mit geringem beherrschbaren Spiel und
einen erhöhten Widerstand gegenüber einem Herausziehen des
Kopfes 5 erhalten. Durch Beendigung der Montage mit dem
Plättchen 21 erhält man nicht nur den Vorteil des Fehlens
eines sich drehenden Teiles an der Spitze des Werkzeuges,
sondern gewinnt darüber hinaus neben einem besseren
Aussehen die Möglichkeit, das Plättchen mit einem
Identifikationscode für das Werkzeug, beispielsweise einer Farbe, zu
versehen. Dies ist besonders zweckmäßig, wenn man eine
Reihe von Werkzeugen in einem Gestell anordnet, das den
unteren Teil der Werkzeuge verbirgt.
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Der Ring 4 kann eine oder mehrere der folgenden Funktionen
erfüllen: Ästhetik, Markierung, Identifikation des
Werkzeuges, Reibring für die Drehung des Kopfes 5.
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Um eine optimale Bequemlichkeit beim
"Zeigefingermuldengriff" und "Griff mit der vollen Handfläche" sowie eine
ausreichende Steifigkeit des Griffes zu erhalten, versieht
man den Kopf 5 vorzugsweise mit einem Außendurchmesser von
mindestens 8 bis 9 mm an seiner Basis, einem maximalen
Durchmesser von mindestens 13 bis 15 mm und einer Höhe von
mindestens 15 bis 16 mm.