DE69203958T2

DE69203958T2 - Produktionssystem zur Herstellung von Kleidung und anderen Produkten.

Info

Publication number: DE69203958T2
Application number: DE69203958T
Authority: DE
Inventors: Vernon Beausoleil; Richard Howitt; Harold L Osthus
Original assignee: Gerber Garment Technology Inc
Current assignee: Gerber Scientific Inc
Priority date: 1991-05-24
Filing date: 1992-05-13
Publication date: 1996-04-18
Anticipated expiration: 2012-05-14
Also published as: DE69203958D1; JPH05303579A; US5233534A; EP0515910A2; EP0515910B1; EP0515910A3

Description

Die Erfindung betrifft ein Fertigungssystem für Bekleidung oder andere Produkte, die durch Massenproduktionstechniken hergestellt werden. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung Vorrichtungen und Verfahren zum Steuern des Arbeitsflusses zwischen mehreren Arbeitsstationen, an denen unterschiedliche Arbeitsgänge zur Herstellung des Produktes ausgeführt werden.
Massenproduktionssysteme für Produkte wie Damenkleider, Herrenhemden und -anzüge und eine weite Vielzahl von anderen Produkten sind im Stand der Technik wohl bekannt und wurden für viele Jahre eingesetzt, um sowohl den Arbeitsfluß zwischen Arbeitsstationen im Herstellungsprozeß zu steuern als auch Buch zu führen über die fertiggestellten Arbeitsprodukte, die laufende Arbeit und die Produktionskosten. In der Bekleidungsindustrie umfassen die Fertigungssysteme im allgemeinen eine Vielzahl von Arbeitsstationen, an denen verschiedene Arten von Einrichtungen wie Nähmaschinen, Knopfhalter und dergleichen durch eine fachkundige Bedienungsperson betätigt werden, und ein computergesteuertes mit Förderern versehenes Transportsystem zum Transportieren von Bekleidungsteilen oder teilweise zusammengesetzten Bekleidungsstücken von einer Station zur anderen. Die Bekleidungsstücke bildenden Teile werden auf das Transportsystem geladen, von Arbeitsstation zur Arbeitsstation bewegt, wo unterschiedliche Arbeitsgänge ausgeführt werden, bis ein fertiges Bekleidungsstück hergestellt ist. Dann wird das Bekleidungsstück von dem System abgeladen zur Auslieferung an den Einzelhandel und andere Ausgänge für den Kauf durch Kunden.
Die Reihe von Arbeitsgängen, die an verschiedenen Arbeitsstationen ausgeführt werden, beginnen im allgemeinen mit der Befestigung von vorgeschnittenen Stoffteilen oder -stücken an einem Träger und dem Laden des Trägers und der befestigten Stücke auf das Transportsystem, das sich zwischen den Arbeitsstationen erstreckt. Das Transportsystem wird gesteuert, um den Träger und die Stoffteile einer Arbeitsstation zuzuführen, wo der erste in einer Reihe von Arbeitsgängen stattfindet, die zur vollständigen Herstellung des Bekleidungsstückes führen. Die Stoffteile und der Träger werden an der Arbeitsstation von einer Bedienungsperson abgeladen, die auch den Arbeitsgang an den Stoffteilen in Verbindung mit der Ausrüstung an der Arbeitsstation ausführt. Der erste Arbeitsgang in einer Reihe kann beispielsweise darin bestehen, zwei Stoffteile auf einer Nähmaschine zusammenzunähen. Die nun genähten Teile werden dann an demselben oder an einem anderen Träger wieder befestigt und von dem Fördersystem zu einer anderen Arbeitsstation gebracht, wo der nächste Arbeitsgang in der Reihe ausgeführt wird. Die teilweise zusammengesetzten Bekleidungsstücke werden von Station zu Station transportiert, bis das Bekleidungsstück vollständig hergestellt ist. Die Arten von Arbeitsgängen, die an jeder Station zur Herstellung eines Bekleidungsstückes ausgeführt werden, umfassen das Zusammennähen von Teilen, das Säumen von Werkstücken, das Einnähen von Futter in die Werkstücke, das Nähen von Manschetten an Ärmel, das Nähen von Ärmeln an Vorder- und Rückteile, das Nähen von Taschen, das Anbringen von Knöpfen und Knopflöchern und zahlreiche andere Arbeitsgänge zusätzlich zu dem Inspizieren des Produktes in seinen verschiedenen Herstellungsstufen.
Die Details eines mit Förderern versehenen Transportsystems der in einem Produktionssystem für Bekleidung verwendeten Art sind in dem US-Patent 4,947,758 dargestellt, das demselben Inhaber wie die vorliegende Erfindung gehört. Die Bewegung von Bekleidungsstücken von Station zur Station muß gesteuert werden und eine Vorrichtung zum Verfolgen der Bewegung der Bekleidungsstückteile und der teilweise zusammengesetzten Bekleidungsstücke von Station zur Station ist in dem US-Patent 4,700,633 beschrieben, das ebenfalls dem Inhaber der vorliegenden Erfindung gehört.
In jeder Einrichtung zur Herstellung von Bekleidung ist nur ein oder eine begrenzte Anzahl von Montagebereichen oder "Nähräumen" für die Herstellung aller Arten und Modelle von Bekleidungsstücken vorhanden, die von der Einrichtung erzeugt werden. Ferner müssen Bekleidungsstücke unterschiedlicher Arten und Stile von Station zur Station mittels eines einzigen Transportfördersystems entsprechend der Reihe von Arbeitsgängen transportiert werden, die für jedes der Bekleidungsstücke speziell sind. Alle Bekleidungsstücke durchlaufen nicht alle Arbeitsstationen in den fortschreitenden Stufen der Herstellung und entsprechend führen nicht alle Arbeitsstationen Arbeitsgängen an allen Bekleidungsstücken aus, die in dem Produktionssystem bearbeitet werden. Infolgedessen muß das Produktionssystem in dem Nähraum an eine große Vielfalt von Stilen und Formen von Bekleidungsstücken zu jeder gegebenen Zeit angepaßt sein. Ferner kann die Anzahl von Arten und Modellen von Bekleidungsstücken, die sich zu einer gegebenen Zeit im System befinden, leicht 20 oder 30 überschreiten. Infolgedessen haben die herkömmlichen Produktionssysteme computerisierte Führungssysteme nicht nur zum Lokalisieren der Stoffteile und teilweise zusammengesetzten Bekleidungsstücke zu jedem gegebenen Zeitpunkt sondern auch zum Festlegen des zeitlichen Ablaufs der Bewegung der teilweise zusammengesetzten Bekleidungsstücke und der Teile von einer Arbeitsstation zur nächsten verfügbaren Arbeitsstation verwendet, welche den nächsten erforderlichen Arbeitsgang ausführen kann.
Die Entwicklung in der Bekleidungsindustrie ist dahin gegangen, kleinere Mengen von Bekleidungsstücken eines gegebenen Modelles herzustellen und eine größere Vielfalt von Modellen dem Kunden anzubieten. Der Trend drückt sich in der zunehmen Zahl von Produktmodellen aus, die von den Produktsystemen zu einer gegebenen Zeit gehandhabt werden müssen. Infolgedessen wird ein Steuersystem zur Handhabung einer wesentlich größeren Datenmenge benötigt. Die höhere Dateninenge führt auch zu einer größeren Komplexität bei der Programmierung des Steuer- Systems, um eine Anpassung beispielsweise an Änderungen in der Arbeitszuordnung innerhalb des Produktionssystems vor zunehmen. Wenn beispielsweise ein Teil der Ausrüstung an einer speziellen Arbeitsstation ausfällt, müssen die Arbeitsgänge, die normalerweise für diese Arbeitsstation vorgesehen sind, an einen anderen Ort verschoben werden. Die Last der Programmierung des Systems, um die Güter zu anderen Stationen zu leiten, die für jedes Modell geeignet sind, wächst in direkter Abhängigkeit von der Anzahl der einbezogenen Modelle.
Es ist daher eine allgemeine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Produktionssystem anzugeben, das so aufgebaut ist, daß es eine große Anzahl von Produkten unterschiedlicher Art und Stile handhaben kann und leichter an Änderungen bei der Zuordnung zu Arbeitsstationen angepaßt werden kann trotz der zunehmenden Menge an zu verarbeitenden Daten.

Zusammenfassung der Erfindung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Produktionssystem für Bekleidungsstücke und andere Produkte, die in großer Menge produziert werden. Das System umfaßt eine Mehrzahl von Arbeitsstationen, die an jeder Station eine Ausrüstung zur Durchführung einer Reihe von Arbeitsgängen haben, durch die Teile eines Bekleidungsstücke oder eines anderen Produktes fortschreitend hergestellt werden. Jede Arbeitsstation hat eine Ausrüstung, die in der Lage ist mindestens einen der Arbeitsgänge in der Reihe auszuführen, und die bei der Herstellung von mehr als einem speziellen Produkt verwendet werden kann. Beispielsweise kann in der Bekleidungsindustrie die Arbeitsstation eine Nähmaschine haben, die in der Lage ist, Stoffteile oder Bekleidungsstückteile für Produkte unterschiedlicher Modelle zusammenzunähen.
Eine gesteuerte Transporteinrichtung ist mit der Mehrzahl der Arbeitsstationen verbunden, um das Produkt in verschiedenen Herstellungsstufen von Station zu Station zu transportieren. Die Transporteinrichtung wird so gesteuert, daß das Produkt den geeigneten Stationen zur Durchführung der Reihe von Arbeitsgängen in der Reihenfolge zugeführt wird.
Mit der Transporteinrichtung ist eine computerisierte Steuereinrichtung zu Steuerzwecken verbunden, die eine erste Speichereinrichtung zum Speichern einer Anfrage oder eines Auftrages für ein Produkt in Form der Reihe von Arbeitsgängen für ein ausgewähltes Modell des Produktes hat. Jeder Arbeitsgang in einer Reihe ist mit einem dem Arbeitsgang eindeutig zugeordneten Gruppencode verbunden, so daß der spezielle Arbeitsgang aus dem Code erkannt werden kann.
In dem Produktionssystem ist eine zweite Speichereinrichtung vorgesehen zum Speichern von Daten, welche die Arbeitsgänge definieren, die jeder der verschiedenen Arbeitsstationen in dem System für die Durchführung zugewiesen wurde. Die zugewiesenen Arbeitsgänge an jeder gegebenen Station werden in Form derselben Gruppencodes definiert, die in der ersten Speichereinrichtung verwendet wurde. Auf diese Weise liefert eine Suche in dem zweiten Speicher nach einem Gruppencode, welcher einem speziellen Arbeitsgang entspricht, der für ein Produkt erforderlich ist, alle Arbeitsstationen, denen dieser Arbeitsgang zur Durchführung zugewiesen wurde. Zu diesem Zweck enthält das Produktionssystem eine Planungseinrichtung zum Suchen des Klassencodes in der zweiten Speichereinrichtung, um jene Arbeitsstationen zu identifizieren, denen ein gegebener Arbeitsgang in der Reihe für ein gegebenes Produkt zur Durchführung zugewiesen wurde. Nach der Identifizierung der Arbeitsstationen wählt die Planungseinrichtung dann aus den identifizierten Arbeitsstationen eine Arbeitsstation zur Durchführung des gegebenen Arbeitsganges aus. Der Prozeß fährt in dieser Weise fort, bis alle Arbeitsgänge in der Reihe an den verschiedenen Stationen ausgeführt worden sind und das Bekleidungsstück oder ein anderes Produkt hergestellt worden ist.
Ein Hauptvorteil des Systems, der aus der Verwendung von Gruppencodes herrührt, ist die Fähigkeit, die Zuweisungen von Arbeitsgängen an den Arbeitsstationen ohne eine erneute Programmierung aller Produktbefehle zu ändern, die gegenwärtig die Arbeitsgänge sowie die Arbeitsstationen definieren, an denen diese Arbeitsgänge ausgeführt werden. Größere Anzahlen von Produktmodellen und Produktarten können in das Steuersystem zur gleichzeitigen oder sequentiellen Verarbeitung geladen werden. Ferner können wegen der Verwendung von Gruppencodes zur Identifizierung der Arbeitsgänge Änderungen an den Stationen, die zur Durchführung dieser Arbeitsgänge wurden, leicht und schnell vorgenommen werden, indem man nur die Information in der zweiten Speichereinrichtung überarbeitet.

Kurzbeschreibung der Zeichnungen

Figur 1 zeigt eine schematische Ansicht eines Produktionssystems und der zugehörigen Steuerungen, in denen die vorliegende Erfindung verkörpert ist.
Figur 2 ist eine perspektivische Ansicht zweier Arbeitsstationen, die an jeder Seite einer Hauptschiene und Vorschubbahn in einem mit Förderern versehenen Transportsystem angeordnet sind, das in dem Produktionssystem gemäß Figur 1 verwendet wird.
Figur 3 ist ein Diagramm zur schematischen Darstellung der Steuerungen für die Planung der Bearbeitung von Produktaufträgen gemäß dem Stand der Technik.
Figur 4 ist ein Flußdiagramm, welches die verschiedenen Bearbeitungsfunktionen in der Software für die Produktion gemäß der vorliegenden Erfindung zeigt.
Figur 5 ist ein Diagramm zur schematischen Darstellung der Steuerungen für die Planung der Bearbeitung von Produktaufträgen gemäß der vorliegenden Erfindung.

Detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen

Figur 1 zeigt ein Produktionssystem, das allgemein mit 10 bezeichnet wird und in dem die vorliegende Erfindung verwendet wird, um den Arbeitsablauf zwischen einer Mehrzahl von Arbeitsstationen 12 zu steuern, die entlang jeder Seite einer rechteckigen Hauptschiene oder Vorschubbahn 14 eines mit Förderern versehenen Transportsystems angeordnet sind. Die Schienen- und Vorschubbahn bildet eine Hauptschleife für den Transport von Produkten in teilweise zusammengesetzten Formen, wie beispielsweise teilweise zusammengesetzte Bekleidungsstücke zwischen den verschiedenen Arbeitsstationen in einer Fertigungseinrichtung.
Wie in Figur 2 dargestellt ist, trägt die Hauptschiene 14 eine Mehrzahl von Laufkatzen mit herabhängenden Trägern oder Hängevorrichtungen 16, an denen Bekleidungsstückteile P oder vorgeschnittene Stoffteile aufgehängt sind. Eine Transportkette mit nicht dargestellten Schiebern erstreckt sich entlang der Schiene 14 und wird von einem nicht dargestellten Motor angetrieben, um die Laufkatzen und die Bekleidungsstückteile P zu verschiedenen Entlade- und Aufnahmepunkten an den Arbeitsstationen 12 zu bringen, die entlang der Hauptschleife des Systems angeordnet sind. An jeder Arbeitsstation erlaubt eine Hilfsschleife 18 das Ableiten ausgewählter Laufkatzen zusammen mit den aufgehängten Teilen P von der Hauptschiene zu der Arbeitsstation und das Zurückführen der Laufkatzen mit den aufgehängten Teilen P von der Arbeitsstation zu der Hauptschiene. Die Hilfsschleife enthält eine Entladeschiene 20, einen Anschlag und Separator 22 und eine Hubvorrichtung 24 zum Zurückführen der Laufkatze zu der Hauptschiene 14. Für weitere Details betreffend den Aufbau der Hauptschiene, die Hilfsschleifen und die zugehörigen Mechanismen wird auf die US-Patente 4,947,758 und 4,700,633 verwiesen.
Wie in Figur 2 dargestellt ist, umfaßt jede Arbeitsstation eine Ausrüstung und eine Bedienungsperson H, welche bestimmte Arbeitsgänge an den Bekleidungsstückteilen P ausführt, welche der Arbeitsstation zugeführt werden. Typischerweise kann in einem Fertigungssystem für Bekleidung die Ausrüstung eine Nähmaschine 30 umfassen, welche die Bedienungsperson verwendet, um ein oder mehr Stoffteile miteinander zu verbinden. Spezielle Arbeitsgänge können das Annähen eines Ärmels an ein Hemdrumpfteil, das Annähen einer Manschette an einen Ärmel, die Befestigung von aufgesetzten Taschen auf die Vorderseite eines Hemdes, die Befestigung von Kragen, das Annähen von Knöpfen, das Umstechen und Schneiden von Knopflöchern, das Säumen und irgendeine andere Art von Vorgängen umfassen, die benötigt werden, um ein Bekleidungsstück zusammenzusetzen und herzustellen. Die Arbeitsgänge an den Arbeitsstationen können auch das Inspizieren des Produktes und das Zurücksenden des Produktes zu einer Arbeitsstation für irgendeine Korrekturarbeit umfassen.
Eine Arbeitsstation 12 enthält ferner im allgemeinen eine Konsole 28 mit einer Tastatur, so daß die Bedienungsperson Instruktionen empfangen und Aufträge sehen kann, die an der Arbeitsstation in Arbeit sind. Zusätzlich befähigt die Tastatur die Bedienungsperson, die Ausführung bestimmter Funktionen anzuzeigen und auf andere Weise mit dem Rest des Herstellungssystems zu kommunizieren. Ferner kann das Produktionssystem zusätzlich zu jeder der Arbeitsstationen, welche Arbeitsgänge an den Bekleidungsstückteilen ausführen, Hilfsschleifen 15 und 17 enthalten, um Träger mit Bekleidungsstückteilen, die zusammengesetzt werden sollen, aufzuladen und Bekleidungsstücke nach Abschluß ihrer Herstellung abzuladen. Die Hilfsschleifen 17 können auch dazu verwendet werden, zeitweilig Bekleidungsstückteile für den Fall zu speichern, daß Arbeitsstationen überlastet sind.
Die computerisierten Steuerungen für das Produktionssystem 10 und die Periferieausrüstung sind allgemein in Figur 1 dargestellt. Typischerweise sind alle Arbeitsstationen und insbesondere die Konsolen 28 an den Arbeitsstationen mit einer Schleifensteuerung 40 verbunden, die eine Datenverarbeitungseinrichtung ist, welche die Bewegung der Träger und Stoffteile zwischen der Vielzahl von Arbeitsstationen in Übereinstimmung mit Befehlen überwacht und dirigiert, die von einer Hostdatenverarbeitungseinrichtung 42 empfangen werden. Die Hostdatenverarbeitungseinrichtung 42 ist mit der Schleifensteuerung über einen Echtzeitprozessor 44 verbunden. Wie dargestellt hat ferner die Hostdatenverarbeitungseinrichtung einen Echtzeitprozessor für jede Hauptschleife des Produktionssystems 10. In einem System ist die Hostdatenverarbeitungseinrichtung ein Unixsystem V, die Echtzeitprozessoren sind Singleboardcomputer unter Verwendung eines Echtzeitoperatorsystems wie VRTX und die Schleifensteuerung 40 ist ein Singleboardcomputer unter Verwendung eines 6809-Mikroprozessors. Die Hostdatenverarbeitungseinrichtung kann, gewünschtenfalls, mit einer zentralen Datenverarbeitung 46 verbunden sein, um Produktaufträge zu empfangen und abgeschlossene Arbeiten, laufende Arbeiten und andere Arten von Information für Abrechnung, Buchhaltung und andere Zwecke zu übertragen. Ein Ingenieurterminal 48 kann ebenfalls mit dem Produktionssystem 10 über die Hostdatenverarbeitungseinrichtung 42 verbunden sein, um die Arbeitsgänge für Wartung, Entwurf und andere Zwecke zu überwachen. Die Hostdatenverarbeitungseinrichtung 42 ist ferner typischerwiese mit einem Überwachungsterminal 50 verbunden, der es ermöglicht, daß alle Vorgänge durch den Produktionsleiter überwacht und gesteuert werden. Mit dem System ist typischerweise ein Drucker 52 verbunden, um Informationen über den Status, die Wartung und andere Mitteilungen zu drucken.
Das Diagramm geinäß Figur 3 zeigt schematisch einen Abschnitt einer herkömmlichen Steuerung, die bisher verwendet wurde, um den Arbeitsfluß in den Produktionssystemen zu regeln. Die Steuerung ist in der Lage, verschiedene Aufträge für Bekleidungsstücke gleichzeitig zu handhaben. Definitionsgemäß gilt jeder Auftrag für ein Bekleidungsstück eines gegebenen Typs und Stils. Beispielsweise kann Auftrag #001 für 1000 Hemden des Modells XYZ gelten. Auftrag #002 möge für 500 Hosen des Modells ABC gelten. Jeder Auftrag umfaßt ferner eine Reihe von Schritten oder Arbeitsgängen, die an verschiedenen Arbeitsstationen des Produktionssystems 10 ausgeführt werden, um ein fertiges Produkt wie ein Hemd oder Hosen herzustellen. Die Schritte oder Arbeitsgänge für jeden Auftrag sind in einem Abschnitt eines Datenspeichers 60 der Hostdatenverarbeitungseinrichtung 42 zusammen mit den Arbeitsstationen gespeichert, welche der Durchführung jedes der Arbeitsgänge in den Reihen zugeordnet sind. Die Arbeitsgänge sind der Reihe nach oder mit einem Folgecode aufgelistet, so daß sie aus dem Speicher zusammen mit der Folgeinformation durch eine Planungseinrichtung 62 ausgelesen werden können, die im wesentlichen eine Programmsubroutine innerhalb des Echtzeitprozessors 44 der Hostdatenverarbeitungseinrichtung 42 ist. Die Planungseinrichtung sucht die für jeden Arbeitsgang vorgesehenen Arbeitsstationen und bestimmt, welche der Arbeitsstationen zur Durchführung des speziell betrachteten Arbeitsganges verwendet wird. Das Fortschreiten zu dem nächsten Arbeitsgang und das Suchen der zugehörigen Stationen erfolgt gleichzeitig, da die Daten zusammen in dem Datenspeicher 60 gespeichert sind. Auf diese Weise kann ein teilweise zusammengesetztes Bekleidungsstück sofort zur nächsten Arbeitsstation geleitet werden, nachdem die vorhergehende Operation abgeschlossen ist.
Die Logik, die innerhalb der Planungseinrichtung (Scheduler) verwendet wird, um zu bestimmen, welche der vorgesehenen Stationen für einen bestimmten Arbeitsschritt verwendet wird, beruht auf einer Anzahl von Faktoren. Einer der Hauptfaktoren ist, ob die Arbeitsstation, an der sich die Bekleidungsstückteile gerade befinden, den nächsten Schritt ausführen kann.
Wenn die aktuelle Station hierzu in der Lage ist, ist eine Übertragung zu einer anderen Station nicht notwendig. Der aktuelle Ort der Bekleidungsstückteile ist der Planungseinrichtung aus der Information bekannt, die sie von der Schleifensteuerung 40 erhalten hat. Andere in die Entscheidung der Planungseinrichtung eingehende Faktoren umfassen die Größe des Rückstandes an den vorgesehenen Stationen, die fachliche Qualifikation der Maschinen-Bedienungsperson an der Arbeitsstation, die Farben des an einer Station verfügbaren Fadens und zahlreiche sowohl wirtschaftliche als auch physikalische Faktoren. Sobald die Planungseinrichtung entschieden hat, welche Arbeitsstation das teilweise fertiggestellte Bekleidungsstück erhält, wird ein Befehl zu der Schleifensteuerung 40 gesandt und die Steuerung übernimmt die Verantwortung für die Benachrichtigung der Arbeitsstationen und die Betätigung der Hauptschienen- und Vorschubbahn 14, um die Übertragung auszuführen.
Man erkennt anhand der Figur 3, daß eine 1:1-Entsprechung zwischen den Arbeitsgängen und den Stationszuordnungen für diesen Auftrag besteht. Diese Beziehung wird zu einem Zeitpunkt hergestellt, zu dem der Auftrag erzeugt und in den Datenspeicher 60 geladen wird. Somit hat jeder Auftrag eine entsprechende Liste von Stationszuordnungen und alle diese Informationen müssen in dem Speicher gespeichert werden.
Für den Fall, daß eine Fehlfunktion an einer speziellen vorgesehenen Arbeitsstation auftritt, oder wenn beispielsweise eine Bedienungsperson an einer speziellen Arbeitsstation nicht verfügbar ist, muß jeder Auftrag und jede Stationszuordnung überprüft werden und wenn immer eine nicht einsatzfähige Station auftritt, muß sie ausgelassen und eine neue Station, soweit verfügbar, eingesetzt werden. Das Reprogrammieren der Stationszuordnungsliste erfordert eine erhebliche Zeit in diesem Augenblick und beträchtliche Teile des Datenspeichers 60 sind durch die Stationszuordnungslisten selbst besetzt.
Die Figuren 4 und 5 zeigen die verbesserte Einrichtung zum Regeln des Arbeitsflusses in dem erfindungsgemäßen Produktionssystem 10. Figur 4 ist ein Flußdiagramm, welches die Arten von Daten zeigt, die eingegeben und nach Bedarf bearbeitet werden, um Änderungen in den Arbeitsgängen innerhalb des Produktionssystemes 10 aufzufangen. Bei Eingabe des Programmes bei 70 wird die Bedienungsperson gefragt, zu entscheiden, ob irgendein spezieller Teil der Daten bearbeitet werden muß. Ist dies nicht der Fall, wird die Bearbeitungssubroutine bei 72 umgangen. Wenn eine Bearbeitung erforderlich ist, geht das Programm zu WÄHLE FUNKTION im Block 74. Die Bedienungsperson gibt die spezielle Bearbeitungsfunktion von einem dargestellten Menü ein. Jeder Gegenstand, der vom Block 74 aus bearbeitet werden kann, ist in Figur 4 dargestellt und wird unten einzeln erläutert.
Ein Hauptmerkmal der vorliegenden Erfindung ist die Zuordnung von Gruppencodes im Bearbeitungsblock 76 zu jedem allgemeinen Arbeitsgang, der an den Arbeitsstationen 12 in dem Produktionssystem 10 verfügbar ist. Beispielsweise wird der Code LDG (oder ein entsprechender Zahlencode) verwendet, um die Funktion des Ladens des Bekleidungsstückes in das Produktionssystem zu identifizieren. Der Code 55 identifiziert die Funktion des Nähens des Ärmels an einen Hemdenrumpfteil; der Code SC identifiziert die Funktion des Annähens einer Manschette an einen Ärmel usw. Als Teil des Bearbeitungsprozesses können neue Codes hinzugefügt oder alte Codes modifiziert oder gestrichen werden. Nach der Bearbeitung werden die Codes in dem Datenspeicher der Hostdatenverarbeitungseinrichtung gespeichert in Verbindung mit der vollen Beschreibung des Codes für ihren Wiederaufruf und ihre Anzeige, je nach Bedarf.
Die im Block 78 dargestellte Operationsedierungsfunktion muß von den Gruppencodes unterschieden werden, die im Block 76 aufgeführt sind. Die Operationscodes des Blocks 78 sind jene Codes, die zur Identifizierung jedes Schrittes oder jeder Operation verwendet werden, die ausgeführt wird, um ein spezielles Bekleidungsmodell herzustellen. Die Operationscodes beziehen sich auf den allgemeinen Gruppencode, wie er im Block 78 dargestellt ist, um die Schritte zur Herstellung des XYZ-Hemdes zu definieren. Alle der für jedes Produktmodell ausgeführten Operationen müssen für die Verwendung durch die Edierungssubroutine definiert werden, wie dies unten weiter erläutert wird.
Die Modelledierungsfunktionen, die in den Blöcken 80a, 80b,...80n dargestellt sind, werden dazu verwendet, eine Reihe von Arbeitsgängen zusammenzustellen, die verwendet werden, um ein bestimmtes Bekleidungsstück wie das XYZ-Hemd her zustellen. Jedes Bekleidungsmodell hat seinen eigenen Satz von Operationen, die an den verschiedenen Arbeitsstationen 12 zur Herstellung des Produktes durchgeführt werden müssen. Beim Programmieren der Datenverarbeitungseinrichtung für ein spezielles Bekleidungsstück erlaubt ein Submenü der Edierungsblockes 74 die Schaffung der Modelldatenblöcke 80a,...80n und jeder Schritt oder jede Operation für die Herstellung des Bekleidungsstückes wird dann in der Reihenfolge festgelegt und durch einen der Operationscodes festgelegt, die im Block 78 definiert sind. Ein Hemd, beispielsweise, umfaßt insgesamt 15 Operationscodes, während ein Herrenanzugsjacket 90 verschiedene Arbeitsgänge haben kann. Wenn neue Modelle von Bekleidungsstücken geschaffen werden, werden neue Modellblöcke erzeugt, die entweder in dem Datenspeicher der Hostdatenverarbeitungseinrichtung oder auf Platten oder in anderen Permanentspeichern gespeichert werden können, die in die Hostdatenverarbeitungseinrichtung geladen werden können, wenn ein Auftrag für dieses Bekleidungsmodell empfangen wird.
Eine Auftragedierungsfunktion ist durch die Blöcke 82a, 82b,...82n zur Eingabe von Daten dargestellt, welche jeden empfangenen Auftrag für ein Bekleidungsmodell betreffen. Wie angedeutet wurde, erfordert ein Auftrag bestimmte allgemeine Informationen einschließlich der Auftragsnummer, der Menge von georderten Bekleidungsstücken und dem Modell des Bekleidungsstückes. Die den Auftrag betreffende Information braucht nur zeitweilig gespeichert zu werden, während der Auftrag in Bearbeitung ist, und kann zu einem späteren Zeitpunkt in eine dauerhaftere Kopie überführt werden, nachdem der Auftrag ausgeführt worden ist. Teil der Information, die während der Auftragsausführung aktualisiert wird, sind die laufenden Arbeiten und die Anzahl von Produkten des Auftrages, die fertiggestellt sind.
Jeder Auftrag kann getrennt durch ein Submenü in dem Wahlblock 74 erzeugt oder bearbeitet werden. Durch Angabe einer speziellen Auftragsnummer können die Daten für diesen Auftrag zu jedem Zeitpunkt aufgerufen werden.
Eine weitere Edierungsfunktion, die eng mit der vorliegenden Erfindung verbunden ist, wird durch die Stationsedierungsblöcke 84a, 84b,...84n dargestellt. Jeder Stationsedierungsblock listet und identifiziert die Gruppencodes, welche den Arbeitsgängen entsprechen, die an der bezeichneten Station verfügbar sind. Wie beispielsweise im Block 84a angegeben ist, ist die Station #1 in der Lage Stoffteile (LDG) zu laden, um den Auftrag #001 für XYZ-Hemden auszuführen. Die Station kann auch den Arbeitsgang des Nähens eines Ärmels SS an das XYZ-Hemd für den Auftrag #001 sowie das Nähen von Ärmeln an das ABC-Hemd für den Auftrag #006 ausführen.
Jeder Stationsedierungsblock 84a bis 84n kann getrennt erzeugt oder aufgerufen und durch ein Submenü ediert werden, welches erscheint, wenn das Stationsedierungswunsch am Block 74 gewählt wird. Man versteht, daß die Gruppencodes, die für die Station #1 eingegeben oder ediert werden, nur Codes sind, welche die an einer speziellen Station verfügbaren Funktionen definieren, und daß die Steuervorrichtung für das Produktionssystem 10 auf diese Daten zurückgreift bei der Bestimmung, welche Arbeitsstation für irgendeinen speziellen Arbeitsschritt ausgewählt wird, der für einen Auftrag für ein Bekleidungsstück erforderlich ist. Da es für jede Arbeitsstation einen Stationsedierungsblock gibt, zeigt der Block 84n an, daß eine Gesamtheit von 66 Arbeitsstationen in dem Produktionssystem vorhanden ist.
Figur 5 beschreibt das Verfahren, durch welches die Planungseinrichtung 90 der vorliegenden Erfindung die Arbeitsstationen bestimmt, an welchen gegebene Arbeitsgänge für Produktaufträge ausgeführt werden. Alle Daten für die auszuführenden Aufträge einschließlich der die Reihen von Arbeitsgängen für jeden Auftrag definierenden Daten werden in einem ersten Speicher 92 gespeichert. Der erste Speicher 92 kann tatsächlich ein Abschnitt des Datenspeichers innerhalb der Hostdatenverarbeitungseinrichtung 42 oder ein spezieller Speicher innerhalb des Echtzeitprozessor 44 für das Produktionssystem 10 sein. Wie in Figur 5 angegeben, enthält jeder Auftrag einen Kopfabschnitt 94 und einen Hauptabschnitt 96. Der Kopfabschnitt enthält die Auftragsnummer, die Menge und das Modell und hat zusätzlich Datenblöcke, die zur Angabe der in Arbeit befindlichen Werkstücke (WIP) und der Anzahl von Produkten reserviert sind, die fertiggestellt wurden (COMPLETE). Die WIP- und COMPLETE-Blöcke werden kontinuierlich aktualisiert, während ein Auftrag ausgeführt wird, sodaß der aktuelle Status eines Auftrages stets durch Lesen des Kopfabschnittes 94 bestimmt werden kann. Die in dem Kopfabschnitt enthaltene Information ist im wesentlichen dieselbe Information, wie jene, die in die Edierungsblöcke 82a bis 82n in Figur 4 eingegeben wurde.
Der Hauptabschnitt 96 enthält die Reihe von Arbeitsgängen, die nacheinander aufgelistet sind in Form von Operationscodes. Der Hauptabschnitt für jeden Auftrag hat Speicherplatz für 120 unterschiedliche Arbeitsgänge, was ausreicht, um selbst komplexe Bekleidungsstücke, wie Herren- oder Damenanzüge auszuführen. Bei einer Ausführungsform hat der erste Speicher eine ausreichende Kapazität, um ungefähr 1000 verschiedene Aufträge aufzunehmen, was mehr ist, als die meisten Produktionssystem zu einem gegebenen Zeitpunkt handhaben können. Somit ist genügend Speicherkapazität vorhanden, um Aufträge für Bekleidungsstücke zu speichern, die häufig geordert werden ebenso wie Auftragsstücke, d.h. Stücke, die nur hergestellt werden, nachdem ein Auftrag von einem Kunden erhalten wurde.
Die Fähigkeit zur Speicherung großer Zahlen von Aufträgen ist eines der wesentlichen Merkmale der vorliegenden Erfindung. Obwohl die herkömmlichen Systeme gemäß Figur 3 ebenfalls so ausgebildet werden könnten, daß sie eine große Anzahl von Aufträgen aufnehmen können, machten die Schwierigkeiten, die mit der Reprogrammierung einer großen Anzahl von Aufträgen verbunden sind, wann immer eine Arbeitsstation ausfiel oder eine Arbeitsschrittzuordnung geändert wurde, ein System hoher Kapazität impraktikabel. Wie im weiteren erläutert wird, wird das Problem der Reprogrammierung erfindungsgemäß durch die Verwendung der Gruppencodes umgangen, die zur Identifizierung jedes Arbeitsganges in einem Auftrag und auch zur Bezeichnung der zugeordneten Arbeitsgänge oder -fähigkeiten der Arbeitsstationen dienen.
Wie Figur 5 zeigt, sind alle Arbeitsstationszuordnungen 102 in einem zweiten Speicher 100 in Form von Gruppencodes für die Arbeitsgänge aufgelistet, die einer gegebenen Arbeitsstation zugeordnet oder an dieser verfügbar sind. Der zweite Speicher kann tatsächlich von einem getrennten Abschnitt des Datenspeichers innerhalb der Hostdatenverarbeitungseinrichtung 42 oder des Echtzeitprozessors 44 gebildet sein. Die Arbeitsgänge, welche diese Station durchführen kann, können ferner über je Ebene des Gruppencodes hinaus beschränkt sein durch Einschließen einer speziellen Auftragsnummer und des Bekleidungsstückmodells, für welches die Arbeitsstation geeignet ist. Wenn andere Daten wie der Auftrag oder das Modell fehlen und der Gruppencode die einzige Bezeichnung für die Fähigkeit der Station ist, ist diese Station unbeschränkt und verfügbar für die Handhabung irgendeines Auftrages oder Modells, welches die Durchführung des Arbeitsschrittes erfordert, der durch den aufgelisteten Gruppencode definiert wird. Andere Informationen neben dem Auftrag oder dem Modell können ebenfalls spezifiziert werden, um die Arbeitsgänge zu beschränken, die an einer gegebenen Station ausgeführt werden. Natürlich werden für jede Arbeitsstation in dem Produktionssystem 10 Eingaben gemacht und alle Arbeitsschritte in der Reihe von Operationen, die in den Aufträgen 54 aufgeführt sind, müssen in einer oder mehreren Listen von Operationen in den Stationszuordnungen 102 auftauchen.
Es ist zu bemerken, daß die Darstellung der in den Speichern 92 und 100 gespeicherten Daten schematisch ist und daß in der Tat die Daten als eine Reihe von Fenstern nur dann erscheinen, wenn sie auf dem Bildschirm des Leiterterminals 50, des Ingenieurterminals 48 oder eines Arbeitsstationsmonitors 28 aufgerufen werden. Die Daten werden tatsächlich mit herkömmlichen Speichertechniken gespeichert, welche jeden Operationscode für einen speziellen Auftrag mit der Information korrelieren, welche die Reihe definiert, in welcher die Operationen der Reihe zur Ausführung eines Auftrages eines Bekleidungsstück aufgeführt werden. In ähnlicher Weise würden die Stationszuordnungen 102 durch herkömmliche Speichertechniken gespeichert mit dem Gruppencode, den Auftrags- und Modelldaten, welche mit jeder Arbeitsstation korreliert sind.
Mit der Reihe von Arbeitsgängen für jeden Auftrag, die in dem Speicher 92 durch den Gruppencode gelistet sind, und mit den Arbeitsgängen, die jeder in dem Speicher 100 durch den Gruppencode identifizierten Arbeitsstation zugeordnet sind, liest die Planungseinrichtung 90 die Gruppencodes für jeden Auftrag der Reihe nach, wenn die speziellen Arbeitsgänge ausgeführt werden, und sucht dann alle Gruppencodes der Stationszuordnungen 102, um alle Arbeitsstationen zu bestimmen, die den nächsten Arbeitsgang in der Reihe ausführen können. Nachdem die verfügbaren Arbeitsstationen festgestellt wurden, wählt die Planungseinrichtung eine der verfügbaren Arbeitsstationen aus, um tatsächlich den Arbeitsgang auszuführen. Die von der Planungseinrichtung verwendete Logik kann wie beim herkömmlichen System zusätzliche Kriterien jenseits der Fähigkeit der Station enthalten wie beispielsweise die fachlichen Fähigkeiten der an der Station eingesetzten Bedienunsgperson, den Rückstand an einer Station, die verfügbaren Fadenfarben und andere physikalische und ökonomische Faktoren.
Wenn beispielsweise der erste Arbeitsschritt, das Laden eines Stoffteiles (LDG) für den Auftrag #001 abgeschlossen ist, liest die Planungseinrichtung 90 den Arbeitsschritt #002, Ärmelnähen (SS), und sucht dann alle jene Stationszuordnungen, um zu bestimmen, welche Stationen in der Lage sind, den "Nähe Ärmel" (SS) -Schritt an dem XYZ-Hemd durchzuführen. Figur 5 zeigt, daß zumindest die Station #001 die Fähigkeit hat, die "Nähe Ärmel"-Funktion im Auftrag #001 für ein XYZ-Hemd aus zuführen. Wenn Station #001 die einzige Station ist, die diese Funktion ausführen kann, würden die Stoffteile zu dieser Station bewegt werden. es sei denn natürlich, daß die vorherige Operation, nämlich das Laden der Stoffteile (DG) ebenfalls an derselben Station ausgeführt wurde. Der Ort des Bekleidungsstückes zu jeder beliebigen Zeit ist der Planungseinrichtung durch Informationen bekannt, die sie von der Schleifensteuerung 40 erhalten hat. Wenn die Stationen #1, #6 und #12 alle in der Lage wären, die SS-Operation in dem Auftrag #001 für ein XYZ-Hemd auszuführen, dann bestimmt die Planungseinrichtung, welche Station unter den dreien zur Durchführung der SS-Operation am besten geeignet ist. Wenn die Situation es erfordert, kann die Planungseinrichtung Produkte zu den Stationen 15 oder 17 senden, um das Produkt zwischenzuspeichern und die Möglichkeit zu schaffen, daß ein Rückstand an einer oder mehreren zugeordneten Arbeitsstationen aufgehoben werden kann. Die Planungseinrichtung sendet daraufhin das Produkt aus dem Speicher zu der zugeordneten Arbeitsstation.
Die verbleibenden Operationen zu jedem Auftrag werden von der Planungseinrichtung mit demselben "Lese- und Such-"-Verfahren gelöst. Das Verfahren wird wiederholt ausgeführt und zu jedem Zeitpunkt werden Befehle zu der Schleifensteuerung 40 übermittelt, um einen geordneten Arbeitsfluß zwischen den verschiedenen Arbeitsstationen zu gewährleisten.
Ein Hauptvorteil der vorliegenden Erfindung ergibt sich klar aus den gespeicherten Daten, wie in Figur 5 dargestellt. Wenn eine spezielle Arbeitsstation aus irgendeinem Grunde außer Dienst gestellt wird, ist keine Reprogrammierung der Auftragsdaten und Gruppencodes in dem Speicher 92 erforderlich. Daher führt die Existenz einer großer Anzahl von Aufträgen nicht zu einer Belastung durch Reprogrammierung, wenn die Stationszuordnungen geändert werden müssen. Die einzige Bearbeitung, die erforderlich ist, erfolgt in dem zweiten Speicher 100 und besteht aus der Zuordnung der Gruppencodes für die ausgefallene Station zu einer oder mehreren der anderen Stationen in dem System, wenn die Gruppencodes für die ausgefallenen Stationen nicht auf andere Weise in dem System dupliziert werden. Eine solche Addierung wird auf einfache Weise dadurch ausgeführt, daß man in die Edierungssubroutine gemäß Figur 4 und die Stationsedierungsdatenblöcke 84a bis 84n für die betroffenen Stationen eintritt. Wenn beispielsweise die Station #1 ausgefallen ist, müssen alle dieser Station zugeordneten Gruppencodes gestrichen werden und die gestrichenen Gruppencodes und andere Auftrags- oder Modellinformationen müssen in die Daten für andere Arbeitsstationen eingegeben werden, welche in die Lage versetzt wurden, die neu zugeteilten Arbeitsschritte durchzuführen. Wenn die Reprogrammierung abgeschlossen ist, ist das System in der Lage zu arbeiten wie zuvor ohne Teilnahme der ausgefallenen Arbeitsstation.
Wenn auch die Erfindung unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben wurde, sollte klar sein, daß zahlreiche Modifikationen und Änderungen vorgenommen werden können, ohne daß man sich von der in den beigefügten Ansprüchen definierten Erfindung entfernt. Auch wenn die Erfindung im Zusammenhang mit einem Bekleidungsherstellungssystem beschrieben wurde, können die Grundsätze in gleicher Weise auf andere Massenproduktionssysteme für Produkte angewandt werden, die durch eine Reihe von Arbeitsgänge hergestellt werden, die an räumlich verteilten Arbeitsstationen oder -stellen durchgeführt werden. Das Produktionssystem kann zusätzlich zu der Steuerung des Arbeitsflusses weitere Merkmale zum Messen der Arbeitsleistung der Arbeiter, zum Erstellen von Abrechnungen und Rechnungen für die hergestellten Produkte enthalten und dem Management ein Werkzeug bereitstellen zum Überwachen des gesamten Produktionsprozesses. Die Anzahl von Arbeitsschritten für jeden Auftrag, die Anzahl von Arbeitsstationen in jedem System und die Anzahl von Aufträgen, die zu jedem gegebenen Zeitpunkt bearbeitet werden können, können unterschiedliche Speicherkapazitäten für unterschiedliche Produktlinien erfordern. Die oben genannten Kapazitäten sind einfach nur beispielhaft für ein Bekleidungsproduktionssystem und sollen in keiner Weise die Anwendung der Erfindung beschränken. Infolgedessen wurde die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel zum Zwecke der Illustration und nicht zum Zwecke ihrer Beschränkung erläutert.

Claims

1. Verfahren zur Steuerung des Arbeitsflusses in einem Fertigungssystem (10) für Bekleidungsstücke oder andere Produkte, das eine Vielzahl von Arbeitsstationen (12) umfaßt, an deren jeder ein oder mehrere Arbeitsgänge ausgeführt werden, mit dem Ergebnis der Herstellung von Produkten aus deren Teilen, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Arbeitsgang aus einer Serie von zur Herstellung einer Anzahl von verschiedenen Produkten an den verschiedenen Arbeitsstationen (26) auszuführenden Arbeitsgängen Gruppencodes zugeordnet werden, wobei jede Serie von Arbeitsgängen jeweils mit einem Produkt verbunden ist, daß die Gruppencodes der Serien in einem ersten Speicher (92) gespeichert werden, um sie anschließend bei der Ausführung von Aufträgen für die Produkte zu verwenden, daß die Gruppencodes für die an jeder Station (12) verfügbaren Arbeitsgänge in Zusammenhang mit jeder Arbeitsstation in einem zweiten Speicher (100) gespeichert werden, daß aus dem ersten Speicher (92) die Gruppencodeserien für Arbeitsgänge ausgelesen werden, die man zur Ausführung eines Auftrags für ein bestimmtes Produkt benötigt, daß die Gruppencodes in dem zweiten Speicher (100) abgetastet werden, um aus all den Arbeitsstationen (12) diejenigen zu bestimmen, die für die Ausführung der für die Erfüllung des Auftrags für das gegebene Produkt notwendigen Serie von Arbeitsgängen verfügbar sind, und daß anschließend die Planung (90) des Arbeitsflusses zwischen den mittels der Codeabtastung ermittelten verfügbaren Arbeitsstationen für die Ausführung des Auftrags für das gegebene Produkt erfolgt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schritt der Gruppencode-Speicherung in dem ersten Speicher (92) die Speicherung der Gruppencodeserien für die zur Ausführung eines Auftrags für ein gegebenes Produkt benötigten Arbeitsgänge in Kombination mit der Sequenz, in der die Arbeitsgänge an den verfügbaren Arbeitsstationen auszuführen sind, umfaßt, daß der Leseschritt das Auslesen der Gruppencodeserien aus dem Speicher (92) in der gespeicherten Sequenz umfaßt und daß der Planungsschritt die Planung des Arbeitsflusses zwischen den Arbeitsstationen (12) in Übereinstimmung mit der gespeicherten Sequenz umfaßt.

3. Verfahren nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen zusätzlichen Schritt, in welchem die Serie von Arbeitsgängen in der gespeicherten Sequenz ausgeführt wird, um den Auftrag für ein gegebenes Produkt auszuführen.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schritt der Codeabtastung und der Planungsschritt nach jedem Arbeitsgang durchgeführt werden, um die Arbeitsstation zu wählen, an welcher der nächste Arbeitsgang innerhalb der Serie zu erfolgen hat.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schritt der Speicherung in einem zweiten Speicher (100) die Speicherung zusätzlicher Informationen bezüglich der Kapazität für die Durchführung der Arbeitsgänge an den Arbeitsstationen (12) umfaßt, daß der Codeabtastschritt das Abtasten der kapazitätsbezogenen Zusatzinformationen umfaßt und daß der Planungsschritt die Wahl einer bestimmten Arbeitsstation zur Ausführung des Auftrags aus den verfügbaren Arbeitsstationen auf der Grundlage der Gruppencodes wie auch der Zusatzinformationen in dem zweiten Speicher umfaßt.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, ferner gekennzeichnet durch den Schritt der redaktionellen Bearbeitung der in dem zweiten Speicher gespeicherten Gruppencodes dahingehend, daß letztere Änderungen von an den Arbeitsstationen verfügbaren Arbeitsgängen wiedergeben.

7. Fertigungssystem (10) für Bekleidungsstücke oder andere Produkte, umfassend eine Vielzahl von Arbeitsstationen (12) mit Arbeitsmitteln für die Durchführung einer Serie von Arbeitsgängen, in denen Teile eines Bekleidungsstückes oder anderen Produkts der Reihe nach gefertigt werden, wobei an jeder Arbeitsstation innerhalb der Serie zur Herstellung eines oder mehrerer Produkte mindestens ein Vorgang durchgeführt werden kann, gesteuerte Fördereinrichtungen (14,15,17,18), die mit der Vielzahl von Arbeitsstationen (12) verbunden sind, um für den sequentiellen Ablauf der Serien von Arbeitsgängen das Produkt in den verschiedenen Fertigungszuständen von Station zu Station zu befördern, und Steuereinrichtungen (40,42), die mit den Fördereinrichtungen (14,15,17,18) steuernd verbunden sind und einen ersten Speicher zur Speicherung eines Produktauftrages in Form der Serien von Arbeitsgängen für einen gewählten Produktstil und einen zweiten Speicher zur Speicherung von Daten, welche die Arbeitsgänge mit den Arbeitsstationen in Bezug setzen, dadurch gekennzeichnet, daß in dem ersten Speicher (92) jedem Arbeitsgang innerhalb der Serie ein für diesen Vorgang eindeutiger Gruppencode zugeteilt wird, daß der zweite Speicher (100) die Daten speichert, welche die jeder der verschiedenen Arbeitsstationen (12) in dem System zugeteilten Arbeitsgänge definieren&sub1; wobei die zugeteilten Vorgänge an einer gegebenen Station als Gruppencodes definiert werden, so daß eine Abfrage des zweiten Speichers nach einem Gruppencode diejenigen Stationen bekanntgibt, die für die Durchführung eines gewählten Arbeitsgangs zugeteilt wurden, und daß die Planungseinrichtung (90) die Gruppencodes in dem zweiten Speicher (100) abfragt, um diejenigen Arbeitsstationen zu nennen, die für die Durchführung eines gegebenen Arbeitsgangs in der Serie für ein gegebenes Produkt zugewiesen wurden, und danach aus den zugewiesenen Arbeitsstationen eine Arbeitsstation auswählt, um den gegebenen Arbeitsgang durchzuführen.

8. System nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die gesteuerte Fördereinrichtung (40) mit der Planungseinrichtung verbunden ist, um das gewählte Produkt abhängig von der von der Planungseinrichtung (90) getroffenen Wahl von einer Arbeitsstation (12) zur nächsten Arbeitsstation (12) zu befördern.

9. System nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Bearbeitungsmittel (84a ... 84n) zur redaktionellen Bearbeitung des zweiten Speichers (100) und zur Änderung der Gruppencodes und der entsprechenden Arbeitsgänge, die den verschiedenen Arbeitsstationen zugewiesen wurden, vorgesehen sind.

10. System nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Bearbeitungsmittel (82a ... 82n) zur redaktionellen Bearbeitung des ersten Speichers (92) und zur Änderung der Gruppencodes und der entsprechenden Arbeitsgänge, die ein gegebenes Produkt umfassen, vorgesehen sind.

11. System nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Speicher (92) den Arbeitsgang mit einer Sequenzierungsinformation speichert, welche die Sequenz angibt, in welcher die Arbeitsgänge durchgeführt werden müssen, um ein Produkt herzustellen, und daß die Planungseinrichtung (90) den ersten Speicher (92) liest und die speziellen Arbeitsstationen wählt, an welchen die Vorgänge in der durch die Sequenzierungsinformation definierten Sequenz tatsächlich auszuführen sind.

12. System nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Sequenzierungsinformation in dem ersten Speicher durch die Sequenz der Gruppencodes in dem ersten Speicher definiert ist.

13. System nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß einige der Arbeitsstationen (12) Arbeitsgänge eines definierten Gruppencodes nur an ausgewählten Produktaufträgen ausführen können und daß der zweite Speicher (100) zusätzlich zu den Gruppencodes der den Arbeitsstationen zugewiesenen Vorgänge weitere Informationen speichert, die die Produktaufträge identifizieren, für deren Ausführung eine Arbeitsstation geeignet ist.

14. System nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Planungseinrichtung die Gruppencodes und andere Informationen liest, um diejenigen Arbeitsstationen zu wählen, die für die Durchführung der Arbeitsgänge geeignet sind.