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Die Erfindung bezieht sich auf eine
Reifenabdrückvorrichtung bzw. Wulstabdrückvorrichtung, wie sie
allgemein, aber nicht ausschließlich, für
Reifenwechselmaschinen typisch ist.
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Genauer gesagt bezieht sich die Erfindung auf eine
sehr anpassungsfähige Wulstabdrückvorrichtung, oder in
anderen Worten auf eine universelle Bauart in dem
Sinne, daß sie in der Lage ist, praktisch auf dem
gesamten Gebiet von zur Zeit erhältlichen Reifen zu
arbeiten, mit besonderer, aber nicht ausschließlicher
Bezugnahme auf Reifen für leichte Fahrzeuge, wie etwa
Automobile, Motorräder, leichte Lastwagen und
Lieferwagen, Geländewagen und ähnliches. Eine Wulstabdrück-
Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist
in der EP-A 0 015 102 offenbart.
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Zum Demontieren und Montieren von Rädern von und auf
ihre jeweiligen Radfelgen ist es bekannt, geeignete
Reifenabziehmaschinen zu verwenden, welche hier nicht
im Detail beschrieben werden sollen. Vor dem Abnehmen
eines Reifens von seiner Radfelge muß man seine Wulste
abdrücken, d.h. von den jeweiligen Wulsthaltekanten
der Radfelge abtrennen, damit die Abziehwerkzeuge
zwischen die Wulste und die Radfelge eingesetzt werden
können.
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Zum Abdrücken des Wulstes sind
Wulstabdrückvorrichtungen bekannt, entweder in Form einer unabhängigen
Vorrichtung oder Maschine, d.h. konstruiert zum
Wulstabdrücken und getrennt von anderen Vorrichtungen, oder
Maschinen, die am Rad (Felge plus Reifen) arbeiten,
oder mit einer anderen Vorrichtung oder Maschine
verbunden sind, wie etwa einer Radabziehmaschine. Deshalb
sei zwecks vollständiger Klarheit der Erklärung
festgehalten, daß die erfindungsgemäße
Wulstabdrückvorrichtung entweder mit einer oben erwähnten
Reifenabziehmaschine verbunden oder nicht verbunden sein kann,
obwohl nachstehend der Einfachheit halber und zwecks
Klarheit der Beschreibung ausschließlich auf
Wulstabdrückvorrichtungen, verbunden mit entsprechenden
Reifenabziehmaschinen, Bezug genommen ist.
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Reifenabziehmaschinen sind z.B. bekannterweise mit
einer Wulstabdrückvorrichtung versehen, die einen
horizontalen, seitlichen Arm aufweist, der an einem Ende
an der Reifenabziehmaschine an einem vertikalen,
rückwärtigen Bolzen angelenkt ist, während sein anderes
Ende ein Wulstabdrückwerkzeug aufweist, das allgemein
als Schaufel bzw. Klinge bekannt ist.
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Ein Pneumatikzylinder ist zwischen dem Unterteil der
Reifenabziehmaschine und dem Arm eingebaut, wobei
letzterer zwischen einer Ruhestellung, in welcher die
Schaufel von dem Unterteil entfernt steht, und einer
Arbeitsstellung, in welcher die Schaufel in Kontakt
mit dem zu trennenden Wulst steht, verschwenkt werden
kann, während sich die Felge gegen das Unterteil
abstützt. Die Schaufel besteht aus einem plattenförmigen
Metallkörper, der als Teil einer zylindrischen Fläche
geformt ist, deren Achse horizontal verläuft, und sie
bewegt sich zum stirnseitigen Arbeitsbereich der
Reifenabziehmaschine hin. Unter Bezugnahme auf das, was
in der Einleitung festgestellt ist, stellt dieser
Vorgang eine besondere, aber nicht erschöpfende
Anwendungsform einer bekannten Wulstabdrückvorrichtung an
einer ähnlich bekannten Reifenabziehmaschine dar, so
daß die relativen Stellungen der jeweiligen
Komponenten als auf das obige Beispiel bezogen zu betrachten
sind.
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In allen Fällen ist die Schaufel von bekannten
Wulstabdrückvorrichtungen, seien sie mit einer
Reifenabziehmaschine verbunden oder nicht, an einem Ende des
Armes an einem Bolzen angelenkt, der im wesentlichen
parallel zur Achse der idealen, die Schaufel
enthaltenden zylindrischen Fläche liegt, wobei die aktive
bzw. Wulstabdrückkante der Schaufel ein leicht
konkaves Profil aufweist.
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Bei dem weitverbreiteten Gebrauch solcher bekannter
Wulstabdrückvorrichtungen haben sich folgende Probleme
herausgestellt.
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Diese Probleme sind auf die Tatsache zurückzuführen,
daß die Abmessungen und Merkmale von zur Zeit
gebräuchlichen Reifen und Felgen beträchtlich
voneinander abweichen, mit dem Ergebnis, daß es oft vorkommt,
daß bekannte Wulstabdrückvorrichtungen beim Trennen
von Wulsten von bestimmten Reifentypen auf eine große
Schwierigkeiten stoßen, und in einigen Fällen ist es
ihnen sogar unmöglich, die Trennung durchzuführen.
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Kurz gefaßt, und ohne die Reifenbreite zu
berücksichtigen,
d.h. die Reifenabmessung, die parallel zur
Achse des Rades (Felge plus Reifen) liegt, sind zur Zeit
Reifen verfügbar zum Montieren auf:
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A - Radfelgen mit einem nominalen Durchmesser (über
die vorspringenden Ränder) von im wesentlichen
zwischen 10 und 20 Zoll bzw. Inches;
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B - Radfelgen (üblicherweise vorgesehen für
Hochleistungsautomobile), die an der Verbindungsfläche ihrer
Wulsthalteränder, oder genauer an ihren vorspringenden
Rändern, mit kreisförmigen Rillen oder Rippen versehen
sind, wobei erstere die inneren kreisförmigen Rippen
der Wulste der entsprechenden Reifen aufnehmen,
während letztere in zugeordnete Rillen eingreifen, die an
den inneren kreisförmigen Wulstkanten vorhanden sind,
wobei der Zweck dieser Rillen oder Rippen der ist, zu
verhindern, daß sich die Wulste zufällig bzw.
ungewollt lösen, z.B. wenn das Fahrzeug mit einem
ungenügend aufgepumpten oder geplatzten Reifen fährt; und
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C - Radfelgen (insbesondere aus Leicht- oder
Ultraleichtlegierungen, und üblicherweise vorgesehen für
Fahrzeuge mit einem bestimmten Wert) die besonders
teuer und zerbrechlich sind und für die eine große
Wahrscheinlichkeit für Beschädigung und/oder Bruch
besteht. Typischerweise rührt diese Beschädigung oder
ein Bruch von Reibung oder Anprall gegen Bürgersteige,
Randsteine, Verkehrsinseln und ähnlichem her. Um
wenigstens teilweise solchen Situationen vorzubeugen,
weisen die üblicherweise auf solchen Radfelgen
montierten Reifen mindestens an einer Seite einen
kräftigen, kreisförmigen Wulst auf, der konzentrisch zur
Radachse angeordnet und dessen Zweck es ist, den
äußeren Bereich oder den Rand der Radfelge zu schonen oder
zu schützen.
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Genauer gesagt erstreckt sich dieser Reifenwulst
außerhalb der äußeren Partie oder des Randes der Felge,
und die Kante des Wulstes, die zur Radachse hin liegt,
befindet sich in einem kleinen Abstand gegenüber dem
Rand der Radfelge, der von der Radachse aus gesehen
nach außen liegt bzw. der Radachse abgewandt liegt.
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Auf Radfelgen mit verschiedenem, nominalem Durchmesser
(oben beschrieben unter Punkt A) montiert man
üblicherweise Reifen, die beträchtlich unterschiedliche
Seitenwände oder Schulterhöhen haben.
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Das Problem besteht deshalb darin, die Wulste von
allen erwähnten Reifentypen, verbunden mit den oben
beschriebenen Radfelgentypen, schnell, korrekt und
bequem abzudrücken, wobei der Tatsache Rechnung zu
tragen ist, daß verschiedene der oben erwähnten Merkmale
während eines Abdrückvorganges zutreffen können, und
auch unter der Berücksichtigung, daß sehr oft die
Wulste mit den entsprechenden Wulsthalterändern sehr fest
verbunden (und praktisch verklebt) sind.
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Bei bekannten Wulstabdrückvorrichtungen sind die
Krümmung der Schaufel und die Länge ihrer aktiven Kante
besonders geeignet für Radfelgen mit üblichem
Durchmesser, d.h. mit einem Durchmesser, der dem
Durchschnitt des oben genannten Bereiches entspricht,
wohingegen sie ungeeignet sind für Radfelgen mit einem
Durchmesser, der nahe bei den Maximum- oder
Minimumwerten des Bereiches liegt.
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Das kommt daher, weil während des Wulstabdrückens von
Reifen, die auf Radfelgen mit relativ kleinem oder
relativ großem Durchmesser montiert sind, die Schaufel
an dem abzudrückenden Wulst nur mit dem Endbereich
ihrer aktiven Kante arbeitet, während der übrige Teil
der letzteren außerhalb des Wulstes liegt und daher
auf die Seitenwand des Reifens einwirkt, die viel
weniger widerstandsfähig ist als der Wulst. Aus diesen
Gründen ist das Abdrücken des Wulstes der genannten
Reifen (auf Radfelgen von relativ kleinem oder großem
Durchmesser) besonders schwierig, und es ist oft
erforderlich, mehrmals an demselben Wulstabschnitt
anzusetzen. Es ist offensichtlich, daß dies auch zutrifft,
hinsichtlich der oben erwähnten Abmessungsmerkmale
(von Radfelge und Reifen), für Räder (Felge plus
Reifen), die einen Außendurchmesser (über die Lauffläche
gemessen) haben, der relativ klein oder groß ist, wenn
man den nominalen Radfelgendurchmesser und die Höhe
der Reifenseitenwand oder Schulter in Betracht zieht.
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Weiterhin kann es vorkommen, und es ist tatsächlich
vorgekommen, daß der Reifen einen Schaden erleidet,
und zwar durch den Teil der Schaufel, der in Kontakt
mit seiner Seitenwand kommt, besonders wenn der Wulst
sehr fest am Wulsthalterand haftet, und/oder wenn der
Wulst sich in einer kreisförmigen Rille in der
Radfelge befindet, oder mit einer kreisförmigen Rippe auf
der Felge sitzt, wie oben beschrieben.
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In solchen Fällen kann es manchmal vorkommen, daß die
Schaufel nicht in der Lage ist, die Wulste
abzudrücken.
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Außerdem leiden bekannte Wulstabdrückvorrichtungen im
wesentlichen unter denselben oben genannten Problemen,
wenn die Wulste der oben erwähnten Reifen mit
umlaufenden
Kantenschutzwülsten abzudrücken sind.
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In diesen Fällen kann das Wulstabdrücken nur gelingen,
wenn die aktive Kante der Schaufel an der Stelle des
Wulstes angreift, die zwischen dem Außenrand der
Radfelge und diesem Umfangswulst liegt, oder sogar an
letzterem, während außerhalb desselben die durch die
Schaufel ausgeübte Kraft unwirksam ist, ganz abgesehen
davon, daß sie den Reifen beschädigt.
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Bekannte Wulstabdrückvorrichtungen haben sich als
ungeeignet und manchmal als unfähig für den Einsatz in
oben genannten Fällen erwiesen, nicht nur aus den
angegebenen Gründen, sondern auch weil man ihre Schaufel
nicht ausreichend einstellen kann, und zwar relativ zu
ihrem Befestigungsarm und daher relativ zu der
Radfelge (oder dem Reifen).
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In dem Bestreben, dem vorzubeugen, hat der Anmelder
bereits eine Wulstabdrückvorrichtung erfunden, bei
welcher der Schaufeltragarm einen weiteren
Freiheitsgrad aufweist.
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Im einzelnen ist zwischen diesem Tragarm und dem
entsprechenden Drehbolzen eine Spindel quer zu letzterem
eingebaut, damit der Arm in einer Ebene quer zu der,
durch den Bolzen gegebenen, Schwenkebene bewegbar ist,
wobei mit dieser Spindel Einrichtungen (wie etwa eine
Klemmschraube) verbunden sind, die in der Lage sind,
den Arm in beliebiger Lage zwischen den Endstellungen
beim Schwenken um diese Spindel zu blockieren bzw.
festzuklemmen.
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Diese Konstruktion ist, obwohl sie sich bezüglich der
oben erwähnten Probleme als zufriedenstellend erwiesen
hat, unbequem bzw. umständlich, da sie eine große
Anzahl von Einzelteilen aufweist und daher baulich
kompliziert sowie teuer ist.
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Folglich besteht auf diesem besonderen Sektor ein
großer Bedarf an Wulstabdrückvorrichtungen, welche die
oben erwähnten Probleme beseitigen.
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Die Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung ist es,
dieses Bedürfnis zufriedenzustellen, und zwar im
Rahmein einer einfachen und betriebssicheren Konstruktion&sub1;
die vielseitig zu gebrauchen ist.
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Diese Aufgabe ist durch die Erfindung gelöst, wie sie
in den beigefügten Ansprüchen definiert ist.
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Nachfolgend ist die Erfindung anhand von vier
Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die
beiliegende Zeichnung näher beschrieben, wobei die
Ausführungsbeispiele nicht einschränkend sind.
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Es zeigt
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Fig. 1 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf
ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung,
verbunden mit einer Reifenabziehmaschine;
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Fig. 1a das eingekreiste Detail A von Fig. 1 in
vergrößertem Maßstab;
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Fig. 2 und 3 zwei Teilansichten in vergrößertem
Maßstab, gesehen in den Richtungen II und III
der Fig. 1 bzw. 2;
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Fig. 4 eine teilweise Draufsicht, ähnlich der von
Fig. 1, auf ein zweites Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
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Fig. 5 und 6 zwei Ansichten in den Richtungen V bzw.
VI der Fig. 4;
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Fig. 7 eine teilweise Draufsicht, ähnlich derjenigen
der Fig. 1 und 4, auf ein drittes
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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Fig. 8 und 9 zwei Ansichten in verkleinertem Maßstab
in den Richtungen VIII bzw. IX der Fig. 7;
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Fig. 10 eine teilweise Draufsicht, ähnlich denjenigen
der Fig. 1, 4 und 7, auf ein viertes
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; und
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Fig. 11 und 12 zwei Ansichten, gesehen in den
Richtungen XI und XII der Fig. 10, wobei Fig. 12
in einem kleineren Maßstab dargestellt ist.
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Die aufgeführten Zeichnungen und insbesondere Fig. 1
zeigen einen besonders geformten, kastenförmigen Arm
1, der an einem vertikalen Bolzen 2 seitlich am
Unterteil oder Rahmen 3 einer Reifenabziehmaschine
angelenkt ist.
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Letztere ist nicht im Detail dargestellt, da sie von
jeder bekannten Art sein kann und weil sie keinen
charakterisierenden Teil der Erfindung darstellt. Wie in
der Einleitung erwähnt, kann man den Arm 1 mit einem
anderen Aufbau als mit dem Unterteil einer
Reifenabziehmaschine
verbinden.
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Im Unterteil 3 ist ein Pneumatikzylinder 44 (Fig. 1)
untergebracht, der an dem Unterteil 3 mit einem
vertikalen Bolzen 4 angelenkt ist und dessen Kolbenstange
mit dem Arm 1 an einem Zwischenpunkt 5 verbunden ist.
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Am vorderen Ende des Armes 1 befindet sich ein
Wulstabdrückwerkzeug 6 oder eine Schaufel, die einem an der
Vorderseite des Unterteils befestigten Auflageelement
7 gegenüberliegt, gegen welches sich das Rad 77
(Radfelge plus Reifen), dessen Wulste abzudrücken sind,
abstützt.
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Erfindungsgemäß ist die Schaufel 6 am vorderen Ende
des Armes 1 mittels einer Art Kreuzgelenk befestigt,
welches nachstehend im Detail beschrieben ist.
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Es ist besonders zu erwähnen, daß alle dargestellten
Ausführungsformen die kreuzgelenkartige Verbindung
aufweisen.
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Wie aus den Fig. 1, 1A, 2, 4, 5, 7, 8, 10 und 11
ersichtlich ist, weist letztere einen horizontalen
Bolzen 8 auf, der drehbar in einem zugehörigen, in einem
Block 80 vorgesehenen, Sitz montiert und durch eine
Tellerfeder 88 unter Reibung gesetzt ist.
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Der Block 80 ist an dem Arm 1 befestigt, das vordere
Ende des Bolzens 8 ist an einer Buchse 90 befestigt,
in welcher ein Bolzen 9 drehbar montiert und durch
eine Tellerfeder 99 unter Reibung gesetzt ist. Die
zwei Bolzen 8 und 9 sind koplanar angeordnet und die
Schaufel 6 ist an den entgegengesetzten Enden des
Bolzens
9 mittels entsprechender rückwärtiger Ansätze
bzw. Augen befestigt.
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Die Schaufel ist auf ihrer Rückseite mit einem
üblichen, herausstehenden, ruckwärtigen Hebel 10 versehen,
mittels dem man die Schaufel 6 um die Bolzen 8 und 9
verschwenken kann.
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Unter besonderer Bezugnahme auf Fig. 4, in welcher der
Arm 1 in seiner vollständig geschlossenen, und die
Schaufel 6 in gerader Stellung dargestellt ist, bilden
die zwei Bolzen 8 und 9 einen stumpfen Winkel, dessen
Öffnung zum Unterteil 3 der Reifenabziehmaschine hin
gerichtet ist.
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Genauer ausgedrückt und nochmals unter Bezugnahme auf
die geschlossene Stellung des Armes 1, ist die
Längsachse des Bolzens 8 praktisch parallel zur Stirnfläche
des Unterteiles 3, während die Längsachse des Bolzens
9 leicht zu einer horizontalen geraden Linie geneigt
ist, die senkrecht zu dieser Fläche steht.
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Genauer gesagt ist der Bolzen 9 parallel zur
Erzeugenden der Schaufel 6, während der Bolzen 8 quer zu der
Erzeugenden liegt.
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Wie aus den Fig. 1 bis 3 ersichtlich, ist die gezeigte
Schaufel 6 von üblicher Gestalt und besteht aus einem
plattenähnlichem Metallkörper (Fig. 1 und 2), im
wesentlichen in Form eines Bogens (Fig. 3), und aus
einem zylindrischen Flächenteil mit horizontaler Achse,
das zur Vorderseite der Reifenabziehmaschine hin
gerichtet ist (Fig. 1). Weiterhin ist die aktive Kante
der Schaufel 6, in den Figuren mit den Bezugszeichen
60 bezeichnet, von üblicher konkaver Form (Fig. 3) und
in geeigneter Weise abgeschrägt (Fig. 1).
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Aufgrund der kreuzgelenkartigen Verbindung 8-9 kann
man die Schaufel 6, obwohl von gebräuchlicher Art,
effektiver anwenden, und zwar leichter und genauer als
im Falle des Standes der Technik.
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Von den in der Einleitung diskutierten Problemen her
ist dies einleuchtend, insbesondere (aber nicht
ausschließlich) in Bezug auf jene Reifen und Radfelgen,
die Umfangswulste haben, für die ein Wulstabdrücken
nur möglich ist, wenn man die aktive Kante der
Schaufel praktisch genau zwischen diesem Wulst und dem
Außenrand der Radfelge ansetzt.
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Außerdem ermöglicht es die kreuzgelenkartige
Verbindung die aktive Kante 60 der Schaufel 6 bei jenen
Wulsten genauer anzusetzen, die schwierig abzudrücken
sind, entweder weil sie fest an den entsprechenden
Wulsthaltekanten anhaften oder weil sie in
Umfangsrillen zurückgehalten sind, die in den vorspringenden
Rändern der Radfelge vorgesehen sind, oder auch weil
sie in Umfangsrippen eingreifen, die an den
vorstehenden Rändern vorgesehen sind.
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Die Vielseitigkeit der erfindungsgemäßen
Wulstabdrückvorrichtung zeigt sich weiter in den in den Fig. 4 bis
12 gezeigten Ausführungsformen.
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In dem in den Fig. 4 bis 6 gezeigten
Ausführungsbeispiel besteht die Schaufel 6 aus einem
plattenähnlichen Körper, der als Teil einer zylindrischen Fläche
(Fig. 4, 5) ausgebildet ist und in der Vorderansicht
die Form eines gleichschenkligen Dreiecks hat (Fig.
6).
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Die Hauptgrundkante dieser Form ist leicht konkav,
während die Nebenkante gerade ist, wobei diese zwei
Kanten zwei aktive Kanten oder Wulstabdrückprofile
darstellen, die mit "61" bzw. "62" bezeichnet und
passend abgeschrägt sind, wie in den Fig. 4 und 6
dargestellt.
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Diese zwei aktiven Kanten können ganz offensichtlich
verschiedene Wulstabdrückprobleme oder -forderungen
befriedigend lösen, z.B. ist die aktive Kante 62
geeigneter als die Kante 61 zum Wulstabdrücken von:
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- Reifen verbunden mit Radfelgen, versehen mit Rillen
oder Rippen, die in ihren vorspringenden Wänden zum
Schutz gegen zufälliges Lösen des Wulstes vorgesehen
sind;
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- Reifen, die wie angegeben mindestens einen
seitlichen Umfangswulst zum Schutz des äußeren, seitlichen
Bereiches der entsprechenden Radfelge haben, und
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- Motorradreifen.
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An dieser Stelle ist es offensichtlich, daß die
Schaufel 6 in den Fig. 4 bis 6 mit mehr als zwei aktiven
Kanten versehen sein kann, die sich leicht durch
einfaches Verschwenken der Schaufel 6 auswählen lassen,
und zwar durch einfaches Drehen der Schaufel in der
Ebene, in der sie liegt, aufgrund der im Folgenden
beschriebenen Einrichtung.
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Diese Einrichtung weist eine Befestigungsplatte 11
auf, die parallel zu dem sie tragenden Bolzen 9 liegt,
und um dessen Achse sie verschwenkbar ist (Fig. 4,5),
außerdem trägt sie den Hebel 10 (Fig. 4). Ein vom
rückwärtigen, zentralen Bereich der Schaufel 6
ausgehender Bolzen 12 ist schwenkbar, aber axial fixiert,
in der Mitte der Platte 11 befestigt, und zwar
senkrecht zum Bolzen 9 und koplanar mit ihm.
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Eine Querstabilität der Schaufel 6 ergibt sich durch
zwei scheibenförmige Sicherungsteile 13 zu beiden
Seiten des Bolzens 12 (Fig. 4) zwischen der Platte 11 und
der Schaufel 6.
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Schließlich ist die Schaufel 6 gegen Verdrehung durch
einen Schnappriegel 14 blockiert, der gleitend bzw.
verschiebbar in einer an der Platte 11 befestigten
Buchse 15 montiert ist.
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Die Buchse 15 nimmt eine gespannte Feder 16 auf, die
um den Riegel 14 angeordnet ist, und zwar derart, daß
ihn eine konstante Kraft nach vorne in seine
Sperrstellung drückt (Fig. 5), wobei das vordere Ende des
Schnappriegels 14 aus der Buchse 16 herausragt und in
einem der zwei in der Schaufel 6 vorgesehenen Löcher
17 zu liegen kommt.
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Wie aus Fig. 6 ersichtlich, sind die zwei Löcher 17
asymmetrisch zur Längsachse der Schaufel 6 (oder zur
Höhe ihrer gleichschenkligen, trapezförmigen
Stirnfläche) angeordnet.
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In der Ausführungsform nach den Fig. 7 bis 9 ist die
dort dargestellte Schaufel 6 von üblicher konkaver
Form (Fig. 7,8), während ihr aktives Profil 610, das
ebenfalls von allgemeiner konkaver Form ist (Fig. 9),
in der Mitte mit einem hervorstehenden Anteil 63
versehen ist, dessen freies Ende gerade ist und quer zu
dem Bolzen 9 (und zur Erzeugenden der Schaufel 6)
liegt, wie in Fig. 7 dargestellt.
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Diese letztere Schaufel 6 ist besonders geeignet zum
Abdrücken von Wulsten, die besonders schwierig
abzulösen sind, insbesondere diejenigen, die in Rillen oder
Rippen an den vorstehenden Rändern der entsprechenden
Radfelgen zum Schutz gegen das Ablösen der Wulste
eingreifen.
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Der Grund ist der, daß die in der erwähnten Art und
Weise geformte Schaufel 6 progressiv arbeitet, und
zwar in dem Sinne, daß sie zuerst den Wulstbereich
abdrückt, den der vorstehende Teil 63 berührt, worauf
das Abdrücken der zwei Wulstbereiche, die das Profil
610 berührt, praktisch keine Schwierigkeiten bereitet,
da doch in den meisten Fällen der Wulst schon durch
eine einzige Operation vollständig abgedrückt ist.
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Bei der in den Fig. 10 bis 12 gezeigten
Ausführungsform, bei der das aktive Profil der Schaufel 6 wieder
eine vorstehende mittlere Strecke 63 und zwei einander
gegenüberliegende Strecken 610 aufweist, gehört die
erstere 63 zu einer mittleren gebogenen Platte 64,
während die anderen zwei gegenüberliegenden Strecken
610 jeweils zu einer oberen und einer unteren
gebogenen Platte 65 gehören (Fig. 10 bis 12).
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Die zentrale Platte 64 ist auf die schon beschriebene
und dargestellte Art und Weise von dem Bolzen 9
gehalten,
während die zwei Platten 65 an der vorhergehenden
Platte 64 an entsprechenden Bolzen 66 angelenkt sind,
die parallel zur Achse des Bolzens 9 und parallel zu
der Erzeugenden der mittleren Platte 64 liegen, und
zwar in der nachfolgend beschriebenen Art und Weise.
Jeder Bolzen 66 ist drehbar, aber axial fixiert (Fig.
10) in einem angepaßten Halter 18 montiert, der hinter
der mittleren Platte 64 an dem zur Kante 63
entgegengesetzten Ende befestigt ist.
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Der Bolzen 66 erstreckt sich in ein Gehäuse 19, wo er
ein auf ihm befestigtes Schneckenrad 20 trägt (Fig.
10,11), wobei letzteres in eine entsprechende Schnecke
21 eingreift (Fig. 10), die an der Hebelstange 10
angebracht ist.
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Die zwei Gehäuse 19 sind durch entsprechende, an den
Haltern 18 befestigte, Konsolen 22 gehalten und
miteinander durch ein Rohr 23 verbunden, in welchem die
Stange des Hebels 10 drehbar, aber axial fixiert
montiert ist.
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Es ist offensichtlich, daß die zwei Schnecken 21 des
Hebels 10 in entgegengesetzter Richtung arbeiten, wie
auch offensichtlich ist, daß die Schnecken 21 auch mit
einer anderen Verbindungsstange als dem Hebel 10
verbunden sein können.
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Grundsätzlich bilden die Elemente 21 und 20 zwei
Schneckenradgetriebe, mit deren Hilfe durch Drehen des
Hebels 10 um seine Achse die zwei Platten 65
verschwenkt werden können, und zwar gleichzeitig, aber
gegensätzlich relativ zur Mittelplatte 64. Auf diese
Art und Weise kann man den mittleren Radius der durch
die drei Platten 64 und 65 bestimmten Kurve (Fig. 11)
einstellen, um ihn an den Radius der Felge des Rades
anzupassen, an dem im Moment der Wulst abzudrücken
ist.
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Schließlich ist der Schwenkbereich jeder Platte 65
durch zwei Stifte 24 (Fig. 10,12) definiert, die zu
beiden Seiten der Platte 65 an dem entsprechenden
Halter 18 befestigt sind. Die Vielseitigkeit der
Anwendung der Ausführungsform der mit Bezug auf die Fig. 10
bis 12 beschriebenen Erfindung ist offensichtlich,
besonders im Lichte dessen, was schon unter Bezugnahme
auf die anderen Ausführungsformen erwähnt ist.
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Es ist nur noch festzustellen, daß wegen der
Einrichtung zum Schwenken der Platten 65 um die Mittelplatte
64, und des Vorhandenseins der Kreuzgelenkverbindung 8
bis 9 die Schaufel 6 korrekt an Reifen arbeiten kann,
die auf Radfelgen mit jedem bekannten Durchmesser
montiert sind und/oder an Reifen mit verschiedenen
Seitenwand- oder Schulterhöhen, die auf einer beliebigen
Radfelgengröße montiert sind.
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Dies deshalb, weil die Krümmung der Schaufel 6 wie
angegeben zu variieren und daher an den Durchmesser des
Rades anzupassen ist, an dem man die Wulste abdrücken
will.
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Es soll auch festgestellt werden, daß, nochmals mit
der Schaufel der in den Fig. 10 bis 12 gezeigten
Ausführungsform, ein progressives Wulstabdrücken, wie
vorher unter Bezugnahme auf die Ausführung der Fig. 7
bis 9 spezifiziert, zu erreichen ist. Ein weiterer,
den Ausführungsbeispielen (Fig. 7 bis 12) eigener
Vorteil
ist, daß der durch den Arbeitszylinder für das
Wulstabdrücken gelieferte bzw. erzeugte Druck
anfänglich auf einen Wulstbereich von geringer Breite
einwirkt (von der Kante 63 bestimmt), und dann auf einen
viel breiteren Wulstbereich (Kanten 610 und 63).
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Auf diese Art und Weise wirkt die Schaufel 6 viel
effektiver, weil der Druck des Arbeitszylinders zum
Wulstabdrücken in der (schwierigeren) Anfangsphase des
Abdrückens genau konzentriert ist, jedoch breiter
verteilt und daher weicher wirksam ist als während der
nächsten Phase, in welcher die Schaufel auf weniger
Widerstand stößt.
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Aus diesem Grunde ist ein vollständiges Wulstabdrücken
oft mit einem einzigen Arbeitsgang zu erreichen.
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Wegen der progressiven Wirkungsweise kann man zum
Wulstabdrücken einen Arbeitszylinder mit niedrigerem
Druck und geringerer Leistung verwenden, als
diejenigen für übliche oder herkömmliche
Wulstabdrückvorrichtungen.
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Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die
dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele,
sondern umfaßt alle technischen Gleicbartigkeiten zu den
beschriebenen Einrichtungen und ihren Kombinationen,
falls sie unter den Schutzumfang der nachstehenden
Ansprüche fallen.