DE69201409T2 - Verfahren zur Herstellung eines Gründungspfahles. - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Gründungspfahles.Info
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Description
- Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Gründungspfahls, in dem ein hohles Rohr in der Weise in den Boden eingeführt wird, daß das Rohr in eingeführtem Zustand innen leer ist, ein zuvor hergestelltes Tragelement mit geringerer Außenabmessung als der Innendurchmesser des hohlen Rohres in das leere hohle Rohr eingeführt wird, in der Weise, daß zwischen dem Tragelement und dem hohlen Rohr ganz darum herum ein freier Raum bleibt, der Raum zwischen dem Tragelement und der Innenwand des hohlen Rohrs mit einem Material gefüllt wird und das hohle Rohr anschließend aus dem Boden entfernt wird.
- Ein solches Verfahren ist in DE-A-2 120 691 offenbart. Gemäß dieser Druckschrift ist das in den Raum zwischen dem Tragelement und der Innenwand des hohlen Rohrs eingefüllte Material wäßriger Zement, Mörtel oder dergleichen. Der Zweck des Einbringens eines solchen Materials ist, eine enge Verbindung zwischen dem Pfahl und der umgebenden Erde auszubilden.
- Es gibt auch viele andere Verfahren zur Herstellung eines Gründungspfahles. Solche Verfahren umfassen Eintreiben oder -schrauben fertiger Gründungspfähle in den Boden sowie Einbringen einer hohlen Schale in den Boden, Entfernen der Erde um die Schale, so daß ein leerer Raum ausgebildet wird, der anschließend mit Beton ausgefüllt wird, wonach die Schale gegebenenfalls entfernt wird. Weitere Verfahren sind aus der Literatur bekannt.
- Bei bestimmten Bodenbedingungen tritt das Phänomen der sogenannten negativen Adhäsion in dem Teil der Erde über der Tragschicht auf, auf der der Gründungspfahl schließlich ruhen soll, oder in dessen oberem Teil das untere Ende des Gründungspfahles schließlich ruht. Im Falle einer negativen Adhäsion "haftet" der entsprechende Teil der Erde am Gründungspfahl und wenn sich dieser Teil der Erde setzt, zieht er den Pfahl mit sich nach unten.
- Bisher wurde versucht, dieses Phänomen der negativen Adhäsion dadurch zu verhindern, daß eine Schicht aus einem geeigneten Gleitmittel wie Bentonit ganz um den fertigen Gründungspfahl herum vorgesehen wird, zum Beispiel, wenn er in den Boden geschraubt wird, unter anderem durch Einspritzen von Bentonit von der Spitze des Pfahles über den Weg, auf dem die Spitze den Bodenbereich durchguert, der negative Adhäsion zeigt.
- Aufgabe der Erfindung ist, ein Verfahren zur Herstellung eines Gründungspfahls zur Verfügung zu stellen, in dem das Problem der sogenannten negativen Adhäsion in weit geringerem Maße auftritt als es bei fertigen Gründungspfählen der Fall ist, die auf übliche Weise in den Boden getrieben oder geschraubt werden.
- Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch ein Verfahren wie es oben in den ersten Zeilen angegeben ist, in dem der Raum zwischen dem Tragelement und der Innenwand des Rohrs mit einem geeigneten Gleitmittel gefüllt wird.
- Erfindungsgemäß kann das Einführen eines hohlen Rohrs in den Boden auf unterschiedliche Weise vorgenommen werden, wie es an sich bekannt ist, beispielsweise durch Rammen oder Einschrauben. Das hohle Rohr kann auf eine Weise eingeführt werden, wobei die Erde verschoben wird, so daß das Rohr leer ist, wenn es eingeführt wird und nach dem Einführen so bleibt. Es ist jedoch auch möglich, ein hohles Rohr einzuführen, das am unteren Ende offen ist und die Erde im hohlen Rohr zu entfernen, wenn es eingeführt ist, zum Beispiel mit einem Bohrer, um ein leeres Rohr zu erhalten. Wenn das Rohr durch Rammen eingeführt wird, wobei die Erde verschoben wird, wird dies bevorzugt in der Weise bewirkt, daß das hohle Rohr an seinem unteren Ende mit einem wasserdichten Verschluß in Form eines geeigneten Schuhs versehen ist, wobei dieser Schuh mit dem hohlen Rohr in der Weise verbunden ist, daß nach späterer Entfernung des Rohrs der Schuh freigegeben wird und im Boden zurückbleibt. Wenn das hohle Rohr in den Boden geschraubt wird, wobei Erde verschoben wird, kann eine sogenannte verlorene Einziehschraube verwendet werden. Der beim Pfahleintreiben bevorzugt verwendete Schuh kann die Form einer runden flachen Platte aufweisen, die mit einem runden Ring versehen ist, der sich senkrecht dazu erhebt, wobei der runde Ring mehr oder weniger fest auf dem Ende des hohlen Rohrs sitzt. Mittels eines geeigneten Vergußzements kann ein solcher Schuh mit dem Ende des hohlen Rohrs verbunden werden.
- In einer geeigneten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kann vor dem Einführen des Tragelements in das hohle Rohr eine Menge Vergußmaterial oder ähnliches Material in das Rohr gegossen werden, so daß nach dem Einführen des Tragelementes dessen unterster Teil von einer Vergußschicht umhüllt ist unter der Gleitmittelschicht, die anschließend gebildet wird. Eine solche Vergußmaterialfüllung, die in Abhängigkeit von der beabsichtigten Tragfähigkeit und den örtlichen Bodenbedingungen gegebenenfalls vorgesehen ist, schafft eine solide Basis für den endgültigen Gründungspfahl, dessen Pfahlbasis beispielsweise im tragenden Teil des Bodens unter dem Teil angeordnet sein kann, der negative Adhäsion zeigt.
- Das Tragelement, das erfindungsgemäß in das hohle Rohr eingeführt werden soll, kann jedes Element sein, das für den Zweck geeignet ist, zum Beispiel ein vorgefertigter Betonpfahl oder Betonträger, eine Stahlstütze oder dergleichen; der Querschnitt kann jede geeignete Form aufweisen, zum Beispiel rund, rechteckig oder T-förmig. Das erfindungsgemäß zu verwendende Gleitmittel kann Bentonit sein oder ein anderes geeignetes Gleitmittel, zum Beispiel ein bituminöses Material.
- Erfindungsgemäß wird das hohle Rohr nach Anordnen des Tragelementes und seiner Umhüllung mit dem Gleitmittel entfernt, zum Beispiel durch Herausziehen. In einer geeigneten Weise kann das Tragelement dann in Richtung nach oben verlängert werden, zum Beispiel durch Verwendung einer Pfahlkupplung.
- Ergebnis des erfindungsgemäßen Verfahrens ist ein Gründungpfahl, der mit einer Gleitmittelschicht über dem Teil seiner Länge versehen ist, wo er von einer Schicht Erde umgeben ist, die negative Adhäsion zeigt. Auf diese Weise wird dem Phänomen der negativen Adhäsion entgegengewirkt. Bei Gründungspfählen, die auf diese Weise hergestellt wurden, wurde festgestellt, daß die negative Adhäsion nur 10 % der negativen Adhäsion ausmachte, die für einen gleichen Pfahl ohne die Gleitmittelschicht berechnet wurde.
- Die Erfindung wird nun mit Bezug zu den Zeichnungen erläutert, worin die Figuren 1 - 6 schematische Schnittansichten einer Anzahl von aufeinanderfolgenden Schritten einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens darstellen.
- Fig. 1 zeigt wie unter Verwendung einer Rammvorrichtung 1 mit einer hydraulischen Ramme 2, ein hohles Rohr 3 in den Boden eingeführt wird. Das hohle Rohr 3 ist an seinem unteren Ende mit einem Schuh versehen, der im wesentlichen aus einer kreisförmigen Platte 5 besteht, die damit verbunden einen aufrechten Ring 6 besitzt. Mittels eines geeigneten Vergußzementes ist der Schuh wasserdicht am unteren Ende des hohlen Rohrs 3 befestigt, so daß das Rohr 3 vollständig leer bleibt, wenn es eingeführt wird.
- Das hohle Rohr 3 besteht beispielsweise aus Stahl mit einer Dicke von 25 mm und kann einen Durchmesser von beispielsweise 600 mm aufweisen. Die runde Platte 5 kann in diesem Fall einen Durchmesser von 700 mm aufweisen und aus Stahlblech mit einer Dicke von beispielsweise 16 mm bestehen. Das hohle Rohr 3 besitzt, beispielsweise an seinem oberen Ende, einen erweiterten Teil 7, der mit eine Vorschubausdehnung 8 versehen ist. In der Wand des erweiterten Teils 7 können Ziehösen 9 als Eingreifpunkte zum Ziehen des hohlen Rohrs 3 vorgesehen sein, was nachfolgend beschrieben wird.
- Nachdem das Rohr 3 in die gewünschte Tiefe eingeführt ist, wie in Fig. 2 gezeigt, wird aus einem Vergußmaterialreservoir 10 eine Menge Vergußmaterial in das Rohr gefüllt, so daß ein Teil des Rohrs 3, der beispielsweise in der Tragschicht 12 angeordnet ist, damit gefüllt wird. Es wird hypothetisch angenommen, daß die Erde 4 über der Schicht 12 das Phänomen der negativen Adhäsion zeigt. Die Menge an Vergußmaterial oder ähnlichem Material, das eingeführt werden soll, ist so ausgewählt, daß das anschließend anzuordnende Tragelement vollständig von Vergußmaterial umgeben ist, genau an dem Punkt, wo positive Adhäsion übertragen werden kann, d. h. in der Tragschicht 12.
- Fig. 3 zeigt wie, nachdem die Vergußfüllung 11 im hohlen Rohr 3 eingebracht ist, ein zuvor hergestelltes Tragelement, beispielsweise ein vorgefertigter Pfahl 13, in das Rohr 3 abgelassen wird. Der vorgefertigte Pfahl 3 besteht beispielsweise aus vorgespanntem Beton und kann, im gezeigten Fall, Außenabmessungen von 380 x 380 mm im Querschnitt aufweisen. Der Träger umfaßt einen zentralen Suspensionstab 14 und ist an dessen oberem Ende mit einer Pfahlkupplung versehen, so daß eine Verlängerung nach oben möglich ist. Die Länge des Trägers 13 ist so ausgewählt, daß der Träger sich in eingeführtem Zustand ungefähr bis zur Bodenhöhe erstreckt.
- Nachdem der Träger 13 in das hohle Rohr 3 eingesetzt ist, wie in Fig. 4 gezeigt, wird der Raum zwischen der Innenwand des hohlen Rohrs 3 und der Außenseite des Trägers 13 mit Bentonit oder einem ähnlichen geeigneten Gleitmittel gefüllt. Zu diesem Zweck wird Bentonit mittels einer Pumpe 16 von einem Reservoir 15 in den erweiterten Teil 7 des Rohrs 3 gepumpt. Das Ergebnis ist eine Bentonitschicht 17 um den Träger 13. Gegebenenfalls kann der Bentonit zunächst auf eine überschüssige Höhe eingefüllt werden, so daß mehr Druck auf das am Boden des Rohrs 3 um den Träger 13 vorhandene Vergußmaterial ausgeübt wird, so daß dieses Vergußmaterial gut komprimiert werden kann und eine starke Pfahlbasis bildet.
- Fig. 5 zeigt wie anschließend das hohle Rohr 3 aus dem Boden herausgezogen wird. Dies wird mit Hilfe der Vorrichtung 1 bewirkt, die nun einen geeigneten Zugmechanismus 18 damit verbunden aufweist, der in geeigneter Weise über die Ziehösen 9 im erweiterten Teil 7 am oberen Ende des Rohrs am Rohr 3 eingreift. Die Zugwirkung kann durch Hämmern bewirkt werden, wenn das Rohr 3 aus der Schicht 12 gezogen werden muß, die eine positive Adhäsion zeigt. Wenn das Rohr aus dem Teil der Erde 4 über der Schicht 12 gezogen wird, die negative Adhäsion zeigt, kann das Herausziehen durch gleitendes Ziehen bewirkt werden. Während des Herausziehens wird der Schuh, der aus einer runden Platte 5 mit einem damit verbundenen aufrechten Ring 6 besteht, freigegeben, so daß er im Boden zurückbleibt.
- Fig. 6 stellt den Endzustand dar. Das hohle Rohr wurde vollständig entfernt. Im Boden verbleibt der Fertigpfahl 13, der von einer Bentonitschicht 17 umgeben ist, in dem Teil der Erde 4, die negative Adhäsion zeigt. Auf diese Weise wird das Phänomen der negativen Adhäsion in großem Maße vermieden. In der Erdschicht 12, die positive Adhäsion zeigt, ist das Tragelement 13 von einer Vergußmaterialumhüllung 11 umgeben. Über dem Boden 14 wurde der vollendete Gründungspfahl mittels eines Verlängerungsstückes 20 verlängert, das damit über die Pfahlkupplung 19 verbunden ist. Gegebenenfalls kann von der Höhe des Bodens eine Einspritzung von Vergußmaterial über eine Länge von 1 - 1,5 m bewirkt werden, so daß die Antiadhäsionsbeschichtung 17 aus Bentonit an ihrem oberen und unteren Ende von einer Vergußmaterialumhüllung begrenzt ist.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines Gründungspfahles, in dem
ein hohles Rohr in der Weise in den Boden eingeführt
wird, daß das Rohr in eingeführtem Zustand innen leer
ist, ein zuvor hergestelltes Tragelement mit geringerer
Außenabmessung als der Innendurchmesser des hohlen
Rohres in das leere hohle Rohr eingeführt wird, in der
Weise, daß zwischen dem Tragelement und dem hohlen Rohr
ganz darum herum ein freier Raum bleibt, der Raum
zwischen dem Tragelement und der Innenwand des hohlen Rohrs
mit einem Material gefüllt wird und das hohle Rohr
anschließend aus dem Boden entfernt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß der Raum zwischen dem Tragelement und der
Innenwand des Rohres mit einem geeigneten Gleitmittel
gefüllt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das hohle Rohr in den Boden eingeführt wird, während es
an seinem unteren Ende mit einem wasserdichten Verschluß
in Form eines geeigneten Schuhs versehen ist, wobei der
Schuh mit dem hohlen Rohr in der Weise verbunden ist,
daß bei späterem Entfernen des Rohrs der Schuh
freigegeben wird und im Boden zurückbleibt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß vor Einführen des Tragelements in das hohle
Rohr eine Menge Vergußmaterial oder ähnliches Material
in das Rohr zugeführt wird, so daß nach Einführen des
Tragelements, dessen unterer Teil von einer
Vergußmaterialschicht umhüllt ist unter der Gleitmittelschicht,
die anschließend gebildet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß nach Entfernen das hohlen Rohrs das
Tragelement in Richtung nach oben verlängert wird.
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