DE691518C

DE691518C - Bremstrommel, insbesondere fuer Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE691518C
Application number: DE1939D0079986
Authority: DE
Inventors: Franz Roller; Rudolf Uhlenhaut
Original assignee: Daimler Benz AG
Current assignee: Daimler Benz AG
Priority date: 1939-03-08
Filing date: 1939-03-08
Publication date: 1940-05-29

Description

Die Erfindung bezieht' sich auf Bremstrom-. malm, insbesondere für Kraftfahrzeuge, und besteht darin, daß die Bremstrommel als Gebläseläufer ausgebildet ist, welcher Druckluft als Kühlluft für die Bremstrommel ansaugt und an den zu kühlenden Stellen entlangführt. Erfindungsgemäß sind in an sich bekannter Weise am äußeren Umfange des Bremstrommelringes schräg zur Drehachse desselben verlaufende Kühlrippen angeordnet, welche derart geformt und verkleidet sind, daß 'die zwischen den Rippen und der Verkleidung verbleibenden Durchlässe als Gebläsedüsen wirken. Die Rippenverkleidung besteht aus Blechringen, welche mit den Rippen verschweißt oder vernietet sind, während der Trommelring von einer ebenfalls als Gebläse wirkenden Trommelscheibe oder von als Gebläse wirkenden Speichen gehalten wird. Die Speichen sind nahe der Nabe und am Umfang der Bremstrommel ebenfalls mit je einer Verkleidung versehen, welche gegebenenfalls als Windfang dieinende Umbördelungen aufweisen. Vorteilhaft mündein in der Nähe der Anströmspalte der als Gebläseläufer ausgebildeten Bremstrommel Druckluft führende Leitungen aus, deren Eintrittsmündungen 'entweder im Fahrwind liegen oder von der Druckluftleitung eines Luftverdichters abzweigen.

Die Erfindung ist insbesondere für die Bremstrommeln von Fahrzeugrädern bestimmt, welche iiicht unmittelbar dem Fahrwind ausgesetzt sind, sondern im Windschatten irgendeines Konstruktionsteils, z. B. unter der .Wagenkastenverkleidung des Kraftfahrzeuges, liegen. Die Erfindung hat den Zweck, die Kühlwirkung an den Bremstrommeln insbesondere gegenüber jenen Anordnungen zu verbessern, bei welchen die Kühleinrichtung lediglich aus an der Bremstrommel angeordneten Rippen besteht oder zwischen Radfelge

und Bremstrommel lediglich Isolierspalte vorgesehen sind oder ein flüssiges Kühlmittel zu Hilfe genommen wird.

Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigen die

Abb. ι einen Radialschnitt durch eine Bremstrommelhälfte,

Abb. 2 eine Draufsicht auf einen Brems-ο trommelausschnitt,

Abb. 3 eine Einzelheit der Bremstrommelverkleidung,

Abb. 4 die Seitenansicht eines Segmentausschnittes des Bremstrommelscheibengerip-"5 pes und

Abb. 5 einen Schnitt durch das Trommelscheibengerippe nach der Linie V-V von Abb. 4.

Bei dem gewählten Ausführungsbeispiel ist der Bremstrommelring ι (Abb. i)■- an. dem Ring 2 (Abb. 4) eines Speichenkreuzes 3 befestigt. Die Speichen 3 sind durch eine Nabe 4 zusammengefaßt (Abb. 1 und 4), mittels welcher die Bremstrommel am Fahrzeugrad befestigt wird. An seiner Außenseite weist der Bremstrommelring 1 einen Schaufelkranz 6 auf, dessen Schaufeln 7 einein L-förmigen Längsschnitt (Abb. 1) haben und z.B. unter einem Winkel von 45⁰ zur Drehachse der Bremstrommel (Abb. 2) verlaufen. Auf beiden Seiten sind die Schaufeln 7 durch Blechringe 8 und 9 verkleidet, derart, daß an den beiden Enden der L-Form je ein Spalt 10 und 11 verbleibt. Die Bleche 8 und 9 sind entweder mit den Schaufeln 7 verschweißt, z.B. wie bei 12 in Abb. 2 und/oder sie sind mit den Schaufeln 7 durch Winkelstücke 13 vernietet, wie die Abb. 3 zeigt.

Der Randring 2 des Speichenkreuzes

4« (Abb. .4) ist mit Einfräsungen 14 versehen (Abb. i, 4 und 5), und gegen die Nabe 4 hin sind die Speichen 3 auf der den Einfräsuingen

14 abgewandten Seite gegenüber der Dicke der Nabenwand 4« verstärkt. Beide Speichenkreuzseiten sind ebenfalls mit Blechscheiben

15 und 16 verkleidet (Abb. 1). Dabei ist der äußere Rand der inneren Verkleidung 15 in die Trannfuge zwischen der Trommelringbefestigung und dem Speichenkreuzring 2 eingezogen, und ihr innerer Rand ist mit einem kleinen Radius 17 gegen das Innere der Bremstrommel hin umgebördelt.

Durch die innere Verstärkung der Speichen 3 entsteht hinter .der Umbördelung 17 ein Spalt 18 (Abb. 1). Die Löcher 19, 20 und 21 dienen zum Teil zur Gewichtserleichterung, zum Teil als Niet- oder Schraublöcher und zum Teil als Abströmöffnungen.

Die Wirkungsweise der geschilderten Vorrichtung ist folgende: Sobald das Fahrzeugrad und damit die Bremstrommel rasch umläuft, bewirkt die auftretende Fliehkraft in den Schaufeldüsen 7 einerseits und in den Trommelscheibenspalten zwischen den Speichen 3 andererseits eine Luftströmung in Pfeilrichtung nach Abb. ι und 2. Dadurch wird Frischluft aus der Umgebung der Bremstrommel angesaugt und über einen verhältnismäßig langen Weg an den Kühloberflächen des Bremstrommelringes und der Bremstrommelscheibe vorbeigeführt mit der Folge, daß die Bremstrommel außerordentlich wirksam gekühlt wird. Die Luft tritt bei 11 und 18 ein und bei 10 und 14 aus. Gegebenenfalls kann die warme Luft irgendwelchen Zwecken dienstbar gemacht werden. In diesem· Fall wird sie durch 'einen die Durchlässe 10 und 14 abdeckenden Ringkanal abgefangen. Außerdem kann die Luftströmung in den Kühlkanälen dadurch unterstützt werdein, daß man den Spalten 11 und 18 Druckluft zuführt. Dies kann dadurch geschehen, daß man vor diesen im Fahrwind liegende Druckstutzen ausmünden läßt oder die Luft durch ein besonderes Gebläse zuführt. Im letzteren Fall kann die Luft auch von der Druckluftleitung des Kompressors oder Motorventilators abgezapft werden.

Claims

Patentansprüche: _go

ι. Bremstrommel, insbesondere für Kraftfahrzeuge, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremstrommel als Gebläseläufer ausgebildet ist, welcher Druckluft als Kühlluft für die Bremstrommel ansaugt und an den zu kühlenden Stellen entlangführt. "
2. Bremstrommel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in an sich bekannter Weise am äußeren Umfange des Bremstrommelringes angeordneten und schräg zur Drehachse desselben verlaufenden Kühlrippen derart geformt und verkleidet sind, daß die zwischen den Rippen und der Verkleidung verbleibenden Durchlasse als Gebläsedüsen wirken.
3. Bremstrommel nach den Ansprüchen ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die

' Rippenverkleidung aus Blechringen besteht, welche mit den Rippen verschweißt no oder vernietet sind.
4. Bremstrommel nach den Ansprüchen ι bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Trommelring von einer ebenfalls als Gebläse wirkenden Trommelscheibe oder von als Gebläse wirkenden Speichen gehalten wird.
5. Bremstrommel nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Trommelring von beiderseits mit Blech verkleideten Speichen getragen wird und die Blechverkleidungen nahe der Nabe
und am Umfang mit Durchlässen versehen sind oder solche an den Speicheln oder an der Trommelscheibe überbrücken. 6. Bremstrommel nach dem Ansprüchen ι bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Blechverkleidungen als Windfang dianeiide Umbördelungen aufweisen.
7. Bremstrommel nach den Ansprüchen ι bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der Nähe der Anströmspalte Druckluft führende Leitungen ausmünden, deren Gegenmündungen emtweder im Fahrwind üegen oder von der Druckluftleitung eines Luftverdichters abzweigen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen