-
Die Erfindung betrifft ein optisches Bauteil mit einem Substrat aus einem
ferroelektrischen Kristall, das an seiner Oberfläche mit einer Struktur
periodisch invertierter Domänen mit einer Vielzahl invertierter
Domänenbereiche versehen ist (nachfolgend als "SHG-Bauteil" bezeichnet).
-
In jüngerer Zeit wurden Techniken zum Verbessern der optischen
Ausgangseigenschaften optischer Bauteile einschließlich SHG-Bauteilen durch Ausbilden
einer Struktur mit periodisch invertierten Domänen an der Oberfläche des
ferroelektrischen Kristalls vorgeschlagen. Wenn z. B. ein SHG-Bauteil Licht
mit einer Frequenz ausgesetzt wird, erzeugt das SHG-Bauteil die zweite
Harmonische mit der Frequenz 2 . So erweitert ein SHG-Bauteil den
Wellenlängenbereich von Licht mit einer einzelnen Wellenlänge. Dieser Effekt
eines SHG-Bauteils erweitert das Anwendungsgebiet von Lasern und optimiert
die Nutzung von Lasern auf verschiedenen technischen Gebieten. Zum Beispiel
ermöglicht die Verkürzung der Wellenlänge eines Laserstrahls eine Erhöhung
der Aufzeichnungsdichte beim optischen Aufzeichnen und Abspielen unter
Verwendung eines Laserstrahls und beim magnetooptischen Aufzeichnen und
Abspielen unter Verwendung eines Laserstrahls.
-
Es wurden ein Volumen-SHG-Bauteil unter Verwendung von NbO&sub3; sowie ein SHG-
Bauteil vom Wellenleitertyp vorgeschlagen, das eine vergleichsweise große
nichtlineare optische Konstante zur Phasenanpassung verwendet, wie ein SHG-
Bauteil mit Cerenkovstrahlung unter Verwendung eines linearen
Wellenleiters, der auf einem Einkristallsubstrat aus einem nichtlinearen optischen
Material wie einem ferroelektrischen Einkristall aus LiNbO&sub3; (LN)
hergestellt ist, und das mittels des Substrats in einem Strahlungsmodus bei
Empfang einer Grundwelle, wie Strahlung im nahen Infrarot, die zweite
Harmonische emittieren kann, wie grünes oder blaues Licht.
-
Jedoch zeigt das bekannte Volumen-SHG-Bauteil wegen seiner
charakteristischen Eigenschaften einen vergleichsweise niedrigen
SH-Wandlungswirkungsgrad, und es kann kein billiges, hochqualitatives LN verwenden. Das SHG-
Bauteil mit Cerenkovstrahlung emittiert einen Strahl der zweiten
Harmonischen in das Substrat, und der durch dieses SHG-Bauteil mit
Cerenkovstrah
lung emittierte Strahl
der zweiten Harmonischen bildet einen Fleck mit
unregelmäßiger Form, wie einen Halbmondfleck, was zu Problemen bei der
praktischen Anwendung eines SHG-Bauteils mit Cerenkovstrahlung führt.
-
Damit ein SHG-Bauteil mit hohem Wandlungswirkungsgrad arbeiten kann, müssen
die jeweiligen Phasenausbreitungsgeschwindigkeiten der Grundwelle und der
zweiten Harmonischen übereinstimmen. Die jeweiligen
Phasenausbreitungsgeschwindigkeiten der Grundwelle und der zweiten Harmonischen können durch
ein Verfahren zur Übereinstimmung gebracht werden, das in der
Veröffentlichung von J. A. Armstrong, N. Bloombergen et al. in Phys. Rev., 127, 1918
(1962) vorgeschlagen ist, gemäß dem die Varianten "+" und "-" der
nichtlinearen optischen Konstanten periodisch angeordnet sind. Eine derartige
Anordnung der linearen optischen Konstante kann durch periodisches
Invertieren der Ausrichtung der kristallographischen Achse erzielt werden. Die
Umkehrung der Ausrichtung der kristallographischen Achse kann durch ein
Verfahren erzielt werden, bei dem eine Laminatstruktur von Kristallscheiben
verwendet wird, wie von Okada, Takizawa und Ieiri, in NHK Gijutsu Kenkyu
29(1), 24 (1977) beschrieben, oder durch Verfahren unter Verwendung einer
Struktur mit periodisch invertierten Domänen, die dadurch hergestellt wird,
dass die Polarität des Strom gesteuert wird, wie er beim Herstellen eines
Kristalls durch ein Ziehverfahren zugeführt wird, wie von D. Feng, N. B.
Ming, J. F. Hong et al in Appl. Phys. Lett. 6,228 (1965) und von A. Foist,
P. Koidl in Appl. Phys. Lett. 47,1125 (1985) beschrieben. Diese Verfahren
versuchen, eine periodische Struktur ganz in einem Kristall auszubilden.
Jedoch benötigen die vorstehenden Verfahren große Vorrichtungen, und es
bestehen Schwierigkeiten beim Steuern der Ausbildung der Domänen.
-
Es wurde ein Verfahren zum Eindiffundieren von Ti in die Oberfläche eines
Kristalls zum Erzeugen einer Struktur mit periodisch invertierten Domänen
in der Oberfläche eines Kristalls vorgeschlagen, wie von H. Ito, E. Cho, F.
Inaba in 49. Oyo Butsuri Gakkai Keon Yoko-shu, 919 (1988) beschrieben.
Jedoch variiert der Brechungsindex der durch dieses Verfahr en erzeugten
invertierten Domänen, und es ist möglich, dass die Struktur mit
invertierten Domänen mehrere Lichtstrahlen emittiert und dass, in manchen Fällen,
die Grundwelle fehlt.
-
Die Anmelderin der vorliegenden Patentanmeldung schlug in der japanischen
Patentanmeldung Nr. 1-184 362 ein Domänenverfahren zum Einstellen der
Domäne nichtlinearer optischer ferroelektrischer Kristalle vor. Bei diesem
Verfahren werden Elektroden unmittelbar gegenüberstehend, oder indirekt
über Isolatoren gegenüberstehend an den entgegengesetzten Hauptflächen
eines ferroelektrischen Kristalls mit einzelner Domäne angeordnet, und es
wird eine Gleichspannung zwischen die Elektroden gelegt, um örtlich
invertierte Domänen auszubilden, um eine Struktur mit periodisch invertierten
Domänen zu erhalten. Jedoch zeigt, wie es in den Fig. 18A und 18B
dargestellt ist, eine durch dieses Verfahren hergestellte Struktur mit
periodisch invertierten Domänen ein Verhältnis t/w = 1 oder darunter, wobei w
die Breite des invertierten Domänenbereichs ist und t die Dicke desselben
ist. Daher wird eine Struktur mit winzigen periodischen invertierten
Domänen erzeugt, und der Wert der Dicke wird kleiner als die Dicke eines
optischen Wellenleiters. Das heißt, dass dann, wenn die Breite w ungefähr 1,5
um beträgt, um invertierte Domänenbereiche mit kleiner Schrittweite
herzustellen, die Dicke t den kleinen Wert von ungefähr 0,5 um erreicht. Daher
ist es, wenn die Dicke des optischen Wellenleiters ungefähr 1,0 um beträgt,
unmöglich, dafür zu sorgen, dass die jeweiligen Phasenausbreit
ungsgeschwindigkeiten dadurch übereinstimmen, dass die Varianten "+" und "-" der
nichtlinearen optischen Konstante periodisch angeordnet werden, da im Abschnitt
des optischen Wellenleiters und im Evaneszenzbereich die Struktur mit
periodisch invertierten Domänen nicht korrekt ausgebildet werden kann, was
einer der Gründe ist, der eine Verbesserung des Wirkungsgrads eines SHG-
Bauteils verhindert.
-
Ein weiteres Verfahren zum Herstellen einer Struktur mit periodisch
invertierten Domänen mit einem gewünschten Muster durch Bestrahlen eines
nichtlinearen optischen Materials mit einem Elektronenstrahl ist im Artikel von
R. W. Keys, A. Loni, B. J. Luff, P. D. Townsend et al. in Electronics Letters,
1. Februar 1990, Vol. 26, No. 3 vorgeschlagen. Wie es in Fig. 19
dargestellt ist, werden bei diesem Verfahren 50 nm dicke NiCr-Schichten 62 auf
den c-Flächen 61C eines LN-Substrats 61, d. h. eines Substrats aus einem
nichtlinearen optischen Material, hergestellt, und 400 nm dicke
Au-Schichten 63 werden über den NiCr-Schichten 62 hergestellt, und die Au-Schicht 63
wird mit einem vorbestimmten Muster strukturiert, und es wird die
strukturierte Au-Schicht 63 mit einem Elektronenstrahl beleuchtet. Das Substrat 61
wird auf ungefähr 580ºC erwärmt und mit einem Elektronenstrahl mit einer
Gesamtdosis von 101 pro 9 mm², d. h. 1016/mm² bestrahlt, während ein
elektrisches Feld von 10 V/cm in der Richtung entlang der c-Achse angelegt
wird. Jedoch besteht bei diesem Verfahren ein Nachteil dahingehend, dass es
möglich ist, dass die Oberfläche des nichtlinearen optischen Materials
durch die Wärmebehandlung bei hoher Temperatur und während des Anlegens der
Spannung verschmutzt wird, während das Substrat nach dem Strukturieren der
Elektrodenschicht auf hohe Temperatur erwärmt wird. Die Auswärtsdiffusion
von Sauerstoffmolekülen aus dem LN-Substrat 61, wie die Auswärtsdiffusion
von Ni, um die invertierten Domänenbereiche auszubilden, kann
möglicherweise dazu führen, dass der Brechungsindex durch Zusammensetzungsschwankungen
variiert. Die Eindringtiefe der Elektronen ist eine Funktion der Energie
der einfallenden Elektronen. Das optische Bauteil umfasst ferner einen
Wellenleiter mit einer Tiefe, die so gewählt ist, dass der
Umwandlungswirkungsgrad für die Erzeugung der zweiten Harmonischen optimiert ist.
-
Das Dokument Electronic Letters, Vol. 25, No. 3, 2. Februar 1989, Seiten
174-175, E. J. Lim et al., "Second-harmonic.." offenbart ein optisches
Bauteil zur Erzeugung der zweiten Harmonischen mit periodischer
Domänenstruktur mit einer Anzahl invertierter Domänenbereiche, die durch
Titandiffusion erhalten werden. Auf Grund des Titandiffusionsprozesses zeigen die
invertierten Domänenbereiche dreieckige Form, was es erschwert, eine
Struktur mit invertierten Domänen mit genauer Periodizität der invertierten
Domänenbereiche zu erzielen. Ferner sind die invertierten Domänenbereiche
im Fall einer genaueren Periodizität ziemlich flach.
-
Das durch die Erfindung zu überwindende Problem besteht darin, ein
optisches Bauteil mit einer Struktur mit periodisch invertierten Domänen mit
einer Anzahl invertierter Domänenbereiche zu schaffen, das bei der
Erzeugung der beiden Harmonischen hohen Wandlungswirkungsgrad nahezu über einen
bestimmten Tiefenbereich eines Wellenleiters zeigt, der im Substrat eines
ferroelektrischen Kristalls herzustellen ist.
-
Gemäß der Erfindung ist diese Aufgabe durch ein optisches Bauteil der oben
genannten Art gelöst, bei dem die Dicke t und die Breite w der invertierten
Domänenbereiche der Bedingung t/w ≥ 1 genügen.
-
Wenn die Dicke t und die Breite w dergestalt gewählt werden, führt dies zu
einer SBG-Bauteil, mit der optische Wellenleiter mit verschiedenen Tiefen
hergestellt werden können, wobei sich ein insgesamt hoher
Wandlungswirkungsgrad ergibt.
-
Fig. 1 zeigt ein optisches Bauteil mit einem Aufbau mit periodisch
invertierten Domänen vom Typ mit optischem Wellenleiter mit einer Struktur mit
periodisch invertierten Domänen mit einem Substrat aus einem
ferroelektrischen Kristall und einem optischen Wellenleiter, der an der Oberfläche
dieses Substrats aus einem ferroelektrischen Kristall hergestellt ist,
wobei
das Verhältnis t/w ≥ 1 gilt, wobei w die Breite der invertierten
Domänenbereiche ist und t die Dicke derselben ist. Da die invertierten
Domänenbereiche der Struktur mit periodisch invertierten Domänen so
ausgebildet sind, dass sie der Ungleichung t/w ≥ 1 genügen, ist die Dicke t der
invertierten Domänenbereiche im Wesentlichen dieselbe wie oder größer als
die Dicke Twg des optischen Wellenleiters, und zwar selbst dann, wenn die
Struktur mit periodisch invertierten Domänen mit winzigem Aufbau
ausgebildet ist.
-
Fig. 2 zeigt ein optisches Bauteil einer Konstruktion mit periodisch
invertierten Domänen vom Volumentyp mit einem Substrat aus einem
ferroelektrischen Kristall und einer Struktur mit periodisch invertierten Domänen,
wobei 0,1 < t/T ≤ 1 gilt, wobei t die Dicke der invertierten
Domänenbereiche der Struktur mit periodisch invertierten Domänen ist und T die Dicke
des ferroelektrischen Kristallsubstrats ist. Da die invertierten
Domänenbereiche der Struktur mit periodisch invertierten Domänen so ausgebildet
sind, dass die Ungleichung 0,1 < t/T ≤ 1 gilt, kann eine Struktur mit
periodisch invertierten Domänen unter Verwendung eines aus LN bestehenden
Substrats, das wegen der Phasenanpassungsbedingungen bei einem Volumen-SHG-
Bauteil nicht verwendet werden konnte, mit einem Laserstrahl mit einer
Wellenlänge von 800 nm zufriedenstellend arbeiten.
-
Fig. 3 veranschaulicht ein Verfahren zum Herstellen eines optischen
Bauteils mit polarisierten Inversionsbereichen einer Struktur mit periodisch
invertierten Domänen dadurch, dass die gesamte Oberfläche eines
ferroelektrischen Kristallsubstrat mit einzelner Domäne geladenen Teilchen
ausgesetzt wird, die mit einer Beschleunigungsspannung von 10 kV oder mehr pro
Dickeneinheit (mm) des ferroelektrischen Kristallsubstrats beschleunigt
werden, in dem die Struktur mit periodisch invertierten Domänen auszubilden
ist.
-
Fig. 3 veranschaulicht ferner ein Verfahren zum Herstellen eines optischen
Bauteils, bei dem polarisierte Inversionsbereiche einer Struktur mit
periodisch invertierten Domänen dadurch hergestellt werden, dass die gesamte
Oberfläche eines ferroelektrischen Kristallsubstrats mit einzelner Domäne,
oder ein solches nur örtlich geladenen Teilchen mit einer Stromdichte von 1
uA/mm² oder mehr ausgesetzt wird, wobei im Substrat die Struktur mit
periodisch invertierten Domänen auszubilden ist.
-
Das Verfahren zum Herstellen eines optischen Bauteils mit einem Aufbau mit
periodisch invertierten Domänen verwendet eine Beschleunigungsspannung von
10 kV pro Dickeneinheit in Millimetern oder eine Bestrahlungsstromstärke
von 1 uA/mm² oder mehr beim Belichten der gesamten Oberfläche eines
ferroelektrischen Kristallsubstrats mit einzelner Domäne oder beim örtlichen
Bestrahlen eines solchen Substrats, in dem die Struktur mit periodisch
invertierten Domänen auszubilden ist, um die invertierten Domänenbereiche
auszubilden. Eine derartige Beschleunigungsspannung oder eine derartige
Bestrahlungsstromstärke gewährleistet die Ausbildung der invertierten
Domänenbereiche.
-
Fig. 4 ist ein Kurvenbild, das Variationen der Fläche invertierter Domänen
mit einer Dicke von 1 mm, die in einem LN-Einkristallsubstrat, d. h. einem
ferroelektrischen Kristallsubstrat ausgebildet sind, und
Beschleunigungsspannungen zum Beschleunigen geladener Teilchen zeigt. Die +c-Fläche des
LN-Einkristallsubstrats wurde mit einem Aluminiumfilm mit einer Dicke von
ungefähr 500 Å beschichtet, und die -c-Fläche des LN-Einkristallsubstrats
wurde mit einem Elektronenstrahl, d. h. einem Strahl geladener Teilchen, mit
einer Abrastergeschwindigkeit von 50 um²/s bestrahlt. Die
Bestrahlungsbreite betrug 4 um, der Bestrahlungsabstand betrug 140 um und die
Gesamtbestrahlungsfläche betrug 560 um². In Fig. 4 gelten die Kurven A und B für
Bestrahlungsstromstärken von 60 uA/mm² bzw. 40 ua/mm² auf der Oberfläche
des ferroelektrischen Einkristallsubstrats. Die Fläche der invertierten
Domänenbereiche ist die Fläche auf der +c-Seite. Wie es aus Fig. 4
ersichtlich ist, werden dann invertierte Domänenbereiche erzeugt, wenn die
Beschleunigungsspannung ungefähr 10 kV oder mehr beträgt. Die
Beschleunigungsspannung, die der Bestrahlungsenergie entspricht, die dazu
erforderlich ist, die invertierten Domänenbereiche auszubilden, wächst proportional
mit der Dicke des LN-Einkristallsubstrats, d. h. des ferroelektrischen
Kristallsubstrats. Daher beträgt die Beschleunigungsspannung für ein
ferroelektrisches Kristallsubstrat mit einer Dicke von 2 mm 20 kV, und sie beträgt 5
kV oder mehr für ein ferroelektrisches Kristallsubstrat mit einer Dicke von
0,5 mm.
-
Fig. 5 ist ein Kurvenbild, das Variationen der Fläche invertierter
Domänenbereiche mit einer Dicke von 1 mm, die auf einem LN-Einkristallsubstrat,
d. h. einem ferroelektrischen Kristallsubstrat, hergestellt wurden, und die
Bestrahlungsstromstärke der geladenen Teilchen zeigt. Die
Abrastergeschwindigkeit des Elektronenstrahls und die Gesamtbestrahlungsflächea sind
dieselben wie für Fig. 4. In Fig. 5 gelten die Kurven C, D und E für
Beschleunigungsspannungen von 30 kV, 25 kV bzw. 20 kV. Wie es aus Fig. 5 erkennbar
ist, werden invertierte Domänenbereiche dann ausgebildet, wenn die
Bestrahlungsstromstärke ungefähr 1 uA oder mehr beträgt.
-
Die durch Bestrahlung mit geladenen Teilchen bei diesen Bedingungen
erzeugten invertierten Domänenbereiche erfüllen die Beziehung t/w ≥ 1. Es wird
angenommen, dass die Herstellung derartig invertierter Domänenbereiche
durch Bestrahlung auf der Erzeugung eines elektrischen Felds über die
Oberfläche des ferroelektrischen Kristallsubstrats hinweg und dem Eindringen
der geladenen Teilchen, z. B. Elektronen, in das ferroelektrische
Kristallsubstrat beruht. Insbesondere dann, wenn geladene Teilchen mit hoher
Bestrahlungsenergie verwendet werden, tritt ein Lawinenstromfluss auf, wenn
sich eine bestimmte Menge an Elektronen angesammelt hat und durch das
ferroelektrische Kristallsubstrat hindurch tiefe Polaritätsumkehr auftritt.
-
Da das Verfahren zum Herstellen des optischen Bauteils gemäß der Erfindung
kein Anlegen einer Spannung an das ferroelektrische Kristallsubstrat und
auch kein Erwärmen desselben erfordert, werden die Eigenschaften des
optichen Bauteils nicht durch Oberflächenverunreinigung des ferroelektrischen
Kristallsubstrats beeinträchtigt, wie dies bei bekannten Bauteilen der Fall
war.
-
Ferner kann, da das Verfahren keine Auswärtsdiffusion von Li und
Sauerstoffmolekülen erzwingt, eine Struktur mit periodisch invertierten Domänen
ohne Änderungen der Zusammensetzung und des ferroelektrischen
Kristallsubstrats hergestellt werden.
-
Noch ferner kann, da die Dicke der invertierten Domänenbereiche größer als
diejenige invertierter Domänenbereiche ist, die durch das herkömmliche
Verfahren hergestellt wurden, ein durch dieses Verfahren hergestelltes SHG-
Bauteil mit optischem Wellenleiter mit hohem Lichtumsetzungwirkungsgrad
arbeiten, und der Freiheitsgrad bei der Auswahl des optischen Materials für
ein Volumen-SHG-Bauteil ist erhöht, und das Verfahren ist einfacher als das
herkömmliche Verfahren, bei dem Kristallscheiben aufeinanderlaminiert
werden.
-
Andere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der
folgenden Beschreibung bestimmter bevorzugter Ausführungsbeispiele derselben in
Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen leicht erkennbar, obwohl
Variationen und Modifizierungen vorgenommen werden können, ohne vom
Grundgedanken und Schutzumfang der neuartigen Konzepte der Offenbarung abzuweichen.
-
Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht eines optischen Bauteils mit einem
Aufbau mit periodisch invertierten Domänen gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel der Erfindung;
-
Fig. 2 ist eine schematische, perspektivische Ansicht eines optischen
Bauteils mit einer Konstruktion mit periodisch invertierten Domänen gemäß
einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
-
Fig. 3 ist eine schematische, perspektivische Ansicht zur Verwendung beim
Erläutern eines ersten Verfahrens zum Herstellen eines optischen Bauteils
mit einem Aufbau mit periodisch invertierten Domänen, durch das die
Erfindung verkörpert ist;
-
Fig. 4 ist ein Kurvenbild, das die Abhängigkeit der Fläche eines
invertierten Domänenbereichs von der Beschleunigungsspannung zeigt;
-
Fig. 5 ist ein Kurvenbild, das die Abhängigkeit der Fläche eines
invertierten Domänenbereichs von der Bestrahlungsstromstärke zeigt;
-
Fig. 6 ist eine schematische, perspektivische Ansicht zur Verwendung beim
Erläutern eines dritten Verfahrens zum Herstellen eines optischen Bauteils
mit einem Aufbau mit periodisch invertierten Domänen, durch das die
Erfindung verkörpert ist;
-
Fig. 7 ist eine typische Schnittansicht zur Verwendung beim Erläutern der
Polaritätsumkehr in einem ferroelektrischen Kristall durch Bestrahlen mit
geladenen Teilchen;
-
Fig. 8 ist eine schematische, perspektivische Ansicht zur Verwendung beim
Erläutern eines viertes Verfahrens zum Herstellen eines optischen Bauteils
mit einem Aufbau mit periodisch invertierten Domänen, durch das die
Erfindung verkörpert ist;
-
Fig. 9 ist eine schematische, perspektivische Ansicht zur Verwendung beim
Erläutern eines fünften Verfahrens zum Herstellen eines optischen Bauteils
mit einem Aufbau mit periodisch invertierten Domänen, durch dass die
Erfindung verkörpert ist;
-
Fig. 10 ist eine schematische, perspektivische Ansicht zur Verwendung beim
Erläutern eines sechsten Verfahrens zum Herstellen eines optischen Bauteils
mit einem Aufbau mit periodisch invertierten Domänen, durch das die
Erfindung verkörpert ist;
-
Fig. 11 ist eine typische Schnittansicht, die einen durch Bestrahlen mit
geladenen Teilchen erzeugten Polarisationsmodus in einem ferroelektrischen
Kristall zeigt;
-
Fig. 12 ist eine typische perspektivische Ansicht, die einen durch
Bestrahlen mit geladenen Teilchen erzeugten Polarisationsmodus in einem
ferroelektrischen Kristall zeigt;
-
Fig. 13 ist eine schematische, perspektivische Ansicht zur Verwendung beim
Erläutern eines siebten Verfahrens zum Herstellen eines optischen Bauteils
mit einem Aufbau mit periodisch invertierten Domänen, durch das die
Erfindung verkörpert ist;
-
Fig. 14 ist eine typische Schnittansicht, die einen durch Bestrahlen mit
geladenen Teilchen erzeugten Polarisationsmodus in einem ferroelektrischen
Kristall zeigt;
-
Fig. 15 ist eine typische perspektivische Ansicht, die einen durch
Bestrahlen mit geladenen Teilchen erzeugten Polarisationsmodus in einem
ferroelektrischen Kristall zeigt;
-
Fig. 16 und 17 sind schematische perspektivische Ansichten, die jeweils
einen durch Bestrahlung mit geladenen Teilchen erzeugten Polarisationsmodus
in einem ferroelektrischen Kristall zeigen;
-
Fig. 18A und 18B sind schematische Schnittansichten herkömmlicher
Strukturen mit periodisch invertierten Domänen; und
-
Fig. 19 ist eine schematische, perspektivische Ansicht zur Verwendung beim
Erläutern eines herkömmlichen Verfahrens zum Herstellen einer Struktur mit
periodisch invertierten Domänen.
-
Nun werden Herstellverfahren für ein optisches Bauteil mit einer
Konstruktion mit periodisch invertierten Domänen, als Verkörperung der Erfindung,
unter Bezugnahme auf die Fig. 3 sowie 6 bis 13 beschrieben.
Erstes Ausführungsbeispiel (Fig. 3)
-
Ein ferroelektrisches Kristallsubstrat 1 mit einer Dicke von 1 mm besteht
aus einem Einkristall aus LN (Lithiumniobat), d. h. einem nichtlinearen
optischen Material. Das ferroelektrische Kristallsubstrat 1 verfügt über
seine c-Achse (Z-Achse) entlang der Dickenabmessung sowie eine -c-Fläche in
der Hauptfläche 1C. Das ferroelektrische Kristallsubstrat 1 wird auf eine
Temperatur geringfügig unter der Curietemperatur erwärmt und zwischen seine
Hauptflächen wird eine externe Gleichspannung gelegt, um das
ferroelektrische Kristallsubstrat 1 zu einer einzelnen Domäne mit der Ausrichtung der
c-Achse zu polarisieren.
-
Die Hauptfläche 1C des ferroelektrischen Kristallsubstrats 1 wird mit einem
Elektronenstrahl b, d. h. einem Strahl geladener Teilchen, mit einer
Beschleunigungsspannung von ungefähr 15 kV und einer Energie von 15 keV und
einer Stromdichte von ungefähr 1 uA in einem Muster regelmäßig angeordneter
paralleler Streifen, wie in Fig. 3 dargestellt, bestrahlt, um eine Struktur
3 mit periodisch invertierten Domänen aus invertierten Domänenbereichen 3A
herzustellen.
Zweites Ausführungsbeispiel (Fig. 6 und 7)
-
Gemäß Fig. 6 wird ein ferroelektrisches Kristallsubstrat 1 aus einem LN-
Einkristall mit einer Dicke von 1 mm in seiner Dickenrichtung zu einer
einzelnen Domäne polarisiert. Auf der hinteren oder Rückhauptfläche 1D, die
die +c-Fläche ist, des ferroelektrischen Kristallsubstrats 1 wird ein
Photoresistfilm mit einer Dicke von 1 mm oder ein Isolierfilm, wie ein
Aluminiumoxidfilm, hergestellt, und dann wird der Isolierfilm einem
Photolithographieprozess unterzogen, um regelmäßig angeordnete, parallele
Isolierstreifen 6 auszubilden. Dann wird auf der Rückhauptfläche 1D ein leitender
Film 7, wie ein ITO-Film, so hergestellt, dass er die Isolierstreifen 6
bedeckt. Dann wird die gesamte Fläche der Hauptfläche 1C des
ferroelektrischen Kristallsubstrats 1 durch einen Elektronenstrahl B unter denselben
Bedingungen wie den beim ersten Ausführungsbeispiel verwendeten bestrahlt.
-
Wie es in Fig. 7 dargestellt ist, die eine Schnittansicht entlang der Y-
Achse des ferroelektrischen Kristallsubstrats 1 von Fig. 6 ist, verfügt
eine Struktur 3 mit periodisch invertierten Domänen über invertierten
Domänenbereiche 3A, die in einem Teil des ferroelektrischen Kristallsubstrats 1
nahe der Rückhauptfläche 1D ausgebildet sind, wobei angenommen wird, dass
dies auf der Konzentration des Stroms und der Spannung in einem Teil des
ferroelektrischen Kristallsubstrats 1 mit dem leitenden Film 7 beruht.
Drittes Ausführungsbeispiel (Fig. 8)
-
Gemäß Fig. 8 wird ein ferroelektrisches Kristallsubstrat 1 aus einem LN-
Einkristall mit einer Dicke von 1 mm in seiner Dickenrichtung zu einer
einzelnen Domäne polarisiert. Das ferroelektrische Kristallsubstrat 1 wird
auf einem isolierenden Substrat 8, das mit regelmäßig angeordneten,
paralellen, leitenden Streifen 5 versehen ist, so positioniert, dass die +c-
Fläche in Kontakt mit den leitenden Streifen 5 steht. Dann wird die gesamte
Fläche der Hauptfläche des ferroelektrischen Kristallsubstrats 1 durch
einen Elektronenstrahl B unter denselben Bedingungen wie den beim ersten
Ausführungsbeispiel verwendeten belichtet, um eine Struktur mit periodisch
invertierten Domänen im ferroelektrischen Kristallsubstrat 1 auszubilden.
-
Obwohl bei den vorstehenden Ausführungsbeispielen die -c-Fläclne des
ferroelektrischen Kristallsubstrats 1 aus einem LN-Einkristall mit einem
Elektronenstrahl bestrahlt wurde, um die Struktur mit periodisch invertierten
Domänen auszubilden, ist es auch möglich, die +c-Fläche mit Li&spplus;-Ionen zu
bestrahlen und ein ferroelektrisches Kristallsubstrat aus einem anderen
Material, wie KTP, zu verwenden.
-
Bei den Ausführungsbeispielen 4 bis 6 wird eine Oberfläche ein es
ferroelektrischen Kristallsubstrats 1, die parallel zur Polarisationsrichtung
verläuft und durch einen Pfeil d (Fig. 9) gekennzeichnet ist, der sich in der
X-Fläche rechtwinklig zur -z-Fläche oder zur Y-Fläche befindet, durch einen
Elektronenstrahl, der ein Strahl geladener Teilchen ist, bestrahlt. Die
Ausführungsbeispiele 4 bis 6 verwenden ein ferroelektrisches
Kristallsubstrat aus einem LN-Einkristall, der durch dasselbe Verfahren, wie es beim
ersten Ausführungsbeispiel verwendet ist, mit der Ausrichtung der c-Achse
polarisiert ist.
Viertes Ausführungsbeispiel (Fig. 9)
-
Die Hauptfläche 1C eines ferroelektrischen Kristallsubstrats 1 aus einem
LN-Einkristall erstreckt sich in der Polarisationsrichtung. Nach dem
Abscheiden eines leitenden Films 5, wie eines Au-Films, auf der
Rückhauptfläche 1D des ferroelektrischen Kristallsubstrats 1 wird die Hauptfläche 1C
mit einem Elektronenstrahl B, d. h. einem Strahl geladener Teilchen, mit
einem Muster regelmäßig angeordneter paraleller Streifen, die sich in der
Polarisationsrichtung erstrecken, unter denselben Bedingungen wie den beim
ersten Ausführungsbeispiel verwendeten belichtet. Die Polarität der
Bereiche in der Rückhauptfläche 1D, die den regelmäßig angeordneten parallelen
Streifen des Bestrahlungsmusters in der Hauptfläche 1C entsprechen, die
durch den Elektronenstrahl B bestrahlt wurde, sind invertiert, um eine
Struktur mit periodisch invertierten Domänen zu bilden, die parallele,
invertierte Domänen aufweist, die sich über die parallelen Streifen des
Bestrahlungsmusters erstrecken.
Fünftes Ausführungsbeispiel (Fig. 10, 11 und 12)
-
Gemäß Fig. 10 erstreckt sich die Hauptfläche 1C eines ferroelektrischen
Kristallsubstrats aus einem LN-Einkristall in der Polarisationsrichtung.
Auf der gesamten Rückhauptfläche 1D wird durch Dampfniederschlagung ein
leitender Film abgeschieden. Der leitende Film wird einem
Photolithographieprozess unterzogen, um parallele, leitende Streifen 5 auszubilden, die
sich in der durch einen Pfeil D gekennzeichneten Polarisationsrichtung
erstrecken. Dann wird die Hauptfläche 1C mit einem Elektronenstrahl B, d. h.
einem Strahl geladener Teilchen, mit einem Muster paralleler Streifen
bestrahlt, die sich in einer Richtung erstrecken, die rechtwinklig zur durch
den Pfeil D gekennzeichneten Polaristationsrichtung erstrecken, was unter
denselben Bedingungen wie den beim ersten Ausführungsbeispiel verwendeten
erfolgt. Die Polarität der Bereiche in der Hauptfläche 1C, entsprechend den
parallelen, leitenden Streifen 5 in der Rückhauptfläche 1D, ist invertiert,
um eine Struktur mit periodisch invertierten Domänen zu schaffen, die
regelmäßig angeordnete, parallele, invertierte Domänen aufweist, die sich
über die Erstreckungsrichtung der leitenden Streifen 5 erstrecken.
-
Der Inversionsmodus der Polarität ist dergestalt, wie er in Fig. 11
dargestellt ist, wenn die sich in der Polarisationsrichtung erstreckende
Oberfläche des ferroelektrischen Kristallsubstrats 1 mit einem Elektronenstrahl
B rechtwinklig zu dieser Oberfläche bestrahlt wird. Wie es in Fig. 11
dargestellt ist, sind Domänen 9 im ferroelektrischen Kristallsubstrat 1 so
polarisiert, wie es durch Pfeile D gekennzeichnet ist. Wenn das
ferroelektrische Kristallsubstrat 1 aus einem LN-Einkristall besteht, sind die
Domänen mit der Ausrichtung der c-Achse (Z-Achse) polarisiert. Mit. 5 ist ein
leitender Streifen, wie ein Au-Streifen, gekennzeichnet. Wenn die
Hauptfläche 1C des ferroelektrischen Kristallsubstrats 1 mit einem Elektronenstrahl
B bestrahlt wird, verbleiben einige Elektronen des Elektronenstrahls B in
den bestrahlten Bereichen, um ein elektrisches Feld E über die Hauptfläche
1C zu erzeugen, während einige der Elektronen des Elektronenstrahls B in
das ferroelektrische Kristallsubstrat 1 eindringen, um einen Strom zu
erzeugen, wie er durch einen Pfeil i gekennzeichnet ist. Demgemäß werden
Domänen in den bestrahlten Bereichen in der Richtung des elektrischen Felds E
oder des durch den Pfeil i gekennzeichneten Stroms invertiert.
Sechstes Ausführungsbeispiel (Fig. 13, 14 und 15)
-
Die Hauptfläche 1C eines ferroelektrischen Kristallsubstrats 1 aus einem
LN-Einkristall erstreckt sich in der durch einen Pfeil d gekennzeichneten
Polarisationsrichtung. Eine Seitenfläche 1S des ferroelektrischen
Kristallsubstrats 1, die rechtwinklig zur Polarisationsrichtung verläuft, wird
durch Dampfniederschlagung mit einem leitenden Film, wie einem Au-Film,
beschichtet. Dann wird der leitende Film einem Photolithographieprozess
unterzogen, um leitende Streifen 5 auszubilden, die in Kammform angeordnet
sind. Ein Ende eines derartigen leitenden Streifens schließt unmittelbar an
eine Kante 1h an, an der die sich in der Polarisationsrichtung erstreckende
Hauptfläche 1C und die Seitenfläche 1S aufeinandertreffen. Dann wird die
gesamte Hauptfläche 1C einem Elektronenstrahl b, d. h. einem Strahl
geladener Teilchen, unter denselben Bedingungen wie den beim ersten
Ausführungsbeispiel verwendeten ausgesetzt, um eine Struktur mit periodisch
invertierten Domänen zu erzeugen, die sich in den leitenden Streifen 5
entsprechenden Bereichen der Seitenflächen 1S über die auf der Seitenfläche 1S
ausgebildeten leitenden Streifen 5 erstreckt.
-
In Fig. 14, die Fig. 11 entspricht und deren Beschreibung weggelassen wird,
ist der Inversionsmodus der Polarität dargestellt, wie er dann vorliegt,
wenn die leitenden Streifen 5 auf der Oberfläche des ferroelektrischen
Substrats hergestellt werden, die rechtwinklig zur Polarisationsrichtung
verläuft und die sich in der Polarisationsrichtung erstreckende Fläche mit
dem Elektronenstrahl b bestrahlt wird. Wenn die Hauptfläche 10 des
ferroelektrischen Kristallsubstrats 1 mit dem Elektronenstrahl b bestrahlt wird,
verbleiben einige der Elektronen des Elektronenstrahls b in den bestrahlten
Bereichen, um ein elektrisches Feld E zu erzeugen, während einige der
Elektronen des Elektronenstrahls b in das ferroelektrische Kristallsubstrat
eindringen, um einen Strom zu erzeugen, der, wie durch einen Pfeil i
gekennzeichnet, zu den leitenden Streifen 5 fließt, wodurch die Domänen 9
entsprechend invertiert werden, um in der Nähe der leitenden Streifen 5
invertierte Domänenbereiche 3A auszubilden, wie es in Fig. 15 dargestellt
ist.
-
Beim vierten, fünften und sechsten Ausführungsbeispiel kann die Form der
invertierten Domänenbereiche 3A zufriedenstellender eingestellt werden, um
die Struktur mit periodisch invertierten Domänen mit schärferem Muster zu
erzeugen, wenn die leitenden Streifen 5 geerdet werden, wie es in den Fig.
9, 10 und 13 dargestellt ist, als dann, wenn die leitenden Streifen 5
elektrisch ungebunden sind.
-
Obwohl beim vierten, fünften und sechsten Ausführungsbeispiel ein
Elektronenstrahl mit einer Beschleunigungsspannung von 15 kV und einer Stromdichte
von 1 uA/mm² verwendet ist, beträgt die wünschenswerte
Beschleunigungsspannung 10 kV oder mehr, wünschenswerter 15 kV oder mehr pro Dickeneinheit im
Millimetern des ferroelektrischen Kristallsubstrats 1, und die
wünschenswerte Bestrahlungsstromdichte beträgt 1 uA oder mehr. Die
Beschleunigungsspannung muss 200 kV oder weniger pro Dickeneinheit im Millimetern des
ferroelektrischen Kristallsubstrats 1 betragen, da in diesem Durchschläge
auftreten können, wenn die Beschleunigungsspannung 200 kV oder mehr pro
Dickeneinheit in Millimetern des ferroelektrischen Kristallsubstrats 1
beträgt. Die Bestrahlungsstromdichte muss weniger als 1 A/mm² betragen, da
im ferroelektrischen Kristallsubstrat 1 Durchschläge oder thermische
Beeinträchtigung auftreten können, wenn die Bestrahlungsstromdichte 1 A/mm² oder
mehr beträgt.
-
Es wird davon ausgegangen, dass invertierte Domänenbereiche in einem
ferroelektrischen Kristallsubstrat 1 aus einem LN-Einkristall, das in der
Ausrichtung der c-Achse polarisiert ist, wobei es sich um ein
ferroelektrisches Kristallsubstrat mit einer Polarisation von 180º handelt, leicht
ausgebildet werden können.
-
Das Herstellverfahren für das optische Bauteil gemäß der Erfindung kann
invertierte Domänenbereiche auch in einem ferroelektrischen
Kristallsubstrat mit Polarisationsrichtungen in den zwei kristallographischen Achsen,
wie einem ferroelektrischen Kristallsubstrat aus einem Kristall aus
Bariumtitanat (BaTiO&sub3;), wobei es sich um ein ferroelektrisches Kristallsubstrat
mit einer Polarisation von 90º handelt, ausbilden. Verfahren zum Ausbilden
invertierter Domänenbereiche in einem derartigen ferroelektrischen
Kristallsubstrat werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die Fig. 16A, 16B,
16C, 17A, 17B und 17C beschrieben. Bei den folgenden Ausführungsbeispielen
werden die ferroelektrischen Kristallsubstrate gemäß derselben
Vorgehens
Weise, wie sie beim ersten Ausführungsbeispiel verwendet wurde, in einer
einzelnen Domäne polarisiert, wobei das ferroelektrische Kristallsubstrat
10 in der Richtung eines Pfeils d polarisiert wird.
-
Gemäß den Fig. 16A bis 16C verfügt ein ferroelektrisches Kristallsubstrat
101 über eine Hauptfläche 100, die mit einem Elektronenstrahl b bestrahlt
wird, und eine Rückhauptfläche 10D, auf der leitende Streifen 55
ausgebildet sind. In der Nähe der Bereiche in der Rückhauptfläche 10D, entsprechend
den bestrahlten Bereichen in der Hauptfläche 100, sind
polaritätsinvertierte Bereiche ausgebildet, die in der Richtung eines Pfeils h polarisiert
sind. Wenn das ferroelektrische Kristallsubstrat 101 als einzelne Domäne in
einer Richtung parallel zur Hauptfläche 100 polarisiert ist, wie es in den
Fig. 16A und 16C dargestellt ist, wechselt die Polarität der bestrahlten
Bereiche um 90º. Wenn das ferroelektrische Substrat 101 als einzelne Domäne
in einer Richtung rechtwinklig zur Hauptfläche 100 polarisiert ist, wie es
in Fig. 16B dargestellt ist, wechselt die Polarität der bestrahlten
Bereiche um 180º.
-
Gemäß den Fig. 17A bis 17C verfügt ein ferroelektrisches Kristallsubstrat
100 über eine Hauptfläche 100C, die mit einem Elektronenstrahl b bestrahlt
wird, und eine Seitenfläche 100S rechtwinklig zur Hauptfläche 100C. Auf der
Seitenfläche 100S ist ein leitender Film 65 ausgebildet. Wenn ein Bereich
der Hauptfläche 100C nahe dem leitenden Film 65 durch den Elektronenstrahl
b bestrahlt wird, wird in der Nähe des leitenden Films 65 in der
Seitenfläche 100S ein invertierter Domänenbereich ausgebildet, der in der Richtung
eines Pfeils h, d. h. einer Richtung zum Inneren des ferroelektrischen
Kristallsubstrats 100, rechtwinklig zur Seitenfläche 100S, polarisiert ist. So
tritt in den bestrahlten Bereichen in der Seitenfläche 100S des
ferroelektrischen Kristallsubstrats 100 eine Polaritätsumkehr über einen Winkel von
180º auf, wenn das ferroelektrische Kristallsubstrat 100 als Einzeldomäne
in einer Richtung entgegengesetzt zur Richtung der Polaritätsumkehr, wie in
Fig. 17A dargestellt, polarisiert ist. Polarisationsumkehrung über einen
Winkel von 90º tritt in den bestrahlten Bereichen in den Seitenflächen 100S
des ferroelektrischen Kristallsubstrats 100 auf, wenn dieses
ferroelektrische Kristallsubstrat 100 als Einzeldomäne in einer Richtung entlang der
Seitenfläche 100S, wie in den Fig. 178 und 17C dargestellt, polarisiert
ist.
-
Durch zweckdienliches Bestimmen der Polarisationsrichtung und der
Laufrichtung des Elektronenstrahls b kann im ferroelektrischen Kristallsubstrat 100
mit 90º Polarisation eine Struktur mit periodisch invertierten Domänen
hergestellt werden.
-
Obwohl der Strom und die Spannung in Bereichen entsprechend den leitenden
oder isolierenden Streifen konzentriert sind, die durch Strukturieren eines
leitenden oder isolierenden Film hergestellt wurden, können leitende oder
isolierende Streifen an der Oberfläche angebracht werden, oder es können
leitende oder isolierende Streifen an der Oberfläche abgeschieden werden,
um beim zweiten, dritten, vierten und sechsten Ausführungsbeispiel die
invertierten Domänenbereiche auszubilden oder es kann eine beliebige andere
geeignete Einrichtung dazu verwendet werden, dieselben Ergebnisse zu
erzielen.
-
Nachfolgend werden durch die vorstehenden Verfahren optische Bauteile
beschrieben.
Siebtes Ausführungsbeispiel (Fig. 1)
-
Eine Struktur 3 mit periodisch invertierten Domänen, wie sie in Fig. 5
dargestellt ist, wird durch das Verfahren des ersten Ausführungsbeispiels
hergestellt. Die invertierten Domänenbereiche 3A der Struktur 3 mit
periodisch invertierten Domänen weisen eine Breite w von z. B. 1,5 um und eine
Dicke t von z. B. 3,0 um auf, um das Kriterium t/w 1 zu erfüllen.
-
Ein optischer Wellenleiter 2 mit der Dicke Twg von 1,0 um wird durch einen
Protonenaustauschprozess oder dergleichen über die Hauptfläche 1C
einschließlich der Struktur 3 mit periodisch invertierten Domänen hergestellt,
um das optische Bauteil 10 fertigzustellen.
-
Beim so hergestellten optischen Bauteil ist die Struktur 3 mit periodisch
invertierten Domänen über die Dicke des optischen Wellenleiters 2 hinweg
und im ferroelektrischen Kristallsubstrat 1 ausgebildet, und die Struktur 3
mit periodisch invertierten Domänen ist im optischen Wellenleiter 2 und dem
zugehörigen Evaneszenzbereich ausgebildet. Daher kann dieses SHG-Bauteil
vom Typ mit optischen Wellenleiter mit hohem Wandlungswirkungsgrad
arbeiten.
Achtes Ausführungsbeispiel
-
Im zentralen Teil eines ferroelektrischen Volumenkristallsubstrats in Bezug
auf die Dicke desselben wird durch ein Verfahren wie beim ersten
Ausführungsbeispiel durch zweckdienliches Bestimmen der Bestrahlungsenergie des
Elektronenstrahls eine Struktur 3 mit periodisch invertierten Domänen für
ein optisches Bauteil 10, d. h. ein Volumen-SHG-Bauteil, hergestellt. Wie es
in Fig. 2 dargestellt ist, sind die Dicke T des ferroelektrischen
Kristallsubstrats 1 und die Dicke t der invertierten Domänenbereiche 3A der
Struktur 3 mit periodisch invertierten Domänen so bestimmt, dass die Bedingung
0,1 < t/T ≤ 1 erfüllt ist. Zum Beispiel gelten T = 100 um und. T = 500 um.
-
Da die Struktur 3 mit periodisch invertierten Domänen in einem
vorbestimmten Teil des ferroelektrischen Kristallsubstrats hergestellt werden kann,
kann dieses ferroelektrische Kristallsubstrat 1 aus einem Material
bestehen, das bisher für ein Volumen-SHG-Bauteil für einen Halbleiterlaser, der
einen Laserstrahl mit einer Wellenlänge von 900 nm oder weniger emittiert,
nicht verwendet werden konnte, wie LN. So ist der Freiheitsgrad
hinsichtlich der Auswahl der Materialien für das ferroelektrische Kristallsubstrat
erhöht, und das Volumen-SHG-Bauteil arbeitet auf Grund der Erfindung mit
hohem Wandlungswirkungsgrad.
-
Obwohl die Erfindung in Anwendung auf ein SHG-Bauteil und ein Verfahren zum
Herstellen desselben beschrieben wurde, ist die Erfindung auch bei einem
THG-Bauteil (Bauteil zum Erzeugen der dritten Harmonischen) oder einem
optischen parametrischen Oszillator und einem Verfahren zum Herstellen
desselben anwendbar.
-
Obwohl durch ein erfindungsgemäßes Verfahren eine Struktur mit periodisch
invertierten Domänen bei Normaltemperatur hergestellt werden kann, ist es
möglich, das Verfahren zum Herstellen der Struktur mit periodisch
invertierten Domänen bei einem ferroelektrischen Kristallsubstrat auszuführen,
das auf eine vergleichsweise niedrige Temperatur erwärmt wird.
-
Obwohl die Erfindung in ihren bevorzugten Formen mit einem bestimmten
Spezialisierungsgrad beschrieben wurde, sind offensichtlich viele Änderungen
und Variationen daran möglich. Daher ist zu beachten, dass die Erfindung
auf andere Weise als es hier speziell beschrieben ist, ausgeübt werden
kann, ohne vom Schutzumfang der beigefügten Ansprüche abzuweichen.