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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abgabe von
fließfähigen Substanzen aus einem Beutel. Die Beutel sind
kissenförmig mit "Ohren".
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Es ist wohlbekannt, fließfähige Substanzen wie
beispielsweise Milch auf sogenannten vertikalen Form- und
Füllmaschinen zu verpacken. Bei Verwendung einer solchen Maschine wird
eine flache Bahn thermoplastische Kunststoffolie von einer
Rolle abgezogen und in einer Schlauchformstation zu einem
fortlaufenden Schlauch geformt, indem die Längsränder der
Folie miteinander verschweißt werden unter Bildung einer so
genannten Überlapptschweißverbindung oder einer sogenannten
Flossenschweißverbindung. Der so geformte Schlauch wird nach
vertikal unten zu einer Füllstation gezogen. Dann wird der
Schlauch über einen Querabschnitt zum Zusammenfallen
gebracht bzw. kollabiert, wobei die Querschnittsposition sich
an einer Schweißeinrichtung unter der Füllstation befindet.
An dem kollabierten Bereich des Schlauchs wird von der
Schweißvorrichtung eine quer verlaufende Thermoschweißung
durchgeführt, so daß über den Schlauch eine luftdichte
Schweißverbindung gebildet wird. Die Schweißeinrichtung
weist im allgemeinen ein Paar von Backen auf. Nach
Herstellen der Querschweißung, jedoch vor dem Öffnen der Backen
der Schweißeinrichtung wird eine Menge des zu verpackenden
Guts, z. B. Flüssigkeit, in den Schlauch an der Füllstation
eingebracht und füllt den Schlauch von der vorgenannten
Querschweißung aufwärts. Der Schlauch wird um eine
vorbestimmte Strecke nach unten bewegt. Eine solche Bewegung kann
unter dem Einfluß des Gewichts des in dem Schlauch
befindlichen Guts erfolgen, oder sie kann durch Ziehen oder
mechanisches Antreiben des Schlauchs bewirkt werden. Die Backen der
Schweißeinrichtung werden erneut geschlossen, so daß der
Schlauch an einem zweiten Querabschnitt kollabiert. Dieser
zweite Querabschnitt kann sich über und gewöhnlich
unmittelbar über der Luft/Füllgut-Grenzfläche in dem Schlauch
befinden, oder der zweite Querabschnitt kann sich unter der
Luft/Füllgut-Grenzfläche befinden. Die Schweißeinrichtung
schweißt und durchtrennt den Schlauch in Querrichtung an dem
zweiten Querabschnitt. Der mit Gut gefüllte Bereich des
Schlauchs hat nunmehr die Form eines kissenförmigen Beutels.
Somit hat die Schweißeinrichtung das Oberende des gefüllten
Kissens und das Unterende des als nächstes zu bildenden
Beutels verschweißt, und zwar alles in einem Arbeitsgang.
Eine solche vertikale Form- und Füllmaschine der vorstehend
beschriebenen Art ist unter dem Warenzeichen PREPAC auf dem
Markt. Bei manchen anderen Maschinen durchtrennt die
Schweißeinrichtung den Schlauch nicht an dem zweiten
Querabschnitt, sondern daran anschließend. Bei manchen Maschinen
erfolgt das Befüllen des Schlauchs kontinuierlich und nicht
intermittierend. Die Bereiche des Beutels an den Enden der
Querschweißungen werden häufig als "Ohren" bezeichnet.
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Seit vielen Jahren wird Milch in Beutel verpackt, die auf
vertikalen Form- und Füllmaschinen hergestellt werden.
Solche Beutel werden an Verbraucher in Haushalten verkauft, und
zum Gebrauch werden solche milchgefüllten Beutel in einen
Krug mit Gießmaul gestellt. Seit einiger Zeit werden solche
Beutel auch verwendet, um andere fließfähige Eßwaren wie
Mayonnaise, Salatsoßen, Konserven und dergleichen zu
verpacken. Solche Eßwaren enthaltende Beutel werden
normalerweise an Betriebe wie beispielsweise Restaurants verkauft.
Bisher werden die fließfähigen Materialien aus solchen
Beuteln entnommen, indem ein Ohr des Beutels abgeschnitten und
das fließfähige Material aus dem Beutel gegossen oder
gedrückt wird. Alternativ ist der Beutel mit einer Gießtülle
versehen, wie sie etwa in der CA-PS 1 192 164 von L.
Obidniak gezeigt ist.
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Eine weitere Spendervorrichtung ist in der
GB-Patentanmeldung Nr. 90.09846 von DuPont Canada Inc. vom 2. Mai 1990
beschrieben. Diese Patentanmeldung zeigt eine
Spendervorrichtung zur Entnahme von fließfähigem Gut aus einem Beutel,
wobei der Beutel an jedem der Enden einer Querschweißung,
die an einem Ende des Beutels liegt, ein Ohr hat und wobei
die Spendervorrichtung folgendes aufweist: i) einen
rohrförmigen Behälter mit Seiten und einem offenen Oberende mit
einem Rand, wobei der Behälter zur Aufnahme des Beutels
ausgebildet ist, ii) einen auf dem Rand so anbringbaren Deckel,
daß der Deckel ausgebildet ist, um die Ohren des Beutels
zwischen dem Deckel und dem Rand festzulegen und das Ende
des Beutels zwischen den Ohren gespannt zu halten, wenn der
Deckel auf dem Rand befestigt ist, wobei der Deckel außerdem
ausgebildet ist, um zu ermöglichen, daß der Beutel an dem
gespannten Bereich durchstoßen wird. Bei einer
Ausführungsform hat der rohrförmige Behälter einen Boden, der eine
Kolbenplatte aufweist, die in Richtung des Oberendes des
Behälters bewegbar ist. Spender vom Kolbentyp werden stark
bevorzugt, und die vorliegende Erfindung richtet sich auf
diesen Typ. FR-A-2 048 888, veröffentlicht am 8. März 1971,
beschreibt ebenfalls einen rohrförmigen Spender für pastöses
Gut.
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Es versteht sich, daß es vorteilhaft ist, so viel Gut wie
möglich aus dem Beutel auszudrücken, um Verschwendung zu
minimieren. Es ist vom Gesichtspunkt der Fähigkeit, die
Masse des Materials aus dem Beutel auszudrücken, nicht
besonders wichtig, welche Oberfläche des Kolbens dem daran
angrenzenden Beutel zugewandt ist. Es wurde aber gefunden,
daß die Gestalt des Kolbenumfangs in bezug darauf wichtig
ist, die "letzten Tropfen" des Guts aus dem Beutel aus
zudrücken.
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Durch die Erfindung wird daher eine Beutelspendervorrichtung
angegeben, die ausgebildet ist, um einen Beutel zu
enthalten, der aus einer flexiblen Folie besteht und ein
fließfähiges Gut enthält, wobei die Spendervorrichtung folgendes
aufweist: a) ein Rohr, b) einen Deckel für das Rohr, wobei
der Deckel eine Öffnung für eine Düse aufweist, und c) einen
Kolben, der ausgebildet ist, um in dem Rohr in Richtung der
Rohrlängsachse bewegt zu werden, und wobei der Kolben
ausgebildet ist, um gegen ein erstes Ende des Beutels zu
drücken und das fließfähige Gut aus dem Beutel durch eine
Öffnung im zweiten Ende des Beutels und von dort durch die
Öffnung in dem Deckel zu pressen, und wobei der Kolben eine
Außenrandlippe hat, die in Richtung zum Deckel verläuft und
ausgebildet ist, um an die Innenfläche des Rohrs angrenzende
Folie abzulösen, und sich über eine ausreichende Länge
erstreckt, um eine Faltung der Folie in einer Richtung quer
zur Längsachse der Spendervorrichtung zu bewirken, wenn der
Kolben in Richtung zum Deckel bewegt und in dem Beutel
befindliches Gut aus dem Beutel durch die Druckwirkung des
Kolbens ausgedrückt wird; wobei der Deckel ausgebildet ist,
um die Außenrandlippe des Kolbens aufzunehmen, und außerdem
Deckel und Kolben gemeinsam ausgebildet sind, um
zusammenzuwirken und die Folienfalten aufzunehmen.
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Bei einer Ausführungsform hat das Rohr einen Querschnitt,
der im wesentlichen viereckig mit abgerundeten Ecken ist.
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Bei einer anderen Ausführungsform hat das Rohr Seiten und
eine offene Oberseite mit einem Rand, und der Deckel ist an
dem Rand so anbringbar, daß der Deckel ausgebildet ist, um
Ohren des Beutels zwischen dem Deckel und dem Rand
einzuschließen und den Beutel zwischen diesen Ohren gespannt zu
halten, wenn der Deckel auf den Rand aufgebracht ist, wobei
der Deckel ferner ausgebildet ist, um die Einführung eines
Abgabekopfs durch die Öffnung im Deckel und das Durchstechen
des Beutels an dem gespannten Bereich zu ermöglichen.
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Bei einer anderen Ausführungsform ist der Deckel an dem Rohr
gelenkig angebracht
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Bei noch einer weiteren Ausführungsform ist der Deckel von
dem Rohr getrennt und ist auf dem Rand als Schnellverschluß
zu befestigen.
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Die Erfindung ergibt sich im einzelnen unter Bezugnahme auf
die Zeichnungen; die Zeichnungen zeigen in:
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Fig. 1 teilweise im Schnitt eine Dreiviertelansicht eines
bei der Erfindung verwendeten Behälters; der
Behälter hat einen angelenkten Deckel und einen
abnehmbaren Abgabekopf;
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Fig. 2a,
2b, 2c
und 2d eine Art und Weise der Verwendung des Behälters
von Fig. 1;
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Fig. 3a
und 3b im Querschnitt einen Teil einer Spendervorrichtung
nach der Erfindung, die zusammen mit dem Behälter
von Fig. 1 verwendet werden kann;
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Fig. 4a
und 4b im Querschnitt eine Spendervorrichtung, die nicht
gemäß der Erfindung ausgebildet ist.
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Die Fig. 1 und 2a zeigen ein System, das zur Abgabe von
Sauerrahm, Mayonnaise und dergleichen aus einem Beutel
geeignet ist. Das System weist einen Behälter 31 auf, der
einen Boden 32 hat, der integral mit einem Behälterrohr 33
verbunden ist. Das Rohr 33 hat einen oberen Rand 34. Ein
Deckel 35 ist an dem Rohr 33 über Schwenkzapfen 36
befestigt. Der Deckel 35 hat außerdem seitliche Schürzen 37. Das
Rohr 33 hat ferner eine Querlippe 38 auf der Seite des
Zylinderrohrs, die von den Gelenkzapfen 36 am weitesten
entfernt ist. Der Deckel 35 hat eine Lasche 39 mit einem daran
angebrachten Verriegelungsstück 40. Das Verriegelungsstück
40 greift verriegelnd unter die Querlippe 38, wenn der
Deckel 35 geschlossen ist, wie Fig. 2c zeigt. Eine mit
Gewinde versehene Leitung 41 ist in eine Öffnung 121
eingesetzt und dadurch mit dem Deckel 35 verbunden. In die
Leitung 41 kann ein Abgabekopf 42, der ein Gewindeende 43 und
eine Düse 44 hat, eingesetzt werden. Das Gewindeende 43
dient dem Eindrehen in den Gewindebereich der Leitung 41.
Mit dem Boden 32 ist ein Handgriff 45 verbunden. Eine
Ratschenspindel 46 durchsetzt die Basis des Handgriffs und
den Boden 32. Die Spindel 46 ist im Inneren des
zylindrischen Rohrs 33 an einer Kolbenplatte 47 befestigt. An dem
der Platte 47 fernen Ende der Spindel 46 ist ein T-Griff 48
befestigt. Ein Drücker 49 ist an einer Klinke (nicht
gezeigt) angebracht, so daß die Spindel 46 bewegt und dadurch
die Kolbenplatte 47 in Richtung zum Deckel 35 vorgeschoben
werden kann. In Fig. 1 ist die Kolbenplatte 47 mit einer
Außenrandlippe 115 und einem Umfangskanal 119 gezeigt. In
den Fig. 2a und 2b ist der Deckel 35 mit einem Umfangskanal
120 gezeigt. Für den Betrieb der Erfindung können die
Umfangskanäle 119 und 120 entweder beide vorhanden sein, oder
es kann nur einer vorgesehen sein. Der Kanal bzw. die Kanäle
haben die Funktion, einen Raum zum Ineinanderschieben von
Folienfalten zu bilden, wie noch im einzelnen beschrieben
wird.
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Der Betrieb des Behälters von Fig. 1 zur Abgabe von Material
wird unter Bezugnahme auf die Fig. 2a-2d im einzelnen
beschrieben. Der Behälter 31 wird aufrecht in einem Gestell 50
angeordnet, das einen Ausschnitt 51 hat, der dazu
ausgebildet ist, zum Aufrechthalten des Behälters 31 beizutragen.
Der Behälter 31 wird dadurch aufrechtgehalten, daß der Boden
32 mit der Oberfläche des Gestells 50 bündig ist, d. h. er
steht unter dem Einfluß der Schwerkraft auf dem Gestell 50.
Der Deckel 35 wird geöffnet, wie Fig. 2a zeigt. Ein Beutel
52 mit fließfähigem Gut, beispielsweise Sauerrahm, hat zwei
quer verlaufende Endschweißungen, von denen eine bei 53
gezeigt ist. Der Beutel besteht aus einer flachen Bahn aus
thermoplastischem Polymermaterial, z. B. Polyethylen, und
ist in Längsrichtung zu einem Schlauch geformt. Bei der
Ausführungsform von Fig. 2a ist der Schlauch durch eine
Längsschweißung 54 und anschließend durch Schweißungen 53 in
Querrichtung verschlossen. Die Querschweißungen bilden
"Ohren" 55 und 56. Wie Fig. 2a zeigt, wird der Beutel 52 in
den Behälter 31 gesteckt. Die Ohren 55 und 56 des Beutels
werden über den oberen Rand 34 des zylindrischen Rohrs 33
gespannt, wie Fig. 2b zeigt, Der Deckel 35 wird in
Pfeilrichtung A in Fig. 2b umgeklappt, bis das Verriegelungsstück
40 der Lasche 39 mit der Querlippe 38 in Eingriff ist. Der
Deckel 35 greift dann die Ohren 55 und 56 fest und hält sie
zwischen Rand 34, Schürzen 37 und Deckel 35 fest, wie Fig.
2c zeigt. Somit ist das Oberende 57 des Beutels 52 zwischen
den Ohren 55 und 56 gespannt gehalten. Der Beutel selber ist
so befüllt, daß das Packgut nicht unter Druck steht. Bei der
Ausführungsform nach Fig. 2c ist der Abgabekopf 42 bereits
an der Leitung 41 befestigt. Die Leitung 41 kann sich in dem
Deckel außermittig befinden, so daß die Düse 44 nicht über
der Längsschweißung 54 oder der Querschweißung 53 sitzt.
Durch Verdrehen der Düse 44 wird das spitze Ende eines
Gewindeendes oder eines mit Sägezähnen versehenen Endes des
Abgabekopfs 42 veranlaßt, den gespannten Bereich des
Oberendes 57 des Beutels 52 zu durchstoßen. Da der Beutel nicht
unter Druck steht, bleibt das im Beutel befindliche Gut
darin, ohne auszutreten. Wenn der Beutel unter Druck stünde,
könnte die Gefahr bestehen, daß das Gut in das Innere des
Behälters 33 spritzt. Durch einen Mechanimus und einen
Vorgang gemäß der Beschreibung in der vorgenannten
GB-Patentanmeldung 90.09846 wird das Gewindeende oder das mit
Sägezähnen versehene Ende des Abgabekopfs mit dem Beutel dicht
verbunden, so daß kein Gut in den Behälter überläuft. Der
Behälter mit dem darin angeordneten Beutel ist dann
gebrauchsbereit. Der Abgabekopf mit Gewindeende wird bei Folien, die
weniger gut dehnbar sind, bevorzugt, beispielsweise
Polyethylenfolien, die auf Ethylen-Vinylalkohol-Copolymerfolien
laminiert sind. Wie Fig. 2d zeigt, kann die
Spendervorrichtung
unter Verwendung des Handgriffs 45 von Hand gegriffen
werden. Um Gut aus dem Beutel herauszudrücken, wird der
Drücker 49 manuell betätigt, wodurch der Ratschenmechanismus
die Kolbenplatte 47 in Richtung zum Deckel 35 verschiebt und
infolge des hydraulischen Drucks innerhalb des Beutels Gut
aus dem Beutel durch den Abgabekopf 42 und die Düse 44
preßt.
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Wie bereits gesagt, wurde gefunden, daß es vorteilhaft ist,
wenn der Beutel in Falten gelegt wird, so daß die Falten
sich in einer zur Bewegungsrichtung des Kolbens quer
verlaufenden Richtung, d. h. quer zur Längsachse des Behälters,
aufeinanderlegen. Es wurde gefunden, daß eine Lippe am
Außenrand des Kolbens auf der dem Beutel zugewandten Seite
es ermöglicht, daß die Beutelfolie sich so zusammenfaltet.
Wenn sich jedoch die Lippe nicht weit genug erstreckt,
faltet sich die Folie derart, daß die Falten sich in einer zur
Bewegungsrichtung des Kolbens parallelen Richtung, d. h.
parallel zur Längsachse des Behälters, aufeinanderlegen. Die
Erstreckung der Lippe kann durch einfache Versuche ermittelt
werden.
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Die Fig. 3a und 3b zeigen eine Kolbenlippe, die zum
ordnungsgemäßen Falten der Folie, d. h. mit quer zur
Längsrichtung der Abgabevorrichtung aufeinanderliegenden Falten,
geeignet ist. Der Kolben 47 ist an einer Ratschenspindel 46
angebracht. Der Kolben 47 ist ausgebildet, um sich zwischen
Wänden des Rohrs 33 zu bewegen. Der Kolben 47 hat am
Außenrand eine Lippe 115, die die Innenwand des Rohrs 33 berührt.
Zusätzlich zu der Außenrandlippe 115 ist ein Umfangskanal
119 vorgesehen, der ausreichend breit und tief ist, um
Folienfalten 116 auf zunehmen. Der Deckel 35 hat einen
Umfangskanal 122, der ausgebildet ist, um die Randlippe 115 auf
zunehmen, wie Fig. 3b zeigt. Das Bodenende 113 des Beutels 52
ist an der Kolbenendfläche 114 anliegend gezeigt. Der Deckel
35 ist auf dem Rand 34 des Rohrs 33 abnehmbar angebracht. Es
ist ersichtlich, daß die Ohren 55 und 56 zwischen Rand 34,
Schürze 37 und Deckel 35 fest eingeschlossen sind. Wenn der
Kolben 47 in Richtung des Pfeils geschoben wird, wird der
Boden des Beutels zum Deckel 35 gepreßt. Die Länge der Lippe
115, gemessen vom Boden des Kanals, und die Gestalt der
Lippe 115 sind derart, daß dadurch ein Aufeinanderlegen der
Beutelfolie in Falten 116 bewirkt wird. Wie aus einem
Vergleich der Fig. 3a und 3b hervorgeht, ermöglicht diese
Schichtung es dem Füllgut, vollständig aus den Falten heraus
in Richtung zur Öffnung 121 gedrückt zu werden. Die Falten
legen sich in den Kanal 119, so daß die Falten nicht
zwischen der Kolbenplatte 47 und dem Deckel 35 hängenbleiben.
Somit wird mehr Füllgut aus dem Beutel abgegeben, als es
sonst der Fall ware.
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Die Fig. 4a und 4b zeigen eine Spendervorrichtung mit einem
Kolben, der eine Lippe hat, die zum ordnungsgemäßen Falten
der Folie nicht geeignet ist, d. h. sie bewirkt eine
Aufeinanderschichtung von Falten quer zu der Längsrichtung der
Spendervorrichtung. Der Kolben 47 ist an der Ratschenspindel
46 befestigt. Der Kolben 47 ist zur Bewegung zwischen
Wandungen des Rohrs 33 ausgebildet. Der Kolben 47 hat eine
Außenrandlippe 117, die mit der Innenwand des Rohrs 33 in
Kontakt ist. Zusätzlich zu der Außenrandlippe 117 ist ein
Umfangskanal 118 vorgesehen, der die Außenrandlippe 117
aufnimmt. Er ist außerdem ausreichend breit und tief, um
Folienfalten 118 aufzunehmen, allerdings bestehen hier
einige Mängel hinsichtlich der Fähigkeit des Kanals, die
Folienfalten 118 vollständig aufzunehmen. Das Bodenende 117
des Beutels 52 liegt an der Kolbenendfläche 114 an. Der
Deckel 35 ist abnehmbar auf den Rand 34 des Rohrs 33
aufgesetzt. Wie ersichtlich ist, sind die Ohren 55 und 56
zwischen Rand 34, Schürze 37 und Deckel 35 festgelegt. Wenn der
Kolben 47 in Richtung des Pfeils gedrückt wird, wird der
Boden des Beutels zu dem Deckel 35 gepreßt. Die Länge der
Lippe 117, gemessen von der Endfläche 114, und die Gestalt
der Lippe 117 sind derart, daß sie ein Aneinanderlegen der
Beutelfolie in Falten 118 bewirkt. Solche Falten werden
parallel zu der Längsachse des Rohrs 33 gefaltet. Es wurde
gefunden, daß gemäß Fig. 4b die Falten die Tendenz haben,
sich etwa bei 118a zu verlieren bzw. aufzuhören und nicht in
einer definierten Breite bleiben, wie das in Fig. 3b der
Fall ist. Durch das Aufhören der Falten bei 118a ist es
nicht möglich, daß die Endfläche 114 und der Deckel 35
einander nahe genug kommen, um Gut abzugeben. Wenn der Kanal
120 erweitert wird, um dieses Sich-Verlieren der Falten 118
aufzunehmen, dann gibt es einen Bereich des Kanals 120, der
nicht vollständig mit Falten ausgefüllt ist, und auch das
führt dazu, daß nicht das gesamte restliche Füllgut aus dem
Beutel abgegeben wird. Diese Art von Faltung erlaubt die
Abgabe von weniger Füllgut aus dem Beutel als in dem Fall,
in dem die Falten quer zu der Längsachse des Rohrs 33
verlaufen.
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Die Erfindung ist nützlich zur Abgabe von fließfähigem Gut.
Der Ausdruck "fließfähiges Gut" schließt Gase nicht ein,
umfaßt jedoch Materialien, die unter Schwerkraft fließfähig
sind oder gepumpt oder extrudiert werden können. Solche
Materialien umfassen Emulsionen wie beispielsweise
Speiseeismix; Weichmargarine; Salatsoßen für Nahrungsmittel;
Pasten; Marmeladekonserven, z. B. Füllungen für Krapfen;
Gelees; Waschmittel; Dichtmaterialien; und Flüssigkeiten wie
beispielsweise Milch; Öle. Die Spendervorrichtung der Fig. 1
und 2 eignet sich zur portionsweisen Abgabe von Produkten
wie Mayonnaise, Ketchup, Senf, Würzmittel, Sauerrahm, z. B.
28-ml-Portionen von Sauerrahm, der aus einem 680-ml-Beutel
auf ein Tortillasandwich (Taco) abgegeben wird. Bei
Verwendung einer Spendervorrichtung mit einer kleinen Lippe am
Außenrand werden ungefähr 2,25-2,5 % Gut im Inneren des
Beutels und weitere 1,5 %, die im Düsenhals verbleiben,
verschwendet. Bei Gebrauch der Erfindung ist es möglich, die
Verschwendung im Beutelinneren auf ca. 1,5 % zu verringern.
Beispiel:
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Eine Spendervorrichtung ähnlich derjenigen von Fig. 1 wurde
gebaut, und zwar mit einer Länge von 15,33 cm, einem
quadratischen Querschnitt von 7,3 cm zwischen gegenüberstehenden
Wänden und mit abgerundeten Ecken des Quadrats, wobei jede
Abrundung einen Radius von 43 mm hatte. Die
Spendervorrichtung wurde mit engpassenden Kolben versehen.
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Bei einem Experiment war die Endfläche des Kolbens
größtenteils flach und hatte eine Außenrandlippe, wie sie in Fig. 3
gezeigt ist. Der Kolben hatte außerdem einen Kanal
angrenzend an die Lippe, und zwar 3,8 mm tief und ca. 8 mm breit,
um die Falten aufzunehmen. Die Außenrandlippe erstreckte
sich 8,9 mm vom Boden des Kanals.
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Bei einem zweiten Experiment war die Endfläche des Kolbens
flach mit einer Randlippe gemäß Fig. 4, die sich 2,8 mm von
der Endfläche erstreckte. Der Deckel hatte einen Kanal darin
zur Aufnahme von Folienfalten und der Außenrandlippe des
Kolbens.
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Beutel mit Sauerrahm wurden in die Spendervorrichtung
eingesetzt, und die Kolben wurden verwendet, um den Sauerrahm aus
dem Beutel auszudrücken. Die Sauerrahmmengen, die
ursprünglich im Beutel vorhanden waren, und auch die im Beutel
verbliebenen Mengen wurden gemessen, und der im Beutel
verbliebene Sauerrahm-Prozentsatz wurde berechnet. Die
Ergebnisse waren 1,5 % beim ersten Experiment und 2,5 % beim
zweiten. Bei der Untersuchung der im ersten Experiment
verwendeten Beutel waren die Falten der Beutelfolie quer zu der
Längsachse der Spendervorrichtung geschichtet. Bei dem
zweiten Experiment waren die Falten parallel zu der Längsachse
geschichtet. Es ist ersichtlich, daß das Ergebnis für die
beim ersten Experiment verwendete Spendervorrichtung das
beste war. Die bei dem ersten Experiment verwendete
Spendervorrichtung liegt im Rahmen der Erfindung, die des zweiten
Experiments nicht.