DE69100408T2

DE69100408T2 - Formen von Kunststoffgegenständen.

Info

Publication number: DE69100408T2
Application number: DE91100013T
Authority: DE
Inventors: Robin Arnott
Original assignee: Husky Injection Molding Systems Ltd
Current assignee: Husky Injection Molding Systems Ltd
Priority date: 1990-02-16
Filing date: 1991-01-02
Publication date: 1994-03-24
Anticipated expiration: 2011-01-03
Also published as: EP0442255A2; US5069840A; JPH0768603A; JPH0825211B2; ATE95110T1; EP0442255B1; EP0442255A3; DE69100408D1

Description

Hintergrund der Erfindung

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spritzformen von faserverstärktem und nicht verstärktem Harz insbesondere in Formen mit einer Mehrzahl von Formräumen.
Es ist häufig wünschenswert, das aufgeschmolzene Harz im Inneren eines Formraumes hin- und herzubewegen (zu oszillieren). Die Hin- und Herbewegung ist insbesondere bei faserverstärkten Harzen wünschenswert, um einheitliche Eigenschaften in dem geformten Gegenstand zu erhalten. Das Hin- und Herbewegen des Harzes in dem Formraum ist jedoch auch bei nichtverstärkten Harzen wünschenswert, um die gewünschte Produktgleichmässigkeit zu erhalten.
Das Verfahren zum Oszillieren von aufgeschmolzenem Harz im Inneren eines Formraumes, um die Fasern oder Moleküle in ihren Strukturen auszurichten, wird in der GB-A 2 170 142 und in dem Artikel "Multiple Live-Feet Injection Molding, Plastics and Rubber Processes and Applications", 7(1987) 3 - 10, von P.S. Allen und M.J. Bevis. Das dort beschriebene Verfahren verwendet einen yerteilerblock, welcher zwei Kolben beinhaltet, und welcher einer Düse einer Spitzgiess- Plastifizierungs-Einheit zugeordnet ist. Dieser teilt den Harzfluss in zwei Kanäle auf, welche sich durch einen Heisskanalverteilerblock der Form zu Einspritzeinläufen oder Oeffnungen an gegenüberliegenden Seiten des Formraums erstrecken, um einen geformten Gegenstand zu erzeugen. Wenn das Harz in die Form eingespritzt wird, arbeiten die Kolben in alternierender Weise, um das Harz innerhalb des Formraumes effektiv hin- und herzubewegen, um die Fasern oder Moleküle auszurichten. Die EP-A 0 339 184 zeigt ein ähnliches Verfahren; das Hin- und Herbewegen des Harzes in dem Formraurn wird jedoch durch die Spritzgiess-Plastifizierungs-Einheit selbst bewirkt. In diesem Fall sind zwei solche Einheiten notwendig und das Harz wird zu der Form direkt durch kalte Angussschienen und -kanäle zugeführt. Ein Nachteil des Verfahrens nach der EP-A 0 339 184 ist, dass ein vorzeitiges Erstarren der Schmelze eher möglich ist, da ein kaltes Angusskanalsystem benutzt wird. Auch erfordert das Verfahren nach der EP-A 0 339 184 zwei Spritzgiess-Plastifizierungs-Einheiten, welche zusätzliche Kosten beinhalten.
Ein Nachteil von beiden der oben beschriebenen Verfahren ist die Tatsache, dass sie für einen einzigen Formraum bestimmt sind. Es ist eindeutig wünschenswert, dass eine Spritzgiessformen mit einer Oszilation in dem Formraum und in einer Mehrzahl von Formräumen Anwendung findet, welch letztere insbesondere von einer einzigen Zuführeinrichtung oder Spritzgiess-Plastifizierungs-Einheit beschickt werden. Die Verfahren nach beiden der oben beschriebenen Schutzrechte sind nicht ausreichend geeignet, um in einem Mehrfachformwerkzeug benutzt zu werden, was einen signifikanten Nachteil darstellt.
Die US-A 4 717 324 und 863 369 zeigt ein Heisskanalsystem für eine Form, welche individuell für jeden Formraum eine Einspritzeinrichtung zum Zuführen einer genau bemessenen Menge von thermischem Kunststoffmaterial zu jedem Formraum umfasst.
Dementsprechend besteht die hauptsächliche Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Formen von Kunststoffgegenständen anzubieten, bei dem der Kunststoff in dem Formraum hin- und herbewegt wird.
Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung, wie vorgängig beschrieben, anzubieten, welche zum Gebrauch im Zusammenhang mit einer Mehrzahl von Formräumen geeignet ist, die von einer einzigen Beschickungseinrichtung bedient wird.
Weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung, wie vorgängig beschrieben, aufzuzeigen, die ein Heisskanalsystem benutzt.
Weitere Aufgaben und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend beschrieben.

Zusammenfassung der Erfindung

Gemäss der vorliegenden Erfindung ist nun herausgefunden worden, dass die o.g. Aufgaben und Vorteile tatsächlich erreicht werden. Die Vorrichtung gemäss der vorliegenden Erfindung umfasst: Zumindest einen Formraum; zumindest zwei Düsen, welche mit dem Formraum zum Zuführen von aufgeschmolzenem Kunststoff zu dem Formraum kommunizieren; ein Heisskanalsystem, welches mit den Düsen zum Zuführen von aufgeschmolzenem Kunststoff zu den Düsen verbunden ist; eine Beschickungseinrichtung zum Zuführen von aufgeschmolzenem Kunststoff zu dem Heisskanalsystem; eine Ventileinrichtung in dem Heisskanalsystem, welches den Fluss von aufgeschmolzenem Kunststoff zu den Düsen von der Beschickungseinrichtung erlaubt und den Fluss von aufgeschmolzenem Kunststoff zu den Düsen von der Beschickungseinrichtung unterbricht; zumindest eine Einspritzeinrichtung, welche mit jeder Düse und mit dem Heisskanalsystem jenseits der Ventileinrichtung verbunden ist; und eine Einrichtung zum abwechselnden Zuführen von aufgeschmolzenein Kunststoff von jeder Einspritzeinrichtung zu der ihr zugeordneten Düse, wobei der aufgeschrnolzene Kunststoff in dem Formraum hin- und herbewegt wird. Bevorzugt sind zumindest zwei und allgemein eine Mehrzahl von Formräumen mit zumindest zwei Düsen versehen, welche mit jedem Formraum und den Einspritzeinrichtungen verbunden sind, die mit jeder Düse kommunizieren, wobei eine einzige Beschickungseinrichtung zum Zuführen von aufgeschmolzenem Kunststoff zu dem Heisskanalsystem vorgesehen ist. Im allgemeinen sind die Düsen, welche mit jedem Formraum kommunizieren, an gegenüberliegenden Seiten oder Enden jeden Formraums angeordnet.
Das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung umfasst: Ein Zuführen von geschmolzenem Kunststoff von einer Beschickungseinrichtung zu zumindest einem Formraum über ein Heisskanalsystem und Düsen, wobei zumindest zwei Düsen mit jedem Formraum in Verbindung stehen; die Anordnung von zumindest einer Einspritzeinrichtung, welche aufgeschmolzenen Kunststoff enthält und welche mit jeder Düse und dem Formraum in Verbindung steht; ein Unterbrechen des Flusses von aufgeschmolzenem Kunststoff von der Beschickungseinrichtung zu den Formräurnen; und ein alternatives Zuführen von aufgeschmolzenem Kunststoff von den Einspritzeinrichtungen zu den Formräumen, während der Fluss des aufgeschmolzenen Kunststoffs zu den Formräumen unterbrochen ist, wodurch der aufgeschmolzene Kunststoff in den Formräumen hin- und herbewegt wird. In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird der aufgeschmolzene Kunststoff alternativ zu einer ersten Einspritzeinrichtung, welche an einem Ende des Formraumes angeordnet ist, geführt, gefolgt von einem Zuführen von aufgeschmolzenem Kunststoff von einer zweiten Einspritzeinrichtung, welche an einem gegenüberliegenden Ende des Formraumes angeordnet ist. Im allgemeinen wird der aufgeschmolzene Kunststoff in die Einspritzeinrichtungen über die Beschickungseinrichtung und das Heisskanalsystem gleichzeitig mit dem Zuführen von aufgeschmolzenem Kunststoff von der Beschickungseinrichtung und dem Heisskanalsystem zu dem Forinraum zugeführt.
Entsprechend dem oben beschriebenen Verfahren und der Vorrichtung wird das Harz in günstiger und geeigneter Weise in dem Formraum hin- und herbewegt. Die Oszillation kann individuell auf geeignete Weise für jeden Formraum kontrolliert werden und das Verfahren und die Vorrichtung gemäss der vorliegenden Erfindung sind im Zusammenhang mit einer Mehrzahl von Formräumen, welche von einer einzigen Beschickungseinrichtung bedient werden, anzuwenden.
Weitere Merkmale und Vorteile des Verfahrens und der Vorrichtung gemäss der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend aufgezeigt.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Figur 1 zeigt schematisch ein Heisskanalsystem und ein Mehrfachformwerkzeug einschliesslich einer individuell für jeden Formraum vorgesehenen Einspritzeinrichtung;
Figur 2 stellt eine detaillierte Teilansicht dar, welche eine Einspritzeinrichtung innerhalb eines Heisskanalsystems zeigt;
Figr 3 zeigt eine schematische Ansicht zweier Formräume, wobei die Beschickungseinrichtung sowohl die Formen als auch die Einspritzeinrichtungen bedient; und
Figur 4 zeigt eine schematische Ansicht ähnlich Figur 3, wobei die Einspritzeinrichtungen abwechselnd die Formräume bedienen.

Beschreibung im Einzelnen

Gemäss Figur 1 umfasst eine Anordnung A innerhalb der gestrichelten Linien ein Mehrfachformwerkzeug M in Kombination mit einem Heisskanalsystem S zusammen mit einen extern angeordneten Beschickungseinheit 10 für eine Kunststoffmischung, welche einen Extruder umfasst.
Formräume 11, 12, 13 und 14 sind einzeln mit dem Heisskanalsystem über Düsen (in Figur 1 nicht gezeigt) und jeweiligen Zuleitungen 15, 16, 17 und 18 für die Mischung verbunden. Selbstverständlich kann eine beliebige Anzahl von Formräumen vorgesehen sein und der aufgeschmolzene Kunststoff kann oder kann nicht Fasern enthalten, um einen faserverstärkten, geformten Gegenstand zu erzielen.
Ventile 19, 20, 21 und 22 sind vorgesehen, um das Ueberführen von geschmolzenem Kunststoff vom Extuder 10 und dem Heisskanalsystem S in die Formräume 11, 12, 13 und 14 und auch in Speicher 23, 24, 25 und 26 der Einspritzeinrichtungen 27, 28, 29 und 30 zu kontrollieren. Wie in Figur 1 gezeigt, beschickt der Extruder 10 sowohl die Formräume als auch die Einspritzeinrichtungen. Nur zur einfacheren und klareren Beschreibung ist in den Figuren 1 und 2 nur eine einzige Einspritzeinrichtung für jeden Formraum gezeigt. Die Figuren 3 und 4 zeigen jedoch die Merkmale der vorliegenden Erfindung von zumindest zwei Einspritzeinrichtungen für jeweils einen Formraum.
Jedes Ventil ist mit der Heisskanalsystemgesamtleitung 31 durch Leitungen 32, 33, 34 und 35 für die Mischung verbunden, und die Gesamtleitung wird wiederum mit aufgeschmolzenem Kunststoff von dem Extruder 10 über eine Anschlußleitung 36 versorgt.
Die in Figur 1 gezeigten Einspritzeinrichtungen umfassen Kolben-Zylinder-Anordnungen, wobei der Hub eines jeden Kolbens 37, 38, 39 und 49 getrennt einstellbar ist, um das Volumen der Speicher 23, 24, 25 und 26 (Zylinderbereich) zu ändern, um die Zuführung oder Zumessung einer präzisen Menge von Kunststoff zu den Formräumen jeweils getrennt für jeden Formraum zu erleichtern. Wenn die Ventile 19, 20, 21 und 22 geschlossen sind, kann kein weiterer aufgeschmolzener Kunststoff vom Extruder 10 zu den Formräumen geführt werden, und eine weitere Beschickung der Formräume geschieht von den Einspritzeinrichtungen.
Figur 2 zeigt die Einzelheiten einer repräsentativen Einspritzeinrichtung innerhalb eines Heisskanalsystems. Selbstverständlich wird jede Einspritzeinrichtung der Gesamtheit im Grundsatz den gleichen Aufbau aufweisen. Der Extruder 10 schickt aufgeschmolzenen Kunststoff durch die Kanäle 41 und 42 des Heisskanal-Verteilerblocks 43 und durch eine Ventileinrichtung 44, um den Speicherraum 45 der Einspritzeinrichtung 46 zu füllen. Zur selben Zeit wird aufgeschmolzener Kunststoff durch einen Kanal 47 zum Formraum (in Figur 2 nicht gezeigt) über eine Düse 48 durch eine Düsenbohrung 49 zugeführt. Ein Düsenstopfen 50, welcher in Figur 2 in seiner Rückzugslage gezeigt ist, wird durch einen Kolben 51 zum Oeffnen oder Schliessen der Düsenbohrung betätigt.
Wenn die gewünschte Menge von aufgeschmolzenem Kunststoff in den Formraum eingefüllt und zur selben Zeit die Einspritzeinrichtung gefüllt worden ist, wird die Ventileinrichtung 44, wie in Figur 2 gezeigt, geschlossen und weiterer Kunststoff in der gewünschten, präzisen Menge über die Einspritzeinrichtung in den Formraum eingefüllt, bis der Kolben 42 der Einspritzeinrichtung soweit vorgerückt ist, daß sein Boden an dem Boden 53 einer Zylinderbohrung 45 angschlägt. Dann wird der Düsenstopfen 50 geschlossen, das Produkt entfernt und der Zyklus wiederholt.
Die Figuren 3 und 4 zeigen eine detaillierte Betätigung der Vorrichtung und des Verfahrens nach der vorliegenden Erfindung. Bezugnehmend auf Figur 3 wird aufgeschmolzenes Harz mit oder ohne Fasern von einer Spritzgiess- Plastifizier-Einheit (in Figur 3 nicht gezeigt) in den Zuführkanal 60 einer Angussschiene 61 eingespritzt, welche wiederum mit einem Heisskanalverteilerblock 62 verbunden ist. Der Zuführkanal 60 teilt sich in so viele Zweigkanäle 63 auf, wie Formräume vorgesehen sind.
In den dargestellten Ausführungsbeispielen gemäss Figur 3 sind zwei Formräume 64 und 64A gezeigt; dabei soll jedoch verstanden werden, dass eine gewünschte Anzahl von Formräumen eines Mehrfachformwerkzeuges ohne weiteres vorgesehen sein können. Es ist ein signifikanter Vorteil der vorliegenden Erfindung, daß ein Mehrfachformsystem mit bzw. in der vorliegenden Erfindung ohne weiteres benutzt werden kann.
Die Zweigkanäle 63 gabeln sich, um aufgeschmolzenes Harz zu zwei oder mehr Formräumen 64 über Düsen 65, 66, 67 und 68 zu führen. Wie in Figur 3 gezeigt, besitzt jeder Formraum ihm zugeordnet zwei Düsen, welche Harz von gegenüberliegenden Seiten dem Formraum zuführen. Somit wird der Formraurn 64 über die Düsen 65 und 66 und der Formraum 64A über die Düsen 67 und 69 beschickt. Selbstverständlich können, falls gewünscht auch mehr als zwei Düsen pro Formraum benutzt werden, insbesondere für komplexe Gegenstände. Jede Düse ist mit einer Einrichtung zum Unterbrechen des Harzflusses in die Form versehen, beispielsweise bei Einlässen 69. Die Düsen und der Verteilerblock werden durch Heizelemente 70 erwärmt.
Jeder Düse ist eine Einspritzeinrichtung zugeordnet und steht mit ihr in Verbindung, die einen Aufbau, wie in den Figuren 1 und 2 gezeigt, aufweist. Somit kommuniziert mit der Form 64 eine erste Einspritzeinrichtung 71 und eine zweite Einspritzeinrichtung 72, welche in dem Verteilerblock 72 auf gegenüberliegenden Seiten der Form 64 angeordnet sind. Die Einspritzeinrichtung 71 weist einen Aufnahmeraum 73 und Kolbenanordnungen 74, ähnlich der in Figur 2 gezeigten, auf und Einspritzeinrichtung 72 besitzt einen Aufnahmeraum 76 und eine Kolbenanordnung 77.
Wenn die Schmelze in den Formraum 64 über die Angussschiene 61, Zweigkanäle 63 und Düse 65 eingespritzt wird, fliesst auch etwas der Schmelze in den Aufnahmeraum 73 der Einspritzeinrichtung, der so ausgestaltet ist, dass er eine gewünschte Menge an Harz aufnimmt.
Nachdem der Formraum 64 mit einer gewünschten Menge von Harz gefüllt worden ist, wird ein Absperrventil 75 betätigt, um die Kanäle zu schliessen. Figur 3 zeigt die Ventile 75 offen und Figur 4 zeigt die Ventile 75 geschlossen. Die Kolben 74 und 77 der Einspritzeinrichtung werden dann abwechselnd betätigt, wie in Figur 4 gezeigt, um zu verursachen, daß das Harz in dem Formraum 64 sich hin und her bewegt.
Figur 4 zeigt eine Kolbenanordnung 77 der zweiten Einspritzeinrichtung 72 in einer vorgeschobenen und einen Kolben 74 einer ersten Einspritzeinrichtung 71 in einer zurückgezogenen Position. Diese Tätigkeit wird individuell für jeden Formraum durchgeführt, da jeder Formraum zwei Düsen und zwei Einspritzeinrichtungen aufweist, die diesen zugeordnet sind, wobei sie von den benachbarten Formräumen durch Absperrventile 75 getrennt werden. Selbstverständlich findet derselbe Vorgang auch bei dem Formraum 64A und anderen Formräumen in dem Mehrfachformsystem statt.
Nachdem das Hin- und Herbewegen beendet ist, härtet das Harz in der Form aus und die Form wird geöffnet, um das Teil auszustoßen. Zwischenzeitlich halten die Heizelemente 70 in dem Verteilerblock und den Düsen die Harze aufgeschinolzen und bereit für den nächsten Zyklus.
Entsprechend dem Verfahren und der Vorrichtung nach der vorliegenden Erfindung wird somit der Fluss von aufgeschmolzenem Kunststoff von der Zuführeinrichtung zu den Formräumen unterbrochen, wobei ein alternatives Zuführen von aufgeschmolzenem Kunststoff von den Einspritzeinrichtungen zu den Formräumen erfolgt, während der Fluss des aufgeschmolzenen Kunststoffs zu den Formräumen unterbrochen ist. Das Ergebnis ist eine Hin- und Herbewegung des aufgeschmolzenen Kunststoffs in den Formräumen.
Die abwechselnde Betätigung der Einspritzeinrichtungen, wie oben beschrieben, bewirkt ein wirkungsvolles Hin- und Herbewegen des Kunststoffes in dem Formraum, auch wenn der Formraum voll mit Harz durch die Tätigkeit der Kolbenanordnungen 74 und 77 ist. Somit bewirkt die Betätigung dieser Kolbenanordnungen, daß ein alternierender Druck auf das Harz in den Formräumen durch eine abwechselndes Hin- und Herbewegung der Kolbenanordnungen aufgebracht wird. Hierdurch wird wirkungsvoll und in ausreichendem Masse die gewünschte Hin- und Herbewegung des Harzes in den Formräumen erreicht.
Verständlicherweise ist die Erfindung nicht auf die beschriebenen und hier gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt, welche dazu geeignet erscheinen, die beste Möglichkeit der Ausführung der Erfindung wiederzugeben und welche für eine Aenderung in der Form, Grösse und Anordnung der Teile und Einzelheiten der Betriebsweise geeignet erscheinen. Die Erfindung soll all solche Modifikationen umfassen, welche im von den Ansprüchen definierten Geist und Bereich liegen.

Claims

1. Vorrichtung zum Herstellen von gespritzten Kunststoffgegen ständen mit

zumindest einem Formraum (11, 12, 13, 14, 64, 64A);

zumindest zwei Düsen (48, 65, 66; 67, 68), welche mit dem Formraum (11, 12, 13, 14, 64, 64A) kommunizieren, um aufgeschmolzenen Kunststoff in den Formraum einzugringen; einem Heißkanalsystem (S), welches mit den Düsen (48, 65, 66; 67, 68) verbunden ist, um aufgeschmolzenen Kunststoff zu den Düsen zu bringen;

einer Beschickungseinheit (10), um aufgeschmolzenen Kunststoff in das Heißkanalsystem (S) einzuspeisen;

Ventileinrichtungen (19, 20, 21 22, 44, 75) in dem Heißkanalsystem (S), welche so angeordnet sind, daß sie den Fluß von aufgeschmolzenem Kunststoff von der Bechickungseinheit (10) zu den Düsen (48, 65, 66, 67, 68) erlauben und den Fluß von aufgeschmolzenem Kunststoff von der Beschickungseinheit (10) zu den Düsen (48, 65, 66; 67, 68) unterbrechen;

zumindest einer Einspritzeinrichtung (27, 28, 29, 30 46, 71, 72), welche mit jeweils einer Düse (48, 65, 66; 67, 68) und mit dem Heißkanalsystem (S) nach der Ventileinrichtung (19, 20, 21, 22, 44, 75) verbunden ist; und

Einrichtungen zum abwechselnden Einbringen von aufgeschmolzenem Kunststoff mittels jeder Einspritzrichtung (27, 28, 29, 30, 46, 71, 72) in eine dieser zugeordneten Düsen (48, 65, 66; 67, 68), wobei der aufgeschmolzene Kunststoff in dem Formraum (11, l2, 13, 14, 64, 64A) in Schwingung versetzt (oszilliert) wird.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1 mit zumindest zwei Formräumen (11, 12, 13, 14, 64, 64A) und mit zumindest zwei Düsen (48, 65, 66; 67, 68), welche mit jeweils einem der Formräume (11, 12, 13, 14, 64, 64A) kommunizieren, sowie Einspritzrichtungen (27, 28, 29, 30, 46, 71, 72), welche mit jeweils einer der Düsen (48, 65, 66; 67, 68) verbunden sind, dadurch gekennzeichent, daß eine einzige Beschickungseinheit (10) zum Zuführen von aufgeschmolzenem Kunststoff zu dem Heißkanalsystem (S) vorgesehen ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der aufgeschmolzene Kunststoff Fasern beinhaltet, um einen faserverstärkten Kunststoffgegenstand zu erzeugen.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit zwei Düsen (65, 66; 67, 68), welche mit jeweils einem Formraum (64, 64A) verbunden sind, wobei sie an gegenüberliegenden Stellen jedes Formraumes (64, 64A) angeordnet sind.

5. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4 mit Einrichtungen zum Erwärmen des Heißkanalsystems (S).

6. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5 mit Einrichtungen (70) zum Aufheizen der Düsen (65, 66; 67, 68).

7. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Eingabeeinrichtung (10) so ausgelegt ist, daß sie gleichzeitig aufgeschmolzenen Kunststoff dem Formraum (11, 12, 13, 14, 64, 64A) und der Einspritzeinrichtung (27, 28, 29, 30, 46, 71, 72) über das Heißkanalsystem (S) zuführt.

8. Verfahren zum Herstellen von gespritzten Kunststoffgegenständen durch

Zuführen von aufgeschmolzenem Kunststoff von einer Beschickungseinheit (10) zu zumindest einem Formraum (11, 12, 13, 14, 64, 64A) über ein Heißkanalsystem (S) und Düsen (48, 65, 66; 67 68), wobei zumindest zwei Düsen (65, 66; 67, 68) mit jedem Formraum (64, 64A) verbunden sind;

Anordnen von zumindest einer Einspritzein-richtung (27, 28, 29, 30, 46, 71, 72), welche aufgeschmolzenen Kunststoff beinhaltet und mit jeweils einer Düse (48, 65, 66; 67, 68) und dem Formraum (11, 12, 13, l4, 64, 64A) verbunden ist; Unterbrechen des Flusses von aufgeschmolzenem Kunststoff von der Beschickungseinheit (10) zu dem Formraum (11, 12, 13, 14, 64, 64A); und

einem abwechselnden Zuführen von aufgeschmolzenem Kunststoff von den Einspritzeinrichtungen (27, 28, 29, 30, 46, 71, 72) zu den Formräumen (11, 12, 13, 14, 64, 64A), während der Fluß von aufgeschmolzenem Kunststoff zu dem Formraum (11, 12, 13, 14, 64, 64A) unterbrochen wird, wobei der aufgeschmolzene Kunststoff in dem Formraum (11, 12, 13, 14, 64, 64A) in Schwingung versetzt wird.

9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der aufgeschmolzene Kunststoff abwechselnd von einer ersten Einspritzeinrichtung (71), die an einer Stelle des Formraumes (64) angeordnet ist und dann von einer zweiten Einspritzeinrichtung (72), die an einer gegenüberliegenden Stelle des Formraumes (64) angeordnet ist, zugeführt wird.

10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Fluß von aufgeschmolzenem Kunststoff von der Beschickungseinheit (10) zu dem Formraum (11, 12, l3, 14, 64, 64A) durch eine Ventileinrichtung (19, 20, 21, 22, 44, 75) unterbrochen wird, die stromaufwärts von der Einspritzeinrichtung (27, 28, 29, 30, 46, 71, 72) angeordnet ist.

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß aufgeschmolzener Kunststoff in die Einspritzrichtungen (27, 28, 29, 30, 46, 71, 72) über die Beschickungseinheit (10) und das Heißkanalsystem (S) eingebracht wird und zwar gleichzeitig mit dem Einbringen von aufgeschmolzenem Kunststoff von der Beschickungseinheit (10) über das Heißkanalsystem (S) in den Formraum (11, 12, 13, 14, 64, 64A).

12. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß dem aufgeschmolzenen Kunststoff Fasern zum Herstellen von faserverstärkten Gegenständen beigegeben wird.

13. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 8 bis 12, wobei das Heißkanalsystem (S) und/oder die Düsen (48, 65, 66; 67, 68) aufgeheizt werden.

14. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 8 bis 13, wobei aufgeschmolzener Kunststoff aus einer Beschickungseinheit einer Mehrzahl von Formräumen (11, 12, 13, 14, 64, 64A) zugeführt wird.