DE885152C - Verfahren und Maschine zum Pressen oder Spritzen von mehrfarbigen Teilen, vorzugsweise aus thermoplastischen Kunststoffen - Google Patents

Verfahren und Maschine zum Pressen oder Spritzen von mehrfarbigen Teilen, vorzugsweise aus thermoplastischen Kunststoffen

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DE885152C
DE885152C DEP52927A DEP0052927A DE885152C DE 885152 C DE885152 C DE 885152C DE P52927 A DEP52927 A DE P52927A DE P0052927 A DEP0052927 A DE P0052927A DE 885152 C DE885152 C DE 885152C
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Description

  • Verfahren und Maschine zum Pressen oder Spritzen von mehrfarbigen Teilen1 vorzugsweise aus thermoplastischen Kunststoffen Die Verwendung von thermoplastischen Kunststoffen für Gebrauchsgegenstände verschiedener Art, ebenso aber auch für technische Zwecke hat immer mehr Eingang gefunden. Im allgemeinen werden die zugehörigen, aus vorzugsweise thermoplastischen Kunststoffen bestehenden Teile, die durch Pressen oder Spritzen hergestellt werden, einfarbig hergestellt. Wünscht man Gegenstände aus thermoplastischen Kunststoffen zu erhalten, die mehrfarbig sind, so werden bisher die mehrfarbigen Teile getrennt gepreßt oder gespritzt, und man ist gezwungen, anschließend die verschiedenfarbigen Teile, insbesondere durch Verkleben, zusammenzusetzen. In anderen Fällen hat man sich so bebolzen, daß man die gespritzten oder gepreßten Gegenstände aus vorzugsweise thermoplastischen Kunststoffen einfarbig hergestellt hat und anschließend den einen oder anderen Teil dieses Gegenstandes mit einem abweichenden Farb anstrich versehen hat.
  • Es ist bereits bekanntgeworden, Schreibmaschinentasten mehrfarbig zu spritzen, indem man zunächst einen Grundkörper in einer Farbe e gespritzt hat. Dieser Grundkörper wurde dann aus der Spritzform herausgenommen und mußte in eine zweite Form eingelegt werden, mit deren Hilfe nunmehr der Grundkörper mit einer zweiten Farbe umspritzt wurde. Es waren hierfür, sofern man nicht von vornherein zwei verschiedene Maschinen verwenden wollte, auf jeden Fall zwei Arbeitsgänge notwendig, die nacheinander erfolgen mußten, nachdem man die zugehörige Form ausgetauscht hat.
  • Die Erfindung verfolgt den Zweck, auf einer Maschine mehrfarbige Teile aus vorzugsweise thermoplastischen Kunststoffen zu pressen oder zu spritzen, ohne daß die Formen von Hand ausgetauscht werden müssen, wobei vielmehr der erste Spritz- oder Preßvorgang nach kurzer Frist durch den zweiten oder die weiteren nachfolgenden Spritz-oder Preßvorgänge abgelöst wird. Ein solches Verfahren muß zu einer wesentlich schnelleren und einfacheren Herstellung von mehrfarbigen Teilen aus vorzugsweise thermoplastischen Kunststoffen führen, wobei das Aneinanderkleben verschiedenfarbiger Teile vollkommen vermieden wird.
  • Die Lösung der Erfindungsaufgabe besteht in erster Linie darin, daß in der gleichen Maschine entsprechend der Anzahl der zur Verwendung kommenden Farben Rohstoffbehälter mit Spritz-oder Preßaggregaten vorgesehen sind. Es ist hierbei aber darauf zu achten, daß bei der Herstellung mehrfarbiger Teile zunächst in die geschlossene Form eine farbige Kunststoffmischung eingelassen wird und mit zeitlicher Verzögerung die weiteren Farbmassen nachfolgen. Bei dem Einlassen der zweiten oder der weiteren farbigen Kunststoffmischung kann ein Um-, Ein- oder Anspritzen des durch den ersten Arbeitsgang her, gestellten Erstlings erfolgen. Bekanntlich ist beim Pressen oder Spritzen von vorzugsweise thermoplastischen Kunststoffen das Abbinden des gepreßten oder gespritzten Teils in kürzester Zeit abgeschlossen. Man entformt meistens durch Ausstoßen den gepreßten oder gespritzten Teil je nach der verwendeten Masse schon nach kurzer Zeit, beim Spritzen schon nach wemgen Sekunden. Es ergibt sich hieraus, daß das Einlassen der zweiten oder nachfolgenden farbigen Kunststoffmischung in einem Arbeitsgang auf der gleichen Maschine gemäß der Erfindung durch Anwendung einer zeitlichen Verzögerung vorgenommen werden kann, die jeweilig nur einige Sekunden in Anspruch zu nehmen braucht, so daß man praktisch von einem fortlaufenden Spritzen oder Formen mehr farbiger Teile aus thermoplastischem Kunststoff sprechen kann. Nach der Erfindung soll der Preß- oder Spritzling aus der Form erst dann ausgestoßen werden, nachdem die Einlassung auch der letzten farbigen Kunststoffmischung des herzustellen den mehrfarbigen Teils erfolgt ist.
  • Es hat sich ergeben, daß die Bindung der zweiten und der nachfolgenden farbigen Kunststoffmischung mit dem zuvor gespritzten oder gepreßten Erstling in einer völlig einwandfreien Weise erfolgt, so daß schließlich ein einheitlicher Körper entsteht, bei dem ein nachträgliches Lösen der mehrfarbigen Teile nicht zu befürchten ist.
  • Zur größeren Sicberheit kann man hierbei auch so vorgehen, daß man für die verschiedenen zu verwendenden farbigen Kunststoffmischungen solche Kunststoffmischungen auswählt, die einen verschiedenen Fließpunkt aufweisen. Man geht dann so vor, daß zunächst die farbige Knnststoffmischung mit dem höchsten Flie,ßpunkt verarbeitet wird und an, schließend die farbigen Kunststoffmischungen mit dem jew ; seiligen niedrigeren fließpunkt. In anderen Fällen kann es sich emp£ehlen, bei dem nachfolgen den Arbeitsgang, d. h. beim zweiten oder weiteren Spritz- Preßvorgang einen Rohstoff zu verwenden, der einen höheren Fließpunkt aufweist, als das im ersten Arbeitsgang verarbeitete Material.
  • Man'hat hierdurch die Möglichkeit eine gewisse Erweichung des zuerst gespritzten oder gepreßten Gegenstandes an den Berührungsflächen mit der weiteren farbigen Kunststoffmischung zu erreichen, so daß eine bessere Haftung zwischen den beiden slich berührenden farbigen Kunststoffmischungen erzielt wird. Man wird von einer solchen Arbeitsweise besonders dann Gebrauch machen, wenn eine natürliche Verankerungsmöiclikeit durch die Formgebung der beiden zu verbindenden farbigen Kunststoffmischungen nicht gegeben ist. Wenn man den Unterschied zwischen den Fließpunkten der beiden zu verbindenden farbigen Kunststoffmischungen richtig wählt, so ist ein Zusammenfließen der Farben ohne klare Trennungslinie nicht zu erwarten. Es bleibt also in jedem Falle die Gefahr ausgeschalter, Adaß bei Einleitung des zweiten oder der nachfolgenden Spritz- oder Preßvorgänge der zuvor gespritzte oder gepreßte Körper wieder in einen mehr oder weniger plastischen Zustand derart übergeht, daß ein Verlaufen der Farben sich einstellen könnte.
  • Die zeitliche Verzögerung des Einlassens der verschiedenen farbigen Kunststoffmischungen in die Preß- oder Spritzform kann in verschiedener Weise vorgenommen werden. Man kann die Anordnung z. B. so treffen, daß die in die übliche Steigeröffnung der geschlossenen Spritz- oder Preßform einlaufende Masse auf ein Kontaktstück trifft, welches über entsprechende Schaltrelais elektromagnetisch nach Lösung zugehöriger Sicherungen die ursprüngliche Spritz- oder Preßform für die nachfolgende farbige Kunststoffmischung vergrößert. Es muß bei der Einleitung des zweiten oder der weiteren Spritz- oder Preßvorgänge jeweils wieder Raum geschaffen werden, um die neu hineinkommenden farbigen Kunststoffmischungen aufzunehmen.
  • Zu dem gleichen Zweck kann man aber auch in der Weise vorgehen, daß zweckmäßig auf der Auswerferseite die Preß- oder Spritzform um einen Bolzen schwenkbar angeordnet ist, und daß die mit der ersten farbigen Kunststoffmischung ausgefüllte Form vor die Spritzdüse der nächstfolgenden farbigen Kunststoffmischungen geschwenkt wird. Dieser Schwenkvorgang eines Teiles der Preß- oder Spritzform, der ja erst nach einem Öffnen der Form vorgenommen werden kann, erfordert einen bestimmten Zeitaufwand, und dieser Zeitaufwand stellt die notwendige Verzögerung dar, um mit dem nächstfolgenden Einlassen der farbigen Kunststoffmischung zu beginnen. Auch bei der Verwendung der näher bezeichneten Schwenkform ist es notwendig, vor Einleitung.des zweiten oder des dritten Einlassens der farbigen Kunststoffmischungen eine Vergrößerung des Hohl raumes der Form herbei zu führen. Dies kann berispielsweise dadurch geschehen daß beim Schließen der Form für den zweiten oder die weiteren Arbeitsgänge die den Erstling tragende Form zwangsmäßig, vorzugsweise unter Verwendung an sich bekannter Backenformen. um das Maß des nächstfolgenden Masseauftrages vergrößert wird.
  • Beim Spritzen von Teilen aus thermoplastischen Kunststoffen verbleibt beim Öffnen der Form an der Stelle der Spritzdüse an dem gespritzten Teil üblicherweise ein spitz zulaufender Anguß. Wenn nun nach Verschwenken der Form die Form wieder geschlossen wird, dann stößt der Anguß des Erstlings auf den Spritzkanal der zweiten Spritzdüse.
  • Nach der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die Öffnung der Spritzdüse beim ersten SpritzvorganS das kleinste Maß, bei den folgenden Spritzdüsen ein gestafeltes größeres Maß erhält. Dadurch wird erreicht, daß z. B. der Anguß des Erstlings beim Eindringen in den Spritzkanal der nächstfolgenden Düse um sich herum Raum behält, um der nachfolgenden farbigen Kunststoffmischung den Zutritt in die vergrößerte Form zu gestatten.
  • Die Erfindung bezieht sich im übrigen auch auf die Maschine zur Durchführung der vorstehend beschriebenen Verfahrensmaßnahmen. Die Einzelheiten der diesbezüglichen Ausgestaltung dieser Maschine nach der Erfindung ergeben sich aus den in den Zeichnungen näher dargestellten Ausführungsbeispielen. Es zeigt Fig. I eine Seitenansicht einer Spritzmaschine, Fig. 2 einen Grundriß der Spritzmaschine nach Fig. I mit einem abgenommenen Fülltrichter, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie A-B der Fig. I, Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie C-D der Spritzform nach Fig. I in geöffneter Stellung, wobei nach dem ersten Spritzvorgang die Auswerferseite der Spritzform um 180° gedreht ist, Fig. 5 einen Spritzling im Querschnitt in vergrößertem Maßstab, bei dem die obere Hälfte die formgebung des ersten Spritzvorganges, die untere Hälfte die Formgebung nach dem zweiten Spritzvorgang veranschaulicht, Fig. 6 die schematische Darstellung einer Formhälfte einer Spritzform im Zustand des ersten Spritzvorganges, Fig. 7 die gleiche Stellung nach Fig. 6, wobei die Stellung der Formteile den zweiten Spritzvorgang angibt, Fig. S die Steigeranordnung für eine Spritzform nach Fig. 6 und 7 mit den elektrischen Anschlüssen zur Steuerung der Formhohlraumveränderung.
  • Bei der Maschine nach Fig. I und 2 besteht das Maschinengestell aus einem Tisch I mit einer üblichen Auffangschale 2 und Ständer 3. An dem Ständer 3 ist ein DruckzylinderA angebracht, der auf die Traverse 5 einwirkt. Die Traverse 5 ist auf Holmen 6 geführt. Beim Vordrücken der Traverse 5 stößt diese gegen die Kolbenstangen 7, die in dem Heizzylinder 8 geführt sind. Oberhalb der Kolbenstangen 7 befinden sich die Materialbehälter 9. Die verschiedenfarbigen Rohmassen gleiten von dem Materialbehälter g über das Zwischenstücli Io in die Heizzylinder S. Dort wird die Rohmasse verflüssigt und wird durch die in den Heizzylindern geführten Spritzkolhen beim Vorwärtsdringen der Traverse 5 in die geschlossene Spritzform I3 gedrückt. Die Kolbenstangen 7 sind an ihren Außenenden mit Muttern in versehen, die auf dem Gewinde der Kolbenstangen 7 in der Längsrichtung verstellt werden können. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, daß die Traverse 5 zunächst nur auf idie Ko?benstange eines Spritzaggregats einwirkt, und erst beim weiteren Vorwärtsdrücken der Traverse 5 wird dann auch ein Druck auf die Kolbenstange des zweiten Spritzaggregate ausgeübt. Hierdurch ist nicht nur eine zeitliche Verzögerung des Beginns der verschiedenen Spritzvorgänge möglich, sondern es kann durch diese Verstelleinrichtung auch eine Dosierung der jeweilig zur Verwendung kommenden Materialmengen vorgenommen werden.
  • Die Spritzform ist in üblicher Weise wassergekühlt.
  • Das Öffnen der Spritzform und ebenso auch das Schließen derselben erfolgt über den Handhebel 12.
  • Die Auswerferseite der Spritzform 13 wird über ein bekanntes Kniehebelgestänge 14 bei Betätigung des Handhebels 12 bewegt, so daß ein unabsichtliches Öffnen der Spritzform nicht zu befürchten ist. Dieses Kniehebelgestänge ist an sich bekannt und wird deshalb in dem Nachfolgenden bezüglich seiner Einzelteile nicht näher erläutert. Es mag diesbezüglich nur erwähnt werden, daß mit Ziffer 15 die Ausstoßerstange bezeichnet ist, die beim Öffnen der Spritzform 13 auf den Auswerfer I6 einwirkt, so daß der gespritzte Teil die geöffnete Form verlassen kann.
  • Zum besseren Verständnis der Vorgänge beim Herstellen eines mehrfarbigen Spritzteiles wird in diesem Zusammenhang auf die in den Fig. 6 bis S dargestellte Einrichtung hingewiesen. In Fig. 6 und 7 ist die Auswerferseite der Spritzform I3 im Schnitt dargestellt, und es handelt sich bei dieser Ausführungsform darum, einen rechteckigen Körper 14a zu spritzen. Vor Beginn des ersten Spritzvorganges befindet sich der Formteil I5a in der in Fig. 6 dargestellten Lage und wird in dieser Lage durch einen Sicherungsbolzen I6a gehalten. Die farbige Kunststoffmischung für den ersten Spritzvorgang wird in die geschlossene Form über die Spritzdüsenöffnung I7 eingelassen. Die Spritzmasse steigt in dem Hohlraum hoch bis zu der Steigeröffnung IS. Wenn nun die Spritzmasse in der Steigeröffnung 18 vordringt, dann stößt sie schließlich gegen das Kontaktstück 19, welches unter der Wirkung der Feder 20 steht. Das Kontaktstück 19 bringt die beiden Kontaktfedern 21 und 22 in leitende Berührung, und dadurch wird das Relais 23 in Tätigkeit gesetzt, welches zunächst über den Magneten 24 den Sicherungsbolzen I6a zurückzieht und andererseits über den Magneten 25 das Formstück I5a derart verschiebt, daß es gegenüber der Fig. 6 die Lage nach Fig. 7 einnimmt. Nachdem die Relaistätigkeit unterbrochen ist, kehrt das Formstück 15a unter der Wirkung der Feder 26 wieder in die Lage gemäß Fig. 6 zurück, und alsdann kann unter der Wirkung der Feder 27 auch der Sicherungsbolzen I6a wieder in die entsprechende Rast des Formstückes I5a eingreifen.
  • Man erkennt beim Vergleich der Fig. 6 und 7, daß bei zurückgezogenem Formstück I5a gegenüber dem zunächst gespritzten Erstling 14' ein zusätzlicher Raum 28 geschaffen wird. Im Bereich dieses Raumes 28 liegt die zweite Spritzdüsenöffnung 29, so daß mit Hilfe dieser zweiten Spritzdüse die zweite farbige Kunststoffmischung in den zusätzlich geschaffenen Raum 28 eingespritzt werden kann.
  • In der Fig. 3 sind die beiden nebeneinander angeordneten Materialbehälter g ersichtlich, die über den beiden Spritzaggregaten 8 liegen.
  • Während nun bei der bisher beschriebenen Arbeitsweise die Formen bei den verschiedenen Spritzvorgängen, abgesehen von der Frage des Öffnens und Schließens der Formteile, stets ihre gleiche Lage behalten, ist nach Fig. 3 und 4 der Arbeitsvorgang für !das mehrfarbige Spritzen anders vorgesehen. Der Formteil 30 befindet sich auf der Spritzseite der Maschine. Mit Ziffer 3I und 32 sind die beiden nebeneinanderliegenden Spritzzylinder mit ihren zucgevlhörigen Spritzkanälen 33 und 34 bezeichnet. Auf der Auswerferseite befindet sich der Formteil 35, der um den Bolzen 36 schwenkbar ist. Der Formteil 30 trägt Führungsbolzen 37, die beim, Schließen der Form in den Formteil 35 eingreifen.
  • Bei der Verwendung der Spritzformen nach Fig. 3 und 4 möge ein Spritzteil, und zwar ein Zahlenrädchen 38 hergestellt werden, wie e es in Fig. 5 in vergrößertem Maßstab dargestellt ist.
  • Beim ersten Spritzvorgang sind also die Formteile 30 und 35 geschlossen, und der zweiteilige Formeinsatz 39 dringt in die entsprechende Ausnehmung 40 des Formteiles 30 ein. Es wird dann beim ersten Spritzvorgang über den Spritzkanal 33 der hellschraffierte Teil des Zylinderkörpers 38 gespritzt, bei dem auf der Mantelfläche die Zahlen 41 erhoben vortreten.
  • Werden nach diesem ersten Spritzvorgang die Formteile 30 und 35 voneinander getrennt, so verbleibt von dem ersten Spritzvorgang an dem Körper 38 ein Anguß 42. Es wird nunmehr der Formteil 35 um den Bolzen 36 verschwenkt. Wenn alsdann die Form 30 und 35 wieder geschlossen wird, so dringt der zweiteilige Formeinsatz 39 in die Ringnut 43 mit vergrößertem Durchmesser ein, d. h. es wird um die Mantelfläche des Körpers 38 herum ein größerer Raum bei der Schaffung der Schließstellung der Formen 30 und 35 freigegeben. Hierbei dringt der Anguß 42 in den Spritzkanal 34 ein, der jedoch gegenüber dem Spritzkanal 33 einen größeren Durchmesser aufweist. Somit ist es möglich, daß nunmehr über den Spritzzylinder 32 um den Anguß 42 herum die zweite farbige Kunststoffmischung so in den neu geschafferen Hohlraum der geschlossenen Formen 30 und 35 eindringen kann. Die Raumausfüllung bei dieser geschlossenen Form durch die zweite farbige Kunststoffmischung ist in Fig. 5 mit Ziffer 44 angedeutet, d. h. die zweite farbige Kunststoffmischung fließt an, der Stirnseite 45 des Körpers 38 entlang und greift auch über die Flächenteile 46 und 47 der Mantelfläche dieses Körpers 38. Im übrigen ist beim ersten Spritzvorgang im Körper 38 eine Offnung 48 verblieben, durch die hindurch an den in Betracht kommenden Stellen ebenfalls die farbige Kunststoffmischung des zweiten Spritzvorganges bis zur Mantelfläche des Körpers 38 vordringen kann.
  • Stellt man sich vor, daß der Körper 38 ein Zahlenrädchen darstellt und daß dieser Körper 38 in weißer Farbe gespritzt wurde, daß demgegenüber beim zweiten Spritzvorgang eine schwarze Farbe verwendet wurde, so ist nach Vollendung des zweiten Spritzvorganges das Zahlenrädchen fertig hergestellt, die weißen Oberkanten der Zahlen treten deutlich in Erscheinung gegenüber der im übrigen schwarz umspritzten Mantelfläche des Rädchens.
  • Wenn man mit der Maschine gemäß den Fig. 3 und 4 die Arbeit übernimmt, so wird zunächst nur das Spritzaggregat 31 in Tätigkeit gesetzt. Nach dem Umschwenken der Spritzform 35 erfolgt der zweite Spritzvorgang über das Spritzaggregat 32.
  • Zu gleicher Zeit aber, zu der dieser zweite Spritzvorgang stattfindet, wird bereits das zweite Zahlenrädchen hinsichtlich des ersten Vorganges über das Spritzaggregat 3I hergestellt, so daß praktisch tatsächlich bei geschlossener Form dauernd beide spritzaggregate in Tätigkeit sind, und bei jedem Öffnen der Form wird ein fertiges Zahlenrädchen zweifarbig mit Hilfe des Ausstoßere 16 ausgestoßen.
  • In ähnlicher Weise können natürlich auch drei oder mehrere Farben gleichzeitig gespritzt oder gepreßt werden.

Claims (9)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zum Fressen oder Spritzen von mehrfarbigen Teilen vorzugsweise aus thermoplastischen Kunststoffen, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst in die geschlossene Form eine farbige Kunststoffmischung eingelassen wird, mit zeitlicher Verzögerung die weiteren farbigen Kunststoffmischnngen nachfolgen und erst nach Einlassung der letzten farbigen Kunststoffmischung der Preß- oder Spritzling aus der Form ausgestoßen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Steigeröffnung der geschlossenen Spritz- oder Preßform einlaufende Masse auf ein Kontaktstück (19> trifft, welches über entsprechende Schaltrelais elektromagnetisch nach Lösung zugehöriger sicherungen die ursprüngliche Spritz- oder Preßform für die nachfolgende farbige Kunststoffmischung vergrößert.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit der ersten farbigen Kunststoffmischung ausgefüllte Form vor die Spritzdüse der nächstfolgenden farbigen Kunststoffmischung geschwenkt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß beim Schließen der Form für den zweiten oder die weiteren Arbeitsvorgänge die den Erstling tragende Form zwangsmäßig, vorzugsweise unter Verwendung an sich bekannter Backenformen, um das Maß des nächstfolgenden Masseauftrages vergrößert wird.
  5. 5. Veffahren nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung der Spritzdüse beim ersten Spritzvorgang das kleinste Maß, bei den folgenden Spritzdüsen ein gestaffelt vergrößertes Maß erhält.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch I bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zu verspritzen den ode zu verpressenden farbigen Kunststoffmis. hungen einen unterschiedlichen Fließpunkt aufweisen, wobei die zuerst zu verarbeitende Masse gegenüber den später zu verarbeitenden Massen den höheren Fließpunkt aufweist.
  7. 7. Maschine zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Maschinengestell entsprechend der Anzahl der zu verarbeitenden farbigen Kunststoffmischungen eine gleiche Anzahl von Materialbehältern (9) und zugehörigen Spritz- oder Preßaggregaten (8) vorgesehen ist, die durch zugehörige Anschläge (11) zeitlich nacheinander in Wirksamkeit treten.
  8. 8. Maschine nach Anspruch 7, dadurch figekennzeichnet, daß die nebeneinander angeordneten Heizzylinder (8) mit Spritzkolben (7) versehen sind, deren verstellbare Anschläge (II) zeitlich nacheinander von der gemeinsamen Drucktraverse (5) beaufschlagt werden.
  9. 9. Maschine nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Preß- oder Spritzform (I3) zweckmäßig auf der Answerferseite schwenkbar ist.
    10, Maschine nach Anspruch 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsbolzen für die Preß- oder Spritzform gleich dimensioniert und symmetrisch angeordnet ausgeführt sind, damit sie auch bei verschwenkten Formteilen ihre Führungsaufgabe erfüllen.
    II. Maschine nach Anspruch 7 bis IO, dadurch gekennzeichnet, daß die Preß- oder Spritzformen nur an der für die Aufnahme der letzten farbigen Kunststoffmischung vorgesehenen Stelle Auswerfervorrichtungen (I6) haben.
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