DE19801412C2 - Plastifizier- und Einspritzeinheit für eine Spritzgießmaschine - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Plastifizier- und Einspritzeinheit für eine Spritzgießma­ schine mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.

Die meisten bekannten Spritzgießmaschinen dienen vorwie­ gend zur Verarbeitung von thermoplastischen Kunststoffen und arbeiten derzeit nach dem Schneckenschubprinzip. Hierbei wird dem Plastifizierzylinder bei drehender Schnecke granu­ latförmiges plastifizierbares Material zugeführt und von der Schnecke in Richtung auf die Düsenöffnung gefördert. Unter dem dabei aufgebauten Druck, ggfs. unterstützt durch eine Beheizung des Plastifizierzylinders, wird der Kunststoff aufgeschmolzen, und zwar unter gleichzeitiger intensiver Durch­ mischung des Materials. Dabei entfernt sich die Schnecke zu­ nehmend von der Düsenöffnung. Sobald die dosierte Kunst­ stoffmenge aufgeschmolzen ist, wird die Schnecke in Richtung auf die Düsenöffnung verschoben, wobei das Kunststoffmate­ rial durch die Düsenöffnung hindurch in die Form einge­ spritzt wird. Sodann ist die Maschine für den nächsten Spritzzyklus bereit.

Bisher war es problematisch, mit derartigen Spritzgieß­ maschinen Klein- und Kleinstteile herzustellen. Dies liegt daran, daß der Durchmesser der Schnecke nicht beliebig ver­ kleinert werden kann. Bei zu kleinen Schneckendurchmessern werden die Räume in den Schneckengängen im Einzug der Schnecke sehr unterschiedlich gefüllt. Diese unterschiedli­ che Füllung führt zu großen Schwankungen der Dosierzeit, die die Qualität des aufgeschmolzenen Materials sowie die Reprodu­ zierbarkeit des gesamten Spritzzyklus beinträchtigen. Folg­ lich müssen die Schneckengänge ausreichend dimensioniert sein, um im wesentlichen gleich große Mengen von granulat­ förmigem Kunststoffmaterial aufnehmen zu können. Ferner be­ stimmen Festigkeitgründe die Größe des Kerndurchmessers der Schnecke. Insgesamt resultieren hieraus relativ groß dimen­ sionierte Schnecken, die zur Zeit einen Mindestdurchmesser von 14 Millimeter aufweisen. Zum Einspritzen derart geringer Materialmengen, wie sie für Klein- und Kleinstteile benötigt werden, dürften diese bekannten Schnecken nur einen minima­ len Hub bewegt werden. Bei minimalem Hub ist jedoch aufgrund der gegebenen Auflösung der Steuerung, aufgrund der Massen­ trägheiten usw. die Reproduzierbarkeit des Prozesses hin­ sichtlich des Gewichts der eingespritzten Kunststoffmasse unzureichend.

Aus diesen Gründen werden Klein- und Kleinstteile bisher mit einem großen Anguß produziert, welcher hauptsächlich als Abfall entsorgt werden muß. Der zusätzliche Materialver­ brauch und die zusätzlichen Entsorgungskosten sind beträcht­ lich.

Aus der US 3001 233 ist eine gattungsgemäße Spritzgieß­ maschine für sehr große Spritzvolumina bekannt. Beim Ver­ schieben des nadelförmigen Kolbenelementes strömt ein Teil des plastifizierten Materials in den Plastifizierzylinder zurück.

Die DE 28 14 285 A1 beschreibt einen weiteren Typ einer Spritzgießmaschine für große Spritzvolumina, bei der ein in den Plastifizierzylinder eingelegter Ring als Rückstromsper­ re wirkt. Eine direkte und flexible Betätigung dieser Rück­ stromsperre ist nicht möglich.

Ferner beschreibt die DE 17 78 125 A noch einen weite­ ren Typ einer Spritzgießmaschine für große Spritzvolumina, die ebenfalls mit einer Rückstromsperre versehen ist.

Da die Maschine nicht nach dem FIFO-Effekt arbeitet, kommt es bei den mit dieser Maschine hergestellten Spritz­ gußteilen zu unerwünschten Qualitätsschwankungen.

Schließlich sind aus der DE 35 10 751 A1, der US 5 069 840 und der DE-Z: Plastik und Kautschuk, Heft 3, 1994, S. 137-141 Spritzgießmaschinen mit mehreren Kolbenspritzeinhei­ ten bekannt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs genannte Spritzgießmaschine derart weiterzuentwickeln, daß Klein- und Kleinstteile nach dem FIFO-Effekt reproduzierbar und mit reduziertem Materialverbrauch hergestellt werden können.

Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Spritzgießmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1.

Das Einspritzen der dosierten Kunststoffmenge erfolgt durch das eigens hierfür vorgesehene nadelförmige Kolbenele­ ment. Der Zylinderkammer wird der Kunststoff bereits in aufgeschmolzener Form zugeführt, so daß hier kein Beitrag zur Vor­ plastifizierung geleistet werden muß. Dies besorgt vielmehr die Schnecke, und zwar unter gleichzeitiger intensiver Durchmischung des Materials.

Da die Querschnittsfläche des nadelförmigen Kolbenele­ mentes kleiner als die Querschnittsfläche der Zylinderkammer ist, wandert das plastifizierte Material beim Dosieren am Kolbenelement vorbei und baut vor dem Kolbenelement einen Druck auf, wodurch das Kolbenelement zurückgeschoben wird. Wenn der eingestellte Hub erreicht ist, wird die Rückstrom­ sperre betätigt und das nadelförmige Kolbenelement einen vorgegebenen Hub in Richtung auf die Düsenöffnung bewegt, wobei es das vordosierte Material verdrängt. Die Rückstrom­ sperre verhindert, daß beim Aufbau der hohen Einspritzdrücke ein Teil des Materials in den Plastifizierzylinder zurückge­ preßt wird. Beim Spritzvorgang selbst ergibt sich der sehr vorteilhafte FIFO-Effekt (first in, first out), der verhin­ dert, daß das zuerst zugeführte Material zuletzt gespritzt wird und daher bereits stark abgekühlt oder aber zu lange beheizt ist, wenn es zur Düse gelangt.

Die Abmaße der Zylinderkammer und des nadelförmigen Kolben­ elementes können stets so klein gewählt werden, daß eine Do­ sierung von Klein- und Kleinstmengen bei vernünftigem Kol­ benhub möglich ist. Es lassen sich ohne weiteres Kleinst­ teile mit einem Gewicht in der Größenordnung von deutlich unter 0,1 g herstellen.

Die Rückstromsperre wird von der Spitze der Schnecke und einem entsprechend geformten Dichtsitz gebildet, welcher am stromauf gelegenen Ende der Zylinderkammer angeordnet ist. Ferner ist die Schnecke im Plastifizierzylinder begrenzt axial verschiebbar. Auf diese Weise wird die Schnecke von dem plastifizierten Kunststoff zurückgedrückt, wenn nach Be­ endigung eines Spritzvorganges frisches Material im Plasti­ fizierzylinder verarbeitet wird. Diese Rückwärtsbewegung der Schnecke innerhalb des Plastifizierzylinders ist z. B. da­ durch begrenzt, daß die Schnecke mit einem Bund an einem An­ schlag des. Plastifizierzylinders zur Anlage kommt. In dieser Position hat sich ihre Spitze von dem Dichtsitz gelöst, so daß durch den dabei entstandenen Spalt plastifizierter Kunststoff in die Zylinderkammer eintreten kann. Der in der Zylinderkammer aufgebaute Druck bewirkt dann, daß das nadel­ förmige Kolbenelement zurückgedrückt wird. Für den Fall, daß die dabei auftretenden entgegenwirkenden Massenkräfte zu groß sind, besteht eine vorteilhafte Weiterbildung der Er­ findung darin, daß die Rückzugsbewegung der Schnecke und des nadelförmigen Kolbenelementes durch einen externen Antrieb unterstützt wird.

Sobald die Zylinderkammer die vorbestimmte Kunststoff­ menge aufgenommen hat, wird die Schnecke nach vorne gefah­ ren. Sie legt sich dabei mit ihrer Spitze an den Dichtsitz an und verschließt auf diese Weise die Zylinderkammer. Die Rückstromsperre kann also das Schußgewicht nicht beeinflus­ sen. Anschließend wird das nadelförmige Kolbenelement nach vorne bewegt und der aufgeschmolzene Kunststoff durch die Düsenöff­ nung in die Form gedrückt.

Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Schnecke eine axiale Durchgangsbohrung aufweist und daß sich das Kolbenelement durch die Durchgangsbohrung hindurcherstreckt. Da das nadel­ förmige Kolbenelement im bisher ungenutzten Inneren der Schnecke angeordnet ist, ergibt sich eine äußerst kompakte Bauform. Auch ist der Platzbedarf bei dieser Ausführungsform minimal. Dementsprechend dicht können mehrere Spritzeinhei­ ten in einer Spritzgießmaschine nebeneinander angeordnet werden.

Ein günstiger Antrieb für die Translationsbewegung der Schnecke ergibt sich dadurch, daß die Schnecke und/oder das nadelförmige Kolbenelement mit der Kolbenstange einer dop­ pelt wirkenden Kolbenarbeitsmaschine verbunden ist. Die Kol­ benarbeitsmaschine bewirkt nicht nur den Hub der Schnecke zur Abdichtung des Plastifizierzzylinders bzw. den Ein­ spritzhub des Kolbenelementes, sondern kann auch die Rück­ zugsbewegung der Schnecke bzw. des Kolbenelementes beim Fül­ len der wenigstens einen Zylinderkammer unterstützen.

Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß die Düsenöffnung in einem vorzugsweise beheizbaren Düsenstück angeordnet ist, welches mit einer zentralen Düsenspitze in ein Werkzeug einführbar ist. Beim Spritzvorgang wird das plastifizierte Kunststoffmaterial durch die Düsenöffnung in Richtung auf die zentrale beheizte Düsenspitze gedrückt. Die zentrale Düsenspitze ermöglicht es, Kleinteile mit einem minimalen Anguß oder vollständig angußlos zu fertigen. Das Düsenstück kann vorteilhafterweise auch mit zwei oder mehr Düsenöffnungen versehen sein.

Vorzugsweise ist stromauf der Düsenöffnung eine Dich­ tungseinrichtung zur Abdichtung des Düsenstückes gegen das Werkzeug angeordnet. Auf diese Weise wird das aus den Düsen­ öffnungen austretende plastifizierte Material in Richtung auf die beheizte Düsenspitze gelenkt.

Eine besonders gute Qualität der Kunststoff-Kleinteile kann dadurch erzielt werden, daß die Zylinderkammer und/oder der Plastifizierzylinder und/oder das Düsenstück beheizbar ist/sind. Die Höhe und der Verlauf der Temperatur des pla­ stifizierten Kunststoffes in der Einspritzeinheit können so­ mit optimal auf das einzuspritzende Kunststoffmaterial sowie die gewünschte Einspritzmenge abgestimmt werden.

Eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Spritzgießmaschine ist gekennzeichnet durch eine der Zylin­ derkammer nachgeschaltete Heißkanaldüse.

Besonders kleine Teile von extremer Qualität lassen da­ durch herstellen, daß der Plastifizierzylinder mit einer Einrichtung zum Zuführen von fadenförmigem plastifizierbarem Material verbunden ist. Das fadenförmige Material hat gegen­ über dem bisher verwendeten granulatförmigen Material den Vorteil, daß die Schneckengänge gleichmäßiger und vollstän­ diger gefüllt werden können. Außerdem kann es bei der Ver­ sorgung mit granulatförmigem Material Füllprobleme geben, da sich im Einzugsbereich Brücken bilden können, welche den Ma­ terialstrom im Einzugsbereich behindern. Derartige Probleme werden durch die Verwendung von fadenförmigem Material beho­ ben.

Vorteilhafterweise ist die Form der Schnecke im Bereich der Zuführeinrichtung an die Querschnittsform des fadenför­ migen Materials angepaßt. Somit kann die Schnecke sehr klein konstruiert werden, da die Schneckengänge bei der Dosierung stets vollständig gefüllt werden können.

Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Die Erfindung wird im folgenden anhand bevorzugter Aus­ führungsbeispiele im Zusammenhang mit der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in:

Fig. 1 einen Axialschnitt durch eine erste Ausführungsform;

Fig. 2 einen Schnitt entsprechend Fig. 1 in einer anderen Betriebsstellung;

Fig. 3 einen Axialschnitt durch eine zweite Ausführungsform;

Fig. 4 einen Axialschnitt durch eine dritte Ausführungsform;

Fig. 5 einen Axialschnitt durch eine vierte Ausführungsform;

Die Spritzgießmaschine nach den Fig. 1 und 2 weist einen Plastifizierzylinder 1 auf, in dem eine Schnecke 2 ar­ beitet. Die Schnecke 2 weist eine Durchgangsbohrung 3 auf und ist folglich als Hülse ausgebildet. Eine Nadel 4 er­ streckt sich durch die Durchgangsbohrung 3 hindurch bis in eine Zylinderkammer 5 eines Gehäuses 6 hinein. Das Gehäuse 6 ist mit einer Düsenöffnung 7 versehen. Das in den Innenraum des Plastifizierzylinders mündende Ende der Zylinderkammer 5 bildet einen Dichtsitz 8, an den sich die Schnecke 2 mit ih­ rer entsprechend geformten Spitze 9 anlegen kann. Dem Pla­ stifizierzylinder 1 ist ferner eine Einrichtung 10 zum Zu­ führen von fadenförmigem plastifizierbarem Material zugeord­ net. Zwei doppelt wirkende Kolbenarbeitsmaschinen 11 und 12 sowie ein Drehantrieb 13 sind zur Betätigung der Schnecke 2 bzw. der Nadel 4 vorgesehen. Schließlich sind der Plastifi­ zierzylinder 1 sowie das Gehäuse 6 von einer Heizung 14 um­ geben.

Fig. 1 zeigt die Spritzgießmaschine direkt nach Beendi­ gung einer Spritzvorganges. Wie deutlich zu sehen ist, wird die Nadel 5 nicht direkt bis in die Öffnung 7 geschoben, sondern der Einspritzhub wird so eingestellt, daß ein klei­ nes Materialpolster vor der Öffnung 7 zurückbleibt. An­ schließend beginnt die Vorplastifizierung des Kunststoffma­ terials für den nächsten Spritzvorgang, wobei der Schnecke 2 mit Hilfe der Zuführeinrichtung 10 fadenförmiges plastifi­ zierbares Material zugeführt wird. Die Schnecke 2 wird über ihren Drehantrieb 13 in Rotation versetzt. Sie fördert das Material unter Verflüssigung und Durchmischung in Richtung auf die Düsenöffnung 7, wobei sich die Spitze 9 der Schnecke 2 vom Dichtsitz 8 löst und einen ringförmigen Spalt bildet. Durch diesen Spalt kann der aufgeschmolzene Kunststoff in die Zylinderkammer 5 eintreten, da der Querschnitt der Zylinder­ kammer 5 nur teilweise von der Nadel 4 ausgefüllt wird. Die Schnecke 2 sowie die Nadel 4 wandern aufgrund des in dem Plastifizierzylinder und der Zylinderkammer aufgebauten Druckes nach hinten bis in die in Fig. 2 gezeigte Position. Die Schnecke 2 kann dann dem Druck innerhalb des Plastifi­ zierzylinders 1 nicht weiter ausweichen, da sie sich mit ei­ nem Bund 15 an einem Anschlag 16 des Plastifizierzylinders 1 anlegt. Die Rückzugsbewegung wird ferner von den doppeltwir­ kenden Arbeitsmaschinen 11 und 12 unterstützt, so daß der flüssige Kunststoff keinem unzulässig hohen Druck ausgesetzt werden muß.

In der Position nach Fig. 2 beginnt der nächste Spritz­ hub, wobei die Kolbenarbeitsmaschine 10 die Schnecke 2 nach vorne schiebt. Diese legt sich mit ihrer Spitze 9 an den Dichtsitz 8 an und trennt dadurch die Zylinderkammer 5 von dem Innenraum des Plastifizierzylinders 1. Die Spitze 9 der Schnecke 2 bildet also zusammen mit dem Dichtsitz 8 eine Rückstromsperre. Anschließend schiebt die Kolbenarbeitsma­ schine 11 die Nadel 4 nach vorne, wodurch ein großer Teil des in der Zylinderkammer 5 enthaltenen geschmolzenen Kunst­ stoffs nach dem FIFO-System aus der Düsenöffnung 7 herausge­ preßt wird.

Der Durchmesser der Einrichtung 10 zum Zuführen von fa­ denförmigem plastizierbarem Material, der Durchmesser und der Hub der Nadel 4 sowie der Durchmesser der Zylinderkammer 5 sind so abgestimmt, daß Kleinteile und sogar Kleinstteile mit der erforderlichen Reproduzierbarkeit hinsichtlich der eingespritzten Kunststoffmasse und deren Qualität gespritzt werden können.

Bei der abgewandelten Ausführungsform nach Fig. 3 ist die Spitze 9 der Schnecke 2 mit einem Dichtlippenansatz 9' versehen. Außerdem ist die Zylinderkammer 5 stromabwärts des Dichtsitzes 8 aufgeweitet.

Beim Einspritzen liegt die Spitze 9 der Schnecke 2, wie in Fig. 3 dargestellt, an dem Dichtsitz 8 an. Dann wird die Nadel 4 nach vorne geschoben, wobei in der Zylinderkammer 5 ein Druck von bis zu 2000 bar und höher aufgebaut wird. Der Dichtlippensatz 9' wird durch diesen Druck mit hoher Kraft gegen die Nadel 4 gedrückt. Die Aufweitung der Zylinderkam­ mer 5 sorgt dafür, daß die Dichtlippe vollständig von Kunst­ stoff umspült ist und der Druck an der gesamten Oberfläche des Dichtlippenansatzes 9' angreift. Auf diese Weise kann die Gefahr von Leckagen zwischen der Nadel 4 und der Schnec­ ke 2 minimiert werden.

Eine weitere Ausführungsform ist in Fig. 4 dargestellt. Bei dieser Ausführungsform ist die Düsenöffnung 7 an eine Heißkanaldüse 17 angeschlossen. Dadurch kann der Anguß mini­ miert werden, was insbesondere bei kleinsten Spritzmassen von besonderer Bedeutung ist.

Eine weitere Ausführungsform ist in Fig. 5 dargestellt. Bei dieser Ausführungsform sind zwei Düsenöffnungen 7' in einem in das Gehäuse 6 eingeschraubten Düsenstück 18 ange­ ordnet. Das Düsenstück 18 weist eine zentrale Düsenspitze 19 auf. In der Betriebstellung ist das Düsenstück 18 soweit in eine kegelförmige Öffnung 20 eines Werkzeugs 21 eingeführt, daß die zentrale Düsenspitze 19 bis in die Kegelspitze der Öffnung 20 hineinragt. Beim eigentlichen Einspritzvorgang wird der plastifizierte Kunststoff durch die Düsenöffnungen 7' in die kegelförmige Öffnung 20 hineingedrückt. Ein Gehäu­ seflansch 22 dichtet das Gehäuse 6 gegen die kegelförmige Öffnung 20 ab und sorgt dafür, daß das plastifizierte Kunst­ stoffmaterial entlang der zentralen Düsenspitze 19 in die Spritzgießform eingespritzt wird.

Auch bei Spritzgießmaschinen gemäß dieser Ausführungs­ form können Klein- und Kleinstteile mit minimalem Anguß bzw. vollständig angußlos hergestellt werden.

Im Rahmen der Erfindung sind durchaus Abwandlungsmög­ lichkeiten gegeben. Die relative Lage von Plastifizierzylin­ der, nadelförmigem Kolbenelement und Zylinderkammer kann an­ ders gewählt werden. Die dargestellten Kolbenarbeitsmaschi­ nen sind zwar besonders vorteilhaft, können jedoch auch durch andere Translationsantriebe ersetzt werden. Statt der doppelt arbeitenden Kolbenarbeitsmaschinen in den Ausfüh­ rungsformen nach Fig. 1 bis 3 können genauso einfach wir­ kende Kolbenarbeitsmaschinen eingesetzt werden. Ferner kön­ nen Düsenstücke mit mehreren Düsenöffnungen derart einge­ setzt werden, daß mehrere Teile mit einem Düsenstück gefer­ tigt werden können.

Claims (11)

1. Plastifizier- und Einspritzeinheit für eine Spritzgießmaschine mit einem Plastifizierzylinder (1), der an wenigstens eine Düsenöffnung (7; 7') angeschlos­ sen ist, und mit einer im Plastifizierzylinder (1) arbeiten­ den Schnecke (2),
wobei stromauf der Düsenöffnung (7; 7') eine Zylinderkam­ mer (5) ausgebildet ist, in der ein nadelförmiges Kolben­ element (4) mit vorzugsweise rundem Querschnitt arbeitet, dessen Querschnittsfläche kleiner als die Querschnittsfläche der Zylinderkammer (5) ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Rückstromsperre (8, 9) vorgesehen ist, die bei ihrer Betätigung den Plastifizierzylinder (1) von der Zylin­ derkammer (5) trennt,
daß die Rückstromsperre (8, 9) von der Spitze (9) der Schnecke und einem entsprechend geformten Dichtsitz (8) ge­ bildet wird, welcher am stromauf gelegenen Ende der Zylin­ derkammer (5) angeordnet ist, und
daß die Schnecke (2) im Plastifizierzylinder (1) be­ grenzt axial verschiebbar ist.

2. Plastifizier- und Einspritzeinheit für eine Spritzgießmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Schnecke (2) eine axiale Durchgangsbohrung (3) aufweist und daß sich das Kolbenelement (4) durch die Durchgangsbohrung (3) hindurcherstreckt.

3. Plastifizier- und Einspritzeinheit für eine Spritzgießmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Spitze (9) der Schnecke (2) mit einem Dichtlippenansatz (9') versehen ist.

4. Plastifizier- und Einspritzeinheit für eine Spritzgießmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Zylinderkammer (5) stromauf des Dichtsit­ zes (8) aufgeweitet ist.

5. Plastifizier- und Einspritzeinheit für eine Spritzgießmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnecke (2) und/oder das nadelförmige Kolbenelement (4) mit der Kolbenstange einer doppelt wirkenden Kolbenarbeitsmaschine (11) verbunden ist/sind.

6. Plastifizier- und Einspritzeinheit für eine Spritzgießmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenöffnung (7') in einem vorzugsweise beheizbaren Düsenstück (18) angeordnet ist, welches mit einer zentralen Düsenspitze (19) in ein Werkzeug (21) einführbar ist.

7. Plastifizier- und Einspritzeinheit für eine Spritzgießmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß stromauf der Düsenöffnung (7') eine Dich­ tungseinrichtung (22) zur Abdichtung des Düsenstückes (18) gegen das Werkzeug (21) angeordnet ist.

8. Plastifizier- und Einspritzeinheit für eine Spritzgießmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinderkammer (5) und/oder der Plastifizierzylinder (1) und/oder das Düsenstück (18) beheizbar ist/sind.

9. Plastifizier- und Einspritzeinheit für eine Spritzgießmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch eine der Zylinderkammer (5) nachge­ schaltete Heißkanaldüse (17).

10. Plastifizier- und Einspritzeinheit für eine Spritzgießmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Plastifizierzylinder (1) mit einer Einrichtung (10) zum Zuführen von fadenförmigen pla­ stifizierbarem Material verbunden ist.

11. Plastifizier- und Einspritzeinheit für eine Spritzgießmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Form der Schnecke (2) im Bereich der Zu­ führeinrichtung (10) an die Querschnittsform des fadenför­ migen Materials angepaßt ist.