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Die vorliegende Erfindung betrifft eine neuartige Klasse von
thermostabilen und pH-stabilen Subtilisin-Analogen mit
verbesserter Oxidationsstabilität und überlegener Leistung bei der
Reinigung von verschmutzten Geweben, wenn sie zu einer
Standard-Waschmittelformulierung zugegeben werden, und ein
Verfahren zur Herstellung solcher Analoge. Insbesondere betrifft die
vorliegende Erfindung eine Klasse von Subtilisin-Analogen mit
einer modifizierten Calciumbindungsstelle, die verbesserte
Calciumbindungsfähigkeit liefert, und einer Deletion und/oder
einem Ersatz eines Restes von Asn-Gly-Sequenzen, die im
Subtilisin vorhanden sind, und einer Modifikation eines oder
mehrerer Methionin-Reste, um die Oxidationsstabilität zu
verbessern. Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem
Waschmittelzusammensetzungen, die solche Subtilisine enthalten.
Hintergrund der Erfindung
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Der Ausdruck Subtilisin bezeichnet eine Gruppe von
extrazellulären alkalischen Serinproteasen, die von verschiedenen
Spezies von Bacilli produziert werden. Diese Enzyme werden auch
als Bacillus-Serinproteasen, Bacillus-Subtilisine oder
bakterielle alkalische Proteasen bezeichnet.
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Bacillus-Subtilisinmoleküle bestehen aus einer einzelnen
Polypeptidkette mit entweder 274 Resten (für Subtilisin Typ
Carlsberg,
produziert von Bacillus licheniformis, und für das
Subtilisin, das von dem Bacillus subtilis-Stamm DY produziert
wird) oder 275 Resten (für Subtilisin Typ BPN', produziert von
Bacillus amyloliquefaciens, das aprA-Genprodukt von Bacillus
subtilis und das Subtilisin von Bacillus mesentericus und das
Subtilisin von Bacillus subtilis var.amylosacchariticus). Wenn
man die Aminosäuresequenzen von Subtilisin aus verschiedenen
Stättimen von Bacillus hierin vergleicht, wird die Sequenz von
Subtilisin BPN' als ein Standard verwendet. Zum Beispiel wird,
auf der Basis einer Ausrichtung der Sequenzen, die den
höchsten Grad an Hornologie zwischen Subtilisin Carlsberg und
Subtilisin BPN' ergibt, das Serin an der aktiven Stelle des
ersteren als Serin 221 bezeichnet, selbst wenn es an Position
220 der Aminosäuresequenz angeordnet ist. Auf derselben
Grundlage kann gesagt werden, daß die Position 220 der
Aminosäuresequenz von Subtilisin carlsberg der Position 221 von
Subtilisin BPN' "entspricht". Siehe z.B. Nedkov et al., Hoppe-
Seyler's Z. Physiol. Chem., 364, 1537-1540 (1983).
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Die Röntgenstruktur von Subtilisin BPN' [Wright, et al.,
Nature, 221, 235 (1969)] zeigte, daß die Geometrie der
katalytischen Stelle von Subtilisin, die Asp³², His&sup6;&sup4; und Ser²²¹ umfaßt,
nahezu identisch ist mit derjenigen der aktiven Stelle von
Säuger-Serinproteasen (z.B. Chymotrypsin), die die Reste
Asp¹&sup0;², His&sup5;&sup7; und Ser¹&sup9;&sup5; umfaßt. Die Unterschiede insgesamt
zwischen Bacillus-Serinproteasen und Säuger-Serinproteasen weisen
darauf hin, daß diese zwei nicht-verwandte Familien
proteolytischer Enzyme sind.
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In der Familie von Bacillus-Subtilisinen sind vollständige
Aminosäuresequenzen für sechs Subtilisine verfügbar:
Carlsberg, [Smith, et al., J. Biol. Chem., 243, 2184-2191
(1968)]; BPN' [Markland, et al., J. Biol. Chem., 242, 5198-
5211 (1967)]; das aprA-Genprodukt [Stahl, et al., J.
Bacteriol., 158, 411-418 (1984)]; DY [Nedkov et al., aaO.];
Bacillus mesentericus [Svendsen, et al., FEBS Letters, 196,
220-232 (1986), und Bacillus subtilis var. amylosacchariticus
[Yoshimoto, et al., J. Biochem., 103, 1060-1065 (1988)].
Subtilisin Carlsberg und Subtilisin BPN' (manchmal als Subtilisin
Novo bezeichnet) unterscheiden sich um 84 Aminosäuren und
einen zusätzlichen Rest in BPN' [Subtilisin Carlsberg fehlt ein
Aminosäurerest, der Resyt 56 von Subtilisin BPN' entspricht).
Subtilisin BPN' durch den Ersatz von 82 Aminosäuren und eine
Deletion (Subtilisin DY fehlt ein Aminosäurerets, der Rest 56
von Subtilisin BPN' entspricht). Die Aminosäuresequenz des
aprA-Genproduktes ist zu 85% homolog zur Aminosäuresequenz von
Subtilisin BPN'. Es scheint somit, daß eine extensive
Homologie zwischen Aminosäuresequenzen von Subtilisinen aus
verschiedenen Stämmen von Bacillus besteht. Diese Homologie ist
vollständig in bestimmten Regionen des Moleküls und
insbesonder in denjenigen, die eine Rolle im katalytischen
Mechanismus und in der Substratbindung speilen. Beispiele für solche
Sequenz-Invarianzen sind die primären und sekundären
Substratbindungsstellen, Ser¹²&sup5;-Leu¹²&sup6;-Gly¹²&sup7;-Gly¹²&sup8; bzw. Tyr¹&sup0;&sup4;, und die
Sequenz um das reaktive Serin (221), Asn²¹&sup8;-Gly²¹&sup9;Thr²²&sup0;-Ser²²¹-
Met²²²-Ala²²³.
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Subtilisinmoleküle zeigen einzigartige
Stabilitätseigenschaften. Obgleich sie nicht vollständig stabil über einen breiten
pH-Bereich sind, sind Subtilisine relativ resistent gegen
Denaturierung durch Harnstoff- und Guanidin-Lösungen, und ihre
enzymatische Aktivität wird für eine gewisse Zeit in 8 M
Harnstoff beibehalten. In Lösungen mit einem pH unter 4 verliert
Subtilisin schnell und irreversibel seine proteolytische
Aktivität. Gounaris, et al., Compt. Rend. Trav. Lab. Carlsberg,
35, 37 (1965), belegten, daß die Säure-Desaktivierung von
Subtilisin nicht auf einem allgemeinen Ladungseffekt beruht, und
spekulierten, daß sie auf anderen Veränderungen im Molekül
beruht, wie etwa Protonierung von Histidinresten in den
inneren, hydrophoben Teilen des Moleküls Bacillus-Subtilisine
durchlaufen irreversible Inaktivierung in wäßrigen Lösungen
mit einer Geschwindigkeit, die in großem Maße abhängig ist von
der Temperatur und dem pH Bei pH-Werten unter 4 oder über 11
ist die Inaktivierungsgeschwindigkeit sehr schnell, während
bei pHs von 4,5 und 10,5 die Geschwindigkeit, obgleich viel
langsamer, ansteigt, wenn die Lösung alkalischer wird. Die
Mechanismen dieser Inaktivierung sind nicht vollständig
bekannt, aber es gibt Belege, die darauf hinweisen, daß
Selbstverdauung wenigstens teilweise für die Enzyminstabilität in
diesem pH-Bereich verantwortlich ist. Im allgemeinen gilt bei
jedem pH-Wert: je höher die Temperatur, desto schneller die
Geschwindigkeit der Subtilisin-Desaktivierung.
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Die Verwendung von Proteasen in industriellen Verfahren,
welche die Hydrolyse von Proteinen erfordern, ist aufgrund der
Enzyminstabilität unter Betriebsbedingungen begrenzt gewesen.
So hatte z.B. die Einbeziehung von Trypsin in Waschmittel
(z.B. Bio-38, Schnyder; Schweiz), um die Entfernung
proteinhaltiger Flecke zu erleichtern, einen sehr begrenzten Erfolg,
der unzweifelhaft ein Ergebnis der Enzyminstabilität unter den
Waschbedingungen war. Zusätzlich sind bakterielle alkalische
Proteasen, die mit Waschmitteln kompatibel sind, in
Waschmittel formulierungen eingesetzt worden.
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Weil viele industrielle Verfahren bei Temperaturen
durchgeführt werden, die oberhalb des Stabilitätsbereichs der meisten
Enzyme liegen, werden hochthermostabile Proteasen nicht nur
für bestimmte Industriezweige vorteilhaft sein, wie für
Waschmittel und Fellenthaarung, die schon stabile Proteasen
erfordem, sondern können auch in den Industriezweigen nützlich
sein, die chemische Mittel verwenden, um Proteine zu
hydrolysieren, z.B. Hydrolyse von pflanzlichen und tierischen
Proteinen zur Herstellung von Suppenkonzentraten.
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Obgleich die thermische Inaktivierung der wichtigste Faktor
bei einer Beschränkung der industriellen Verwendung von
Enzymen sein kann, können auch andere Faktoren, wie etwa die
Anforderung der Wirksamkeit über breite pH-Bereiche und die
Verwendung von Denaturierungsmitteln und Oxidationsmitteln, eine
nachteilige Wirkung im Hinblick auf die Verwendung von
Proteasen in industriellen Verfahren haben. Es ist daher
wünschenswert, eine Klasse von Proteasen zu erhalten, die
gekennzeichnet ist durch verbesserte Stabilität im Hinblick auf
Temperatur, pH, Denaturierungsmittel und Oxidationsmittel und andere
Bedingungen, die von verschiedenen Industriezweigen als
Anforderung gestellt werden.
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Über die vergangenen Jahre hat es wesentliche Veränderungen in
Waschmittelformulierungen gegeben, insbesondere durch den
Ersatz von Phosphaten durch alternative Builder und bei der
Entwicklung von Flüssigwaschmitteln, um Umwelt- und
Verbraucheranforderungen Rechnung zu tragen. Diese Veränderungen schaffen
ein Bedürfnis nach Veränderungen bei den herkömmlichen
Waschmittelenzymen. Genauer gesagt ist es wünschenswert geworden,
proteolytische Enzyme einzusetzen, die größere Lagerstabilität
in Flüssigwaschmittelformulierungen besitzen, sowie Stabilität
und Aktivität in größeren Bereichen von pH und Temperatur in
einer Vielzahl kommerzieller Waschmittelformulierungen.
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Ein Ansatz, um modifizierte Subtilisine zu produzieren, die in
Waschmittelformulierungen brauchbar sind, wurde in U.S.Patent
No. 4,760,025 offenbart, in dem Mutationen im Subtilisin von
Bacillus amyloliquefaciens (z.B. amyloliquefaciens) in den
Positionen Asp³², Asn¹&sup5;&sup5;, Tyr¹&sup0;&sup4;, Met²²², Gly¹&sup6;&sup6;, His&sup6;&sup4;, Gly¹&sup6;&sup9;, Phe¹&sup5;&sup9;,
Ser³³, Tyr²¹&sup7; und/oder Gly¹&sup5;&sup7; als eine veränderte Stabilität,
geänderte Konformation liefernd oder als Veränderungen in der
"Verarbeitung" des Enzyms aufweisend identifiziert wurden.
Insbesondere führte eine Mutation von Met²²² zu Ala oder Ser
behauptetermaßen zu verbesserter Oxidationsstabilität, aber
die spezifische Aktivität des Enzyms gegenüber dem
synthetischen Peptidsubstrat, Succinyl-L-alanyl-L-alanyl-L-prolyl-L-
phenylalanyl-p-nitroanilid (sAAPFpN) wurde im Vergleich mit
dem nicht-mutierten Enzym herabgesetzt. Es wurde
vorgeschlagen, daß die Substitution von Gly¹&sup6;&sup6; durch Ala, Asp, Glu, Phe,
His, Lys, Asn, Arg oder Val die kinetischen Parameter des
Enzyms verändern würde. Keine der offenbarten Mutationen liefert
jedoch Analoge mit größerer Stabilität bei hohen Temperaturen
oder Stabilität über einen breiteren pH-Bereich als das Wild-
Typ-Enzym.
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In einem anderen Ansatz offenbarten Thomas, et al, Nature,
318, 375-376 (1985), daß die pH-Abhängigkeit von Subtilisin
verändert werden kann, indem ein Asp zu Ser in Asp&sup9;&sup9; von
Subtilisin BPN' geändert wird. Diese Änderung stellt eine
Veränderung einer Oberflächenladung 14-15 Angström von der aktiven
Stelle entfernt dar. Thomas et al. liefern jedoch keinerlei
Hinweis auf eine Verbesserung, wenn keine Veränderung in der
Oberflächenladung vorgenommen wird, wie dies der Fall ist,
wenn ein ungeladener Rest durch einen anderen ersetzt wird.
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Ein dritter Ansatz, der in W087/04461 und W088/08033
beschrieben ist, betrifft eine Klasse von
Bacillus-Serinprotease-Analogen, die gekennzeichnet sind durch Deletion und/oder
Modifikationen aller Asn-Gly-Sequenzen, die in der Protease
vorhanden sind.
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Takagi et al., J. Biol. Chem. 263, 19592-19596 (1988)
offenbaren, daß eine Änderung von Isoleucin 31 zu Leucin die
Aktivität von Subtilisin im Vergleich mit dem Wild-Typ-Enzym erhöht.
Zusammenfassung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung stellt eine Klasse von Subtilisin-
Analogen zur Verfügung, die dadurch gekennzeichnet sind, daß
sie verbesserte pH- und Thermostabilität und
Oxidationsstabilität aufweisen, was solche Analoge besonders nützlich in
Waschmittelformulierungen sowie anderen Verfahren, die stabile
Proteasen erfordern, macht. Die Subtilisin-Analoge gemäß der
vorliegenden Erfindung sind dadurch gekennzeichnet, daß sie
eine Aminosäuresequenz eines natürlich auftretenden Bacillus
Subtilisins besitzen, die modifiziert worden ist. Die
Erfindung stellt ein im wesentlichen reines [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;,
Ala²²²]-Subtilisin-Analog, fakultativ mit einer zusätzlichen
Substitution, die ausgewählt ist aus [Leu³¹] und [Leu¹²&sup4;], zur
Verfügung. Die vorliegende Erfindung stellt außerdem
Waschmittelzusammensetzungen zur Verfügung, die die Subtilisin-Analoge
der vorliegenden Erfindung umfassen, und die Verwendung
solcher Subtilisin-Analoge und zusammensetzungen in
Reinigungsanwendungen.
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Die Subtilisin-Analoge der vorliegenden Erfindung zeigen
verbesserte thermische, pH-Stabilität und Oxidationsstabilität,
erhöhte spezifische Aktivität und breite Substratspezifität,
wodurch die Waschkraft von Waschmittelformulierungen erhöht
wird, die solche Analoge enthalten. Insbesondere stellen die
Subtilisin-Analoge der vorliegenden Erfindung verbesserte
Thermostabilität, erhöhte pH-Stabilität, erhöhte
Oxidationsstabilität und höhere spezifische Aktivität bereit, als in
"Wild-Typ"-Subtilisinen anzutreffen ist.
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Hierin offenbart ist ein Verfahren zur Herstellung von
Subtilisin-Analogen, das eine Wirtszelle umfaßt, mit einer
Nucleinsäure, die ein Subtilisin-Analog codiert, wie oben
beschrieben. In solch einer Zelle kann die Nucleinsäure, die das
Subtilisin-Analog codiert, chromosomal oder extrachromosomal
sein. Die Wirtszelle ist bevorzugt ausgewählt aus einem
bezüglich sekretierten Proteasen defizienten Stamm, was eine
leichte Isolierung der Analoge der vorliegenden Erfindung
ermöglicht.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Fig. 1 veranschaulicht schematisch die Zyklisierung von Asn-
Gly-Resten, wie denjenigen, die an den Positionen 218 und 219
von Subtilisin anzutreffen sind, wie angegeben in Tabelle 1,
um Anhydroaspartylglycin zu bilden, und zeigt auch die
basenkatalysierte Hydrolyse davon;
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Fig. 2 ist eine partielle Restriktionskarte eines das aprA-Gen
enthaltenden EcoRI-KpnI-Genfragments vom Bacillus subtilis (B.
subtilis)-Stamm QB127 und schließt eine partielle
Restriktionskarte des aprA-Gens und der flankierenden Sequenzen ein;
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Fig. 3 ist eine partielle Restriktionskarte eines Plasmids
pAMB11;
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Fig. 4 ist ein Flußdiagramm, das die Stufen bei der
Konstruktion von pAMB113 veranschaulicht, einem Plasmid, das die
Synthese von [Ser]²¹&sup8;-Subtilisin aus B. Subtilis-Wirtszellen
steuert;
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Fig. 5 ist eine partielle Restriktionskarte von
pAMB30-Plasmid;
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Fig. 6 veranschaulicht die Konstruktion von pAMB106;
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Fig. 7 veranschaulicht die Konstruktion von M13mp19 aprA143.
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Fig. 8 zeigt die Stabilität von [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;, Ala²²²]-
Subtilisin in Bleichlauge.
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Die Figuren 9 und 10 zeigen die Waschleistung von [Asp&sup7;&sup6;,
Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;, Ala²²²]-Subtilisin.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
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Der Begriff "Subtilisin", wie er hierin verwendet wird,
bezeichnet eine reife, sekretierte Form des Enzyms, der Leader-
Sequenzen fehlen, die vom reifen Enzym vor oder bei der
Sekretion abgespalten worden sind. Subtilisine, die gemäß der
vorliegenden Erfindung modifiziert sein können, schließen
natürlich auftretende Subtilisine ein, die repräsentiert werden
durch die Aminosäuresequenz von Subtilisin Carlsberg,
Subtilisin BPN', dem aprA-Genprodukt vom Bacillus subtilis,
Subtilisin DY und dem Subtilisin von Bacillus mesentericus und dem
Subtilisin von B. subtilis var. amylosacchariticus, sind aber
nicht hierauf beschränkt. Die Aminosäuresequenz für Subtilisin
Carlsberg ist beschrieben von Smith, et al., J. Biol. Chem.,
243, 2184-2191 (1968). Die Aminosäuresequenz für Subtilisin
BPN' ist beschrieben von Markland, et al., J. Biol. Chem.,
242, 5198-5211 (1967). Die Aminosäuresequenz für Subtilisin DY
ist beschrieben von Nedlov, et al., Hoppe-Seyler's Z. Physiol.
Chem., 364, 1537-1540 (1983). Die Aminosäuresequenz für das
Subtilisin von Bacillus mesentericus ist beschrieben von
Svedsen, et al., FEBS Letters, 196, 220-232 (1986). Die
Aminosäuresequenz für das Subtilisin von Bacillus subtilis var.
amylosacchariticus ist beschrieben von Yoshimoto, et al., J.
Biochern., 103, 1060-1065 (1988). Die Aminosäuresequenz des aprA-
Genproduktes von Bacillus subtilis ist beschrieben von Stahl,
et al., J. Bacteriol., 158, 411-418 (1984). Die
Aminsäuresequenzen solcher Subtilisine sind hierin durch Bezugnahme
miteinbezogen. Solche Subtilisine sind dadurch gekennzeichnet,
daß sie Calciumbindungsstellen aufweisen, die notwendig sind,
um das Molekül zu stabilisieren.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird eine Klasse von
Subtilisin-Analogen zur Verfügung gestellt, die eine verbesserte
Fähigkeit besitzt, an Calcium zu binden. Calcium ist verwendet
worden, um Subtilisin in Pulvern und Flüssigwaschmittel zu
stabilisieren, insbesondere in Anwendungen, die höhere
Temperaturen erfordern. Die vorliegende Erfindung betrifft die
Modifikation der Calciumbindungsstelle des Subtilisinmoleküls,
um die Calciumbindung zu erhöhen. Wie hierin verwendet,
bezeichnet der Begriff "Modifikation der Calciumbindungsstelle"
den Ersatz einer oder mehrerer Aminosäuren in der Region einer
Calciumbindungsstelle, die in der Aminosäuresequenz von
Subtilisin vorhanden ist, durch eine negativ geladene Aminosäure,
wodurch ermöglicht wird, daß das resultierende
Subtilisin-Analog eine zusätzliche negative Ladung aufweist. Es ist
festgestellt worden, daß eine Calciumbindungsstelle in einem
Subtilisin die folgenden Aminosäuren umfaßt: Gln2, Asp&sup4;¹, Leu&sup7;&sup5;,
Asn&sup7;&sup6;, Asn&sup7;&sup7;, Ser&sup7;&sup8;, Ile&sup7;&sup9;, Gly&sup8;&sup0;, Val&sup8;¹, Thr²&sup0;&sup8; und Tyr²¹&sup4;, relativ
zur Aminosäuresequenz, die in Tabelle 1 angegeben ist.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
umfaßt ein Subtilisin-Analog, in dem Asn&sup7;&sup6; umgewandelt ist zu
Asp&sup7;&sup6;, und Substitutionen von Asn¹&sup0;&sup9; und Asn²¹&sup8; zu Ser¹&sup0;&sup9; und
Ser²¹&sup8;, wodurch zwei instabile Asn-Gly-Sequenzen eliminiert
werden, in Kombination mit der Änderung von Methionin 222 zu
Alanin. Eine andere bevorzugte Ausführungsform umfaßt die
obigen bevorzugten Modifikationen der Calciumbindungsstelle und
Asn-Gly-Sequenzen und Met-222 in Kombination mit
Aminosäuremodifikationen, die die Spezifität von Subtilisin gegenüber
einem Azocasein-Substrat oder einem sAAPFpN-Substrat erhöhen,
d.h. Methionin 124 zu Leucin oder Alanin und/oder Isoleucin 31
zu Leucin.
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Zusätzlich weist, wie zuvor gesagt, eine Klasse von Analogen
eines Bacillus-Subtilisins gemäß der vorliegenden Erfindung
eine Aminosäuresequenz auf, in der, zusätzlich zu
Modifikationen an der (den) Calciumbindungsstelle(n) und
Asn-Gly-Sequenzen, ein Met-Rest an Position 222 ersetzt ist durch Ala, um
die Oxidationsstabilität des Subtilisin-Analogs zu verbessern.
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Die spezifische Aktivität eines Analogs, das die Substitution
von Met²²² zu Ala umfaßt, kann durch Einbeziehung einer oder
mehrerer der folgenden zusätzlichen Anderungen erhöht werden:
Met¹²&sup4; zu Leu, Ile³¹ zu Leu.
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Wegen ihrer Fähigkeit, beträchtliche Mengen an Proteinen zu
sekretieren und weil sie gegenwärtig verwendet werden, um
Waschmittel-Proteasen zu produzieren, repräsentieren Bacillus
Mikroorganismen einen bevorzugten Wirt für die rekombinante
Herstellung der Subtilisin-Analoge gemäß der vorliegenden
Erfindung. Weil die meisten Bacilli alkalische und neutrale
Proteasen sekretieren, ist es bevorzugt, daß Mutationen in die
Gene für endogene alkalische und neutrale Proteasen von B.
subtilis eingeführt werden, so daß das mutierte Subtilisin
durch B. subtilis in einem von anderen Proteasen freien Medium
produziert und sekretiert werden kann. So stellt die
vorliegende Erfindung auch mutante Stämme von B. subtilis zur
Verfügung, die im Hinblick auf die Synthese von endogenen
Proteasen blockiert sind, die aber die Fähigkeit beibehalten haben,
die Subtilisin-Analoge, die hierin offenbart sind, zu
synthetisieren und zu sekretieren.
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Wie unten detaillierter beschrieben, wurde festgestellt, daß
die pH und Thermostabilität und Oxidationsstabilität und die
Stabilität in Waschmittelformulierungen der Subtilisin-Analoge
der vorliegenden Erfindung signifikant höher ist als diejenige
des Wildtyp-aprA-Genprodukt-Subtilisins und
Carlsberg-Subtilisins.
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Alle Subtilisin-Analoge gemäß der Erfindung können gemäß der
folgenden Vorgehensweise hergestellt werden:
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1) Isolierung des repräsentativen Subtilisin-Gens aprA aus B.
subtilis;
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2) Klonierung des aprA-Gens auf einem Vektor, der den Einsatz
von ortsgerichteter Oligonucleotid-Mutagenese ermöglicht, um
gewünschte Modifikationen zu schaffen;
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3) Ortsgerichtete Mutagenese und Sequenzierung der
resultierenden DNA, um das Vorhandensein der gewünschten Mutation zu
bestätigen;
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4) Konstruktion eines Expressionsvektors, um die Synthese des
mutierten Enzyms in B. subtilis zu steuern;
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5) Konstruktion von mutierten B. subtilis-Stämmen, die
Subtilisin und neutrale Protease nicht synthetisieren;
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6) Isolierung des Enzyms im extrazellulären Wachstumsmedium
und seine Reinigung;
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7) Praktizieren von Verfahren zur Insertion des Gens, das für
das verbesserte Enzym codiert, in das Chromosom eines B.
subtilis-Stammes, der zuvor mutiert worden ist, um die Synthese
von endogenen Proteasen zu blockieren.
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Wie hierin verwendet, werden die spezifischen
Subtilisin-Analoge durch Darstellung der Ersatz-Aminosäure in Klammern
angegeben. Zum Beispiel bezeichnet ein [Ser¹&sup0;&sup9;]-Subtilisin ein
Subtilisinmolekül mit einem Serin in Aminosäureposition 109 und
ein [Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;]-Subtilisin bezeichnet ein Subtilisinmolekül
mit einem Serin an den Aminosäurepositionen 109 und 218.
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In Beispiel 1 wird das aprA-Gen, das Subtilisin codiert, aus
dem B. subtilis-Genom isoliert. In Beispiel 2 wird das aprA-
Gen ortsgerichteter Mutagenese unterzogen. In Beispiel 3 wird
ein Expressionsvektor, der das mutierte aprA-Gen enthält,
konstruiert. In Beispiel 4 wird ein [Ser¹&sup0;&sup9;]-Subtilisin-Analog
hergestellt. Beispiel 5 beschreibt die Herstellung eines
[Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;]-Subtilisin-Analogs. Beispiel 6 beschreibt die
Herstellung eines [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup5;]-Subtilisin-Analogs.
Beispiel 7 beschreibt die Herstellung eines [Asp&sup7;&sup6;, Glu&sup7;&sup9;,
Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup5;]-Subtilisin-Analogs.
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In Beispiel 8 wird ein [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup5;, Ala²²²]-Subtilisin-
Analog hergestellt. In Beispiel 9 wird das [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;,
Ser²¹&sup8;, Ala²²²]-Subtilisin-Analog in Bakteriophage M13mp19 zur
Vorbereitung ortsgerichteter Mutagenese überführt. In Beispiel
10 wird ein [Leu³¹, Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;,
Ala²²²]-Subtilisin-Analog hergestellt. Beispiel 11 beschreibt die Herstellung eines
[Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Leu¹²&sup4;, Ser²¹&sup6;, Ala²²²]-Subtilisin-Analogs.
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In Beispiel 12 werden zwei mutante Stämme von B. subtilis, die
keine nachweisbaren extrazellulären Proteasen produzieren,
konstruiert. Beispiel 13 beschreibt Verfahren zur Integration
eines mutierten aprA-Gens in das Chromosom von B. subtilis. In
Beispiel 14 werden Wild-Typ- und mutante aprA-Subtilisine
isoliert und gereinigt. Die Beispiele 15, 16, 17, 18 und 19
beschreiben Eigenschaften der Subtilisin-Analoge der
vorliegenden Erfindung im Hinblick auf Stabilität, Aktivität und
Waschleistung.
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Zusätzlich zu einem Subtilisin-Analog der vorliegenden
Erfindung können Waschmittelzusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung umfassen:
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(a) Wenigstens eine oberflächenaktive Substanz, die anionisch,
nicht-ionisch oder amphoter sein kann, oder eine
wasserlösliche Seife. Typischerweise wird ein anionisches Tensid (z.B.
ein lineares Alkylarylsulfonat) in Vermischung mit einem
nicht-ionischen (z.B. einem Alkylphenylpolyglykolether) in
Mengen von 5-30 bzw. 1-5 Gew.-% der Waschmittelzusammensetzung
verwendet.
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(b) Einen oder mehrere Builder, die vorzugsweise gleichzeitig
eine Maskierungs funktion besitzen. Natriumtripolyphosphat,
Natriumcitrat, Natriumsilicat und Zeolithe sind Beispiele für
solche Verbindungen, die üblicherweise von 10 bis 70 Gew.-%
der Waschmittelzusammensetzung ausmachen.
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(c) Ein Bleichmittel, vorzugsweise eine Peroxyverbindung, wie
etwa Natriumperborat, das typischerweise in einer Menge von
bis zu 30 Gew.-% der Zusammensetzung einbezogen wird.
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(d) Hilfsstoffe, wie etwa Carboxymethylcellulose, optische
Aufheller und Duftstoffe. Falls erforderlich, wird ein Mittel
zur Einstellung des pH-Wertes zugegeben, um einen pH des
Waschmediums im Bereich von 7,0 bis 10,5 zu ergeben.
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Die Waschmittelzusammensetzungen enthalten eine wirksame Menge
eines oder mehrerer der Subtilisin-Analoge der vorliegenden
Erfindung. Wie hierin verwendet, bezeichnet "wirksame Menge
eines Subtilisin-Analogs" die Menge an Subtilisin-Analog, die
erforderlich ist, um die enzymatische Aktivität zu erzielen,
die in der spezifischen Waschmittelzusammensetzung
erforderlich ist. Solche wirksamen Mengen werden ohne weiteres von
einem Fachmann auf diesem Gebiet ermittelt und beruhen auf
vielen Faktoren, wie etwa dem besonderen eingesetzten
Subtilisin-Analog, der Reinigungsanwendung, der spezifischen
Zusammensetzung der Waschmittelzusammensetzung, ob eine flüssige
oder trockene Zusammensetzung erforderlich ist und
dergleichen.
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Die teilchenförmige Subtilisin-Analog-Zubereitung der
Erfindung wird in einer Menge zugegeben, die so berechnet ist, daß
sie eine Enzymaktivität von wenigstens 0,1 Anson-Einheiten
(AU, siehe unten), vorzugsweise 0,5-2,5 AU pro 100 g
Waschmittelzusammensetzung ergibt. Falls erforderlich, kann der Rest
auf 100 % mit einem anorganischen Füllstoff, vorzugsweise
Natriumsulfat,
ergänzt werden.
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Flüssigwaschmittelzusammensetzungen können aus
Enzymaufschlämmungen, vorzugsweise in nicht-wäßrigen Medien, hergestellt
werden. Typischerweise können solche Aufschlämmungen aus einer
Suspension von fein vermahlenem Subtilisin-Analog-Konzentrat
in einem flüssigen nicht-ionischen Tensid, z.B. Tergitol 15 S
9 oder einer Mischung solcher Tenside bestehen. Üblicherweise
wird die Aufschlämmung auch einen oder mehrere anorganische
Füllstoffe enthalten, wie etwa fein vermahlenes
Natriumchlorid, fakultativ in Vermischung mit einem
Suspensionsstabilisator, z.B. durch Flammenhydrolyse hergestellte Kieselsäure
(Aerosil 200). Tergitol und Aerosil sind Warenzeichen.
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Ein Subtilisin-Analog der Erfindung wird in einer Menge
zugegeben, die so berechnet wird, daß sie eine Proteaseaktivität
von wenigstens 0,1 AU, vorzugsweise 0,5-2,5 AU pro 100 g
Flüssigwaschmittelzusammensetzung ergibt.
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Die Waschmittelzusammensetzungen können in der üblichen Art
und Weise hergestellt werden, z.B. durch Zusammenmischen der
Bestandteile. Alternativ wird eine Vormischung hergestellt,
die anschließend mit den restlichen Inhaltsstoffen vermischt
wird.
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Wegen der beschriebenen guten Stabilitäts- und
Aktivitätseigenschaften können die Subtilisin-Analoge gemäß der Erfindung
in allen Bereichen eingesetzt werden, in denen proteolytische
Enzyme allgemein verwendet werden. Insbesondere können sie für
Waschmittel und Reinigungsmittel oder Fleckentferner, als ein
Enthaarungsmittel beim Gerben und auch in der
Nahrungsmittelindustrie zur Herstellung von Proteinhydrolysaten und in der
Serologie für den Nachweis unvollständiger Antikörper
verwendet werden. Zur Verwendung in der Nahrungsmittelindustrie und
in der Serologie ist es besonders vorteilhaft, daß die
Subtilisin-Analoge
gemäß der Erfindung hervorragende Stabilität in
der festen oder gelösten Form besitzen, so daß physiologisch
annehmbare Mengen an Calcium-Ionen nicht erforderlich sein
müssen, um das Subtilisin-Analog in wäßrigen Lösungen zu
stabilisieren, im Gegensatz zu denjenigen anderer
Enzymzubereitungen.
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Die folgenden Beispiele werden weiter dazu dienen, die
Erfindung zu veranschaulichen und zu zeigen, wie dieselbe umgesetzt
werden kann. Die Beispiele 10, 11, 18 und 19 sind für die
beanspruchte Erfindung besonders wichtig.
Beispiel 1
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B. subtilis-Stamm QB127 (trpC2 leuA8 sacUh200) [Lepesant, et
al., Molec. Gen. Genet., 118, 135-160 (1982)] wurde vom
Bacillus Genetic Stock Center an der Ohio State University,
Columbus, Ohio erhalten. Dieser Stamm zeigt eine Überproduktion an
extrazellulären Serin- und Metallproteasen, α-Amylase und
Levansucrase relativ zu isogenen sacU&spplus;-Stämmen, aufgrund des
pleiotropen Effekts der sacUh200-Mutation [Lepesant, et al., in
Schlessinger, D., ed., Microbiolooy, 1976, American Society
for Microbiology, Washington, D.C., S. 65 (1976)]. Stamm QB127
ist somit eine geeignete DNA-Quelle zur Isolierung des
aprAGens, das für Subtilisin codiert.
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Genomische DNA wurde aus Zellen des B. subtilis-Stammes QB127
gemäß dem Verfahren von Saito, et al., Biochim. Biophys. Acta.
72, 619-629 (1963) isoliert. Gereinigte chromosomale DNA wurde
mit der EcoRI-Restriktionsendonuclease vollständig verdaut.
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Die resultierenden DNA-Fragmente wurden auf einem Agarosegel
mit niedrigem Schmelzpunkt durch Elektrophorese aufgelöst und
Fragmente im Bereich von 4,4 bis 8,0 Kilobasen (kb) wurden
isoliert. Diese Fragmente wurden an pCFM936 (A.T.C.C. No.
53,413 von der American Type Culture Collection, 12301
Parklawn Drive, Rockville, Maryland) ligiert, einem Escherichia
coli (E. coli)-Plasmid, das höhere Kopienzahlen bei erhöhten
Temperaturen zeigt und das Kanamycin-Resistenz verleiht. Der
Vektor wurde mit EcoRI verdaut und mit alkalischer Kalbsdarm-
Phosphatase vor der Ligation dephosphoryliert.
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Die Ligationsprodukte wurden in E. coli C600 (A.T.C.C. No.
23724 von der American Type Culture Collection, 12301 Parklawn
Drive, Rockville, Maryland) eingeführt, und im Anschluß an
Inkubation über Nacht auf L-Agar, ergänzt mit 10 µg/ml
Kanamycin, wurden Kanamycin-resistente Wirtszellen selektioniert.
Plasmid-DNA wurde durch Inkubation der selektionierten
Wirtszellen bei 42ºC für 4 Stunden amplifiziert. Kolonien wurden
dann auf Nitrocellulosefilter übertragen und gemäß einem
Kobniehybridisierungsverfahren weiterbehandelt, das beschrieben
ist von Grunstein, et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA), 72
3961 (1975).
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Eine Oligonucleotid-Sonde wurde verwendet, um auf Kolonien zu
screenen, die das Subtilisin-Gen auf pCFM936 enthielten. Die
mit dem Phosphit-Verfahren, das von Beaucage, et al.,
Tetrahedron Letters, 22, 1859-1862 (1981), beschrieben ist,
synthetisierte Sonde besaß die Nucleotidsequenz
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5' GCGCAATCTGTTCCTTATGGC 3',
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die dem Aminoterminus des aprA-Genproduktes entspricht (Wong,
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA), 81, 1184-1188 (1984);
Stahl, et al., J. Bacteriol., 158, 411-418 (1984)). Eine
Hybridisierungstemperatur von 55ºC wurde verwendet und 5
positive Kolonien aus einer Gesamtzahl von 400 identifiziert. Die
Plasmid-DNA aus einer der positiven Kolonien wurde als pCFM936
apr2 bezeichnet.
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Plasmid pCFM936 apr2 wurde mit EcoRI allein, mit HindIII
allein und mit EcoRI und HindIII in Kombination verdaut. Die
Größen der EcoRI-Fragmente des Subtilisin-Gens entsprachen
denjenigen, die bei Stahl et al., aaO., beschrieben sind, aber
mehrere an anderer Stelle noch nicht beschriebene HindIII-
Stellen wurden entdeckt. Wie hierin in Beispiel 3 beschrieben,
wurden zwei der HindIII-Stellen bei genetischen Manipulationen
des Subtilisin-Gens genutzt.
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Es wurde festgestellt, daß ein großes 6,5 kb langes EcoRI-
Fragment von genomischer DNA von B. subtilis QB127 das aprA-
Gen, seine regulatorischen Sequenzen und damit nicht
zusammenhängende flankierende Sequenzen trug, indem verifiziert wurde,
daß die Restriktionsenzymverdauungsprodukte mit den
Ergebnissen übereinstimmten, die von Stahl, et al., aaO., berichtet
worden waren. Dies wurde durch DNA-Sequenzierung unter
Verwendung der Didesoxy-Kettenterminationsmethode bestätigt, die von
Sanger, et al., J. Mol. Biol., 143, 161-178 (1980) beschrieben
wurde. Es wurde auch festgestellt, daß ein 3,0 kb langes
Eco-RI-Kpni-Subfragment des 6,5 kb langen EcoRI-Fragmentes, wie
veranschaulicht in Fig. 2, das aprA-Gen, seine regulatorischen
Sequenzen und damit nicht zusammenhängende flankierende
Sequenzen enthielt. Obgleich von Stahl, et al., und in der
Legende zu Fig. 1 darin, berichtet worden ist, daß das KpnI-Eco-
RI-Fragment 2,5 kb lang sei, zeigt ein Vergleich des Maßstabs
von Fig. 1 und der maßstabsgerechten Darstellung des
Fragmentes darin, daß selbst bei Stahl, et al. das
KpnI-EcoRI-Fragment beträchtlich größer als 2,5 kb ist.
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Ein Klonierungsvektor für Bacillus-Wirtssysteme, Plasmid
pAMB11, wurde wie folgt konstruiert. Das Plasmid pTG402
(Northern Regional Research Laboratories, United States Department
of Agriculture, Peoria, Illinois, Stammnummer NRRL B-15264)
wurde mit der RsaI-Restriktionsendonuclease partiell verdaut.
Fragmente wurden an M13 mp18 (erhältlich von Bethesda Research
Laboratories, Gaithersburg, Maryland als Katalognummer
8227SA), das zuvor mit HincII verdaut worden war, ligiert.
Ligationsprodukte wurden in E. coli JM103 (erhältlich von
Pharmacia, Inc., Piscataway, New Jersey als Katalognummer 27-
1545-01) durch Transformation gemäß dem Verfahren von Mandel,
et al., J Mol. Biol., 53, 154, (1970), eingeführt.
Bakteriophagen-Plaques wurden mit 0,5M Catechol (hergestellt in
destilliertem Wasser) besprüht, um die funktionale Expression
eines xylE-Gens, abgeleitet aus pTG402, nachzuweisen. Das
xylE-Gen codiert Catechol-2,3-Dioxygenase und ist nützlich für
den Nachweis von Promotoren in einer Vielzahl von Organismen
[Zukowski, et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA), 80, 1101-1105
(1983)].
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Das xylE-Gen wurde dann als ein 1,0 kb langes
EcoRI-PstI-Fragment in das E. coli/B. subtilis-Plasmid pHV33 überführt
(erhältlich von American Type Culture Collection als A.T.C.C.
39217) [Primrose, et al., Plasmid, 6, 193-201 (1981)],
erhalten von R. Dedonder (Institut Pasteur, Paris, Frankreich). Das
pHV33-Plasmid war zuvor mit EcoRI und PstI verdaut worden, so
daß das xylE-enthaltende Fragment, wenn in dieser Region
ligiert, ein Gen für Ampicillin-Resistenz inaktivieren würde.
Das resultierende Plasmid, pAMB21, enthält ein funktionales
xvle-Gen in E. coli-Wirtszellen, erfordert aber die
Hinzufügung eines Promotors für xyle, um in B. subtilis-Wirtszellen
exprimiert werden zu können. E. coli-Zellen, die pAMB21
enthalten, sind resistent gegenüber Tetracyclin (15 µg/ml) und
Chloramphenicol (20 µg/ml), während B. subtilis-Zellen, die
pAMB21 enthalten, nur gegen Chloramphenicol (5 µg/ml)
resistent sind.
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Die toop-Transkriptionsterminationssequenz von Bakteriophage
lambda wurde aus Plasmid pCFM936 (auf einem 400 Basenpaare
langen PstI-BglII-Fragment) an die einzige PstI-Stelle von
pAMB21 übertragen. Ein synthetisches Nucleotid mit derselben
Sequenz, 5' GATCTGCA 3', wurde konstruiert, um die
BglII-Extremität des toop- Fragments mit der PstI-Stelle des Vektors
pAMB21 zu verknüpfen. Das resultierende Plasmid wurde mit
pAMB22 bezeichnet und hatte zu pAMB21 identische
Eigenschaften, mit der Ausnahme des Einschlusses eines
Transkriptionsterminators. Das pAMB22-Plasmid ist nützlich zum Nachweis
starker Promotoren, die in B. subtilis funktionell sind.
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Das 1,4 kb lange EcoRI-BglII-Fragment von DNA aus pAMB22, das
xylE und toop enthält, wurde aus einem Agarosegel mit niedrigem
Schmelzpunkt nach Elektrophorese restringierter Fragmente
isoliert. Das 1,4 kb lange DNA-Stück wurde an Plasmid pBD64
(erhältlich vom Bacillus Genetic Stock Center, Nummer 1E22), das
zuvor mit EcoRI und BamHI verdaut worden war, ligiert. Das
resultierende 5,3 kb lange Plasmid, pAMB11, enthält die
Polylinker-Sequenz von M13mp18 (EcoRI, SstI, XmaI, Sma, BamHI und
XbaI) flußaufwärts des xylE-Gens, dem toop folgt, wie
dargestellt in Figur 3. Das pAMB11-Plasmid ist in der Lage, in B.
subtilis zu replizieren, und verleiht Wirtszellenresistenz
gegen Chloramphenicol (5 µg/ml) und/oder Kanamycin (5 µg/ml).
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Wie veranschaulicht in Fig. 4, wurde das gereinigte EcoRI
KpnI-Fragment, das aprA enthielt, auf pAMB11 kloniert, um
pAMB111 zu bilden. Ligationsprodukte wurden in B. subtilis
MI112 (arg-15 leuB thr5 recE4) (erhältlich vom Bacillus
Genetic Stock Center als No. 1A423) mit der
Protoplastentransformationsmethode, die von Chang, et al., Mol. Gen. Genet., 168,
111-115 (1979) beschrieben ist, eingeführt. B. subtilis MI112
ohne Plasmid-DNA ist Protease-profizient (Prt+-pHänotyp), aber
die sekretierten Mengen an Subtilisin sind ziemlich niedrig.
Chlorampenicol-resistente (Cmr) Transformanten wurden auf L-
Agar-Platten, supplementiert mit 1,5% (w/v) Magermilch und 5
µg/ml Chloramphenicol, überführt, anschließend bei 37ºC
inkubiert.
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Nach der Inkubation bei 37ºC für ungefähr sechzehn Stunden
produzierten Kolonien von MI112, die Plasmid pAMB111
enthielten, einen klaren Hof, der jede Kolonie umgab. Höfe wurden
durch die proteolytische Wirkung von Subtilisin auf die
Casein-Komponente des Magermilch-Mediumsupplements gebildet.
MI112, die den pAMB11-Vektor allein enthielten, zeigten nach
16 Std. Inkubation keinen sichtbaren Hof, obgleich sich nach
40 Std. Inkubation bei 37ºC letztendlich ein schwacher Hof
entwickelte. Zellen, die pAMB111 trugen, unterschieden sich
durch einen Unterschied in der Hofgröße deutlich von Zellen,
die pAMB11 trugen. Die Klonierung des aprA-Gens in einer
vollständig funktionellen Form führt somit zu einer Produktion und
Sekretion von Subtilisin durch B. subtilis auf hohem Niveau.
Beispiel 2
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Wie veranschaulicht in Fig. 4, wurde ein 3,0 kb langes
genomisches EcoRI-KpnI-Fragment, dessen Isolierung in Beispiel 1
beschrieben ist, mit HindIII verdaut, um drei Fragmente zu
liefern: (1) ein 1,1 kb langes EcoRI-HindIII-Fragment, das
genetische regulatorische Sequenzen für die
aprA-Genexpression, die "Prä-Pro"-Region des Gens, die für den Export von
Subtilisin aus der Zelle erforderlich ist, und die DNA-
Sequenz, die für die ersten 49 Aminosäuren von reifem
Subtilisin codiert, trägt; (2) ein 1,1 kb langes HindIII-HindIII-
Fragment, das DNA-Sequenzen, die für die Aminosäuren 50 bis
275 (Carboxyl-Terminus) von Subtilisin zusammen mit einer
Transkriptionsterminationssequenz und nicht-codierenden
3,-Sequenzen trägt; und (3) ein 0,8 kb langes HindIII-KpnI-
Fragment, das nicht-codierende 3'-Sequenzen enthält.
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Das 1,1 kb lange Fragment, das von HindII-Stellen flankiert
ist, wurde an die einzelne HindIII-Stelle von Bakteriophage
M13 mp18 zum Zwecke der DNA-Sequenzierung und ortsgerichteten
Mutagenese kloniert. Einer der Rekombinanten, bezeichnet mit
M13 mp18 apr2, liefert der einzelsträngige Matrizen-DNA, die
für die ortsgerichtete Mutagenese des aprA-Gens erforderlich
ist.
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Die codierende Region des aprA-Gens wurde sequenziert und die
Ergebnisse der Sequenz sind in Tabelle 1 hierin angegeben. Es
sollte angemerkt werden, daß die spezifische Identität der 5
Anfangscodons der Leader-Region dem Bericht von Stahl, et al.,
aaO., und Wong, et al., aaO., über die Sequenz-Information für
das aprA-Gen zuzuschreiben ist und daß
Codonsequenzunterschiede von Stahl, et al., aaO., an den Aminosäurepositionen
84 und 85 bestehen. Genauer gesagt berichten Stahl, et al.,
aaO., über ein Codon GTT (das für Valin codiert) an
Aminosäureposition 84, während in Tabelle 1 das Codon GTA (das auch
für Valin codiert) erscheint. Stahl, et al., aaO., berichten
auch über ein Codon AGC (das für Serin codiert) an
Aminosäureposition 85 im Gegensatz zum Codon GCG (das für Alanin
codiert) in Tabelle 1.
Tabelle 1
Tabelle 1 (Fortsetzung)
Tabelle 1 (Fortsetzung)
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Bakteriophage M13 mp18 apr2 wurde konstruiert, indem ein 1,1
kb langes HindIII-HindIII-Fragment von genomischer DNA von B.
subtilis QB127, das Nucleotidsequenzen trägt, die für die
Aminosäuren 50 bis 275 (Carboxyl-Terminus) von aprA-Subtilisin
codiert, zusammen mit einer Transkriptionsterminationssequenz
und nicht-codierenden 3'-sequenzen, in die einzelne
HindIII-Stelle von Bakteriophage M13 mp18 inseriert wurde. Um
die nicht-codierenden 3'-Sequenzen zu eliminieren, wurde eine
KpnI-Restriktionsendonucleasestelle durch ortsgerichtete
Mutagenese an einer Position unmittelbar im Anschluß an die
Transkriptionsterminationssequenz eingeführt.
-
Ortsgerichtete Mutagenese wurde gemäß einem Verfahren
durchgeführt, das beschrieben ist von Norrander et. al., Gene, 26,
101-106 (1983). Einzelsträngige DNA aus M13 mp18 apr2 wurde an
einen Primer aneliert,
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5' TCCTGA GT CCGGCGCATTC 3'
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der mit der Phosphitmethode synthetisiert wurde, die
beschrieben ist von Beaucage et. al., Tetrahedron Letters 22, 1859-
1862 (1981). Der Primer war zu den Nucleotiden in dieser
Region homolog, mit Ausnahme von zweien (mit Sternchen
markiert), wo ein Thymin (T) zu Guanin (G) geändert war und ein
anderes Thymin (T) zu Adenin (A) geändert war, wodurch in
dieser Region eine KpnI-Stelle (unterstrichen) geschaffen wurde.
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Der Primer wurde an M13 mp18 apr2-DNA bei 65ºC aneliert und
die anelierte DNA wurde langsam auf ungefähr 22ºC abgekühlt
und anschließend für 2 Std. bei 15ºC in einer
Reaktionsmischung polymerisiert, die aus 12,5 µl anelierter DNA-Lösung,
2,5 µl von jeweils 10 mM dATP, dCTP und dGTP, 20 µl 12 mM ATP,
0,1 µl Klenow-DNA-Polymerase, 0,1 µl T4-DNA-Ligase und 13 µl
sterilem destillierten Wasser bestand. Die resultierende
doppelsträngige, kovalent geschlossene circuläre DNA wurde durch
Transfektion in E. coli JM103 eingeführt.
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Bakteriophagen-Plaques wurden anschließend auf
Hybridisierungsmembranen Gene Screen (New England Nuclear, Beverly,
Massachusetts) überführt. Plaques, die DNA mit den gewünschten
Basenänderungen enthielten, wurden durch Hybridisierung an das
radioaktiv markierte (γ-³²P) synthetische Oligonucleotid, das
für die oben beschriebene mutagene Priming-Reaktion verwendet
wurde, identifiziert. Die Hybridisierung wurde bei einer
restriktiven Temperatur (65ºC) durchgeführt, damit nur DNA, die
eine KpnI-Mutation trug, an das synthetische Oligonucleotid
hybridisieren würde. Das Vorhandensein der KpnI-Mutation
flußabwärts des aprA-Gens auf DNA von einer einzigen gereinigten
Plaque, bezeichnet mit M13 mp18 apr2 KpnI, wurde durch DNA-
Sequenzierung mit dem Verfahren, das von Sanger et. al., aaO.
beschrieben ist, und Restriktionsenzymanalyse bestätigt.
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Ein 1,1 kb langes Segment, das den Großteil der
nicht-codierenden 3'-Region trägt, wurde deletiert, indem M13 mp18 apr2
KpnI mit KpnI verdaut wurde, die Verdauungsprodukte bei einer
Konzentration von 500 ng DNA/ml erneut ligiert wurden,
anschließend die Ligationsprodukte durch Transfektion in E. coli
JM103 eingeführt wurden. Bakteriophagen-Plaques, die DNA mit
der gewünschten 0,35 kb langen Deletion enthielten, wurden
durch Restriktionsendonucleaseanalyse identifiziert. Die
Bakteriophage aus einer solchen Plaque wurde mit M13 mp18 apr4
bezeichnet (Fig. 7). M13 mp18 apr4 liefert einzelsträngige
Matrizen-DNA für ortsgerichtete Mutagenese des aprA-Gens, wie
im weiteren beschrieben.
Beispiel 3
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Um mutierte Subtilisin-Gene in B. subtilis zu exprimieren,
wurde das Plasmid pAMB106 als ein Vehikel für das mutierte Gen
wie folgt konstruiert:
-
1) pAMB111 wurde mit HindIII verdaut. Ein 1,1 kb langes
Segment, das den Großteil des aprA-Gens trägt, wurde durch
erneute Ligation der HindIII-Verdauungsprodukte von pAMB111 bei
einer Konzentration von ungefähr 1 µg/ml deletiert. Dies
führte zur Bildung von pAMB110, wie in Fig. 4 veranschaulicht. Das
pAMB110-Plasmid trägt genetische regulatorische Sequenzen zur
Expression des Subtilisin-Gens, die "Prä-Pro"-Region, die für
die Sekretion von Subtilisin erforderlich ist, und die DNA-
Sequenz, die für die nicht-codierende 3'-Region von reifem
Subtilisin und die ersten 49 Aminosäuren von reifem Subtilisin
codiert.
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2) Plasmid pambib wurde mit BamHI und PstI in Kombination
verdaut. Dies lieferte DNA-Fragmente in zwei Größen, 6,2 kb
und 1,0 kb. Das 1,0 kb lange Fragment trägt das xylE-Gen, das
für Catechol-2,3-Dioxygenase codiert, aus dem TOL-Plasmid von
Pseudomonas putida mt-2 (Zukowski et. al., aaO.).
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3) Das größere, 6,2 kb lange BamHI-PstI-Fragment wurde mit
Hilfe eines einzelsträngigen synthetischen Oligonucleotids,
5'GATCTGCA 3', das mit der Phosphitmethode synthetisiert
wurde, die von Beaucage et. al., aaO., beschrieben ist, und T4-
DNA-Ligase selbstligiert. Die Ligationsprodukte wurden in B.
subtilis MI112 (arg-15 leuB thr5 recE4) (erhältlich vom
Bacillus Genetic Stock Center als No. 1A423) mit der
Protoplastentransformationsmethode, die beschrieben ist von Change et.
al., Mol. Gen. Genet. 168, 111-115 (1979), eingeführt.
-
Chloramphenicol-resistente (CmR) Kolonien wurden auf
Plasmidgehalt gescreent. Das 6,2 kb lange Plasmid pAMB106 wurde durch
Restriktionsendonucleaseanalyse identifiziert. Es ist
identisch mit Plasmid pAMB110, mit der Ausnahme, daß xylE
deletiert worden ist (Fig. 6).
-
Weil ihm DNA fehlt, die für die Aminosäuren 50 bis 275 von
aprA-Subtilisin codiert, synthetisiert pAMB106 kein
Subtihsin, wenn es in B. subtilis-Wirtszellen eingeführt wird.
Subtilisin wird nur nach Insertion des Restes des Subtilisin-Gens
synthetisiert, d.h. entweder der nativen DNA-Sequenz oder
einer ein Analog codierenden Sequenz.
Beispiel 4
Herstellung eines [Serin¹&sup0;&sup9;]-Subtilisin-Analogs
-
Einzelstrangige DNA aus Bakteriophage M13mp18 apr4 wurde an
einen Primer
-
aneliert, der mit dem Phosphitverfahren synthetisiert wurde,
das von Beaucage et. al., aaO. beschrieben ist. Der Primer war
homolog zu den Nucleotiden, welche die Codons für die
Aminosäuren 106 bis 113 von aprA-Subtilisin umfassen, mit Ausnahme
einer Basenänderung (mit einem Sternchen markiert), wo ein A
zu einem G geändert wurde, um den Übergang zu ermöglichen, der
Asn¹&sup0;&sup9; (Codon AAC) in Ser¹&sup0;&sup9; (Codon AGC) verändern würde.
-
Der Primer wurde bei 65ºC an M13mp18 apr4-DNA aneliert und die
anelierte DNA wurde langsam auf ungefähr 22ºC abgekühlt und
anschließend polymerisiert, ligiert und transfiziert, wie in
Beispiel 2 beschrieben.
-
Bakteriophagen-Plaques wurden auf Hybridisierungsmembranen
übertragen, anschließend wurden diejenigen, die DNA mit der
gewünschten Basenänderung enthielten, durch Hybridisierung an
ein radioaktiv markiertes (α&supmin;³²P) Oligonucleotid, das für die
oben beschriebene mutagene Primingreaktion verwendet wurde,
identifiziert. Die Hybridisierung wurde bei 65ºC durchgeführt.
Ein positiver Plaque enthielt Bakteriophage, bezeichnet als
M13mp18 apr4[Ser¹&sup0;&sup9;]. Doppelsträngige DNA aus dieser
Bakteriophage wurde mit HindIII und KpnI in Kombination verdaut,
anschließend wurde das 750 bp lange Fragment, das den mutierten
Abschnitt des aprA-Subtilisin-Gens trug, an pAMB106 ligiert,
das zuvor mit HindIII und KpnI verdaut worden war. Das
resultierende Plasmid, pAMB129, kann in Zellen eines geeigneten B.
subtilis-Wirtes zur Synthese und Sekretion von
[Ser¹&sup0;&sup9;]-Subtilisin eingeführt werden.
Beispiel 5
Herstellung eines [Serin¹&sup0;&sup9;, Serin²¹&sup8;]-Subtilisin-Analogs
-
Einzeisträngige DNA aus M13mp18 apr4[Ser¹&sup0;&sup9;] wurde an einen
Primer:
-
aneliert, der mit dem Phosphitverfahren synthetisiert wurde,
das von Beaucage et. al., aaO. beschrieben ist. Der Primer war
homolog zu Nucleotiden, welche die Codons für die Aminosäuren
215 bis 220 von aprA-Subtilisin umfassen, mit der Ausnahme
einer Basenänderung (mit einem Sternchen markiert), wo ein A
zu einem G geändert war, um den Übergang zu ermöglichen, der
Asn²¹&sup8; (Codon AAC) zu Ser²¹&sup8; (Codon AGC) ändern würde. Die
Bedingungen für die Anelierung, Polymerisation, Ligation,
Transfektion und Identifizierung von positiven Plaques waren wie in
Beispiel 2 beschrieben. Ein einziger gereinigter Plaque
enthielt Bakteriophage, bezeichnet als M13mp18 apr4[Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;].
-
Doppelsträngige DNA aus dieser Bakteriophage wurde mit HindIII
und KpnI in Kombination verdaut, anschließend wurde ein 750 bp
langes Fragment, das die zwei Mutationen trug, an pAMB106
ligiert, das zuvor mit HindIII und KpnI verdaut worden war. Das
resultierende Plasmid, pAMB130, kann zur Synthese und
Sekretion von [Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;]-Subtilisin in B. subtilis-Wirtszellen
eingeführt werden.
Beispiel 6
Herstellung eines [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;]-Subtilisin-Analogs
-
Einzeisträngige DNA aus M13mp18 apr4[Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;] wurde an
einen Primer:
-
aneliert, der mit dem Phosphitverfahren synthetisiert wurde,
das von Beaucage et. al., aaO. beschrieben ist. Der Primer war
homolog zu den Nucleotiden, welche die Codons für die
Aminosäuren 74 bis 79 von aprA-Subtilisin umfassen, mit der
Ausnahme einer Basenänderung (mit einem Sternchen markiert), wo ein
A zu einem G geändert war, um den Übergang zu ermöglichen, der
Asn&sup7;&sup6; (Codon AAT) zu Asp&sup7;&sup6; (Codon GAT) ändern würde.
-
Der Primer wurde an M13mp18 [Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;]-DNA bei 65ºC
aneliert und die anelierte DNA wurde langsam auf ungefähr 22ºC
abgekühlt und polymerisiert, ligiert und transfiziert, wie in
Beispiel 2 beschrieben.
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Bakteriophagen-Plaques wurden auf Hybridisierungsmembranen
übertragen und diejenigen, die DNA mit der gewünschten
Basenänderung
enthielten, wurden durch Hybridisierung, wie in
Beispiel 2 beschrieben, identifiziert, mit der Ausnahme, daß die
Hybridisierung bei 46ºC durchgeführt wurde. Ein positiver
Plaque enthielt Bakteriophage, bezeichnet als M13mp18 apr4 [Asp&sup7;&sup6;,
Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;]. Doppelsträngige DNA aus der Bakteriophage wurde
mit HindIII und KpnI in Kombination verdaut, anschließend
wurde ein 750 bp langes Fragment, das die drei Mutationen des
aprA-Subtilisingens trug, an pAMB106 ligiert, das zuvor mit
HindIII und KpnI verdaut worden war. Das resultierende
Plasmid, pAMB131, kann zur Synthese und Sekretion von [Asp&sup7;&sup6;,
Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;]-Subtilisin in B. subtilis-Wirtszellen eingeführt
werden.
Beispiel 7
Herstellung eines [Asp&sup7;&sup6;, Glu&sup7;&sup9;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;]-Subtilisin-
Analogs
-
Einzelsträngige DNA aus M13mp18 apr4 [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;]
wurde an einen Primer:
-
aneliert, der mit dem Phosphitverfahren synthetisiert wurde,
das von Beaucage et al., aaO. beschrieben ist. Der Primer war
homolog zu den Nucleotiden, welche partielle Codons für die
Aminosäuren 75 und 83 und vollständige Codons für die
Aminosäuren 76 bis 82 von [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;]-Subtilisin umfassen,
mit der Ausnahme von drei Basenänderungen (durch Sternchen
markiert), wo ein A zu einem G geändert war, ein T zu einem A
geändert war und ein C zu einem A geändert war, was Ile&sup7;&sup9;
(Codon ATC) zu Glu&sup7;&sup9; (Codon GAA) änderte.
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Der Primer wurde an M13mp18 apr4 [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;]-DNA bei
650 aneliert und die anelierte DNA wurde langsam auf ungefähr
22ºC abgekühlt und wurde polymerisiert, ligiert und
transfiziert, wie in Beispiel 2 beschrieben.
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Bakteriophagen-Plaques wurden auf Hybridisierungsmembranen
übertragen und diejenigen, die die gewünschten Basenänderungen
enthielten, wurden durch Hybridisierung, wie in Beispiel 2
beschrieben, mit der Ausnahme, daß die Hybridisierung bei 45ºC
durchgeführt wurde, identifiziert. Ein positiver Plaque
enthielt Bakteriophage, bezeichnet als M13mp18 adr4 [Asp&sup7;&sup6;, Glu&sup7;&sup9;,
Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;]. Doppelsträngige DNA aus dieser Bakteriophage
wurde mit HindIII und KpnI in Kombination verdaut,
anschließend wurde ein 750 bp langes Fragment, das die vier Mutationen
des aprA-Subtilisin-Gens trug, an pAMB106 ligiert, das zuvor
mit HindIII und KpnI verdaut worden war. Das resultierende
Plasmid, pAMBL33, kann zur Synthese und Sekretion von [Asp&sup7;&sup6;,
Glu&sup7;&sup9;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;]-Subtilisin in B. subtilis-Wirtszellen
eingeführt werden.
Beispiel 8
Herstellung eines [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;
Ala²²²]-Subtilisin-Analogs
-
Einzelstängige DNA aus M13 mp18 apr4 [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;]
wurde an den Primer:
aneliert, der mit dem Phosphitverfahren synthetisiert wurde,
das von Beaucage et. al., aaO. beschrieben ist. Der Primer war
homolog zu den Nucleotiden, welche Codons für die Aminosäuren
219 bis 224 von [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;)-Subtilisin umfassen, mit
der Ausnahme von zwei Basenänderungen (mit Sternchen
markiert), wo ein Adenin (A) zu einem Guanin (G) geändert war und
ein Thymin (T) zu einem Cytosin (C) geändert war, was die
Met²²² (Codon ATG) zu Ala²²² (Codon GCG) änderte. Der Primer
wurde an M13mp18 apr4 [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;]-DNA bei 65ºC aneliert
und die anelierte DNA wurde langsam auf ungefähr 22ºC
abgekühlt und wurde polmerisiert, ligiert und transfiziert, wie in
Beispiel 2 beschrieben.
-
Bakteriophagen-Plaques wurden auf Hybridisierungsmembranen
übertragen und diejenigen, die gewünschte Basenänderungen
enthielten, wurden durch Hybridisierung, wie in Beispiel 2
beschrieben, mit der Ausnahme, daß die Hybridisierung bei 58ºC
durchgeführt wurde, identifiziert. Ein positiver Plaque
enthielt Bakteriophage, bezeichnet als M13 mp18 apr4 [Asp&sup7;&sup6;,
Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;, Ala²²²]. Doppelstrangige DNA aus dieser
Bakteriophage wurde mit HindIII und KpnI in Kombination verdaut,
anschließend wurde ein 750 bp langes DNA-Fragment, das die vier
Mutationen des aprA-Subtilisin-Gens trug, an pAMB106 ligiert,
das zuvor mit HindIII und KpnI verdaut worden war. Das
resultierende Plasmid, pAMB143, kann zur Synthese und Sekretion von
[Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;, Ala²²²]-Subtilisin in Bacillus-Wirtszellen
eingeführt und vermehrt werden.
Beispiel 9
Herstellung von M13 mp19 aprA143
-
Plasmid pAMB143 wurde mit EcoRI und KpnI in Kombination
verdaut. Ein 1,8 kb langes DNA-Fragment, das das vollständige Gen
für [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;, Ala²²²]-Subtilisin trug, zusammen mit
seinen flankierenden Sequenzen, die für die Initiation der
Transkription und Translation und die Termination der
Transkription und Translation erforderlich sind, wurde übertragen
auf Bakteriophage M13mp19 (erhältlich von Bethesda Research
Laboratories, Gaithersburg, MD., als Katalog-Nr. 8229SA), die
mit EcoRI und KpnI verdaut worden war. Eine der rekombinanten
Bakteriophagen-DNAs, die sich aus diesem Verfahren ergaben,
wurde als M13mp19 aprA143 bezeichnet und lieferte
einzelsträngige Matrizen-DNA, die für die ortsgerichtete Mutagenese des
[Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;, Ala²²²]-Subtilisin-Gens erforderlich ist.
Beispiel 10
Herstellung eines [Leu³¹, Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;,
Ala²²²]-Subtiliin-Analogs
-
Einzelsträngige DNA aus M13 mp19 aprA143 wurde an den Primer:
-
aneliert, der mit dem Phosphitverfahren synthetisisert wurde,
das von Beaucage et al., aaO. beschrieben ist. Der Primer war
homolog zu den Nucleotiden, welche Codons für die Aminosäuren
28 bis 34 von [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;, Ala²²²)-Subtilisin umfassen,
mit der Ausnahme von zwei Basenänderungen (mit Sternchen
markiert), wo ein Adenin (A) zu Thymin (T) geändert war und ein
Cytosin (C) zu Adenin (A) geändert war, was die Ile³¹ (Codon
ATC) zu Leu³¹ (Codon TTA) änderte. Der Primer wurde an M13 mp19
aprA143-DNA bei 65ºC aneliert und die anelierte DNA wurde
langsam auf ungefähr 22ºC abgekühlt und wurde polymerisiert,
ligiert und transfiziert, wie in Beispiel 2 beschrieben.
-
Bakteriophagen-Plaques wurden auf Hybridisierungsmembranen
übertragen, und diejenigen, die gewünschte Basenänderungen
enthielten, wurden durch Hybridisierung, wie in Beispiel 2
beschrieben, mit der Ausnahme, daß die Hybridisierung bei 57ºC
durchgeführt wurde, identifiziert. Ein positiver Plaque
enthielt Bakteriophage, bezeichnet als M13mp19, aprA144, und trug
DNA, die für [Leu³¹, Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;, Ala²²²]-Subtilisin
codiert. Doppelstranglge DNA aus dieser Bakteriophage wurde mit
EcoRI und KpnI in Kombination verdaut, anschließend wurde ein
1,8 kb langes DNA-Fragment, das die fünf Mutationen des aprA-
Subtilisin-Gens trug, an pAMB106 ligiert, das zuvor mit EcoRI
und KpnI verdaut worden war. Das resultierende Plasmid,
pAMB144, kann zur Synthese und Sekretion von [Leu³¹, Asp&sup7;&sup6;,
Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;, Ala²²²]-Subtilisin in Bacillus-Wirtszellen
eingeführt und vermehrt werden.
Beispiel 11
Herstellung eines [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9; Leu¹²&sup4;, Ser²¹&sup8;,
Ala²²²]-Subtilisin-Analogs
-
Einzelsträngige DNA aus M13mp19 aprA143 wurde an den Primer:
-
aneliert, der mit dem Phosphitverfahren synthetisiert wurde,
der von Beaucage et al., aaO. beschrieben ist. Der Primer war
homolog zu den Nucleotiden, welche partielle Codons für die
Aminosäuren 120 und 127 und vollständige Codons für die Amino
säuren 121 bis 126 von [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;, Ala²²²]-Subtilisin
umfassen, mit der Ausnahme von zwei Basenänderungen (mit
Sternchen markiert), wo ein Adenin (A) zu Thymin (T) geändert
war und ein Guanin (G) zu Adenin (A) geändert war, was die
Met¹²&sup4; (Codon ATG) zu Leu¹²&sup4; (Codon TTA) änderte.
-
Der Primer wurde an M13mp19 aprA143-DNA bei 65ºC aneliert und
die anelierte DNA wurde langsam auf ungefähr 22ºC abgekühlt
und wurde polymerisiert, ligiert und transfiziert, wie in
Beispiel 2 beschrieben.
-
Bakteriophagen-Plaques wurden auf Hybridisierungsmembranen
übertragen und diejenigen, die gewünschte Basenänderungen
enthielten, wurden durch Hybridisierung, wie beschrieben in
Beispiel 2, mit der Ausnahme, daß die Hybridisierung bei 59ºC
durchgeführt wurde, identifiziert. Ein positiver Plaque
enthielt Bakteriophage, bezeichnet als M13 mp19 aprA145, und trug
DNA, die für [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Leu¹²&sup4;, Ser²¹&sup8;, Ala²²²]-Subtilisin
codierte. Doppelstrangige DNA aus dieser Bakteriophage wurde mit
EcoRI und KpnI in Kombination verdaut, anschließend wurde ein
1,8 kb langes DNA-Fragment, das die fünf Mutationen des aprA-
Subtilisin-Gens trug, an pAMB106 ligiert, das zuvor mit EcoRI
und KpnI verdaut worden war. Das resultierende Plasmid,
pAMB145, kann zur Synthese und Sekretion von [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;,
Leu¹²&sup4;, Ser²¹&sup8;, Ala²²²]-Subtilisin in Bacillus-Wirtszellen
eingeführt und vermehrt werden.
Beispiel 12
-
Weil die meisten Bacilli alkalische und/oder neutrale
Proteasen in das umgebende Wachstumsmedium sekretieren, ist es
wünschenswert, das Mutationen in B. subtilis-Gene für endogene
alkalische und neutrale Protease eingeführt werden, um ihre
Synthese zu blockieren, so daß mutierte Subtilisin-Gene, wenn
sie in die mutante Zelle eingeführt werden, mutierte
Subtihsine produzieren können, die anschließend in ein Medium
sekretiert werden, das frei von weiteren Proteasen ist, die
wahrscheinlich die Isolierung von intakten Subtilisin-Analogen
stören würden. Zwei mutante B. subtilis-Stämme BZ24 und BZ25,
die keine nachweisbaren extrazellulären Proteasen produzieren,
wurden gemäß dem folgenden Verfahren konstruiert:
-
Zunächst wurde ein Plasmidvehikel, das zur Replikation in E.
coli in der Lage ist, aber nicht in B. subtilis, sofern es
nicht in das B. subtilis-Chromosom durch homologe
Rekombination integriert ist, wie folgt konstruiert. Plasmid pBD64
(Bacillus Genetic Stock Center, Number 1E22) -wurde mit HpaII
vollständig verdaut, um drei Fragmente mit einer Größe von
2,95 kb, 1,0 kb und 0,75 kb zu produzieren. Diese Fragmente
wurden anschließend als eine Mischung an Plasmid pBR322
(A.T.C.C. 37017) ligiert, das zuvor mit Clai verdaut worden
war. Die Ligationsprodukte wurden in E. coli C600 (erhältlich
von der American Type Culture Collection als A.T.C.C. 23724)
durch Transformation eingeführt [Mandel, et al., J. Mol.
Biol., 53, 154 (1970)]. Die Selektion erfolgte auf Zellen, die
gegen Chloramphenicol (20 µg/ml) und Ampicillin (50 µg/ml)
resistent waren. Plasmid-DNA aus 12 Transformanten wurde mit
einem alkalischen Extraktionsverfahren hergestellt, das von
Birnboim, et al., Nucleic Acids Res., 1513-1523 (1979),
beschrieben ist, anschließend mit HindIII und EcoRI in
Kombination verdaut, um das Vorliegen des inserierten Fragments oder
der inserierten Fragmente zu verifizieren Bei einem solchen
Plasmid, bezeichnet als pAMB30, wurde festgestellt, daß es die
1,0 und 0,75 kb langen HpaII-Fragmente von pBD64 in der Clai-
Stelle von pBR322 trug. Diese Fragmente enthalten das
Chloramphenicol-Acetyltransferase(cat)-Gen, das in E. coli und B.
subtilis funktionell ist. Verdauungen mit BglII und, getrennt,
mit Sau3A bestätigten die Identität und Orientierung des cat-
Gens auf pAMB30, wie dargestellt in Fig. 5.
-
Weil pAMB30 eine Sequenz für einen Replikationsursprung fehlt,
der in B. subtilis funktionell ist, kann es in B. subtilis
Wirtszellen nicht als ein autonomes Replicon
replizieren.
Andererseits enthält pAMB30 den von pBR322 abgeleiteten
Replikationsursprung, der in E. coli funktionell ist, somit
kann das Plasmid in E. coli-Wirtszellen vermehrt werden.
Plasmid pAMB30 ist auf wenigstens zwei Arten nützlich. Erstens
kann ein DNA-Fragment, das einen funktionellen
Replikationsursprung in B. subtilis enthält, nachgewiesen werden, wenn es so
auf pAMB30 kloniert wird, daß das Plasmid im
extrachromosomalen Zustand autonom replizieren wird. Zweitens kann Plasmid
pAMB30 sich in das Genom von B. subtilis an einer
Homologiestelle zwischen dem Chromosom und der auf pAMB30 klonierten B.
subtilis-DNA integrieren. Dies ist nachgewiesen worden von
Haldenwang, et al., J. Bacteriol., 142, 90-98 (1980) und
Young, J. Gen. Microbiol., 129. 1497-1512 (1983), unter
Verwendung von Plasmidvehikeln, die ähnlich zu pAMB30 waren, aber
nicht identisch.
-
Plasmid pAMB21 (beschrieben in Beispiel 1) wurde mit EcoRI und
PstI verdaut, um das xylE-Gen auf einem 1,0 kb langen Fragment
zu isolieren. Das Fragment wurde an pAMB30 ligiert, das zuvor
mit EcoRI und PstI verdaut worden war. Die Ligationsprodukte
wurden durch Transformation in E. coli C600 eingeführt. Die
Selektion erfolgte auf Chloramphenicol-resistente (20 µg/ml)
Wirtszellen, die wegen der Insertion des xylE-Fragments von
pAMB21 in das Strukturgen für Ampicillin-Resistenz von pAMB30
gegen Ampicillin empfindlich waren (50 µg/ml). Das
resultierende Plasmid, pAMB30/21, hat zu pAMB30 identische
Eigenschaften, weist aber zusätzlich ein funktionelles xylE-Gen auf.
-
Plasmid pAMB110, welches das aprA-Gen trägt, von dem eine
Region deletiert ist, die für die letzten 226 Aminosäuren von
reifem Subtilisin codiert, wurde mit EcoRI und KpnI verdaut.
Das 1,9 kb lange Fragment von B. subtilis-DNA, das genetische
regulatorische Sequenzen für die aprA-Genexpression, die "Prä-
Pro"-Region, die DNA-Sequenz, die für die ersten 49
Aminosäuren von reifem Subtilisin codiert, und nicht-codierende 3'-
Sequenzen enthielt, wurde an pAMB30/21 ligiert, das zuvor mit
EcoRI und KpnI verdaut worden war. Die Ligationsprodukte
wurden durch Transformation in E. coli C600 eingeführt. Plasmid
DNA aus mehreren Transformanten wurde mit dem alkalischen
Extraktionsverfahren von Birnboim, et al., aaO., isoliert und
das Vorliegen des inserierten 1,9 kb langen Fragments wurde
durch mehrfache Restriktionsendonucleaseverdauungen
verifiziert. Ein solches Plasmid, bezeichnet als pAMB301, wurde zur
weiteren Verwendung zurückbehalten.
-
B. subtilis-Stamm BGSC1A274 (Bacillus Genetic Stock Center)
trägt eine Mutation des npr-Locus und ist nicht zur Produktion
extrazellulärer neutraler Protease in der Lage. Das Plasmid
pAMB301 wurde in das Genom von B. subtilis BGSC1A274 durch
Transformation kompetenter Zellen integriert . Die Selektion
erfolgte auf Chloramphenicol-resistente (5 µg/ml) Wirtszellen,
die anschließend mit sterilen Zahnstochern auf L-Agar
überführt wurden, das mit 1,5% (w/v) Magermilchpulver und (5
µg/ml) Choramphenicol ergänzt war. Diejenigen Zellen, die
keinen die Kolonie umgebenden klaren Hof erzeugten, waren wegen
der Kombination der npr-Mutation zusammen mit der neu
eingeführten aprA-Mutation defizient in der Fähigkeit,
extrazelluläre neutrale und Serinproteasen zu produzieren. Die
aprA-Mutation war eine Deletion der letzten 226 Aminosäuren von
reifem Subtilisin wegen des Ersatzes des Wildtyp-aprA-Gens durch
die deletierte Version, die in pAMB301 enthalten ist. Ein
solcher Stamm, bezeichnet als BZ24, besitzt den Npr&supmin; Apr&supmin;
Cmr-Phänotyp, somit produziert er weder nachweisbare extrazelluläre
neutrale Protease noch extrazelluläre alkalische Protease und
ist gegen Chloramphenicol bei 5 µg/ml resistent. Southern-
Blotting [Southern, J. Mol. Biol., 98, 503-517 (1975)] wurde
verwendet, um die Deletion im aprA-Gen auf dem Chromosom von
B. subtilis BZ24 zu bestätigen. Kultivierung von B. subtilis
BZ24 in Antibiotic Medium No. 3 (Penassay Broth, Difco,
Detroit,
Michigan) in der Abwesenheit von Antibiotika-Selektion
für ungefähr 32 Generationen führte zur Isolierung eines
denvativen Stammes von BZ24, in dem das cat-Gen, das den
Wirtszellen Chloramphenicol-Resistenz verleiht, wegen seiner
Instabilität im BZ24-Chromosom verlorengegangen war. Solch ein
Phänomen ist bereits beobachtet worden von Stahl, et al., J.
Bacteriol., 158, 411-418 (1984). Ein
Chloramphenicol-empfindliches Derivat von BZ24 wurde als BZ25 bezeichnet. B. subtilis
BZ25 besitzt den Npr&supmin; Apr&supmin;-Phänotyp, somit produziert er weder
nachweisbare extrazelluläre neutrale Protease noch
extrazelluläre alkalische Protease. Southern-Blotting wurde verwendet,
um die Deletion im aprA-Gen auf dem Chromosom von B. subtilis
BZ25 zu bestätigen.
-
Weil B. subtilis BZ25 weder nachweisbare extrazelluläre
neutrale Protease noch Subtilisin produziert, ist er ein
nützlicher Wirtsstamm für die Einführung von Plasmid-DNA, wie etwa
pAMB113, zur Produktion mutierter Subtilisine, die in das
umgebende Wachstumsmedium frei von weiteren Proteasen sekretiert
werden können.
-
B. subtilis BZ25 produziert keine nachweisbaren
extrazellulären Proteasen, wenn die Kulturüberstände untersucht werden,
wie unten beschrieben. B. subtilis BZ25/pAMB113, der BZ25 ist,
der Plasmid pAMB113 umfaßt (eingeführt mit dem
Protoplastentransformationsverfahren von Chang, et al., aaO.), produziert
nennenswerte Mengen von [Ser²¹&sup8;]-Subtilisin, wenn die
Kulturüberstände untersucht werden, wie beschrieben.
Beispiel 13
-
Man glaubte, daß die Integration des [Ser²¹&sup8;]-Subtilisin-Gens
in das Chromosom von B. subtilis einen effizienten Weg zur
Verfügung stellt, um die genetische Stabilität dieses mutanten
Gens zu erhöhen. Solch ein Ansatz befreit auch von der
Notwendigkeit
von Chloramphenicol im Fermentationsmedium, das
ansonsten für das Auferlegen eines selektiven Druckes erforderlich
ist, um Plasmid-DNA im extrachromosomalen Zustand zu halten.
Daher wurde das [Ser²¹&sup8;]-Subtilisin-Gen, zusammen mit seinen
genetischen regulatorischen Sequenzen und flankierender DNA,
homolog zum B. subtilis-Chromosom, aus einem niedrig
schmelzenden Agarosegel nach Elektrophorese von pAMB113, das mit
EcoRI und PstI in Kombination verdaut worden war, isoliert.
Das 4,0 kb lange EcoRI-PstI-Fragment (dargestellt in Fig. 4)
wurde dann an pAMB30 ligiert (dargestellt in Fig 5), das mit
EcoRI und PstI in Kombination verdaut worden war. Die
Ligationsprodukte wurden in E. coli HB101 (A.T.C.C. 33694) durch
Transformation eingeführt. Die Selektion erfolgte auf Zellen,
die gegen Chloramphenicol resistent waren (20 */µg/ml)
Plasmid-DNA aus vier Transformanten, die die obigen Kriterien
erfüllten, wurde mit dem alkalischen Extraktionsverfahren von
Birnboim, et al., aaO., isoliert, anschließend mit EcoRI und
PstI in Kombination verdaut. Alle vier Plasmide enthielten das
4,0 kb lange Insert und den 5,6 kb langen übrigbleibenden
Abschnitt von pAMB30. Ein solches Plasmid, bezeichnet als
pAMB302, wurde gereinigt und zur weiteren Verwendung
zurückbehalten.
-
Wiederholte Versuche, Plasmid pAMB302 in das Chromosom von B.
subtilis BZ25 mit der Kompetenz-Methode [Spizizen, aaO.] zu
integrieren, waren erfolglos. Dies kann auf der Unfähigkeit
von BZ25-Zellen beruhen, durch das eingesetzte Verfahren
kompetent zu werden. Daher wurde pAMB302 in B. subtilis
BZ25-Zellen mit dem Protoplastentransformationsverfahren von Chang et
al., aaO., eingeführt. Dieses Ergebnis ist insbesondere
insofern bedeutsam, als Forschungsstämme, in die Integration
erreicht worden ist, auf der Basis der Transformation durch das
Kompetenzverfahren ausgewählt wurden. Bei Stämmen, die nicht
in der Lage sein könnten, kompetent zu werden, und
insbesondere industrielle Stämme, die nicht auf der Basis der
Transformation
durch das Kompetenzverfahren ausgewählt wurden, könnte
es wahrscheinlicher sein, daß sie nicht in der Lage sind,
kompetent zu werden.
-
Die Selektion erfolgte auf Chloramphenicol-resistente Zellen
(5 µg/ml), Zellen, die anschließend mit sterilen Zahnstochern
auf L-Agar überführt wurden, das mit 1,5%, (w/v) Magermilch und
5 µg/ml Chloramphenicol suppiementiert war. Die Zellen wurden
über Nacht bei 37ºC inkubiert. Klare Höfe mit
unterschiedlichen Durchmessern wurden um die Cmr-Kolonien herum beobachtet.
Dies deutet darauf hin, daß Subtilisin von diesen Zellen
produziert und sekretiert wurde. Ein Versuch wurde unternommen,
um Plasmid-DNA aus acht von diesen Kolonien mit dem
alkalischen Extraktionsverfahren zu isolieren. Auf Agarosegelen, die
mit Ethidiumbromid (1 µg/ml) angefärbt wurden, um DNA nach
Elektrophorese sichtbar zu machen, wurde keine Plasmid-DNA
nachgewiesen. Die Abwesenheit von extrachromosomaler Plasmid-
DNA in den Cmr-Zellen, die Subtilisin produzierten, war ein
starker Hinweis darauf, daß pAMB302 in das Chromosom von B.
subtilis integriert worden war.
-
Mehrere Kolonien, die aus diesem Experiment stammten, wurden
isoliert und bezeichnet als BZ28, BZ29, BZ30, BZ3L, BZ32 und
BZ33. Jeder Stamm wurde über Nacht bei 37ºC unter heftigem
Rütteln in Hirn-Herz-Infusionsmediurn (BHI, Difco),
supplementiert mit 5 µg/ml Chloramphenicol, angezogen. Kulturüberstände
wurden auf Subtilisin-Aktivität hin untersucht. Die B.
subtilis-Stämme BZ28, BZ29, BZ30, BZ31, BZ32 und BZ33 produzierten
alle Subtilisin und sekretierten es in das umgebende
Wachstumsmedium, wobei einige Stämme mehr produzierten als andere.
Die Menge an Subtilisin, die in der flüssigen Kulturbrühe
beobachtet wurde, war direkt proportional zur Größe des Hofes,
der auf Magermilch-L-Agar-Platten beobachtet worden war. Weil
sich die von diesen Zellen sekretierten Mengen an Subtilisin
unterschieden, waren Mehrfachkopien von pAMB302 in das
Chromosom
integriert oder hatte Genamplifikation stattgefunden
[Young, J. Gen. Microbiol., 129, 1497-1512 (1983); Albertini, et
al., J. Bacteriol., 162, 1203-1211 (1985)].
Beispiel 14
-
Wildtyp-Subtilisin und Subtilisin-Analoge wurden wie folgt
isoliert und gereinigt. Jede Kulturbrühe wurde bei 15.000 g
für 30 Minuten zentrifugiert und Protein im klaren überstand
wurde mit (NH&sub4;)&sub2;SO&sub4; (600 g pro Liter) ausgefällt. Der
Niederschlag wurde durch Zentrifugation gesammelt, in 20 mM 2-[N-
Morpholino]ethansulfonsäure (MES) pH 6,4 gelöst. Die Lösung
wurde 30%ig in Aceton gemacht und der 30%ige Aceton-Überstand
wurde durch Zentrifugation gesammelt. Der Überstand wurde dann
75%ig in Aceton gemacht und der 30-75%ige Aceton-Pellet wurde
filtriert und unter Vakuum getrocknet.
-
Um das Enzym weiter zu reinigen, wurde der getrocknete
Niederschlag in Wasser gelöst und die Lösung wurde gegen 5 mM MES-
Puffer bei pH 6,4 dialysiert. Die dialysierte Lösung wurde
durch eine Säule (2,5 x 15cm) aus 5-Sepharose FF mit einer
Geschwindigkeit von 2 ml pro Minute hindurchgegeben. Nach dem
Waschen der Säule mit 0,02M MES wurde das Enzym mit einem
linearen NaCl-Gradienten in demselben Puffer, bis 0,5M NaCl,
eluiert. Peakfraktionen wurden gepoolt und Protein aus den
Fraktionen, die das Enzym enthielten, was erkannt wurde durch
eine Farbänderung in einer mit Azocasein vermischten Probe der
Fraktion, wurde bei 4ºC gegen 5 mM MES pH 6,3 dialysiert und
anschließend lyophilisiert.
Beispiel 15
-
Reines Subtilisin oder Subtilisin-Analog wurde auf eine Säule
aus Pharmacia FPLC Superose 12 aufgebracht, und das Material,
das als das intakte (nicht gespaltene) Protein eluierte, wurde
gepoolt, in 20 mM MES, 0,1 m NaCl, pH 6,4. Proben von Wildtyp-
Subtilisin oder Subtilisin-Analog der vorliegenden Erfindung,
die bewertet werden sollten, wurden für 10 Min. in demselben
Puffer, dem Puffer plus 3% SDS oder 20 mM MES, 0,1 M NaCl, 5
mM CaCl&sub2; und 15 mM EDTA bei der angegebenen Temperatur
inkubiert. Die Proben wurden für 5 Min. auf Raumtemperatur
abgekühlt und anschließend für 20 Min. bei Raumtemperatur (20ºC)
in Tris-HCl, pH 8,0 mit 0,6% Azocasein getestet, um
proteolytische Aktivität zu bestimmen. Die proteolytische Aktivität
jeder Probe wird ausgedrückt als ein Prozentanteil der
ursprünglichen Aktivität entweder vom Wildtyp oder Analog bei
20ºC in 10 mM CaCl&sub2;, und ist in Tabelle 2 dargestellt.
TABELLE 2
Beispiel 16
-
Intakte Subtilisine wurden durch FPLC auf der Superose
12-Säule erhalten. Die intakten Subtilisine wurden für 30 Minuten
bei Raumtemperatur (20ºC) in 15 mM MES, 0,05 M NaCl, pH 6,3,
das entweder 4 mM CaCl&sub2; oder 4 mM EDTA und eine variierte Menge
SDS enthielt, inkubiert. Die proteolytische Aktivität des
Enzyms wurde dann durch eine 20-minütige Inkubation in 0,6
Azocasein in Tris-Cl, pH8,0 bestimmt. Die proteolytische
Aktivität jeder bewerteten Probe ist in Tabelle 3 als ein
Prozentanteil der ursprünglichen Aktivität der Probe in 0% SDS und 10
mM Ca²&spplus; ausgedrückt.
TABELLE 3
Beispiel 17
-
Für dieses Experiment wurden nur die Subtilisine wie unten
beschrieben gereinigt.
-
Jede Kulturbrühe wurde bei 15.000 g für 30 Minuten
zentrifugiert und Protein im klaren Überstand wurde mit (NH&sub4;)&sub2;SO&sub4; (600
g pro Liter) ausgefällt. Der Niederschlag wurde durch
Zentrifugation gesammelt, mit 75%igem Aceton verrieben, filtriert
und unter Vakuum getrocknet.
-
Um das Enzym weiter zu reinigen, wurde der getrocknete
Niederschlag in Wasser gelöst und die Lösung wurde filtriert und
anschließend gegen 0,02M Natriumphosphat-Puffer bei pH 6,3
dialysiert. Die dialysierte Lösung wurde durch eine Säule (2,5
x 15 cm) aus Carboxymethylcellulose mit einer Geschwindigkeit
von 2 ml pro Minute hindurchgegeben. Nach dem Waschen der
Säule mit 0,02M Natriumphosphat (pH 6,3) wurde das Enzym mit
demselben Puffer, der 0,15M NaCl enthielt, eluiert.
Peakfraktionen wurden gepoolt und Protein aus den Fraktionen, die das
Enzym enthielten, was durch eine Farbänderung in einer mit
Succinyl-L-alanyl-L-prolyl-L-phenylalanyl-p-nitroanilid (Vega
Biochemicals) vermischten Probe der Fraktion erkannt wurde,
wurde durch Zugabe von 2,5 Volumenteilen Aceton ausgefällt.
Der Niederschlag wurde durch Zentrifugation gesammelt und
anschließend in 0,005M Calciumacetat (etwa 1 ml pro 10 mg)
gelöst. Die resultierende Lösung wurde bei 4ºC gegen Wasser
dialysiert und anschließend lyophilisiert.
-
Die Stabilitäten von [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;]-Subtilisin-Analog,
[Asp&sup7;&sup6;, Glu&sup7;&sup9;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;]-Subtilisin-Analog und Subtilisin
Carlsberg wurden bei drei Temperaturen (25ºC, 37ºC und 50ºC)
in zwei Pufferlösungen (0,06M Natriumphosphat, pH 9,0 oder
0,12M Natriumglycinat, pH 11,0) bewertet. Die Ergebnisse sind
-
[TEXT FEHLT]
-
ten Bedingungen ausgedrückt.
TABELLE 4
Beispiel 18
Charakterisierung von [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;, Ala²²²]-Subtilisin-
Analog.
-
[Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;, Ala²²²]-Subtilisin wurde aus B. subtilis
BZ25/pAMB143-Fermentationsbrühe gereinigt, wie beschrieben in
Beispiel 14. Die Thermostabilität, Stabilität in Bleiche und
spezifische Aktivität dieses Subtilisin-Analogs wurde wie
unten beschrieben untersucht:
I. Thermostabilität.
-
Die Thermostabilität von [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;, Ala²²²]-Subtilisin
und [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;]-Subtilisin und des Wildtyp-Enzyms
(AprA) wurden unter Verwendung des thermischen Programms des
Spektrophotometers Gilford Model Response II bestimmt. Proben
von gereinigter Protease in 20 mM MES, 0,1 M NaCl pH 6,3
wurden in Gegenwart verschiedener Konzentrationen von Ca²&spplus; von
25ºC bis 95ºC erhitzt. Die Temperatur wurde mit einer
Geschwindigkeit von 0,5ºC pro Minute erhöht, während die Abnahme
der Absorbanz bei 287 nm verfolgt wurde. Die Schmelztemperatur
(Tm) ist definiert als die Temperatur, bei der die
Populationen der entfalteten und gefalteten Zustände gleich sind; mit
anderen Worten die Temperatur, die auf halbem Wege beim
Ubergang vom gefalteten zum entfalteten Protein eintritt.
Hitzedenaturierung ist eine irreversible Reaktion für Subtilisin: in
der Abwesenheit von Proteaseinhibitor verdaut das intakte
Enzym die entfaltete Form, in der Gegenwart von Inhibitor fällt
das Protein aus, wenn es sich entfaltet. Daher gibt die Tm uns
einen relativen Vergleich der Stabilität. Die unter Verwendung
dieser Technik bestimmten Schmelztemperaturen sind unten
angegeben.
TABELLE 5
Thermostabilität
-
ND = nicht bestimmt
-
Die Schmeiztemperaturen der 2 analogen Subtilisine sind bei
allen untersuchten Calciumkonzentrationen sehr ähnlich und
sind konsistent höher als diejenige des AprA-Subtilisins. Dies
weist daraufhin, daß die Substitution von Ala für Met an Rest
222 die erhöhte Stabilität und höhere
Calciumbindungsaffinität, die mit den Substitutionen an den Positionen 76, 109 und
218 erreicht wird, nicht negativ beeinflußte.
II. Stabilität in Bleiche
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Da es der Zweck der Entfernung des Met an Position 222 war,
die Empfindlichkeit des Enzyms gegenüber Oxidation zu senken,
wurden die Stabilität von [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;]-Subtilisin und
[Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;, Ala²²²]-Subtilisin in Bleiche verglichen.
Im ersten Experiment wurden die zwei Analoge bei 50ºC in 20 mM
Tris 0,1 M NACl pH 7,5 in der Gegenwart von 2% Chlorox, 2%
Chlorox plus 1% SDS oder Puffer allein inkubiert. Es sollte
angemerkt werden, daß 2% Chlorox-Bleiche ein reichlicher
überschuß ist, verglichen mit der normalerweise von einem
Verbraucher für das Waschen von Stoffen verwendeten Menge. Aliquote
wurden zu verschiedenen Zeitpunkten entnommen und die
verbliebene Proteaseaktivität wurde unter Verwendung des Azocasein-
Tests bestimmt. Die Ergebnisse sind in Figur 8 dargestellt.
Die Aktivität beider Analoge ist ausgedruckt als Prozentanteil
der Aktivitat in der Gegenwart von Puffer allein, der während
des gesamten Verlaufes des Experimentes konstant blieb. [Asp&sup7;&sup6;,
Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;, Ala²²²] behielt mehr Aktivität als [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;,
Ser²¹&sup8;] in der Gegenwart von 2% Bleiche, während beide Analoge
in der Gegenwart von 2% Chlorox und 1% SDS bei 50ºC schnell
Aktivität zu verlieren schienen. Eine interessante Beobachtung
während dieses Experimentes war die Tatsache, daß unter
identischen Bedingungen, unter Verwendung derselben Mengen an
Protein, [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;] eine sehr viele höhere Aktivität
besaß als [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;, Ala²²²]. Dies wird detaillierter
unten diskutiert werden.
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Die Wirkung von Bleiche auf die Struktur von [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;,
Ser²¹&sup8;, Ala²²²] und [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;) wurde ebenfalls unter
Verwendung von SDS-PAGE bestimmt. Beide Analoge wurden bei
50ºC in 20 mM Tris, 0,1 M NaCl, 1 mM PMSF, pH 7,5 in der
Gegenwart von 2% Chlorox oder 2% Chlorox plus 1% SDS inkubiert.
Zu verschiedenen Zeitpunkten wurden 30 µl entnommen, mit 15 µl
kaltem (4ºC) Probenpuffer, der 1 mM PMSF enthielt, vermischt
und bei 4ºC aufbewahrt, bis das Experiment abgeschlossen war.
Die Proben wurden anschließend SDS-PAGE auf 12,5%igen
Polyacrylamid-Auflösungsgelen unterzogen. Das Protein wurde durch
Anfärbung mit Coomassieblau-Farbstoff sichtbar gemacht und die
Menge an intaktem, gefalteten Protein (am oberen Ende des
Gels), intaktem, entfalteten Protein (in der Mitte des Gels)
und proteolytischen Produkten (sogar noch weiter unten im Gel)
wurden unter Verwendung von Laserdensitometrie quantifiziert.
Für Analog [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;] blieben nach 1 Std. in 2%
Chlorox 45% des Proteins richtig gefaltet, während 2 Std. in
Bleiche dazu führten, daß das gesamte Protein entfaltet und
viel davon verdaut war. Für Analog [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;, Ala²²²]
waren nach 1 Std. in Bleiche 56% der Protease noch gefaltet
und selbst nach einer 2stündigen Inkubation in 2% Chlorox bei
50ºC blieben 20% des gesamten Proteins intakt. In der Lösung
mit 2% Bleiche und 1% SDS war das Verhalten beider Analoge
sehr ähnlich, wobei 75% nach einer Sminütigen Inkubation noch
intakt und gefaltet waren, was nach 15 Min. auf 27% noch
gefaltetes Gesamtprotein sank. [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;, Ala²²²]
zeigte keine in großem Umfang gegenüber der Kombination von
Denaturierungsmitteln (Bleiche und SDS) in den für diesen
bestimmten Test verwendeten Konzentrationen erhöhte Stabilität,
zeigte aber verstärkte Resistenz gegen Bleichedenaturierung.
III. Aktivität
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Wie zuvor erwähnt, besitzt Analog [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;, Ala²²²]
eine niedrigere spezifische Aktivität gegenüber Azocasein als
Analog [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;], mit einem ungefähren Vm von 0,02
dA/(min-mg/ml) gegenüber 0,08 dA/(min-mg/ml) für [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;,
Ser²¹&sup8;]. Um zu sehen, ob diese veringerte Aktivität für
Azocasein spezifisch war oder ein allgemeines Merkmal des [Asp&sup7;&sup6;,
Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;, Ala²²²]-Analogs, wurden die Kinetiken der
Hydrolyse des künstlichen Peptids
Succinyl-Ala-Ala-Pro-Phe-para-nitroanilid für [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;, Ala²²²] und [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;,
Ser²¹&sup8;] analysiert. Analog [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;] hatte eine Km
von 440 µM und eine Vmax von 7,9 dA/(min-nmol); diese beiden
Werte sind konsistent mit den in früheren Analysen erhaltenen.
Die Km von [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;, Ala²²²] für das Substrat betrug
1,4 mM, während die Vmax 1,1 dA/(min-nmol) betrug. Dies stellt
eine dreifache Abnahme in der Substrataffinität, gekoppelt mit
einer siebenfachen Abnahme in der spezifischen Aktivität dar.
Diese spezifische Aktivität ist 4mal niedriger als diejenige
von aprA-Subtilisin. Das katalytische Ser liegt an Position
221 und es scheint, daß Substitutionen an Position 222 die
Substratbindung sowie den geschwindigkeitsbestimmenden Schritt
der Proteolyse beeinflussen.
Beispiel 19
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Wie zuvor in Beispiel 18 angegeben, besitzt [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;,
Ser²¹&sup8;, Ala²²²)-Subtilisin eine niedrigere spezifische Aktivität
gegenüber Azocasein als [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;]-Subtilisin und
besitzt auch eine niedrigere spezifische Aktivität gegenüber
dem Substrat aus synthetischem Peptid sAAPFpN. Dieses Ergebnis
ist konsistent mit dem Verlust an Aktivität im Ala²²²-Analog
von BPN'-Subtilisin aus Bacillus amyloliquefaciens, wie
beobachtet von Estell et al J. Biol. Chem. 260, 6564-6570, 1986.
Da Casein oder Azocasein üblicherweise von Herstellern von
Waschmittelenzymen und Waschmittelformulatoren als ein
Substrat verwendet wird, um die Aktivität von Proteasen zu
bestimmen, wurde nicht erwartet, daß das [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;,
Ala²²²]-Subtilisin verbesserter Leistung in Waschstudien, die
an verschmutzten Geweben durchgeführt wurden, zeigte.
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Wie in diesem Beispiel veranschaulicht, lieferte das [Asp&sup7;&sup6;,
Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;, Ala²²²]-Subtilisin-Analog das unerwartete Ergebnis
konsistent verbesserter Leistung bei der Entfernung von
Flekken aus verschmutzten Geweben unter verschiedenen Bedingungen.
Die Bedingungen in den Figuren 9 und 10 waren wie folgt:
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- Vollwaschbedingungen, 10minütiges Waschen
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- Fresh Start mit Phosphat, pH ungefähr 7
Fresh Start ohne Phosphat, pH ungefähr 9
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- 80º und 120º F Waschtemperatur
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- 150 ppM Wasserhärte
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- 2 Flecken, 3 Stoffproben jeweils:
Blut/Milch/Tinte (BMI) auf Baumwolle
Schokolade-Fudge-Pudding (CFP) auf einem Gewebe von 65%
Dacron/35% Baumwolle
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- Kontrollversuche: 1,5% Alcalse in Fresh Start
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1,5% Termamyl in Fresh Start
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- Enzyme getestet bei äquivalenten Aktivitäten auf der Basis
von Azocasein-Einheiten/ml für Protease und
Dinitrosalicylsäure-Einheiten/ml für Amylase.
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Die Legende für Figur 10 ist wie folgt:
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Selbst wenn die Menge an [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;, Ala²²²]-Subtilisin
mit einem Drittel der Aktivität wie beim Kontrollversuch mit
Novo Alcalase verwendet wurde, war das Analog der vorliegenden
Erfindung noch überlegen in der Leistung nach Tabelle 6.
TABELLE 6
Waschmaschinenbewertung von [Asp&sup7;&sup6;, Ser¹&sup0;&sup9;, Ser²¹&sup8;,
Ala²²²]-Subtilisin und Phosphat enthaltendem Fresh Start bei 100ºF
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* Ballast bezeichnet zusätzliche verschmutzte Gewebe, die zur
Waschmaschine zusätzlich zu den verschmutzten Gewebeproben
zugegeben wurden.
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Überdies werden aus praktischen Gründen viele industrielle
Verfahren bei Temperaturen durchgeführt, die oberhalb des
Stabilitätstemperaturbereiches der meisten Enzyme liegen Daher
glaubt man, daß, oblgleich Waschmittelanwendungen hierin
hervorgehoben worden sind, Subtilisin-Analoge gemäß der
vorliegenden Erfindung nicht nur vorteilhaft für bestimmte
Industriezweige sind, wie etwa die Waschmittelindustrie, die
bereits stabile Subtilisine benötigen, sondern auch nützlich
in Industriezweigen sein können, die chemische Mittel
verwenden, um Proteine zu hydrolysieren, z.B. Hydrolyse von
pflanzlichen und tierischen Proteinen.
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Es ist daher beabsichtigt, daß die vorliegende Erfindung alle
solche Modifikationen und Verbesserungen einschließt, wie sie
innerhalb des Schutzumfanges der vorliegenden Erfindung, wie
sie beansprucht ist, liegen.