GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein wiederbeschreibbares
optisches Speichermedium, auf dem mittels eines Lichtstrahls,
wie einem Laserstrahl, Informationen aufgezeichnet,
wiedergegeben oder gelöscht werden, wobei der Laserstrahl auf das
Aufzeichnungsmedium fokussiert wird, um Veränderungen der
optischen Eigenschaften der bestrahlten Bereiche zu bewirken.
Genauer betrifft diese Erfindung ein verbessertes optisches
Speichermedium, bei dem Information stabil in einem breiten
linearen Geschwindigkeitsbereich wiederbeschrieben und die
aufgezeichnete Information für eine verlängerte Zeitdauer
gespeichert werden kann.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Unter herkömmlichen wiederbeschreibbaren optischen
Aufzeichnungsmedien, bei denen Informationen mittels Laser oder
anderem Licht aufgezeichnet wird, gibt es ein magneto-optisches
Aufzeichnungsmedium, das auf einigen Gebieten praktische
Anwendung findet. Bei diesem System werden Informationen durch
Erzeugung von Bereichen umgekehrter Magnetisierung in einer
Schicht eines Aufzeichnungsmaterials mittels Lichtenergie und
einem magnetischen Feld aufgezeichnet, und wiedergegebene
Signale werden durch Ermittlung der Unterschiede in dem Winkel
der Faraday-Rotation oder Kerr-Rotation aufgrund der
Magnetisierungsrichtung erhalten. Dieses System ist jedenfalls darin
nachteilig, daß es, da es kein praktisches Verfahren zum
Wiederbeschreiben mit Information in wenigstens einem Sektor
gibt, nur begrenzt anwendbar war.
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Ein anderes wiederbeschreibbares optisches Speichermedium ist
ein sogenanntes optisches Phasenänderungsspeichermedium, das
den kristallin-amorphen Phasenübergang ausnutzt und derzeit
untersucht wird. Bei diesem System kann Information innerhalb
eines Sektors mittels zweier Lichtstrahlen wiederbeschrieben
werden (d.h. aufgezeichnete Information wird durch den ersten
Strahl gelöscht und neue Information wird danach durch den
zweiten Strahl aufgezeichnet). Ein weiterer Vorteil dieses
Systems liegt darin, daß in dem Fall eines
Aufzeichnungsmediums, bei dem ein Aufzeichnungsmaterial verwendet wird,
welches eine kurze Kristallisationszeit besitzt, das
überschreiben (gleichzeitiges Löschen und Schreiben) mittels eines
Lichtstrahls durchgeführt werden kann, so daß dieses System
in vielen Bereichen von großer Anwendbarkeit ist.
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Als Aufzeichnungsmaterialien zur Verwendung in derartigen
optischen Phasenänderungsaufzeichnungsmedien sind GeTe (Appl.
Phys. Lett., 49 (1986) 502), In-Se-Tl-Co (Jpn. J. Appl.
Phys., 26 Supplem. (1987) 67) und Ge-Sb-Te (JP-A-63-225934)
vorgeschlagen worden. Der Ausdruck "JP-A", wie er hierin
verwendet wird, bedeutet eine "nichtgeprüfte veröffentlichte
japanische Patentanmeldung".) Allgemein wird die Aufzeichnung
auf dem optischen Phasenänderungsspeichermedium durch
Fokussieren eines Lichtstrahls, wie eines Halbleiterlaserstrahls,
auf der Schicht eines Aufzeichnungsmaterials, wie die
obengenannten, durchgeführt, um das Aufzeichnungsmaterial in den
bestrahlten Bereichen zu schmelzen und danach das
geschmolzene Aufzeichnungsmaterial schnell abzukühlen, um Bereiche
gemäß der aufzuzeichnenden Information in einer amorphen
Phase zu bilden. Zum Löschen der so aufgezeichneten
Information werden die Bereiche amorpher Phase mit einem
fokussierten Lichtstrahl mit niedriger Energie, verglichen mit dem zur
Aufzeichnung verwendeten zur Beibehaltung des
Aufzeichnungsmaterials in den bestrahlten Bereichen bei einer
Kristallisationstemperatur fur eine bestimmte Zeitdauer, bestrahlt,
wodurch die Phase der Bereiche zurück in die kristalline
verändert wird.
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Aufzeichnungsmaterialien zur Verwendung in solchen optischen
Phasenänderungsaufzeichnungsmedien sind bevorzugt solche, die
vom Standpunkt der Vereinfachung des optischen Systems oder
Erzielen einer verbesserten Phasenänderungsgeschwindigkeit
eine kurze Kristallisationszeit zeigen, und welche, die, vom
Standpunkt des Speicherns aufgezeichneter Information für
einen verlängerten Zeitraum, in ihrer amorphen Phase
hochstabil sind.
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Unter den obengenannten herkömmlichen
Aufzeichnungsmaterialien vom Phasenänderungstyp ist Ge-Sb-Te als eines der besten
Materialien angesehen worden, welches die beiden obigen
Eigenschaften besitzt. Bildlich gesprochen wird das in der JP-
A-63-225934 offenbarte Ge-Sb-Te durch Vermischen von Sb&sub2;Te&sub3;,
welches eine kurze Kristallisationszeit besitzt, aber in der
Stabilität der amorphen Phase unzureichend ist, mit GeTe,
welches eine gute Stabilität der amorphen Phase, aber eine
lange Kristallisationszeit besitzt, hergestellt, weshalb das
Ge-Sb-Te als zwischen den Eigenschaften von Sb&sub2;Te&sub3; und GeTe
liegend angesehen wurde.
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Der das obige Ge-Sb-Te bildende GeTe-Teil hat jedoch
nachteiligerweise die Eigenschaft, nicht schnell in die amorphe
Phase überzugehen, wie in Appl. Phys. Lett., 49 (1986) 502
beschrieben, und daher besitzt das Ge-Sb-Te außerdem den
Nachteil, im Vergleich mit Sb&sub2;Te&sub3;, für die Bildung einer
amorphen Phase weniger geeignet zu sein. Aus diesem Grunde
besitzen optische Aufzeichnungsmedien, welche derartiges Ge-
Sb-Te verwenden, einen Nachteil, daß die Kühlung nach dem
Schmelzen bei einer sehr hohen Rate durchgeführt werden
sollte, um eine stabile Aufzeichnung zu erzielen.
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Obwohl die Kühlrate durch Erhöhung der
Bewegungsgeschwindigkeit (lineare Geschwindigkeit) des Lichtflecks erhöht werden
kann, ist dieses Verfahren darin nachteilig, daß die Zeit,
als Ergebnis der erhöhten linearen Geschwindigkeit, während
der Bereiche mit zu löschender Information bei einer
Temperatur gehalten werden, die nicht unter der
Kristallisationstemperatur liegt, in Lösch-(Kristallisierungs-)operationen
verringert
wird, was in einem unzureichenden Löschen resultiert.
Das bedeutet in dem Fall der optischen Aufzeichnungsmedien,
welche das obenbeschriebene Ge-Sb-Te einsetzen, daß es, sogar
wenn das Aufzeichnungsmaterial verbessert wird, so daß es
eine kurze Kristallisationszeit besitzt, nötig wird, die
lineare Geschwindigkeit zu erhöhen, weil eine derartige
Verbesserung in Schwierigkeiten bei dem Wechsel des
Aufzeichnungsmaterials in den amorphen Zustand resultiert. Somit
können befriedigende Lösch-Eigenschaften nicht erhalten werden.
Die Aufzeichnungsmedien der obigen Art haben daher derartige
Probleme besessen, daß die Qualität wiedergegebener Signale
aufgrund der nichtgelöscht verbleibenden Information gering
ist, Wellenformverzerrungen an den Kanten etc., und daß die
erhöhte lineare Geschwindigkeit zu einer Abnahme der
Aufnahmeempfindlichkeit führt.
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Anstelle der Erhöhung der linearen Geschwindigkeit gibt es
möglicherweise ein Verfahren, bei dem die Kühlrate dadurch
erhöht wird, daß das optische Aufzeichnungsmedium mit einer
Kühlschicht mit einer hohen thermischen Leitfähigkeit
versehen wird. Dieses Verfahren ist jedoch auch nachteilig, da die
erhöhte Kühlrate zu einer Abnahme der Lösch-Eigenschaft und
Aufzeichnungsempfindlichkeit führt, wie in dem obengenannten
Fall, und daß die Herstellungskosten für das optische
Aufzeichnungsmedium erhöht werden.
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Ferner erfordern die obenbeschriebenen optischen Ge-Sb-Te-
Aufzeichnungsmedien Lichtquellen hoher Intensität, wie
Halbleiterlaser, um eine stabile Aufzeichnung durch Veränderung
der Phase von einem kristallinen in einen amorphen Zustand zu
bewirken. Darüber hinaus verändert sich der S/N des
Aufzeichnungsmediums in einem starken Ausmaß, sogar bei kleinen
Änderungen in der Ausgangsleistung des fokussierten Lichtstrahls.
Aus diesen Gründen werden die Aufzeichnungsmedien jedesmal,
wenn die aufgezeichnete Information wiederbeschrieben wird,
Licht hoher Intensität ausgesetzt, so daß das dabei verwendete
Aufzeichnungsmaterial durch Wärme verschlechtert wird, so daß
die Aufzeichnungscharakteristika der Medien kurzfristig
flukturieren.
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Die EP-A 0 296 716 offenbart eine Speichervorrichtung, bei
der die Speicherschicht eine mischbare feste
Tellurid-Selenidlösung umfaßt, bei der das Tellurid und Selenid aus der
aus Arsen-, Antimon- und Bismuthtelluriden und -seleniden
bestehenden Gruppe gewählt sind. Die Elemente der Gruppe Vb des
Selenidanteils und des Telluridanteils sind jeweils
entsprechend in all den Fällen identisch und in der als bevorzugt
dargestellten Ausführungsform beide Se. Es bestand jedoch
immer noch ein Bedarf Aufzeichnungsmaterialien bereitzustellen,
die in bezug auf die Kristallisationszeiten, Stabilitäten in
der amorphen Phase, Wiederbeschreibungseigenschaften über
einen großen Bereich linearer Geschwindigkeiten und
Stabilitäten der aufgezeichneten Information für einen
verlängerten Zeitraum verbessert sind.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein optisches
Aufzeichnungsmedium bereitzustellen, bei dem eine Schicht
eines Aufzeichnungsmaterials eine verkürzte
Kristallisationszeit besitzt und eine verbesserte Stabilität in einer
amorphen Phase, während seine Eigenschaft des leichten
Wechsels in den amorphen Zustand beibehalten wird, und bei der
Informationen stabil über einen großen linearen
Geschwindigkeitsbereich wiederbeschrieben und aufgezeichnete
Informationen für einen verlängerten Zeitraum gespeichert
werden kann.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein
optisches Aufzeichnungsmedium bereitzustellen, das auch ohne
Verwendung von Licht mit hoher Intensität in der Lage ist,
mit hoher Geschwindigkeit aufzuzeichnen oder
wiederzubeschreiben, und sogar nach einer Anzahl von
Wiederbeschreibungsoperationen frei von der Verschlechterung von
Aufzeichnungseigenschaften
ist, und das in der Lage ist, die
aufgezeichnete Information für einen langen Zeitraum
beizubehalten.
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Diese Aufgaben werden durch ein optisches Aufzeichnungsmedium
erreicht, das unter Ausnutzung von Veränderungen optischer
Eigenschaften Informationen aufzeichnen, wiederbeschreiben
und löschen kann, das ein Substrat mit einer darauf
angeordneten Schicht aus einem Aufzeichnungsmaterial umfaßt,
das reversibel seine optischen Eigenschaften beim Bestrahlen
mit Licht oder bei Wärmeeinwirkung ändert, wobei das
Aufzeichnungsmaterial im wesentlichen aus einer festen Lösung
besteht, die durch (Sb&sub2;Te&sub3;)1-x(Bi&sub2;Se&sub3;)x wiedergegeben wird,
wobei 0 < x < 0,3 mit der Bestimmung ist, daß x ungleich 0,15
ist.
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Die Bestimmung, daß x ungleich 0,15 ist, berücksichtigt die
EP-A-0 387 898, in der feste Lösungen von (Sb&sub2;Te&sub3;)1-x und
(Bi&sub2;Se&sub3;)x beschrieben sind, bei denen x = 0,15 ist.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Fig. 1 zeigt einen Querschnitt der Schichtstruktur eines
erfindungsgemäßen optischen Speichermediums; und
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Figuren 2 und 3 zeigen Phasendiagramme von pseudo-binären
Systemen für in Vergleichsbeispiel 1 und Beispiel 1 jeweils
verwendete Aufzeichnungsmaterialien.
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Fig. 4 zeigt ein Phasendiagramm eines pseudo-binären Systems
von in den Beispielen 2 und 3 verwendeten
Aufzeichnungsmatenahen.
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Fig. 5 stellt eine Ausrüstung zur Messung einer
Kristallisationstemperatur dar.
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Fig. 6 zeigt einen Querschnitt von in der vorgenannten
Meßausrüstung installierten Proben.
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Fig. 7 zeigt Beziehungen zwischen einer Temperatur und einem
mittleren Rückstrahlvermogen in bezug auf die in
Vergleichsbeispiel 4 hergestellte Probe.
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Fig. 8 zeigt Beziehungen zwischen einer Laserenergie und
einem Kontrast im Reflektionsvermögen beim Schreiben in bezug
auf die in Vergleichsbeispiel 3 hergestellten Muster.
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Fig. 9 zeigt die Beständigkeit beim wiederholten
Wiederbeschreiben in bezug auf in Vergleichsbeispiel 3 hergestellten
Aufzeichnungsmedien.
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Das Aufzeichnungsmaterial enthält Sb&sub2;Te&sub3; als eine der
stöchiometrischen Verbindungen des Vb&sub2;VIb&sub3;-Typs in einer Menge
von 70 (x ist 0,3 angenähert) bis 95 Mol%, basierend auf
ihrer Mischung.
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Ein Aufzeichnungsmaterial, welches eine durch
(Sb&sub2;Te&sub3;)1-x(Bi&sub2;Se&sub3;)x wiedergegebene feste Lösung umfaßt,
wobei 0< x< 0,3 mit der Bestimmung ist, daß x ungleich 0,15
ist, zur Hochgeschwindigkeitsaufzeichnung
oder - Überschreibung ohne Verwendung von Licht hoher Intensität in
der Lage und frei von der Verschlechterung von
Aufzeichnungseigenschaften sogar nach einer Anzahl von
Überschreibungsoperationen.
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Wie aus dem in Fig. 4 dargestellten Phasendiagramm des
pseudo-binären Systems offensichtlich wird, ist das aus
Sb&sub2;Te&sub3; und Bi&sub2;Se&sub3; zusammengesetzte Aufzeichnungsmaterial eine
feste Lösung, worin sowohl Sb&sub2;Te&sub3; und Bi&sub2;Se&sub3; miteinander in
jedem Mischverhältnis verschmelzen (vollständige feste
Lösung).
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Der Wert von x in (Sb&sub2;Te&sub3;)1-x(Bi&sub2;Se&sub3;)x liegt innerhalb des
Bereichs von bevorzugt 0,05 ≤ x < 0,3.
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Die hierin verwendete Ausdruck "feste Lösung" bedeutet eine
Phase, worin an Gitterpositionen in einer kristallinen Phase
lokalisierte Atome, die für ein Element oder eine Verbindung
besonders sind, unregelmäßig mit einem anderen Atom ersetzt
sind, oder, worin ein anderes Atom statistisch zwischen dem
für ein Element oder eine Verbindung besonderen Gitterabstand
einer kristallinen Phase verteilt ist. Die feste Lösung wird
nämlich als eine Phase betrachtet, bei der ein anderes
Material als homogen in der kristallinen Phase aufgelöst
erscheint.
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Die grundsätzliche Struktur des optischen
Aufzeichnungsmediums der vorliegenden Erfindung umfaßt ein lichtleitendes
Substrat mit einer darauf angeordneten Schicht des
Aufzeichnungsmaterials, welches allgemein eine Dicke von 10 bis
200 nm und bevorzugt von 20 bis 40 nm besitzt. Eine
Schutzschicht kann zum Zweck der Verhinderung einer Deformierung
der Schicht des Aufzeichnungsmaterials in dem Zeitraum vom
Schmelzen bis zur Verfestigung oder zum Schutz der Schicht
des Aufzeichnungsmaterials vor mechanischer Beschädigung oder
Oxidation auf der Schicht des Aufzeichnungsmaterials
ausgebildet sein.
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Als das lichtleitende Substrat kann eine Glasplatte oder eine
Platte eines Harzmaterials wie ein Acryl-, Polycarbonat- oder
Expoxid-Harz oder dergleichen verwendet werden. In dem Fall,
bei dem das Harzmaterial als das Substrat eingesetzt wird,
kann eine anorganische dielektrische Schicht, bestehend z.B.
aus SiO&sub2;, ZrO&sub2;, ZnS, Si&sub3;N&sub4;, Ta&sub2;O&sub5;, AlN und Al&sub2;O&sub3; oder einer
Mischung davon zwischen der Schicht des
Aufzeichnungsmaterials und dem Substrat zur Vermeidung thermischer
Beschädigungen der Harzplatte vorgesehen werden. Die Dicke der
anorganischen dielektrischen Schicht beträgt allgemein von 50 bis
200 nm. In dem Fall, bei dem ein optisches
Aufzeichnungsmedium,
in dem Information durch Bestrahlen des
Aufzeichnungsmediums mit fokussiertem Licht von der Seite der Schicht
eines Aufzeichnungsmaterials anstelle der Substratseite
aufgezeichnet, wiedergegeben oder gelöscht wird, kann das Substrat
natürlich aus einem lichtundurchlässigen Material wie
Aluminium hergestellt sein.
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Beispiele von Materialien, welche die obenbeschriebene
Schutzschicht bilden, schließen dieselben Materialien wie die
obengenannten Materialien zur Bildung der anorganischen
dielektrischen Schicht ein und ferner Harzmaterialien wie UV-
aushärtbare Harze, Acrylharze, Polycarbonate, und Epoxidharze
und Gläser. Die Schutzschicht kann aus einer
Einzeischichtstruktur bestehen oder eine durch übereinander Anordnen von
zwei oder mehr der obengenannten Materialien gebildete
Mehrschichtstruktur sein. Die Dicke der Schutzschicht beträgt
allgemein von 10 bis 200 nm.
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Wenn ein Harzmaterial für die Schutzschicht verwendet wird,
das in Kontakt mit der Aufzeichnungsschicht steht, kann eine
anorganische dielektrische Schicht zwischen den beiden
Schichten vorgesehen sein, wie in dem Fall des Substrats und
der Schicht des Aufzeichnungsmaterials. Ferner kann eine
Adhäsionsschicht in einer Dicke von 1 bis 10 µm auch zwischen
der Schutzschicht und der anorganischen dielektrischen
Schicht vorgesehen sein. Für diesen Zweck könne herkömmliche
Haftmittel wie ein UV-aushärtbares Haftmittel, verwendet
werden.
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Obwohl bei herkömmlichen optischen Aufzeichnungsmedium
vorausgesetzt wurde, daß diese mit einer aus einem metallischen
Material, wie Metallen (Z.B. Au, Al, Ni, Cr, Ag, Cu und Ti)
und Metallegierungen davon, hergestellten
Thermodiffusionsschichten versehen waren, um ihre Kühlrate zu erhöhen, ist
eine derartige Thermodiffusionsschicht grundsätzlich bei den
erfindungsgemäßen optischen Aufzeichnungsmedien nicht
obligatorisch. Wenn gewünscht, kann die Thermodiffusionsschicht
natürlich gebildet werden, z.B. zwischen der Schicht eines Auf
zeichnungsmaterials und der anorganischen dielektrischen
Schicht, die auf der gegenüber der mit einem Lichtstrahl zu
bestrahlenden Seite gebildet ist. Die Dicke der
Thermodiffusionsschicht ist allgemein von 10 bis 200 nm.
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Zur Bildung der obenbeschriebenen Schicht des
Aufzeichnungsmaterials kann ein Sputterverfahren, ein Verfahren der
Vakuumabscheidung oder dergleichen verwendet werden. Als
Sputterverfahren kann gleichzeitiges Sputtern durchgeführt werden,
bei dem mehrere Targets verwendet werden, und eine gewünschte
Zusammensetzung synthetisiert wird und zur Bildung einer
Schicht der Zusammensetzung auf einem Substrat durch
geeignete Steuerung der auf jedes Target angewendeten Energie
abgeschieden wird. Alternativ kann Sputtern unter Verwendung
eines Targets einer der gewünschten Zusammensetzung
entsprechenden Legierung durchgeführt werden. Als mehrere Targets
für die Verwendung bei dem obenbeschriebenen gleichzeitigen
Sputtern können Targets aus Legierungen im wesentlichen
bestehend aus Sb&sub2;Te&sub3; und Bi&sub2;Se&sub3; als stöchiometrische
Verbindungen verwendet werden.
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Als Vakuumabscheidung kann ein Verfahren der gleichzeitigen
Abscheidung eingesetzt werden, bei dem mehrere Dampfquellen
verwendet werden und eine gewünschte Zusammensetzung
hergestellt und auf einem Substrat zur Bildung einer Schicht der
Zusammensetzung durch Steuerung der Verdampfungsrate von
jeder Quelle abgeschieden wird.
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Bei dem erfindungsgemäßen optischen Aufzeichnungsmedium
können die Bereiche amorpher Phase der Schicht des
Aufzeichnungsmaterials den Bereichen aufgezeichneter Information
entsprechen, wobei Bereiche kristalliner Phase Bereichen mit
gelöschten Informationen entsprechen, wie bei herkömmlichen
optischen Aufzeichnungsmedien. Umgekehrt können die Bereiche
amorpher Phase in der Schicht des Aufzeichnungsmaterials als
Bereiche gelöschter Information verwendet werden, wobei die
Bereiche gelöschter Information verwendet werden, wobei die
Bereiche kristalliner Phase als Bereiche mit
Informationsaufzeichnung benutzt werden. Jede der beiden Methoden kann
willkürlich gewählt werden.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung ist die Bildung einer
amorphen Phase in der Schicht des Aufzeichnungsmaterials einfach,
da das Aufzeichnungsmaterial eine der Mischung von Sb&sub2;Te&sub3; und
Bi&sub2;Se&sub3; entsprechende Zusammensetzung hat. Die resultierenden
Bereiche amorpher Phase sind höchst stabil und die Schicht
des Aufzeichnungsmaterials kann gleichzeitig eine verringerte
Kristallisationszeit besitzen.
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In bezug auf die Gründe, weshalb die in dem erfindungsgemäßen
optischen Aufzeichnungsmedium verwendete Schicht des
Aufzeichnungsmaterials im Vergleich mit den herkömmlichen
Schichten des Aufzeichnungsmaterials aus Ge-Sb-Te leichter
eine amorphe Phase bilden, gehen die Erfinder von folgender
Annahme aus.
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Betreffend der Bildungstendenz einer amorphen Phase (der
Fähigkeit, eine amorphe Phase zu bilden) ist von J.C. Phillips,
(J. Non-cryst. Solids, 34 (1979) 153) eine Theorie
vorgeschlagen worden, daß die Anzahl der Bindungen pro Atom
(Koordinationszahl) wichtig ist, und daß, wenn die
durchschnittliche Koordinationszahl m für ein Material von 2 bis 3
(bevorzugt 2,45) ist, die Fähigkeit des Materials eine
amorphe Phase zu bilden hoch ist.
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Durch Anwendung der obigen Theorie auf optische
Aufzeichnungsmedien, basierend auf der Annahme, daß die mittlere
Koordinationszahl m von der maximalen Anzahl von Bindungen für
das Atom berechnet werden kann, kann angenommen werden, daß
unter den herkömmlichen Aufzeichnungsmaterialien Sb&sub2;Te&sub3;
leicht eine amorphe Phase bildet, weil sein m-Wert 2,4 ist,
was nahe dem idealen Wert ist, während GeTe weniger zur
Bildung einer amorphen Phase geeignet ist, weil sein m-Wert 3
ist, was relativ weit vom idealen Wert entfernt ist. Diese
Annahme befindet sich in guter Übereinstimmung mit
experimentellen Ergebnissen. Die obige Annahme, daß die mittlere
Koordinationszahl m von der maximalen Anzahl von Bindungen des
Atoms berechnet werden kann, bedeutet, daß die mittlere
Koordinationszahl m basierend auf dem Verhältnis der jeweiligen
Elemente berechnet ist, wobei die Anzahl von Bindungen für
ein Element der Gruppe IVb als 4 angenommen wird, die für ein
Element der Gruppe Vb als 3, und die für ein Element der
Gruppe VIb als 2 genommen wird, wobei in bezug auf die
Ausdrücke Elemente der Gruppe IVb, Vb und VIb auf das
Encyclopedic Dictionary of Chemistry, Tokyo Kogaku Dojin, Publ.,
(1989). Bezug genommen wird. Obwohl die Atome in tatsächlichen
Materialien nicht immer mit einer derartigen Maximalanzahl
von Bindungen gebunden sind und es eine Beschreibung in der
obengenannten Literatur gibt, J. Non-cryst. Solids, 34 (1979)
153, mit der Wirkung, daß der ideale Wert irgendwie bei
verschiedenen Materialien variiert, aber die Tendenz sich nicht
ändert. Daher ist die obige Annahme, daß die mittlere
Koordinationszahl m von der Maximalzahl von Bindungen für die Atome
berechnet werden kann, nicht notwendigerweise falsch.
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Daher glaubt man, durch Anwendung der obigen Sicht auf ein
ternäres System, daß das Aufzeichnungsmaterial aus Ge-Sb-Te,
welches eine Mischung aus Sb&sub2;Te&sub3; mit GeTe ist, weniger
geeignet ist, eine amorphe Phase zu bilden, wenn der Anteil von
GeTe zunimmt, weil, je größer der GeTe-Anteil, umso größer
der Unterschied zwischen der mittleren Koordinationszahl m
und dem idealen Wert. Andererseits, im Fall des
erfindungsgemäßen optischen Aufzeichnungsmediums ist die mittlere
Koordinationszahl für das Aufzeichnungsmaterial als Ganzes auch
nahe dem idealen Wert, da das Aufzeichnungsmaterial eine der
Mischung von Sb&sub2;Te&sub3; und Bi&sub2;Se&sub3; entsprechende Zusammensetzung
mit mittleren Koordinationszahlen m nahe dem idealen Wert
besitzt, und die Schicht des Aufzeichnungsmaterials daher
leicht eine amorphe Phase bilden kann.
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Die Gründe, warum eine derartige Schicht des
Aufzeichnungsmaterials in dem erfindungsgemäßen optischen
Aufzeichnungsmedium im Vergleich zu den herkömmlichen Ge-Sb-Te eine kurze
Kristallisationszeit besitzt, sind wie folgt. Weil
stöchiometrische Verbindungen des Vb&sub2;VIb&sub3;-Typs Verbindungen mit
starken kovalenten Bindungen sind, ist die freie Energie der
Verbindung in einer kristallinen Phase gering, so daß die freie
Energie in einer kristallinen Phase des
Aufzeichnungsmaterials mit einer einer Mischung von derartigen Verbindungen
entsprechenden Zusammensetzung ebenfalls gering ist. Daher ist
der Unterschied in der freien Energie zwischen der
kristallinen Phase und der amorphen Phase (Umwandungsenergie) groß,
und dies resultiert in einer kurzen Kristallisationszeit.
Andererseits besitzt das herkömmliche Ge-Sb-Te, welches eine
Mischung aus Sb&sub2;Te&sub3; mit einer kurzen Kristallisationszeit mit
GeTe mit einer langen Kristallisationszeit ist,
notwendigerweise eine längere Kristallisationszeit als das Sb&sub2;Te&sub3;.
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Der Grund, weshalb die obenbeschriebene Schicht des
Aufzeichnungsmaterials in einer amorphen Phase hochstabil ist, ist
der, da dieses Aufzeichnungsmaterial ein im wesentlichen aus
(Sb&sub2;Te&sub3;)1-x(Bi&sub2;,Se&sub3;)x, wobei 0 < x < 0,3, mit der Bestimmung
ist, daß x ungleich 0,15, bestehendes Multi-Element-Material
ist, daß die Bewegungen der Atome aufgrund der
unterschiedlichen atomaren Radii wirksam unterdrückt wird und deshalb die
Aktivierungsenergie dieses Aufzeichnungsmaterials größer als
die binärer Materialien ist.
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Ferner, da das in dem optischen Aufzeichnungsmedium
eingesetzte Aufzeichnungsmaterial Se und Te enthält, hat die
Schicht des Aufzeichnungsmaterials die Eigenschaft,
sichtbares Licht und Licht des nahen Infrarot zu absorbieren.
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Die vorliegende Erfindung wird im folgenden genauer unter
Bezugnahme auf die folgenden Beispiele beschrieben.
VERGLEICHSBEISPIELE 1 UND 2
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Die in diesem Beispiel hergestellten und ausgewerteten
optischen Speichermedien besaßen jeweils die in Fig. 1
dargestellte Schichtstruktur. Genauer bestand jedes
Aufzeichnungsmedium, in dieser Reihenfolge, aus einem 1,2 mm dicken
Acrylharzsubstrat 1, einer 100 nm dicken anorganischen
dielektrischen Schicht 2 aus SiO&sub2;, einer 100 nm dicken Schicht
Aufzeichnungsmaterial 3 aus Bi-S-Te, einer 100 nm dicken
anorganischen dielektrischen Schicht 4 aus SiO&sub2;, einer Haftschicht
5 eines UV-aushärtbaren Acrylharzes und einer 1,2 mm dicken
Schutzplatte 6 aus einem Acrylharz.
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Die Schicht des Aufzeichnungsmaterials 3 in jedem dieser
optischen Aufzeichnungsmedien wurde durch RF-Magnetron-Sputtern
unter Verwendung von zwei Legierungstargets, bestehend aus
Bi&sub2;Te&sub3; und Bi&sub2;S&sub3;, gebildet. Genauer wurden die
Legierungstargets in der RF-Magnetron-Sputter-Kammer angebracht und der
Druck in der Kammer auf 2 x 10&supmin;&sup6; Torr reduziert, wonach
Argongas zur Einstellung des Drucks auf 4 x 10&supmin;³ Torr
eingeführt wurde. Die an die jeweiligen Legierungstargets
angelegte RF-Energie wurde auf geeignete Weise innerhalb des
Bereichs von 25 bis 200 W gesteuert, um Schichten des
Aufzeichnungsmaterials mit Zusammensetzung wie unten in Tabelle 1
dargestellt, zu erhalten; Proben 1 bis 3 (Vergleichsbeispiel
1).
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In der Tabelle 1 sind die optischen Aufzeichnungsmedien Nr. 4
und 5 Vergleichsbeispiele, die auf dieselbe Weise wie oben
beschrieben hergestellt wurden, mit der Ausnahme, daß ein Bi-
Te-Aufzeichnungsmaterial und Ge-Sb-Te-Aufzeichnungsmaterial
gebildet wurden (Vergleichsbeispiel 2). Die Schicht des
Aufzeichnungsmaterials in der Probe Nr. 4 wurde durch
RF-Magnetron-Sputtern unter Verwendung eines aus Bi&sub2;Te&sub3; bestehenden
Legierungstargets gebildet, während das der Probe Nr. 5 durch
RF-Magnetron-Sputtern unter Verwendung von zwei jeweils aus
Sb&sub2;Te&sub3;
und GeTe bestehenden Legierungstargets gebildet
wurden.
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Jedes der so erhaltenen optischen Aufzeichnungsmedien zeigte
Lichtabsorption in dem Bereich vom sichtbaren bis zum nahen
Infrarotbereich, wodurch gezeigt wird, daß sie geeignet sind,
als optische Aufzeichnungsmedien wenigstens in dem
Wellenlängenbereich von 400 bis 860 nm verwendet zu werden.
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Deshalb wurden diese Aufzeichnungsmedien unter Verwendung
eines Halbleiterlasers, welcher einen Laserstrahl mit einer
Wellenlänge von 830 nm als Lichtquelle emittiert,
hinsichtlich der Aufzeichnungs- und Löschungseigenschaften bewertet.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.
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Die in Tabelle 1 gezeigten Eigenschaften wurden basierend auf
den folgenden Kriterien bewertet.
Fähigkeit zur Bildung amorpher Phasen
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Aufzeichnungsmedien, die eine amorphe Phase unter Bedingungen
von 3 mis linearer Geschwindigkeit bildeten, sind durch A
ausgedrückt, und solche, die keine amorphe Phase bildeten,
sind durch B ausgedrückt.
Kristallisationszeit
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Aufzeichnungsmedien, die eine kristalline Phase in einem
Zeitraum von 200 ns bildeten, sind durch A ausgedrückt und
solche, die keine kristalline Phase bildeten, sind durch B
ausgedrückt.
Stabilität
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Aufzeichnungsmedien, die eine Kristallisationstemperatur
nicht unter 120ºC besitzen, sind durch A ausgedrückt und
solche,
die eine Kristallisationstemperatur von unter 120ºC be
sitzen, sind durch B ausgedrückt.
TABELLE 1
Proben
Zusammensetzung der Aufzeichnungsschicht
Fähigkeit zur Bildung amorpher Phasen
Kristallisationszeit
Stabilität
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Bei dem optischen Speichermedium Nr. 2 wurde insbesondere
sichergestellt, daß das Bi-S-Te-Aufzeichnungsmaterial in einer
kristallinen Phase ein aus einer stöchiometrischen Verbindung
der chemischen Formel Bi&sub2;Te&sub2;S bestehendes Ein-Phasen-Material
war, wie von dem in Fig. 2 dargestellten Phasendiagramm des
pseudobinären Systems erwartet wurde.
BEISPIEL 1
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Ein optisches Aufzeichnungsmedium mit der in Fig. 1
dargestellten Schichtstruktur wurde durch aufeinanderfolgende
Bildung von einer 100 nm dicken anorganischen dielektrischen
Schicht 2 aus ZnS durch Sputtern, einer 100 nm dicken Schicht
Aufzeichnungsmaterial 3 aus (Sb&sub2;Te&sub3;)0,75(Bi&sub2;Se&sub3;)0,25,
gebildet durch Sputtern, einer 200 nm dicken durch Sputtern
gebildeten anorganischen dielektrischen Schicht 4 aus Zns, einer
Haftschicht 5 aus einem UV-aushärtbaren Acrylharz und einer
1,2 mm dicken Schutzplatte 6 aus einem Acrylharz auf einen
1,2 mm dicken Glassubstrat 1 hergestellt.
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Die Schicht des Aufzeichnungsmaterials 3 wurde durch
RF-Magnetron-Sputtern unter Verwendung zweier Legierungstargets,
Sb&sub2;Te&sub3; und Bi&sub2;Se&sub3;, und Einstellen der RF-Energie auf ein
geeignetes Niveau innerhalb des Bereichs von 25 bis 200 Watt
und Einwirken auf die Legierungstargets gebildet.
VERGLEICHSBEISPIEL 3
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Ein optisches Aufzeichnungsmedium wurde auf vergleichbare
Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme, daß
die Schicht des Aufzeichnungsmaterials aus Ge&sub2;Sb&sub2;Te&sub5; durch
RF-Sputtern unter Verwendung eines einzelnen Stücks eines
Targets einer Ge&sub2;Sb&sub2;Te&sub5;-Legierung gebildet wurde.
VERGLEICHSBEISPIEL 4
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Ein optisches Speichermedium wurde auf ähnliche Weise wie in
Beispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme, daß die Schicht des
Aufzeichnungsmaterials Sb&sub2;Te&sub3; war.
BEZUGSBEISPIEL
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Ein optisches Aufzeichnungsmedium wurde auf dieselbe Weise
wie in Beispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme, daß die
Schicht des Aufzeichnungsmaterials (Sb&sub2;Te&sub3;)0,5(Bi&sub2;Se&sub3;)0,5
war.
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Die folgenden Tests wurden durchgeführt, um verschiedene
Eigenschaften der in Beispiel 1, Vergleichsbeispielen 3 und 4
und dem Bezugsbeispiel hergestellten optischen Speichermedien
zu messen. Bei den Tests entsprachen die Bereiche der
amorphen Phase und die Bereiche der kristallinen Phase in der
Schicht des Aufzeichnungsmaterials jeweils einem Bereich
aufgezeichneter Information und einem Bereich gelöschter
Information.
Kristallisationstemperatur (Tx ºC)
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Zur Messung der Kristallisationstemperatur wurden Proben, die
die in Fig. 6 gezeigte Schichtstruktur besitzen, durch
Ausbildung auf einem 1,2 mm dicken Glassubstrat 1 von 1,5 mm x
1,5 mm Größe, einer 100 nm dicken anorganischen
dielektrischen Schicht 2 aus ZnS, einer 100 nm dicken Schicht des
Aufzeichnungsmaterials 3, wie in Beispiel 1,
Vergleichsbeispielen 3 und 4 und dem Bezugsbeispiel jeweils beschrieben, und
einer 200 nm dicken anorganischen dielektrischen Schicht aus
ZnS hergestellt.
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Eine Anzahl amorpher Markierungen von 1 µm Durchmesser wurde
in einem Bereich von ungefähr 200 µm x 200 µm im Quadrat
durch Bestrahlung mit dem Laserstrahl auf die Schicht des
Aufzeichnungsmaterials von jeder Probe nach Erwärmen der
Probe bei 300ºC in einer Heizvorrichtung zur Kristallisation
der Aufzeichnungsschicht gebildet. Danach wurde jede Probe
mit den so gebildeten amorphen Markierungen in einer
Meßeinrichtung bestehend aus einer Heizvorrichtung 10 und einem
Spektrophotomikroskop 20 installiert. Die amorphen
Markierungen der Proben wurden graduell bei einer Rate von 20ºC/min
zur Kristallisation erwärmt, und gleichzeitig die Veränderung
des mittleren Rückstrahlvermögens des 200 µm x 200 µm
Quadrats gemessen. Fig. 7 zeigt die Beziehungen zwischen der
Temperatur und dem mittleren Rückstrahlvermögen jeweils in
Bezug auf Vergleichsbeispiel 4.
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Die Temperatur, bei der die Zunahme der Rückstrahlung 10 %
der Gesamtzunahme erreicht, wurde als
"Kristallisationstemperatur" definiert. Die
Kristallisationstemperatur ist, wie gemessen, in Tabelle 2 dargestellt. Je
höher die Kristallisationstemperatur, umso weniger ist die
auf der Schicht des Aufzeichnungsmaterials gebildete amorphe
Markierung einer Kristallisation unterworfen, und die hohe
Kristallisationstemperatur bedeutet, daß die aufgezeichnete
Information für einen langen Zeitraum erhalten bleibt.
Kristallisationszeit (tx ns)
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Jedes der in Beispiel 1, Vergleichsbeispielen 3 und 4 und dem
Bezugsbeispiel hergestellten optischen Aufzeichnungsmedien
wurde mit einem Halbleiterlaserstrahl von 820 nm mit
wechselnder Laserenergie innerhalb des Bereichs von 1 bis 30 mW
und einer Pulsbreite innerhalb des Bereichs von 20 bis
10000 ns bestrahlt, um so die notwendigen Bedingungen zum
Kristallisieren oder amorph werden der Schicht des
Aufzeichnungsmaterials mit einem Objektiv mit einer numerischen
Apertur von 0,5 zu untersuchen.
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Die kürzeste Pulsbreite, bei der die Zunahme der
Rückstrahlung der Schicht des Aufzeichnungsmaterials (in einem
amorphen Zustand) 10 % des Rückstrahlvermogens in dem amorphen
Zustand erreicht, wurde als "Kristallisationszeit" definiert.
Die Kristallisationszeit ist, wie gemessen, in Tabelle 2
dargestellt. Die kürzere Zeit impliziert, daß die Schicht des
Aufzeichnungsmaterials leichter kristallisiert und dies
bedeutet, daß die aufgezeichnete Information entweder gelöscht
oder in der Schicht des Aufzeichnungsmaterials mit einer
höheren Geschwindigkeit wiederbeschrieben wird.
Energie zum Amorphmachen (Pa mW)
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Die minimale Laserenergie eines Laserstrahls mit einer
Pulsbreite von 100 ns, bei der der Kontrast im
Reflektionsvermögen (ΔR/R) wie unten definiert, 0,01 erreicht, wurde als
"Energie zum Amorphmachen" definiert. Die minimale
Laserenergie wurde gemessen und die Ergebnisse sind in Tabelle 2
dargestellt. Je niedriger diese Energie ist, umso leichter wird
die Schicht des Aufzeichnungsmaterials amorph und dies
bedeutet, daß die Schicht des Aufzeichnungsmaterials eine höhere
Empfindlichkeit beim Schreiben und Wiederbeschreiben besitzt.
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Dementsprechend ist das Beschreiben oder Wiederbeschreiben
mit einem Laser geringerer Ausgangsleistung möglich und somit
die Haltbarkeit bei wiederholtem Wiederbeschreiben aufgrund
der geringeren Wärmebelastung des optischen
Aufzeichnungsmediums verbessert.
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Fig. 8 zeigt die bei der Messung der Kristallisationszeit (tx
ns) und der Energie zum Amorphmachen (Pa mW) erhaltenen
Daten.
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Fig. 8 zeigt Beziehungen zwischen der Laserenergie und dem
Kontrast im Rückstrahlvermögen beim Beschreiben des optischen
Aufzeichnungsmediums von Vergleichsbeispiel 3. Der Kontrast
im Rückstrahlvermögen bedeutet hierin einen Wert, der durch
ΔR/R wiedergegeben wird, wobei R das Rückstrahlvermögen nach
dem Aufzeichnen und ΔR die Differenz (Zunahme) zwischen dem
Rückstrahlvermögen nach dem Löschen und dem
Rückstrahlvermögen nach dem Aufzeichnen (R) ist. Ein geringer Kontrast
(ΔR/R) impliziert, daß ein reproduziertes Signal mit
Schwierigkeiten erhalten wird, und daß das S/N mit leichten
Veränderungen der Laserausgangsleistung zur Fluktuation
neigt.
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Aus Fig. 8 ist ersichtlich, daß das Schreiben von Information
auf dem optischen Speichermedium von Vergleichsbeispiel 3 nicht
bewirkt werden kann, bis die Laserenergie auf mehr als 15 mW
erhöht wurde und die Haltbarkeit beim wiederholten
Wiederbeschreiben des Mediums somit gering ist, und ferner daß der Kontrast im
Rückstrahlvermögen (ΔR/R) linear mit der Laserenergie zunimmt,
so daß das S/N zur Fluktuation neigt.
Haltbarkeit bei wiederholtem Wiederbeschreiben
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Unter Verwendung des optischen Aufzeichnungsmediums von
Vergleichsbeispiel 3 wurde die Haltbarkeit bei wiederholtem
Wiederbeschreiben durch Bestrahlung mittels Laserpuls zum
abwechselnden Aufnehmen und Löschen untersucht. Die
Pulsbedingungen
sind 100 ns bei 19 mW zur Aufnahme und 100 ns bei
10 mW zum Löschen des Mediums von Vergleichsbeispiel 3. Fig.
9 zeigt die Beziehungen zwischen dem Kontrast (ΔR/R) und der
Anzahl des Wiederbeschreibens in bezug auf das optische
Aufzeichnungsmedium von Vergleichsbeispiel 3. Die abrupte
Abnahme im Kontrast (ΔR/R) bei dem wiederholten
Wiederbeschreiben von 10&sup4;, wie in Fig. 9 dargestellt, wird als durch
starken, in den anorganischen dielektrischen Schichten 2 und
4 aus ZnS, welche zu der Schicht des Aufzeichnungsmaterials
aus Ge&sub2;Sb&sub2;Te&sub5; benachbart sind, erzeugten Streß, aufgrund
einer großen Volumendifferenz zwischen der kristallinen Phase
und der amorphen Phase von Ge&sub2;Sb&sub2;Te&sub5; bewirkt betrachtet, so
daß die benachbarten Schichten 2 und 4 beschädigt werden.
TABELLE 2
Kristallisationstemperatur
Kristallisationszeit
Energie zum Amorphmachen
Beispiel
Vergleichsbeispiel
Bezugsbeispiel
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Aus obigen Ergebnissen ist zu ersehen, daß das optische
Aufzeichnungsmedium aus Beispiel 1 als Ganzes denen der
Vergleichsbeispiele
3 und 4 und dem Bezugsbeispiel, wie unten
ausführlich beschrieben, überlegen ist.
Kristallisationstemperatur
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Die Kristallisationstemperatur ist mehr oder weniger dieselbe
in den anderen Medien wie die von Vergleichsbeispiel 4 und
liegt bei ungefähr 130ºC oder höher. Daher liefern die
anderen optischen Aufzeichnungsmedien als das von
Vergleichsbeispiel 4 eine relativ gute Speicherstabilität der
aufgezeichneten Information.
Kristallisationszeit
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Die anderen optischen Aufzeichnungsmedien, als die des
Bezugsbeispiels, besitzen Kristallisationszeiten von 120 ns
oder geringer und können praktisch für
Hochgeschwindigkeitsaufzeichnungen oder zum Wiederbeschreiben verwendet
werden.
Energie zum Amorphmachen
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Das optische Aufzeichnungsmedium von Vergleichsbeispiel 3 ist
denen von Vergleichsbeispiel 4 und dem Bezugsbeispiel in
Kristallisationstemperatur und Kristallisationszeit überlegen,
aber ersteres benötigt eine Laserenergie zum Amorphmachen in
einer Höhe von 14 mW und wird als sehr wenig empfindlich
angesehen. Ferner zeigt das Medium des Vergleichsbeispiels 3
eine lineare Veränderung des Kontrasts (ΔR/R) mit der Zunahme
der Laserenergie, wie in Fig. 8 dargestellt. Daher ist das
Medium des Vergleichsbeispiels 3 dem von Beispiel 1 in bezug
auf die SIN-Stabilität unterlegen.
Haltbarkeit bei wiederholtem Wiederbeschreiben
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Wie von den Ergebnissen hinsichtlich der Energie zum
Amorphmachen in Tabelle 2 gesehen wird, benötigt das optische
Aufzeichnungsmedium von Vergleichsbeispiel 3 eine höhere
Laserenergie zur Aufzeichnung und zum Wiederbeschreiben und als
Ergebnis wird thermischer Streß auf das optische
Aufzeichnungsmedium übertragen, so daß die Materialien bei
wiederholtem Wiederbeschreiben thermisch verschlechtert werden.
Ferner werden die anorganischen dielektrischen Schichten 2
und 4, die zu der Schicht des Aufzeichnungsmaterials
benachbart sind, aufgrund des starken auf die anorganischen
dielektrischen Schichten 2 und 4 aus ZnS ausgeübten Stresses wegen
dem großen Volumenunterschied zwischen der kristallinen Phase
und der amorphen Phase von Ge&sub2;Sb&sub2;Te&sub5; beschädigt, welches die
Schicht des Aufzeichnungsmaterials bildet. Somit ist das
optische Aufzeichnungsmedium von Vergleichsbeispiel 3 in der
Haltbarkeit bei wiederholtem Wiederbeschreiben dem von
Beispiel 1 unterlegen.
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Wie oben beschrieben und in den Beispielen demonstriert,
bildet die Schicht des Aufzeichnungsinaterials leicht eine
amorphe Phase, da das Aufzeichnungsmaterial, welches die Schicht
des Aufzeichnungsmaterials in dem optischen
Aufzeichnungsmedium dieser Erfindung bildet, eine einer Mischung von Sb&sub2;Te&sub3;
und Bi&sub2;Se&sub3; als zwei stöchiometrische Verbindungen
entsprechende Zusammensetzung besitzt, wobei die so gebildeten
Bereiche amorpher Phase hochstabil sind und ferner die Schicht
des Aufzeichnungsmaterials eine verringerte
Kristallisationszeit besitzen kann. Daher hat das optische
Aufzeichnungsmedium bei dieser Erfindung die Vorteile, daß stabiles
Aufzeichnen und Löschen von Informationen über einen großen
linearen Geschwindigkeitsbereich möglich sind, so daß
wiedergegebene Signale von guter Qualität sind und hohe
Aufzeichnungsempfindlichkeit erreicht wird, und daß die
aufgezeichnete Information für einen verlängerten Zeitraum gespeichert
werden kann.
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Ein weiterer Vorteil des optischen Speichermediums dieser
Erfindung ist der, daß, da die Schicht des
Aufzeichnungsmaterials die Eigenschaft besitzt sichtbares und Licht aus dem
nahen
Infrarot zu absorbieren, weil das die Schicht des
Aufzeichnungsmaterials bildende Aufzeichnungsmaterial Se und Te
enthält, häufig verwendete Halbleiterlaser oder dergleichen
verwendet werden können.
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Weitere Vorteile dieser Erfindung sind, daß in dem Fall, bei
dem das Aufzeichnungsmaterial mit der obenbeschriebenen
Zusammensetzung ein Einphasenmaterial, bestehend im
wesentlichen aus stöchiometrischen Verbindungen, ist, die freie
Energie des Aufzeichnungsmaterials in einer kristallinen Phase
noch geringer wird, so daß die Kristallisationszeit davon
noch weiter verringert werden kann, und daß, da die
kristalline Phase nie einer Phasentrennung unterliegt, die
Aufzeichnungscharakteristik der Schicht des Aufzeichnungsmaterials
nicht beeinträchtigt wird, auch wenn ein Wiederbeschreiben
viele Male wiederholt wird.
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Noch ein weiterer Vorteil dieser Erfindung ist der, daß in
dem Fall, bei dem das Aufzeichnungsmaterial mit der
obenbeschriebenen Zusammensetzung ein Einphasenmaterial ist, das im
wesentlichen aus einer festen Lösung besteht, die Schicht des
Aufzeichnungsmaterials eine verringerte Kristallisationszeit
besitzt und die Aufzeichnungscharakteristika davon nicht
beeinträchtigt werden, auch wenn ein Wiederbeschreiben viele
Male wiederholt wird, da die kristalline Phase niemals einer
Phasentrennung unterliegt.
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Noch ein weiterer Vorteil dieser Erfindung ist der, daß das
Aufzeichnungsmaterial eine feste Lösung ist, die durch
(Sb&sub2;Te&sub3;)1-x(Bi&sub2;Se&sub3;)x wiedergegeben wird, worin 0 < x < 0,3
mit der Bestimmung ist, daß x ungleich 0,15, da das
Aufzeichnungsmaterial leichter eine amorphe Phase bildet und die
resultierende amorphe Phase stabiler ist,
Hochgeschwindigkeitsaufzeichnung und Wiederbeschreiben bewirkt werden kann,
thermischer Streß auf das Material minimiert werden kann, die
Haltbarkeit bei wiederholtem Wiederbeschreiben verbessert
werden und die aufgezeichnete Information für eine lange
Zeitdauer erhalten werden kann.