Gebiet der Erfindung
-
Diese Erfindung bezieht sich auf eine Formanlage und besonders auf eine
Spritzpressanlage für Harz
Beschreibung des vorherigen Fachwissens
-
In vielen Formvorgängen wird ein Formhohlraum durch zwei trennbare
Formhälften gebildet. Kunststoffmaterial wird in den Formhohlraum geleitet
und zum Erhärten gebracht. Die beiden Formhälften werden dann getrennt,
um die erhärtete Form herauszunehmen. Beim Spritzpressen von Harz wird
ein trockener Vorformling aus Fasermaterial, wie zum Beispiel Glasfaser, zuerst
in den Formhohlraum geladen und flüssiges, duroplastisches Harz wird zum
Imprägnieren des Vorformlings und zum Formen des Enderzeugnisses benutzt.
-
Bekanntlich existieren automatische Formmaschinen, in denen zwei
Formhälften in einen Rahmen, zum Bewegen in eine geschlossene und aus
einer geschlossenen Stellung montiert werden, in der sie den Formhohlraum
bilden. Zum Beispiel handeln US-3380117 und US-3473196 von Maschinen
dieses Typs, in denen eine der Formhälften senkrecht im Verhältnis zur
anderen Hälfte bewegt werden kann; GB-1541160, GB-2158389 und GB-
2064415 handeln von einer Formanlage, in der eine der Formhälften
waagerecht im Verhältnis zur anderen gleiten kann.
-
Probleme können auftreten, wenn die beiden Formhälften während ihrer
Trennung parallel zueinander gehalten werden sollen, da beide Formhälften
dazu neigen, aneinander zu kleben. Aus einer derartigen Fehlausrichtung kann
sich eine Beschädigung der Formen oder der Anlage ergeben. Diese Probleme
sind besonders bei der Herstellung grosser, im allgemeinen flacher
Abformungen, wie zum Beispiel Paneelen für Fahrzeuge besonders akut, wo
mehr als ein Steuerelement für die Trennung der Formhälften erforderlich ist
und wo diese Steuerelemente sehr weit auseinander liegen. Die japanischen
Patentanmeldungen No 63-132018, 63-125312 und 63-63-199614 handeln
von Formmaschinen, in denen ein Ausgleichmechanismus, wie zum Beispiel
vier miteinander verbundene Kugelschrauben oder Zahnstangen und Kolben,
die sich an jeder Ecke der Formhälfte befinden, benutzt wird, um
unregelmässige Bewegungen von irgendeiner Ecke auf die drei anderen Ecken
zu übertragen. Hingegen enthalten alle Maschinen ein einfaches, zentrales
hydraulisches Steuerelement zum Heben und Senken einer Formhälfte, das für
grossflächige Abformungen, wie zum Beispiel Paneele für Fahrzeuge,
ungeeignet ist.
-
Besonders EP-A-285046 (siehe den Text, der dem Patentanspruch 1
vorausgeht) handelt von einer Vorrichtung, die bei der Herstellung eines
hohlförmigen geformten Artikels benutzt wird, diese Vorrichtung enthält einen
Rahmen in den Formhälften montiert werden. Vorrichtungen sind zum
Bewegen der Formen in eine geschlossene und aus einer geschlossenen
Stellung vorgesehen, wobei sie einen Formhohlraum bilden, in den Harz gefüllt
werden kann. Eine Formhälfte kann zur anderen Formhälfte hin und von ihr
weg bewegt werden, durch einen Schlitten an jedem Ende, von dem sich
zentral angebrachte Stützarme für die Formhälfte ausstrecken. Die Schlitten
befinden sich auf Führungssäulen, die einen Teil eines Rahmens bilden und
jeder wird durch zwei Schraubvorrichtungen bewegt, welche die Stützarme
überlappen, alle Schraubvorrichtungen werden durch eine Einmotor-
Antriebskette angetrieben.
Zusammenfassung der Erfindung
-
Nach der vorliegenden Erfindung wird eine Spritzpressanlage für Harz
angeboten, bestehend aus einem Rahmen mit einer Vielzahl von Säulen (1a-
d), auf die jeweils ein Schlitten (15a-d) montiert ist, ersten und zweiten
Formhälften (8, 12), die in den Rahmen montiert sind, wobei die zweite
Formhälfte (12) mit Schlitten (15a-d) verbunden ist und sie kann in eine
geschlossene und aus einer geschlossenen Stellung bewegt werden, in der die
Formhälften (8, 12) einen Formhohlraum bilden, in den Harz gefüllt werden
kann, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Schlitten (15a-d) durch jeweils eine
von vielen Hebewinden (50a-d) gehoben und gesenkt wird, und dadurch, dass
ein separater Antriebsmechanismus (60a-d) zur Übertragung der Bewegung von
einer Hebewinde (50a-d) auf die andere oder die anderen Hebewinden
vorgesehen ist.
-
Die Hebewinden erleichtern die Trennung der Formhälften und der
Antriebsmechanismus trägt zu einer problemlosen Trennung bei, wodurch die
Form und die Anlage vor Beschädigung während der Trennung geschützt
werden und was ebenfalls zu einer Reduzierung des Zeitzyklus des
Formvorgangs führt.
-
Der Rahmen enthält vorzugsweise eine Vielzahl von aufrechten Säulen, auf die
jeweils ein Schlitten montiert ist, der an der Säule entlang gleiten kann und
jeder Schlitten ist mit der zweiten Formhälfte und jeweils einer der
Hebewinden verbunden. Eine derartige Konstruktion enthält vorzugsweise
einen Antriebsmechanismus mit Kettenantrieben, die auf den Rahmen
montiert sind und die die Schlitten miteinander verbinden.
-
Vorzugsweise enthält jede Formhälfte eine Schale, die eine Formoberfläche
bildet und eine Stütze für die Schale, wobei die Stütze steif genug ist, um eine
Verformung der Schale während des Formvorgangs zu verhindern. Die Schalen
können so auf die Stützen montiert sein, dass sie abnehmbar sind, so dass die
gleiche Anlage zur Herstellung verschiedenartiger Formen, einfach durch ein
Austauschen der Schalen benutzt werden kann. Zur Anpassung von Schalen
mit verschiedenen Dimensionen kann die erste Formhälfte auf einen oder
mehrere Ständer mit einstellbarer Höhe montiert werden. Als Alternative kann
die erste Formhälfte zum Herausnehmen aus ihrem Rahmen zum Beispiel auf
Laufrollen montiert werden, um sie durch eine andere Formhälfte zu ersetzen,
die eine verschiedenartige Schale trägt.
-
In der bevorzugten Auslegung der Erfindung enthalten die Schalen mindestens
einer Formhälfte und vorzugsweise beider Hälften eine Vorrichtung zum
Erwärmen der Formoberfläche, zum Beispiel eine Vielzahl von Heizkörpern
und Vorrichtungen zur individuellen Einstellung der Temperaturen der
Heizkörper.
-
Die Formhälften werden vorzugsweise in geschlossener Stellung
zusammengeklemmt, wobei die Vorrichtungen zum Bewegen der
Formhälften daraus ausrückbar sind, wenn die Klemmvorrichtung betätigt ist.
Durch die Trennung des Vorgangs der Klemmvorrichtung von der Vorrichtung
zum Bewegen der Formhälften, bietet die Vorrichtung zum Bewegen der
Formhälften der Klemmvorrichtung keinen Widerstand, wodurch ein korrektes
Ausrichten der Formhälften in ihrer geschlossenen Stellung erleichtert wird.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
Eine bevorzugte Auslegung der Erfindung wird jetzt nur als Beispiel unter
Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben, in denen :
-
Figur 1 ein Vorderaufriss der Spritzpressanlage für Harz nach der Erfindung ist,
-
Figur 2 ein Seitenaufriss der auf Figur 1 dargestellten Anlage in der Richtung des
Pfeils X ist,
-
Figur 3 ein Schema der auf den Figuren 1 und 2 dargestellten Anlage ist,
-
Figur 4 ein Schema der Formschale ist, die in die auf den Figuren 1 bis 3
dargestellte Anlage eingebaut ist,
-
Figur 5 ein partieller Querschnitt der auf Figur 4 dargestellten Formschale ist,
der an der Linie V-V entlang genommen wurde,
-
Figur 6 ein Schema der gegenüberliegenden Oberfläche der auf Figur 4
dargestellten Formschale ist,
-
Figur 7 ein Querschnitt durch die Formschale ist, der an der Linie VII-VII auf
Figur 6 entlang genommen wurde,
-
Figur 8 ein Schema einer Seite einer anderen Formschale ist, die in die auf den
Figuren 1 bis 3 dargestellte Anlage eingebaut ist,
-
Figur 9 ein Querschnitt durch die auf der Figur 8 dargestellten Formschale ist,
der an der Linie IX-IX auf der Figur 8 entlang genommen wurde,
-
Figur 12 ein Querschnitt eines Schlittens ist, der zu der auf den Figuren 1 bis 3
dargestellten Anlage gehört,
-
Figur 13 ein Querschnitt des auf der Figur 4 dargestellten Schlittens ist, der an
der Linie XIII-XIII entlang genommen wurde,
-
Figur 14 ein Querschnitt durch einen Teil der auf den Figuren 1 bis 3
dargestellten Anlage ist, der an der Linie XIV-XIV auf Figur 2 entlang
genommen wurde,
-
Figur 15 ein Querschnitt ist, der an der Linie XV-XV auf Figur 14 entlang
genommen wurde,
-
Figur 16 ein Querschnitt durch einen Teil der auf den Figuren 1 bis 3
dargestellten Anlage ist, der an der Linie XV-XV auf Figur 2 entlang genommen
wurde,
-
Figur 17 ein Schema in vergrössertem Masstab eines Teils der im Kreis XVIII auf
der Figur 3 dargestellten Anlage ist,
-
Figur 18 ein partieller Querschnitt durch einen Schlitten-
Blockierungsmechanismus ist, wie er in der auf Figur 1 dargestellten Anlage
benutzt wird,
-
Figur 19 ein Querschnitt an der Linie XIX auf der Figur 21 entlang ist,
-
Figur 20 ein Diagramm eines Heizsystems für die auf den Figuren 4 bis 9
dargestellten Formschalen ist und
-
Figur 21 ein Aufriss einer Klemme ist, die in der auf der Figur 17 dargestellten
Anlage benutzt wird.
Ausführliche Beschreibung der bevorzugten Auslegung
-
Unter Bezugnahme auf die Zeichnungen enthält eine Spritzpressanlage für
Harz einen Rahmen, der von vier hohlen, aufrechten Säulen aus Walzstahl
1a-d gebildet wird, mit rechteckigem Profil, die an ihrem Fuss an einem
Zementbett 5 befestigt sind und an ihren oberen Enden an einen H-förmigen
Rahmen geschraubt sind, der aus vier hohlen Querträgern aus Walzstahl 6a-d
gebildet wird.
-
Eine erste Formhälfte 8 ist an dem Bett 5 mit vier Ständern 10a-d befestigt.
Jeder Ständer enthält zwei zusammengeschraubte, X-profilierte Träger und ein
aufrechtes, L-profiliertes Fixierteil, das auf das äussere Ende jedes oberen Trägers
10 montiert ist. Die Höhe der ersten Formhälfte 8 über dem Bett 5 kann durch
das Abnehmen eines Trägers oder beider Träger in jedem Ständer geregelt
werden oder durch das Einsetzen von Beilagescheiben (nicht dargestellt)
zwischen den Ständern und der ersten Formhälfte 8.
-
Eine zweite Formhälfte 12 befindet sich im Rahmen für ein senkrechtes
Bewegen zur ersten Formhälfte und von ihr weg, wie es durch gestrichelte und
durchgezogene Linien auf den Figuren 1 und 2 dargestellt ist. Jede Ecke der
zweiten Formhälfte 12 trägt einen Montierbügel 13a-d. Schlittenstifte 14a-d
ragen seitlich aus jedem Bügel heraus und bleiben jeweils in einem der vier
Schlitten 15a-d, jeder dieser Schlitten kann sich auf den Säulen 1a-d nach
oben und unten bewegen. Jeder Schlitten wird durch einen
Blockierungsmechanismus in seiner hohen Stellung festgehalten, einer dieser
Mechanismen wird ausführlich auf Figur 18 dargestellt, er enthält eine
Schraube 3, die in die aufrechte Säule 1 zum Bewegen zwischen einer
ausgedehnten Stellung in der sie durch eine Öffnung in der Säule 1 herausragt,
um den unteren Rand des Schlittens 15 zu halten und einer angezogenen
Stellung. Die Schraube 3 ist in ausgedehnter Stellung durch eine Feder 4
schräg gestellt und sie kann durch einen pneumatischen Zylinder 7 angezogen
werden. Die untere Eintrittskante der Schraube 3 ist abgeschrägt, so dass eine
Aufwärtsbewegung des Schlittens 15 nach der Schraube diese in die
angezogene Stellung bringt.
-
Die beiden Formhälften 8, 12 sind ähnlicher Bauart, wobei jede eine Anzahl
von senkrechten Metallplatten enthält, die in einem rechteckigen Gitter
angeordnet sind, welches eine steife Stütze 9, 11 für eine Schale 17, 18 bildet,
sie werden ausführlicher auf den Figuren 4 bis 9 dargestellt.
-
Die Schale 17 der ersten Formhälfte wird auf den Figuren 4 bis 7 dargestellt. In
der dargestellten Auslegung ist die Schale eine rechteckige Plattenform, die
zur Herstellung von flachen Paneelen aus faserverstärktem Kunststoffmaterial,
mit den Dimensionen 4 mm x 100 cm x 150 cm, geeignet ist. Andere
Schalenformen können natürlich zur Herstellung von Erzeugnissen verschiedener
Formen benutzt werden. Nicht planare Schalen müssen auf eine Stützstruktur,
vorzugsweise in Form eines Rahmens montiert werden, dessen Form die
Hinterseite der Schale ergänzt und an der Stütze 9, 11 befestigt werden.
-
Die Schale 17 hat eine chrom-beschichtete obere Formoberfläche 19 und an
der Peripherie rechteckige Aussparungen oder Laufgänge für das Abstandsteil
20, sowie eine Dichtung 21, wie es am besten auf Figur 5 dargestellt ist. Die
Aussparung an der Peripherie ist mit Öffnungen 22 (siehe Figur 6) in
regelmässigen Abständen durch die Schale versehen und das Abstandsteil und
die Dichtung 20, 21 sind so ausgelegt, dass sie eine oder mehrere Öffnungen
zur Belüftung der verwendeten Form freilassen. Andere Öffnungen 23, 23 an
den Mittellinien der Schale 17 entlang sind für das Einspritzen von Harz in die
Form oder für Messinstrumente, wie zum Beispiel Thermoelemente oder
Kraftwandler, vorgesehen. Die Hinterseite der Schale 17 ist mit einer Anzahl
von parallelen Nuten 24 versehen, in die jeweils ein rohrförmiges Heizelement
(nicht dargestellt) kommt, durch das heisse Flüssigkeit, wie zum Beispiel Öl mit
einer vorbestimmten Temperatur fliessen kann. Die Heizelemente sind durch
wärmeleitende Bindemittel, wie zum Beispiel aluminiumhaltiges Expoxidharz
in den Aussparungen befestigt. Das Fliessen von Flüssigkeit zum Erwärmen oder
Kühlen durch die Heizelemente kann geregelt werden, so dass jegliche
gewünschte Temperaturstufe durch die Schale erreicht werden kann.
-
Die Schale 18 für die zweite Formhälfte 12 ist auf den Figuren 8 und 9
dargestellt. Diese Schale ist ebenfalls eine rechteckige Plattenform mit einer
flachen chrom-beschichteten unteren Formoberfläche 25 und einer hinteren
Oberfläche mit parallelen Aussparungen 26, für rohrförmige Heizelemente.
Eine Anzahl von Öffnungen 27, die auf der Seiten- und Längs-Mittelinie der
Schale angebracht sind, dienen zum Einspritzen von Harz. Messfühler, wie zum
Beispiel Thermoelemente und Druck-Kraftwandler (nicht dargestellt) können
an den Schalen befestigt werden, damit der Verlauf des Einspritzvorgangs
überwacht werden kann. Beide Schalen 17, 18 sind mit Löchern für die
Schrauben versehen, was ermöglicht, die Schalen an die Stützen zu schrauben.
-
Das Heizsystem für die Schalen 17 wird ausführlicher auf Figur 20 dargestellt.
Ein ähnliches System ist für die andere Schale 18 vorgesehen. Wie auf Figur 20
dargestellt, befindet sich das Öl in einem Reservoir 150, das ein
Wärmeaustauschelement 151 enthält, durch welches Kühlwasser zirkulieren
kann. Das Fliessen des Wassers durch das Wärmeaustauscheiement wird durch
ein Thermostat-gesteuertes Ventil 153 geregelt.
-
Öl wird vom Reservoir durch eine Pumpe 155 an einer Zufuhrleitung 156
entlang über einen elektrisch betätigten Tauchheizer 157 in die Reihe der
Heizelemente 158 in der Schale 17 geleitet. Jedes Element kann durch ein
Ventil geöffnet und geschlossen werden, so dass eine gewünschte
Temperaturstufe über der Formoberfläche erreicht werden kann. Das aus den
Heizelementen tretende Öl wird zwecks Wiederbenutzung über eine
Rückführleitung 160 zur Pumpe zurückgeleitet, wobei überschüssiges Öl über
eine Abflussleitung 161 zurückgeführt wird. Sowohl die Rückführ- 160, als auch
die Abflussleitung 161 enthält Kontrollventile 163, 164. Heisses Öl kann durch
eine Rückführleitung über ein Kühlventil 165 in das Reservoir zurückgeleitet
werden. Das Kühlventil wird durch eine elektronische Kontrollvorrichtung 166
geöffnet und geschlossen, es funktioniert als Reaktion auf ein Thermostat 169 in
der Zufuhrleitung, direkt unter dem Heizelement 157. Die
Temperaturkontrollvorrichtung 166 kontrolliert auch das Heizelement 157, so
dass die Temperatur des im System zirkulierenden Öls entweder durch das
Einschalten des Heizelements 157 erhöht oder durch die Rückführung von
heissem Öl über das Ventil 165 in das Reservoir gesenkt wird. Die Schlitten
15a-d sind ähnlicher Bauart, was ausführlich auf Figur 12 dargestellt wird. Jeder
Schlitten enthält zwei parallele Seitenplatten 30, 30', die auf zwei
gegenüberliegenden Seiten der aufrechten Säule 1, an der sie sich entlang
bewegen, angebracht sind. Jede Platte trägt zwei Lagerplatten 32, 32', jede
überlappt eine der beiden anderen Seiten der Säule 1, so dass die
Seitenplatten und Lagerplatten die gegenüberliegenden Seiten der Säule
umfassen. Die Lagerplatten 32, 32' tragen jeweils eine obere Laufrolle 34, 34'
und eine untere Laufrolle 36, 36', die den Schlitten 15 an der Säule entlang
führen. Ein weiteres Führen des Schlittens wird durch zwei andere, in
senkrechtem Abstand auf den Lagerblöcken angebrachte Laufrollen, auf jeder
Seite der Platten 30 übernommen.
-
Die Seitenplatten 30 sind an obere und untere Abstandsstangen 42, 43 (Figur
12), auf einer Seite der Säule geschraubt und an obere und untere
Ankerblöcke auf der anderen Seite der Säule. Die nach innen gerichteten
Kanten der Seitenplatten 30, 31 sind ebenfalls an einen Bügel 46 geschraubt
(Figur 13), der mit einer halbrunden Aussparung versehen ist, in die einer der
Schlittenstifte 14 auf der zweiten Formhälfte 12 kommt. Jeder Schlitten 15a-d
kann an der aufrechten Säule 1 entlang durch eine der vier Hebewinden 50a-
d, die in der Bauart ähnlich sind, bewegt werden. Das untere Ende jeder Winde
ist drehbar mit dem Fuss der Säule 1 verbunden (wie ausführlich für eine Winde
50a auf Figur 15 dargestellt), das obere Ende jeder Winde ist an den unteren
Teil des Bügels 46 auf dem Schlitten 15 geschraubt. Alle vier Hebewinden 50a-
d können hydraulisch über ein herkömmliches hydraulisches Steuersystem
(nicht dargestellt) gesteuert werden.
-
Um zu gewährleisten, dass sich die vier Schlitteh immer im Einklang bewegen,
auch wenn eine der Winden ausfällt, sind die Schlitten 15a-d durch einen
Antriebsmechanismus miteinander verbunden, welcher die Bewegung einer
Hebewinde an die anderen übermittelt. Der Antriebsmechanismus enthält vier
Antriebsketten 60a-d, die durch gestrichelte Linien auf den Zeichnungen
dargestellt sind. Jede Antriebskette 60a-d ist mit dem Ende des oberen und
unteren Ankerblocks einer der Schlitten 15a-d verbunden.
-
Jede Antriebskette 60a-d führt aufwärts an einer der aufrechten Säulen 1a-d
entlang über eins der vier ersten Zahnräder 62a-d, die in regelbaren Lagern am
oberen Ende der Säulen 1a-d montiert sind (ausführlich auf den Figuren 14 und
15 dargestellt), an der hohlen Innenseite der Säule hinunter, um ein
Leerlaufrad 64 herum, das zum Rotieren in den Fuss der Säule 1 montiert ist
(ausführlich auf Figur 16 dargestellt), durch eine Öffnung im Fuss der Säule und
aufwärts an der Innenwand der Säule zu dem unteren Ankerblock 46 auf dem
Schlitten 15. Die Regelung der Lager der Zahnräder 62a-d übermittelt den
Ketten 60a-d Spannung bis zu dem erforderlichen Niveau.
-
Die vier ersten Zahnräder 62a-d sind paarweise durch zwei Antriebswellen 65,
66 aneinander befestigt (Figuren 1 und 2), die in selbst-ausrichtende Lager 69
(Figur 15) montiert sind, angrenzend an die Querträger 6b und 6d und die sich
an den gegenüberliegenden Seiten des Rahmens erstrecken. Die Enden der
Antriebswelien 65, 66 tragen zweite Zahnräder 68a-d. Jedes der zweiten
Zahnräder ist durch eine Antriebskette 70a-d mit einem der vier
Übertragungsräder 71a-d verbunden (ausführlich auf Figur 17 dargestellt), die an
den Wellen 72a-d befestigt sind, sie sind zum Rotieren in Nadellager im
Mittelpunkt der vorderen und hinteren Querträger 6a und 6b montiert. Die
inneren Enden der Wellen 72a-d tragen Zahnräder 73a-d, die in das Zahnrad
auf der angrenzenden Antriebswelle eingreifen. Daraus ergibt sich, dass die
Bewegung einer beliebigen Winde 50a-d an alle vier Schlitten übertragen
wird.
-
Die oberen und unteren Formhälften 12 und 18 können durch sechs Klemmen
80 in ihrer geschlossenen Stellung zusammengeklemmt werden, zwei
Klemmen sind jeweils auf die längeren Seiten der Formhälften montiert, wobei
eine weitere Klemme auf jeweils eine der kürzeren Seiten der Formhälften
montiert ist, wie auf den Figuren 1 und 2 dargestellt. Eine Klemme 80 wird
ausführlicher auf den Figuren 19 und 21 dargestellt.
-
Unter Bezugnahme auf die Figuren 19 und 21 enthält die Klemme einen
oberen Teil 81 und einen unteren Teil 82, der jeweils auf die obere und untere
Formhälfte 12, 8 montiert ist. Der untere Teil 82 enthält einen hydraulischen
Zylinder 85, aus dem eine Zahnstange 86 senkrecht nach oben, durch eine
hohle, zylinderförmige Auflage 87, mit einer konischen oberen Oberfläche 88,
herausragt. In der geschlossenen Stellung der dargestellten Formhälften reicht
die obere Oberfläche der Auflage 87 in einen Bund 90, der an dem oberen
Teil 81 der Klemme befestigt ist. Die untere Oberfläche des Bunds 90 hat eine
konische Oberfläche, weiche die obere Oberfläche der Auflage 87 ergänzt, so
dass die beiden Teile der Klemme ausgerichtet werden, wenn sich die
Formhälften schliessen.
-
Das obere Ende der Zahnstange 86 trägt einen "Diabolo" 95 mit einem
kugelförmigen Kopf 96 und einem zylinderförmigen Rumpf 97. Wenn die
Zahnstange 86 ganz ausgestreckt ist, wie auf den Figuren 19 und 21 dargestellt,
reicht der Kopf 96 in einen Sicherungsring 100, der auf dem oberen Teil des
Rumpfes 97 bleibt. Der Sicherungsring kann teilweise in das obere Ende des
Bunds 90 gleiten, bis ein, auf der äusseren Oberfläche des Sicherungsrings
gebildeter Vorsprung in den oberen Rand des Bunds 90 eingreift. Die innere
Oberfläche des Sicherungsrings ist kegelförmig, um eine konische Auflage zu
bilden.
-
Der obere Teil 81 der Klemme trägt einen pneumatischen Zylinder 110 mit
einer Zahnstange, die eine Spannhülse 112 trägt. Der untere Teil der
Spannhülse 112 ist aussen kegelförmig, um sich der, von der inneren
Oberfläche des Sicherungsrings 100 gebildeten Auflage anzupassen und hat
eine kugelförmige innere Aussparung für den Kopf des "Diabolos" 95. Vier
axiale Nuten am Ende der Spannhülse ermöglichen die Ausdehnung der
Spannhülse während der Kopf 96 des "Diabolos" in die Spannhülse 112
kommt.
-
Bei der Benutzung sind die Schalen 17 und 18 an ihre jeweiligen Stützen
geschraubt und je nach dem Typ des im Formvorgang verwendeten Harzes, auf
eine Betriebstemperatur erwärmt. Wenn die zweite Formhälfte 12 in der
hohen Stellung ist, wird ein Vorformling aus faserverstärktem Material in die
Schale 17b der ersten Formhälfte geladen. Die pneumatischen Zylinder 7 der
Blockierungsmechanismen für die Schlitten 15a-d werden dann betätigt, um
die Schrauben 7 anzuziehen und die Hebewinden werden zum Senken der
Schlitten und der zweiten Formhälfte 12 betätigt, so dass die Formoberfläche
25 der Schale der zweiten Formhälfte die Abstandsteile und Dichtungen 20,
21 der Schale 17 auf der unteren Formhälfte berührt. Die Auflagen 87 der
Klemmen 80 greifen in die jeweiligen Bünde 90 ein und richten die beiden
Formhälften korrekt aus.
-
Eine ständige Abwärtsbewegung der Schlitten bewirkt dass die Bügel 46 von
den Schlittenstiften 14 ausrücken. Nach dem Ausrücken der Bügel 46 von den
Stiften 14 werden die Klemmen 80 betätigt. In jeder Klemme wird zuerst der
hydraulische Zylinder 85 betätigt, um den "Diabolo" 95 auszudehnen. Wenn
die Formhälften 12, 8 geschlossen sind wird der pneumatische Kolben 110 auf
dem oberen Teil der Klemme betätigt, so dass die Spannhülse 112 den Kopf
96 des "Diabolos" und die Auflage des Sicherungsrings 100 verbindet. Der
hydraulische Zylinder 85 auf dem unteren Teil der Klemme wird dann betätigt,
um den Kolben 86 herauszuziehen, so dass der Sicherungsring in den Bund 90
gleitet. In dieser Stellung wird die Spannhülse auf dem Kopf des "Diabolos"
verriegelt und eine weitere Betätigung des hydraulischen Zylinders 85 überträgt
eine Klemmkraft auf die Formhälften 12, 8. Dadurch wird den Formhälften die
volle Klemmkraft der Klemmen 80 übermittelt und da die Hebewinden von
den Formen ausgerückt sind, wird den Hebewinden oder dem Rahmen
keinerlei Klemmkraft übermittelt.
-
Flüssiges Harz wird dann in den von den beiden Schalen 17, 18 gebildeten
Hohlraum durch eine oder mehrere Öffnungen 23 oder 27 der Schalen
eingespritzt. Relativ niedriger Druck wird beim Einspritzen des Harzes
angewandt, zum Beispiel 2-10 bar, typischerweise 5 bar. Die Steife der Stützen
der Schalen reicht aus, um eine Verformung der Schalen 17, 18 während des
Einspritzens von Harz zu vermeiden. Die Qualität des Formvorgangs wird also
gewährleistet. Wenn die Form mit Harz gefüllt worden ist, lässt man das Harz
erhärten und die Hebewinden werden betätigt, um die zweite Formhälfte 12
anzuheben. Die Aufwärtsbewegung jedes Schlittens 15a-d wird an alle anderen
Schlitten über die Antriebsketten 60a-d und 70a-d, die Antriebswellen 65, 66
und die Zahnräder 62a-d, 68a-d und 73a-d übermittelt. Folglich wird die
zweite Formhälfte in einer waagerechten Stellung gehalten, auch wenn sie
während der Trennung der Formhälften an der ersten Hälfte kleben sollte, was
das Risiko einer Beschädigung der Formen bei der Trennung der beiden
Formhälften reduziert.