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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Abgasen und betrifft
spezifischer ein Verfahren zur Behandlung von Abgas, das aus einem Verbrennungsofen
einer Verbrennungsanlage, die mit dem Verbrennungsofen und einem Staubabscheider
ausgestattet ist, bei der Behandlung eines Abfallprodukts, das chlorhältiges Polymer
enthält, in der Verbrennungsanlage abgegeben wird und giftige, organische
Chlorverbindungen enthält, wie z.B. polychloriertes Dibenzo-p-dioxin, polychloriertes
Dibenzofuran und dergleichen, mit einem Katalysator zum Zersetzen und Entfernen der
giftigen, organischen Chlorverbindungen.
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Die Abgase einer Verbrennungsanlage zur Behandlung von industriellen oder
kommunalen Abfallprodukten enthalten giftige Substanzen, wie SOx, NOx, HCl,
Cyanogen und dergleichen, und es wurde nach Methoden zur Entfernung dieser giftigen
Substanzen geforscht, und unter dem Gesichtspunkt des Schutzes von Mensch und
Umwelt wurden diese giftigen Substanzen bereits entfernt. Die Forschungen nach dem
Verfahren zur Entfernung giftiger, organischer Chlorverbindungen, wie Dioxin, PCB,
Chlorphenol und dergleichen, die in sehr geringen Mengen im Abgas enthalten sind,
begannen jedoch erst vor kurzer Zeit. EST - Environment Science Technology, Vol. 22,
Nr. 5, Mai 1988, Seite 557-561, Washington, DC, US; P. Subbana et al.: "Catalytic
Oxidation of Polychlorinated Biphenyls in a monolithic Reactor System" - beschreibt ein
Verfahren zur Zerstörung von PCB bei Temperaturen zwischen 500 und 600ºC, unter
Verwendung von mit Edelmetallen oder Oxiden von Übergangsmetallen behandelten
Monolithträgern, die geringen Druckverlust hervorrufen. Ein in der Praxis anwendbares
Verfahren zum Entfernen der giftigen, organischen Chlorverbindungen bei tieferen
Temperaturen wurde jedoch noch nicht gefunden. Unter diesen giftigen, organischen
Chlorverbindungen ist eine als Dioxin bezeichnete Verbindung polychloriertes
Dibenzo-p-dioxin, das eine Di-, Tetra-, Penta- und Hexachlorverbindung und
dergleichen, entsprechend der Anzahl der Chloratome, umfaßt und eine große Anzahl
von mehr als 70 Isomeren aufweist. Speziell Tetrachlordibenzo-p-dioxin (hierin in der
Folge mit T&sub4;CDD abgekürzt) ist als giftigste Substanz bekannt. Außerdem ist Dioxin sehr
stabil, nicht wasserlöslich, und seine Wirkung als Gift verschwindet nicht
semipermanent. Deshalb nimmt Dioxin, aufgrund seiner Eigenschaft als starkes und
anhaltendes Gift, sehr starken Einfluß auf die Umwelt.
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Der Mechanismus der Dioxinbildung in einer Verbrennungsanlage besteht
wahrscheinlich in der Bildung von Dioxin als Nebenprodukt beim Erhitzen und
Zersetzen eines im Abfall enthaltenen, chlorhältigen Polymers in einem
Verbrennungsofen. Der Mechanismus wurde jedoch noch nicht vollständig aufgeklärt.
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Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Behandlung
eines Abfallprodukts bereitzustellen, das in der Lage ist, die Bildung von giftigen,
organischen Chlorverbindungen, wie Dioxin und dergleichen, bei der Verbrennung
verschiedener Abfallprodukte zu verhindern.
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Das Merkmal der vorliegenden Erfindung liegt in einem Verfahren zur
Behandlung eines Abgases, worin ein Abfallprodukt, das ein chlorhältiges Polymer
enthält, in einer Verbrennungsanlage, die mit einem Verbrennungsofen und
gegebenenfalls mit einem Staubabscheider ausgestattet ist, behandelt wird, umfassend
die Behandlung eines Abgases mit einem Katalysator, an der Stelle unmittelbar nach
Austritt des Abgases aus dem Verbrennungsofen, unter spezifisch limitierten
Bedingungen, um giftige, organische Chlorverbindungen, wie polychloriertes
Dibenzop- dioxin, polychloriertes Dibenzofuran und dergleichen, die im Abgas enthalten sind,
zu zersetzen und zu entfernen, wobei die spezifisch limitierten Bedingungen bedeuten,
daß die Reaktionstemperatur im Bereich von 250ºC bis 500ºC gehalten wird, die
Raumgeschwindigkeit (SV, "space velocity") des Abgases nicht mehr als 50.000 h&supmin;¹ und
die Menge an Abgas pro 1 m² Katalysatoroberfläche nicht mehr als 250 m³/h (bei der
Behandlungstemperatur) beträgt.
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Zum besseren Verständnis wird auf die beigelegten Abbildungen verwiesen,
worin:
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Fig. 1 eine grafische Darstellung zur Beschreibung des Zusammenhangs
zwischen AV (dem Verhältnis von Gasmenge (m³/h) zur Gesamtoberfläche (m²) des
Katalysators) und der Zersetzungsrate von polychlorierten Dibenzo-p-dioxinen (hierin in
der Folge als PCDDs abgekürzt) ist;
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Fig. 2 eine beschreibende Ansicht der Struktur eines bienenwabenförmigen
Gegenstands ist;
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Fig. 3 eine grafische Darstellung zur Beschreibung von Zusammenhängen
zwischen der Reaktionstemperatur der PCDDs und deren Zersetzungsrate ist;
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Fig. 4 eine grafische Darstellung zur Beschreibung von Zusammenhängen
zwischen der Veränderung der SV und dem Restanteil an PCDDs ist;
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Fig. 5 eine perspektivische Ansicht zur Beschreibung der Struktur eines Reaktors
ist;
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Fig. 6 eine beschreibende Ansicht einer Verbrennungsanlage ist;
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Fig. 7 eine grafische Darstellung zur Beschreibung der Veränderung der
Konzentration jeder PCDD-Komponente der PCDDs für den Fall, daß drei Reaktoren,
wovon jeder einen Formkörper enthält, auf dem Katalysator abgelagert ist, in Reihe
angeordnet sind, ist; und
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Fig. 8 eine grafische Darstellung zur Beschreibung der Veränderung der
Zersetzungsrate jeder PCDD-Komponente der PCDDs, die in drei in Reihe
angeordneten Reaktoren zersetzt werden, ist.
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Die Abkürzung in PCDDs, T&sub4;CDD, P&sub5;CDD, H&sub6;CDD, H&sub7;CDD und O&sub8;CDD in den
Figuren 7 und 8 haben folgende Bedeutung. PCDDs bedeutet polychlorierte Dibenzo-p-
dioxine; T&sub4;CDD bedeutet Tetrachlordibenzo-p-dioxin; P&sub5;CDD bedeutet
Pentachlordibenzo-p-dioxin; H&sub6;CDD bedeutet Hexachlordibenzo-p-dioxin; H&sub7;CDD
bedeutet Heptachlordibenzo-p-dioxin; und O&sub8;CDD bedeutet Oktachlordibenzo-p-
dioxin.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von giftigen,
organischen Chlorverbindungen, wie z.B. polychloriertes Dibenzo-p-dioxin,
polychloriertes Dibenzofuran und dergleichen, die in einem Abgas, das aus einem
Verbrennungsofen zur Behandlung von industriellen und kommunalen Abfallprodukten
abgegeben wird, enthalten sind, durch Behandeln des Abgases mit einem Katalysator.
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Die Reaktionstemperatur ist ein sehr wichtiger Faktor, und es ist notwendig, die
Reaktionstemperatur im Bereich von 250 - 500ºC zu halten. Halten der
Reaktionstemperatur in diesem Bereich kann einen Behandlungseffekt erzielen, der
jenem der Behandlung im sogenannten Direktverbrennungssytem überlegen ist. Bei
einer Reaktionstemperatur unter 250ºC ist die Entfernungseffizienz gering, und weiters
wird der Katalysator durch im Abgas enthaltene HCl und SOx in beträchtlichem Ausmaß
vergiftet, wodurch er sich schneller verschlechtert. Im Gegensatz dazu besteht bei einer
zu hohen Reaktionstemperatur das Risiko, daß der Katalysator seine Eigenschaften
ändert und es schwierig wird, den Katalysator über längere Zeit zu verwenden. Deshalb
wird die Reaktionstemperatur wünschenswerterweise nicht über 500ºC gehalten.
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Weiters ist es notwendig, daß die Menge an durch den Katalysator zu leitendem
Abgas nicht mehr als 250 m³/h (bei der Behandlungstemperatur) pro 1 m²
Katalysatoroberfläche beträgt. Falls die Menge an Abgas pro 1 m² Katalysatoroberfläche
250 m³/h (bei der Behandlungstemperatur) - übersteigt, verringert sich die
Entfernungseffizienz, und der Einsatz von solch kleinen Katalysatormengen ist für
praktische Zwecke nicht geeignet.
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Es ist notwendig, daß die Raumgeschwindigkeit (SV) des Abgases nicht mehr als
50.000 h&supmin;¹ beträgt. Falls die Raumgeschwindigkeit 50.000 h&supmin;¹ übersteigt, verringert sich
die Entfernungseffizienz. Nach unten hin ist die Raumgeschwindigkeit nicht speziell
limitiert. Falls die Raumgeschwindigkeit jedoch weniger als 2.000 h&supmin;¹ beträgt, muß eine
große Menge an Katalysator verwendet werden, und der Einsatz einer solch großen
Menge an Katalysator ist teuer.
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Der Druck ist nicht speziell limitiert, doch wird ein Druck im Bereich von 0,01
- 10 kg/cm² bevorzugt.
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In der vorliegenden Erfindung ist die Stelle, wo die zuvor beschriebene
Zersetzung und Entfernung von giftigen, organischen Chlorverbindungen, wie z.B.
Dioxin, dioxinbildende Substanzen und dergleichen, unter Verwendung eines
Katalysators stattfinden, nicht speziell limitiert, es wird jedoch aus nachfolgenden
Gründen bevorzugt, die giftigen, organischen Chlorverbindungen an einer Stelle zu
zersetzen und zu entfernen, bevor die giftigen, organischen Chlorverbindungen in den
Staubabscheider gelangen. Die Autoren der vorliegenden Erfindung erforschten den
Bildungszustand einer giftigen, organischen Chlorverbindung (hierin folgt eine Erklärung
unter Verwendung von Dioxin als typisches Beispiel für giftige, organische
Chlorverbindungen) in einer Verbrennungsanlage, um die Freisetzung von Dioxin aus
der Verbrennungsanlage zu verhindern. Als Ergebnis wurde entdeckt, daß Dioxin nicht
nur im Verbrennungsofen allein, sondern in großer Menge eher in einem gemeinsam
mit dem Verbrennungsofen in der Verbrennungsanlage angeordneten Staubabscheider
(im allgemeinen werden elektrische Staubabscheider verwendet) gebildet wird. D.h.,
eine Verbrennungsanlage umfaßt allgemein einen Verbrennungsofen, einen Kühlkanal,
einen Staubabscheider und dergleichen, und es wurde herausgefunden, daß unter den
Dioxinkonzentrationen in den Abgasen an Ein- und Auslaß jedes Bestandteils die
höchste Konzentration am Auslaß des Staubabscheiders vorliegt, und Dioxin nicht in
größeren Mengen am Auslaß des Verbrennungsofens im Abgas enthalten ist. Die
Ursache liegt wahrscheinlich darin, - daß die Hochtemperaturbedingungen im
Verbrennungsofen für die Bildungsreaktion von Dioxin nicht geeignet sind, daß ein aus
dem Verbrennungsofen austretendes Abgas im Kühlkanal auf eine Temperatur (ungefähr
300ºC), bei der die Bildungsreaktion von Dioxin leicht erfolgt, abgekühlt und das so
abgekühlte Abgas zur Entfernung von Staubbestandteilen in den Staubabscheider geführt
wird, und daß die Bildungsreaktion von Dioxin auf einer Strecke in diesem
Staubabscheider abläuft.
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Deshalb erfährt das Abgas die zuvor beschriebene Zersetzungs- und
Entfernungsbehandlung mit Katalysator genau an der Stelle, wo das Abgas aus dem
Verbrennungsofen austritt, wobei nicht nur Dioxin selbst, sondern auch dioxinbildende
Substanzen zersetzt und entfernt werden, was aus der zuvor beschriebenen Erkenntnis
klar hervorgeht. D.h., falls dioxinbildende Substanzen, die die thermischen
Zersetzungsprodukte von chlorhältigem Polymer enthalten, durch den Katalysator
geleitet werden, werden die dioxinbildenden Substanzen zu CO&sub2;, H&sub2;O, Cl&sub2;, HCl und
dergleichen zersetzt, wodurch, selbst wenn diese Zersetzungsprodukte in einen
Staubabscheider gelangen, kein Dioxin mehr gebildet wird. Außerdem kann das Dioxin,
selbst wenn eine kleine Menge Dioxin im Abfallprodukt enthalten ist oder eine sehr
kleine Menge Dioxin im Verbrennungsofen gebildet wird, mittels Leiten des Abgases
aus dem Verbrennungsofen durch den Katalysator zersetzt werden.
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Als Verfahren zur Zersetzung und Entfernung der dioxinbildenden Substanzen
sind ein Behandlungsverfahren vom sogenannten Direktverbrennungstyp worin eine
Hochtemperaturverbrennung erfogt; ein Adsorptionsverfahren unter Verwendung von
Aktivkohle und dergleichen; ein Waschverfahren unter Verwendung von Chemikalien;
und dergleichen bekannt.
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Unter diesen Verfahren ist das Behandlungsverfahren vom
Direktverbrennungstyp ein Verfahren, worin die zuvor beschriebene giftige, organische
Chlorverbindung während des Verbrennungsvorgangs vollständig oxidiert und zersetzt
wird, und es ist beim Behandlungsverfahren vom Direktverbrennungstyp notwendig,
daß eine hohe Temperatur von nicht unter 1.000ºC im praktischen Betrieb beibehalten
wird. Die Verbrennungstemperatur im Verbrennungsofen beträgt jedoch 800 - 900ºC,
weshalb es nötig ist, die Temperatur im Inneren des Verbrennungsofen weiter zu
erhöhen, oder einen Nachverbrennungsabschnitt einzurichten, um die giftige,
organische Chlorverbindung zu oxidieren und zu zersetzen. Falls die Temperatur im
Inneren des Verbrennungsofens jedoch erhöht wird, muß der Verbrennungsofen völlig
neu konstruiert werden, und außerdem wird die Asche der verbrannten Substanzen bei
einer Temperatur von über 900ºC geschmolzen, was die Wand des Verbrennungsofens
beschädigt. Andererseits kann sich im Stokerverbrennungsofen, der hauptsächlich als
Verbrennungsofen für kommunale Abfälle verwendet wird, leicht ein lokaler
Niedertemperaturabschnitt bilden, und es bedeutet ein effektives Verfahren, einen
Nachverbrennungsabschnitt darin einzurichten. Dieses Verfahren besitzt jedoch die
Nachteile, daß die Gesamtmenge an Abgas zunimmt und die laufenden Kosten, wegen
des für die Nachverbrennung verwendeten Brennstoffs, sehr stark ansteigen. Außerdem
verringert sich die Konzentration einer im Abgas enthaltenen, zu behandelnden
Substanz, wodurch notwendigerweise die Behandlungseffizienz sinkt. Andererseits ist
es beim Adsorptionsverfahren nötig, eine Behandlung zur Rückgewinnung der
verbrauchten Aktivkohle durchzuführen. Im Waschverfahren ist eine
Sekundärbehandlung der Ablauge notwendig. Außerdem sind diese
Sekundärbehandlungen sehr mühsam, wodurch das Adsorptions- und das
Waschverfahren als Verfahren zur Zersetzung und Entfernung der dioxinbildenden
Substanzen im Abgas nicht angewandt werden.
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Der in der vorliegenden Erfindung zu verwendende Katalysator ist nicht speziell
limitiert, jedoch wird in der vorliegenden Erfindung besonders wirksam ein
Oxidationskatalysator, bestehend aus einer Katalysatorzusammensetzung, umfassend
Komponente A und Komponente B, verwendet, wobei die Komponente A zumindest
ein Vertreter der Gruppe, bestehend aus einem Einkomponentenoxid und einem
Mehrkomponentenverbundoxid zumindest eines Metalls, ausgewählt aus der Gruppe Ti,
Si und Zr, und die Komponente B zumindest ein Vertreter der Gruppe, bestehend aus
den Metallen Pt, Pd, Ru, Mn, Cu, Cr, Fe und Oxiden dieser Metalle, ist. Diese
Katalysatoren werden als Katalysatoren besonders bevorzugt, die giftige, organische
Chlorverbindungen, wie die zuvor beschriebenen dioxinbildenden Substanzen, Dioxin
und dergleichen, über längere Zeit, in einer NOx, SOx, HCl, Halogengas, CO und
dergleichen enthaltenden Umgebung höchst wirksam zersetzen und entfernen können.
Als Oxidationskatalysator, der aus den zuvor beschriebenen Komponenten A und B
besteht, wird noch bevorzugter ein Katalysator verwendet, der aus einem binären
Verbundoxid aus TiO&sub2;-SiO&sub2; oder TiO&sub2;-ZrO&sub2; oder einem ternären Verbundoxid aus
TiO&sub2;-SiO&sub2;-ZrO&sub2; als Substrat und zumindest einem Vertreter der Gruppe, bestehend aus
den Metallen Pt, Pd, Ru, Mn, Cu, Cr, Fe und Oxiden dieser Metalle, wobei Metall und
Oxid auf dem Substrat abgelagert sind besteht.
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Das TiO&sub2;-SiO&sub2; oder TiO&sub2;-SiO&sub2;-ZrO&sub2; ergibt, aufgrund seiner besonderen
physikalischen Eigenschaften, bevorzugte physikalische Eigenschaften für den
resultierenden, fertigen Katalysator und dient gleichzeitig als Träger im fertigen
Katalysator.
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Das in der vorliegenden Erfindung vorzugsweise verwendete TiO&sub2;-SiO&sub2; ist eine
sogenannte feste Säure, die im einzelnen, das binäre Verbundoxid bildenden Oxid nicht
beobachtete, saure Eigenschaften aufweist, wie allgemein bekannt aus Kozo Tabe, J.
Catal., Vol. 35, 225-231 (1974), und weiters eine große Oberfläche besitzt. D.h., es ist
denkbar, daß TiO&sub2;-SiO&sub2; nicht nur eine Kombination von Titanoxid und Siliziumoxid ist,
sondern, da Titan und Silizium zu einem sogenannten binären Verbundoxid geformt
worden waren, auch seine besonderen physikalischen Eigenschaften zeigen kann. TiO&sub2;-
ZrO&sub2; oder TiO&sub2;-SiO&sub2;-ZrO&sub2; weist dadurch, daß Titan, Silizium und Zirkonium zu einem
binären oder ternären Verbundoxid, ähnlich wie TiO&sub2;-SiO&sub2;, geformt worden waren,
bevorzugte physikalische Eigenschaften auf.
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Der Einsatz von TiO&sub2;-SiO&sub2; oder TiO&sub2;-SiO&sub2;-ZrO&sub2; sind weiters deswegen von
Wert, da der Katalysator selbst sauer ist und eine bemerkenswert hohe
Säurebeständigkeit aufweist und über längere Zeit eine stabile Zersetzungs- und
Entfernungsleistung zeigt ohne durch die im zu behandelnden Gas enthaltenen
Schwefel-, Halogen- oder ähnliche Verbindungen beeinflußt zu werden. Außerdem wird
durch Verwendung von TiO&sub2;-SiO&sub2; oder TiO&sub2;-SiO&sub2;-ZrO&sub2; in diesem Katalysator dessen
Fähigkeit, das im zu behandelnden Gas enthaltene SO&sub2; zu SO&sub3; zu oxidieren, trotz der
Tatsache, daß ein Edelmetall als Katalysatorkomponente verwendet wird, sehr
herabgesetzt, und der Katalysator weist eine besondere Eigenschaft auf, d.h., er oxidiert
selektiv giftige, organische Chlorverbindungen, wie dioxinbildende Substanzen, Dioxin
und dergleichen. Solch geringe Fähigkeit, SO&sub2; zu oxidieren ist kommerziell von
bemerkenswertem Vorteil in dem Punkt, daß Wärmeaustausch ohne Aufwand bewirkt
und die Korrosion von Materialien, wie zuvor beschrieben, verhindert werden kann.
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Der Katalysator ist weiters deswegen von Wert, daß er, durch Einsatz von TiO&sub2;-SiO&sub2;
oder TiO&sub2;-SiO&sub2;-ZrO&sub2; mit großer Oberfläche, eine hohe Aktivität sogar bei niedrigen
Temperaturen, wie in dieser Beschreibung nachfolgend in den Beispielen beschrieben,
und sogar bei hoher Raumgeschwindigkeit hohe Zersetzungs- und Entfernungsleistung
aufweist. Der Katalysator der vorliegenden Erfindung ist weiters dadurch von Wert, daß
er leicht herstellbar ist. Deshalb kann der Katalysator beliebig geformt werden, wie z.B.
in Pellet-, Platten-, zylindrische, Gitter-, Bienenwaben-(Waben-)form und dergleichen.
Außerdem besitzt der Katalysator exzellente mechanische und physikalische
Eigenschaften, er weist zum Beispiel hohe Zerdrück-, Abrieb- und Fallfestigkeit und
dergleichen auf, und kann über lange Zeit stabil verwendet werden.
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Der zuvor beschriebene Katalysator mit exzellenten physikalischen
Eigenschaften, wie zuvor beschrieben, besitzt weiters exzellente Eigenschaften zur
Behandlung eines Abgases mit großen Mengen an Staub. D.h., im allgemeinen wird
bedingt durch die großen Mengen an Staub die Reaktion vom Bewegtbettyp verwendet.
Deshalb wird von dem zur Reaktion vom Bewegtbettyp zu verwendenden Katalysator
verlangt, daß er die zuvor beschriebenen, exzellenten, verschiedenen, physikalischen
Eigenschaften, besonders hohe Haltbarkeit, aufweist. Der Katalysator der vorliegenden
Erfindung besitzt eine befriedigend hohe Haltbarkeit.
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In der vorliegenden Erfindung können, zusätzlich zum
Mehrfachkomponentenverbundoxid, TiO&sub2;, SiO&sub2; oder ZrO&sub2; als Einkomponentenoxide
verwendet werden. Das binäre TiO&sub2;-SiO&sub2;-Verbundoxid oder ternäre TiO&sub2;-SiO&sub2;-ZrO&sub2;-
Verbundoxid ist einem Mischoxid, das durch bloßes Mischen der Einkomponentenoxide
jedes Metalls erhalten wird, hinsichtlich Aktivität, Säurebeständigkeit, Beibehaltung der
katalytischen Aktivität des resultierenden, fertigen Katalysators und hinsichtlich der die
Herstellung des Katalysators betreffenden, mechanischen Eigenschaften und dergleichen
deutlich überlegen. Das binäre TiO&sub2;-SiO&sub2;-Verbundoxid und das ternäre TiO&sub2;-SiO&sub2;-ZrO&sub2;-
Verbundoxid der vorliegenden Erfindung weisen besonders exzellente Eigenschaften
aut. Daher ist der zuvor beschriebene Katalysator, der den zuvor gestellten,
verschiedenen Ansprüchen gerecht wird, ein für die Industrie mehr vorteilhafter
Katalysator.
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Der Zersetzungs- und Entfernungskatalysator mit der katalytisch aktiven Substanz,
bestehend aus den zuvor beschriebenen Komponenten A und B, wird in der
vorliegenden Erfindung bevorzugt verwendet, und es ist eine charakteristische
Eigenschaft des Katalysators, eine große, spezifische Oberfläche zu besitzen, um seine
Aktivität sehr effektiv einzusetzen. Eine bevorzugte, spezifische Oberfläche sind 10
- 450 m²/g. Vorzugsweise besitzen die in vorliegender Erfindung bevorzugt verwendeten
TiO&sub2;-SiO&sub2;, TiO&sub2;-SiO&sub2;-ZrO&sub2; oder dergleichen eine spezifische Oberfläche von
zumindest 10 m²/g, und besonders bevorzugt bestehen TiO&sub2;-SiO&sub2; oder TiO&sub2;-SiO&sub2;-ZrO&sub2;
- berechnet als Oxid - aus 5 - 95 Mol-% TiO&sub2; und 95 - 5 Mol-% an SiO&sub2; alleine oder an
der Gesamtmenge von SiO&sub2; und ZrO&sub2; (auf der Basis von 100 Mol-% der Gesamtmenge
an TiO&sub2; und SiO&sub2; bzw. der Gesamtmenge von TiO&sub2;, SiO&sub2; und ZrO&sub2;). Auch in TiO&sub2;-
ZrO&sub2; wird bevorzugt, daß TiO&sub2;-ZrO&sub2; eine spezifische Oberfläche von zumindest 10
m²/g besitzt, und es wird besonders bevorzugt, daß TiO&sub2;-ZrO&sub2; - berechnet als Oxid
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aus 5 - 95 Mol-% TiO&sub2; und 95 - 5 Mol-% ZrO&sub2; (auf der Basis von 100 Mol-% der
Gesamtmenge an TiO&sub2; und ZrO&sub2;) bestehen.
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Obwohl TiO&sub2;-SiO&sub2;, TiO&sub2;-ZrO&sub2; oder TiO&sub2;-SiO&sub2;-ZrO&sub2; mit einer Zusammensetzung
außerhalb des zuvor beschriebenen Bereichs in der vorliegenden Erfindung verwendet
werden können, sind sie hinsichtlich der mechanischen Festigkeit des resultierenden
Katalysators etwas schlechter und nicht bevorzugt.
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Das in der vorliegenden Erfindung bevorzugterweise als Träger verwendete TiO&sub2;-
SiO&sub2;-Verbundoxid, und dergleichen, kann aus den folgenden Ti- und Si-Quellen
hergestellt werden. Die Ti-Quelle kann aus anorganischen Titanverbindungen, wie
Titanchlorid, Titansulfat und dergleichen; organischen Titanverbindungen, wie
Titanoxalat, Tetraisopropyltitanat und dergleichen; und dergleichen ausgewählt werden.
Die Si-Quelle kann aus anorganischen Siliziumverbindungen, wie kolloidaler
Kieselsäure, Wasserglas, Siliziumtetrachlorid, Silikagel und dergleichen; organischen
Siliziumverbindungen, wie Tetraethylsilikat und dergleichen; und dergleichen
ausgewählt werden. Diese Rohmaterialien enthalten manchmal eine sehr geringe
Menge an Verunreinigungen und Einschlüssen, jedoch dürfen diese Verunreinigungen
und Einschlüsse im Rohmaterial insofern enthalten sein, als sie keinen starken Einfluß
auf die Eigenschaften des resultierenden TiO&sub2;-SiO&sub2; haben.
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Als Verfahren zur Herstellung von TiO&sub2;-SiO&sub2; werden die folgenden Verfahren
bevorzugt.
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(1) Ein Verfahren, worin Titantetrachlorid mit Silikagel imprägniert wird und
das imprägnierte Titantetrachlorid bei einer Temperatur von 150 - 650ºC
wärmebehandelt wird, um das imprägnierte Titantetrachlorid zu zersetzen und TiO&sub2;-
SiO&sub2; zu bilden.
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(2) Ein Verfahren, worin Titantetrachlorid mit Kieselgel vermischt und
Ammoniak zugefügt wird, um einen Niederschlag zu bilden, der gewaschen, getrocknet
und danach bei einer Temperatur von 150 - 650ºC kalziniert wird.
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(3) Es wird eine wäßrige Lösung von Natriumsilikat zu Titantetrachlorid
zugegeben, um durch Reaktion von Titantetrachlorid mit Natriumsilikat einen
Niederschlag zu bilden, der der gewaschen, getrocknet und danach bei einer
Temperatur von 150 - 650ºC kalziniert wird.
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(4) Zu einer Wasser-Alkohol-Lösung von Titantetrachlorid wird
Tetraethylsilikat [(C&sub2;H&sub5;O)&sub4;Si] zugefügt, um eine Hydrolysereaktion von Titantetrachlorid
und Tetraethylsilikat und einen Niederschlag zu bilden, der gewaschen, getrocknet und
danach bei einer Temperatur von 150 - 650ºC kalziniert wird.
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(5) Es wird Ammoniak zu einer Wasser-Alkohol-Lösung von Titanoxychlorid
(TiOCl&sub2;) und Tetraethylsilikat zugefügt, um einen Niederschlag zu bilden, der
gewaschen, getrocknet und danach bei einer Temperatur von 150 - 650ºC kalziniert
wird.
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Unter den zuvor beschriebenen Verfahren ist das Verfahren unter Punkt (2)
besonders bevorzugt. Verfahren (2) wird konkret wie folgt durchgeführt. Die zuvor
beschriebenen Verbindungen als Ti- und Si-Quellen werden miteinander in einem
vorgegebenen Molverhältnis - berechnet als TiO&sub2; und SiO&sub2; - vermischt und das
erhaltene Gemisch zu Wasser zugefügt, um eine saure, wäßrige Lösung oder Sol zu
bilden, die Titan und Silizium jeweils in einer Konzentration von 0,01 - 1,0 g
- berechnet als Titanoxid oder Siliziumoxid - pro 1 l Lösung oder Sol enthält. Die saure,
wäßrige Lösung oder Sol wird auf einer Temperatur von 10 - 100ºC gehalten. Danach
wird wässeriger Ammokiak zur Neutralisierung unter Rühren zu der wäßrigen Lösung
oder Sol zugetropft und 10 - 180 min lang bei einem pH von 2 - 10 weitergerührt, um
ein Kopräzipitat aus einer Titan- und einer Siliziumverbindung zu bilden. Das
Kopräzipitat wird abfiltriert und der gesamte Rückstand gewaschen, bei einer
Temperatur von 80 - 140ºC 1 - 10 h lang getrocknet und danach bei einer Temperatur
von 150 - 650ºC 1 - 10 h lang kalziniert, um TiO&sub2;-SiO&sub2; zu ergeben. Als Alternative
kann ein Verfahren angewandt werden, worin eine vorgegebene Menge der zuvor
beschriebenen Verbindung als Siliziumquelle mit einer ausreichend großen Menge an
wässerigem Ammoniak zur Neutralisierung vermischt und zum resultierenden Gemisch
eine vorgegebene Menge der zuvor beschriebenen Verbindung als Titanquelle
zugetropft werden, um ein Kopräzipitat zu bilden, das auf dieselbe Weise, wie zuvor
beschrieben, behandelt wird, um TiO&sub2;-SiO&sub2; zu ergeben.
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Die Herstellung von TiO&sub2;-ZrO&sub2; oder TiO&sub2;-SiO&sub2;-ZrO&sub2; kann auf dieselbe Weise
wie TiO&sub2;-SiO&sub2; erfolgen. Die Zr-Quelle kann aus anorganischen und organischen Zr-
Verbindungen ausgewählt werden.
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D.h., eine Zr-Verbindung wird zusammen mit der zuvor beschriebenen Ti-
Verbindung alleine oder in Kombination mit Si-Verbindung auf dieselbe Weise, wie bei
der Herstellung von TiO&sub2;-SiO&sub2; oder TiO&sub2;-SiO&sub2;-ZrO&sub2; beschrieben, gehandhabt werden,
wobei TiO&sub2;-ZrO&sub2; oder TiO&sub2;-SiO&sub2;-ZrO&sub2; leicht hergestellt werden können. Vorzugsweise
liegt der Gehalt an Zr im TiO&sub2;-SiO&sub2;-ZrO&sub2; im Bereich bis zu 30 Gew.-% - berechnet als
ZrO&sub2; - auf der Basis der Gesamtmenge von TiO&sub2; + SiO&sub2; + ZrO&sub2;.
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Ein fertiger Katalysator kann nach dem hierin nachfolgend beschriebenen
Herstellungsverfahren für Katalysatoren, unter Verwendung von, beispielsweise, TiO&sub2;-
SiO&sub2; oder TiO&sub2;-SiO&sub2;-ZrO&sub2;, hergestellt nach dem zuvor beschriebenen Verfahren,
erhalten werden. D.h., das erhaltene TiO&sub2;-SiO&sub2; oder TiO&sub2;-SiO&sub2;-ZrO&sub2; wird mit einem
geeigneten Formhilfsmittel vermischt und das erhaltene Gemisch als Ganzes zusammen
mit einer geeigneten Menge Wasser geknetet, um ein homogenes Gemisch zu ergeben,
das durch einen Extruder zu einem zylindrischen Formkörper extrudiert wird, der
getrocknet und kalziniert wird, um einen Formkörper aus TiO&sub2;-SiO&sub2; oder TiO&sub2;-SiO&sub2;-
ZrO&sub2; zu erhalten.
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Als Formhilfsmittel können allgemein bekannte, organische Substanzen, wie
kristalline Zellulose, Methylzellulose, Polyethylenglykol, Polyvinylalkohol,
Polyacrylamid, Polyvinylacetat, Stärke und dergleichen, verwendet werden, die beim
Brennen zersetzt und oxidiert werden und entweichen. Weiters kann Säure verwendet
werden, um das Formen zu erleichtern. Die Säuren umfassen Mineralsäuren, wie
Schwefel-, Salpetersäure und dergleichen, und organische Säuren, wie Ameisen-, Essig-,
Oxalsäure und dergleichen. Zusätzlich können Glasfasern, Glaspulver und dergleichen
verwendet werden, um die festigkeit des resultierenden Katalysators zu erhöhen.
Außerdem kann TiO&sub2;-SiO&sub2; oder TiO&sub2;-SiO&sub2;-ZrO&sub2; im Gemisch mit einem Pulver, das
normalerweise als Träger dient, verwendet werden. Das Pulver umfaßt beispielsweise
Pulver aus Aluminiumoxid, Siliziumoxid, Siliziumaluminiumoxid, Bentonit,
Diatomeenerde, Titanoxid, Zirkoniumoxid, Titanphosphat, Magnesiumoxid,
Bariumoxid, Zinkoxid, Zinnoxid und dergleichen.
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Was die Gestalt des Formkörpers betrifft, kann eine beliebige Form gewählt
werden, z.B. Pellet-, Platten-, Bienenwaben-, Toroid-, Band-, Wellblechform und
dergleichen. Im allgemeinen kann der Formgegenstand mit solch optionaler Form durch
Extrusionsformen mittels eines Extruders erhalten werden. Alternativ dazu wird eine
Aufschlämmung von TiO&sub2;-SiO&sub2; oder TiO&sub2;-SiO&sub2;-ZrO&sub2; auf den zuvor beschriebenen,
normalen Träger geblasen, und der so behandelte Träger kann auf dieselbe Weise wie
im Fall der zuvor beschriebenen Formgegenstände gehandhabt werden. Der
entstandene grüne Formgegenstand wird bei einer Temperatur von 10 - 140ºC 1 - 48 h
lang getrocknet und danach kalziniert. Das Kalzinieren erfolgt im allgemeinen bei einer
Temperatur von nicht über 1.000ºC, vorzugsweise bei einer Temperatur von 200
- 900ºC, 1 - 10 h lang unter Luft- oder Luftstromatmosphäre.
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Eine weitere Katalysatorkomponente B, d.h. eine Edelmetallkatalysatorsubstanz
aus Pt, Pd, Ru oder dergleichen, oder ein Metall aus Mn, Cu, Cr, Fe oder dergleichen
oder sein Oxid, wird von dem zuvor beschriebenen Formkörper aus TiO&sub2;-SiO&sub2; oder
TiO&sub2;-SiO&sub2;-ZrO&sub2; getragen, der Pellet- oder andere Form besitzt, um einen fertigen
Katalysator zu erhalten. Als Katalysatorkomponente B werden vorzugsweise Metalle der
Gruppe VIII des Periodensystems verwendet.. Darunter werden Pt, Pd und Ru besonders
bevorzugt. Als Ausgangsmaterial der Katalysatorkomponente B werden Chloride,
Nitrate, Salze organischer Säuren, Edelmetallchlorsäuren, Kupferverbindungen und
dergleichen bevorzugt. Die Katalysatorkomponente B wird auf dem Formgegenstand
ausTiO&sub2;-SiO&sub2; oder TiO&sub2;-SiO&sub2;-ZrO&sub2; in einer Menge von 0,05 - 20 g, vorzugsweise 0,1
- 5 g und noch eher 0,3 - 3 g - berechnet als Metall - pro 1 l des Formgegenstands aus
TiO&sub2;-SiO&sub2; oder TiO&sub2;-SiO&sub2;-ZrO&sub2; getragen.
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Bei der Herstellung eines Katalysators für die vorliegende Erfindung ist die
Verwendung eines nichtionogenen Tensids vom Polyoxyethylentyp beim Aufbringen
der Katalysatorkomponenteauf den Träger sehr vorteilhaft. Falls ein nichtionogenes
Tensid vom Polyoxyethylentyp verwendet wird, wird eine geeignete Menge an Bläschen
erzeugt, um die wechselseitigen Kontaktstellen zwischen der wäßrigen Lösung der
Katalysatorkomponente, den Trägerteilchen und der Wand des Gefäßes zur
Katalysatorherstellung auszugleichen, wodurch die Katalysatorkomponente auf dem
Träger gleichmäßig mit hoher Reproduzierbarkeit getragen werden kann. Falls eine
Katalysatorkomponente B auf den Träger aufgebracht wird, wird die
Katalysatorkomponente B wirksam dispergiert und, wegen der geringen Permeabilität
des Tensids, auf der Oberfläche des Trägers als Katalysator-Overflächenschicht
abgelagert, wodurch ein Katalysator mit dem gewünschten Gehalt mit einer minimalen
Auftragmenge erhalten werden kann. Dies ist besonders bei der Herstellung von großen
Mengen Katalysator von Wert.
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In der vorliegenden Erfindung werden folgende Tenside verwendet.
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Polyethylenglykol HO (CH&sub2;CH&sub2;O)n H
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(worin n eine positive ganze Zahl zwischen 11 und 900 ist)
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Polyoxyethylenglykolalkylether RO (CH&sub2;CH&sub2;O)n H
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(worin R für eine Alkylgruppe mit 6 - 30 Kohlenstoffatomen steht und n eine
positive ganze Zahl zwischen 3 und 120 ist)
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Polyoxyethylen-polyoxypropylen-polyoxyethylenglykol
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HO (CH&sub2;CH&sub2;O)a (CH&sub2;CH&sub2;CH&sub2;O)b (CH&sub2;CH&sub2;O)c H
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(worin a, b und c positive ganze Zahlen von zumindest 1 sind und die Summe
von a+b+c = 20 - 400 ist)
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stickstoffhältige nichtionogene Tenside vom Tetronictyp, dargestellt durch die
allgemeine Formel
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(worin x&sub1; - x&sub4; und y&sub1; - y&sub4; positive ganze Zahlen von zumindest 1 sind und die
Summe von
x&sub1;+x&sub2;+x&sub3;+x&sub4;+y&sub1;+y&sub2;+y&sub3;+y&sub4; = 20 - 500 ist)
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Polyoxyethylenalkylarylether R&sub1; - O (C&sub2;H&sub4;O)n H
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(worin R&sub1; für eine Alkylgruppe mit 6 - 12 Kohlenstoffatomen steht und n eine
positive ganze Zahl zwischen 3 und 120 ist)
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Polyoxyethylenalkylester
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R-COO (C&sub2;H&sub4;O)n H oder R-COO (C&sub2;H&sub4;O)n -CH&sub2;CH&sub2;COO-R
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(worin R für eine Alkylgruppe mit 6 - 24 Kohlenstoffatomen steht und n eine
positive ganze Zahl zwischen 3 und 120 ist)
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Polyoxyethylenalkylamin der allgemeinen Formel
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(worin R für eine Alkylgruppe mit 6 - 30 Kohlenstoffatomen steht und n, n&sub1; und
n&sub2; positive ganze Zahlen zwischen 3 und 120 sind)
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Polyoxyethylenalkylamid der allgemeinen Formel
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(worin R für eine Alkylgruppe mit 6 - 30 Kohlenstoffatomen steht und n, n&sub1; und
n&sub2; positive ganze Zahlen zwischen 3 und 120 sind)
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Polyoxyethylensorbitanfettsäureester der allgemeinen Formel
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(worin R für eine Alkylgruppe mit 6 - 24 Kohlenstoffatomen steht und n eine
positive ganze Zahl zwischen 3 und 60 ist).
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Von diesen nichtionogenen Tensiden vom Polyoxyethylentyp werden jene mit
einem durchschnittlichen Molekulargewicht von nicht unter 500, besonders nicht unter
1.000, bevorzugt verwendet. Die nichtionogenen Tenside mit einem durchschnittlichen
Molekulargewicht von unter 500 besitzen hohe Permeabilität, und eine
Katalysatorkomponente (besonders eine Edelmetallkomponente) wird gleichmäßig auf
einem Träger, einschließlich des Inneren des Trägers, verteilt und getragen, wodurch
eine übermäßig große Menge der Katalysatorkomponente verwendet werden muß.
Dieses Tensid wird in einer Menge von 0,1 - 50 g, vorzugsweise 0,2 - 20 g, pro 1 l des
Trägers verwendet. Falls das Tensid einer wäßrigen Lösung der Katalysatorkomponente
zugefügt wird, wird dieses Tensid in solcher Menge verwendet, daß die entstehende
wäßrige Lösung 0,01 - 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,02 - 5 Gew.-%, des Tensids enthält.
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Der Träger mit der darauf abgelagerten Platin-, Palladium- oder
Rhodiumverbindung wird bei einer Temperatur von 30 - 200ºC, vorzugsweise 70
- 170ºC, getrocknet und danach einer Kalzinierung in Luft bei einer Temperatur von 300
- 700ºC, vorzugsweise 400 - 600ºC, oder einer Reduktionsbehandlung in
Wasserstoffgas oder in einem Gasgemisch aus Wasserstoff und Stickstoff bei einer
Temperatur von 150 - 600ºC, vorzugsweise 250 - 500ºC, unterzogen, wobei ein
fertiger Katalysator erhalten wird. Weiters kann ein fertiger Katalysator genauso erhalten
werden, falls der zuvor beschriebene Träger mit der darauf abgelagerten Platin-,
Palladium- oder Rhodiumverbindung durch eine Behandlung mit einem zu
behandelnden Abgas, statt der zuvor beschriebenen Hitzebehandlung in Luft oder
Behandlung mit Wasserstoffgas oder einem Gasgemisch aus Wasserstoff und Stickstoff,
aktiviert wird.
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Der Reaktortyp ist nicht speziell limitiert, jedoch können normale Reaktoren vom
Festbett-, Bewegtbett-, Fließbettyp und dergleichen verwendet werden.
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Abgas enthält eine große Menge an Staub, wodurch das Risiko, Verstopfungen zu
verursachen, besteht. Deshalb wird die Verwendung von Bienenwabenform als Gestalt
des Katalysators besonders bevorzugt, da Bienenwabenform leicht die
Lochöffnungsdimension entsprechend der Staubmenge steuern kann.
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D.h., bei großen Mengen Staub im Abgas ist der Druckverlust, sogar bei
Körnchen- oder Bienenwabenform des Katalysators, groß, falls das Durchgangsloch eine
kleine Querschnittsfläche aufweist, und dadurch ist die Höhe der gepackten Schicht bei
der praktischen Anwendung des Katalysators begrenzt.
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Außerdem kann das Durchgangsloch wegen der Akkumulation oder Fusion des
im Abgas enthaltenen Staubs, sogar bei Körnchen- oder Bienenwabenform des
Katalysators, verstopft werden, falls das Durchgangsloch eine kleine Querschnittsfläche
aufweist.
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Im Gegensatz dazu ist der Druckverlust im bienenwabenförmigen Katalysator
kleiner als im Körnchenkatalysator, und weiters kann im bienenwabenförmigen
Katalysator das Verstopfen des Durchgangslochs durch Akkumulation und Fusion von
Staub im Abgas verhindert werden, falls die Dimension des Querschnitts des
Durchgangslochs und das Öffnungsverhältnis geeignet ausgewählt werden.
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In der vorliegenden Erfindung sind der Äquivalentdurchmesser
(Äquivalentdurchmesser = (Querschnittsfläche des Durchgangslochs x 4) / innere
periphere Länge des Durchgangslochs) eines Durchgangslochs eines
Bienenwabenstrukturkörpers und das Öffnungsverhältnis davon vorzugsweise limitiert,
wodurch der Druckverlust abnimmt, Verstopfen des Durchgangslochs durch Staub
verhindert wird und giftige, organische Chlorverbindungen, wie Dioxin und
dergleichen, zersetzt und entfernt werden. In diesem Fall weist ein
Bienenwabenkatalysator, bestehend aus einem Bienenwabenstrukturkörper mit einem
Äquivalentdurchmesser von zumindest 2 mm und einem Öffnungsverhältnis von
zumindest 500%, bei der Behandlung eines Abgases mit großen Mengen Staub,
beispielsweise ein Abgas aus einem Verbrennungsofen, eine exzellente
Entfernungsleistung über lange Zeit auf.
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Falls der Äquivalentdurchmesser des Durchgangslochs weniger als 2 mm beträgt,
wird das Durchgangsloch leicht durch Staub verstopft und der Bienenwabenkatalysator
kann in der Praxis nicht verwendet werden. Die Obergrenze des
Äquivalentdurchmessers ist nicht speziell limitiert. Ein Bienenwabenkatalysator mit
einem 50 mm großen Äquivalentdurchmesser des Durchgangslochs kann die
Bedingung, daß die Gasmenge pro 1 m² Oberfläche des Katalysators nicht höher als
250 m³/h (bei der Behandlungstemperatur) sein soll, nicht erfüllen, weshalb der
Katalysator sehr schlechte Entfernungsleistung aufweist. Falls ein
Bienenwabenkatalysator ein kleineres Öffnungsverhältnis als 50% besitzt, ist der
Druckverlust im Katalysator groß, wird das Durchgangsloch leicht durch Staub verstopft,
und der Katalysator kann den Vorteil des Bienenwabenkatalysators nicht nützen. Die
Obergrenze des Öffnungsverhältnisses ist nicht speziell limitiert. Falls jedoch ein
Bienenwabenstrukturkörper mit einem höheren Öffnungsverhältnis als 90% hergestellt
werden soll, ist es nötig, die Wandstärke des Bienenwabenstrukturkörpers klein zu
halten, was eine gewisse Limitierung der Obergrenze des Öffnungsverhältnisses in
Hinblick auf die Festigkeit des Bienenwabenstrukturkörpers ergibt.
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Die folgenden Beispiele dienen zum Zwecke der Illustration dieser Erfindung
und sollen diese nicht einschränken.
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In den Beispielen wird die Analyse der PCDDs wie folgt durchgeführt.
(1) Verfahren zum Ziehen einer Abgasprobe:
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500 l einer Abgasprobe wurden bei einer Fließrate von 5 l/min nach einem
Verfahren gezogen, worin ein Probennahmerohr in einen Probennahmeabschnitt
eingeführt und mittels eines zylindrischen Filterpapiers Staub abgeschieden wird,
danach wird das so behandelte Abgas in einen Impinger-Satz (aus zwei Impingern mit
jeweils 100 ml Wasser, einem lmpinger mit 100 ml Diethylenglykol zusammen mit 100
ml Glasperlen und einem leeren Impinger) eingeleitet, mit Eiswasser abgekühlt und
danach in eine Schicht von Adsorptionsmittel (Amberlite XAD-2) geleitet.
(2) Extraktion:
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Der Rückstand, Diethylenglykollösung und Methanol und Benzol als
Waschflüssigkeiten werden vermischt und das resultierende Gemisch mit Benzol
extrahiert.
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Das zylindrische Filterpapier wird in 2n-HCl-Lösung (100 ml) eingetaucht, die
2n-HCl-Lösung zusammen mit dem zylindrischen Filterpapier in einem siedenden
Wasserbad 1 h lang erhitzt und die erhaltene 2n-HCl-Lösung mit Benzol extrahiert. Der
Rückstand wird luftgetrocknet, mit Benzol vermischt und in einem Soxhlet-Extraktor 24
h lang extrahiert.
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Das XAD-Harz wird zweimal, jeweils 30 min lang, mit Aceton und weitere zwei
Mal, jeweils 30 min lang, mit Benzol im Soxhlet extrahiert. Die extrahierte Aceton- und
Benzolschicht werden vereinigt, mit Wasser vermischt und danach die Benzolschicht
abgetrennt. Die wäßrige Schicht wird mit Benzol extrahiert.
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Alle extrahierten Benzolschichten werden vereinigt und der Benzollösung eine
innere Standardsubstanz zugefügt. Die so behandelte Benzollösung wird mit Alkali
gewaschen (0,1n-NaOH) und säurebehandelt (konz. H&sub2;SO&sub4;), danach mit Wasser
gewaschen, getrocknet und eingeengt. Die eingeengte Masse wird bis zu einem
Gesamtvolumen von 5 ml mit n-Hexan versetzt. Die erhaltene n-Hexanlösung wird für
die folgende Säulenreinigung verwendet.
(3) Säulenreinigung:
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Die unter dem zuvor beschriebenen Punkt (2) erhaltene Lösung wird mittels
einer Aluminiumoxidsäule auf folgende Weise fraktioniert. Die Probe wird mit 120 ml
n-Hexan behandelt, um Verunreinigungen zu entfernen, und danach durch die
Aluminiumoxidsäule, unter Verwendung von 70 ml eines Gemisches aus n-Hexan und
Dichlormethan (1:1), in Fraktionen von PCDDs und PCDFs (Abkürzung für
polychloriertes Dibenzofuran) fraktioniert. Die Eluate werden eingeengt und die
erhaltenen Konzentrate mittels HPLC gereinigt.
(4) HPLC:
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Die aus der Säulenchromatografie erhaltene PCDD-Fraktion wird eingeengt, die
eingeengte PCDD-Fraktion in Chloroform gelöst und die PCDD-Chloroformlösung in
eine Umkehrphasensystemsäule geleitet, um Fraktionen von T&sub4;CDD bis O&sub8;CDD
(Abkürzung für Oktachlordibenzo-p-dioxan) zu erhalten. Die Eluate werden mit n-
Hexan extrahiert und die n-Hexan-Lösung eingeengt. Falls es erforderlich ist, die zuvor
erhaltenen Fraktionen weiter zu reinigen, werden mittels HPLC unter Verwendung einer
Säule nach dem Normalphasensystem Fraktionen von T&sub4;CDD bis O&sub8;CDD erhalten. Die
Eluate werden eingeengt und mittels GC/MS analysiert.
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Die zuvor erhaltene PCDF-Fraktion wird derselben Behandlung wie die PCDD-
Fraktion unterzogen.
Beispiel 1
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Es wurde ein Zersetzungstest eines PCDD-hältigen Gases unter den in der
folgenden Tabelle 1 angegebenen Bedingungen durchgeführt, unter Verwendung eines
fertigen Katalysators, der durch Ablagerung von 1,5 g Pt (pro 1 l Katalysator) auf einem
Bienenwabenformgegenstand (siehe Fig. 2), bestehend aus einem Verbundoxid von Ti
und Si in einem Molverhältnis von TiO&sub2; : SiO&sub2; = 8,5 : 1,5, hergestellt wurde. Die
erhaltenen Ergebnisse sind in nachfolgender Tabelle 1 dargestellt.
Tabelle 1(a)
Bienenwabenformgegenstand
Versuch Nr.
Temp. (ºC)
Zersetzungsrate (%)
Auswertung
Sauerstoffkonzentration im Gas (%)
Konzentration der PCDDs am Einlaß (ng/Nm³)
Äquivalentdurchmesser des Durchgangslochs (mm)
Wandstärke (mm)
AV: Menge (m³/h) an Gas pro 1m² Katalysatoroberfläche
Tabelle 1 (b)
Bienenwabenformgegenstand
Versuch Nr.
Temp. (ºC)
Zersetzungsrate (%)
Auswertung
Sauerstoffkonzentration im Gas (%)
Konzentration der PCDDs am Einlaß (ng/Nm³)
Äquivalentdurchmesser des Durchgangslochs (mm)
Wandstärke (mm)
AV: Menge (m³/h) an Gas pro 1m² Katalysatoroberfläche
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Ein Zusammenhang zwischen AV und der Zersetzungsrate in %-Gas bei einer
Temperatur von 300ºC ist in Fig. 1 dargestellt.
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Wie in Tabelle 1 und Fig. 1 dargestellt, konnte bestätigt werden, daß eine gute
Zersetzungsrate in Wo erreicht werden konnte, indem die Behandlungstemperatur
zumindest auf 250ºC, die SV auf nicht höher als 50.000 h&supmin;¹ und AV auf nicht größer als
250 m³/h eingestellt wurden.
Beispiel 2
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Es wurde ein Zersetzungstest eines PCDD-hältigen Gases unter den nachfolgend
beschriebenen Bedingungen durchgeführt, unter Verwendung eines fertigen
Katalysators, der durch Ablagerung von 1,5 g Pt (pro 1 l Katalysator) auf einem
Bienenwabenformgegenstand (siehe Fig. 2), bestehend aus einem Verbundoxid von Ti
und Zr in einem Molverhältnis von TiO&sub2; : ZrO&sub2; = 7 : 3, mit einem
Äquivalentdurchmesser des Durchgangslochs von 2 mm und einer Wandstärke von 0,4
mm, hergestellt wurde. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 2
dargestellt.
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Bedingungen:
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Zusammensetzung des Gases: 1 00 ng/Nm³ PCDD in Luft (als Rest)
-
Raumgeschwindigkeit (SV): 20.000 h&supmin;¹
-
Temperatur: 350ºC, 400ºC und 450ºC
Tabelle 2
Versuch Nr.
Temperatur (ºC)
Zersetzungsrate (%)
Beispiel 3
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Derselbe Test wie in Beispiel 2 wurde unter Verwendung eines
Bienenwabenformgegenstands, bestehend aus einer Zusammensetzung von Ti, Si und
Zr in einem Molverhältnis von TiO&sub2; : SO&sub2; : ZrO&sub2; = 7 : 1,5 : 1,5, mit einem
Äquivalentdurchmesser des Durchgangslochs von 2 mm und einer Wandstärke von 0,4
mm, durchgeführt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 3
dargestellt.
Tabelle 3
Versuch Nr.
Temperatur (ºC)
Zersetzungsrate (%)
Beispiel 4
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Ein fertiger Katalysator, der durch Ablagerung von 2,0 g Pt (pro 1 l Katalysator)
auf einem Bienenwabenformgegenstand, bestehend aus einem Verbundoxid von Ti und
Si in einem Molverhältnis von TiO&sub2; : SO&sub2; = 8,5 : 1,5, mit einem
Äquivalentdurchmesser des Durchgangslochs von 2 mm und einer Wandstärke von 0,4
mm, hergestellt wurde, wurde in einem Abschnitt von einem Verbrennungsofen zu
einem Kühlkanal (an einer Stelle, bevor das Abgas in einen elektrischen
Staubabscheider strömt) einer Verbrennungsanlage für kommunale Abfälle eingebaut
und die Konzentration der PCDDs im Abgas an der Auslaßseite des elektrischen
Staubabscheiders gemessen (die vorliegende Erfindung). Vergleichsweise wurde der
zuvor beschriebene fertige Katalysator nicht eingebaut und die Konzentration der
PCDDs im Abgas an der Auslaßseite des elektrischen Staubabscheiders gemessen
(Vergleichsbeispiel). Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 4 dargestellt.
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Bedingungen:
-
Raumgeschwindigkeit (SV): 10.000 h&supmin;¹
-
Temperatur: 400ºC
Tabelle 4
Konzentration der PCDDs des elektrischen
im Abgas an der Auslaßseite Staubabscheiders (ng/Nm³)
Versuch Nr.
Vorliegende Erfindung
Vergleichsprobe
Beispiel 5
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Es wurde ein fertiger Katalysator, der durch Ablagerung von 1,5 g Pt (pro 1 l
Katalysator) auf einem Bienenwabenformgegenstand, bestehend aus einem Verbundoxid
von Ti und Si in einem Molverhältnis von TiO&sub2; : SiO&sub2; = 8,5 : 1,5, mit einem
Äquivalentdurchmesser des Durchgangslochs von 6 mm und einer Wandstärke von 1
mm, hergestellt wurde, verwendet und ein Zersetzungstest eines PCDD-hältigen Gases
bei variabler Temperatur, mit SV = 5.400 h&supmin;¹ und AV = 23 - 29 m³/h, durchgeführt. Die
erhaltenen Ergebnisse sind in Fig. 3 dargestellt. In Fig. 3 beschreibt die Gerade (A) die
Zersetzungsrate des Gases mit einer Konzentration der PCDDs von 10.000 - 12.000
ng/Nm³ am Einlaß eines Reaktors und die Gerade (B) die Zersetzungsrate des Gases mit
einer Konzentration der PCDDs von 1.100 - 1.400 ng/Nm³ am Einlaß des Reaktors.
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Als Vergleichsprobe wurde ein Bienenwabenformgegenstand mit derselben
Dimension, wie zuvor beschrieben, nur ohne darauf abgelagertem Katalysator
verwendet und ein Zersetzungstest des Gases unter Bedingungen von SB = 6.300 h&supmin;¹
und AV = 27 - 34 m³/h durchgeführt. Die erhaltenen Ergebnisse sind auch in Fig. 3
dargestellt.
Beispiel 6
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Es wurde ein Zersetzungstest eines PCDD-hältigen Gases unter variablen
Behandlungsbedingungen durchgeführt, unter jeweiliger Verwendung desselben
Bienenwabenformgegenstands (Bienenwabe L) mit darauf abgelagertem Katalysator wie
in Beispiel 5 und eines Bienenwabenformgegenstands (Bienenwabe S), hergestellt aus
demselben Verbundoxid, aus dem auch den Bienenwabenformgegenstand mit darauf
abgelagertem Katalysator aus Beispiel 5 aufgebaut ist, mit einem Äquivalentdurchmesser
des Durchgangslochs von 2,4 mm und einer Wandstärke von 0,4 mm. Die erhaltenen
Ergebnisse sind in Fig. 4 dargestellt.
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In Fig. 4 ist zu erkennen, daß in Bienenwabe L der Restanteil an PCDDs
gemeinsam mit der SV zunimmt, während in Bienenwabe S der Restanteil an PCDDs
bei zunehmender SV abnimmt.
Beispiel 7
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Es wurden 3 Reaktoren (siehe Fig. 5), wovon jeder in Beispiel 5 beschriebene
Formgegenstände mit darin abgelagertem Katalysator enthielt, so in der Abgasleitung
zwischen Verbrennungsofen 1 und Kühler 3 in einer in Fig. 6 dargestellten
Verbrennungsanlage in Reihe angeordnet, daß sie miteinander in Strömungsrichtung des
Gases verbunden waren. Die Variation der Konzentration jeder Komponente der PCDDs
am Auslaß jedes Reaktors ist in Fig. 7 dargestellt.
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Weiters ist die Variation der Zersetzungsrate jeder Komponente der PCDDs in
jedem Reaktor in Fig. 8 dargestellt.
Beispiel 8
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Ein Abgas wurde durch eine Abgasleitung zwischen dem Verbrennungsofen 1
und dem Kühler 3 einer in Fig. 6 dargestellten Verbrennungsanlage gesaugt, der
Äquivalentdurchmesser des Durchgangslochs und das Öffnungsverhältnis eines
Bienenwabenstrukturkörpers variiert und die Veränderung des Druckverlustes mit der
Zeit unter Bedingungen mit SV = 10.000 h&supmin;¹ und bei einer Temperatur von 300ºC
untersucht. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 5 dargestellt.
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Aus Tabelle 5 geht hervor, daß Verstopfung des Katalysators und der schnelle
Anstieg des Druckverlustes durch den im Abgas enthaltenen Staub verhindert werden
kann, falls der Äquivalentdurchmesser des Durchgangslochs zumindest 2,0 mm und das
Öffnungsverhältnis zumindest 50% betragen.
Tabelle 5
Druckverlust (mmH&sub2;O)
Versuch Nr.
Äquivalentdurchmesser des Durch gangslochs (mm)
Öffnungsverhältnis (%)
Nach Stunden
nicht weniger als 1.000
verstopft
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Wie zuvor beschrieben, können gemäß der vorliegenden Erfindung giftige,
organische Chlorverbindungen, wie Dioxin und dergleichen, oder die giftigen
Chlorverbindungen bildende Substanzen in einem Abgas, das aus einem
Verbrennungsofen austritt, effektiv zersetzt und die Bildung der giftigen, organischen
Chlorverbindungen im Staubabscheider verhindert werden. Deshalb kann die
Freisetzung von giftigen, organischen Chlorverbindungen aus einer Verbrennungsanlage
effektiv verhindert werden.
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Außerdem können gemäß vorliegender Erfindung giftige, organische
Chlorverbindungen bei niedriger Temperatur entfernt, weiters Abgas während des
Strömens vom Verbrennungsofen zum Staubabscheider abgekühlt und daher die
laufenden Kosten, die Kühl- und Installationskosten eingespart werden.
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Die vorliegende Erfindung beruht auch auf der Verwendung von hierin
beschriebenen Katalysatoren zur Entfernung von organischen Chlorverbindungen aus
dem Abgas des Verbrennungsofens.