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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
zur Herstellung von kristallinen Phosphatverbindungen mit
Schichtstruktur und sie bezieht sich insbesondere auf ein
Verfahren zur Herstellung von kristallinen
schichtenförmigen (geschichteten) Hydrogenphosphaten innerhalb einer
kurzen Zeitspanne in einem hohen Wirkungsgrad.
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Bisher wurden kristalline Hydrogenphosphat-Verbindungen
mit einer Schichtstruktur hergestellt beispielsweise (1)
durch Anwendung eines Rückfluß-Verfahrens [A. Clearfield
und J.A. Stynes, "J. Inorg. Nucl. Chem." 26, 117 (1964)]
oder (2) durch Anwendung eines
Fluorierungskomplex-Verfahrens [J.M. Troup und A. Clearfield "Inorganic Chemistry",
Band 16, Nr. 12, 3311 (1977)]. Bei dem Rückfluß-Verfahren
(1) werden die kristallinen Hydrogenphosphate hergestellt
durch 24- bis 100-stündiges Sieden von amorphem Phosphat
unter Rückfluß in konzentrierter Phosphorsäure. Das
Verfahren (1) erfordert die Verwendung eines großen
Überschusses an konzentrierter Phosphorsäure und eine lange
Zeitspanne zur Durchführung der Reaktion und es ist daher
für die industrielle Produktion wirtschaftlich nachteilig.
Bei dem Fluorierungskomplex-Verfahren (2) tritt ein
Sicherheitsproblem auf, weil schädlicher Fluorwasserstoff
verwendet wird.
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In der japanischen Patentpublikation JP Kokei Nr. 62-226
807 wurde bereits vorgeschlagen, kristallines
schichtenförmiges Zirkoniumhydrogenphosphat herzustellen durch
hydrothermische Synthese. Bei der hydrothermischen Synthese
ist die Anwendung einer hohen Temperatur und eines hohen
Druckes erforderlich und deshalb hat das vorgeschlagene
Verfahren den Nachteil, daß das für die Vorrichtung
verwendete Material gegen eine starke Säure, wie
Phosphorsäure, bei hoher Temperatur und hohem Druck beständig sein
muß, wenn das Verfahren in einem industriellen Maßstab
durchgeführt wird.
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Die kristallinen Hydrogenphosphate haben Eigenschaften wie
eine feste Säure und reagieren mit verschiedenen Kationen,
basischen Materialien, organischen Aminen und dgl.
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Es wurde bereits darüber berichtet, daß
Titanhydrogenphosphat und Zirkoniumhydrogenphosphat brauchbar (verwendbar)
sind als Adsorbens zum Adsorbieren von Cäsiumionen (ANS
Topical Meeting, Fuel Reprocessing and Waste Management
Proceedings 1984, Band II, Seiten 163-176). Die
Natriumnitrat-Abfallflüssigkeit aus der Wiederaufarbeitung von
verbrauchtem Kernbrennstoff, wie sie in Atomenergieanlagen
anfällt, enthält Cäsiumionen als hoch-radioaktiver Abfall
und deshalb muß bei der Beseitigung derselben das
Cäsiumion entfernt oder fixiert werden, beispielsweise durch
selektives Adsorbieren desselben. Nach den Angaben der
Erfinder sind jedoch Titanhydrogenphosphat und
Zirkoniumhydrogenphosphat als Adsorbens zur Entfernung von
Cäsiumionen aus einer solchen Abfallflüssigkeit nicht geeignet.
Titanhydrogenphosphat hat die Fähigkeit, Cäsiumionen zu
adsorbieren, es adsorbiert jedoch gleichzeitig
Natriumionen. Wegen der geringen Selektivität kann es daher nicht
selektiv und wirkungsvoll nur Cäsiumionen adsorbieren aus
einer radioaktives Material enthaltenden
Abfallflüssigkeit, die eine große Menge Natriumionen enthält, wie z.B.
die Natriumnitrat-Abfallfüssigkeit bei der
Wiederaufarbeitung von verbrauchtem Kernbrennstoff.
Zirkoniumhydrogenphosphat hat nur ein geringes Adsorptionsvermögen für
Cäsiumionen und ist daher in der Praxis nicht verwendbar.
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Ein Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
zur Herstellung von kristallinen schichtenförmigen
Hydrogenphosphaten
bereitzustellen, das innerhalb einer kurzen
Zeitspanne mit einem hohen Wirkungsgrad wirtschaftlich
durchgeführt werden kann.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, ein
Verfahren zur Herstellung von kristallinen, schichtenförmigen
Hydrogenphosphaten zu schaffen, die verwendbar sind als
Adsorbens oder anorganischer Ionenaustauscher oder auf die
Interkalation (Einlagerung, Einschluß) anwendbar sind.
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Ein anderes Ziel der Erfindung besteht darin, ein
Adsorbens zur Verfügung zu stellen, das in der Lage ist,
Cäsiumionen aus einer radioaktives Material enthaltenden
Abfallflüssigkeit selektiv und wirkungsvoll zu adsorbieren.
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Diese und weitere Ziele der vorliegenden Erfindung gehen
aus der nachfolgenden Beschreibung hervor.
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Es wurde nun gefunden, daß kristalline, schichtenförmige
Hydrogenphosphate wirksam innerhalb einer sehr kurzen
Zeitspanne hergestellt werden können durch Einblasen von
Wasserdampf in ein Reaktionssystem, in dem eine
tetravalente Metallverbindung und eine Phosphorsäure-Quelle, z.B.
Phosphorsäure oder ihr Salz, miteinander gemischt und bei
erhöhter Temperatur miteinander umgesetzt werden.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein
Verfahren zur Herstellung eines kristallinen
schichtenförmigen Hydrogenphosphats, das umfaßt die Umsetzung einer
tetravalenten Metallverbindung und einer Phosphorsäure-
Quelle bei einer erhöhten Temperatur unter Einführung von
Wasserdampf in das Reaktionssystem.
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Die kristallinen schichtenförmigen Hydrogenphosphate sind
Verbindungen, die Kristallisationswasser enthalten. Es
wird angenommen, daß der Grund dafür, warum die
gewünschten Verbindungen innerhalb einer kurzen Zeitspanne
gebildet
werden, der ist, daß das Reaktionsprodukt als Folge
der Einführung von Wasserdampf in das Reaktionssystem von
außen während der Reaktion zwischen der tetravalenten
Metallverbindung und der Phosphorsäure-Quelle und als Folge
der Durchführung der Reaktion in der
Wasserdampf-Atmosphäre in einen Zustand übergeht, in dem es leicht
Kristallisationswasser aufnimmt. Da die Reaktion leicht
abläuft, ist auch erfindungsgemäß die Verwendung einer
großen Menge der Phosphorsäure-Quelle, wie sie bei einem
konventionellen Verfahren erforderlich ist, nicht nötig
und dadurch wird der Wirkungsgrad stark verbessert. So
kann beispielsweise nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
die Herstellung von kristallinen schichtenförmigen
Hydrogenphosphaten erzielt werden durch etwa 3- bis etwa 5-
stündige Reaktion, während bei dem konventionellen
Rückfluß-Verfahren eine Reaktionszeit von 24 bis 100 h, in der
Regel etwa 48 h, erforderlich ist. Außerdem entspricht die
in dem erfindungsgemäßen Verfahren erforderliche
Phosphorsäure-Quelle höchstens etwa dem 2,5-fachen der Menge
an tetravalenter Metallverbindung, ausgedrückt durch das
Molverhältnis P&sub2;O&sub5;/MO&sub2;, worin MO&sub2; ein tetravalentes
Metalloxid darstellt, während bei dem konventionellen Rückfluß-
Verfahren ein großer Überschuß an konzentrierter
Phosphorsäure, nämlich Phosphorsäure in einer Menge von mehr als
dem 10-fachen der Menge der tetravalenten
Metallverbindung, ausgedrückt durch das Molverhältnis P&sub2;O&sub5;/MO&sub2;,
erforderlich ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren bietet den weiteren
Vorteil, daß es kristallines, schichtenförmiges
Cer(IV)bis (hydrogenphosphat) dihydrat der Formel Ce(HPO&sub4;)&sub2;.2H&sub2;O
mit einem Schichtabstand (Abstand zwischen den Schichten)
von bis zu 18,0 Å (1,80 nm) liefern kann, das nach
konventionellen Verfahren nicht erhalten werden kann. Das
nach konventionellen Verfahren hergestellte bekannte
kristalline schichtenförmige Cerhydrogenphosphat ist eine
Verbindung der Formel Ce(HPO&sub4;)&sub2;.1,33 H&sub2;O und der
Schichtabstand beträgt 15,9 Å (1,59 nm).
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Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
kristallinen schichtenförmigen Hydrogenphosphate sind
geeignet für die Verwendung als Adsorbens, als anorganischer
Ionenaustauscher und für die Interkalation (Einlagerung).
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Es wurde auch gefunden, daß unter den kristallinen
schichtenförmigen Hydrogenphosphaten das Cerhydrogenphosphat,
insbesondere das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellte Cerhydrogenphosphat, einen großen Schichtabstand
und die ausgezeichnete Fähigkeit besitzt, Cäsiumionen
selektiv zu adsorbieren.
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Die Fig. 1 zeigt ein Röntgenbeugungsdiagramm von
kristallinem schichtenförmigem Cerhydrogenphosphat
Ce(HPO&sub4;)&sub2;.2H&sub2;O, das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt worden ist;
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die Fig. 2 zeigt ein Röntgenbeugungsdiagramm von
kristallinem schichtenförmigem Cerhydrogenphosphat Ce(HPO&sub4;)&sub2;.0,33
H&sub2;O, das durch Trocknen des nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren erhaltenen Produkts bei einer hohen Temperatur
(180ºC) erhalten wurde; und
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die Fig. 3 zeigt ein Röntgenbeugungsdiagramm von
kristallinem schichtenförmigem Zirkoniumhydrogenphosphat
Zr(HPO&sub4;)&sub2;.H&sub2;O, das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt worden ist.
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Zu Beispielen für die in dem erfindungsgemäßen Verfahren
als Ausgangsmaterial verwendeten tetravalenten
Metallverbindungen gehören die Oxide, Hydroxide, Carbonate,
Sulfate, Nitrate, Chloride und dgl. mindestens eines
Metallelements, ausgewählt aus der Gruppe, die besteht aus Cer
und den Metallelementen der Gruppe IV der Periodischen
System der Elemente, wie Titan, Zirkonium, Hafnium,
Germanium, Zinn und Blei. Die Metallverbindungen können allein
oder in Form einer Mischung derselben verwendet werden.
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Zu Beispielen für die in dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendeten Phosphorsäure-Quellen gehören Phosphorsäure
(wie handelsübliche 85 %ige Phosphorsäure) und Phosphate,
z.B. Ammoniumphosphat und ein Alkalimetallphosphat, z.B.
Natriumphosphat oder Kaliumphosphat. Diese Verbindungen
können allein oder in Form einer Mischung verwendet
werden.
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Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt die
Herstellung von kristallinen schichtenförmigen Hydrogenphosphaten
durch Mischen der tetravalenten Metallverbindung mit der
Phosphorsäure-Quelle und die Umsetzung derselben bei einer
erhöhten Temperatur, beispielsweise bei einer Temperatur
von 80 bis 300ºC, insbesondere von 100 bis 300ºC, für 2
bis 10 h, insbesondere 3 bis 6 h, in Gegenwart von
Wasserdampf, der in das Reaktionssystem eingeblasen wird. Wenn
kein Wasserdampf in das Reaktionssystem eingeführt wird,
führt eine Reaktionszeit von nur 3 bis 5 h zu keinerlei
Reaktion oder sie ergibt nicht das gewünschte Produkt.
Nach Beendigung der Reaktion wird das Reaktionsprodukt in
der Regel mit Wasser gewaschen und bei einer Temperatur
zwischen Raumtempeatur und etwa 300ºC, insbesondere bei
einer niedrigen Temperatur, beispielsweise bei einer
Temperatur unterhalb etwa 60ºC, getrocknet.
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Es können zwei unterschiedliche Reaktionsarten angewendet
werden, je nach Art der verwendeten tetravalenten
Meallverbindungen. Eine davon ist ein Verfahren, bei dem ein
Oxid, Hydroxid oder Carbonat von Cer oder eines
Metallelements der Gruppe IV des Periodischen Systems der Elemente
oder eine Mischung davon als tetravalente Metallverbindung
verwendet wird, mit Phosphorsäure gemischt wird,
Wasserdampf
in das Reaktionssystem eingeblasen wird und die
Komponenten unter Erhitzen in Gegenwart von Wasserdampf
miteinander umgesetzt werden.
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Ein anderes Verfahren ist anwendbar auf den Fall, bei dem
die verwendete tetravalente Metallverbindung in Wasser
löslich ist, d.h. ein Halogenid oder wasserlösliches Salz,
beispielsweise ein Sulfat oder Nitrat, von Cer oder eines
Metallelements aus der Gruppe IV des Periodischen Systems
der Elemente oder eine Mischung davon darstellt. In diesem
Falle wird als Phosphorsäure-Quelle Phosphorsäure oder ein
wasserlösliches Phosphat, wie Natrium-, Kalium- oder
Ammoniumphosphat, verwendet. Eine wäßrige Lösung der
tetravalenten Metallverbindung und eine wäßrige Lösung der
Phosphorsäure-Quelle werden unter Rühren bei Raumtemperatur
oder bei einer erhöhten Temperatur unterhalb des
Siedepunktes von Wasser miteinander gemischt, der resultierende
gelartige Niederschlag wird durch Filtrieren oder
Zentrifugieren abgetrennt und der Reaktion unterworfen unter
Erhitzen in Gegenwart von Wasserdampf, der in das
Reaktionssystem eingeblasen wird.
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In beiden Fällen beträgt das Molverhältnis der
Ausgangsmaterialien, die der Reaktion in einer Wasserdampfatmosphäre
unterworfen werden, nämlich das Molverhältnis zwischen der
Phosphorsäure-Quelle und der tetravalenten
Metallverbindung, vorzugsweise 0,5:1,0 bis 2,5:1,0, ausgedrückt durch
P&sub2;O&sub5;/MO&sub2;, worin M ein tetravalentes Metallelement und MO&sub2;
ein tetravalentes Metalloxid darstellen. Die Verwendung
der Ausgangsmaterialien in Mengen außerhalb des
obengenannten Bereiches ist unwirtschaftlich, da dann, wenn das
Molverhältnis weniger als 0,5 beträgt, die tetravalente
Metallverbindung in nicht-umgesetzter Form in einer großen
Menge zurückbleibt, und da dann, wenn das Molverhältnis
mehr als 2,5 beträgt, eine überschüssige Menge der
Phosphorsäure-Quelle zurückbleibt. Insbesondere liegt das
Molverhältnis
innerhalb des Bereiches von 1,0:1,0 bis
2,0:1,0, ausgedrückt als P&sub2;O&sub5;/MO&sub2;.
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Die Menge oder Fließgeschwindigkeit des in das
Reaktionssystem eingeführten Wasserdampfes unterliegt keinen
speziellen Beschränkungen. Die Einführung von Wasserdampf
erfolgt in der Regel durch Einblasen von Wasserdampf von
außen her in den Kopfraum über der Reaktantenmischung in
einem Reaktor. Vorzugsweise wird Wasserdampf, der auf eine
Temperatur mit dem gleichen Wert wie die
Reaktionstemperatur erhitzt worden ist, in das Reaktionssystem eingeführt,
um die Reaktionstemperatur nicht herabzusetzen. Die
Einführung von Wasserdampf ist nicht notwendigerweise in
einer frühen Stufe der Reaktion erforderlich. In der Stufe
nach dem Verdampfen von freiem Wasser aus der Mischung der
Reaktanten ist es jedoch erforderlich, Wasserdampf in das
Reaktionssystem einzuführen. Natürlich kann die Einführung
von Wasserdampf auch immer während der gesamten
Reaktionsdauer erfolgen. Vorzugsweise wird die Einführung von
Wasserdampf kontinuierlich durchgeführt, sie kann aber auch
intermittierend in geeigneten Zeitabständen durchgeführt
werden.
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Als kristalline schichtenförmige Hydrogenphosphate bekannt
sind beispielsweise die folgenden Verbindungen:
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Ti(HPO&sub4;)&sub2; H&sub2;O (Schichtabstand 7,6 Å)
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Ti(HPO&sub4;)&sub2; H&sub2;O (Schichtabstand 11,6 Å)
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Zr(HPO&sub4;)&sub2; H&sub2;O (Schichtabstand 7,6 Å)
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Zr(HPO&sub4;)&sub2; H&sub2;O (Schichtabstand 12,2 Å)
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Hf(HPO&sub4;)&sub2; H&sub2;O (Schichtabstand 7,6 Å)
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Sn(HPO&sub4;)&sub2; H&sub2;O (Schichtabstand 7,8 Å)
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Pb(HPO&sub4;)&sub2; H&sub2;O (Schichtabstand 7,8 Å)
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Ce(HPO&sub4;)&sub2; 1.33H&sub2;O (Schichtabstand 15,9Å)
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Erfindungsgemäß können diese bekannten kristallinen
Verbindungen innerhalb eines verkürzten Zeitraums mit einem
verbesserten Wirkungsgrad hergestellt werden, verglichen
mit konventionellen Verfahren.
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Außerdem liefert das erfindungsgemäße Verfahren leicht ein
kristallines schichtenförmiges Cerhydrogenphosphat mit
einem großen Schichtabstand, nämlich kristallines,
schichtenförmiges Cer(IV)bis(hydrogenphosphat)dihydrat der
Formel Ce(HPO&sub4;)&sub2;.2H&sub2;O mit einem Schichtabstand von 18,0 Å.
Diese Verbindung kann natürlich nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren auf wirksame Weise innerhalb eines kurzen
Zeitraums hergestellt werden.
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Die kristallinen schichtenförmigen
Hydrogenphosphat-Verbindungen haben Eigenschaften wie eine feste Säure und
haben auch eine Schichtstruktur. Daher können sie unter
Ausnutzung dieser Eigenschaften als Adsorbens oder
anorganischer Ionenaustauscher oder für die Interkalation
(Einlagerung, Einschluß) verwendet werden. Insbesondere
kristallines schichtenförmiges
Cer(IV)bis(hydrogenphosphat)dihydrat hat einen sehr großen
Schichtabstand und ist daher geeignet, Materialien mit
einer größeren Größe zu adsorbieren als andere kristalline
schichtenförmige Hydrogenphosphat-Verbindungen.
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Die Erfinder der vorliegenden Erfindung haben
Untersuchungen durchgeführt in bezug auf die Eigenschaften der
kristallinen schichtenförmigen Hydrogenphosphatverbindungen
und sie haben gefunden, daß die Cersalze einschließlich
Cer(IV)bis(hydrogenphosphat)dihydrat [Ce(HPO&sub4;)&sub2; 2H&sub2;O],
hergestellt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, eine
ausgezeichnete Fähigkeit haben, Cäsiumionen selektiv zu
adsorbieren. Da kristallines schichtenförmiges
Cerhydrogenphosphat, insbesondere das Dihydrat, eine
ausgezeichnete Selektivität für Cäsiumionen hat und selektiv und
wirksam Cäsiumionen auch in Gegenwart einer großen Menge
von Natriumionen adsorbieren kann, kann es wirkungsvoll
verwendet werden für die Behandlung einer radioaktives
Material enthaltenden Abfallflüssigkeit, die eine große
Menge Natriumionen enthält, wie z.B eine Natriumnitrat-
Abfallflüssigkeit aus der Wiederaufarbeitung von
verbrauchtem Kernbrennstoff.
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Der Grund dafür, warum das kristalline schichtenförmige
Cerhydrogenphosphat ein ausgezeichnetes seletives
Cäsiumionen-Adsorptionsvermögen hat im Gegensatz zu anderen
kristallinen schichtenförmigen Hydrogenphosphaten ist
derzeit noch nicht geklärt, es wird jedoch angenommen, daß er
beruht auf dem unterschiedlichen Kationenaustauschvermögen
als anorganischer Ionenaustauscher zwischen Cer und
anderen Metallen, wie Titan und Zirkonium, und dem Unterschied
in bezug auf die Fähigkeit, Cäsiumionen zwischen den
Schichten einzulagern. Es wird auch angenommen, daß ein
großer Faktor, der zu einem unterschiedlichen
Ionenadsorptionsvermögen gegenüber den anderen kristallinen
schichtenförmigen Hydrogenphosphaten führt, der ist, daß das
Cersalz einen größeren Abstand zwischen den Schichten
(Schichtabstand) aufweist als andere.
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Das kristalline schichtenförmige Cerhydrogenphosphat der
Formel Ce(HPO&sub4;)&sub2;.xH&sub2;O, worin x für eine Zahl von 0 bis 2
steht, kann als Cäsiumionen-Adsorbens verwendet werden. Je
größer der Schichtabstand ist, um so höher ist das
selektive Cäsiumionen-Adsorptionsvermögen. Kristallines
schichtenförmiges Cer-bis(hydrogenphosphat)dihydrat der Formel
Ce(HPO&sub4;)&sub2;.2H&sub2;O ist besonders bevorzugt.
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Das kristalline schichtenförmige Cerhydrogenphosphat kann
allein oder in Form einer Mischung davon als Cäsiumionen-
Adsorbens verwendet werden und es weist ein
ausgezeichnetes Cäsiumionen-Adsorptionsvermögen auf. Das kristalline
schichtenförmige Cerhydrogenphosphat kann auch in
Kombination mit anderen kristallinen schichtenförmigen
Hydrogenphosphaten verwendet werden, wodurch eine erhöhte Menge an
Cäsiumionen adsorbiert werden kann.
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Entsprechend dem Verwendungszweck oder der
Verwendungssituation wird in geeigneter Weise festgelegt, ob das
kristalline schichtenförmige Cerhydrogenphosphat allein oder
in Kombination mit anderen kristallinen
Hydrogenphosphatverbindungen verwendet wird. Das heißt, die
einzelne Verwendung des kristallinen schichtenförmigen
Cerhydrogenphosphats ist überlegen in bezug auf die
Selektivität für Cäsiumionen und deshalb ist sie geeignet für
die Entfernung von Cäsiumionen aus einer radioaktives
Material enthaltenden Abfallflüssigkeit, die eine geringe
Menge Cäsiumionen zusammen mit einer großen Menge
Natriumionen enthält. Die kombinierte Verwendung mit anderen
kristallinen schichtenförmigen Hydrogenphosphaten ist
geeignet für die Behandlung einer Abfallflüssigkeit, die
Cäsiumionen in einer verhältnismäßig hohen Konzentration
enthält, da die Menge der adsorbierten Cäsiumionen
synergistisch ansteigt und größer ist als die Einzelverwendung
sowohl des Cersalzes als auch der anderen Metallsalze, die
miteinander kombiniert werden sollen, obgleich die
Selektivität für Cäsiumionen geringer ist als bei der
Einzelverwendung.
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Wenn ein Gemisch aus dem Cerhydrogenphosphat und anderen
Hydrogenphosphaten als Cäsiumionen-Adsorbens verwendet
wird, ist es bevorzugt, daß der Gehalt an
Cerhydrogenphosphat in der Mischung mindestens 50 Gew.-% beträgt. Wenn
der Gehalt an dem Cerhydrogenphosphat weniger als 50 Gew.-
% beträgt, nehmen sowohl das selektive
Cäsiumionen-Adsorptionsvermögen als auch die
Cäsiumionen-Adsorptionskapazität ab.
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Beispiele für die anderen kristallinen schichtenförmigen
Hydrogenphosphate, die zusammen mit dem
Cerhydrogenphosphat verwendet werden, sind Titanhydrogenphosphat der
Formel Ti(HPO&sub4;)&sub2;.xH&sub2;O, worin x = 0 bis 2,
Zirkoniumhydrogenphosphat der Formel Zr(HPO&sub4;)&sub2;.xH&sub2;O, worin x = 0 bis 2,
Aluminiumhydrogenphosphat und andere tetravalente
Metallhydrogenphosphate. Die Titan-, Zirkonium- und
Aluminiumsalze sind bevorzugt.
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Das als Cäsiumionen-Adsorbens verwendete kristalline
schichtenförmige Cerhydrogenphosphat kann ein solches
sein, wie es nach irgendeinem beliebigen Verfahren
hergestellt worden ist, solche, die nach dem vorstehend
beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt worden
sind, werden jedoch bevorzugt verwendet. Die Titan-,
Zirkonium- uind anderen tetravalenten
Metallhydrogenphosphate, die als Cäsiumionen-Adsorbens verwendet werden,
können ebenfalls nach dem obengenannten erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellt werden.
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Das kristalline schichtenförmige Aluminiumhydrogenphosphat
hat eine Strukturformel, die von derjenigen der
tetravalenten Metallhydrogenphosphate verschieden ist, da
Aluminium trivalent ist. Ein repräsentatives Beispiel für das
kristalline, schichtenförmige Aluminiumhydrogenphosphat,
das in dem erfindungsgemäßen Adsorbens verwendet wird, ist
Aluminiumdihydrogentriphosphat der Formel AlH&sub2;P&sub3;O&sub1;&sub0;.2H&sub2;O.
Es ist im Handel erhältlich. Es kann auch nach dem
Verfahren hergestellt werden, wie es in der japanischen
Patentpublikation Kokoku Nr. 51-560 beschrieben ist.
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Das kristalline schichtenförmige Cerhydrogenphosphat und
die anderen Hydrogenphosphate werden in der Regel in Form
von feinen Pulvern erhalten. Dementsprechend wird die
Adsorptionsbehandlung einer radioaktives Material
enthaltenden Abfallflüssigkeit durchgeführt beispielsweise durch
Zugabe des feinen Pulvers zu der Abfallflüssigkeit und
Abfiltrieren des Pulvers nach Beendigung der Adsorption. Das
kristalline schichtenförmige Cerhydrogenphosphat-Pulver
oder eine Pulvermischung desselben mit anderen
Hydrogenphosphaten kann mit einem geeigneten Bindemittel gemischt
und zu der gewünschten Gestalt geformt werden, um eine
leichte Handhabung zu erzielen. Das verwendete Bindemittel
kann irgendeines der organischen und anorganischen
Bindemittel sein, vom Standpunkt der Strahlungsbeständigkeit
aus betrachtet sind jedoch anorganische Bindemittel, wie
Wasserglas, Silicasol und Aluminiumoxid-Sol bevorzugt.
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Die Beseitigung des für die
Cäsiumionen-Adsorptionsbehandlung verwendeten Adsorbens kann nach einem Verfahren
erfolgen, das allgemein bekannt ist als radioaktives Cäsium-
Beseitigungsverfahren, beispielsweise durch Einschließen
in Glas, wobei das Adsorbens bei einer Temperatur oberhalb
1000ºC wärmebehandelt wird, um es als Phosphatglas zu
verfestigen.
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Die vorliegende Erfindung wird anhand der folgenden
Beispiele näher beschrieben und erläutert, in denen alle
Prozentsätze, wenn nichts anderes angegeben ist, auf das
Gewicht bezogen sind. Es ist selbstverständlich, daß die
vorliegende Erfindung nicht auf die Beispiele beschränkt
ist.
Beispiel 1
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In einem Porzellantiegel wurden 19,5 g Ceroxid
(garantierte Reagensqualität mit 99 % CeO&sub2;) und 31,2 g 85 %ige
Phosphorsäure gründlich miteinander gemischt
(Molverhältnis P&sub2;O&sub5;/CeO&sub2; = 1,2/1,0). Der die resultierende
Mischung enthaltende Tiegel wurde in einen bei 180ºC
gehaltenen Elektroofen gestellt und das Ceroxid und die
Phosphorsäure wurden 4 h lang bei 180ºC miteinander umgesetzt
unter Einblasen von auf 180ºC erhitztem Wasserdampf in den
Ofen, wobei ein hellgelbes Reaktionsprodukt gebildet
wurde. Das Produkt wurde mit Wasser gewaschen und an der
Luft getrocknet.
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Das Röntgenbeugungsdiagramm des an der Luft getrockneten
Produkts ist in der Fig. 1 dargestellt.
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Aus Fig. 1 ist zu ersehen, daß ein starker Peak bei dem
kleinsten Winkel in der Nähe von 5º vorhanden ist. Durch
die Ergebnisse der Röntgenstrahlbeugung und der
Elementaranalyse wurde bestätigt, daß das erhaltene Material
kristallines schichtenförmiges
Cer(IV)bis(hydrogenphosphat)dihydrat Ce(HPO&sub4;)&sub2;.2H&sub2;O war.
Beispiel 2
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In einem Porzellantiegel wurden 26,5 g Cerhydroxid
[Ce(OH)&sub4;.3/2H&sub2;O] und 31,2 g 85 %ige Phosphorsäure
gründlich miteinander gemischt (Molverhältnis P&sub2;O&sub5;/CeO&sub2; =
1,2/1,0). Der die resultierende Mischung enthaltende
Schmelztiegel wurde in einen bei 200ºC gehaltenen
Elektroofen gestellt und das Cerhydroxid und die Phosphorsäure
wurden 4 h lang bei 200ºC miteinander umgesetzt unter
Einblasen von auf 200ºC erhitztem Wasserdampf in den Ofen,
wobei ein hellgelbes Reaktionsprodukt erhalten wurde.
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Das Produkt wurde mit Wasser gewaschen und bei 180ºC
getrocknet. Das Röntgenbeugungsdiagramm des bei 180ºC
getrockneten Produkts ist in der Fig. 2 dargestellt. Durch
die Ergebnisse der Röntgenstrahlbeugung und der
Elementaranalyse wurde bestätigt, daß das erhaltene Produkt
kristallines schichtenförmiges Cerhydrogenphosphat der Formel
Ce(HPO&sub4;)&sub2;.0,33 H&sub2;O war.
Beispiel 3
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Das Verfahren des Beispiels 2 wurde wiederholt, jedoch mit
der Ausnahme, daß das Reaktionsprodukt mit Wasser
gewaschen und bei 100ºC getrocknet wurde.
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Durch die Ergebnisse der Röntgenstrahlbeugung und der
Elementaranalyse wurde bestätigt, daß das erhaltene Produkt
ein kristallines, schichtenförmiges Cerhydrogenphosphat
der Formel Ce(HPO&sub4;)&sub2;.1,33 H&sub2;O war.
Beispiel 4
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In einem Porzellantiegel wurden 15,9 g Zirkoniumhydroxid
[Zr(OH)&sub4;] und 34,6 g 85 %ige Phosphorsäure gründlich
miteinander gemischt (Molverhältnis P&sub2;O&sub5;/ZrO&sub2; = 1,5/1,0). Die
resultierende Mischung wurde zusammen mit dem Tiegel in
einen bei 150ºC gehaltenen Elektroofen gestellt und die
Reaktion wurde 5 h lang bei 150ºC durchgeführt unter
Einblasen von auf 150ºC erhitztem Wasserdampf in den Ofen,
wobei ein weißes Reaktionsprodukt erhalten wurde. Das
Produkt wurde mit Wasser gewaschen und an der Luft
getrocknet.
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Das Röntgenbeugungsdiagramm des an der Luft getrockneten
Produkts ist in der Fig. 3 dargestellt.
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Aus der Fig. 3 ist zu ersehen, daß starke Peaks bei einem
Winkel etwas oberhalb 10º, bei einem Winkel in der Nähe
von 20º und bei einem Winkel in der Nähe von 25º vorhanden
waren. Dieses Diagramm stimmte mit dem
Röntgenbeugungsdiagramm von bereits existierendem kristallinem
schichtenförmigem Zirkonium(IV)bis(hydrogenphosphat)monohydrat
Zr(4)&sub2;.H&sub2;O überein.
Beispiel 5
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In einem Porzellantiegel wurden 11,6 g Titanhydroxid
[Ti(OH)&sub4;] und 34,6 g 85 %ige Phosphorsäure gründlich
miteinander gemischt (Molverhältnis P&sub2;O&sub5;/TiO&sub2; = 1,5/1,0). Die
resultierende Mischung wurde zusammen mit dem Tiegel in
einen bei 110ºC gehaltenen Elektroofen eingeführt und die
Reaktion wurde 5 h lang bei 110ºC durchgeführt unter
Einblasen von Wasserdampf von 110ºC in den Ofen. Das Produkt
war ein weißer Feststoff. Es wurde mit Wasser gewaschen
und bei 50ºC getrocknet.
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Das Röntgenbeugungsdiagramm des getrockneten Produkts
stimmte mit demjenigen eines bereits existierenden
kristallinen schichtenförmigen Titan(IV) bis
(hydrogenphosphat)monohydrats Ti(HPO&sub4;)&sub2;.H&sub2;O überein.
Beispiel 6
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In 500 ml reinem Wasser wurden 23,5 g eines
wasserlöslichen Zikoniumsalzes ZrOCl&sub2; gelöst. Zu der resultierenden
Lösung wurden portionsweise 46,1 g 85 %ige Phosphorsäure
unter Rühren zugetropft (Molverhältnis P&sub2;O&sub5;/ZrO&sub2; =
1,5/1,0). Der resultierende weiße gelartige Niederschlag
wurde zentrifugiert und in einen Porzellantiegel
eingeführt. Zu dem Niederschlag wurden weitere 30,0 g 85 %ige
Phosphorsäure zugegeben und gründlich damit gemischt. Die
Mischung wurde zusammen mit dem Tiegel in einen bei 130ºC
gehaltenen Elektroofen eingeführt und die Reaktion wurde 4
h lang bei 130ºC durchgeführt unter Einführung von
Wasserdampf von 130ºC in den Ofen. Das Reaktionsprodukt wurde
dann mit Wasser gewaschen und an der Luft getrocknet.
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Das Produkt ergab das gleiche Röntgenbeugungsdiagramm wie
dasjenige des Beispiels 4, dargestellt in der Fig. 3,
wodurch bestätigt wurde, daß das Produkt kristallines
schichtenförmiges
Zirkonium(IV)bis(hydrogenphosphat)monohydrat [Zr(HPO&sub4;)&sub2;.H&sub2;O] war.
Beispiel 7
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In 500 ml reinem Wasser wurden 43,3 g Zinnchlorid (SnCl&sub4;)
gelöst. Getrennt davon wurden 143,2 g
Dinatriumhydrogenphosphat (Na&sub2;HPO&sub4;.12H&sub2;O) in 500 ml reinem Wasser gelöst
und die resultierende Lösung wurde portionsweise unter
Rühren zu der wäßrigen Zinnchloridlösung zugetropft. Der
resultierende Niederschlag wurde abfiltriert und in einen
Porzellantiegel eingeführt. Zu dem Niederschlag wurden
weitere 11,3 g 85 %ige Phosphorsäure zugegeben und
gründlich gemisch gemischt. Das angewendete Molverhältnis von
Dinatriumhydrogenphosphat zu Zinnchlorid, ausgedrückt
durch P&sub2;O&sub5;/SnO&sub2;, betrug 1,5/1,0. Die Mischung wurde
zusammen mit dem Tiegel in einen bei 200ºC gehaltenen
Elektroofen eingeführt und die Reaktion wurde 4 h lang bei 200ºC
durchgeführt unter Einführung von Wasserdampf von 200ºC in
den Ofen. Das erhaltene Reaktionsprodukt wurde mit Wasser
gewaschen und an der Luft getrocknet.
-
Das an der Luft getrocknete Produkt ergab das gleiche
Röntgenbeugungsdiagramm wie das bereits existierende
kristalline schichtenförmige
Zinn(IV)bis(hydrogenphosphat)monohydrat Sn(HPO&sub4;)&sub2;.H&sub2;O, wodurch bestätigt wurde, daß das
erhaltene Produkt das kristalline schichtenförmige
Zinnhydrogenphosphat Sn(HPO&sub4;)&sub2;.H&sub2;O war.
Beispiel 8
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In einen Mörser wurden 15,4 g Zirkoniumhydroxid, 10,1 g
Titanhydroxid und 10 ml Wasser eingeführt und 5 min lang
miteinander gemischt zur Bildung einer einheitlichen
Aufschlämmung.
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In einen Porzellantiegel wurden 81 g 85 %ige Phosphorsäure
eingeführt und die obige Aufschlämmung wurde zugegeben.
Sie wurden miteinander gemischt und die resultierende
Mischung (Molverhältnis P&sub2;O&sub5;/(TiO&sub2;+ZrO&sub2;) = 1,75/1,0] wurde
zusammen mit dem Tiegel in einen bei 110ºC gehaltenen
Elektroofen eingeführt. Die Reaktion wurde 4 h lang bei
110ºC durchgeführt, wobei Wasserdampf von 110ºC in den
Ofen eingeblasen wurde. Das erhaltene weiße Produkt wurde
mit Wasser gewaschen und bei 30ºC getrocknet.
-
Das Röntgenbeugungsdiagramm des erhaltenen Produkts zeigte
ein Mischungsdiagramm aus denjenigen Verbindungen, die in
den Beispielen 4 und 5 erhalten worden waren, wodurch
bestätigt wurde, daß das Produkt eine Mischung von
kristallinem, schichtenförmigem
Zirkonium(IV)bis(hydrogenphosphat)monohydrat Zr(HPO&sub4;)&sub2;.H&sub2;O und kristallinem
schichtenförmigem Titan(IV)bis(hydrogenphosphat)monohydrat
Ti(HPO&sub4;)&sub2;.H&sub2;O war.
Beispiel 9
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In einen Mörser wurden 15,4 g Zirkoniumhydroxid, 23,5 g
Cerhydroxid und 10 ml Wasser eingeführt und sie wurden 5
min lang miteinander gemischt, wobei eine einheitliche
Aufschlämmung erhalten wurde.
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In einen Porzellantiegel wurden 81 g 85 %ige Phosphorsäure
eingeführt und dann wurde die obige Aufschlämmung
zugegeben und gründlich damit gemischt. Die resultierende
Mischung [Molverhältnis P&sub2;O&sub5;/(ZrO&sub2;+CeO&sub2;) = 1,75/1,0] wurde in
einen bei 150ºC gehaltenen Elektroofen eingeführt und die
Reaktion wurde 5 h lang bei 150ºC durchgeführt unter
Einblasen von Wasserdampf von 150ºC in den Ofen. Das
erhaltene hellgelbe Produkt wurde mit Wasser gewaschen und bei
30ºC getrocknet.
-
Das Produkt ergab ein gemischtes Röntgenbeugungsdiagramm
der Verbindungen, die in den Beispielen 1 und 4 erhalten
worden waren. Durch dieses Ergebnis wurde bestätigt, daß
das Produkt eine Mischung von kristallinem
schichtenförmigem Cer(IV)bis(hydrogenphosphat)dihydrat
Ce(HPO&sub4;)&sub2;.H&sub2;O und kristallinem schichtenförmigem
Zirkonium(IV)bis(hydrogenphosphat)monohydrat Zr(HPO&sub4;)&sub2;.H&sub2;O war.
Beispiel 10
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In einen Mörser wurden 10,1 g Titanhydroxid, 23,5 g
Cerhydroxid und 10 ml Wasser eingeführt und sie wurden 5 min
lang miteinander gemischt unter Bildung einer
einheitlichen Aufschlämmung.
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Die Aufschlämmung wurde zu 81 g 85 %iger Phosphorsäure in
einem Porzellantiegel gegeben und gründlich damit
gemischt. Die resultierende Mischung [Molverhältnis
P&sub2;O&sub5;/(ZrO&sub2;+CeO&sub2;) = 1,75/1,0] wurde in einen bei 150ºC
gehaltenen Elektroofen eingeführt und die Reaktion wurde 5
h lang bei 150ºC durchgeführt unter Einführung von
Wasserdampf von 150ºC in den Ofen. Das dabei erhaltene hellgelbe
Produkt wurde dann mit Wasser gewaschen und bei 30ºC
getrocknet.
-
Das Produkt ergab ein gemischtes Röntgenbeugungsdiagramm
der Verbindungen, wie sie in den Beispielen 1 und 5
erhalten worden waren. Durch dieses Ergebnis wurde bestätigt,
daß das Produkt eine Mischung von kristallinem,
schichtenförmigem Cer(IV)bis(hydrogenphosphat)dihydrat
Ce(HPO&sub4;)&sub2;.2H&sub2;O und kristallinem schichtenförmigem
Titan(IV)bis(hydrogenphosphat)monohydrat Ti(HPO&sub4;)&sub2;.H&sub2;O war.
Vergleichsbeispiel 1
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Das Verfahren des Beispiels 1 wurde wiederholt, wobei
diesmal die Reaktion 4 h lang bei 180ºC durchgeführt
wurde, ohne Wasserdampf von außen einzuführen.
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Die Reaktionsmischung war fast weiß. Sie wurde mit Wasser
gewaschen und an der Luft getrocknet.
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Das Röntgenbeugungsdiagramm des an der Luft getrockneten
Produkts zeigte nur einen Peak für Ceroxid (CeO&sub2;), das als
Ausgangsmaterial verwendet wurde, so daß gefunden wurde,
daß eine Reaktion zwischen Ceroxid und Phosphorsäure
überhaupt nicht stattgefunden hatte.
Vergleichsbeispiel 2
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Das Verfahren des Beispiels 4 wurde wiederholt, jedoch mit
der Ausnahme, daß die Reaktion 5 h lang bei 220ºC
durchgeführt wurde, ohne Wasserdampf von außen einzuführen.
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Das Röntgenbeugungsdiagramm des erhaltenen Produkts zeigte
nur einen Peak für Zirkoniumpyrophosphat (Zr&sub2;P&sub2;O&sub7;). Das
gewünschte kristalline schichtenförmige
Zirkoniumhydrogenphosphat [Zr(HPO&sub4;)&sub2;.H&sub2;O] wurde überhaupt nicht erhalten.
Beispiel 11
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Kristallines schichtenförmiges
Cer(IV)bis(hydrogenphosphat)dihydrat Ce(HPO&sub4;)&sub2;.2H&sub2;O wurde auf die gleiche Weise
wie in Beispiel 2 hergestellt, jedoch mit der Ausnahme,
daß das Reaktionsprodukt mit Wasser gewaschen und an der
Luft getrocknet wurde.
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Auf die gleiche Weise wie in Beispiel 4 wurde kristallines
schichtenförmiges
Zirkonium(IV)bis(hydrogenphosphat)monohydrat Zr(HPO&sub4;)&sub2;.H&sub2;O hergestellt.
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Auf die gleiche Weise wie in Beispiel 5 wurde kristallines
schichtenförmiges Titan(IV)bis(hydrogenphosphat)monohydrat
Ti(HPO&sub4;)&sub2;.H&sub2;O hergestellt.
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Aluminiumdihydrogentripolyphosphatdihydrat AlH&sub2;P&sub3;O&sub1;&sub0;.2H&sub2;O
(im Handel erhältlich unter dem Warenzeichen "K-Fresh"
#100P von der Firma TAYCA Corporation) wurde gereinigt
durch Waschen mit heißem Wasser von 50ºC und Trocknen bei
90ºC für 24 h, wobei ein gereinigtes kristallines
schichtenförmiges Aluminiumhydrogenphosphat erhalten wurde.
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Die folgenden Adsorbentien wurden hergestellt unter
Verwendung der oben hergestellten kristallinen
schichtenförmigen Hydrogenphosphat-Verbindungen.
Adsorbens I
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Als Adsorbens wurde das Pulver von Ce(HPO&sub4;)&sub2;.2H&sub2;O
verwendet.
Adsorbens II
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Zu 50 g Ce(HPO&sub4;)&sub2;.H&sub2;O wurden 5 g Ti(HPO&sub4;)&sub2;.H&sub2;O zugegeben
und unter Verwendung eines kleinen V-Mischers miteinander
gemischt. Die erhaltene Mischung wurde als Adsorbens
verwendet.
Adsorbens III
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Zu 50 g Ce(HPO&sub4;)&sub2;.H&sub2;O wurden 5 g AlH&sub2;P&sub3;O&sub1;&sub0;.H&sub2;O zugegeben
und sie wurden unter Verwendung eines V-Mischers
miteinander gemischt. Die erhaltene Mischung wurde als Adsorbens
verwendet.
Adsorbens 1
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Als Adsorbens wurde das Pulver von Zr(HPO&sub4;)&sub2;.H&sub2;O
verwendet.
Adsorbens 2
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Als Adsorbens wurde das Pulver von Ti(HPO&sub4;)&sub2;.H&sub2;O
verwendet.
Adsorbens 3
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Als Adsorbens wurde das Pulver von AlH&sub2;P&sub3;O&sub1;&sub0;.2H&sub2;O
verwendet.
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Es wurde der Flüssigphasen-Adsorptionstest mit den so
hergestellten Adsorbentien durchgeführt. Die
Testflüssigkeiten und das Testverfahren waren wie folgt:
a) Testflüssigkeiten
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Eine Cäsiumionen enthaltende wäßrige Lösung und eine
Natriumionen enthaltende wäßrige Lösung wurden hergestellt
durch Auflösen von Cäsiumnitrat oder Natriumchlorid in
reinem Wasser zur Herstellung der Testflüssigkeiten A bis
F mit der nachstehend angegebenen Ionenkonzentration.
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Testflüssigkeit A: wäßrige Lösung, enthaltend 150 mmol/l
Cäsiumionen
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Testflüssigkeit B: wäßrige Lösung, enthaltend 150 mmol/l
Natriumionen
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Testflüssigkeit C: 0,1 N wäßrige HCl-Lösung, enthaltend
150 mmol/l Cäsiumionen
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Testflüssigkeit D: 0,1 N wäßrige HCl-Lösung, enthaltend
150 mmol/l Natriumionen
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Testflüssigkeit E: wäßrige Lösung, enthaltend 150 mmol/l
Cäsiumionen und 150 mmol/l Natriumionen
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Testflüssigkeit F: wäßrige Lösung, enthaltend 15 mmol/l
Cäsiumionen und 150 mmol/l Natriumionen
b) Testverfahren
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Zu jeweils 50 ml-Portionen der oben angegebenen
Testflüssigkeiten A bis F wurden getrennt zugegeben 1 g jedes der
Adsorbentien I bis III und 1 bis 3 und die
Testflüssigkeiten wurden 24 h lang in einer Schüttelvorrichtung mit
konstanter Temperatur geschüttelt.
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Nach dem Schütteln wurden die Konzentrationen an
Cäsiumionen und Natriumionen durch Atomadsorptionssepktrometrie
gemessen. Die Abnahme jedes Ions wurde errechnet aus der
Änderung der Konzentrationen der Cäsiumionen
und
Natriumionen vor und nach dem Test und aus der Abnahme
wurden die durch das Adsorbens adsorbierten Ionenmengen
errechnet. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 angegeben.
Tabelle 1
Menge der adsorbierten Ionen (mmol/g)
Testflüssigkeit
Cäsiumionen
Natriumionen
Adsorbens
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Aus den Ergebnissen der Tests für die Testflüssigkeiten A,
C, E und F geht hervor, daß die erfindungsgemäßen
Adsorbentien I bis III eine größere Menge an Cäsiumionen
adsorbieren können als die Adsorbentien 1 bis 3 und daß sie
wirksam sind für die Behandlung von Abfallfüssigkeiten,
die radioaktive Materialien enthalten.
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Aus den Ergebnissen der Tests für die Testflüssigkeiten B
und D geht hervor, daß die von den Adsorbentien I bis III
adsorbierte Menge an Natriumionen gering ist. Aus den
Ergebnissen der Tests für die Testflüssigkeiten E und F geht
außerdem hervor, daß die Adsorbentien I bis III
Cäsiumionen selektiv adsorbieren. Aus diesen Ergebnissen,
insbesondere aus den Ergebnissen der Tests der Testflüssigkeit
F geht hervor, daß die erfindungsgemäßen Adsorbentien
Cäsiumionen selektiv adsorbieren können aus einer
Flüssigkeit, die eine Spurenmenge an Cäsiumionen enthält.
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Aus dem Vergleich des Adsorbens I mit den Adsorbentien II
und III geht auch hervor, daß das Adsorbens I eine
geringere Menge an Natriumionen adsorbiert als die Adsorbentien
II und III, so daß es in bezug auf die
Cäsiumionen-Selektivität überlegen ist. In bezug auf die Menge der
adsorbierten Cäsiumionen selbst sind die Adsorbentien II und
III jedoch besser als das Adsorbens I und diese Ergebnisse
zeigen an, daß ein synergistischer Effekt erzielt wird
durch eine kombinierte Verwendung von kristallinem
schichtenförmigem Cerhydrogenphosphat und anderen kristallinen
schichtenförmigen Hydrogenphosphaten.
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Außer den in den Beispielen verwendeten Ingredentien
können auch andere Ingredentien, wie sie in der Beschreibung
angegeben sind, in den Beispielen verwendet werden, wobei
im wesentlichen die gleichen Ergebnisse erhalten werden.