-
Vorrichtung zur Herstellung von Formlingen, insbesondere Aktivkohlepreßlingen
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Formlingen
mittels Strangpressen und Schneidvorrichtungeü. Solche Vorrichtungen finden Verrv
endung für die Herstellung von Preßlingen aller Art, wie z. B. Briketts, insbesondere
Aktivkohlepreßlinge, Formlinge aus kerami= schem Material, welche z. B. als Füllkörper
in Kolonnen Verwendung finden, fernerhin zur Herstellung von geformten Katalysatoren.
Als weitere Verwendungszwecke kommen in Betracht: die Herstellung von Teigwaren
oder anderen Nahrungs- bzw. Arzneimitteln sowie die Vorformung bzw. Patronierung
von Treibpulver oder plastischen Sprengstoffen. Die Vorformung bzw. Herstellung
der genannten Stoffe erfolgte bisher in der Weise, daß die Masse durch Strangpressen
gepreßt und der so erzeugte Strang bzw. eine Vielzahl dieser Stränge durch umlaufende
Messer auf die gewünschte Länge zerschnitten wurden.' Diese Vorrichtungen bzw. Vefahren
zeigten jedoch den Nachteil, daß .die beim Abschneiden abgeschleuderten Formlinge,
besonders zufolge ihrer plastischen bzw. klebenden Eigenschaften und- unter dem
Einfluß der .durch .den Schneidvorgang bedingten zentrifugalen Beschleunigung an
der Wandung und auch unter sich zusammenbackten und hierdurch nicht nur zu einer
Materialverschwendung, sondern auch zu :erheblichen Betriebsstörungen Veranlassung
gaben.
-
Die vorliegende Erfindung gestattet .nun in einfacher und zuverlässiger
Weise,-die -genannten Nachteile zu vermeiden. Die neue Vorrichtung ist im wesentlichen
dadurch gekennzeichnet, daß nicht nur die Schneidorgane, sondern auch die sie umschließende
Hohlwelle bzw. Hohlzylinder, d. h. die umschließenden Wandungen, drehbar angeordnet
sind, mit .der Maßgabe, daß der Antrieb
des ganzen Schneidwerks
ausschließlich an" der Außenseite erfolgt. Bisher war .man gezwungen, den Antrieb
der Schneidvorrichtungen in das Innere des Zerteilungsraumes selbst zu verlegen.
Durch diese Anordnung war weiterhin die Möglichkeit zu Betriebsstörungen aller Art
gegeben. Diese Nachteile fallen bei der neuen Vorrichtung ebenfallsweg. Ein wesentliches
Merkmal- der vorliegenden. Erfindung besteht darin, daß der Raum hinter den Schneidvorrichtungen
vollständig leer gehalten wird und nur von den begrenzenden Wänden der mitumlaufenden:
Hohlwelle o. dgl. gebildet wird.
-
Eine besonders-einfache und' zwecligg Ausführungsform der Erfindung
besteht, demgemäß darin, daß man die Schneidvorrichtungen mit dem Hohlzylinder fest
verbunden anordnet, so daß beide stets die gleiche Drehzahl aufweisen. Doch kann
es mitunter von Vorteil sein, die Anordnung so zu: treffen, daß die Drehgeschwindigkeiten
von Schneidvorrichtungen und Hohlzylinder voneinander verschieden sind.
-
Die bisher bekannten Schneidvorrichtungen bestanden aus entsprechend
angeordneten und gestellten Messern. Es wurde nun gefunden, daß besonders bei den
erforderlich hohen Tourenzahlen diese Messet' eine- höchst unerwünschte- Ventilationswirkung
zeigen, wodurch die eingangs erwähnten Mißstände noch weiter verstärkt wurden.
-
Wesentlich günstigere Ergebnisse wurden dagegen nach einer weiteren
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dadurch erzielt, daß man die Schneidorgane
so ausbildet, daß Ventilationswirkungen möglichst ausgeschaltet werden. Dies läßt
sich z. B. vorteilhaft erreichen durch die Verwendung von dünnen Drähten, wobei
diese Drähte oder ähnliche Gebilde kreisförmigen oder auch etwa rhombischen Querschnitt
zwecks Erhöhung der Schneidwirkung besitzen können.
-
Um im Augenblick des Absch:neidens unzerwünschte Verformungen des.
Materials, zu verhindern, ist es erforderlich, die Schneidvorrichtung möglichst
unmittelbar unter der Austrittskante der Strangmatrize umlaufen zu lassen. Dies
läßt sich bei der neuen Vorrichtung in besonders zweckmäßiger Weise dadurch erreichen,
daß die Hohlwelle bzw. der Hohlzylinder auf ihrer Außenseite mit einer oder mehreren
mit diesen umlaufendori Vorrichtungen, umgeben ist, mit der Maßgabe, daß die umlaufenden
Teile in axialer Richtung verschiebbar bzw. verstellbar sind. Dabei kann, es von
Vorteil sein, die Einstellung der konaxial verschiebbaren Teile nachgiebig zu gestalten.
-
Die. neue Vorrichtung ist auch insofern von Wert, als man an dem Ausgangsende
der umlaufenden Hohlwelle vermittels Stoffbüchsen oder Labyrinthdichtungen unmittelbar
einen Anschluß an Sammelräume, Fördervorrichtungen o. dgl. praktisch gasdicht erreichen
kann. Hierdurch ist die Möglichkeit gegeben, den Sehneidvorgang unter Ausschluß
von Luft, d. h. z. B. in Gegenwart von: inertexi Gasen, durchzuführen. Man kann
auch in den Zerteilungsraum erhitzte Gase .einführen; um auf diese Weise eine frühzeitige
Antrocknnng_ der frischgeschnittenen Formlinge zu bewirken. Schließlich ist es ;erfindungsgemäß
auch möglich, gasförmige Medien mit solchem Impuls und solcher Richtung in: deal
Zexteilungsraum zu leiten, daß h_ierduxch die abgetrennten Formlinge in gewünschter
Weise geführt werden.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
-
Gemäß Abb.. i wird die in dem Preßzylinder. i. der Strangpresse befindliche
Masse 2 mittels des Preßkolbens 3 durch die Strangmatrize 4 gepreßt. Die aus den
Bohrungen 5 der Matrize 4 austretenden Stränge werde von dem umlaufenden Schneiddraht
6 zu Formlingen 7 (Abt. 2) von gewünschter Länge zerschnitten. Der Schneiddraht
6 ist am Kopf 8 des Hohlzylinders 9 befestigt. Der Schnaiddraht 6 und der
Zylinderkopf 8 sind so aasgebildet, daß eine leichte Auswechslung möglich ist. Der
Hohlzylinder g ist so durch den Hohlzylinder i o geführt, daß der Hohlzylinder 9
axial verschoben und damit der Abstand zwischen Sehneiddraht 6 und der Unterkante
der Matrize 4 genau eingestellt werden kann. Auf dem Hohlzylinder io ist außen-
am unteren Ende die Antriebsscheibe i i aufgeschraubt. Die Drehbewegung des Hohlzylinders
i o wird durch die federbelasteten Schrauben 12 auf den Hohlzylinder g und ,damit
über den Hohlzylinderkopf 8 auf den Schneiddraht 6 übertragen. Durch die Fedexbel.asxung
der Schrauben 12 erhält das gesamte. Schneidsystemeine gegebenenfalls wünschenswerte
Nachgiebigkeit. Der Hohlzylinder io- ist in dem Gehäuse 13 gelagert. das an seinen
beiden Enden die Kugellager 14, und 15 besitzt. Die erzeugten Formlinge- 7 Mniien
den gesamten vollständig freien Zerteilungsraum z6 unbehindert durchfallen und hier
durch bekannte Anschlußmöglichkeiten (Stoffbüchsen, Labyrinthdichtungen u. dgl.)
am unteren Ende des Hohlzylinders g den Sammel- bzw. Trockenräumen, Fördervorrichtungen
usw. zugeführt werden.