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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung in
einer Pressenstraße des Typs, wie er im Oberbegriff des
Anspruchs 1 offenbart und beispielsweise aus der Druckschrift
US-A-3516277 bekannt ist, welche in erster Linie zur
Herstellung von Fahrzeugkarosserieteilen dient und mehrere
Pressen umfaßt, die zur schrittweisen Bearbeitung eines
Werkstücks in gegenseitiger Abfolge entlang einer
Materialflußrichtung angeordnet sind, eine
Transfereinrichtung zum Überführen eines Werkstücks von einer
Presse zur darauffolgenden in der Pressenstraße, wobei die
Transfereinrichtung quer zur Flußrichtung verschiebbar ist,
sowie mindestens einen Schlitten an jeder Presse, der quer
zur Flußrichtung bewegbar ist, um Werkzeuge beim
Werkzeugwechsel jeweils zur Presse hin und von der Presse weg
zu transportieren.
Stand der Technik
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Eine grobe Zahl verschiedener Automationsausrüstungstypen ist
auf diesem Gebiet bekannt, die zum Transport eines in
Bearbeitung bef indlichen Werkstücks in einer Pressenstraße
vom Werkzeug einer Presse zum Werkzeug in der nächsten Presse
in der Pressenstraße eingesetzt werden. Diese
Automationsausrüstung befindet sich in den Zwischenräumen
zwischen benachbarten Pressen und muß zur Seite bewegt
werden, wenn ein Förderwagen oder schienengebundener
Schlitten, der zum Transport des schweren Werkzeugs beim
Werkzeugwechsel verwendet wird, in den Bereich zwischen
benachbarten Pressen geschoben werden soll. Die Verschiebung
der Transportausrüstung ist aufgrund des Platzmangels oftmals
schwierig.
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Ein erschwerender Umstand im Zusammenhang mit dem
Werkzeugwechsel in herkömmlichen Methoden besteht oftmals
darin, dar der um die Presse herum zur Verfügung stehende
Platz extrem eingeschränkt sein kann, so daß nicht einmal das
Verschieben der Automationsausrüstung problemlos erfolgen
kann. Außerdem ist der Bereich um die Pressenstraße oftmals
z.B. mit Werkbänken, Materialvorräten, Werkzeugschränken,
Sicherheitsbarrieren und ähnlichen Gegenständen vollgestellt.
Infolge des Platzmangels wird die manuelle Einstellung
behindert, wenn nicht gar völlig unmöglich gemacht.
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Bei Anwendung herkömmlicher Technologie nach dem Stand der
Technik ist der Zeitverlust beim Werkzeugwechsel so groß, daß
eine solche Pressenstraße kaum wettbewerbsfähig sein kann in
einer Zeit, in der der Bedarf an ständig kürzeren
Fertigungsabläufen immer dringender wird.
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Pressen des "Gleiteinspannplatten"-Typs sind ebenfalls auf
diesem Gebiet bekannt; in diesen können die Werkzeuge
seitlich, quer zur Materialflußrichtung durch eine Öffnung in
der Seite der Presse verschoben werden, so daß dadurch der
Zwischenraum zwischen benachbarten Pressen beim
Werkzeugwechsel nicht benötigt wird. Pressen dieser Art
ermöglichen an sich einen schnellen Werkzeugwechsel und
verfügen über eine hohe Produktionskapazität, sind jedoch
extrem kapitalintensiv. Ein Beispiel eines solchen
Pressentyps ist in der US-Patentschrift 3,455,141
beschrieben.
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Auch sogenannte "Transferpressen" sind bekannt. Bei diesen
Pressentyp wird eine Vielzahl von Werkzeugen in ein und der
selben Presse verwendet. Eine Presse dieser Art ermöglicht
einen schnellen Werkzeugwechsel und verfügt über eine hohe
Kapazität, ist jedoch ebenfalls extrem kostenintensiv. Ein
Beispiel einer solchen Presse ist in der GB-A-2 199 524
beschrieben.
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Die US-Patentschrift 3,516,277 offenbart einen
Lösungsvorschlag zu dem Problem, wie man einerseits den
Transport von Werkstücken zwischen benachbarten Pressen
verwirklichen kann und wie man andererseits den
Werkzeugwechsel mit Hilfe eines Schlittens, der quer zur
Materialflußrichtung der Presse verschiebbar ist, ausführen
kann.
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Die Ausführung und Konstruktion gemäß dieser Veröffentlichung
hat zur Folge, dar die Transportausrüstung auf einem
separaten Schlitten mit Rädern zwischen benachbarten Pressen
angebracht ist, wobei der Schlitten über Verbindungsstangen
mit jenem Schlitten verbunden ist, der für den Transport von
Werkzeugen quer zur Materialflußrichtung der Pressenstraße
eingesetzt wird und der auch durch die Bewegung des
letztgenannten Schlittens zwangsläufig verschoben wird. Die
Konstruktion gemäß dieser Veröffentlichung enthält auch ein
Antriebsaggregat, das in der Grundplatte oder im Boden
untergebracht ist und dazu dient, den
Werkzeugwechselschlitten in Bewegung zu setzen.
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In der Praxis sind Ausführung und Konstruktion gemäß dieser
Patentschrift kaum durchführbar, da sie das Problem bezüglich
des oftmals extrem eingeschränkten Platzes um die
Pressenstraße und zwischen benachbarten Pressen nicht lösen.
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Das Schlittenpaar zusammen mit seinen Verbindungsstangen
ergibt ein Baumaß quer zur Materialflußrichtung der
Pressenstraße, das in den meisten Fällen zu groß für den
verfügbaren, der Längswand der Pressenhalle am nächsten
liegenden Raum ist. Als entscheidender Nachteil muß auch das
in der Grundplatte oder im Boden untergebrachte
Antriebsaggregat für den Werkzeugwechselschlitten angeführt
werden, auf Grund dessen die Bodenfläche zwischen
benachbarten Pressen nicht frei zugänglich für
Einstellarbeiten, Wartung, etc. ist.
Aufgabenstellung
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Vorrichtung der eingangs erwähnten Art zu verwirklichen,
wobei die Vorrichtung so aufgebaut ist, dar sie sehr schnelle
Werkzeugwechsel ermöglicht, so dar auch ältere Pressenmodelle
auf effiziente Weise in der Kleinserienfertigung eingesetzt
werden können. Es ist desweiteren eine Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zu schaffen, die die
Bodenfläche zwischen benachbarten Pressen frei verfügbar
macht. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist
es, eine Vorrichtung zu verwirklichen, die auch in
Pressenstraßen verwendet werden kann, in denen der Platz in
der Pressenstraße selbst und um sie herum extrem
eingeschränkt ist.
Lösung
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Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegenden Aufgaben
werden gelöst, wenn die eingangs angedeutete Vorrichtung
dadurch gekennzeichnet ist, dar der Schlitten einen ersten
und einen zweiten Endabschnitt aufweist, wobei der erste
Endabschnitt mit einem Mittel zum Tragen eines Werkzeugs und
zum Überführen des Werkzeugs zu bzw. von einer Presse
versehen ist, während der zweite Endabschnitt ein Mittel zum
Stützen der Transfereinrichtung aufweist, so daß diese aus
dem Schlitten hervorsteht.
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Diese Konstruktionsmerkmale führen zu wesentlichen Vorteilen,
die sich am besten durch wirtschaftliche Zahlen darstellen
lassen. Wenn man die Investitionen, die erforderlich sind, um
eine vorhandene ältere Pressenstraße durch eine
"Transferpresse" mit sechs Stationen zu ersetzen, mit 100 %
ansetzt, betragen die entsprechenden Investitionen beim
Austausch jener Pressenstraße gegen sechs Pressen des
"Gleiteinspannplattentyps" etwa 125 %, während hingegen die
Investitionen, die zur Anwendung der vorliegenden Erfindung
erforderlich sind, sich nur auf 20 bis 25 % belaufen. Die mit
den verschiedenen Alternativen erzielte Produktionskapazität
beträgt 12-13 Hübe pro Minute bei einer neuen Pressenstraße
des Gleiteinspannplattentyps und 8-9 Hübe pro Minute in einer
älteren Pressenstraße, die gemäß der vorliegenden Erfindung
mit feststehenden oder beweglichen Pressentischen konstruiert
ist. In allen drei Alternativen beträgt die
Werkzeugwechselzeit etwa 10 Minuten. Es ist aus den
vorstehenden Ausführungen ersichtlich, daß zwischen 4 und 5
ältere herkömmliche Pressenstraßen gemäß der vorliegenden
Erfindung zu den gleichen Kosten umgerüstet werden können,
wie sie für die Installation einer Transferpresse mit sechs
Stationen erforderlich sind. Als Folge davon ist die
Produktionskapazität pro Investitionseinheit zwei bis
dreimal höher als bei der Alternative, bei der eine
Transferpresse eingesetzt wird. Die Dauer des Umrüstens gemäß
der vorliegenden Erfindung beträgt etwa 1 Jahr, während sich
die Installationszeit einer neuen Pressenstraße oder einer
Transferpresse auf etwa 2-2,5 Jahre beläuft. Daher beginnen
sich bei Verwendung der Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung die Investitionen früher zu amortisieren
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Weitere Vorteile werden gemäß der vorliegenden Erfindung
erzielt, wenn der Gegenstand der Erfindung ein oder mehrere
der in den beigefügten Ansprüchen 2 bis 10 aufgeführten
Merkmale aufweist.
Kurze Beschreibung der beigefügten Zeichnungen
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Die vorliegende Erfindung wird unter Bezugnahme auf die
beigefügten Zeichnungen im folgenden genauer beschrieben.
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Fig. 1 ist eine schematische, perspektivische Darstellung
eines Teils einer Pressenstraße;
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Fig. 2 zeigt das Beschickungsende einer gemäß eines ersten
Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung konstruierten
Pressenstraße;
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Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung gemäß
der vorliegenden Erfindung;
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Fig. 4-7 zeigen alternative Ausführungsformen der
vorliegenden Erfindung.
Beschreibung des bevorzugten Ausführungsbeispiels
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Bezugnehmend auf die Zeichnungen ist Fig. 1 eine schematische
Darstellung eines Teilstücks einer Pressenstraße mit einer
Anzahl von Pressen entlang einer Materialflußrichtung 27. In
diesem Zusammenhang bezeichnet der Ausdruck
"Materialflußrichtung" die Hauptrichtung, in der die
Werkstücke bei ihrer Bearbeitung durch die Pressenstraße
transportiert werden. Dem fachkundigen Leser ist daher klar,
dar die lokale Flußrichtung eines einzelnen Werkstücks
innerhalb der Pressenstraße beträchtlich von der
obengenannten Materialflußrichtung abweichen kann. Es ist
außerdem aus dieser Figur klar ersichtlich, dar
Führungsbahnen 7 in den Zwischenräumen zwischen benachbarten
Pressen gelegt sind und quer zur Materialflußrichtung 27
verlaufen, so dar sie sich in Richtung des Betrachters der
Fig. 1 hinaus in einen Transportraum 28 erstrecken, der
entlang der Pressenstraße und der Materialflußrichtung
verläuft. Vorzugsweise erstrecken sich die Führungsbahnen
auch in Richtung des Betrachters bis zu einem schematisch
dargestellten Werkzeugspeicher 29, so daß ein entlang einer
der Führungsbahnen 7 verschobener Schlitten ein Werkzeug aus
dem Speicher 29 entnehmen und es zu dem Raum zwischen
benachbarten Pressen transportieren kann, um dort den
Werkzeugwechsel durchzuführen. Zu diesem Zweck weist der
Schlitten (in Fig. 1 nicht dargestellt) Mittel zum Tragen
eines Werkzeugs und zum Überführen des Werkzeugs zu oder von
einer Presse auf. Solche Mittel können beispielsweise aus
Kanälen in dem Schlitten und damit verbundenen Greifelementen
bestehen, durch die das Werkzeug in die Presse hinein oder
aus ihr heraus in eine Richtung geschoben wird, die ungefähr
parallel zur Materialflußrichtung 27 verläuft.
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In einer vom Betrachter der Fig. 1 wegführenden Richtung
verlaufen die Führungsbahnen 7 etwas über die Pressenstraße
hinaus, so dar dadurch zumindest der Schlitten teilweise auf
der entfernt liegenden Seite der Pressenstraße ausgefahren
werden kann.
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In Fig. 1 sind desweiteren drei Achsen gezeigt, nämlich eine
ungefähr horizontale Achse 30, die im wesentlichen parallel
zur Materialflußrichtung verläuft, eine ungefähr horizontale
Achse 31, die im wesentlichen senkrecht zur
Materialflußrichtung 27 verläuft, und eine vertikale Achse
32, die im wesentlichen senkrecht zur Materialflußrichtung
verläuft. Die Richtungen dieser Achsen werden im folgenden
als Bezugsachsen verwendet.
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Um gemäß der vorliegenden Erfindung jene Werkstücke, die in
der Pressenstraße bearbeitet werden, zu transportieren, wird
eine Transportausrüstung verwendet, die ein Werkstück von dem
Werkzeug in einer Presse zu dem Werkzeug in der
darauffolgenden Presse der Pressenstraße überführt. Diese
Transportausrüstung umfaßt eine Transfereinrichtung, die in
einer Arbeitsposition in dem Zwischenraum zwischen
benachbarten Pressen angeordnet ist. Die Transportausrüstung
kann desweiteren Zustelleinrichtungen aufweisen, die auf den
Pressen angebracht sind und ein Werkstück aus einem
Preßwerkzeug heraus heben und es an die Transfereinrichtung
weitergeben. Eine entsprechende Zustelleinrichtung kann auf
der Beschickungsseite der nachfolgenden Presse angeordnet
sein, so daß diese Zustelleinrichtung das Werkstück von der
Transfereinrichtung abnimmt und es an die richtige Stelle im
Werkzeug der darauffolgenden Presse setzt. Es besteht
natürlich auch die Möglichkeit, die Zustelleinrichtungen
- wenn solche überhaupt eingesetzt werden - in der
Transfereinrichtung zu integrieren.
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In ihrer allgemeinsten Form besagt die Erfindung, daß der
Schlitten, der zum Transport von Werkzeugen in den Raum
zwischen benachbarten Pressen verwendet wird, die
Transfereinrichtung trägt, so daß diese mit dem Schlitten
transportiert wird und somit die Bodenfläche freibleibt.
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Fig. 2 zeigt das Beschickungsende einer Pressenstraße, in der
die ersten beiden Pressen mit den Bezugsziffern 1 und 2
versehen wurden. Diese Pressen sind nur schematisch
dargestellt, und bestimmte Teile sind weggebrochen, da der
detaillierte Aufbau der Pressen nicht Gegenstand der
vorliegenden Erfindung ist. Aus Fig. 1 geht klar hervor, dar
die Pressenstraße mehr als zwei Pressen aufweisen kann, doch
auch diese Zahl ist nicht Gegenstand der vorliegenden
Erfindung. Wie oben angedeutet, sind die Pressen 1 und 2 in
Fig. 2 in Abstand voneinander angeordnet, so dar ein Raum 5
zwischen den Pressen 1 und 2 gebildet ist, während nach der
Presse 2 ein Raum 6 gebildet ist. Entsprechend befindet sich
vor der Presse 1 ein Raum 4.
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Rohlinge für die in der Pressenstraße zu bearbeitenden
Blechteile werden über eine Beschickungseinheit 3 zugeführt
und von dieser Einheit in eine von links nach rechts in der
Figur verlaufende Richtung vorgeschoben.
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Wie oben kurz erwähnt wurde, befinden sich Führungsbahnen 7
in der Form von Schienen oder ähnlichem, die auf dem Boden
oder Untergrund befestigt sind, vor der ersten Presse 1 in
der Pressenstraße, d. h. in dem Raum 4. Die Führungsbahnen 7
verlaufen quer zur Längsrichtung der Presse und der
Materialflußrichtung 27. Auf jeder der Führungsbahnen 7 läuft
ein Schlitten 8, der zu diesem Zweck mit geigneten Rädern
oder Rollen (nicht gezeigt) versehen ist. Jeder der Schlitten
8 weist einen ersten und einen zweiten Endabschnitt auf,
wobei der erste Endabschnitt zur Aufnahme eines Werkzeugs
dient und infolgedessen mit Kanälen 9 versehen ist, die sich
in Längsrichtung der Pressenstraße erstrecken und beim
Werkzeugwechsel in den Pressen verwendet werden sollen, wie
noch genauer erläutert werden wird. Außerdem sind am ersten
Endabschnitt Antriebsmittel vorgesehen, die mit dem Werkzeug
in Eingriff kommen und dieses zu der Presse hin oder von der
Presse weg bewegen.
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In Fig. 2 sind die Schlitten 8 in einer Position für den
Werkzeugwechsel in den Pressen 1 und 2 dargestellt. In diesem
Fall ist ein Werkzeug 10 auf dem Schlitten 8 in dem
Zwischenraum 5 zwischen den Pressen 1 und 2 gezeigt, und ein
Werkzeug 11 ist auf dem Wagen 8 in dem Raum 6 nach der
zweiten Presse 2 dargestellt. Beim Werkzeugwechsel in den
Pressen 1 und 2 werden die Werkzeuge (z.B. Werkzeuge 10 und
11) entlang der Kanäle 9 auf den Schlitten 8 zu ihren
jeweiligen Positionen in den Pressen 1 und 2 hin bzw. davon
weg bewegt auf eine Art und Weise, die an sich bekannt ist
und hier nicht im Detail beschrieben wird, da es sich dabei
um einen völlig konventionellen Arbeitsvorgang handelt.
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Nach Vollendung des Werkzeugwechsels in den Pressen 1 und 2
werden die Schlitten 8 entlang der Führungsbahnen 7 in
rückläufiger Richtung in Fig. 2 bewegt. Die Schlitten 8
werden danach in einer Stellung arretiert, in der sowohl sie
als auch die Werkzeuge, die sich auf den Schlitten befinden
und die nicht länger für den Einsatz in den Pressen
vorgesehen sind, sich auf einer Seite der Pressenstraße
befinden und nicht in die Zwischenräume 4, 5 und 6
hineingreifen. Befinden sich die Schlitten 8 in dieser
Stellung, kann die Pressenstraße die Produktion aufnehmen.
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Wenn sich die Pressenstraße in einem betriebsbereiten Zustand
zur Herstellung von Blechteilen befindet, sind die
obengenannten Transfereinrichtungen in einer Position zum
Überführen der Werkstücke von der einen zur anderen Presse
angeordnet. Außerdem sind Mittel zur Beschickung mit
Rohlingen für die Blechteile in die erste Presse 1 und für
das Entfernen der fertigen Blechteile aus der letzten Presse
in der Pressenstraße erforderlich. In dem in Fig. 2 gezeigten
Ausführungsbeispiel besteht die Transportausrüstung zum
Überführen von Werkstücken von dem Werkzeug der Presse 1 zu
dem Werkzeug der Presse 2 aus einer Abgabeeinrichtung 12,
einer Fördereinrichtung 13 (die die Transfereinrichtung
darstellt) und eine Beschickungseinrichtung (nicht gezeigt),
die der Abgabeeinrichtung 12 entspricht. Die
Abgabeeinrichtung 12 ist auf einem Träger 14 auf der Presse 1
angebracht und quer zur Längsrichtung der Pressenstraße
entlang des Trägers 14 bewegbar. Im vorliegenden Fall ist die
Abgabeeinrichtung 12 in Fig. 2 in seitlich aus der
Pressenstraße verschobener Position dargestellt, um den
Werkzeugwechsel in der Presse 1 nicht zu behindern. Die
Beschickungseinrichtung (nicht gezeigt) ist auf der Presse 2
in entsprechender Weise angebracht. Die Fördereinrichtung 13
besteht aus einem Träger 15, an dem entlang ein beweglicher
Maschinenteil 16 verschiebbar geführt ist. Der bewegliche
Maschinenteil 16 trägt das eine Ende eines Auslegers 17,
dessen anderes Ende ein Greifelement 18 stützt, das in dem
Ausführungsbeispiel von Fig. 2 U-förmig ist.
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Die Transportausrüstung ist analog im Raum 6 angeordnet,
wobei sie eine Abgabeeinrichtung 19 aufweist, die nur
schematisch angedeutet ist und der Abgabeeinrichtung 12 auf
der Presse 1 entspricht, sowie eine auf dem Schlitten 8
angebrachte Fördereinrichtung 20, die einen Träger 21 und
einen beweglichen Maschinenteil 22 aufweist, der entlang des
Trägers verschiebbar geführt ist, wobei der bewegliche
Maschinenteil ein Greifelement 23 trägt. Wenn die Schlitten 8
in ihre äußersten Positionen auf der einen Seite der
Pressenstraße verschoben werden, wie oben beschrieben,
befinden sich die Fördereinrichtungen 13 und 20 oder
Transfereinrichtungen in betriebsbereiten Stellungen in den
Räumen 5 bzw. 6 zwischen benachbarten Pressen. Gleichzeitig
werden die Abgabeeinrichtungen 12 und 19 sowie entsprechende,
nicht gezeigte Abgabeeinrichtungen in ihre betriebsbereiten
Stellungen in der Pressenstraße verschoben, so daß die
Pressenstraße die Produktion aufnehmen kann. Da die
Fördereinrichtungen 13 bzw. 20 direkt auf den zweiten
Endabschnitten der Schlitten angebracht sind und in
freitragender Weise aus ihnen hervorstehen, wird
zeitaufwendige Arbeit für das Entfernen und Wiedereinsetzen
der Fördereinrichtungen vermieden, wenn in den Pressen 1 und
2 ein Werkzeugwechsel durchgeführt werden soll. Außerdem kann
sowohl in der Arbeitsposition zwischen den Pressen als auch
in der Einstellungsposition zwischen der pressenstraße und
der Längswand der Pressenhalle oder einer beliebigen anderen
platzbeschränkenden Anordnung entlang der Pressenstraße die
Bodenf läche in den Räumen 4-6, abgesehen von den
Führungsbahnen 7, völlig frei gehalten werden. Dies hat zur
Folge, daß bestimmte manuelle Einstellungsarbeiten
gleichzeitig mit dem Werkzeugwechsel erfolgen können.
Beschreibung alternativer Ausführungsformen
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Fig. 3 zeigt eine alternative Ausführungsform eines
Schlittens zur Verwendung in der pressenstraße gemäß Fig. 2.
Auch in dieser Ausführungsform weist der Schlitten 8 einen
ersten Endabschnitt mit einer Ausrüstung auf, die dazu dient,
beim Werkzeugwechsel ein Werkzeug 10 aufzunehmen und zu einer
Presse hin- bzw. von ihr wegzuschieben. Außerdem hat der
Schlitten, wie oben erwähnt, einen zweiten Endabschnitt, der
die Transfereinrichtung trägt, welche vorzugsweise in
freitragender Weise aus dem Schlitten hervorsteht, so daß die
Bodenfläche unter der Transfereinrichtung frei für bestimmte
Arbeiten genutzt werden kann, z.B. zum Umwenden von
Werkstücken und zum Transport zur nächsten Presse in der
Straße.
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Der Schlitten 8 gemäß Fig. 3 weist eine Fördereinrichtung 13
auf, die in gleicher Weise aufgebaut ist wie in Fig. 2
gezeigt. Der Schlitten gemäß Fig. 3 verfügt jedoch außerdem
über einen Rahmen 24, der eine Abgabeeinrichtung 25 trägt,
die im wesentlichen der Abgabeeinrichtung 12 aus Fig. 2
entspricht, sowie eine Beschickungseinrichtung 26, die zur
Beschickung mit Werkstücken in die Presse 2 dient. Diese
Beschickungseinrichtung entspricht der
Beschickungseinrichtung, die in Verbindung mit Fig. 2 beschrieben, aber
nicht detaillierter gezeigt ist.
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In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 wird also die gesamte
Transportausrüstung zum Überführen eines Werkstückes von dem
Werkzeug in einer Presse zu dem Werkzeug in der nächsten
Presse durch den Schlitten 8 getragen. Dies bedeutet, daß in
dieser Ausführungsform keine Anordnungen zum Transport von
Werkstücken auf den Pressen selbst angebracht zu werden
brauchen.
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Unabhängig davon, ob der Schlitten 8 gemäß Fig. 2 oder Fig. 3
konstruiert ist, ist ein Steuersystem mit dem Betrieb der
Pressenstraße und des Schlittens gekoppelt; in diesem System
sind die Arretierungspositionen des Schlittens registriert,
an denen ein Werkzeugwechsel erfolgen kann, wobei in diesem
Fall die Arretierungspositionen wahlweise für jedes Werkzeug
spezifisch sein können. Außerdem sind in dem Steuersystem
Arretierungspositionen registriert, die betriebsbereite
Positionen für die Transfereinrichtung angeben; auch diese
Arretierungspositionen können für die Werkzeuge, die in den
Pressen angeordnet sind oder, anders ausgedrückt, für den Typ
von Blechteil, der hergestellt werden soll, spezifisch sein.
Desweiteren ist in dem Steuersystem eine
Werkzeugwechselposition für die Transfereinrichtung
registriert, in der das Greifelement 18 z.B. in eine solche
Ruhestellung gebracht werden kann, dar es nicht den Platz für
andere Ausrüstungen oder Bauelemente, die im Zusammenhang mit
der Pressenstraße angeordnet sind, beschneidet.
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Vorstehend wurde die Erfindung als eine Transportausrüstung
aufweisende Anordnung beschrieben, welche im Idealfall in
freitragender Weise auf dem Schlitten 8, der für den
Werkzeugwechsel verwendet wird, angeordnet ist. Diese
Formulierung beinhaltet auch Ausführungsformen (in der
Zeichnung nicht gezeigt), in denen die Transportausrüstung
unabhängig von ihrem genauen Aufbau gegenüber dem Schlitten 8
verschiebbar ist oder in denen der Schlitten teilbar ist und
die Teile in horizontaler Richtung entlang der Führungsbahnen
7 des Schlittens, wie in Fig. 1 gezeigt, verschiebbar sind.
Dies wird gemäß der vorliegenden Erfindung dadurch erreiciit,
daß die Transportausrüstung mit dem Schlitten 8 über eine
Verschiebeanordnung, z.B. eine Führungsbahn, einen
Teleskopmechanismus oder ähnliches, verbunden ist.
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Wenn ein Ausführungsbeispiel dieses Typs in die Praxis
umgesetzt wird, wird die Transportausrüstung in Richtung des
Schlittens 8 verschoben, wenn dieser zwischen benachbarten
Pressen für den Werkzeugwechsel eingefahren ist, so daß
dadurch die Abmessung des mechanischen Aufbaus quer zur
Pressenstraße in diesem kritischen Teil hinsichtlich des
Platzbedarfs stark reduziert wird. Auf der anderen Seite kann
in der Arbeitsposition die Transportausrüstung eine Strecke
von dem Schlitten weggeschoben werden, um Platz für
erforderliche Sicherheitsbarrieren zu schaffen.
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Die oben beschriebene Ausführungsform umfaßt auch, vor allem
wenn der Verschiebebereich für die Transportausrüstung
gegenüber dem Schlitten groß ist, Varianten, in denen die
Transportausrüstung mit Stützmitteln versehen ist, die auf
dem Boden auf liegen, wie z.B. Stützfüße, Tragräder, etc.
Solche Stützmittel dienen dazu, die Transportausrüstung in
ihrer Lage zu stabilisieren, wenn sie in Betrieb ist; im
Idealfall können sie so konstruiert sein, daß sie bei einer
Relativbewegung zwischen der Transportausrüstung und dem
Schlitten selbst zusammenklappen.
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Der Bereich dieses Ausführungsbeispiels umf aßt auch eine
Variante, bei der die Transportausrüstung mit ihrem eigenen
Trägermittel, z.B. einem Schlitten, Förderwagen oder Rahmen,
versehen ist, das durch die obengenannte Verschiebeanordnung
mit dem Schlitten verbunden und gegenüber diesem verschiebbar
ist.
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Spezielle Beispiele wurden unter besonderer Bezugnahme auf
Fig. 2 und 3 der Transportausrüstung, die zum Transport von
Werkstücken von dem Werkzeug in einer Presse zu dem Werkzeug
in der nächsten Presse verwendet wird, beschrieben. Der
genaue Aufbau dieser Transportausrüstung, ebenso ihre
Verbindung mit dem Schlitten 8, kann zwar variieren, doch es
gilt allgemein, daß die Transportausrüstung so konstruiert
ist, daß sie Werkstücke entlang einer oder mehrerer der in
Fig. 1 gezeigten Achsen 30-32 verschiebt. Außerdem kann die
Transportausrüstung im allgemeinen so aufgebaut sein, daß sie
je nach Erscheinungsform des Werkstückes eine Drehung des
Werkstückes um eine oder mehrere der in Fig. 1 gezeigten
Achsen 30-32 bewirkt.
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Die in Fig. 2 und 3 gezeigten Schlitten 8 sind relativ kurz,
wodurch ein sehr kompakter Schlittenaufbau verwirklicht wird.
Es ist jedoch zweckmäßig, einen freien Raum zwischen den
Endabschnitten des Schlittens zu schaffen, der als
Transportbereich für Personal verwendet werden kann. Solch
ein Transportbereich muß jedoch von der Transportausrüstung
durch geeignete Sicherheitsbarrieren abgetrennt sein.
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Es kann außerdem gemäß vorliegender Erfindung von Vorteil
sein, wenn die Transfereinrichtung oder eventuell die gesamte
Transportausrüstung so angeordnet ist, daß sie auf dem
Schlitten angehoben oder abgesenkt werden kann, so daß die
Höhe der Transportausrüstung unabhängig and die wahlweise
Werkzeughöhe in benachbarten Pressen angepaßt werden kann.
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Fig. 4 zeigt eine alternative Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung; es wird aus dieser Figur ersichtlich,
daß die Presse 1 mit einer Abgabeeinrichtung 12 bestückt ist,
die innerhalb der Presse das Werkstück in dem Werkzeug
ergreift und es einer Fördereinrichtung 13 zuführt, die gemäß
vorliegender Erfindung in dem Schlitten (nicht gezeigt)
auf gehängt ist und die in diesem Ausführungsbeispiel als
Förderband ausgebildet ist. Aus der Figur geht außerdem
hervor, daß die Presse 2 keine Beschickungseinrichtung
aufweist und daß die Beschickung bzw. Zustellung stattdessen
in diesem Fall manuell erfolgen kann.
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Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung, wobei aus dieser Figur klar hervorgeht, daß die
Presse 1 eine Abgabeeinrichtung 12 und die Presse 2 eine
Beschickungseinrichtung 34 aufweist. In diesem
Ausführungsbeispiel besteht die Transportausrüstung aus der
Beschickungs- bzw. der Abgabeeinrichtung und der mit der
Bezugszif fer 33 bezeichneten Transfereinrichtung, wobei diese
Einrichtung von dem Schlitten (nicht gezeigt) getragen wird.
In diesem Ausführungsbeispiel weist die Abgabeeinrichtung 12
Greifelemente auf, von denen das eine Greifelement 35 in
einer Position innerhalb der Presse 1 angeordnet ist, um dort
ein Werkstück zu ergreifen, während das zweite Greifelement
36 in einer Position über einem ersten feststehenden Tisch 37
angeordnet ist, um dort ein Werkstück zu ergreifen und es zu
einem zweiten, beweglich angeordneten Tisch 38 zu überführen.
Die Beschickungseinrichtung 34 befindet sich in einer
Position, in der sie ein Werkstück von dem Tisch 38 unter
Verwendung des Greifelements 39 greifen kann. Außerdem weist
die Beschickungseinrichtung 34 ein Greifelement 40 auf, das
in einer Position angeordnet ist, in der es ein Werkstück von
dem feststehenden Tisch 41 greifen und dem Werkzeug in der
Presse 2 zuführen kann. Alternativ zu dem obengenannten
Aufbau kann der Tisch 38 mit einer Verschiebeanordnung
versehen sein, die ein darauf ruhendes Werkstück aus der
Position, in der es von dem Greifelement 36 abgelegt wurde,
in die Position, in der es von dem Greifelement 39 erfaßt
wird, verschiebt.
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In dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6 weist die Presse 1
eine Abgabeeinrichtung 12 und die Presse 2 eine
Beschickungseinrichtung 34 auf. Die auf dem Schlitten (nicht
gezeigt) angeordnete Transfereinrichtung 13 ist in diesem
Ausführungsbeispiel als Fördereinrichtung 13 ausgebildet, die
die Werkstücke aus der Abgabeposition der Abgabeeinrichtung
12 zur Greifposition der Beschickungseinrichtung 34
verschiebt. Daher umfaßt in diesem Ausführungsbeispiel die
Transportausrüstung sowohl die auf den Pressen angeordneten
Zustelleinrichtungen als auch die Transfereinrichtung, d.h.
die Fördereinrichtung 13.
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Das in Fig. 7 dargestellte Ausführungsbeispiel umfaßt eine
Abgabeeinrichtung 12 auf der Presse 1 und eine
Beschickungseinrichtung 34 auf der Presse 2. Diese
Zustelleinrichtungen sind in der Transportausrüstung
enthalten, die außerdem eine Transfereinrichtung aufweist,
die einerseits dazu dient, ein Werkstück durch eine
Fördereinrichtung 13 zu verschieben und andererseits, das
Werkstück mit Hilfe einer Kippeinrichtung 42 umzukehren.
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In den vorstehenden Ausführungen wurden unter Bezugnahme auf
die Fig. 4-7 nicht-einschränkende Beispiele offenbart, wie
die Transportausrüstung aufgebaut sein könnte; dem
fachkundigen Leser ist klar, daß es unabhängig vom Aufbau
dieser Transportausrüstung gemäß der vorliegenden Erfindung
zumindest immer einen kleinsten gemeinsamen Nenner derselben
gibt, nämlich die Transfereinrichtung, die auf dem Schlitten
8 angebracht oder mit diesem verbunden ist. Im allgemeinen
kann sie für den Transport des Werkstücks entlang einer oder
mehrerer der in Fig. 1 gezeigten Achsen 30-32 ausgebildet
sein; ebenso kann sie dazu ausgebildet sein, das Werkstück um
irgendeine dieser Achsen zu drehen. Außerdem können natürlich
sowohl die Verschiebebewegung als auch die Drehbewegung in
mehrere verschiedene Schritte aufgeteilt werden.
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Folglich kann die genaue Ausgestaltung der
Transfereinrichtung innerhalb des Umfangs der vorliegenden
Erfindung variieren; in noch einem anderen Beispiel kann die
Transfereinrichtung aus einem Industrieroboter (IR) bestehen,
der auf dem Schlitten 8 angeordnet ist. Dieser IR kann auch
die gesamte Transportausrüstung darstellen, kann jedoch
ebenso mit Zustelleinrichtungen, die auf einer der Pressen
oder auf beiden angeordnet sind, zusammenarbeiten.