DE69002709T2 - Verfahren und Vorrichtung zum Überwachen der Spannung und Qualität eines laufenden Fadens. - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Überwachen der Spannung und Qualität eines laufenden Fadens.Info
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Description
- Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und auf eine Vorrichtung zur Überwachung der Fadenzugkraft eines laufenden Fadens, und ist ohne Unterbrechung der Produktion zur qualitativen Klassifizierung des hergestellten Fadens und der hergestellten Spulen bestimmt.
- US-PS 4,720,702 von Martens offenbart ein Verfahren zur ununterbrochenen Überwachung der Fadenzugkraft an jeder von einer Vielzahl von Fadenbearbeitungsstellen, welches die ununterbrochene Bestimmung des Mittelwertes der überwachten Fadenzugkraft an jeder Fadenbearbeitungsstelle und die ununterbrochene Bestimmung der Differenz zwischen dem überwachtem Wert und dem Mittelwert umfaßt. Ein Alarmsignal wird immer dann erzeugt, wenn der Mittelwert einen vorbestimmten Toleranzbereich verläßt, und auch immer dann, wenn der Differenzwert einen zweiten vorgegebenen Toleranzbereich verläßt.
- Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung der allgemein in dem oben genannten Patent von Martens beschriebenen Art bereitzustellen, mit welchem die qualitative Klassifikation des erzeugten Garns und der erzeugten Spulen ohne Unterbrechung der Produktion ermöglicht wird.
- Dieser und andere Zwecke und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden erzielt mit einem Verfahren und einer Vorrichtung der hier beschriebenen Ausführungsform, wobei das Verfahren die Schritte der ununterbrochenen Überwachung des Wertes U der Fadenzugkraft eines laufenden Fadens während ununterbrochener Bestimmung des Mittelwertes MU der überwachten Fadenzugkraft, und ebenfalls während ununterbrochener Bestimmung der Differenz DU zwischen dein überwachten Wert und dem Mittelwert umfaßt. Ein erstes Alarmsignal wird immer dann erzeugt, wenn der Mittelwert MU einen vorbestimmten Toleranzbereich UMU;LMU für eine vorbestimmte Zeit verläßt, und ein zweites Alarmsignal wird immer dann erzeugt, wenn der Differenzwert DU einen zweiten vorbestimmten Toleranzbereich UDU;LDU für eine vorbestimmte Zeit verläßt. Zusätzlich werden das erste und zweite Alarmsignal beim Auftreten während einer vorbestimmten Zeit SR datenmäßig so erfaßt, wie es zur Erzeugung einer Qualitätskennung für den Faden notwendig ist.
- Vorzugsweise beinhaltet die Datenerfassung die Erzeugung eines Qualitätssignals QSM (stellvertretend zur Mittelwertabweichung) oder QSE (stellvertretend zur Differenzwertabweichung) in vorgegebenen Wiederholungsintervallen TR während jeweils eines der ersten und zweiten Alarmsignale vorliegt. Gleichfalls können die Zeiten, während denen das erste Alarmsignal vorliegt, zur Bereitstellung eines ersten Qualitätssignals QLM, und die Zeiten, während denen das zweite Alarmsignal vorliegt zur Bereitstellung eines zweiten Qualitätssignals QLE jeweils so auf summiert werden, daß die Signale QLM und QLE die Fadenlänge ininderer Qualität repräsentieren.
- Die Datenerfassung kann auch das unabhängige Zählen des ersten und zweiten Alarmsignals umfassen, wobei dann vorzugsweise ein weiteres Alarmsignal erzeugt wird, wenn die Summe der gezählten Alarmsignale einen vorbestimmten Grenzwert überschreitet. Weiterhin, in Übereinstimmung mit einem Ausführungsbeispiel dieser Erfindung, wird der laufende Faden auf eine Spule aufgewickelt, und es werden geeignete Angaben auf die Spule gedruckt, welche die Gesamtzahl der gezählten Alarmsignale repräsentieren und damit die Fadenqualität der Spule.
- Die Qualitätssignale können die Signale für die Abweichungen vom Mittelwert aus dessen Toleranzbereich und für die Abweichungen der Differenzsignale aus deren Toleranzbereich gemeinsam erfassen. Es ist jedoch auch und bevorzugt möglich, eine Abweichung des Mittelwertes aus seinem Toleranzbereich und eine Abweichung des Differenzsignals aus dessen Toleranzbereich als ein Ereignis zu erfassen und zu jeweils einem Qualitätssignal aufzusummieren. Dabei ist es auch möglich, die beiden Qualitätssignale des Mittelwertes einerseits und des Differenzsignals anderseits unterschiedlich zu bewerten. Wenn die Gesamtzahl eines der Qualitätssignale ein bestimmtes Grenzqualitätssignal, z.B. 10, überschreitet, kann ein Alarmsignal an der Meßstelle ausgegeben werden, oder es ist möglich, den Faden abzuschneiden und die Bearbeitungsstelle stillzusetzen. Das Grenzqualitätssignal kann für den Mittelwert und für den Differenzwert unterschiedlich sein.
- Dabei wird die Fadenschädigung und das Ausmaß der Fadenschädigung nicht nur bestimmt durch die Anzahl der beschädigten Stellen, entsprechend der Anzahl der Qualitätssignale, sondern auch durch die beschädigte Länge des Fadens. Es ist weiterer Gegenstand dieser Erfindung, die Fadenlänge minderer Qualität zu bestimmen. Dies wird erreicht durch Wiederholung des Qualitätssignals in regelmäßigen Zeitabständen, solange ein Alarmsignal vorliegt, um zu zeigen, daß eine Mittelwertabweichung und/oder eine Extremwertabweichung während einer Zeit vorliegt, die länger als eine vorbestimmte Zeit TRM für die Mittelwertabweichung oder TRE für die Extremwertabweichung ist. Die Gesamtzahl der Qualitätssignale, die so während einer vorbestimmten Zeit SR erzeugt werden, ist das Maß für die Qualitätsbestimmung der Spule. Eine alternative Ausführungsform zur Erreichung dieses Ziels ist ebenfalls offenbart, und sieht vor, daß diejenigen Fadenlängen erfaßt und aufsummiert werden, die unter unzulässigen Bedingungen erzeugt wurden, das heißt, unter Überschreiten der jeweiligen Toleranzbereiche jeweils durch den Mittelwert und/oder durch den Differenzwert. Dabei können wiederum die Längen der Fehlerzeiten TM,TE für die Abweichung sowohl des Mittelwertes als auch des Differenzsignals von ihrein jeweiligen Toleranzbereich gemeinsam aufsummiert werden. Es ist jedoch auch möglich, die Länge der Fehlerzeiten für den Mittelwert und für den Differenzwert getrennt voneinander aufzusummieren und ein Qualitätsunterscheidungssignal QDSM,QDSE zu erzeugen, wenn einer der beiden Werte eine vorgegebene Grenzfehlerzeit überschreitet.
- Einige der erfindungsgemäßen Gegenstände und Vorteile wurden angegeben, andere werden ersichtlich mit der nun folgenden Beschreibung in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen, nämlich:
- Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Fadenherstellungsmaschine mit zugeordnetem Schaltkreis, der die Merkmale der vorliegenden Erfindung enthält
- Fig. 2 ist eine Serie von Diagrammen zur Darstellung
- I eines Auschnittes eines Fadenspannungs-Zeitdiagraimms, bei dem die Fadenspannung durch ein Outputsignal U eines Fadenspannungssensors angezeigt wird.
- II des Mittelwertes MU, der sich aus der Fadenzugkraft gemäß Diagramm 1 ergibt
- III der Fehlersignale A1 oder A2, jeweils verursacht durch Abweichen des Mittelwerts MU aus seinem Toleranzbereich
- IV des Qualitätssignals QSM, verursacht durch die Mittelwertabweichungsalarmsignale A1 und A2 gemäß Diagramm III
- V der Summe der Qualitätssignale QDSM, verursacht durch Mittelwertabweichungen
- VI der Fadenlänge QLM, beschädigt durch Mittelwertabweichungen gemäß Diagramm III, entsprechend der Gesamtzeit TM, während der Mittelwertabweichungen auftraten.
- VII des Differenzwertes DU, der repräsentierend für die Differenz zwischen dem gemessenen Outputsignal U und dem Mittelwert MU ist
- VIII der Fehlersignale A3 oder A4, jeweils verursacht durch Verlassen des Toleranzbereichs des Differenzwerts DU, repräsentativ für Extremwertabweichungen
- IX des Qualitätssignals QSE, verursacht durch Extremwertabweichungsalarmsignale A3,A4 gemäß Diagramm VIII
- X der Summe der Qualitätssignale QDSE, verursacht durch Extremwertabweichungen
- XI der Fadenlänge QLE, beeinträchtigt durch Extremwertabweichungen gemäß Diagramm VIII, entsprechend der Gesamtzeit TE, während der Extremwertabweichungen auftraten
- Fig. 1 ist eine schematische Darstellung einer Fadenbearbeitungsstelle mit zugeordneter Steuerungsschaltung entsprechend der vorliegenden Erfindung. Der linke Bereich des Diagramms zeigt eine Fadenbearbeitungsstelle, in welcher ein Faden 10 von einer Vorlagespule oder einer anderen Quelle (nicht gezeigt) durch ein Lieferwerk 11 abgezogen wird. Der Faden läuft an einem konventionellen Fadenschneider 12 vorbei und wird dann über und in Kontakt mit einem Heizer 13 geführt, weiterhin durch eine Falschdralleinrichtung 14 und vorbei an einem Fadensensor 15. Der Faden wird aus der Falschdrallzone durch ein Lieferwerk 16 abgezogen und auf eine Spule 17 durch eine konventionelle Aufwickeleinrichtung aufgespult.
- Das Ausgangssignal U des Sensors 15 wird zu einem Schaltkreis 20 übermittelt, der innerhalb der strichpunktierten Linie der Fig. 1 dargestellt ist. Schaltkreis 20 ist jeder Bearbeitungsstelle einer vielstelligen Falschzwirnmaschine mit einem Fadensensor 15 an jeder Bearbeitungsstelle zugeordnet. Der Schaltkreis 20 erhält vorbestimmte Toleranzwerte aus einem Speicher 22 mit festgesetzten Grenzwerten, welcher im nachhinein noch detaillierter beschrieben wird. Der Speicher 22 ist einer Gruppe von Bearbeitungsstellen der vielstelligen Texturiermaschine zugeordnet. Der Schaltkreis 20 erzeugt ein Ausgangssignal für die Fadenschneidvorrichtung 12 und ein anderes Ausgangssignal für eine allgemeine Alarmeinheit 23, die ebenfalls einer Gruppe von Bearbeitungsstellen zugeordnet ist. Der Schaltkreis 20 erzeugt weiterhin Ausgangssignale für die Alarmeinheiten 25, 26, 27, 28, auf die noch eingegangen werden wird. Diese Alarmeinheiten stehen in Wirkverbindung mit der zugeordneten Bearbeitungsstelle. Das Ausgangssignal des Fadensensors 15 wird dein Verstärker 30 zugeführt und dann dem Filter 32. Der Filter besteht aus einem Schaltkreis mit einer Induktionsspule und einem Kondensator, wobei die Verzögerungszeitkonstante des Schaltkreises z. B. zwischen einer und drei Sekunden beträgt. Das Ausgangssignal des Verstärkers 30 ist eine Spannung U, die einem zentralen Mikroprozessor zur weiteren Verarbeitung und Berechnung über die Leitung 34 zugeführt werden kann. Der Ausgang des Filters 32 ist der Mittelwert MU, der ebenfalls einem allgemeinen Mikroprozessor über die Leitung 35 zur weiteren Verarbeitung und Berechnung zugeführt werden kann. Andererseits werden das Signal U und das Signal MU einem Differenzverstärker 8 zugeführt zur Erzeugung eines Ausgangssignals DU, welches die Differenz zwischen den Inputsignalen U und MU repräsentiert. Das Ausgangssignal DU des Differenzverstärkers 8 kann über die Leitung 36 an einen zentralen Mikroprozessor zur weiteren Verarbeitung und Berechnung übermittelt werden.
- Das Ausgangssignal MU des Filters 32 wird weiterhin verwendet zur Erzeugung der Alarmsignale A1 und A2, wenn der Mittelwert MU den vorgegebenen Toleranzbereich verläßt. Der vorgegebene Toleranzbereich ist definiert durch den oberen Grenzwert des Mittelwerts UMU und durch den unteren Grenzwert des Mittelwerts LMU, von denen beide in dem Grenzwertspeicher 22 gespeichert sind und dem Schaltkreis 20 über jeweilige Leitungen zugeführt werden. Der Schaltkreis 20 enthält deshalb die Trigger 40 und 41. Der Trigger 40 wird mit dem Mittelwert MU und dem oberen Grenzwert des Mittelwerts UMU gespeist, und ist vorgesehen zur Erzeugung eines Ausgangssignals A1, wenn der Mittelwert die gesetzte obere Grenze des Mittelwerts übersteigt. Der Trigger 41 ist vorgesehen, um den Mittelwert MU und die festgesetzte untere Grenze des Mittelwerts LMU als Eingangssignal zu empfangen, und um ein Ausgangssignal A2 zu erzeugen, wenn der Mittelwert MU geringer als der gesetzte untere Grenzwert des Mittelwerts ist.
- Der Schaltkreis 20 erzeugt ebenfalls die Alarmsignale A3, A4, wenn das Differenzsignal DU den vorgegebenen Bereich verläßt, der durch den festgesetzten oberen Grenzwert des Differenzwerts UDU und den gesetzten unteren Grenzwert des Differenzwerts LDU definiert ist.
- Die vorgegebenen oberen und unteren Grenzen sind in dem Grenzwertspeicher 22 gespeichert und werden jeweils als Eingangssignale auf die Trigger 42 und 43 des Schaltkreises 20 gegeben. Das andere Eingangssignal der Trigger 42 und 43 ist das Differenzsignal DU, welches das Ausgangssignal des Differenzverstärkers 8 gemäß dem Vorhergesagten ist.
- Wenn das Differenzsignal DU größer als die festgesetzte obere Grenze UDU ist, erzeugt der Trigger 42 das Alarmsignal A3. Wenn der Differenzwert DU geringer als die festgesetzte untere Grenze LDU ist, erzeugt der Trigger 43 das Alarmsignal A4.
- Jedes der Alarmsignale A1, A2, A3, A4 wird jeweils einer der Alarmeinheiten 25-28 zugeführt, welche dieser Bearbeitungsstelle zugeordnet sind, und die z. B. als Leuchtdioden in den Schaltkreises 20 eingebaut sind. Weiterhin werden die Alarm-Signale A1 bis A4 einem Odergatter 44, einer Verzögerungseinheit 45, einem Speicher 46 und einem Verstärker 47 zugeführt. Das Odergatter 44 erzeugt ein Ausgangssignal, wenn irgendeines der Alarmsignale A1 bis A4 vorliegt. Die Verzögerungszeiteinheit hat eine Zeitkonstante von ca. 10 msec, und ist vorgesehen, ein Ausgangssignal zu verhindern, welches aus einer vorübergehenden und nicht relevanten Störung des Fadentexturiervorganges entsteht, und welches zu einem Schnitt des Fadens 10 durch die Fadenschneideinrichtung 12 führen könnte. Der Speicher 46 stellt sicher, daß eine allgemeine Alarmeinheit 23, die einer Gruppe von Bearbeitungsstellen oder der gesamten Maschine zugeordnet ist, ein permanentes Signal erzeugen kann, um die Störung und/oder Unterbrechung der Produktion anzuzeigen.
- Das Ausgangssignal des Speichers 46 wird auch einem Verstärker 47 zugeführt und von dort einem Odergatter 48, welches noch ein weiteres Signal empfängt, das im Folgenden noch näher beschrieben wird. Das Ausgangssignal des Verstärkers 47 erzeugt ein Ausgangssignal des Odergatters 48, welches andererseits der Fadenschneideinrichtung 12 zugeführt wird, um den Schnitt des Fadens und die Unterbrechung des Texturier- oder Strecktexturiervorgangs zu erzeugen, sofern erforderlich. Das andere Eingangssignal zum Odergatter 48 wird durch den Trigger 49 über die Verzögerungszeiteinheit 50 und den Verstärker 51 erzeugt. Der Trigger 49 wird beaufschlagt mit der Größe U, welche die gemessene Fadenzugkraft repräsentiert und mit einem zweiten vorgegebenen Wert LU, der im Grenzwertspeicher 22 abgespeichert ist und der den niedrigsten noch möglichen Wert der Fadenzugkraft repräsentiert. Es soll gesagt werden, daß dieser Wert LU vorzugsweise auf Null gesetzt wird. Der Trigger 49 erzeugt ein Ausgangssignal, wenn der gemessene Wert U kleiner oder gleich dem gesetzten Wert LU ist. Die Verzögerungszeitkonstante der Einheit 50 kann ungefähr 10 msec sein. Das Ausgangssignal des Triggers 49 wird, wie bereits erwähnt, dem Odergatter 48 zugeführt und bewirkt, daß der Fadenschneider 12 den Faden oberhalb der Abzugsrolle 11 abschneidet, wenn und sobald die Fadenzugkraft unterhalb eines festgesetzten Wertes ist, oder im Fall eines Fadenbruchs zwischen den Abzugsrollen 11 und 16. Über diese Beschreibung hinaus ist die Vorrichtung und der Schaltkreis in allgemeiner Übereinstimmung mit dem, was im bereits genannten US-Patent von Martens, Nr. 4,720,702 offenbart ist.
- Es ist nun ersichtlich, daß ein Alarmsignal A1 - A4 erzeugt wird, wenn der ununterbrochen gebildete Mittelwert des Meßwertes und der Differenzwert zwischen dem ununterbrochen aufgenommenen Meßsignal und dem ununterbrochen gebildeten Mittelwert die jeweiligen Toleranzbereiche verlassen, die jeweils für den Mittelwert und für den Differenzwert vorbestimmt werden.
- Erfindungsgemäß werden diese Ereignisse gezählt und die Anzahl der Ereignisse in einer vorgegebenen Zeit SR ergibt ein Qualitäts-Unterscheidungs-Signal. Die Zeitspanne kann z. B. ein Spulzyklus oder ein Teil hiervon betragen. Vorzugsweise werden die Qualitätssignale QSM für die Abweichungen der Mittelwerte und die Qualitätssignale QSE für die Abweichungen der Differenzwerte von ihren jeweiligen Toleranzbereichen einzeln bestimmt und gezählt. Es wird sodann eine Qualitätsklasse oder es werden Qualitätsklassen festgesetzt durch die Zahl QDSM oder QDSE, gebildet aus jeweils den Qualitätssignalen, die während der vorgegebenen Zeiteinheit SR auftraten, wie z. B.:
- A - Qualität für 1 < QDSM < 10 und 1 < QDSE < 50
- B - Qualität für 10 < QDSM oder 50 < QDSE
- C - Qualität für 10 < QDSM und 50 < QDSE.
- Die Qualität der erzeugten Spule ist somit abhängig von der Anzahl der auftretenden Fehlerereignisse.
- Die Fehler können in verschiedenen Zeitperioden auftreten. Je länger ein Fehler auftritt, desto größer ist die beschädigte Fadenlänge. Folglich ist es notwendig und bevorzugt, in die Qualitätsbeurteilung nicht nur die Anzahl sondern auch die Gesamtdauer der Fehler, die während einer vorgegebenen Zeit SR auftraten, einzuschließen. Bis dahin können die Fehlerzeiten aufsummiert werden, z.B. werden einerseits die Fehlerzeiten TM der Mittelwertabweichungen zu einer Summe QLM zusammengefaßt und andererseits die Fehlerzeiten TD der Extremwertabweichungen zu einer Summe QLE.
- Auch können diese Fehlerzeiten für die Klassifikation der Qualität benutzt werden oder für ein Alarm- oder Warnsignal oder um den Aufspulprozess zu unterbrechen, wenn eine vorgegebene Zeitgrenze für QLM und/oder QLE überschritten ist.
- Wie in Fig. 1 ersichtlich ist, werden die Alarmsignale A1 - A4 jeweils zu Odergattern 80 und 81 geführt. Insbesondere werden die Alarmsignale A1 und A2, die den Fehler anzeigen, daß der Mittelwert seinen zugelassenen Bereich zwischen oberem und unterem Grenzwert verlassen hat, zum Odergatter 80 geführt, während die Alarmsignale A3 und A4, die den Fehler anzeigen, daß das Differenzsignal zwischen der momentan gemessenen Fadenspannung und dem Mittelwert seinen vorgegebenen Bereich zwischen dem oberen und dem unteren Grenzwert verlassen hat, zum Odergatter 81 geführt werden. Die Ausgangssignale der Odergatter 80, 81 werden über Zeitmesseinrichtungen 82 zu den Speichervorrichtungen 83 und 84 geführt.
- Die Zeitmeßeinrichtungen 82.1 und 82.2 haben jeweils zwei andere Eingänge. Einer der Eingänge dient zur Speicherung und Vorgabe einer Verzögerungszeit TD. Die Verzögerungszeit ist die Zeit zwischen dem ersten Auftreten eines Alarmsignals A an den Zeitmeßeinheiten 82.1 und 82.2 und dem ersten Auftreten des Ausgangssignals QSM oder QSE von dort. Die Verzögerungszeit TD kann unterschiedlich für jede der Zeitmeßeinheiten festgesetzt werden. Der andere Eingang der Zeitmeßeinrichtungen dient zur Speicherung einer vorbestimmten Wiederholzeit TR. Diese Wiederholzeit ist eine vorgegebene Zeit, nach welcher das Ausgangssignal QSM oder QSE der Zeitmeßeinrichtung wiederholt wird, wenn dort das Einganssignal A länger als die Wiederholzeit TR dauert. Dies bedeutet, daß jedes Auftreten eines Fehlers mit Überschreiten der Verzögerungszeit TD, festgelegt in den Zeitmeßeinrichtungen 82.1 und 82.2, letztlich ein einziges Qualitätssignal QSM, QSE verursacht, welches in jeder einzelnen der Speichereinrichtungen 83 oder 84 abgespeichert wird.
- Ein anderes Signal QSM, QSE jedoch wird in den jeweiligen Speichereinrichtungen 83 oder 84 gespeichert, wenn nach der Zählung ein Alarmsignal an die Zeitmeßeinrichtungen gegeben wird, welches länger als die vorgegebene Wiederholzeit TR dauert. Das bedeutet, daß jedes Alarmsignal ein erstes Qualitätssignal QSM, QSE verursacht, wenn nach seinem ersten Auftreten die Verzögerungszeit TD zu Ende ist, und daß es ein nächstes Qualitätssignal QSM, QSE verursacht, sofern das Alarmsignal nach dem Ende der wiederholzeit eines vorangegangenen Zählvorgangs noch vorliegt, .
- Jede der Speichereinrichtungen 83 und 84 hat Eingänge für Klassifizierungsgrößen A, B, C. Jede der Klassifizierungsgrößen steht stellvertretend für eine begrenzte Zahl von Qualitätssignalen und ebenfalls für eine Qualitätsklassifizierungszahl. So kann z. B. der Eingang A 10 betragen, B - 20 und C 30. Wenn die Anzahl der Qualitätssignale, die in der Speichereinrichtung 83 aufsummiert werden, weniger als zehn Mittelwertabweichungen pro Windungslage einer Spule repräsentiert, dann ist die Qualitätsklassifikation A. Wenn die Anzahl der Fehler zwischen 10 und 20 liegt, ist die Qualität B. Wenn die Zahl der Fehler 20 übersteigt, ist die Qualität C. Durch Verwendung der beiden Odergatter 80, 81 und der Speichereinheiten 83, 84, die jeweils einer Art von Fehler zugeordnet sind, ist es ebenfalls möglich, die Qualität der Spulen entsprechend der Art der Mängel zu Klassifizieren, d.h. Mängel, die einerseits den Mittelwert der Fadenzugkraft berücksichtigen und andererseits Extremwerte der Fadenzugkraft. Die Ausgangssignale der Speichereinrichtungen 83,84 werden einer Kennzeichnungseinrichtung 85 zugeführt, die z. B. ein Drucker für Qualitätsangaben von Spulen sein kann. Es ist nun ersichtlich, daß weitere Kriterien der Qualitätsklassifizierung aus jedem der Alarmsignale oder jeder Gruppe der Alarmsignale A1 - A4 hergeleitet werden können.
- Es ist weiterhin vorgesehen, daß die Ausgangssignale der Odergatter 80, 81 den Integratoren 86,87 aufgegeben werden, zur Messung der Zeit, während welcher die jeweiligen Ausgangssinale A der Odergatter 80 oder 81 vorliegen. Die gemessene Zeit (Defektzeit DT) ist ein Maß für die Fadenlänge, die erzeugt und aufgespult wurde, während jeweils eine Mittelwertabweichung oder eine Extremwertabweichung vorlagen. Jeder der Integratoren 86, 87 hat einen Eingang zur Festsetzung und zur Speicherung einer Zeitschranke oder einer Fadengrenzlänge LT. Wenn die im Integrator gespeicherte Defektzeit DT die vorgegebene Zeitschranke LT übersteigt, wird ein Ausgangssignal QLM oder QLE verursacht, welches der Kennzeichnungseinheit 85 übermittelt wird, um anzuzeigen, daß mehr als die zulässige Fadenlänge von minderer Qualität ist.
- Bezüglich der Ausgänge der Speichereinrichtungen 83, 84 und der Integratoren 86, 87 soll gesagt sein, daß die Ausgangssignale jeder dieser Einheiten auch dem Odergatter 48 zugeführt werden können, um einen Schnitt des Fadens durch den Fadenschneider 22 zu bewirken, sobald ein vorgegebener Grenzwert für die Qualitätssignale oder für die Defektzeit überschritten wird.
- Wie bereits gesagt, zeigt das Diagramm I gemäß Fig.2 einen Ausschnitt eines Graphen der Fadenspannung gegenüber der Zeit, wobei die Fadenspannung angezeigt wird durch ein Ausgangssignal U eines Fadenspannungssensors gemäß Fig.1. Der Mittelwert MU ist gezeigt im Diagramm II. Der Mittelwert ist bestimmt durch Aufgabe des Fadenspannungssignals U auf einen elektrischen Filter mit relativ langer Zeitkonstanten, ähnlich Filter 32 in Fig. 1.
- Die Diagramme III-VI zeigen die Schritte der erfindungsgemäßen Qualitätsauswertung bezüglich der Mittelwertabweichungen.
- Wie in Diagramm II gezeigt, übersteigt ein Bereich des Mittelwertes während einer Zeit gemäß Diagramm II einmal den vorgegebenen unteren Grenzwert LMU und verursacht dabei das Alarmsignal A2 und übersteigt zu einer anderen Zeit den oberen Grenzwert UMU und verursacht dabei das Alarmsignal A1 (siehe Fig.1).
- Die Alarmsignale A1 und A2 werden zum Odergatter 81 geführt, dessen Ausgang den Start der Zeitmeßeinrichtung 82.1 verursacht. Dies ist gezeigt im Diagramm IV. Nachdem die vorgegebene Verzögerungszeit TD beendet ist, gibt die Zeitmeßeinrichtung 82.1 ein Ausgangssignal QSM, dargestellt in Diagramm IV.
- Das Ausgangssignal QSM wird nach einem vorgegebenen Zeitintervall TR wiederholt. So wird z.B. während des Alarmsignals A1 das erste Signal nach Beendigung der Verzögerungszeit TD erzeugt und vier andere Signale QSM werden jeweils nach Beendigung eines Wiederholintervalls TR erzeugt.
- Die QSM-Signale werden der Speichereinheit 84 zugeführt zur Aufsummierung aller QSM-Signale zu einem Qualitätsbestimmungssignal der Mittelwertabweichungen QDSM, wie im Diagramm V gezeigt ist. Das Qualitätsbestimmungssignal QSM, welches eine der vorgegebenen Grenzen A, B, C übersteigt, bestimmt also die Qualität.
- Das Ausgangssignal des Odergatters 81 gemäß Diagramm III wird auch dem Intergrator 86 aufgegeben. Hierdurch wird ein Qualitätssignal erzeugt, dessen Graph in Diagramm VI gezeigt ist.
- Dieses Qualitätssignal QLM ist die Gesamtzeit, während der eines der Alarmsignale A1, A2 erzeugt wurde. Bei einer konstanten Fadengeschwindigkeit korrespondiert das Signal QLM ebenfalls zur erzeugten Fadenlänge, während die Mittelwertabweichung vorlag. Diese Fadenlänge ist mehr oder weniger beschädigt und deshalb bestimmt sie ebenfalls die Qualität. Aus diesem Grund wird das QLM-Signal auch an den Printer 85 gegeben.
- Die gemessene Fadenspannung U und der Mittelwert der Fadenspannung, wie durch den Filter 32 erzeugt, wird ebenfalls gemäß Fig. 1 auf die Trigger 42, 43 gegeben, woraus ein Differenzsignal DU gebildet wird. Der Ausschnitt des Graphen nach Fig. VII repräsentiert die Differenz DU zwischen dem gemessenen Wert U und dem Mittelwert MU. Wie aus Diagramm VII gesehen werden kann, übersteigt der Differenzwert DU manchmal den oberen Grenzwert UDU und den unteren Grenzwert LDU gemäß der Voreinstellung für den Wert DU. Dies heißt, daß der Extremwert der Fadenzugkraft entsprechend dem Ausgangssignal U einen zugelassenen Bereich übersteigt. Aus diesem Grund werden jeweils die Signale A3 oder A4 erzeugt, welche eine solche Extremwertabweichung repräsentieren. Diese Alarmsignale A3 und A4 sind jeweils gezeigt im Diagramm VIII. Die Alarmsignale A3, A4 werden über das Odergatter 80 zur Zeitmeßeinrichtung 82.2 geführt. Die Zeitmeßeinrichtung 82.2 hat zwei Eingänge gemäß der Beschreibung zur Einrichtung 82.1.
- Die Eingänge der Zeitmeßeinrichtung 82.2 können jedoch unabhängig von denjenigen der Zeitmeßeinrichtung 82.1 gesetzt werden. Im übrigen sind die Ausführungsformen identisch und es wird auf die obige Beschreibung Bezug genommen. Die Zeitmeßeinrichtung 82.2 gibt nach Beendigung der Verzögerungszeit TD ein Qualitätssignal QSE und weiterhin ein weiteres Qualitätssignal QSE nach jedem Intervall TR über die gesamte Zeit, während der eines der Alarmsignale A3, A4 vorliegt. Der Integrator 83 summiert alle diese Qualitätssignale QSE zum Ausgangssignal QDSE auf, welches die Qualität der Spule in Bezug auf Extremwertabweichungen bestimmt, die während der vorgegebenen Zeit SR auftraten. Das Signal QDSE ist gezeigt in Diagramm X.
- Das Ausgangssignal des Odergatter 80 kann auch auf den Integrator 87 gegeben werden, um zur Gesamtzeit integriert zu werden, während der eines der Alarmsignale A3, A4 vorlag. Auf diese Weise ist das Qualitätssignal QLE erzeugt, welches die Länge des beschädigten Garns durch Extremwertabweichungen repräsentiert. Dies wird gezeigt in Diagramm XI.
- Die Zeichnungen und die Beschreibung zeigen eine bevorzugte Ausführung der Erfindung, und obwohl spezielle Ausdrücke benutzt werden, gelten sie in allgemeiner und nur beschreibender Weise und nicht zum Zwecke der Beschränkung der Erfindung.
Claims (8)
1. Verfahren zur Überwachung der Fadenzugkraft eines
laufenden Fadens mit ununterbrochener Überwachung des
Wertes (U) der Fadenzugkraft des laufenden Fadens
während ununterbrochener Bestimmung des Mittelwertes
(MU) der überwachten Fadenzugkraft und ebenfalls
während ununterbrochener Bestimmung der Differenz (DU)
zwischen dem überwachtem Wert und dem Mittelwert, mit
Erzeugung eines ersten Alarmsignals immer, wenn der
Mittelwert (MU) einen vorgegebenen Toleranzbereich
(UMU;LMU) für eine vorbestimmte Zeit verläßt, und bei
dem ein zweites Alarmsignal immer dann erzeugt wird,
wenn der Differenzwert (DU) einen zweiten
vorgegebenen Toleranzbereich (UDU;LDU) für eine vorbestimmte
Zeit verläßt,
gekennzeichnet durch
Erfassung des ersten und zweiten, während einer
vorbestimmten Zeit (SR) auftretenden, Alarmsignals, zur
Bestimmung einer Qualitätsangabe des Fadens.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Erfassung die Erzeugung eines Qualitätssignals
(QSM oder QSE) in vorbestimmten Wiederholintervallen
(TR) einschließt, solange eines der ersten oder
zweiten Alarmsignale vorliegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Zeiten, während denen das erste Alarmsignal
vorliegt, zur Erzeugung eines ersten Qualitätssignals
(QLM) und/oder die Zeiten, während denen das zweite
Alarmsignal vorliegt, zur Erzeugung eines zweiten
Qualitätssignals (QLE) aufsummiert werden, wobei das
erste und zweite Qualitätssignal die Fadenlänge
minderer Qualität repräsentieren.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Erfassung das jeweilige Zählen der ersten und
zweiten Alarmsignale beinhaltet und die Erzeugung
eines Alarmsignals, wenn die Anzahl der ersten oder
zweiten Alarmsignale eine jeweilige Grenzzahl
übersteigt.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
laufende Faden auf eine Spule aufgewickelt wird, und
daß die Spule mit Kennzeichnungen entsprechend der
Summe der erfaßten Alarmsignale und damit
entsprechend der Garnqualität bedruckt wird.
6. Fadenbearbeitungsmaschine,
mit Einrichtungen zur Überwachung der Fadenzugkraft
eines laufenden Fadens und mit Sensoreinrichtungen
zur ununterbrochenen Überwachung des Wertes (U) der
Zugkraft des laufenden Fadens,
mit ersten Schalteinrichtungen, die mit den
Sensoreinrichtungen zusammenwirken
zur ununterbrochenen Bestimmung des Mittelwertes (MU)
der überwachten Fadenzugkraft, und zur
ununterbrochenen Bestimmung der Differenz (D) zwischen dem
überwachten Wert und dem Mittelwert, und zur
Erzeugung eines ersten Alarmsignals, wenn der
Mittelwert (MU) einen vorgegebenen Toleranzbereich (UMU;
LMU) während einer vorbestimmten Zeit verläßt, und
zur Erzeugung eines zweiten Alarmsignals, wenn die
Differenz (D) einen zweiten vorgegebenen
Toleranzbereich (UDU;LDU) für eine vorgegebene Zeit verläßt,
gekennzeichnet durch
zweite Schaltkreiseinrichtungen zur Erfassung der
Anzahl der, während einer vorbestimmten Zeit
auftretenden, Alarmsignale, zur Bestimmung einer
Qualitätsanzeige des Fadens.
7. Fadenbearbeitungsmaschine nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite Schaltkreis Mittel zum jeweiligen Zählen
der ersten und zweiten Alarmsignale enthält und zur
Erzeugung eines weiteren Alarmsignals, wenn eines
oder beide der ersten und zweiten Alarmsignale einen
vorgegebenen Grenzwert überschreitet.
8. Fadenbearbeitungsmaschine nach Anspruch 6,
gekennzeichnet durch
Mittel zum Aufwickeln des Fadens auf eine Spule und
zum Drucken von Angaben gemäß der Summe der erfaßten
Alarmsignale entsprechend der Qualität der
Fadenspule.
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