DE69000149T2 - Vorrichtung zum lagern von anfahrstraengen. - Google Patents
Vorrichtung zum lagern von anfahrstraengen.Info
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Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Lagern von Anfahrsträngen entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1.
- Genauer gesagt betrifft die Erfindung eine revolverartige Vorrichtung, die eine Mehrzahl von Anfahrsträngen aufnehmen und zuführen kann, selbst wenn sie unterschiedliche Abmessungen besitzen oder zu verschiedenen Arten zu einer Mehrzahl verschiedener Stranggußstraßen gehören.
- Die Erfindung findet ihre hauptsächliche Anwendung in der Eisen- und Stahlindustrie.
- Nach dem Stand der Technik des Stranggießens wird das geschmolzene Metall in einer Pfanne auf Rädern zugeführt oder mittels eines Krans zu einer Kokille geeigneter Form gebracht, die einen offenen Boden besitzt und oberhalb einer Gußstraße angeordnet ist.
- Die Kokille erhält das geschmolzene Metall über eine vorgeheizte Zwischenpfanne von der Pfanne und gibt es durch den offenen Boden in einem teilweise verfestigten, kontinuierlichen Fluß vorbestimmten Querschnitts unten aus. Dieser Fluß verfestigt sich mit Hilfe geeigneter, am Anfangsteil der Gußlinie gelegener Kühlmittel nach und nach auf der Gußlinie.
- Vor Beginn des Gießens ist es erforderlich, den offenen Boden der Kokille vorübergehend zu schließen, um einen ungeordneten Ausfluß des Metalls zu verhindern.
- Der offene Boden der Kokille wird mit Hilfe eines Anfahrstranges verschlossen, der durch eine Anordnung von Zugrollen in den offenen Boden der Kokille eingesetzt wird. Jeglicher Spalt zwischen dem Anfahrstrang und dem offenen Boden der Kokille wird mit geeignetem Refraktormaterial verschlossen.
- Den ersten Teil des in die verschlossene Kokille gegossenen Metalls läßt man teilweise erstarren, sodaß er mit dem Kopf des Anfahrstranges vereinigt wird.
- Danach, wenn die Kokille gefüllt und hin- und herbewegt wurde, um die Bildung einer Metallhaut an ihren Innenwänden zu verhindern, werden Ziehrollen angetrieben und sorgen dafür, daß der Anfahrstrang gezogen und der mit dem Ende des Anfahrstrangs verbundene Strang aus der Kokille gezogen wird.
- Der Anfahrstrang wird danach von dem Strang entfernt und in einer geeigneten Position in Nähe der Abzugseinrichtung und der Abfuhrstraße abgelegt, längs der das Gußprodukt für die darauffolgenden Walzvorgänge weiterläuft.
- Der Anfahrstrang, der nun einen neuen Kopf besitzt, wird bei Beginn des nächsten Gußvorganges wieder aus seiner Ablageposition gezogen und folgt dem oben beschriebenen Vorgang für das Entstehen eines neuen Stranges.
- Bekannte Anfahrstränge gehören im wesentlichen drei Arten an: starre Anfahrstränge mit gebogener Form, halbstarre Anfahrstränge, die eine gebogene Form besitzen und aus einer Anzahl angelenkter Segmente bestehen, und flexible Anfahrstränge, die als Kette ausgebildet sind.
- Die FR-A 1 423 857, auf welcher der Oberbegriff des Anspruches 1 beruht, offenbart eine Vorrichtung zum Lagern von Anfahrsträngen, die aus einer drehbaren Trommel besteht, welche an einem stationären Rahmen befestigt und oberhalb des Förderers gelegen ist, welcher die Stränge von der Gußanlage trägt. In diesem Fall wird der Anfahrstrang, der aus einer Anordnung miteinander verbundener, starrer Elemente besteht, nachdem er von einem stationären, gebogenen Aufbau, der unmittelbar stromab der Abzieh- und Ausrichtanordnung liegt, genommen wurde, um die Trommel gewunden.
- Die Vorrichtungen der oben genannten Art bringen viele Unzulänglichkeiten und Nachteile mit sich. Da sie tatsächlich dazu geeignet sind, einen einzelnen Anfahrstrang der gelenkigen Art aufzunehmen, sind ihre Wartung und ihr Austausch schwierig und führen zu Stehzeiten und Unterbrechungen der Arbeit. Weiters können sie üblicherweise lediglich einer Gußstraße zur Verfügung stehen.
- Es ist Ziel dieser Erfindung die Nachteile und Unzulänglichkeiten des Standes der Technik zu vermeiden und daher eine Vorrichtung zum Lagern von Anfahrsträngen zu schaffen, welche gleichzeitig einer Mehrzahl von Gußstraßen zur Verfügung stehen kann, welche die Anordnung und Verwendung verschiedener Arten von Anfahrsträngen ermöglicht, um den Arbeitsbedingungen gerecht zu werden und welche auch im Zusammenwirken mit praktisch jeder Art von Stranggußanlagen verwendbar ist.
- Dieses Ziel wird mittels einer Vorrichtung zum Lagern von Anfahrsträngen erreicht, welche die in dem Hauptanspruch beschriebenen Merkmale besitzt, wogegen die abhängigen Ansprüche bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung darlegen.
- Die Vorrichtung nach der Erfindung weist eine revolverartige Trommel auf, die sich um eine Drehwelle drehen kann, welche im wesentlichen parallel zur Richtung des Einführens des Anfahrstranges in die Trommel verläuft.
- Innerhalb der Trommel ist eine Mehrzahl von Kammern vorgesehen, von welchen jede einen Anfahrstrang aufnehmen kann.
- Ein sorgfältiger Entwurf dieser Kammern um den Innenumfang der Revolvertrommel herum ermöglicht es, einzelne Kammern oder Paare von Kammern oder Reihen von drei ausgerichteten Kammern vorzusehen, die geeignet sind, einer, zwei oder drei derselben Gußanlage zugehörigen Gußstraßen zur Verfügung zu stehen.
- Gemäß der Erfindung kann innerhalb der Trommel eine Mehrzahl von Kammerreihen eingeschlossen sein, wobei jede Reihe dazu vorgesehen ist, entsprechend der von der Trommel in Umfangsrichtung eingenommenen Position mit den Gußstraßen in Ausrichtung gebracht zu werden.
- Dank der Erfindung ist es somit möglich, die Anordnung verschiedener Arten von Anfahrsträngen vorzusehen, die mittels einer einfachen, gesteuerten Drehung der Trommel aus ihrer Ablageposition rasch in ihre Arbeitsposition in Zusammenarbeit mit den Gußstraßen bewegt werden können.
- Die Trommel nach der Erfindung kann bei Anlagen mit einer gekrümmten, horizontalen, fast horizontalen oder vertikalen Gußstraße, in einer angehobenen Lage gegen die Gußstraße geneigt oder mit der Straße an deren unterem Ende ausgerichtet, beispielsweise dort, wo die gegossenen Stränge oder Barren seitlich abgeführt werden, angewendet werden.
- Andere Vorteile der Erfindung werden beim Lesen der folgenden Beschreibung einer als nicht einschränkendes Beispiel gegebenen Ausführung der Erfindung zusammen mit Hilfe der beigefügten Zeichnungen deutlich, in welcher zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht einer vertikalen Stranggußanlage, die mit einer Lagervorrichtung gemäß der Erfindung ausgerüstet ist, Fig. 2 eine Seitenansicht einer gekrümmten Stranggußanlage, die mit einer Lagervorrichtung gemäß der Erfindung ausgerüstet ist, Fig. 3 eine Vorderansicht einer Revolvertrommel gemäß der Erfindung, Fig. 4 eine Draufsicht auf den Rahmen, welcher die Trommel nach der Erfindung abstützt und verdreht und Fig. 5 eine dreidimensionale Ansicht eines Details des zu der Vorrichtung nach der Erfindung gehörigen Mechanismus zum Abziehen des Anfahrstranges.
- In den Figuren bezeichnet das Bezugszeichen 10 in allgemeiner Weise eine Vorrichtung zum Lagern von Anfahrsträngen, die an eine vertikale (110 - Fig. 1) oder gekrümmte (210 - Fig. 2) Stranggußanlage angepaßt ist. In diesen Fällen steht der als Beispiel gezeigten Vorrichtung bei beiden Anlagen zwei Gußstraßen zur Verfügung, jedoch umfaßt der Zweck der Erfindung auch Ausführungsformen die geeignet sind, mit einer anderen Anzahl von Gußstraßen als zwei zusammenwirkend verwendet zu werden.
- Insbesondere ist auch eine Ausführungsform der Vorrichtung 10 umfaßt, welcher gleichzeitig drei Gußstraßen zur Verfügung stehen können.
- Fig. 1 zeigt, daß die Anlage 110 einen mittels eines hydropneumatischen Zylinder-Kolben-Antriebs 112 hin- und herbewegbaren Tisch 111 und eine seitliche Straße 113 zum Abführen der Stränge besitzt. An dem Ende der Straße 113 ist die Lagervorrichtung 10 in einer horizontalen Position gelegen.
- Fig. 2 zeigt, daß die Anlage 210, welche eine gebogene Gußstraße enthält, jedoch auch für horizontales oder fast horizontales Gießen dienen könnte, eine Abzug- und Richtanordnung 211 und eine Abfuhrstraße 212 in Längsrichtung besitzt.
- In diesem Fall ist die Lagervorrichtung 10 in einer angehobenen, geneigten Position unmittelbar stromab der Abzug- und Richtanordnung 211 angeordnet und wirkt mit dieser mittels eines Förderers 213 zusammen.
- Wenn jedoch die Abfuhrstraße 212 in einer seitlichen Richtung arbeitet, kann die Lagervorrichtung 10 in einer horizontalen Position an dem Ende der Abfuhrstraße 212 gelegen sein.
- Bei dem gezeigten Beispiel besitzt die Vorrichtung 10 eine Grundplatte 11, an der ein Aufbau mit vier Rollen 12 befestigt ist, welche eine um eine Drehachse 29 drehbare Trommel 13 abstützen und mittels eines Motors 30 in Drehung versetzen können.
- Innerhalb der Trommel 13 und längs ihres Umfanges sind Kammern 18-25 zur Aufnahme von Anfahrsträngen angeordnet.
- Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform, die gleichzeitig zwei Stranggußstraßen, welche im wesentlichen identisch ausgerüstet sind, zur Verfügung stehen kann.
- Es können Lagervorrichtungen 10 vorgesehen sein, die gleichzeitig einer Mehrzahl von verschiedenartig ausgerüsteten Stranggußstraßen zur Verfügung stehen können.
- Das gebotene Beispiel zeigt acht Paare entsprechender Kammern 18-18', 19-19', 20-20', 21-21', 22-22', 23-23', 24-24', 25- 25'; diese Paare von Kammern sind um den inneren Umfang der Trommel 13 auf eine solche Weise angeordnet, daß sie entsprechend dem Verdrehungswinkel der Trommel 13 mit zwei zugehörigen Gußstraßen ausgerichtet sind.
- Bei der Stellung nach Fig. 3 ist das Paar von Kammern 18-18' mit zwei Gußstraßen ausgerichtet.
- Die Bewegung der Anfahrstränge von und zu den Kammern 18-25 wird durch eine Reihe von Mechanismen 26 bewerkstelligt, die an der Grundplatte 11 befestigt sind und einen Stützbalken 14 und Rollen 15 zum Abziehen und Zuführen der Anfahrstränge besitzen.
- Dem Stützbalken 14, der seinerseits in Lagern 17 getragen ist, wird eine Rotationsbewegung (in Fig. 5 gezeigt) um seine eigene Längsachse mittels eines an der Grundplatte 11 angelenkten hydropneumatischen Kolben-Zylinder-Antriebs 16 verliehen.
- Selbstverständlich können andere bekannte Mittel zum Drehen des Stützbalkens 14 vorgesehen sein.
- Die dem Stützbalken 14 mittels des Kolben-Zylinder-Antriebs 16 auferlegte Drehbewegung verursacht ein hin- und her Gehen der Abzieh- und Zuführrollen 15, von denen jede mit einem Motor 27 versehen ist, zwischen einer ersten, hochgehobenen Lage, in der die Rollen 15 mit der Drehbewegung der Trommel 13 in Kontakt kommen, und einer zweiten, niedrigen Lage, in welcher sich die Trommel 13 frei drehen kann.
- Wie aus Fig. 5 ersichtlich, werden die Abzieh- und Zuführrollen 15 in ihrer hochgehobenen, in der Zeichnung mit vollen Linien gezeigten Lage in eine in jeder Kammer vorgesehene Formrille 28 eingesetzt. Auf diese Weise drückt die Drehung der Trommel 13 dem Anfahrstrang eine Bewegung des Zuführens in die Kammer oder des Abziehens aus der Kammer 18 auf.
- Die Ziele der Erfindung sind damit erreicht, da in Einklang mit den Erfordernissen des Gießens in Anlagen mit vielen Gußstraßen ein selektives und auch gleichzeitiges Handhaben von Anfahrsträngen unterschiedlicher Arten und Abmessungen ermöglicht wird.
Claims (8)
1. Vorrichtung (10) zum Lagern von in Stranggußanlagen
verwendeten Anfahrsträngen, welche dazu geeignet ist, mindestens
einen von einer Stranggußstraße kommenden Anfahrstrang zu
ergreifen sowie zumindest einen Anfahrstrang in Richtung einer
Stranggußstraße zu ziehen und in Lage zu bringen, und die
dadurch gekennzeichnet ist, daß sie eine revolverartige Trommel
(13) besitzt, die sich um eine Drehwelle (29) drehen kann und
in sich zumindest eine Kammer (18-25) zur Aufnahme von
Anfahrsträngen besitzt, die zu wenigstens zwei Arten von
Anfahrsträngen gehören, wobei die Vorrichtung (10) auch erste Mittel
(12-30) besitzt, welche die Trommel (13) in Drehung versetzen
können, sowie zweite Mittel (26), welche mit einer
vorübergehenden, voreingestellten Stillstandslage der Trommel (13)
zusammenwirken und gleichzeitig dem zumindest einen
Anfahrstrang eine Bewegung in die oder aus der zumindest einen
Kammer (18-25) erteilen können.
2. Vorrichtung (10) nach Anspruch 1, bei welcher die ersten
Mittel (12-30) einen Mechanismus mit von Motoren (30)
angetriebenen Rollen (12) enthalten.
3. Vorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2, bei welcher die
zweiten Mittel (26) zumindest einen Drehbalken (14) zum Tragen
von mittels Motoren (27) angetriebenen Abzugs- und
Zuführrollen (15) besitzen, wobei die Abzugs- und Zuführrollen (15)
nach einer Drehung des zumindest einen Tragbalkens (14)
vorübergehend in Kontakt mit einer Kammer (18-25) der
Revolvertrommel (13) gelangen können.
4. Vorrichtung (10) nach Anspruch 3, bei welcher der zumindest
eine Tragbalken (14) in einer Drehrichtung mittels eines
Kolben/Zylinder-Antriebes (16) angetrieben ist.
5. Vorrichtung (10) nach einem der vorgehenden Ansprüche, bei
welcher die Trommel (13) eine Mehrzahl von Kammern (18-25)
besitzt, welche Anfahrstränge verschiedener Arten und/oder
Abmessungen aufnehmen können.
6. Vorrichtung (10) nach Anspruch 5, bei welcher jede der
Kammern (18) in ihrer Stellung zum Abziehen oder Zuführen
eines Anfahrstranges mit einer Stranggußstraße ausgerichtet
ist.
7. Vorrichtung (10) nach Anspruch 6, welche mit einer Mehrzahl
von Kammern (18-25) ausgestattet und in eine Stranggußanlage
(110-210) mit zumindest zwei Gußstraßen eingebaut ist, wobei
die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet ist, daß zumindest
einige der Kammern (18-25) innerhalb der Trommel (13) auf
solche Weise angeordnet sind, daß sie in ihrer Stellung zum
Abziehen und/oder Zuführen von Anfahrsträngen mit zumindest
zwei der Stranggußstraßen ausgerichtet sind oder ausgerichtet
werden können.
8. Vorrichtung (10) nach einem der vorgehenden Ansprüche,
welche in Zusammenwirken mit einer vertikalen Gußanlage (110)
oder einer gekrümmten Gußanlage (210) oder einer horizontalen
oder subhorizontalen Gußanlage eingesetzt werden kann.
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