DE68923696T2 - Sicherheitssiegel des Vorhängeschlosstyps. - Google Patents
Sicherheitssiegel des Vorhängeschlosstyps.Info
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Description
- Die Erfindung betrifft ein Siegel und insbes. ein geformtes Kunststoffsicherheitssiegel des Vorhängeschloßtyps gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Sicherungssiegel vorn Vorhängeschloßtyp haben weit verbreitet Anwendung gefunden als Einrichtung zur Sicherung elektrischer Meßgeräte, Verschlüsse u.ä. Solche Siegel weisen im allgemeinen ein Kunststoffgehäuse mit einem Paar Öffnungen, die zu einem Ende des Gehäuses hin offen sind, sowie einen Bügel auf, der aus einem Stück eines U-förmig gebogenen Drahtes gebildet ist, der Schenkel aufweist, deren Endabschnitte zurück umgebogen sind. Wenn das Siegel zur Anwendung gelangt, werden die Schenkel des Bügels in die Gehäuseöffnungen eingesteckt, um darin dauerhaft aufgenommen zu werden, so daß der Bügel zerteilt oder auf eine andere Art und Weise abgebrochen werden muß, um das Siegel zu öffnen. Zusätzlich zu den üblichen Gestaltungen wie z.B. einer Rille, einer Unebenheit oder einer ähnlichen Struktur, welche die Bügelenden festhält, weisen viele Siegel auch eine einen Aufbruch- bzw. Diebstahlversuch anzeigende Struktur auf.
- Im allgemeinen sind einen Aufbruch- bzw. einen Diebstahlversuch anzeigende Strukturen derartig ausgebildet, daß jeder signifikante Versuch, das Siegel aufzubrechen oder auf das Siegel unzulässig einzuwirken, in einer solchen Veränderung des Siegels resultiert, daß der Diebstahl- bzw. Aufbruchversuch leicht feststellbar ist.
- Das US-Patent 4 687 240 beschreibt ein Sicherheitssiegel vom Vorhängeschloßtyp mit einer einen Diebstahl- bzw. Aufbruchversuch anzeigenden Struktur. Dort besteht das geformte Gehäuse aus einem relativ weichen Kunststoffmaterial wie Polypropylen und die Bügelenden sind relativ scharfkantig ausgebildet. Wenn ein Einbrecher, Dieb o.dgl. versucht, den Bügel aus den Gehäuseöffnungen herauszuziehen, durchdringen die scharfen Bügelenden das weiche Siegelgehäuse und stehen aus dem Gehäuse vor, so daß der Originalzustand des Siegels irreversibel verändert ist. Zusätzlich ergibt sich durch die Durchdringungskräfte, die durch die Bügelenden erzeugt werden, eine milchig weiße Färbung des Polypropylengehäuses, die als Trübung bezeichnet wird, die sich an den vom Bügel durchdrungenen Flächen ergibt. Solche Siegel wurden unter vielen unterschiedlichen Bedingungen und Anwendungen erfolgreich eingesetzt, sie sind jedoch unbefriedigend, wenn sie in Situationen verwendet werden, wo sie langzeitig ultraviolettem Licht, z.B. Sonnenlicht, ausgesetzt werden. Es wurde nämlich bspw. festgestellt, daß Polypropylen, wenn es für lange Zeit UV-Licht ausgesetzt wird, instabil wird, d.h. es kann spröde werden und eventuell in ein Pulver zerfallen. Infolgedessen sind Entwickler von Sicherungssiegeln zu anderen Kunststoffmaterialien übergegangen, welche gegenüber Sonnenlicht wesentlich stabiler sind. Ein derartiges Material ist Acryl, bei dem es sich um ein preisgünstiges Kunststoffmaterial handelt, das normalerweise farblos und ein gutes UV-Filter ist. Da Acryl jedoch nicht getrübt wird und nicht ausreichend weich und biegsam ist, können viele einen Einbruch- bzw. Diebstahlversuch anzeigende Strukturen, wie sie aus Polypropylen realisiert werden, bei Siegeln aus Acryl nicht angewandt werden.
- Ein Sicherungssiegel der eingangs genannten Art ist aus der US 4 832 387 bekannt. Bei diesem bekannten Siegel weist der mindestens eine Schlitz ein Einsatzstück mit einer Schulter auf, die zum Festhalten des zugehörigen Schenkels des Bügels vorgesehen ist. Der Schlitz weist eine Breite auf, die dem Durchmesser des Bügeldrahtes gleich ist. Infolge der geradlinigen Ausbildung dieses mindestens einen Schlitzes, der in seiner Längsrichtung nur durch die genannte Schulter begrenzt ist, wirkt eine auf den Bügel ausgeübte Kraft nur in der Kraftrichtung gegen die Schulter. Das bedeutet jedoch, daß dort eine Penetration des Siegelgehäuses bzw. eine Penetration eines vorbestimmten Abschnittes desselben nicht eintritt, wenn auf den Bügel eine entsprechende, d.h ausreichend große Kraft ausgeübt wird. Daraus folgt jedoch, daß dieses bekannte Sicherungssiegel keine einen Aufbruch- bzw. Diebstahlversuch anzeigende Struktur bildet, sondern ein hochsicheres Siegel, das jedem Diebstahlversuch widersteht.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sicherungssiegel vom Vorhängeschloßtyp zu schaffen, wobei eine einen Aufbruch- bzw. Diebstahlversuch anzeigende Einrichtung vorgesehen ist, die wirksam wird, wenn versucht wird, den Bügel zu entfernen.
- Diese Aufgabe und weitere Aufgaben werden durch das Sicherungssiegel mit den Merkmalen des Kennzeichenteiles des Anspruchs 1 gelöst.
- Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung des in der Zeichnung dargestellten Sicherungssiegels. Es zeigen:
- Fig. 1 eine Explosionsdarstellung der bevorzugten Ausbildung des Sicherungssiegels in einer Vorderansicht,
- Fig. 2 eine Ansicht des Sicherungssiegels gemäß Fig. 1 in Blickrichtung von oben,
- Figuren 3
- und 4 Seitenansichten des Sicherungssiegels gemäß Fig.2,
- Fig. 5 einen Schnitt durch das Sicherungssiegel gemäß Fig.2 entlang der Schnittlinie 5-5, und
- Figuren 6
- bis 9 räumliche Darstellungen der Vorrichtung gemäß Fig.1 in verschiedenen Zuständen.
- Die Zeichnungen zeigen ein Siegel 10 mit einem Bügel 12, einem Gehäuse 14 und einem Arretiereinsatzstück 16. Der Bügel 12 besteht aus einem elastischen Federdraht, er ist U-förmig gebogen und weist einen langen Schenkel 20 und einen kurzen Schenkel 22 auf. Die Schenkel 20, 22 sind mit zurück- d.h.nach innen gebogenen Endabschnitten 24, 26 ausgebildet. Die Schenkel 20, 22 sind außerdem mit nicht stechenden Einbuchtungen 27, 28 ausgebildet.
- Das Siegelgehäuse 14 weist eine relativ dicke, U-förmige Wand 30 auf, die zwischen den Rändern zweier breiter Seitenwände 32, 34 angeordnet ist, wodurch sich ein schmales kappenförmiges Gehäuse mit einer Öffnung 36 ergibt, die an einer Seite desselben vorgesehen ist. Die Innenflächen der beiden Seitenwände 32, 34 sind abgestuft, so daß sich zwei schmale Seitenkammern 40, 42 sowie eine breitere zentrale Kammer 44 zur Aufnahme des Einsatzstückes 16 ergibt.
- Das Einsatzstück 16 besitzt einen länglichen Arretierabschnitt 50, der mit voneinander abgewandten Anschlägen 52, 54 ausgebildet ist, die an einem Ende des Einsatzstückes 16 vorgesehen sind und sich von entgegengesetzten Seiten desselben wegerstrecken. Der Abschnitt 50 ist derartig dimensioniert, daß er eng in die zentrale Kammer 44 paßt. Die Anschläge 52 und 54 sind schmäler als der Abschnitt 50, sie sind derartig dimensioniert, daß sie eng in die Kammern 40, 42 hineinpassen. Der Anschlag 52 ist relativ kurz und legt den Boden der Kammer 40 fest. Der Anschlag 54 ist länger als der Anschlag 52 und legt den Boden der Kammer 52 fest. Auf diese Weise ist der Arbeits- bzw. Wirkabschnitt der Kammer 42 kürzer als der der Kammer 40. Außerdem weist der zentrale Arretierabschnitt 50 Arretierschlitze 60, 62, 64 auf, die am besagten Abschnitt ausgebildet sind.
- Das Einsatzstück 16 und das Gehäuse 14 können aus einer Vielzahl von Kunststoffen voneinander getrennt hergestellt werden. Obwohl Acryl aus den oben genannten Gründen ein bevorzugtes Material ist, können selbstverständlich auch andere geeignete Kunststoffmaterialien angewandt werden. Das Einsatzstück 16 und das Gehäuse 14 können auch aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Nachdem Acryl ein gutes UV-Filter ist, braucht das Einsatzstück 16 nicht aus Acryl zu bestehen, um die Vorteile entsprechender Stabilität zu erzielen, wie sie oben diskutiert worden sind, so lange das Gehäuse 14 aus Acryl besteht.
- Nach der Formung werden das Einsatzstück 16 und das Gehäuse 14 in einem ersten Arbeitsschritt in der Weise zusammengebaut, daß das Einsatzstück 16 mit den Anschlägen 52, 54 voraus in die Öffnung 36 eingesteckt wird. Das Einsatzstück 16 wird dann im Gehäuse 14 durch herkömmliche Verfahren wie bspw. Ultraschallschweißen fixiert, wobei die Innenflächen der Kammer 44 mit der Oberfläche des Abschnittes 50 des Einsatzstückes 16 verschweißt wird.
- Der Arretierschlitz 60 ist an der Seite des Abschnittes 50 ausgebildet, der an die Kammer 40 angrenzt, er ist in der Nähe der Öffnung 36 vorgesehen. Wie aus Fig. 6 ersichtlich ist, wird der Bügel 12 zuerst an dem Siegel 10 montiert, wobei der lange Schenkel 20 in die Kammer 40 und der kurze Schenkel 22 in die Kammer 42 eingesetzt wird. In diesem Montagezustand ist der zurück umgebogene Endabschnitt 24 in dem Schlitz 60 aufgenommen, so daß der Bügel 12 dauerhaft mit dem Siegel 10 verbunden ist, während der zurück umgebogene Endabschnitt 26 in der Kammer 42 nur teilweise aufgenommen ist. In diesem Zustand wird das Siegel 10 üblicherweise an den Kunden geliefert.
- Das Siegel 10 wird dadurch zur Verwendung fertiggemacht, daß zuerst der federnde Bügel 12 gebogen wird, um den kurzen Schenkel 22 von der Kammer 42 zu befreien. Der lange Schenkel 20 verbleibt im Schlitz 60 arretiert. Der Schenkel 22 wird dann durch die (nicht gezeichnete) zu versiegelnde bzw. zu plombierende Struktur, wie das Schloß an einem elektrischen Meßgerät, durchgesteckt und dann in die Kammer 42 zurückgesteckt. Schließlich wird der Bügel 12 dann weiter in das Siegelgehäuse 14 hineingesteckt, bis der zurück umgebogene Endabschnitt 24 und 26 am jeweils zugehörigen Anschlag 52 und 54 anstößt.
- Während des Einsteckens des Bügels 12 in die Kammern 40, 42 schnappen die zurück umgebogenen Endabschnitte 24, 26 in die zugehörigen Schlitze 62, 64 ein (Fig. 7). In dieser Stellung befindet sich das Siegel 10 in seiner Arretierposition. Von den Arretierschlitzen 62, 64, welche identisch ausgebildet sind, weist jeder eine Arretierschulter (A), eine Öffnung (B) und eine Rampe (C) auf. Die Rampe (C) verläuft von der Schulter (A) in Richtung zur Öffnung 36 schräg zur Innenfläche des Gehäuses 14 in der Kammer 44.
- Die Schlitze 62, 64 sind derartig dimensioniert, daß sie die zurück umgebogenen Endabschnitte 24, 26 festhalten, wobei ihre Enden unter der jeweiligen Schulter (A) angeordnet sind. Bei normaler Verwendung verhindern die Schultern (A) eine Bewegung des Bügels 12 in Richtung zur Öffnung 36. Wenn jedoch eine ausreichend große Kraft auf den Bügel 12 dadurch ausgeübt wird, daß z.B. der Schenkel 22 mit einer Zange 80 gefaßt und in Richtung des Pfeiles (F) in Fig. 8, 9 gezogen wird, kuppelt das Ende des zurückgebogenen Endabschnittes 22 oder 26 oder beide gemeinsam von der Schulter (A) aus und wird bzw. werden durch die Nocken- bzw. Keilwirkung der Rampe (C) (Fig. 8) gegen die Innenfläche der breiten Wand 32, 34 bzw. gegen die Innenfläche beider Wände 32 und 34 gedrückt. Die Wanddicke des Gehäuses 14 ist in der Nachbarschaft der Öffnung (B) vergleichsweise gering. Auf diese Weise sind die genannten Abschnitte der breiten Wand 32, 34 in der Nachbarschaft der Öffnungen (B) gegen Beschädigungen wesentlich empfindlicher als die verbleibenden Abschnitte. In der in Fig. 8 gezeichneten Stellung ergibt sich außerdem eine signifikante Konzentration der Kräfte und Drücke, wie sie durch die Abschnitte 24, 26 infolge der Nocken- bzw.
- Keilwirkung der Rampe (C) in einer Richtung, die zur Ebene der Wände 32, 34 senkrecht orientiert sind.
- Wie die Fig. 9 zeigt, kann der Endabschnitt 26 die Außenfläche des Siegels 10 auf zwei Arten wesentlich verändern, um einen Einbruch- bzw. Diebstahlversuch anzuzeigen:
- 1. wird durch den signifikanten Druck vom Endabschnitt 26 das Acrylmaterial der Wand 34 rissig, d.h. an der Außenfläche entstehen sichtbare Risse 82.
- 2. kann das Acrylmaterial eventuell brechen, wenn die Kraft (F) zunimmt, wodurch der Endabschnitt 26 durch ein Loch 84 (Fig. 9) austreten kann.
- Jeder dieser möglichen Zustände liefert eine irreversible sichtbare Anzeige eines Einbruchs- bzw. Diebstahlversuchs.
- In Kenntnis der oben angegebenen technischen Lehre sind eine Vielzahl Modifikationen bzw. Änderungen des Erfindungsgegenstandes möglich. Bspw. ist es naheliegend, daß der beschriebene einen Einbruchs- bzw. Diebstahlsversuch anzeigende Mechanismus genauso funktioniert, wenn das Gehäuse 14 aus Polypropylen hergestellt wird und wenn die Bügelenden ausreichend scharfkantig ausgebildet sind. In diesem Falle lenkt die Rampe (C) die scharfkantigen Enden zu den Wänden 32, 34 hin, wodurch eine Trübung verursacht wird, wenn die Enden die Wände 32, 34 durchdringen. Daraus folgt jedoch ohne weiteres, daß im Umfang des anschließenden Patentanspruches die Erfindung auch anders realisiert sein kann als oben detailliert beschrieben worden ist.
Claims (1)
- Sicherungssiegel miteinem Bügel (12), der mindestens einen Schenkel (20, 22) aufweist, der mit einem federnden Arretierelement (24, 26) ausgebildet ist,einem Siegelgehäuse (14), das mit einer Kammer (40, 42, 44) versehen ist, die an einer Seite mit einer Öffnung ausgebildet ist, die an die Kammer angrenzt,einem Arretiereinsatzstück (16), das im Siegelgehäuse (14) angeordnet ist, wobei das Einsatzstück an mindestens einer Wand einen Schlitz (62, 64) mit einer Öffnung (B) aufweist, die an die Kammer (40, 42, 44) angrenzt, undeiner Rasteinrichtung (A) im Schlitz (62, 64) zum Greifen des Arretierelementes (24, 26) und zum Festhalten des mindestens einen Bügelschenkels (20, 22) in der Kammer (42, 44),dadurch gekennzeichnet,daß die Rasteinrichtung in dem Schlitz (62, 64) jeweils eine Schulter (A) zum Greifen des Arretierelementes (24, 26) und jeweils eine Steuerfläche (C) aufweist, die sich zwischen der jeweiligen Schulter (A) und einem jeweiligen vorbestimmten Abschnitt des Siegelgehäuses (14) erstreckt, wobei die Steuerfläche (C) dazu vorgesehen ist, das Arretierelement (24, 26) gegen den jeweiligen vorgegebenen Abschnitt des Siegelgehäuses (14) zu drücken, wenn gegen den Bügel (12) eine ausreichende Kraft (F) ausgeübt wird, wobei außerdem die Steuerfläche (C) das Arretierelement (24, 26) gegen das Siegelgehäuse (14) unter einem Winkel gegen die auf den Bügel (12) ausgeübte Kraft (F) drückt, und wobei der vorbestimmte Abschnitt des Gehäuses (14) durch die auf ihn ausgeübte Kraft (F) aufreißbar ist.
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